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Weisung 2000-069(PDF)

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Giftigkeit dieser Verbindungen wird in so genannten Toxizitätsäquivalenten (TEQ) angegeben.<br />

Alle Dioxine und Furane entstehen bei der Herstellung und Verarbeitung von chlorierten<br />

Kohlenwasserstoffen sowie hauptsächlich bei der Verbrennung von Produkten, die solche<br />

Chlorverbindungen enthalten. Sie sind also in erster Linie zivilisatorischen Ursprungs. Entsprechend<br />

findet man sie in den Abgasen von verbrannten Abfällen, Motorfahrzeugen und<br />

Haus- oder Industriefeuerungen. Besonders hohe Schadstoffkonzentrationen entweichen bei<br />

der unkontrollierten Verbrennung bestimmter Pestizide oder Holzschutzmittel – namentlich<br />

auf der Basis von PCB und PCP. Natürliche Ursachen wie Waldbrände und Vulkanausbrüche<br />

tragen zwar ebenfalls zur Belastung der Umwelt bei, spielen insgesamt aber eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Dioxine und Furane sind biologisch schwer abbaubar. Sie reichern sich deshalb in der obersten<br />

Bodenschicht, in Pflanzen sowie im Fettgewebe von Menschen und Tieren an, wo sie<br />

nahezu überall auf der Erde nachweisbar sind.<br />

Dioxine und Furane in der Schweiz<br />

Obwohl die Luftreinhalte-Verordnung für Dioxine und Furane keine spezifischen Grenzwerte<br />

vorsieht, ist es im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte gelungen, die gesamtschweizerischen<br />

Emissionen von total 484 Gramm TEQ im Spitzenjahr 1980 auf heute noch 72 Gramm zu<br />

reduzieren. Dieser beachtliche Rückgang ist laut dem Bundesamt für Umwelt, Wald und<br />

Landschaft (BUWAL) vor allem den erfolgreich umgesetzten Massnahmen zur Entstickung<br />

der Rauchgase bei Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) zu verdanken, in deren Gefolge der<br />

Schadstoff-Ausstoss sämtlicher Abfallentsorgungsanlagen von jährlich 365 auf 16 Gramm<br />

gesunken ist. Nicht zu unterschätzen ist aber auch der Beitrag anderer Verursachergruppen<br />

wie der Metallindustrie und des Baugewerbes, welche die Emission erwähnter Gifte bis<br />

heute um rund 80% vermindert haben. Im Bereich der technischen Anlagen sind die Möglichkeiten<br />

der Emissionsbekämpfung damit grösstenteils ausgeschöpft.<br />

Dieser Erfolg wird einzig durch die nach wie vor schlechte Bilanz der Privathaushalte getrübt.<br />

Infolge der geschilderten Reduktions-Anstrengungen im gewerblichen und industriellen Bereich<br />

ist ihr prozentualer Anteil am landesweiten Gesamtausstoss an Dioxinen und Furanen<br />

von vormals 4% auf heute rund 40% gestiegen.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Jahr 1998 den Toleranzwert für die gesundheitlich<br />

unbedenkliche Tagesdosis von Dioxin auf 4 Picogramm TEQ pro Kilogramm Körpergewicht<br />

festgesetzt. Eine erwachsene Person, die 75 Kilogramm wiegt, dürfte demnach ohne<br />

Risiko täglich 300 billionstel Gramm TEQ Dioxin zu sich nehmen. Der durchschnittliche Einkaufskorb<br />

mit Lebensmitteln in der Schweiz enthält aber dank erfolgreicher Emissionsbekämpfung<br />

eine deutlich geringere Menge solcher Giftstoffe. Nach Angaben des BUWAL ist<br />

die tägliche Dioxinaufnahme der hiesigen Bevölkerung zwischen 1990 und 1995 von 2,5 auf<br />

1,6 Picogramm pro Kilogramm Körpergewicht zurückgegangen. Die vereinzelte Aufnahme<br />

stärker belasteter Lebensmittel bedeutet deshalb kein nachweislich erhöhtes Gesundheitsrisiko.<br />

Zu den einzelnen Fragen:<br />

Zur Frage 1:<br />

Die Gefährdung der Umwelt und der Gesundheit durch Dioxin in Winterthur kann mangels<br />

lokaler Messwerte nur anhand der generellen Einschätzung des BUWAL beurteilt werden,<br />

wie sie eingangs dargelegt worden ist. Es bestehen auch keinerlei Hinweise dafür, dass die

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