Magazin 199110
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Katastrophenschutz-Symposium in Bad Nenndorf<br />
Eine verkannte<br />
Staatsaufgabe<br />
mit Zukunfts- und<br />
Akzeptanzproblemen<br />
Wissenschaftler und Fachleute diskutierten die künftigen<br />
Aufgaben des Katastrophenschutzes - Bund und Länder<br />
bleiben weiterhin aufeinander angewiesen<br />
Gleich zwei bedeutsame Anlässe<br />
führten Ende Juni 1991 hochrangige<br />
Fachleute aus dem Bereich Zivilund<br />
Katastrophenschutz im niedersächsischen<br />
Bad Nenndorf zusammen:<br />
So wurde die dortige Katastrophenschutzschule<br />
nach umfassendem<br />
Umbau mit einem Festakt<br />
wiedereröffnet. und das Landesinnenministerium<br />
hatte zum "Ersten<br />
Niedersächsischen Katastrophenschutz-Symposium"eingeladen.<br />
Letzteres sollte dem Ziel dienen.<br />
unter dem Leitwort "Katastrophenschutz<br />
in der Herausforderung<br />
der Zukunft" die Gefahrenvorsorge<br />
auf der Basis neuester wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse weiter zu verbessern.<br />
Knapp siebzig Gäste aus vielen<br />
Teilen der Bundesrepublik Deutschland<br />
waren der Einladung des niedersächsischen<br />
Innenministers Gerhard<br />
Glogowski in das bekannte<br />
Staats bad gefolgt. darunter führende<br />
Persönlichkeiten aus den zuständigen<br />
Bundes- und Landesverwaltungen.<br />
aus Kreisen und Kommunen<br />
wie von den Hilfsorganisationen.<br />
Staatssekretär Schapper. in Vertretung<br />
des Innenministers des Landes.<br />
Ministerialdirigent Antonischki. sein<br />
Kollege aus dem Bonner Innenministerium.<br />
Ministerialdirigent Beyer.<br />
der Präsident des Bundesamtes für<br />
Zivilschutz. Dusch. die Direktoren<br />
von THW und BVS. Henkel und<br />
Schuch. sowie weitere leitende<br />
Fachleute erlebten eingangs. wie der<br />
symbolische Schlüssel zur renovierten<br />
Katastrophenschutzschule durch<br />
mehrere Hände bis in den Besitz von<br />
Schulleiter Stanowski gelangte.<br />
Schmucke AusbildungsstäHe<br />
Die 1963 errichtete Schule wurde<br />
in anderthalbjähriger Umbauzeit mit<br />
einem Kostenaufwand von rund vier<br />
Millionen DM von Grund auf modernisiert:<br />
20 Ein-Bett- und 26 Zwei<br />
Bett-Zimmer. sämtlich mit Dusche<br />
und WC. stehen maximal 72 Lehrgangsteilnehmern<br />
zur Verfügung. In<br />
jährlich 125 bis 130 Lehrgängen -<br />
angeboten werden 55 verschiedene<br />
- durchlaufen etwa 2400 Teilnehmer<br />
die Ausbildung. und zwar in den<br />
fünf Fachbereichen ABC-Dienst.<br />
Bergungsdienst. Sanitäts-/ Betreuungs-Nersorgungsdienst<br />
und Führung<br />
. Drei moderne Hörsäle. Planspielraum.<br />
Modellraum und Fernmeldezentrale<br />
HVB stehen ebenso<br />
wie Kantine. Lese-. Spiel- und Tischtennisraum<br />
zur Verfügung.<br />
Aber der Bund tut noch ein übriges:<br />
Für ca. drei Millionen DM wird<br />
derzeit ein Übungsgelände. eine<br />
Ausbildungshalle und eine Atemschutz-Übungsstrecke<br />
gebaut. Kein<br />
Wunder. daß Ministerialdirigent<br />
Antonischki und Schulleiter Stanowski<br />
zufrieden waren. als sie von BZS<br />
Präsident Dusch den vom zuständi-<br />
gen Staatsbauamt präsentierten<br />
Schlüssel in "Staffette" erhielten. Die<br />
Teilnehmer am Symposium hatten<br />
nota bene Gelegenheit. sich vom<br />
Komfort als erste Zimmergäste persönlich<br />
zu überzeugen.<br />
"Höchstrangige Schutzaufgabe"<br />
Staatssekretär Schapper führte<br />
anschließend in die Thematik des<br />
Symposiums ein. das interessanterweise<br />
stark wissenschaftsorientiert<br />
sein sollte. Nichteigentliche Fachleute.<br />
sondern drei Wissenschaftler -<br />
zwei Soziologen und ein Verwaltungswissenschaftler<br />
- referierten<br />
über Aspekte des künftigen Katastrophenschutzes.<br />
Schapper daher<br />
einleitend:<br />
"Wir stellen uns der Aufgabe. es<br />
nicht mit der organisatorischen<br />
Bewältigung der Querschnittsaufgabe<br />
.Katastrophenschutz· sein Bewenden<br />
haben zu lassen. Katastrophenschutz<br />
ist wegen der Qualität<br />
und Quantität seiner SChutzgüter<br />
eine der höchstrangigen Schutzaufgaben<br />
des Staates. Deshalb müssen<br />
alle nur denkbaren Erkenntnisquellen<br />
erschlossen. Gestaltungsmöglichkeiten<br />
erkundet und Bündelungseffekte<br />
genutzt werden. um diesem<br />
Schutzanspruch unserer Bürger<br />
gerecht zu werden.<br />
Wir haben dieses erste nie-<br />
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