ACHTUNG MOBY-Leser - SV Rotation Halle eV
ACHTUNG MOBY-Leser - SV Rotation Halle eV
ACHTUNG MOBY-Leser - SV Rotation Halle eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>ACHTUNG</strong> <strong>MOBY</strong>‐<strong>Leser</strong>,<br />
die Welt ist verrückt. Griechenland war diesen Sommer der Kraft des Feuers ausgeliefert, Taiwan der<br />
Kraft des Windes, Indonesien der Kraft der Erde. Nur Paul Biedermann schien mit den Kräften des<br />
Wassers und denen des Michael Phelps zu spielen. Juhu, wir haben einen Doppel‐Weltmeister und<br />
Doppel‐Weltrekordler! Nur eines fehlt ihm noch auf dem Weg zum Olymp:<br />
das Lesen unserer Moby Dick! Gratulation Paul!!! In dieser Ausgabe findet ihr einen tollen Bericht über<br />
die Schwimm‐WM in Rom.<br />
Habt ihr den doch noch wunderschönen Sommer genossen? Nun stecken wir Mitten im bunten Herbst!<br />
Die <strong>Rotation</strong>er haben wieder einen langen Sommer hinter sich gebracht. Sie ließen sich dieses Mal in<br />
aller Welt inspirieren. Unter anderem im fantastischen Frankreich („Tour de Testosteron“), im schönen<br />
Schweden und im unglaublichen China. Moby war immer dabei! Moby ist ein Weltenbummler<br />
geworden. Nun zog es ihn tatsächlich Mitte September diesen Jahres mit seiner Master‐Schwimm‐<br />
Mannschaft des <strong>SV</strong> <strong>Rotation</strong> <strong>Halle</strong> nach Cadiz zur Schwimm‐EM ins temperamentvolle Spanien. Welche<br />
unglaublichen Erlebnisse unsere Masters dort erfuhren, erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe.<br />
Zu allererst hat er euch noch viel von der letzten Saison zu berichten. Auch liegt wieder eine<br />
erfolgreiche Freiwassersaison hinter uns. Lehnt euch zurück. Nehmt euch ein Stündchen Auszeit vom<br />
Alltag und taucht ab zusammen mit Moby in die Tiefen dieser Ausgabe.<br />
Viel Spaß beim Lesen,<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>ACHTUNG</strong> 2 Skandalseite‐AUSZEIT 3<br />
Goslar – Masters 4 13. Internationale Gera – Masters 5<br />
Rota‐Pokal 2009 6 Deininger‐Memorial‐Cup 7<br />
“Elbebadetag” 7‐9 Goitzscheschwimmen 10/11<br />
Grüße vom Muldestausee 11 Impressionen vom 3.Saaleschwimmen 12<br />
Hiddensee 13 WM 2009 in Rom 14‐16<br />
Testosteron‐Alpentour, Teil 1 17‐20 Umfrage Teil 2 “Schwimmanzüge” 21‐23<br />
Danksagung Klaus 50. Geburtstag 23 Neuigkeiten – WM Göteborg 2010 24/25<br />
Letztes Wörtchen 26 Org. Jubiläumswettkampf 2010 27<br />
Was noch zu sagen ist 28<br />
Jule<br />
2 | S eite
AUSZEIT<br />
von Günter Hebner<br />
>>Skandalseite
Unser erster Wettkampf seit X… Jahren<br />
Die Masters von <strong>Rotation</strong> (Frank K., Renate, Conny und Anke) fuhren am 07. März 2009 in der Früh nach Goslar<br />
zur „30. Internationalen Masters Gala“. Hier sollte unser erster Wettkampf nach 17 Jahren (Anke) bzw. nach 25<br />
Jahren (Conny) starten. Hochmotiviert, denn wir konnten nur gewinnen…<br />
an Erfahrung und Bestzeiten.<br />
Gerade eingetroffen, begann der Einlass in die beeindruckende Schwimmhalle. Schränke gab es im Überfluss.<br />
Frank sicherte uns einen prima Sitzplatz in der Nähe der Vereine S<strong>SV</strong> Leutzsch Leipzig und Hannoverscher <strong>SV</strong>, die<br />
für zeitweilige Höreinschränkungen sorgten (Anm.d.Red.: „Masterswettkampfausrüstung = Krückstock, Brille,<br />
Hörgerät,…☺“). Wir fühlten uns gut aufgehoben.<br />
Das Einschwimmen begann. Die Tücken des Beckens zeigten sich bereits hier. Rutschige Wände sorgten nicht<br />
nur beim Einschwimmen für nette Überraschungen, sondern auch beim Wettkampf selbst. Die gute<br />
Wasserqualität glich dies entsprechend aus und ließ uns trotzdem gute Zeiten schwimmen.<br />
Bei der alljährlichen Tombola räumte Renate kräftig ab, gleich zwei Gewinne!<br />
Dann begann der Wettkampf. Mit zitternden Knien (Anm.d.Red.: “dafür der Krückstock!“) gingen wir zu unserem<br />
ersten Start. Renate vorneweg. Mit tröstenden Worten für Anke. Conny hingegen zog den Weg zur Toilette vor<br />
(des Öfteren). So ging der Vormittag schnell vorbei.<br />
Nach einer angenehmen und etwas zu langen Mittagspause konnte Renate ihren Lauf 50m Schmetterling gerade<br />
noch auf dem Startblock erkennen (Anm.d.Red.: „die Reaktionszeit lässt dann auch irgendwann nach“). Dennoch ging<br />
der Wettkampf positiv für uns alle zu Ende.<br />
Zufrieden mit unseren Leistungen und beladen mit Urkunden und Edelmetallen traten wir den Rückweg an.<br />
Dank Renates vorbildlicher Dokumentation haben wir neben unseren eigenen Eindrücken viele bildliche<br />
(Anm.d.Red.: „achja, und das Gedächtnis…!“).<br />
Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und der gesamten Master‐Schwimmer ist absolut lobend zu<br />
erwähnen.<br />
Nach solch einem gelungenen Wettkampf könnte glatt ein nächster folgen.<br />
Die zwei neuen Masters Anke und Conny<br />
4 | S eite
13. Internationale Gera-Masters 2009<br />
Nur einen Tag vor dem 19. <strong>Rotation</strong>s-Pokal besuchten vier <strong>Rotation</strong>smasters am<br />
21.03.2009, die 13. Internationalen Gera Masters in Thüringen. Vereine aus dem In- und<br />
Ausland mit mehr als 300 Aktiven bewegten mit 1.350 Starts das Wasser im<br />
Hofwiesenbad (50m-Bahn) in Gera.<br />
Besonders erfolgreich verliefen die 10 Einzelstarts der <strong>Rotation</strong>er für Frank Kiessler (AK<br />
50) in 400 m Freistil und 200 m Rücken mit jeweils Platz 1. Renate Kranz (AK 50)<br />
belegte über 200 m Lagen den 2. Platz und über 50 m Brust den 1. Platz. Nach langer<br />
Wettkampfpause konnte Anke Winkelmann ihr momentanes Leistungsvermögen auf der<br />
50 m Bahn testen. Platz 2 belegte sie über 200 m Lagen und Platz 1 über 200 m Rücken,<br />
Anja Elze (AK 45) konnte auf der 200 m Rücken Distanz nur den undankbaren 4. Platz<br />
erkämpfen (Anm.d.Red.: „Das muss man erst einmal schaffen, deshalb gibt’s von uns das „Bienchen“!!!“).<br />
Meine Starts verliefen in meiner neuen Altersklasse „50“ eher durchwachsen, so belegte ich<br />
über 400 m Freistil den 5. Platz, über 200 m Lagen den 3. Platz. Den Ausflug auf die 50 m<br />
Brust-Strecke beendete ich mit einem 11. Platz (Anm.d.Red.: „so so, „Ausflug“ ist hier wohl eher mit<br />
„Ausrede“ gleichzusetzen!“).<br />
Erfreulich für unser kleines Team:<br />
Die vielen Platzierungen auf vorderen Rängen verhalf uns zum 32. Rang (von 52<br />
teilnehmenden Vereinen) in der Wertung um den Gera-Cup, wobei wir nur an einem Tag<br />
starteten.<br />
6 Vereins-Altersklassenrekorde wurden von uns Masters aufgestellt.<br />
Zufrieden konnten wir unsere Heimfahrt antreten und fieberten am Sonntag den 19.<br />
Pokalwettkampf um den Wanderpokal des <strong>SV</strong> <strong>Rotation</strong> <strong>Halle</strong> entgegen.<br />
Ergebnisse:<br />
400 m Freistil<br />
1. Kiessler, Frank 05:28,89 AK Rekord<br />
5. Ruthenberg, Klaus 05:47,25<br />
200 m Lagen<br />
2. Kranz, Renate 03:38,85 AK Rekord<br />
2. Winkelmann, Anke 03:05,53<br />
3. Ruthenberg, Klaus 03:05,80 AK Rekord<br />
200 m Rücken<br />
1. Winkelmann, Anke 02:53,70 AK Rekord<br />
4. Elze, Anja 03:18,65 AK Rekord<br />
1. Kiessler, Frank 02:55,64<br />
50 m Brust<br />
1. Kranz, Renate 00:49,62<br />
11. Ruthenberg, Klaus 00:45,29 AK Rekord<br />
Klaus<br />
5 | S eite
Es galt den 19. <strong>Rotation</strong>spokal zu gewinnen...<br />
also rein ins Becken und losgekrault!<br />
Das dachten sich am 22.03.2009 außer uns noch ein paar wenige Vereine, die größtenteils aus<br />
Mitteldeutschland anreisten. Sie zogen dieses Jahr wirklich zum allerletzten Mal in die vor marodem<br />
Charme nur so strotzende Robert-Koch-Schwimmhalle. Das Erste, was uns am Eingang auffiel: Sooo viel<br />
Kuchen hatten wir doch noch nie, oder? Vielen Dank dafür schon mal an all die lieben Muttis & Omis! Das<br />
Zweite, was dieses Jahr anders war als in den letzten Jahren: im Vorraum hat Frobi, von unserem Dank<br />
Andrea und Peter neu-befreundeten Verein aus Hoyerswerda, einen Shop mit allerlei Schwimm-Utensilien<br />
aufgebaut und es wurde gekauft und getestet, was das Zeug hält. Denn wer kann schon von seinem<br />
Vereinswettkampf behaupten, dass der neue „Blue Seventy“ fast in jedem Lauf vertreten ist? (Anm.d.Red.:<br />
„Wer hat, der kann!“)<br />
Nach der Begrüßung aller fleißigen Helfer vom Organisationsteam, haben auch wir uns noch ein bisschen<br />
dem reibungslosen Ablauf unseres Wettkampfes gewidmet und die Staffelmeldungen fertig gemacht. Wenn<br />
man dabei allen Interessen gerecht werden will, ist das gar nicht so einfach alles unter einen Hut zu<br />
bekommen. Da unser Häuptling Klaus mit entschuldigter Abwesenheit glänzte, wurde die Begrüßungsrede<br />
dieses Mal von der „Oberpfeife“ (Anm.d.Red.: …natürlich im Sinne von Schiri!) Schorschi gehalten.<br />
Leider waren nicht so viele Starter gemeldet. Dies merkte man vor allem bei den Starterinnen der älteren<br />
Jahrgänge, in denen maximal drei Mädels um die Medaillen schwammen. Bei den älteren Jungs hingegen<br />
musste richtig um die Plätze gekämpft werden, da teilweise bis zu 15 Kerle pro Jahrgang starteten. Wo wir<br />
gerade bei den älteren Herren sind (Anm.d.Red.: „Jungs, Kerle, ältere Männer…alles Eins!“): Ein besonderes<br />
Rennen für <strong>Rotation</strong> fand über die 50mF statt. Dabei meldeten sich Hagen Behr, Alex Gutsche, Steffen<br />
Dölling und Christian Krämer allesamt mit einer 30,00 Sek. und schwammen deshalb alle in einem Lauf.<br />
Versprochen wurde ein „heißes Battle“ („Kampf der Giganten“). Und was ist daraus geworden? 1. Hagen<br />
(0:27,68), 2. Steffen (0:28,74), 3. Alex (0:30,41), 4. Christian. So knapp war es dann wohl doch nicht.<br />
(Anm.d.Red.: „Na dann Jungs, Kerle, ältere Männer legt euch doch für den Jubiläumswettkampf nächstes Jahr ins Zeug.“)<br />
Ein besonderes Highlight unseres Wettkampfes sind ja auch immer die Staffeln. Hierbei wurde wieder super<br />
gekämpft – unsere Jungs mussten so richtig „reinkeulen“ da es unter anderem galt sich den Hünen von Post<br />
Leipzig zu stellen. Über die 4 x 100m Kraul erreichten sie einen guten 2. Platz hinter den Leipzigern und<br />
über 4 x 100m Lagen den 3. Platz. Die Mädels mussten sich natürlich nicht minder schänden, hatten aber<br />
nicht ganz so unschlagbare Konkurrenz. Wir schafften den 1. Platz in beiden Staffeln.<br />
Ein großes Bienchen haben sich unsere „Neu-<strong>Rotation</strong>er“ (Anm.d.Red.: „Das heißt Neu‐Rotiaten!“), also<br />
Theresa, Erik, Nicki, Alex und Co., verdient. Sie sind wie wir „alten Hasen“ viele Male gestartet und haben<br />
auch in den Staffeln unseren Verein mit super Leistungen unterstützt. Schade fand ich dieses Jahr, dass nur<br />
relativ wenige Kinder unter 10 Jahren am Start waren. Das muss sich nächstes Jahr, bei unserem doppelten<br />
Jubiläumswettkampf, deutlich ändern!<br />
Ja, ihr habt richtig gehört, im nächsten Jahr haben wir doppelt Grund zum Feiern: <strong>Rotation</strong> wird 60 Jahre alt<br />
und wir richten unseren 20. Pokalwettkampf aus! Deswegen soll dieses Wettkampfwochenende (schon<br />
mal ganz fett vormerken: 24.04. – 25.04.2010) ein ganz besonderes werden und dazu möchten wir an<br />
dieser Stelle nochmal alle Kinder, Eltern, Großeltern, Aktive, Senioren, Studenten, einfach alle Freunde von<br />
<strong>Rotation</strong> um eure Unterstützung bitten. Wir brauchen viele Helfer! Also scheut euch nicht uns, die Trainer,<br />
anzusprechen, wenn ihr irgendwelche Ideen oder Anregungen für diesen Anlass habt!!!<br />
Ach ja, ein letztes Wort zu dem diesjährigen Wettkampf noch: Wir haben natürlich unseren Pokal erneut<br />
verteidigen können!<br />
Ulli & Dani<br />
6 | S eite
Deininger Memorial Cup in Bitterfeld, 16. 05.09<br />
Am Samstagmorgen trafen sich um 6.50 Uhr einige zum Teil noch ziemlich verschlafene<br />
<strong>Rotation</strong>er (Anm.d.Red.: “Das heißt Rotiaten!“). Um 7.15 Uhr traten wir schließlich unsere Reise in die<br />
moderne Schwimmhalle nach „Bitterdorf“ an. Insgesamt wollten 10 Schwimmer ‐ Anne, René,<br />
Nico, Felix, Philipp, Christoph, Patrick, Lucas, Niklas und ich – dort ihr Glück versuchen.<br />
Außerdem kamen Vivian als Kampfrichter sowie Andrea und Peter als Betreuer mit.<br />
Während des Einschwimmens war nicht nur das Becken gut gefüllt, sondern auch die Tribüne.<br />
Dank vieler „netter“ Eltern, die trotz Verbots diese in Straßenkleidung besetzten und dadurch<br />
uns Schwimmern wenig Platz ließen. Nachdem wir uns trotzdem einigermaßen eingerichtet<br />
hatten, konnte der Wettkampf um 9.30 Uhr beginnen.<br />
Für viele verlief dieser sehr gut mit persönlichen Bestzeiten und mehreren Urkunden. Die Zeit<br />
zwischen den Starts nutzte manch einer, um den Geschmack von gelösten oder – wie manch<br />
anderer – puren Magnesiumtabletten zu erkunden (Anm.d.Red.: „Versucht es doch das nächste Mal mit<br />
Menthos in einer Colaflasche!“). Es kam also keine Langeweile auf. Durch die langen Siegerehrungen<br />
verzögerte sich alles leider um eine Stunde, so dass ein Teil von uns erst 18.20 Uhr wieder in<br />
<strong>Halle</strong> ankam. Trotzdem war es alles in allem ein lustiger und erfolgreicher Wettkampftag. Also<br />
bis zum nächsten Mal.<br />
Vici<br />
__________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Ein Duo plant in der Elbe großen Fischzug<br />
Zwei Extremsportler aus Zieko und Dessau wollen 203 Kilometer von<br />
Dresden bis zum Kornhaus schwimmen<br />
VON DIRK SKRZYPCZAK, 15.06.09, 20:01h<br />
Dienstag wird es ernst: Torsten Kettritz (links<br />
<strong>SV</strong> <strong>Rotation</strong> <strong>Halle</strong> e.V.) und Claus Rainer Wolter<br />
starten in Dresden zu ihrer Mammuttour in der<br />
Elbe. (FOTO: THOMAS KLITZSCH)<br />
Ein bisschen verrückt muss man schon sein.<br />
Mutig und vor allem durchtrainiert sowieso.<br />
Claus Rainer Wolter aus Zieko und der Dessauer<br />
Torsten Kettritz wollen am Dienstag in<br />
Sichtweite der Dresdener Frauenkirche in die<br />
Elbe steigen und am Sonntag das Kornhaus bei<br />
Dessau erreichen. 203 Kilometer, verteilt auf fünf Etappen, bedeuten pro Tag einen Marathon im<br />
Wasser. Den beiden Schwimmern bleibt nur die Muskelkraft, die schützende Haut der Neopren-Anzüge<br />
und als einzige Hilfe die Strömung des Flusses. Zur Sicherheit werden die Extremsportler von Frank<br />
Schwarzer und Michael Triebel aus Dessau auf einem Kajütboot begleitet. In und an der Elbe sind<br />
Wolter und Kettritz täglich geschätzte elf Stunden den Launen der Elemente ausgesetzt.<br />
"Die Herausforderung ist unser Beitrag zum 2. Elbekirchentag, der am Wochenende in Mühlberg<br />
ausgerichtet wird", sagt Wolter, immerhin schon 61 Jahre jung. Eine symbolische Geste, schließlich<br />
wird der Ort im Elbe-Elster-Kreis schon am Freitag auf dem Teilstück bis Prettin passiert.<br />
Ein Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung will das Duo setzen und es sich natürlich auch selbst<br />
beweisen, dem "inneren Frieden willen". Wolter nimmt das Mammutprojekt zum zweiten Mal in<br />
Angriff.<br />
7 | S eite
Im vergangenen Jahr hatte sich der Außendienstmitarbeiter einer Firma aus Unterfranken die Strecke<br />
Dresden - Coswig zum Ziel gesetzt. 188 Kilometer wollte er alleine schwimmen und zur Premiere des<br />
Elbe-Kirchentages Coswig erreichen. Ein Bizepsabriss im rechten Arm funkte kurz vor dem Start<br />
dazwischen.<br />
Der Traum blieb. Doch auch in diesem Jahr scheinen sich höhere Mächte gegen den Ziekoer<br />
verschworen zu haben. Mit einem doppelten Bandscheibenvorfall lag er in der Klinik, konnte kaum<br />
trainieren. Aufgeben kommt dennoch nicht in Frage: "Noch einmal verschieben will ich es nicht." Mit<br />
Torsten Kettritz verbindet ihn eine Seelenverwandtschaft. Der 47-jährige Therapeut in einem Kinder-<br />
und Jugendheim hatte aus der MZ von Wolters Plänen erfahren. Auch Kettritz ist gehandicapt. Seit<br />
einem Bandenscheibenvorfall 1998 ist sein rechter Fuß gelähmt - für einen ehemaligen<br />
Leistungssportler ein Keulenhieb. Von 1971 bis '78 schwamm er beim SC Chemie <strong>Halle</strong>; die 100 Meter<br />
Brust waren seine Spezialstrecke. Die kaputte Bandscheibe nagte an den Nerven und stieß Kettritz in<br />
Depressionen. Eineinhalb Jahre lag er zu Hause auf der Couch. "Ich war tief deprimiert. Der Sport hat<br />
mich ins Leben zurückgeholt", sagt er am Montag.<br />
Der Dessauer stellte sich seinen Ängsten und schöpfte im Wasser neue Kraft. Er schwamm wieder,<br />
schloss sich einer Mastergruppe von Freiwasserschwimmern an, die es zu Seen und Flüssen zieht. 2008<br />
zog er in einem Jenaer Bad seine Bahnen, schaffte beim Zwölfstunden-Meeting 25 Kilometer. "Da<br />
wusste ich, dass ich einmal einen Marathon schwimmen will." Jetzt bekommt er hintereinander deren<br />
fünf. Eine Knochenmühle.<br />
Kettritz steht voll im Saft. Seit April probt er in Freigewässern wie Seen und der Elbe. Fünf Mal pro<br />
Woche springt er bei Wind und Wetter in die Fluten. "Ich kannte die Elbe bislang nur vom Radweg aus.<br />
Vom Wasser hast du einen völlig anderen Blick, eine neue Perspektive. Die Natur ist faszinierend",<br />
schwärmt Kettritz. Mit Wolter hat er zuletzt den Ernstfall geprobt, nur waren die Distanzen von Coswig<br />
bis zur Elbebrücke bei Vockerode und weiter bis zum Kornhaus vergleichsweise bescheiden zu dem, was<br />
nun auf sie wartet.<br />
Etwa 16 Grad Celsius ist der Strom nur warm, was Wolter nicht weiter stört. "Viel wichtiger ist doch die<br />
Qualität des Wassers. Und die hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Wären wir zu<br />
DDR-Zeiten diese Distanz geschwommen, hätten sie uns als Gerippe aus der Elbe fischen können." Bei<br />
aller Vorfreude bleibt der Respekt. "Übertriebener Ehrgeiz kann fatal sein. Wir kennen unsere<br />
Grenzen", versichert Wolter. Ein bisschen verrückt dürfe man sein, nur eben nicht leichtsinnig.<br />
203 Kilometer durch die Elbe von Dresden nach Dessau<br />
Stellt euch vor, ihr schwimmt seit 5 Tagen<br />
jeden Tag so zwischen 30 und 50<br />
Kilometer, seid täglich 7 bis 10 Stunden<br />
im Wasser und befindet euch ca. 5<br />
Kilometer vor dem Ende einer Tour, auf<br />
die ihr euch seit Monaten intensiv<br />
vorbereitet habt. So im Zustand zwischen<br />
„Jetzt geht gar nichts mehr“ und warmer<br />
Wellen euch umspülender Glücksgefühle<br />
(im 19 Grad kalten Wasser). Ihr treibt in<br />
der scheinbar grenzenlosen Elbe, über<br />
euch nur der weite Himmel mit ein paar<br />
Greifvögeln (nein, keine Geier!)<br />
(Anm.d.Red.: Schade!) und fühlt euch einsam<br />
und allein (abgesehen von einem Mitschwimmer, der meist weit hinter den Jungs im<br />
Begleitmotorboot her schwimmt). Und dann auf einmal ist sie da: erst seht ihr sie nur ganz<br />
klein von weitem, doch beim Näher schwimmen wird sie immer deutlicher: mitten im<br />
Elbwasser eine „<strong>Rotation</strong> - Fata Morgana“. Zwei Kajaks mit gehisster <strong>Rotation</strong>s - Flagge, zu<br />
Herzen gehender Musik aus einer waghalsig installierten Beschallungsanlage<br />
8 | S eite
(zuletzt habe ich diese Klänge beim Einmarsch von Henry Maske gehört…) – und einer Stimme<br />
aus dem Äther, die zu Wolfgang gehören könnte. Urplötzlich sind die Erinnerungen da: an<br />
unsere Mastersgruppe, an stickige Schwimmhallenluft, überfüllte Bahnen im Chlorwasser der<br />
Saline und endlos lange Beckenrandgespräche – wie schön das doch alles ist! Und doch werden<br />
diese Fabelwesen immer lauter, eindringlicher und nehmen die konkreten Gestalten von Klaus,<br />
Renate, Frank S., Anke, Margret und den alles übertönenden Wolfgang an.<br />
Doch so sehr sich kurzzeitig Wunsch<br />
und Wirklichkeit scheinbar<br />
miteinander vermischten, es war<br />
nicht von der Hand zu weisen: diese<br />
Wesen saßen wahrhaftig in ihren<br />
Booten und wollten mich auf den<br />
letzten 4 Kilometern der Elbtour<br />
begleiten. Ich habe mich noch nie so<br />
über <strong>Rotation</strong>er in unseren<br />
Vereinshemden gefreut, wie in<br />
diesem Augenblick. Schiebegötter für<br />
den Endspurt! Welch gelungene<br />
Überraschung! Es erscheint fast<br />
normal, dass dann auch noch Frank<br />
Kiessler neben mir im Wasser auftauchte (nach meiner Erinnerung war die Zielankunft in<br />
Dessau das erste Mal, dass ich vor Frank aus dem Wasser steigen durfte; selbst im Training ist<br />
er ja sonst schon immer vor mir draußen, im Wettkampf sowieso). Doch auch ich hatte etwas zu<br />
bieten. Medienwirksam für Presse, Funk und Fernsehen hatte ich auf dieser Schlussetappe<br />
extra eine <strong>Rotation</strong>s - Badekappe auf und ein großes dsv – Masters - Plakat mit im Boot,<br />
welches wir dann in Dessau nach der Ankunft am Kornhaus vor immerhin 5000 Besuchern des<br />
Elbebadefestes zu einem gemeinsamen Gruppenfoto nutzten.<br />
Dank nochmals an die Verrückten der Mastersgruppe für die gelungene Überraschung und den<br />
herzlichen Empfang!<br />
Bleibt die Frage: Warum macht man so etwas? Warum schwimmt man 203 Kilometer die Elbe<br />
von Dresden nach Dessau entlang?<br />
Die kurze und ehrliche Antwort lautet: um Menschen auf den notwendigen Erhalt der<br />
Natürlichkeit der Flüsse aufmerksam zu machen; um mal ausgiebig das Flussgefühl genießen zu<br />
können; um eigene Grenzen auszutesten und kennen zu lernen und … um eben von solch einer<br />
prima Masterstruppe in Empfang genommen zu werden (was ja auch bauchpinselt…). Ein<br />
wenig verrückt muss man wohl auch sein…(Anm.d.Red.: „Oh ja! Großen Respekt!“)<br />
Was folgt als nächstes? Auf alle Fälle 2010 ein Elbschwimmen von Rosslau nach Dessau<br />
(eben diese beschriebenen 4 Kilometer), zu dem ich euch schon alle einladen möchte. Als<br />
absoluter Höhepunkt dabei: die erste (inoffizielle) „Deutsche Meisterschaft im<br />
Gegenstromschwimmen“. Was sich dahinter verbirgt? Das kann euch Frank Kiessler<br />
erklären…<br />
Torsten Kettritz<br />
9 | S eite
Goitzscheschwimmen 2009<br />
Alles ist dunkel. Um mich herum ist alles still. Wumm, was war das? Wumm, es wird lauter! Jetzt bin ich<br />
wach und bemerke, dass alle Wecker um mich herum Alarm schlagen. Sofort bin ich am Fenster und mit<br />
einem Ruck ist das Rollo oben. Das Wetter ist grau und mürrisch und lädt ganz und gar nicht dazu ein,<br />
einen einzigen Schritt nach draußen zu machen.<br />
27.06.2009, 19°C vor der Tür. Heute vor einem Jahr hatte ich Abiball und ganz nebenbei sollte an<br />
diesem bedeutenden Tag für die Welt noch die Goitzsche durchschwommen werden. Ein kleiner Zug für<br />
mich und ein großer für die Menschheit (Anm.d.Red.: „ähm, was genau jetzt hatte denn die Menschheit davon?“).<br />
Wider die widrigen Bedingungen machte sich bei mir gute Laune breit, denn eine große<br />
Herausforderung kündigte sich an. „Hältst du überhaupt noch 2,5Km durch?“ Das musste ich unbedingt<br />
herausfinden und so bekam ich vor Aufregung zum Frühstück kaum einen Bissen herunter. Mein Vater<br />
war die Ruhe selbst und es hätte wohl auch schneien können, er wäre geschwommen. Felix nahmen wir<br />
als Zuschauer mit (Anm.d.Red.: „Warmduscher!“).<br />
Am Bitterfelder Hafen angekommen sah man Passanten, die das Hafenfest genossen. Schaute man<br />
jedoch 10m nach links in Richtung See sah man ein weißes Zelt mit ca. 30 Leuten davor, die wie<br />
hypnotisiert auf das Wasser schauten. Hier waren wir richtig! Wir begrüßten Frank S. und Renate, die<br />
sich den Spaß natürlich auch nicht nehmen lassen wollten. Ratz fatz angemeldet und schon bekamen<br />
wir unsere Startnummern auf den Oberarm gekritzelt. Jetzt warteten wir auf Frank K., der wie wir<br />
später erfuhren, auf der A9 eine Abkürzung nach Bitterfeld gesucht und einen Stau gefunden hatte. Mit<br />
an Bord waren Anke und Ulli. Etwa zeitgleich mit Frank K. kam Birgit A. mit ihrem Fahrrad an. Anke,<br />
Birgit und Felix erklärten sich bereit, uns von außen anzufeuern (Danke, nochmal!). Hey, man kann auch<br />
dabei sein, ohne dass man mit schwimmt. Jetzt kam der schönste Teil. Wie ihr in der 30. Ausgabe der<br />
Moby Dick lesen konntet, erfolgte jetzt der überlebenswichtige 3‐Punkte‐Plan zur Vorbereitung auf das<br />
Wellenreiten.<br />
Nun war es so weit. Klaus Gatter zählte die letzten verbleibenden Sekunden herunter. Dabei schon im<br />
Wasser zu stehen, sah ich nicht ein. Draußen im Adamskostüm war es schon kalt genug (Anm.d.Red.: „Du<br />
meinst „Erpelkostüm“!“). Ich wartete auf das Lossignal bis ich mich mit Gebrüll in die eisigen Fluten warf.<br />
(Der kritisch engagierte <strong>Leser</strong> wird sicher denken: erst gibt er an bei ca. 5°C baden gewesen zu sein und<br />
jetzt beschwert er sich über max. 17°C!!!) Die offizielle Temperatur betrug interessanterweise 18°C.<br />
Dazu muss man wissen, dass 18°C die Mindesttemperatur für ein Freiwasserschwimmen ist, damit es<br />
überhaupt stattfinden darf. So etwas nennt man optimistisches Runden. So weit der Exkurs zu der<br />
Wassertemperatur!<br />
Alles zog sich auf einen Schlag zusammen. Oh Gott ist das kalt. Das Wasser rauschte an mir vorbei. Nicht<br />
gleich alles geben, sagte ich mir. Denn die Reserven konnte ich noch gut gebrauchen. Das heute sollte<br />
doch eigentlich mein Eingewöhnungswettkampf werden. Auf dem Weg zur ersten Boje war mein<br />
Körper schon ausgekühlt, sodass der Kälteschock zumindest weg war (ist doch klasse, wenn ich weniger<br />
Wärmeenergie habe, kann ich auch weniger Energie abgeben). Spektakulär wurde es dann erst auf der<br />
Hypotenuse (längste Seite eines Dreiecks) (Anm.d.Red.: „Oh, Norbert geht jetzt zur Universität!“) des Kurses. Der<br />
Gegner hieß „Wind und Wellen“, der genau von vorn kam. Am Anfang etwas genervt von meinen<br />
kältebetäubten Muskeln und den Witterungsbedingungen setzte ich meine Odyssee fort. Welle für<br />
Welle türmte sich auf, erschwerte das Atmen und die Navigation, hob mich hoch oder klatschte gegen<br />
meinen Kopf. Doch irgendwie fing es genau an diesem Punkt an Spaß zu machen. Ich versuchte die<br />
Wellen zu zähmen und auf ihnen zu reiten. Manchmal sah man sogar Boote die zeitgleich mit und<br />
neben uns eine Regatta veranstalteten. Doch irgendwann ist auch jeder Spaß zu Ende. An der Boje, die<br />
die letzte Dreiecksseite (Ankathete) einleitete, merkte ich, dass es meinem Körper deutlich zu kalt war.<br />
10 | S eite
Ich musste schon fast eine halbe Stunde geschwommen sein. Bloß raus hier dachte ich, Seitenstechen<br />
unterdrücken und Volldampf.<br />
Frank K. war schon vor mir draußen. Ich gebe zu, dass ich deswegen schon etwas enttäuscht war. Aber<br />
gegen einen sehr guten Athleten aus den eigenen Reihen zu verlieren ist eigentlich nichts<br />
Enttäuschendes (Respekt!). Ich werde trainieren, so viel steht fest und nächste Freiwassersaison sehen<br />
wir uns wieder! Alle Rotiaten mit oder ohne „Biopren“ haben es geschafft – dafür auch ein dickes Lob!<br />
Zitternd sah ich der Siegerehrung zu, die für <strong>Rotation</strong> auch sehr üppig ausfiel. Auch ich wurde geehrt<br />
und durfte meinen mir haushoch überlegenen und von mir bewunderten Rivalen Robert Kühnel die<br />
Hand schütteln.<br />
Und da war es wieder. Das Gefühl etwas Außerordentliches geleistet zu haben, obwohl ich in meiner<br />
Altersklasse nicht gewann. Doch gewann ich – gegen mich! Wieder einmal kann ich euch nur ans Herz<br />
legen dabei zu sein!! In Hoffnung das nächste Abenteuer mit euch zu bestehen,<br />
Norbert (der Rotiat)<br />
___________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Muldestausee – Schwimmen 2009<br />
POUCH/MZ/BHO. Am vergangenen Wochenende (25.07.09) fand am Heidecamp Schlaitz der<br />
alljährliche Muldestausee-Pokal im Freiwasser-Schwimmen statt. Es galt für die Teilnehmer, bei<br />
starkem Wind und entsprechendem Wellengang quer zur Strömungsrichtung den Stausee von Pouch<br />
nach Schlaitz zu überqueren. Während die knapp 100 Aktiven mit Bussen zur anderen Seeseite<br />
gefahren wurden, öffnete der Himmel zudem seine Schleusen und ließ einen wahren Wolkenbruch auf<br />
die Zuschauer niedergehen […].<br />
Hallo, liebe Langstreckenschwimmer(-innen) von <strong>Rotation</strong>!<br />
Eine kleine Erinnerung an das 15.Muldestauseeschwimmen.<br />
Es hat mir große Freude bereitet, euch am Muldestausee wiederzusehen und<br />
gemeinsam mit euch den See zu überqueren.<br />
Für mich hat dieses Schwimmen Tradition, schon zum 12. Mal bin ich<br />
dabei gewesen und habe erfolgreich den See überquert.<br />
Jedes Mal ist es eine neue Herausforderung, diesmal bei Wellengang und<br />
relativ kühlem Wasser...<br />
Ich hoffe, euch hat es auch Spaß gemacht!?<br />
Das Wetter erwähne ich dieses Jahr nicht weiter, denn es ist alles andere<br />
als ideal in diesem Sommer.<br />
Obwohl ich nicht mehr unter <strong>Rotation</strong> starte, ich fand es großartig von<br />
meiner geliebten Mannschaft umgeben zu sein, da habe ich mich wohlgefühlt,<br />
das könnt ihr mir glauben.<br />
Hier gibt es solch einen Zusammenhalt nicht, was zählt ist Erfolg, sonst ist<br />
man schnell weg vom Fenster...<br />
Also passt gut auf, dass es so bleibt wie es ist, eine große<br />
<strong>Rotation</strong>sfamilie mit viel Herzblut, ein Verein, wo man sich nicht verlassen<br />
fühlt, wo es wichtig ist, dass Schwimmen Spaß macht.<br />
Es grüßt euch ganz lieb eure "Kuchenbäckerin" Birgit.<br />
11 | S eite
12 | S eite
Wieder einmal von Hiddensee nach Rügen<br />
Mit starker Besetzung (Torsten Kettritz, Frank Kiessler, Renate Kranz und Frank Siegemund) rückte<br />
<strong>Rotation</strong> in diesem Jahr zum Inselschwimmen von Neuendorf nach Schapprode am 26.7.2009 an.<br />
Wie nicht anders zu erwarten, war am Freitag das Wetter wieder sehr bescheiden: jede Menge Regen<br />
und Wind. Also schnell Zelte aufgebaut oder gleich im Auto geschlafen und abwarten. Sollte das<br />
Schwimmen vielleicht ausfallen? Irgendwie scheint aber Notos (das ist der, der für Westwind und Regen<br />
verantwortlich ist) ein Nachsehen mit den Schwimmern zu haben, denn am Sonnabend verbesserte sich<br />
das Wetter zusehends, sodass sogar die Sonne herauskam und nach der Überfahrt der Sprung in das<br />
Hafenbecken von Neuendorf auf Hiddensee doch nicht so schrecklich war.<br />
Etwa 80 Schwimmer machten sich dann auf den Weg zum 4,5 km entfernten Schapprode. Der leichte<br />
Wind kam (vielleicht 2‐3 Beauford, z. T. leichte Schaumkämme) von rechts hinten ‐ soweit also alles ok.<br />
Sehr schnell war man mehr oder weniger allein auf dem Wasser. Ab und zu näherte sich ein<br />
Sicherungsboot. Die Hoffnung, vielleicht mal auf einer Welle etwas schneller vorwärts zu kommen,<br />
erfüllte sich wohl nicht, denn die Zeiten waren in etwa so wie vor 2 Jahren. Frank Kiessler hat<br />
offensichtlich das Ganze nicht so richtig genossen, denn er hatte es sehr eilig aus dem Wasser zu<br />
kommen. Er wurde mit 1:14:26 Gesamtneunter. Renate war mit 1:38:48 die sechszehntschnellste Frau<br />
und Torsten (in Rückenlage) und Frank S. brauchten 1:40:03 bzw. 1:39:53. Die schnellste Frau war Heike<br />
Braun mit 1:12:56 und bei den Männern siegte wie immer Jan Gräfe in 0:55:56. Ein paar Quallen<br />
konnten uns nichts anhaben und so war auch dieses Inselschwimmen wieder ein sehr schöner<br />
Wettkampf. Bewundert habe ich die Schwimmer, die sehr lange gebraucht haben. 2:48 Stunden möchte<br />
ich dann doch nicht im Wasser sein, aber auch diese Schwimmer haben es geschafft. Leider fing es nach<br />
der Siegerehrung, die im Rahmen eines Hafenfestes stattfand, wieder ganz heftig an zu regnen, sodass<br />
es nur ein Bier unter einem schützenden Zelt wurde.<br />
Das einzig Negative an diesem Schwimmen ist, dass man gar nicht wieder nach <strong>Halle</strong> zurück möchte.<br />
Die Landschaft dort oben auf Rügen ist einfach wunderschön und da ist das Wochenende dann auch<br />
sehr schnell wieder vorbei.<br />
Also <strong>Rotation</strong>er – auch 2010 findet wieder ein Inselschwimmen statt!<br />
Frank S.<br />
13 | S eite
!Paule heißt´er is´Schwimmweltmeister!<br />
Die Weltmeisterschaften der Schwimmer in Rom<br />
2009<br />
Am 17. Juli begann die Weltmeisterschaft in der ewigen Stadt. Doch wie hoch waren die<br />
Erwartungen der Sportler, Trainer und Fans nach den verkorksten Spielen in Peking. Mit einer<br />
komplett gegenteiligen Ausgangssituation trat die US-Mannschaft an.<br />
Doch hatte die Lichtgestalt des amerikanischen Schwimmsports einen herben Image-<br />
Rückschlag hinnehmen müssen. Die Rede ist natürlich von Michael Phelps. Dem Guten waren<br />
seine Olympiaerfolge zu Kopf gestiegen und der sonst so zielstrebige und trainingsvernarrte<br />
Michael wurde nun immer öfter in Gesellschaft verschiedener Liebhaberinnen gesichtet.<br />
Rauschende Partys waren an der Tagesordnung. Bis so ein böser Wicht ein Foto vom<br />
erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten machte, als er gerade an einer Wasserpfeife zog.<br />
Wegen Marihuanakonsums hagelte es dann drei Monate Sperre vom Verband für den<br />
Superstar.<br />
Die Sportler des D<strong>SV</strong> sollten eine weitaus bessere Leistung hinlegen als 2008 in Peking.<br />
Allen voran Britta Steffen und Paul Biedermann. Mit je zwei Goldmedaillen und zwei<br />
Weltrekorden gehören sie zu den Top-Athleten von Rom. Britta schwamm über 50m [23,73 s]<br />
und 100m Freistil [52,07 s] zu Gold und verteidigte damit ihre Olympiatitel und darf sich<br />
weiterhin als: „Schnellste Frau im Wasser“ bezeichnen.<br />
Doch mal ganz ehrlich: Das alles hat mich im Gegensatz zu den Rennen von Paul Biedermann<br />
ziemlich kalt gelassen. Er ließ nicht nur uns zu Hause vor dem Fernsehern zittern, sondern<br />
auch seine Familie in Rom. Seine Eltern, Großeltern und seine Freundin fieberten im Stadion<br />
mit. Paul hatte ihnen die Reise und damit den Besuch des Wettkampfes zu Weihnachten<br />
geschenkt.<br />
In Rom startete er nicht nur über seine Lieblingsstrecke (200m Freistil) sondern auch über<br />
400m Freistil. Als er so ganz nebenbei den Weltrekord von Ian Thorpe unterbot wurde die<br />
Welt auf den jungen <strong>Halle</strong>nser aufmerksam. Seine 3:40,07 min. sind ein Hundertstel schneller<br />
als der 7 Jahre alte Rekord des Australiers, der unter Fachleuten als „kaum unterbietbar“ galt.<br />
Thorpe rief nach dem Rennen beim neuen Weltrekordhalter an und gratulierte ihm mit den<br />
Worten: "Es war nicht nur der Anzug, du warst es!"<br />
Damit klingt schon ein Thema an, was ich später noch aufgreifen will.<br />
Mit dieser Aufmerksamkeit im Rücken schwamm Biedermann über 200m Freistil natürlich<br />
ins Finale und die ganze Welt fieberte dem Showdown zwischen dem aufstrebenden<br />
deutschen Schwimmer und dem US-Superstar entgegen. Niemand wusste wie schnell die<br />
beiden wirklich waren. Phelps hatte im Halbfinale zwei komplette Züge vor dem Anschlag<br />
ausgelassen und trieb somit nur bis ins Finale. Als Deutscher und natürlich als <strong>Halle</strong>nser<br />
hoffte ich, dass Paul seine Reserven besser kaschiert hatte.<br />
Ich fand mich also am Sonntag (26.07.09) eine Stunde zu früh und wahnsinnig aufgeregt vor<br />
dem Fernseher ein. Es liefen Rückblicke über Biedermanns Karriere. Seine bisherigen<br />
Erfolge, seine Krankheit (Pfeiffersches Drüsenfieber) am Anfang des Jahres und der damit<br />
verbundene Trainingsrückstand. Es folgte ein kurzer, aber enthüllender, Blick in die Robert-<br />
Koch-Schwimmhalle. Das war der erste Erfolg an diesem Tag. Ich ertappte mich bei einem<br />
14 | S eite