download - Landesbetrieb Forst Brandenburg
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1 Erläuterungen zur Kiefern-Ertragstafel im nordostdeutschen Tiefland<br />
Vorliegende Kiefern-Ertragstafel ist die zweite, durch zusätzliche Abbildungen ergänzte, Auflage<br />
der 1975 von LEMBCKE, KNAPP und DITTMAR herausgegebenen Kiefern-Ertragstafel.<br />
Sie war das Ergebnis mehrjähriger Zuwachs- und Ertragsuntersuchungen auf den wichtigsten<br />
Standorten der Kiefernwaldgebiete des nordostdeutschen Tieflandes. Das Grundlagenmaterial um-<br />
faßte ertragskundliche Aufnahmedaten von ca. 1500 Probeflächen und wurde durch Zahlenmaterial<br />
langfristiger Versuchsflächen ergänzt. Die Pflanzenzahlen bei der Kulturbegründung dieser Bestok-<br />
kungen schwankten zwischen 15000 bis 25000. Naturverjüngungsbestockungen waren im Grundla-<br />
genmaterial nicht enthalten.<br />
Dem Ertragstafelprogramm wurden die ertragskundlichen Grundbeziehungen als Funktionsglei-<br />
chungen zugrunde gelegt, nachdem sie aus dem Grundlagenmaterial regressionsanalytisch hergelei-<br />
tet und fehlertheoretisch beurteilt oder wie im Falle der Mittelhöhe und der Basisgrundfläche an<br />
Hand vorgegebener ausgeglichener Werte mathematisch formuliert worden waren. Der Ertragstafel-<br />
algorithmus erlaubt die Berechnung sämtlicher Tafelinformationen programmgesteuert über Elek-<br />
tronenrechner für einen vorgegebenen Alters- und Bonitätsbereich bei unterschiedlichen Durchfor-<br />
stungsstärken und Ertragsniveaustufen.<br />
1.1 Ertragsniveaustufen<br />
Zur Berücksichtigung des Standortseinflusses auf die Leistungspotenz und der davon abhängigen<br />
Nutzungsdifferenzierung ist das Tafelwerk in die 3 Ertragsniveaustufen OEN, MEN und UEN (obe-<br />
res , mittleres und unteres Ertragsniveau) untergliedert. Bezugsgrundfläche auch für OEN und UEN<br />
ist immer die Basisgrundfläche MEN (BG 1,0).<br />
Die Differenzierung der Leistung erfolgte primär nach dem laufenden Zuwachs, so daß die Be-<br />
zeichnung „Zuwachsniveaustufen“ zutreffender ist. Bei gleichem Bestockungsgrad liegen die lau-<br />
fenden Schaftholzzuwächse bei OEN um 10 % über MEN, bei UEN um 10 % unter MEN. Beim<br />
Vergleich der wichtigsten Leistungskennwerte der 3 Ertragsniveaustufen bei jeweiligem Tafelvoll-<br />
schluß (OEN = BG 1,05; MEN = BG 1,0; UEN = BG 0,95) ergeben sich folgende Unterschiede:<br />
Grundfläche und Vorrat 5 %<br />
Grundflächen- und Schaftholzzuwachs 12 - 14 %<br />
Gesamtwuchsleistung Schaftholz 11 - 12 %<br />
Summe der Schaftholzvornutzungen 17 - 19 %