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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Dabei wurden schon unterschiedliche Möglichkeiten eingesetzt. Neben komplettem murinem<br />

Knochenmarkstroma, das in den oben genannten Studien verwendet wurde, sind zahlreiche<br />

Zelltypen und Zelllinien hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Unterstützung der HSC-Expansion<br />

untersucht worden. Zelllinien weisen hierbei den Vorteil auf, dass aufgrund der einfachen<br />

und schnellen Vermehrung der Zellen in kurzer Zeit große Zellzahlen zur Verfügung stehen.<br />

Außerdem bleiben die Eigenschaften der Zellen auch über lange Kulturzeiträume konstant,<br />

die Ergebnisse sind damit reproduzierbar und unabhängig von Spendervariabilitäten.<br />

Viele murine Zelllinien wurden in in vitro-Experimenten zur Kokultur mit HSC bereits<br />

verwendet, darunter auch die in den im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführten<br />

Versuchen verwendete Zelllinie Sl/Sl mod (Sutherland H. J. et al., 1993). Diese Zelllinie hat<br />

hohes Potenzial zur Unterstützung der Expansion von HSC aus Nabelschnurblut (Kokerbeck<br />

D., 2002). Die klinische Anwendung der so etablierten Kokultursysteme erscheint jedoch<br />

schwierig. Da die als Feederzellen verwendeten Zelllinien muriner Herkunft sind, sind sie bei<br />

der Transplantation in den Menschen als xenogen zu betrachten. Davon geht nicht nur eine<br />

erhöhte Abstoßungsgefahr, sondern auch das Risiko der Übertragung von<br />

Krankheitserregern wie endogener Retroviren aus (Dorling A., 2002). Selbst wenn nach einer<br />

Kokultur dieser Zelllinien mit HSC anschließend die Feederzellen abgetrennt würden, oder<br />

beide Zelltypen während der Kultur durch eine Membran getrennt waren, könnte die<br />

Infektionsübertragung auf die humanen Zellen bereits stattgefunden haben. Daher ist die<br />

Kokultur von HSC mit murinen Zelllinien zwar gut geeignet, um neue Reaktorsysteme zu<br />

entwickeln und zu testen. Die klinische Anwendbarkeit ist jedoch kritisch zu sehen.<br />

Auch humane Zelllinien wurden bereits für die Kokultur mit HSC konstruiert. So beschreiben<br />

Cicuttini F. M. et al., 1992, die Etablierung von SV40-immortalisierten Zelllinien aus<br />

Knochenmarkstroma, die unterschiedliche Zytokinexpressionsmuster und Unterstützung der<br />

Expansion von CFC aus HSC aufwiesen. Trotz ihrer Immortalisierung zeigten die Zelllinien<br />

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