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Titel Band 1 - OPUS

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als ihre impuristische Projektion auf die Vag. Wir<br />

lesen also: „Die Innenwelt (Vag) der Außenwelt<br />

(Vul) der Innenwelt (Bauchhöhle)“.<br />

„Im vorderen Winkelw der kleinen Schamlippen<br />

(Lami) mündet die Harnröhre (Ure), und<br />

über die Harnröhrenmündung (Urimu) ragt die<br />

Kuppew der Clitoris hervor, die wie ein kleines<br />

Gliedm vor der knöchernen und knorpeligen<br />

Schamfugew (RiP) hängt. Wie das Glied ist sie<br />

von Schwellgewebe (CoCaC) gefüllt, vergrößert<br />

sich (eri) in der geschlechtlichen Erregung (iE)<br />

und tritt nun mehr oder weniger aus ihrem Versteckw<br />

hervor.“ 17 Das Versteck dient dem kleinen<br />

(Cl) wie dem großen Mann (Per); die Schamfugew<br />

(RiP), eigentlich ein knöcherner Zusammenschluß,<br />

ist ein wenig nach außen projiziert,<br />

und Kuppe, Hügel ist tatsächlich die Wortbedeutung<br />

von Cl. Hymen (Hy), das Jungfernhäutchenw,<br />

fällt gewöhnlich dem ersten GV zum Opfer,<br />

„so daß man diesen als die „Entjungferung“<br />

(Def) bezeichnet.“ 18 Aus diesem Wort (Wegnahme<br />

des Jungseins) gewinnen wir zwei wichtige<br />

Adjektive, nämlich jung und alt, die wir als int<br />

und exp verstehen (vgl. Enzensberger: alt: du bist<br />

alt bist du: alt 19 ). Eine kleine Unsicherheit bleibt<br />

allerdings, denn Kahn will den Lauf des Lebens<br />

nach der Funktion der Geschlechtsdrüse einteilen:<br />

„Jugend heißt Unreife der Geschlechtsdrüse, Reife<br />

heißt Funktion derselben, und das Alter beginnt,<br />

wenn die Geschlechtsdrüse versagt.“ 20<br />

Demnach wäre reif exp und alt wirklich alt. —<br />

Aus dem lateinischen Wort „Defloration“ (Def)<br />

mit der Bedeutung „Wegnahme der Blume“ leiten<br />

wir die Bedeutung Blumew für Hy int (oder allgemeiner:<br />

Vul) ab. Man erinnere sich an die hämischen<br />

Worte Lieschens am Brunnen in Faust I:<br />

„War ein Gekos’ und ein Geschleck“; / Da ist<br />

denn auch das Blümchen weg!“ 21<br />

Die Scheide (Vag) ist ein ungefähr 7 cm langes Schleimhautrohr<br />

w, das vom Scheideneingang w (Vamu) bis zum<br />

„Muttermundw“ (Mumu), dem Eingang zur Gebärmutter<br />

w (Ut), reicht. Die Wand w (TMV) der Scheide stößt<br />

fortgesetzt Zellen ab, die Glykogen enthalten. Dieses<br />

wird durch ein Ferment zu Traubenzucker zerlegt, und<br />

dieser dient einem Bazillus als Nährboden w. Als Rest der<br />

Mahlzeit bleibt Milchsäure w übrig, und so kommt es, daß<br />

die Scheide ähnlich dem Magenw einen neuen sauren<br />

Saft w (VS) enthält. Die Milchsäurebazillen der Scheide<br />

bilden wie jene des Magens eine Bakterienfloraw. 22<br />

Deutlich können wir hier die Parallele zwischen<br />

Vag und Magen ablesen und finden Milchw<br />

in der w-Bedeutung: Das soll uns ein Beispiel<br />

dafür sein, daß wir bei (fast) jedem Wort mit der<br />

doppelten Zuordnungsmöglichkeit (m oder w)<br />

rechnen müssen. Wenn wir also hier Indizes anhängen,<br />

um die Funde zu kennzeichnen, sind sie<br />

immer kontextbezogen und schließen die andere<br />

Möglichkeit in einem anderen Kontext nicht aus.<br />

Das gilt vor allem für die Substantive, während<br />

Adjektive oft eindeutig m oder w sind, wie wir<br />

gleich sehen werden:<br />

Die Milchsäure der Scheide ist auch für die Befruchtung<br />

von wesentlicher Bedeutung. Samenzellen werden durch<br />

Säure geschädigt und fliehen folglich das »saure w Milieu«<br />

… Die Samenzellen sind, wie man sagt, »säureflüchtig<br />

m«. Aus der Gebärmutter träufelt … ein alkalischer<br />

m Schleim (CS) in die Scheide. Dieser lockt die<br />

Samenzellen (Spen) an, denn sie sind »alkalisüchtig m«. 23<br />

Damit haben wir sauerw und alkalischm deutlich<br />

auf w und m verteilt (falls wir uns an die<br />

Gleichsetzung von Ut mit Per erinnern! Auch die<br />

Prostatamilch SF war alkalisch.) Die Samenzellen,<br />

im alkalischen Milieu zu Hause, „fliehen,<br />

von der Milchsäure (VS) vertrieben, vom Gebärmutterschleim<br />

(CS) angelockt, aus der sauren<br />

Scheide in die alkalische Gebärmutter.“ 24<br />

Um sich eine Gebärmutter zu veranschaulichen, kann<br />

man kein besseres Modell finden als eine Birnew, denn<br />

wie eine kinderfaustgroße Birne sieht die Gebärmutter<br />

aus: den breiten massiven Teil nennt man den Körper w<br />

(CoU) den schmalen Teil den Halsw (CUt mit PVC). Die<br />

Birne hängt im Becken w der Frau umgekehrt wie jene am<br />

Baum w: der breite Körper schwebt oben, der schmale<br />

Stielw (CUt) weist abwärts in die Scheide (Vag). Schneidet<br />

man eine Birne auf und entfernt das Gehäuse w, so ist<br />

das Gebärmuttermodell vollkommen, denn die Gebärmutter<br />

ist hohl w — darum heißt sie Mutter w, mater w, der<br />

Hohlraum w. 25<br />

Materw haben wir schon als Vul/Vag (negative<br />

Matrize) kennengelernt: So finden wir die zweite<br />

Bedeutungsmöglichkeit von Ut: Wieder wird<br />

etwas innen Liegendes (Ut) ein wenig nach außen<br />

verschoben (Vag). Höchst bedeutsam ist aber die<br />

Beobachtung zur verkehrten Welt: Die Birne<br />

steht kopf, d.h. auf dem Stiel. Wenn wir etwas<br />

vorgreifen und den zugehörigen Birnbaum suchen,<br />

finden wir das Blätterdachw der Vul, und<br />

zwar ebenso verkehrt herum (denn den hohlen<br />

Baumstamm kann man nur nach innen vermuten<br />

als Vag). Daraus folgt aber, daß die Birne eigentlich<br />

richtig hängt (oder steht), dummerweise im<br />

Bereich des Wurzelstocks. Aber diese ganze Welt<br />

wird eben verkehrt gesehen. Gelegentlich wird<br />

dieser Birnbaum durch Hinzufügen des soliden<br />

Stammes (Per) zu einer biologischen Ganzheit.<br />

Das Gehäusew macht Kahn noch anschaulicher:<br />

„Die Gebärmutterw (Ut) ist das erste Gasthausw,<br />

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