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WOCHENENDE - Neue Zürcher Zeitung

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Stair 3iird)cr 3citoitfl <strong>WOCHENENDE</strong> Samstag/Sonntag, 26/27. Februar 1977 Nr. 48 75<br />

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25 kg schweres Gleitflugzeug von Lilienthal (1895/96).<br />

Eindecker von Hans Grade mit einem 24-PS-Motor (1909).<br />

«Taube» des Oester) 'eichers lgÖ Etrich (1910).<br />

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Wright-Doppeldecker, wurde 1909 in Berlin vorgeführt.<br />

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Mit dem Bleriot XI überquerte der Erbauer 1909 den Aermelkanal.<br />

Einer der besten Jäger seiner Zeit: Fokker D.Vll (1918).<br />

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Tempelhofer Feld in Berlin vorgeführt wurde. Er gilt als das erste<br />

in Deutschland gebaute Motorflugzeug. Hersteller war die Flugmaschinen<br />

Wright GmbH, Berlin.<br />

Die Kämpfer und Kriegsveteranen<br />

Mit dem Lob, eines der besten Jagdflugzeuge (auf deutscher<br />

Seite) am Ende des Ersten Weltkrieges gewesen zu sein, wurde<br />

die Fokker D. VII bedacht. Sie kam verhältnismässig spät: erst<br />

im Jahr 1918. Richthofens Jagdgeschwader I, das später von<br />

Göring befehligt wurde, erhielt die ersten Fokker D. VII im<br />

April 1918. Mit einem Mercedes-Motor von 170 PS erzielten sie<br />

eine Geschwindigkeit von 200 km/h und stiegen in 19 Minuten<br />

auf eine Höhe von 5000 Metern.<br />

Das nächste Flugzeug in der Reihe leitet zum Zweiten Weltkrieg<br />

über: Der Fieseler-Storch Fi-156C-3 der Gerhard Fieseler-<br />

Werke GmbH, Kassel, kann für sich in Anspruch nehmen, das<br />

erste Kurzstart- und -landef lugzeug der Welt gewesen zu sein. Aus der Schweiz an Deutschland zurück: Fieseler-Storch (1939).<br />

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Die Me-262 wurde als erster Düsenjäger in Serie gebaut (1944). Von den 1433 abgelieferten Me-262 gelangte nur ein kleiner Teil zum Einsatz.<br />

In dieser Eigenschaft erlangte es auch bei der Schweizer Flugwaffe<br />

hohe Wertschätzung. Gletscherlandungen wurden mit ihm<br />

zur Routineangelegenheit, und die schweizerischen «Störche»<br />

erlangten Weltberühmtheit, als sie im November 1946 die Passagiere<br />

und die Besatzung einer auf dem Gauli-Gletscher gestran-<br />

deten Dakota retteten. Von 1939 bis 1945 verliessen mehr als<br />

3000 «Störche» die Werke in Kassel.<br />

Der erste serienmässig gebaute Düsenjäger der Welt war die<br />

Me-262, von denen sich eine auch einmal nach Dübendorf verirrte.<br />

Mit der Leistung zweier Triebwerke Jumo 004B von je<br />

890 kp Startschub erreichte sie in einer Höhe von 6000 Metern<br />

eine Geschwindigkeit von 870 km/h. Für die Wende des Kriegsglücks,<br />

die die Deutschen erhofften, kam die Me-262 viel zu<br />

spät. Zwar wurden von April 1944 bis April 1945 nicht weniger<br />

als 1433 Maschinen abgeliefert; doch konnte nur noch ein kleiner<br />

Teil dieses Riesenschwamms wirklich eingesetzt werden.<br />

Auf männliche Vornamen hört die Me-109, so auf Emil<br />

(Me-109E) oder auf Gustav. Die Me-109 sicherte den Deutschen<br />

jahrelang die Luftüberlegenheit, und sie bildete in den ersten<br />

Kriegsjahren auch das Rückgrat der schweizerischen Flugwaffe.<br />

Alles in allem wuchs der Bestand der Me-109-Flotte im Lauf<br />

der Jahre auf mehr als 100 an. Zweifellos ist die Me-109 das<br />

meistgebaute Flugzeug der Welt; die einen Quellen sprechen von<br />

33 000 Einheiten, die andern von 35 000.<br />

Die dreimotorige Ju-52, von der gesamthaft erheblich mehr<br />

als 3000 Einheiten gebaut wurden, steht in Deutschland im<br />

Museum; in der Schweizer Flugwaffe fliegt die unverwüstliche<br />

Tante mit dem wohligen Brummen ihrer drei Motoren noch auf<br />

Jahre hinaus.<br />

In Deutschland setzte man beim Kriegsausbruch auf ein Projekt<br />

grosse Hoffnungen: 1939/40 entwickelte ein Team unter der<br />

Leitung von Dr. A. Lippisch das Raketenflugzeug Me-163. Als<br />

erstem Menschen gelang es am 2. Oktober 1941 Heini Dittmar<br />

mit einer Me-163, die 1000-km/h-Mauer zu durchbrechen. Diese<br />

Leistung wurde jedoch geheimgehalten. Die Serienfertigung setzte<br />

nur zögernd ein. Ende 1944 wurde sie gestoppt. Bis dabin waren<br />

rund 370 Me-163B an die Truppe abgeliefert worden.<br />

Zeitgenossen draussen vor der Tür<br />

Die Halle ist der museumsgegenwärtigen Vergangenheit vorbehalten;<br />

die mehr oder weniger alten Zeitgenossen findet man<br />

draussen vor der Tür: die amerikanischen F-86 Sabre, T-33 (1948<br />

teils auf Grund deutscher Unterlagen gebaut; gilt als der meistgeflogene<br />

Jäger), F-104 Starfighter, dann das erste überschallschnelle<br />

Senkrechtstartflugzeug der Welt, die VJ-101C-X2 von<br />

Messerschmitt-Bölkow-Blohm (1965), das erste deutsche strahlangetriebene<br />

Geschäftsreiseflugzeug HFB-320 Hansa Jet (1964)<br />

? um nur die wichtigsten zu nennen.<br />

Den Ausbau des 1925 eröffneten Museums auf der Isarinsel<br />

soll eine eigene Halle für Luft-, Raumfahrt und Meerestechnik<br />

bilden. Zum Leidwesen der Museumsleitung sind diesem Vorhaben<br />

zeitraubende Schwierigkeiten in den Weg gelegt worden.<br />

Aber auch nach dem Besuch des Deutschen Museums in der<br />

heutigen<br />

Form<br />

sagt<br />

sich wohl<br />

jeder,<br />

dass die 2 DM ? so billig<br />

ist der Eintritt ? hätten schlechter angewendet werden können.<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Zürcher</strong> <strong>Zeitung</strong> vom 27.02.1977<br />

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Me-109 (1939) bildeten lange das Rückgrat der deutschen Luftwaffe.<br />

«Tante» Ju-52 ? hier im Museum, bei uns noch im Einsatz.<br />

Bewaffneter Raketenjäger (ab<br />

Me-163B<br />

1941).

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