Magazin 197710
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Hans Storner, Bayer. Staatsministerium des Innern<br />
Der nächste Waldbrand kommt bestimmt!<br />
Der Einsatz von Luftfahrzeugen zur Waldbrandbekämpfung<br />
Es hat den Anschein, als<br />
würde die Bundesrepublik<br />
Deutschland in diesem<br />
Jahre von größeren Waldbrandkatastrophenverschont<br />
werden. Regel mäßige<br />
und zum Teil ergiebige<br />
Niederschläge und überdurchschnittlich<br />
hohe relative<br />
Luftfeuchtigkeiten in<br />
der ersten Jahreshälfte 1977<br />
haben dazu beigetragen,<br />
daß auch in der besonders<br />
kritischen Waldbrand-Saison<br />
im Frühjahr und während<br />
der heißen Sommermonate<br />
anstelle der üblichenWaldbrandkatastrophen<br />
bisher nur kleinere<br />
Waldbrände, die aber<br />
schnell wieder unter Kontrolle<br />
gebracht werden<br />
konnten, gemeldet wurden.<br />
Daß aber nach wie vor<br />
große Waldbrandkatastrophen<br />
möglich sind, daran<br />
werden wir erinnert, wenn<br />
man während der letzten<br />
Monate die Meldungen über<br />
die verheerenden Waldbrände<br />
auf Korsika und<br />
im fernen Kalifornien verfolgte.<br />
Hier stehen die Einsatzkräfte<br />
trotz einer hervorragenden<br />
Ausrüstung und<br />
jahrelanger Erfahrung bei<br />
der Bekämpfung derartiger<br />
Katastrophensituationen<br />
immer wieder vor unlösbaren<br />
Problemen. Wertvolle<br />
Wald bestände werden vernichtet,<br />
Wohnsiedlungen<br />
und Menschenleben sind<br />
bedroht, wenn die Urgewalt<br />
des Feuers sich ungehindert<br />
ausbreiten kann . Aus nächster<br />
Nähe konnten wir in<br />
der Bundesrepublik die<br />
Grenzen der MögliChkeiten<br />
zur Waldbrandbekämpfung<br />
erkennen, als sich im August<br />
1975 im Regierungsbezirk<br />
Lüneburg die größte<br />
Waldbrandkatastrophe ereignete,<br />
die Deutschland<br />
32<br />
\<br />
\\<br />
Löschwasserbehälter als Außenlast für Hubschrauber haben<br />
sich In der Vergangenheit bel Waldbränden In verschiedenen<br />
Ländern bewährt. Unser Bild: Der 1500-I-Kunststottbehälter<br />
SMOKEY 11 mit Überlastöffnungen am Lasthaken einer Bo 105.<br />
Links: Dieser Löschwasserbehälter 00 aus Stahl wurde zunächst<br />
mit einer Füllmenge von 3800 I angeboten. Durch die Verwendung<br />
einer Aluminium-Legierung konnten zugunsten der Füllmenge<br />
Gewichtseinsparungen erzielt werden. - Rechts: Hier<br />
befestigt ein Feuerwehrmann einen Kunststoff-Behälter<br />
SMOKEY I mit 5000 I Fassungsvermögen am La slhaken eines<br />
schwebenden Hubschraubers vom Typ eH 53.<br />
je erlebte. Trotz massierten<br />
Einsatzes aller verfügbaren<br />
Kräfte, einschließlich des<br />
Einsatzes von Hubschraubern<br />
und Flugzeugen der<br />
Bundeswehr und des Bundesgrenzschutzes<br />
und von<br />
französischen Löschwasserflugzeugen<br />
, konnten die<br />
immer wieder aufflackernden<br />
Brände erst nach Wochen<br />
endgültig unter Kontrolle<br />
gebracht werden.<br />
Wertvolle Waldbestände<br />
waren vernichtet, mehrere<br />
Menschenleben waren zu<br />
beklagen.<br />
Der vom Niedersächsischen<br />
Minister des Innern erstellte<br />
ausführliche Erfahrungsbericht<br />
uber die Waldbrandkatastrophe<br />
im August 1975<br />
zeigt notwendige organisatorische<br />
und materielle Verbesserungsvorschläge<br />
auf,<br />
die auch von den übrigen<br />
Bundesländern ausgewertet<br />
wurden. In Zusammenarbeit<br />
mit den Bundesministerien<br />
des Innern und für Forschung<br />
und Technologie<br />
und anderen Bundesländern<br />
bemühen sich die mit der<br />
Waldbrandbekämpfung<br />
befaßten bayerischen Behörden<br />
seitdem vor allem ,<br />
durch gezielte Vorbeugungsmaßnahmen,Waldbrände<br />
zum frühesten Zeitpunkt<br />
zu erlassen, um großflächige<br />
Ausdehnungen<br />
zu vermeiden. Ein Teil dieser<br />
Vorbereitungen ist die<br />
vorbeugende Luftbeobachtung,<br />
der Einsatz von Luftfahrzeugen<br />
zur Waldbrandbekämpfung<br />
und die Entwicklung<br />
von Löschwasserbehältern<br />
zur Brandbekämpfung<br />
aus der Luft,<br />
auf die der nachfolgende<br />
Bericht eingeht.<br />
Auf Anregung der Oeutsehen<br />
Gesellschaft für Hubschrauberverwendung<br />
und