Niedersächsisches Kultusministerium Einheitliche ...
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EPA in der Abiturprüfung für die Unterrichtsfächer BW mit REW/C, IV, VW im FG – Wirtschaft –<br />
ten Jahres auf niedrigem Niveau bleiben wird. Dies spiegelt die geringere Exportnachfrage<br />
infolge der gegenwärtigen weltweiten Konjunkturabschwächung und<br />
die Tatsache wider, dass sowohl der private Verbrauch als auch Investitionsentscheidungen<br />
vom derzeit vorherrschenden Klima der wirtschaftlichen Unsicherheit<br />
in Mitleidenschaft gezogen werden. Allerdings sind die Bedingungen dafür vorhanden,<br />
dass sich das Wirtschaftswachstum im Laufe des nächsten Jahres wieder<br />
verstärken könnte. Im Euro-Währungsgebiet gibt es keine größeren Ungleichgewichte,<br />
die einen langwierigen Korrekturprozess erforderlich machen würden.<br />
Gleichzeitig sind die Finanzierungsbedingungen im Eurogebiet sehr günstig. Darüber<br />
hinaus wird der jüngste Ölpreisrückgang und – ganz allgemein – der erwartete<br />
weitere Rückgang der Verbraucherpreisinflation einen größeren Zuwachs des<br />
verfügbaren realen Einkommens mit sich bringen, und dies dürfte sich stützend<br />
auf die Binnennachfrage auswirken. Die Entwicklung an den Finanzmärkten in den<br />
vergangenen Wochen signalisiert, dass die Marktteilnehmer zu einer optimistischeren<br />
Einschätzung der wirtschaftlichen Wachstumsperspektiven für das Eurogebiet<br />
gelangt sind. Alle verfügbaren Prognosen sprechen dafür, dass sich die Wirtschaft<br />
des Eurogebiets im Laufe des nächsten Jahres erholen wird.<br />
Angesichts des gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfelds dürfte nicht mit einem<br />
mittelfristigen Aufwärtsdruck auf die Preise zu rechnen sein. Die Notwendigkeit,<br />
das Beschäftigungswachstum in einem Umfeld der Preisstabilität dauerhaft zu gewährleisten,<br />
verlangt es, dass der Prozess maßvoller Lohnabschlüsse fortgesetzt<br />
wird.<br />
In den kommenden Monaten ist wohl damit zu rechnen, dass die Jahresinflationsraten<br />
aufgrund der Basiseffekte im Zusammenhang mit dem vergleichsweise volatilen<br />
Verlauf der Preissteigerungen Ende 2000 und Anfang 2001 größere Schwankungen<br />
aufweisen werden. Allerdings tendieren die jährlichen Inflationsraten eindeutig<br />
nach unten, und schließt man unvorhersehbare Schwankungen der HVPI-<br />
Komponenten aus, dürften sie im kommenden Jahr deutlich unter die Marke von<br />
2 % fallen.<br />
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es wichtig, dass die Finanzpolitiken mittelfristig<br />
ausgerichtet bleiben, um die Glaubwürdigkeit des Stabilitäts- und Wachstumspakts<br />
zu untermauern und somit das Vertrauen der Verbraucher und Anleger zu stärken.<br />
(...)<br />
Eine dringende Herausforderung, die das Euro-Währungsgebiet noch zu bewältigen<br />
hat, ist die Stärkung der Produktivkräfte der Wirtschaft durch Schaffung angemessener<br />
Anreize für die Akteure. Der EZB-Rat ist der Ansicht, dass strukturelle<br />
Reformen und technologische Innovationen potenziell eine erhebliche Steigerung<br />
des Trendwachstums der Produktion herbeiführen können. Zwar sind bei den<br />
strukturellen Reformen einige Fortschritte erzielt worden, doch müssen noch weitere<br />
bedeutsame Maßnahmen – insbesondere an den Arbeits- und Gütermärkten –<br />
ergriffen werden, um eine dauerhafte und signifikante Erhöhung des Potenzialwachstums<br />
im Eurogebiet zu erreichen. Darüber hinaus sollten die Regierungen im<br />
Bereich der Finanzpolitik entschlossenere strukturelle Ausgabenreformen durchführen,<br />
um Raum für weitere Steuerreformen zu schaffen und die mit der Alterung<br />
der Bevölkerung verbundenen fiskalischen Belastungen auffangen zu können. Solche<br />
Reformen würden die Wirksamkeit der Finanzpolitik im Hinblick auf Beschäftigung,<br />
Investitionstätigkeit und Wirtschaftsdynamik erhöhen. (...)<br />
Deutsche Bundesbank, Auszüge aus Presseartikeln Nr. 54, Frankfurt, 12. Dezember<br />
2001, S. 17 f<br />
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