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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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Zu 9. Was bedeutet die quantitative und qualitative Valenz bei nom<strong>in</strong>alen Ergänzungen?<br />

Quantitative Valenz bedeutet die Stelligkeit <strong>der</strong> <strong>Substantive</strong>, d.h. die Bestimmung <strong>der</strong> Zahl<br />

<strong>von</strong> Ergänzungen. Zur Stelligkeit gibt es nur wenige und une<strong>in</strong>heitliche <strong>Untersuchung</strong>en.<br />

Bekannt s<strong>in</strong>d z.B. die <strong>Untersuchung</strong>en <strong>von</strong> Sommerfeldt/Schreiber (1977/1983) und im<br />

kontrastiven Bereich die <strong>von</strong> Bassola/Bernáth (1998) o<strong>der</strong> Bassola (2003).<br />

Sommerfeldt/Schreiber (1977/1983: 24ff.) unterscheiden, wie folgt:<br />

- <strong>Substantive</strong> ohne Aktanten, z.B. das Donnern, Blitzen.<br />

- <strong>Substantive</strong> mit e<strong>in</strong>em Aktanten, <strong>der</strong> immer den Träger des Merkmals bezeichnet. Er wird<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundform durch e<strong>in</strong>en Genitiv ausgedrückt, z.B. <strong>der</strong> Schlaf des Jungen. Varianten<br />

ergeben sich dazu durch den E<strong>in</strong>satz des Possessivpronomens, z.B. se<strong>in</strong>e Krankheit, durch<br />

den E<strong>in</strong>satz des relativen Adjektivs, z.B. die väterliche Arbeit und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen als<br />

Umschreibung des Genitivs mit „<strong>von</strong>“, z.B. die Größe <strong>von</strong> Giraffen.<br />

- <strong>Substantive</strong> mit zwei Aktanten, als Ausdruck e<strong>in</strong>er zielgerichteten Tätigkeit, z.B. das<br />

Vertrauen <strong>der</strong> Schüler zum Lehrer, o<strong>der</strong> als Ausdruck e<strong>in</strong>es Zustandes, z.B. <strong>der</strong> Stolz des<br />

Sportlers auf den Sieg.<br />

- <strong>Substantive</strong> mit drei Aktanten, die Tätigkeiten bezeichnen (Übergabe, Mitteilung, ...), z.B.<br />

Bericht <strong>der</strong> Polizei an die Behörde über den Unfall.<br />

Bassola/Bernáth (1998: 173ff.) haben <strong>Substantive</strong> untersucht, die mit Verben verwandt s<strong>in</strong>d,<br />

unabhängig da<strong>von</strong>, ob sie selbst aus Verben gebildet s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> ob Verben aus diesen<br />

<strong>Substantive</strong>n gebildet werden können. Bei dieser Korpusanalyse, wobei die Wertigkeit <strong>der</strong><br />

deverbalen <strong>Substantive</strong> analysiert wurde, gab es e<strong>in</strong>-, zwei- und dreiwertige <strong>Substantive</strong> (aber<br />

ke<strong>in</strong>e nullwertigen).<br />

- Bei e<strong>in</strong>wertigen <strong>Substantive</strong>n ersche<strong>in</strong>t die Ergänzung im Genitiv.<br />

- Bei zweiwertigen <strong>Substantive</strong>n bilden die untersuchten <strong>Substantive</strong> zwei Gruppen:<br />

<strong>Substantive</strong> mit Agentiv- und Objektergänzung bzw. <strong>Substantive</strong> mit e<strong>in</strong>er Agentiv- und<br />

e<strong>in</strong>er weiteren Ergänzung, wobei die an<strong>der</strong>e Ergänzung vor allem als<br />

Präpositionalergänzung, Kompositum o<strong>der</strong> Inf.-Satz realisiert wird.<br />

- Bei dreiwertigen <strong>Substantive</strong>n ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Ergänzungen immer das Agens, wobei die<br />

genitivischen Realisierungen <strong>der</strong> Agentivergänzung überwiegen. Dann tritt oft das Objekt<br />

<strong>in</strong> Form <strong>von</strong> PPA-Konstruktionen auf. Die dritte Ergänzung bleibt überwiegend<br />

verborgen. Sofern sie dennoch auftritt, dann ist es meistens e<strong>in</strong>e präpositionale<br />

Realisierung. Beispiele für e<strong>in</strong>- und zweiwertige Realisierungen s<strong>in</strong>d z.B. Gefecht,<br />

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