Michael Haneke - Filmarchiv Austria
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FR 8.10., 20:15<br />
la PianiSTe/Die klaVieRSPieleRin F/BRD/PL/A 2001<br />
REGIE <strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong><br />
BUCH <strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong>, nach<br />
dem gleichnamigen Roman von<br />
Elfriede Jelinek<br />
KAMERA Christian Berger<br />
SCHNITT Nadine Muse, Monika<br />
Willi<br />
MUSIK Francis Haines<br />
MIT Isabelle Huppert, Annie<br />
Girardot, Benoît Magimel,<br />
<strong>Michael</strong> Schottenberg, Susanne<br />
Lothar, Udo Samel, Cornelia<br />
Köndgen, Georg Friedrich<br />
PRODUKTION Wega Film,<br />
Wien; MK2 Productions; Les<br />
Films Alain Sadre; Arte France<br />
Cinéma; Bayrischer Rundfunk;<br />
P.P. Film Polski<br />
LÄNGE 131 Minuten<br />
FORMAT 35 mm, Farbe<br />
Originalfassung mit<br />
deutschen Untertiteln<br />
Erika ist Mutters ganzer Stolz. Sie hat es weit<br />
gebracht. »Frau Professor« wird sie am Konserva-<br />
torium genannt. Die gesellschaftliche Anerkennung<br />
und das sichere Einkommen sollen sie für ihre<br />
entgangene Weltkarriere als Pianistin entschädigen.<br />
Kommt Erika am Abend zu spät nach Hause, gibt<br />
es Streit und Vorwürfe, die oft erst in der Intimität<br />
des gemeinsamen Doppelbettes, in dem Mutter<br />
und Tochter schlafen, besänftigt werden. Eines<br />
Tages beginnt ein junger Student, sich um Erika zu<br />
bemühen. Fluchtbewegungen sind es vor allem, die<br />
<strong>Haneke</strong> in gewohnt kühlen und distanzierten Bildern<br />
von seiner Klavierspielerin zeichnet. Fluchtversuche<br />
aus einem Leben ohne Liebe, Wärme und wirklich<br />
gelebte Sexualität – gnadenlos inszeniert und von<br />
Isabelle Huppert erschreckend intensiv dargestellt.<br />
»Wie sich Menschen abarbeiten an der Kunst und<br />
den Körpern, davon erzählt dieser Film, unbeirrt,<br />
zwei Stunden lang … Kunstfertiger war Europas<br />
Kino jedenfalls lange nicht.« (Stefan Grissemann)<br />
<strong>Michael</strong> haneke | PROGRAMM | 1. BIS 20. OKTOBER 2010 | METRO KINO<br />
SO 17.10., 21:00<br />
le TeMPS DU lOUP / WOlFZeiT F/A/D 2003<br />
REGIE, BUCH <strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong><br />
KAMERA Jürgen Jürges<br />
SCHNITT Nadine Muse, Monika<br />
Will<br />
TON Jean-Pierre Laforce,<br />
Guillaume Sciama<br />
MIT Isabelle Huppert, Béatrice<br />
Dalle, Patrice Chéreau, Brigitte<br />
Roüan, Olivier Gourmet<br />
PRODUKTION Wegafilm;<br />
Bavaria Film; Canal+; CNC; Eurimages;<br />
France 3 Cinéma; Les<br />
films du Losange; arte France<br />
Cinéma<br />
LÄNGE 113 Minuten<br />
FORMAT 35 mm, Farbe<br />
Originalfassung mit<br />
deutschen Untertiteln<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong>s WOLFZEIT geht das Spiel mit dem<br />
Apokalyptischen – genauer: mit dem Postapoka-<br />
lyptischen – ein. Zu Beginn der Handlung ist die<br />
Katastrophe schon geschehen, das alles verän-<br />
dernde Ereignis ist atmosphärisch spürbar, bleibt<br />
aber ungenannt. So wie sein Film CODE INCONNU<br />
(2000) die Frage danach stellt, wie lange es mit der<br />
westlichen Gesellschaft noch so weitergehen kann,<br />
werden hier anhand einer gewaltvoll zertrümmerten<br />
Kleinfamilie Fragen nach dem Weiterleben nach<br />
der Katastrophe gestellt. Lösen große Hollywood-<br />
Produktionen diese Komplexe meist zugunsten<br />
der wiederhergestellten familiären Einheit oder<br />
Schicksalsgemeinschaft auf, trägt bei <strong>Haneke</strong> im-<br />
mer der Einzelne die Verpflichtung, Bürde und Last<br />
der Situation. Unter Rückgriff auf mythologische<br />
Elemente wird ein Ausweg geöffnet – und erst dann<br />
darf die Sonne wieder in voller Pracht Licht und<br />
(trügerische?) Hoffnung spenden. (tb)<br />
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