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Forschungsagenda Logistik 1/2013

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» BEGINN EINER NEUEN EPOCHE«<br />

In der <strong>Logistik</strong> herrscht kein Mangel an Innovationen. Ob Software,<br />

Lagertechnik oder Prozessgestaltung – man kann sie in vielen Formen<br />

und Ausprägungen finden. Das Problem mit der Innovation ist<br />

nur, dass sie sich oft versteckt. Die Erfindung des Containers war aus<br />

heutiger Sicht ein riesiger Fortschritt, denn sie brachte grundlegend<br />

neue Möglichkeiten für den weltweiten Handel und globalisierte<br />

Produktionsnetze. Es war offenkundig eine geniale Erfindung, die sich<br />

Malcolm McLean Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts<br />

hat einfallen lassen.<br />

Und heute? Innovationen in vielen Disziplinen haben die <strong>Logistik</strong><br />

gewaltig vorangebracht. Die komplexen Waren- und Informationsströme<br />

werden mit hochleistungsfähiger IT gesteuert. Jeder noch so<br />

kleine Teilschritt eines Prozesses wird mit Software unterstützt. Prognosen<br />

lassen sich über Abverkäufe im Handel ebenso ermitteln wie<br />

über drohende Insolvenzen bei Lieferanten. Vor wenigen Jahren war<br />

das noch undenkbar.<br />

Weltweite Produktions- und Handelsverbünde sind störanfällig.<br />

Immer schwingt bei großen Industrieunternehmen die Angst vor<br />

einem Produktionsausfall durch ein unvorhersehbares Ereignis mit.<br />

Eine Strategie, dieses Risiko zu begrenzen ist, alles zu simulieren. Moderne<br />

<strong>Logistik</strong>systeme wählen einen anderen Weg. Sie können schnell<br />

Antworten geben und reagieren, wenn eine Störung auftritt, weil sie<br />

die nötigen Informationen blitzschnell verknüpfen, analysieren und<br />

auswerten können. So muss nicht mehr jedes Szenario durchgespielt<br />

werden, denn im Zweifel kommt es ohnehin anders.<br />

<strong>Logistik</strong>er sind als Teil der Supply Chain in diese Prozesse und an<br />

der Entwicklung von innovativen Lösungen beteiligt. Dieses Feld ist<br />

mittlerweile so groß geworden, dass es Wissenschaft und Forschung<br />

einen fruchtbaren Nährboden bietet. Es geht nicht mehr ohne ein<br />

Zusammenspiel von Ingenieuren, Betriebswirten und Wissenschaftlern,<br />

jeder braucht den anderen, denn jeder kann von dem anderen<br />

etwas lernen.<br />

Es ist somit ebenfalls ein weites Feld für Bildungseinrichtungen.<br />

Denn der Lernprozess und Erfahrungsaustausch darf im Alltag des<br />

Supply Chain Managements nicht vernachlässigt werden. Weiterbildung<br />

ist für <strong>Logistik</strong>er also eine Grundvoraussetzung, um den Anforderungen<br />

gerecht zu bleiben.<br />

Denn eins ist sicher: Die <strong>Logistik</strong> ist mit ihrer Innovationskraft<br />

noch bei weitem nicht am Ende – im Gegenteil. So wie es derzeit<br />

aussieht, steht die Branche mit Cloud Computing, Industrie 4.0 und<br />

der Analyse riesiger Datenmengen gerade erst am Anfang einer neuen<br />

Epoche. Es könnte sein, dass die <strong>Logistik</strong>welt bald in vielen Bereichen<br />

eine andere ist. Die <strong>Logistik</strong>er werden sich darauf einstellen und die<br />

Chancen nutzen. So, wie sie die Vorteile des Containers ebenso genutzt<br />

und zur Erfolgsgeschichte gemacht haben.<br />

EDITORIAL<br />

VON ROBERT<br />

KÜMMERLEN<br />

stellvertretender<br />

Chefredakteur DVZ,<br />

Redaktionsleiter<br />

LOG.Kompass<br />

<strong>Forschungsagenda</strong> <strong>Logistik</strong> | 3

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