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Zugriff auf die Publikation mit Stand vom 15.03.2004

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voll erscheinen müssen. Da ist <strong>die</strong> Rede von Beeinflussung<br />

der Ionenflüsse in den Membranen der Zelle und<br />

Orientierung polarer Proteinmoleküle. Tatsächlich fehlen<br />

hier quantitative Abschätzungen. Es wird nicht<br />

erwähnt, dass man <strong>mit</strong> dem 107 V/m starken elektrischen<br />

Feld der Membran und Feldern in Molekülen<br />

ähnlicher Größenordnung konkurrieren muss (Glaser<br />

1996). Hier fehlen viele Zehnerpotenzen zwischen den<br />

eigentlich durch <strong>die</strong> Methoden erzeugten Feldern und<br />

<strong>die</strong>ser Größenordnung. Die Reklame lebt davon, dass<br />

<strong>die</strong>s der Bürger natürlich nicht wissen kann.<br />

Das PST Verfahren basiert angeblich <strong>auf</strong> „jahrelanger<br />

Forschungsarbeit“ des amerikanischen Arztes und Biophysikers<br />

Dr. Dr. Richard Markoll (Berliner Morgenpost<br />

<strong>vom</strong> 29.9.1999). Richard Markoll, seine Frau<br />

Ernestine, sowie sein Mitarbeiter David H. Trock wurden<br />

allerdings im Jahre 2001 wegen betügerischer<br />

Zahlungsforderungen im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Pulsierenden<br />

Magnet Therapie (PNT) von einem amerikanischen<br />

Gericht <strong>mit</strong> Bewährungsstrafen belegt. Robert<br />

Markoll selbst wurde ferner für schuldig befunden,<br />

<strong>die</strong> akademischen Titel MD und PhD unberechtigterweise<br />

zu führen (Barrett 2003).<br />

Ein spezieller Teil der PEMF-Therapie konzentriert sich<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Heilung von Knochen und Gelenken. Für ein<br />

solches Verfahren gibt es tatsächlich eine gewisse,<br />

wenn auch noch sehr hypothetische, wissenschaftliche<br />

Basis. Ausgangspunkte waren einmal das bereits<br />

1892 entdeckte sogenannte Wolff‘sche Gesetz des<br />

Knochenwachstums, zum anderen <strong>die</strong> Yasuda-Hypothese.<br />

Die auch heute noch gültige Vorstellung von J.<br />

Wolff besagt, dass <strong>die</strong> Orientierung von Knochenbälkchen<br />

nicht genetisch vorgegeben ist, sondern un<strong>mit</strong>telbar<br />

durch ihre mechanischen Belastung gesteuert<br />

wird. Die Frage nach der Kopplung zwischen lokaler<br />

Knochendehnung und Wachstumsorientierung schien<br />

eine Lösung gefunden zu haben, als eine japanische<br />

Arbeitsgruppe unter der Leitung von I. Yasuda im Jahre<br />

1953 erstmalig nachwies, dass <strong>die</strong> Belastung des<br />

Knochens <strong>mit</strong> der Entstehung elektrischer Signale<br />

einhergeht. Ursache dafür sind piezoelektrische Eigenschaften<br />

der Knochenproteine und, wie sich später<br />

herausstellte, mehr noch <strong>die</strong> Strömungspotentiale<br />

in den Knochen-Kanälchen.<br />

Abb. 2: Durch „Magnetstimulation“ können Wirbelströme<br />

in bestimmten Gehirnbereichen erzeugt und<br />

<strong>die</strong>se da<strong>mit</strong> angeregt werden.<br />

F o r s c h u n g 1/2004 letter<br />

NEWS<br />

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