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Innovative Konzepte bei knickgelenkten Muldenkippern - Bauverlag

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Nutzfahrzeuge<br />

<strong>Innovative</strong> <strong>Konzepte</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>knickgelenkten</strong><br />

<strong>Muldenkippern</strong><br />

Dipl.-Ing. H.H. Cohrs, Grube/Holstein<br />

Knickgelenkte Muldenkipper<br />

haben sich von Nischenmaschinen<br />

zur eigenständigen<br />

Maschinengattung gewandelt.<br />

Sie werden von mehr als<br />

einem Dutzend Hersteller mit<br />

Nutzlasten zwischen 8 t und<br />

fast 40 t angeboten. Der Markt<br />

der kurz „Knicklenker“ (und<br />

oft etwas unglücklich „Dumper“)<br />

genannten Muldenkipper<br />

ist breit gefächert, und<br />

ihre Technik unterscheidet<br />

sich in vielen Konstruktionsdetails<br />

erheblich.<br />

1 Größter Knicklenker von Caterpillar ist der neue, bis zu<br />

55 km/h schnelle 740 für 36,3 t Nutzlast. Bei der Fahrt unter<br />

Last schaltbare Differenzialsperren und eine Zwischenachssperre<br />

sorgen auch <strong>bei</strong> hohem Rollwiderstand für sicheren<br />

Vortrieb<br />

14 7-8/2002<br />

Die Einsatzgrenzen sind heute<br />

scharf gezogen: Im Gewinnungseinsatz<br />

fahren üblicherweise Starrahmenkipper,<br />

im Erd- und Tiefbau haben<br />

sich – abgesehen von sehr großen<br />

Bauprojekten – die inzwischen sämtlich<br />

allradgetriebenen Knicklenker<br />

durchgesetzt. Da<strong>bei</strong> muss zwischen<br />

drei Gruppen unterschieden werden:<br />

2-achsige Kompakt-Maschinen mit<br />

etwa 8 t bis 16 t Nutzlast, 3-achsigen<br />

Knicklenkern mit 20 t bis 36 t (entspricht<br />

40 US short tons) Nutzlast sowie<br />

Sonderversionen unterschiedlicher<br />

Bauweise.<br />

Der Trend, statt der in Deutschland<br />

nicht auf Straßen zugelassenen 3-<br />

Achs-Knicklenker besser und flexibler<br />

schwere 4-achsige Lkw einzusetzen,<br />

ist wieder zu Gunsten der Knicklenker<br />

abgeklungen. Zu hart sind die Anfor-<br />

derungen, zu langsam sind die Umlaufgeschwindigkeiten<br />

der Lkw, zu<br />

groß ist der Pflegeaufwand der rauen<br />

Fahrtrassen, zu grob das Beladen<br />

durch großvolumige Tieflöffel, als<br />

dass die für schnelle Straßenfahrten<br />

konzipierten Lkw ausreichende Chancen<br />

hätten, dauerhaft gegen Knicklenker<br />

bestehen zu können.<br />

Wer sich mit Knicklenkern beschäftigt,<br />

bewegt sich im exklusiven<br />

Umfeld: Im Jahr 2000 wurden weltweit<br />

4250 verkauft, davon in Europa<br />

2350. Noch nimmt der europäische<br />

Markt fast 55 % aller Knicklenker<br />

auf, doch das ändert sich: Auch in<br />

Nord- und Südamerika werden zunehmend<br />

die Einsatzvorteile der<br />

Knicklenker erkannt. Deshalb bemühen<br />

sich internationale Baumaschinenkonzerne<br />

um Anteile auf<br />

2 Der 17 t ladende „Terra Gator“ 2104 von Ag-Chem verfügt<br />

über 1,1 m breite Reifen und eine Reifendruck-Regelanlage<br />

mit Kompressor und kann so auf durchweichten, kaum<br />

tragfähigen Böden fahren


diesem zukünftig wohl stark<br />

wachsenden Markt.<br />

Zahlreiche neue<br />

Anbieter<br />

Diese Entwicklung führte<br />

dazu, dass sich der Reigen<br />

der Anbieter (nicht der Hersteller!)<br />

in den vergangenen<br />

Jahren stark vergrößerte. Die<br />

Zahl der Anbieter von Knicklenkern<br />

auf dem deutschen<br />

Markt stieg in nur wenigen<br />

Jahren von sechs auf nunmehr<br />

dreizehn – mehr als<br />

eine Verdoppelung! Auf dem<br />

Weltmarkt kamen jüngst mit<br />

Astra, Hitachi, John Deere,<br />

Komatsu und New Holland<br />

noch weitere fünf Anbieter hinzu.<br />

Neue Baureihen knickgelenkter<br />

Muldenkipper präsentierten im letz-<br />

3 Außergewöhnlich ist der Bergmann „Baufix“ 2085 als<br />

3-Seiten-Kipper mit 8,5 t Nutzlast, hydrostatischem<br />

Allradantrieb und serienmäßigem Dreh-Fahrersitz für<br />

gleichwertiges Vor- und Rückwärtsfahren<br />

ten und in diesem Jahr Bell, Case, Caterpillar,<br />

Fiat-Hitachi, Moxy, O&K und<br />

Volvo. Erstaunlicherweise gab es bis vor<br />

kurzem keinen japanischen Produ-<br />

Nutzfahrzeuge<br />

zenten knickgelenkter Muldenkipper.<br />

Nun stellte aber Komatsu<br />

auf dem nordamerikanischen<br />

Markt zwei Knicklenker<br />

mit 32 t und 36 t Nutzlast<br />

vor, die erstaunlicherweise<br />

zunächst nicht auf dem europäischen<br />

Markt erhältlich<br />

sind. Auf unsere Anfrage teilte<br />

Komatsu-Hanomag mit:<br />

„Komatsu wird die Knicklenker<br />

auf dem deutschen<br />

Markt nicht ohne vorausgegangene<br />

Vertriebsanalyse anbieten.<br />

Grundsätzlich führen<br />

wir neue Produktgruppen<br />

erst nach erfolgter<br />

Marktstudie ein. Das bedeutet,<br />

erst wenn wir das Marktvolumen,<br />

die Marktpreise und die<br />

möglichen Absatzzahlen einschließlich<br />

der Erlössituation analysiert haben,<br />

werden Entscheidungen gefällt.“<br />

7-8/2002<br />

15


Nutzfahrzeuge<br />

4 Der 5,8 m lange und 2,47 m breite „Multikipper“ 912 von Hydrema bietet eine<br />

um 180° schwenkbare Mulde, mit der 10 t Nutzlast <strong>bei</strong>m Grabenverfüllen seitlich<br />

abzuschütten sind<br />

Dies verwundert insofern, weil<br />

gleich mehrere andere neue Anbieter<br />

wie Bell, Case und Fiat-Hitachi in den<br />

vergangenen Jahren mit Schwung auf<br />

den deutschen Markt drängten. Nennenswerte<br />

Marktanteile unter den<br />

Neuen konnte <strong>bei</strong> uns jedoch bisher<br />

nur der südafrikanische Hersteller<br />

Bell gewinnen.<br />

Weitere augenscheinlich japanische<br />

Knicklenker stammen von Hitachi<br />

– jedoch nicht auf dem hiesigen<br />

Markt. Dahinter verbirgt sich nämlich<br />

die in Hitachi-Farben gestaltete<br />

Knicklenker-Baureihe von Bell. Diese<br />

Fahrzeuge werden in den Vereinigten<br />

Staaten außerdem als John-Deere-<br />

Knicklenker angeboten.<br />

Derzeit mag kein Hersteller die<br />

Nutzlastgrenze von 40 US short tons<br />

(36 metr. t) Nutzlast überschreiten.<br />

DJB baute zwar einst Knicklenker für<br />

50 short tons, auch der zu Atlas Copco<br />

gehörende US-Hersteller Wagner und<br />

Kaelble produzierte einige Exemplare<br />

des 50 metr. t tragenden KK50, doch<br />

inzwischen beschränken sich alle<br />

namhaften Anbieter auf höchstens 40<br />

short tons Nutzlast. Der Bedarf nach<br />

größeren Nutzlasten wird weiterhin<br />

mit Starrahmenkippern gedeckt.<br />

Dumper sind keine Dumper<br />

Etwas problematisch ist inzwi-<br />

16 7-8/2002<br />

schen die Begriffsbestimmung geworden:<br />

Ursprünglich gab es Muldenkipper,<br />

<strong>bei</strong> uns auch SLKW oder SKW<br />

genannt, Abkürzungen für das etwas<br />

umständliche „Schwerlastkraftwagen“<br />

oder „Schwerkraftwagen“. Dann kamen<br />

knickgelenkte Muldenkipper<br />

hinzu, die kurz als Knicklenker bezeichnet<br />

wurden.<br />

Parallel dazu gibt es seit Jahrzehnten<br />

Kleindumper, früher „Motorjapaner“<br />

genannt. Diese Kleindumper<br />

und das englische Wort für „Kippen“<br />

(to dump) führten dazu, dass knickgelenkte<br />

Muldenkipper in Deutschland<br />

heute oft als Dumper bezeichnet werden<br />

– doch das ist weder korrektes<br />

Englisch noch richtig.<br />

Spricht man gegenüber einem Ausländer,<br />

besonders einem Engländer<br />

oder Amerikaner, von einem Dumper,<br />

so versteht er darunter einen winzigen<br />

Kleindumper, aber keineswegs einen<br />

<strong>knickgelenkten</strong> Muldenkipper.<br />

Ein Muldenkipper heißt dort „Dump<br />

Truck“, „Haulage Truck“, „Hauler“<br />

oder einfach nur „Truck“ – jedoch nie<br />

„Dumper“ !<br />

Knickgelenkte Muldenkipper werden<br />

in der englischen Sprache als „articulated<br />

dump trucks“ bezeichnet,<br />

und prompt hat man auch längst eine<br />

griffige Abkürzung parat: „ADT“ versteht<br />

dort jeder, <strong>bei</strong> „Dumper“ wird<br />

nur fragend gestaunt.<br />

Daher ist das <strong>bei</strong> uns verbreitete<br />

„Dumper“ eine ungünstige, weil keinesfalls<br />

internationale Bezeichnung.<br />

Mit „Truck“ werden <strong>bei</strong> uns jedoch<br />

Lkw assoziiert, und „ADT“ oder „Hauler“<br />

kennt niemand. „Knickgelenkter<br />

Muldenkipper“ ist zu lang, „Knicklenker“<br />

nicht genau zutreffend und<br />

„Dumper“ falsch. Was bleibt, ist Ratlosigkeit.<br />

Für geringsten Bodendruck<br />

Einen außergewöhnlichen Knicklenker<br />

bietet die US-Firma Ag-Chem,<br />

im niederländischen Grubbenvorst<br />

vertreten. Der zweiachsige „Terra<br />

Gator“ 2104 fährt auf 1,1 m breiten<br />

Niederdruckreifen und erzielt so einen<br />

äußerst geringen Bodendruck.<br />

Für besonders problematische Einsätze<br />

wird der 3,1 m breite und 9,1 m<br />

lange Knicklenker mit einer Reifendruck-Regelanlage<br />

samt hydraulisch<br />

angetriebenem Kompressor ausgestattet.<br />

Bei 14,3 t Leergewicht verkraftet<br />

der „Terra Gator“ 17,3 t Nutzlast und<br />

kommt so auf 31,6 t Gesamtgewicht.<br />

Bei einem Reifendruck von 4 bar<br />

beträgt die Berührungsfläche pro<br />

Breitreifen 2750 cm 2 . Wird der Reifendruck<br />

durch die Regelanlage auf<br />

1 bar gesenkt, vergrößert sich die<br />

Fläche pro Reifen auf 5950 cm 2 , also<br />

um das 2,16-fache. Dadurch kann der<br />

„Terra Gator“ beladen auf durchweichten,<br />

kaum tragfähigen Böden<br />

fahren.<br />

Für den Antrieb sorgen ein Lastschaltgetriebe<br />

und ein Common-<br />

Rail-Dieselmotor von John Deere mit<br />

187 kW Leistung. So kommt der „Terra<br />

Gator“ 2104 auf ein Leistungsgewicht<br />

von 5,9 kW/t. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt je nach Bereifung <strong>bei</strong><br />

42 km/h. Mit Kalk- oder Bindemittelstreuer<br />

statt der Mulde werden schon<br />

mehr als 20 „Terra Gator“ <strong>bei</strong> der Bodenstabilisierung<br />

in Großbritannien<br />

eingesetzt.<br />

Ag-Chem entwickelt derzeit eine<br />

Version auf vier Gummiraupen (ähnlich<br />

wie die Gummiraupentraktoren<br />

Caterpillar/Claas „Challenger“ und<br />

Case „QuadTrak“). Ein knickgelenktes<br />

Gummiraupen-Chassis wurde bereits<br />

gebaut. Sobald dieses Fahrzeug mit


einer 10-m 3 -Mulde versehen<br />

wird, ist das der erste größere<br />

knickgelenkte Muldenkipper<br />

der Welt auf Gummiraupen.<br />

Abgegrenzt:<br />

Kompaktdumper<br />

Wer von <strong>knickgelenkten</strong><br />

<strong>Muldenkippern</strong> spricht,<br />

meint normalerweise die<br />

„großen“ Fahrzeuge mit<br />

Nutzlast zwischen rund 18 t<br />

und 37 t. Da<strong>bei</strong> wird leider<br />

oft ein weiteres, sehr interessantes<br />

Marktsegment übersehen,<br />

das andere Nutzlastbereiche<br />

abdeckt, nämlich<br />

etwa 8 t bis 12 t.<br />

Nur wenige Hersteller beschäftigten<br />

sich mit den so genannten Kompaktdumpern<br />

dieser Nutzlastklasse.<br />

Dazu zählten anfänglich Hydrema,<br />

JCB, Moxy und Völker, wo<strong>bei</strong> Moxy inzwischen<br />

diese Klasse aufgab und JCB<br />

eine mehrjährige Pause einlegte. Heute<br />

kommt dieser Nutzlastklasse auf<br />

Grund der zwingend erforderlichen<br />

Rationalisierung auch kleinerer Baustellen<br />

erneut Bedeutung zu, so dass<br />

sich nun schon sechs Hersteller solchen<br />

Kompaktdumpern zugewendet<br />

haben.<br />

Bergmann aus Deutschland fertigt<br />

in erster Linie kleinere Baustellendumper,<br />

seit 1998 aber auch den<br />

„Baufix“ 2085, einen 8,5 t tragenden<br />

2-Achs-Knicklenker. Der 2085 bietet<br />

bemerkenswerte Konstruktionsdetails<br />

wie 3-Seitenkipper, hydrostatischen<br />

Allradantrieb sowie serienmäßig<br />

einen drehbaren Fahrersitz für<br />

Shuttlebetrieb ohne Wendemanöver.<br />

Bei nur 2,3 m Breite, 5,7 m Länge<br />

und 5,6 t Leergewicht ist der „Baufix“<br />

2085 ausreichend kompakt, um bequem<br />

mit einem Tandemtieflader<br />

transportiert werden zu können.<br />

Außerdem ist eine Straßenzulassung<br />

erhältlich, ein Vorteil gegenüber „ausgewachsenen“<br />

Knicklenkern.<br />

Bergmann nennt als bevorzugte<br />

Einsatzgebiete den Kanal- und Rohrleitungsbau,<br />

Kläranlagen- und Deponiebau,<br />

Golfplatz- und Tunnelbau<br />

und die Erschließung von Neubaugebieten.<br />

Werden auf Baustellen Lkw<br />

5 7,4 m äußerer Wenderadius reichen dem 2,5 m breiten JCB<br />

714 mit 13 t Nutzlast zum Umkehren. Für den Antrieb der<br />

JCB-Knicklenker 714 und 718 sorgen Cummins-Motoren und<br />

ZF-Getriebe<br />

durch den 2085 ersetzt, kann dies wesentlich<br />

zur Kostenoptimierung <strong>bei</strong>tragen.<br />

Die dänische Firma Hydrema stieg<br />

vor mehr als einem Jahrzehnt als einer<br />

der ersten Hersteller in die 10-t-Nutzlastklasse<br />

ein. Der Typ 912 ist allradgetrieben<br />

und verfügt über ein besonderes<br />

Knick-Pendelgelenk mit hydraulischer<br />

Dämpfung und Lastverteilung.<br />

Mit Niederdruckreifen ist der 912 nur<br />

2,47 m breit.<br />

Eine interessante Version ist der<br />

912 „Multikipper“. Dieser Knicklenker<br />

bietet eine um 180° schwenkbare<br />

Mulde, die ihre 10 t Nutzlast auch seitlich<br />

abschütten kann, <strong>bei</strong>spielsweise<br />

zum Grabenverfüllen. Bei nur 5,8 m<br />

Länge und 2,47 m Breite kann der 912<br />

auch auf Citybaustellen gute Dienste<br />

leisten.<br />

JCB betrat mit dem Typ 714 im Jahr<br />

2000 erneut einen Markt, der seit 1993<br />

von dem britischen Hersteller nicht<br />

mehr bedient worden war. Damals<br />

stellte JCB die 1989 aufgenommene<br />

Produktion der 12 t und 16 t ladenden<br />

2-Achs-Knicklenker 712 und 716<br />

wegen zu geringer Nachfrage wieder<br />

ein.<br />

Der zweiachsige 714 bietet mit<br />

6,6 m Länge und 2,5 m Breite kompakte<br />

Maße und trägt 13 t Nutzlast. Seit<br />

Januar 2002 läuft auch der größere, bis<br />

zu 50 km/h schnelle 718 mit 16 t Nutzlast<br />

vom Band. Interessant sind diese<br />

Nutzlastklassen laut JCB für kleinere<br />

Bauunternehmen, Kleinförderbetriebe,<br />

kommunale Betriebe und Vermie-<br />

Nutzfahrzeuge<br />

ter, für die sich Knicklenker<br />

mit 20 t Nutzlast nicht rechnen.<br />

Von der Maschinenfabrik<br />

Hermann Paus werden<br />

2-achsige Knicklenker zwischen<br />

6 t und 20 t Nutzlast<br />

für Sonderzwecke gebaut, so<br />

für den Untertage- und Tunneleinsatz,<br />

sowie der kompakte<br />

UL3 für 13 t Nutzlast<br />

als spezialisierter Knicklenker<br />

für die Tongewinnung.<br />

Abgerundet wird das Programm<br />

vom 10 t ladenden<br />

AKD 500 mit 3-Seiten-Kipper.<br />

Der englische Hersteller<br />

Thwaites, bekannt für Kleindumper,<br />

präsentierte 1995 den TD 18,<br />

einen 2-achsigen Knicklenker für 16 t<br />

Nutzlast, der nun aber nicht mehr gebaut<br />

wird. Beim neueren TD 12 verwirklichte<br />

Thwaites ein neues Lenkkonzept:<br />

Bei dem 10-Tonner handelt<br />

es sich um einen Starrahmenkipper<br />

mit Allradantrieb und patentierter<br />

Allradlenkung, dank der sogar schräg<br />

im Hundegang unter das Ladegerät<br />

oder zum Abkippen gefahren werden<br />

kann.<br />

Im beladenen Zustand verteilt sich<br />

die Achslast genau 50/50, sodass optimaler<br />

Vortrieb und gleichmäßiger<br />

Bodendruck gewährleistet sind. Angetrieben<br />

wird der TD 12 von einem<br />

79 kW starken Perkins-Motor und<br />

einem Lastschaltgetriebe mit 5 Vorund<br />

4 Rückwärtsgängen. Auf dem<br />

deutschen Markt wird Thwaites von<br />

der Bautec GmbH aus Pfinztal vertreten.<br />

7-8/2002<br />

17


Nutzfahrzeuge<br />

6 Aus der zur bauma 2001 vorgestellten<br />

Knicklenker-Baureihe präsentierte<br />

O&K jüngst die vom italienischen<br />

Hersteller Astra gebauten D25 und D30<br />

für 23 und 27 t Nutzlast<br />

Winget aus dem englischen Bolton<br />

ist ebenfalls ein bekannter Hersteller<br />

von Kleindumpern. Neu im Programm<br />

ist der knickgelenkte ADT10<br />

mit 7 t Leergewicht und 10 t Nutzlast.<br />

Mit serienmäßig vorhandenen Breitreifen<br />

ist der 39 km/h schnelle ADT10<br />

nur 2,49 m breit. Wegen seiner geringen<br />

Länge von 5,7 m begnügt sich der<br />

ADT10 mit 6,1 m äußerem Wenderadius.<br />

Die Knicklenker der<br />

CNH-Gruppe<br />

Wer den europäischen und weltweiten<br />

Markt beobachtet, registrierte<br />

in letzter Zeit gleich fünf neue Anbieter<br />

knickgelenkter Muldenkipper:<br />

Case, Fiat-Hitachi, O&K sowie Astra<br />

aus Italien. Zum Jahresbeginn kam<br />

New Holland hinzu. Alle diese Unternehmen<br />

gehören zur CNH-Gruppe<br />

(Case-New Holland). Wer die gelben,<br />

orangen, braunen, roten und weißen<br />

Knicklenker der fünf Anbieter genauer<br />

betrachtet, erkennt schnell das<br />

allen gemeinsame Design.<br />

Der Verfasser fragte <strong>bei</strong> vier Unternehmen<br />

im CNH-Verbund nach, ob<br />

die Knicklenker baugleich seien und<br />

wo die Fertigung erfolge. Nur O&K gab<br />

hierzu einen Kommentar: „Die Basis<br />

<strong>bei</strong> O&K wie auch <strong>bei</strong> Case und Fiat-<br />

Hitachi bilden die entsprechenden<br />

Produkte von Astra, einem Schwesterunternehmen<br />

im Fiat-Konzern. Bis<br />

auf Design-Merkmale zur Wahrung<br />

der jeweiligen Markenidentitäten<br />

(Product Differentiation) sind die<br />

18 7-8/2002<br />

7 Basis der CNH-Dumper sind Konstruktionen<br />

der englischen Firma DDT,<br />

die den ersten Knicklenker 1995 auf der<br />

bauma zeigte. Der D630 kippte die<br />

Ladung nicht ab, sondern schob sie aus<br />

der Mulde<br />

Neue Kooperation:<br />

Bell-Dumper im Liebherr-<br />

Vertrieb<br />

Ab Juni 2002 vertreibt die Liebherr<br />

Hydraulikbagger GmbH über<br />

die Liebherr-eigenen Vertriebswege<br />

die <strong>knickgelenkten</strong> Muldenkipper<br />

von Bell Equipment in Deutschland<br />

und Österreich. Dies sieht eine Vereinbarung<br />

vor, die Mitte Mai zwischen<br />

den Erdbewegungsspezialisten<br />

und dem südafrikanischen Hersteller<br />

getroffen wurde. Gegenstand<br />

der Kooperation ist ebenso die Vermietung<br />

von Bell-Dumpern über die<br />

Liebherr Mietpartner GmbH, dem<br />

europaweit tätigen Dienstleister innerhalb<br />

der Liebherr-Gruppe.<br />

Für Bell Equipment ist die Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit Liebherr Hydraulikbagger<br />

ein weiterer wichtiger<br />

Schritt in der Entwicklung seiner europäischen<br />

Aktivitäten: in Deutschland<br />

verstärken die insgesamt sechs<br />

Werksvertriebsregionen der Kirchdorfer<br />

Liebherr-Tochter das bestehende<br />

Netz der sechzehn unabhängigen<br />

Bell-Händler und -Servicepartner<br />

nachhaltig. Der Vertrieb<br />

über die insgesamt sechs österreichischen<br />

LHB-Dependancen verschafft<br />

den Südafrikanern einen<br />

starken Einstieg in den ostalpinen<br />

Raum. Zuständig für Verkauf, Kundendienst<br />

und Ersatzteilversorgung<br />

auf regionaler Ebene werden<br />

die Liebherr-Niederlassungen direkt<br />

8 Fiat-Hitachi, inzwischen in Fiat-<br />

Kobelco umfirmierend, bietet auf dem<br />

europäischen Markt den von Astra<br />

gebauten AD30 mit 27 t Nutzlast und<br />

209 kW leistendem Cummins-Motor<br />

über die Bell Equipment Deutschland<br />

GmbH in Alsfeld unterstützt.<br />

Im europaweiten Vermietgeschäft<br />

gewährleistet das dichte Netz an<br />

Bell-Niederlassungen und -Vertragshändlern<br />

den flächendeckenden<br />

Support.<br />

Die <strong>knickgelenkten</strong> Muldenkipper<br />

der neuen Bell D-Serie ergänzen<br />

das große, in vielen Segmenten der<br />

Erdbewegung und Gewinnung<br />

führende Liebherr-Programm an<br />

Ladegeräten weiter. Nutzlasten von<br />

23 t bis 37 t und vor allem ihre leistungsfähige,<br />

auf harte Einsatzbedingungen<br />

hin ausgelegte Konzeption<br />

machen die bislang vier Bell-<br />

Modelle da<strong>bei</strong> zu idealen Partnern<br />

für die mittelschweren Hydraulikbagger<br />

und die erst jüngst um leistungsstarke<br />

Gewinnungsmaschinen<br />

ergänzte Liebherr-Radladerfamilie.<br />

Neben der Fahrzeugtechnik war<br />

auch die Positionierung von Bell<br />

Equipment in Deutschland und Europa<br />

ausschlaggebend. Erst 2000 gegründet,<br />

hat sich Bell Deutschland<br />

mit mittlerweile weit über 100 platzierten<br />

Fahrzeugen fest als Nummer<br />

drei im deutschen Markt etabliert.<br />

Beherbergt der deutsche Hauptsitz<br />

bereits das europäische Bell-Zentrallager<br />

ELC, erwägen die Südafrikaner<br />

– nicht zuletzt bestärkt durch<br />

die Kooperation mit Liebherr – derzeit<br />

den Aufbau eines deutschen<br />

Produktionsstandortes für den europäischen<br />

Raum.


Dumper technisch baugleich und<br />

werden alle in der Astra-Fabrik in Piacenza<br />

hergestellt. Die gemeinsamen<br />

Wurzeln der Dumper werden den<br />

Kunden <strong>bei</strong> Nachfrage benannt. In einigen<br />

Märkten werden die Produkte<br />

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Der CNH-Konzern erwarb 1999 die<br />

Baumuster des englischen Herstellers<br />

DDT. Erster Knicklenker von DDT war<br />

1995 der D630, der seine Ladung nicht<br />

abkippte, sondern durch einen hydraulischen<br />

Schieber nach hinten aus<br />

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7-8/2002<br />

19


Nutzfahrzeuge<br />

9 B25D und B30D von Bells neuer D-Serie mit 23 und 27 t Nutzlast <strong>bei</strong> einer<br />

Produktdemonstration im Steinbruch, einem für knickgelenkte Muldenkipper<br />

unüblichen Einsatzbereich<br />

der Mulde schob. Später erweiterte<br />

DDT das Programm um herkömmliche<br />

6x6-Knicklenker mit Nutzlasten<br />

von 18 t bis 27 t – die Basis der jetzigen<br />

CNH-Maschinen.<br />

Interessanterweise teilte Astra aus<br />

Italien mit: „Unsere Händler für<br />

Deutschland sind Case und O&K.<br />

Astra ist Hersteller von <strong>Muldenkippern</strong><br />

für Case, O&K und Fiat-Hitachi.“<br />

Auf welchen Märkten die auch in der<br />

europäischen Fachpresse vorgestellten<br />

weißen Astra-Knicklenker erhältlich<br />

sind, wurde nicht erklärt. Möglicherweise<br />

produziert Astra auch<br />

Knicklenker für New Holland, zumal<br />

diese zu etwa 85 % mit denen von<br />

Case baugleich sein sollen.<br />

Mit den Astra-Maschinen knüpft<br />

O&K an seine Tradition <strong>bei</strong> <strong>knickgelenkten</strong><br />

<strong>Muldenkippern</strong> an, wo<strong>bei</strong> in<br />

früheren Jahren erst Faun-, dann<br />

Terex-Knicklenker mit O&K-Farbgebung<br />

verkauft wurden. Kürzlich stellte<br />

O&K mit dem D25 und D30 für 23 t<br />

und 27 t zwei neue Knicklenker vor.<br />

Ihre technischen Daten unterscheiden<br />

sich nur unwesentlich von jenen<br />

des D25 und des D30, die O&K bereits<br />

auf der bauma 2001 präsentierte.<br />

Das Verhältnis von Nutzlast zu Eigengewicht<br />

soll sehr günstig sein, obwohl<br />

sich das Eigengewicht des D25<br />

seit der bauma 2001 von 12,3 t auf inzwischen<br />

17,5 t erhöhte. Die Mulde<br />

des D25 hat 13 m 3 Inhalt (gehäuft), die<br />

des D30 nach unterschiedlichen Angaben<br />

16 oder 18 m 3 . Ende 2002 soll<br />

der D30E folgen, eine Variante mit<br />

einer Ausschubmulde, was an die<br />

ursprünglichen DDT-Konstruktionen<br />

20 7-8/2002<br />

erinnert. Ein D30E oder auch DA30<br />

wurde schon zur bauma 2001 im<br />

O&K-Programm geführt und konnte<br />

„statt mit Hubzylindern mit einem<br />

Ejektor ausgerüstet werden.“ Der auf<br />

der bauma von O&K ausgestellte D40<br />

für 36 t Nutzlast wurde ebenso wie der<br />

von Case und Fiat-Hitachi angekündigte<br />

36-Tonner nicht ins Programm<br />

übernommen.<br />

Aus der Astra-Produktion bietet<br />

Case zwei Knicklenker mit 23 t und<br />

27 t Nutzlast und Fiat-Hitachi zwei Typen<br />

mit 23 t und 27 t Nutzlast sowie<br />

den AD30 mit Ausschubmulde. Astra<br />

selbst vertreibt die vier Knicklenker-<br />

Typen ADT16, ADT25, ADT30 sowie<br />

ADT30E mit Ausschubmulde. Bei<br />

New Holland heißt der erste Knicklenker<br />

der neuen Baureihe AD250 und<br />

lädt ebenfalls 23 t.<br />

Die Baureihen der „Großen“<br />

Neben den Baureihen der kleinen<br />

Kompaktkipper und den CNH-Marken<br />

gehören Hersteller wie Bell, Caterpillar,<br />

Moxy, Terex und Volvo seit<br />

Jahren zu den bekanntesten Namen<br />

der Branche. Sämtlich gehen diese<br />

Hersteller bis zur Nutzlastgrenze von<br />

40 US short tons.<br />

Der südafrikanische Hersteller Bell<br />

verkaufte seine Knicklenker bislang<br />

über die Bell Equipment (Deutschland)<br />

GmbH hier unter eigenem<br />

Namen, während die Fahrzeuge auf<br />

anderen Märkten mit John Deereund<br />

Hitachi-Farbgebungen angeboten<br />

werden. Im Herbst vergangenen<br />

Jahres stellte Bell vier neue Knicklen-<br />

ker der Serie D mit 23 bis 37 t Nutzlast<br />

vor.<br />

Komplett neu sind die Antriebsund<br />

Fahrwerkskonfigurationen der<br />

Bell-Knicklenker. Sie werden von<br />

Mercedes-Benz-Motoren angetrieben,<br />

die <strong>bei</strong>den kleineren durch ZF-Lastschaltgetriebe,<br />

die <strong>bei</strong>den größeren<br />

von einer Allison-Automatik. Die<br />

Knicklenker haben vorne Öl-Stickstoff-Federung<br />

und hinten eine Tandemschwingen-Konstruktion,<br />

die große<br />

vertikale Federwege <strong>bei</strong> guter seitlicher<br />

Führung der Hinterachsen ermöglichen<br />

soll.<br />

Durch moderne Werkstoffe und die<br />

Rippenbauweise der Mulden sind<br />

Bell-Knicklenker leicht gebaut und<br />

bringen gegenüber einigen Wettbewerben<br />

in den jeweiligen Nutzlastklassen<br />

bis zu 4,5 t weniger Leergewicht<br />

auf die Waage. Günstig sind<br />

daher die Leistungsgewichte von<br />

4,78 kW/t <strong>bei</strong>m B35D und 4,68 kW/t<br />

<strong>bei</strong>m B40D.<br />

Die für den europäischen Markt<br />

bestimmten Caterpillar-Knicklenker<br />

werden im englischen Peterlee gefertigt<br />

und sind in Deutschland von Zeppelin<br />

Baumaschinen erhältlich. Caterpillar<br />

ist neben Volvo der einzige<br />

Hersteller von Knicklenkern, die mehr<br />

oder weniger „aus einem Guss“ sind,<br />

<strong>bei</strong> denen also Motor, Getriebe, Achsuntersetzungen,<br />

Achsen, Hydraulik<br />

und andere Komponenten aus eigenem<br />

Hause stammen und optimal<br />

aufeinander abgestimmt sind. So<br />

wurden die elektronisch gesteuerten<br />

6-Gang-Getriebe und Achsen eigens<br />

für die Cat-Knicklenker entwickelt.<br />

Caterpillar präsentierte 2001 eine<br />

neue Baureihe von vier Knicklenkern<br />

mit 22,7 bis 36,3 t Nutzlast. Die Cat-<br />

Knicklenker zeichnen sich durch ein<br />

neues, mittig angeordnetes Fahrerhaus,<br />

neue Cat-Motoren und -Getriebe<br />

sowie durch markantes Design,<br />

höhere Leistung, verbesserten Fahrkomfort<br />

und geringere Betriebskosten<br />

aus.<br />

Auffälligstes Merkmal der neuen<br />

Cat-Knicklenker ist der nicht vorne,<br />

sondern hinter dem Fahrerhaus angeordnete<br />

Kühler und die so mögliche,<br />

stark gerundete und nach vorn abfallende<br />

Motorhaube. Dies verbessert<br />

die Fahrersicht erheblich, denn eine


dicht vor dem Fahrzeug stehende<br />

Person wird sicher<br />

wahrgenommen. Durch den<br />

Kühler hinter dem Fahrerhaus<br />

wurde die Wartungsfreundlichkeit<br />

noch besser.<br />

Während der Fahrt unter<br />

Last schaltbare Gesamtachsen-Differenzialsperren<br />

und<br />

eine Zwischenachs-Differenzialsperre,<br />

die eine hundertprozentige<br />

Sperrung des Antriebsstrangs<br />

gewährleistet,<br />

sorgen <strong>bei</strong> schlechten Bodenbedingungen<br />

für Vortrieb.<br />

Die vordere Achsaufhängung<br />

bietet weiches Fahrverhalten<br />

und angenehmen Fahrkomfort.<br />

So sind höhere Geschwindigkeiten<br />

möglich, Ar<strong>bei</strong>tstaktzeiten zu verkürzen<br />

und höhere Produktionsleistungen<br />

zu erzielen.<br />

Der norwegische Hersteller Moxy<br />

wagte als erster den Bau 3-achsiger<br />

10 Der neue 32,7 t ladende MT36 Serie II von Moxy bietet<br />

eine ausgezeichnete Wartungszugänglichkeit. Ein 285 kW<br />

starker Scania-Motor sorgt für ein sehr hohes Leistungsgewicht<br />

von 4,81 kw/t<br />

Knicklenker mit Allradantrieb. Das<br />

gegenwärtige Moxy-Programm enthält<br />

fünf 3-achsige Knicklenker für<br />

22,6 bis 36,3 t Nutzlast, sämtlich angetrieben<br />

von Scania-Motoren. Kürzlich<br />

präsentierte Moxy den MT36<br />

Serie II und den MT40B Serie II mit 33<br />

Nutzfahrzeuge<br />

und 36 t Nutzlast sowie hohen<br />

Leistungsgewichten von<br />

4,81 und 4,93 kw/t.<br />

Demnächst wird Moxy<br />

mit dem 22,6 t tragenden<br />

MT25 den kleinsten Knicklenker<br />

der Baureihe vorstellen.<br />

Der MT25 wurde entwickelt,<br />

um ein Fahrzeug mit<br />

Straßenzulassung bieten zu<br />

können. Alle namhaften<br />

Wettbewerber kommen mit<br />

ihren Knicklenkern über<br />

2,55 m Breite hinaus. Die<br />

größeren Breiten bieten<br />

zwar gute Fahrstabilität,<br />

aber auch Nachteile: Oft<br />

werden Knicklenker zur Siloentleerung<br />

eingesetzt, und dort sind besonders<br />

<strong>bei</strong> älteren Anlagen wegen der<br />

Betonfundamente geringere Breiten<br />

erwünscht. Deshalb wird der neue<br />

MT25 auch mit spezieller, 16 m 3 großer<br />

Sand-/Kiesmulde erhältlich sein.<br />

7-8/2002<br />

21


Nutzfahrzeuge<br />

11 Die Elektronik der Volvo-Knicklenker wie dem 37 t tragenden A40D erfasst für<br />

den Einsatz wichtige Produktivitätsdaten. Mit der Be- und Entladebremse werden<br />

per Tastendruck die Bremsen aktiviert und das Getriebe in Neutrallage gebracht<br />

(Fotos: die genannten Hersteller)<br />

Terex verabschiedete sich nicht nur<br />

von dem vertrauten Grün, sondern<br />

auch von den alten Typenbezeichnungen.<br />

Die in Schottland gebauten<br />

weiß-grauen Terex-Knicklenker heißen<br />

nun TA25, TA30, TA35 und TA40<br />

für 23 t bis 36,5 t Nutzlast. Gelb<br />

lackierte Terex-Knicklenker mit O&K-<br />

Schriftzug gibt es nicht mehr, stammen<br />

die O&K-Maschinen doch nun<br />

von Astra. Die Terex-Knicklenker verfügen<br />

über Cummins- oder Detroit<br />

Diesel-Motoren und über ZF-Automatikgetriebe.<br />

Volvo trug vor mehr als einem Vierteljahrhundert<br />

mit der Marke Volvo<br />

BM maßgeblich zum Erfolg 3-achsiger<br />

Knicklenker <strong>bei</strong>. Das Volvo-Programm<br />

<strong>bei</strong>nhaltet vier Knicklenker<br />

mit 24 t bis 37 t Nutzlast. Im Frühjahr<br />

wurde das Programm mit den <strong>bei</strong>den<br />

neuen 24 und 28 t ladenden A25D und<br />

A30D abgerundet.<br />

Wie die <strong>bei</strong>den größeren A35D und<br />

A40D bieten die Neuen das preisgekrönte<br />

Design und viel neue Technik<br />

zur Steigerung der Produktivität, Senkung<br />

der Betriebskosten und für<br />

größere Sicherheit und Umweltverträglichkeit.<br />

Während des Einsatzes<br />

erfasst die Bordelektronik Produktivitätsdaten<br />

wie Anzahl der Ar<strong>bei</strong>tsspiele,<br />

gefahrene Strecken, Geschwindigkeit<br />

und Kraftstoffverbrauch, wodurch<br />

der Fahrer seine Ar<strong>bei</strong>t besser<br />

planen, seine Leistungen steigern<br />

und die Betriebskosten der Maschine<br />

senken kann.<br />

22 7-8/2002<br />

Die Geländegängigkeit der Volvo-<br />

Knicklenker basiert vor allem auf der<br />

achsweisen Dreipunktaufhängung von<br />

Vorderachse und Tandem-Hinterachse,<br />

die eine unabhängige Bewegung<br />

der Radpaare erlaubt. Die Fahrzeuge<br />

verfügen über eine selbstausgleichende<br />

Lenkung, die zum zuverlässigen<br />

Fahrverhalten <strong>bei</strong>trägt. Dank der<br />

stabil reagierenden Lenkanlage bleiben<br />

die Knicklenker auch <strong>bei</strong> großem<br />

Tempo auf Kurs und weisen im Gelände<br />

hohe Leistungen auf.<br />

Eine von Volvo entwickelte und patentierte<br />

Bremse beschleunigt die<br />

Lade- und Entladevorgänge. Per Tastendruck<br />

kann der Fahrer <strong>bei</strong>m Beladen<br />

und Abkippen die Bremsen ansetzen<br />

und das Getriebe in Neutrallage<br />

bringen. Wird anschließend wieder<br />

ein Gang eingelegt, ist die Bremse<br />

automatisch weggeschaltet.<br />

Weder Sattelzug noch<br />

Knicklenker<br />

Ein gänzlich neues Knicklenker-<br />

Konzept ist in England entwickelt worden<br />

und wird vom Hersteller Multidrive<br />

als „ADT (articulated dump truck)<br />

der nächsten Generation“ bezeichnet.<br />

Und tatsächlich ist das allradgetriebene<br />

Fahrzeug weder Sattelzug<br />

noch Knicklenker und auch kein Muldenkipper,<br />

sondern eben völlig neu.<br />

Was ist anders? Im Vergleich zu einem<br />

Sattelzug sind auch die hinteren<br />

Tandemachsen des Multidrive M8-40<br />

angetrieben und lenken für enge<br />

äußere Wendekreisradien von 9,1 m<br />

mit. Das Fahrzeug ist trotz 36 t Nutzlast<br />

straßentauglich (kein Tieflader erforderlich!)<br />

und erreicht im 6. Vorwärtsgang<br />

beachtliche 90 km/h Tempo<br />

– weit mehr als jeder Knicklenker.<br />

Bei all diesen Neuerungen ist der<br />

Multidrive auch kein herkömmlicher<br />

Muldenkipper, und er verfügt nicht<br />

über eine Ausschubmulde. Stattdessen<br />

wird die Ladung durch einen robusten<br />

Bandförderer in nur 15 s über<br />

das Heck entleert, der zugleich Schläge<br />

und Stöße <strong>bei</strong>m Beladen abdämpft.<br />

In der Mulde bleiben keine Materialrückstände<br />

haften, da sich die Muldenvorderwand<br />

ähnlich wie ein Ejektor<br />

<strong>bei</strong>m Entleeren zum Heck bewegt.<br />

Auf Grund der neuartigen Fahrzeugkonzeption<br />

– kein Knickgelenk,<br />

aber Lenkachse, die nicht kippende<br />

Mulde fungiert als tragender Rahmen<br />

des Hinterwagens – kann der Multidrive<br />

als Fahrzeug mit 36 t Nutzlast<br />

<strong>bei</strong> nur 21 t Leergewicht vergleichsweise<br />

leicht gebaut werden. Knicklenker<br />

mit einer solchen Nutzlast wiegen<br />

über 30 t.<br />

Außerdem verfügt der Multidrive<br />

über ein patentiertes Gewichtsverteilungssystem,<br />

das je nach Einsatzanforderungen<br />

und Geländegegebenheiten<br />

aktiviert wird und die Achslasten<br />

bedarfsweise vergrößert bzw.<br />

reduziert. Der 12,9 m lange und 2,6 m<br />

breite Multidrive wird von einem<br />

336 kW (450 PS) starken Cat-Diesel<br />

mit elektronischer Einspritzung angetrieben.<br />

Beladen können Steigungen<br />

bis zu 60 % bewältigt werden.<br />

Nach Herstellerangaben hat sich<br />

der Multidrive bereits <strong>bei</strong> mehreren<br />

Einsätzen in England und im schottischen<br />

Kohletagebau im 24-Stunden-<br />

Betrieb bewährt. Dort sollen sich<br />

dank der Bauweise große Kraftstoffeinsparungen<br />

gezeigt haben: Nur<br />

12 l/h gegenüber durchschnittlich<br />

20 l/h <strong>bei</strong> herkömmlichen Knicklenkern<br />

gleicher Nutzlast. Zudem verkürzten<br />

sich die Umlaufzeiten, an<br />

Steigungen <strong>bei</strong>spielsweise von 4 auf<br />

2 1 /2 min. Der Multidrive könnte mit<br />

seinen innovativen Merkmalen der<br />

Entwicklung zukünftiger Knicklenker<br />

durchaus neue Impulse verleihen.

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