freischwimmer - Entwicklung, Erprobung und Bewertung - KOBRA ...
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Suche nach Antworten im Nachhinein positiv gewertet. G. äußerte an dem geringen Input ebenfalls<br />
Kritik, verortete den Missstand aber eher in den vorhandenen Seminaren <strong>und</strong> Vorlesungen. Sie gab als<br />
Einzige zu bedenken, dass aber auch eine Gefahr in isolierten Problemstellungen bestehen könnte.<br />
Allen dreien fiel es schwer konkret zu benennen, was sie im Studium gelernt haben. K. bezog sich in<br />
seinen positiven Äußerungen lediglich auf das Gr<strong>und</strong>studium, wo er kreatives Arbeiten gelernt habe <strong>und</strong><br />
sich von mitgebrachtem Ballast <strong>und</strong> Voreingenommenheiten befreien konnte. Zum weiteren Studium<br />
brachte er eher Verbesserungsvorschläge an. M. hingegen resümierte positiv, die Gr<strong>und</strong>lagen des<br />
Entwerfens <strong>und</strong> der Landschaftsarchitektur gelernt sowie Handwerkszeuge im Gr<strong>und</strong>studium mitbekommen<br />
zu haben. Auch habe er Hemmschwellen überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Zeit gef<strong>und</strong>en, sich in individuelle<br />
Interessensgebiete einzuarbeiten. G. empfand das Gr<strong>und</strong>studium als gute Vorbereitung auf das Hauptstudium.<br />
Sie beschrieb, dass sie in dieser Zeit eine Vorstellung von dem Arbeitsfeld des Architekten<br />
<strong>und</strong> der Bedeutung des Entwurfs bekommen habe. Zum Projektstudium äußerte sich K. negativ, indem<br />
er die fehlende Auseinandersetzung über den Ent-wurfsprozess anprangerte. K. würde dem Projekt<br />
innerhalb des Studiums nicht einen so hohen Stellenwert zukommen lassen, nicht, weil er nicht wichtig<br />
fände, sondern weil er sich mehr Entwurfseinheiten wünschen würde. M. hingegen sah im Projektstudium<br />
die Freiheit, seinen eigenen Weg gehen zu können. Er nannte im Projektzusammenhang auch<br />
die Eigenmotivation, das Zeitmanagement <strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit anderen Fach-diziplinen, obwohl<br />
hier nicht genau herauszuhören war, ob er diese Kompetenzen mitgebracht hatte <strong>und</strong> im Studium<br />
126 127<br />
Die Lehre aus dem Bauch<br />
nur vertieft hat. G. bewertete das Projektstudium trotz dem empf<strong>und</strong>enen Sprung<br />
ins kalte Wasser als überaus positiv. Sie schrieb den großen Entwurfsaufgaben<br />
die Möglichkeit zu, einen Gesamtüberblick zu bekommen <strong>und</strong> autodidaktisch <strong>und</strong><br />
selbstorganisiert zu arbeiten. Die jahrgangsübergreifenden Projektgruppen bewertete<br />
sie im Sinne des eigenen Antriebs sehr positiv. M. <strong>und</strong> G. räumten der<br />
Auseinandersetzung <strong>und</strong> Zusammenarbeit mit den Mitstudierenden einen großen<br />
Stellenwert ein. Bei M. ist diese Aussage auf den Mangel an Seminarangeboten<br />
zurückzuführen, bei G. herrschten das Interesse an Auseinandersetzung<br />
<strong>und</strong> ein ausgeprägter Teamgeist vor. K. äußerte sich nicht zu diesem<br />
Punkt, was vermuten ließ, dass er ihm keine große Bedeutung zumaß.<br />
Insgesamt machten die Interviews deutlich, dass das Kennenlernen <strong>und</strong> Erproben<br />
unterschiedlichster Herangehensweisen, Entwurfsstrategien <strong>und</strong> -methoden ihren<br />
individuellen Einsatz erst möglich machen. Die Herangehensweise über die<br />
Zeichnung, das Modell, den Text oder die intellektuelle Auseinandersetzung muss<br />
der jeweiligen Person entsprechen, um möglichst fruchtbar zu sein. Neben den<br />
fachspezifischen Inhalten eine möglicht große Methodenkompetenz <strong>und</strong> damit<br />
möglichst viele verschiedene Kenntnisse, Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten im Gr<strong>und</strong>studium<br />
zu vermitteln ist sinnvoll. Sie helfen Aufgaben <strong>und</strong> Probleme zu bewälti-