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Magazin 3 / 2003 - Styriarte

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P.B.B. GZ 02Z031401 M VERLAGSPOSTAMT 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ NR. 3/<strong>2003</strong> ¤ 1,– FOTO: KLIMEK<br />

styriarte <strong>2003</strong><br />

Die steirischen Festspiele<br />

3/03<br />

MAGAZIN<br />

19. JUNI – GRAZ – 27. JULI


inn vative<br />

StarWalker resin


Wenn am späten<br />

Abend<br />

des 19. Juni<br />

mehr als 150 Bläser unser<br />

Auftragswerk zur Eröffnung<br />

der styriarte <strong>2003</strong> am<br />

Grazer Mariahilferplatz<br />

aus der Taufe heben<br />

(„Processional“ von Moritz Eggert),<br />

wird es unüberhörbar sein: Die<br />

Macht der Musik beherrscht die Kulturhauptstadt,<br />

und das wird fünf<br />

Wochen lang so bleiben.<br />

Wenn am 1. Juli gleich daneben,<br />

im Minoritensaal, der Arnold<br />

Schoenberg-Chor „Drei Shakespeare-<br />

Sonette“ von Gerd Kühr zur Uraufführung<br />

bringt und damit seine<br />

Personale einleitet, wird man hören:<br />

Die Macht der Musik wirkt auch in<br />

ganz zarten Tönen.<br />

Und sie wirkt, wenn die styriarte<br />

am 21. Juni ihr neues Festspielhaus,<br />

die Helmut-List-Halle, in Betrieb<br />

setzt und ihr Publikum in eine Welt<br />

blühenden Irrsinns, also vielleicht ins<br />

wirkliche Leben, entführt. Nikolaus<br />

Harnoncourt und Jürgen Flimm und<br />

ein famoses Team rundherum bereiten<br />

dort seit Wochen die szenische<br />

Neuproduktion von Offenbachs<br />

Operette „La Grande-Duchesse de<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Gérolstein“ vor, die größte<br />

Herausforderung, der sich<br />

die styriarte je gestellt hat.<br />

Und die Macht der<br />

Musik wirkt, wenn sich in<br />

der kolossalen Stiftskirche<br />

in Pöllau am 27. Juli mehr<br />

als 1000 Besucher von der styriarte<br />

<strong>2003</strong> verabschieden werden, indem<br />

sie sich durch Jordi Savalls Deutung<br />

von Monteverdis Marienvesper erheben<br />

lassen.<br />

Weit gesteckt ist das Feld unseres<br />

Festivals im Kulturhauptstadtjahr.<br />

Offenbar wird unser Programm<br />

auch mit offenen Armen und Augen<br />

und Ohren angenommen: Der<br />

Kartenverkauf hat heuer schon zwei<br />

Monate vor Beginn der styriarte<br />

deren bisher bestes Ergebnis, das des<br />

Festivals 2002, überflügelt.<br />

Also bleibt mir am Ende nur<br />

noch, unserem hochverehrten Publikum<br />

machtvolle Eindrücke in unseren<br />

Vorstellungen zu wünschen. Und<br />

lassen Sie sich nicht vom Gerede<br />

irreführen, dass es ohnehin längst<br />

keine styriarte-Karten mehr gäbe.<br />

Wenden Sie sich einfach an unser<br />

Kartenbüro.<br />

Mathis Huber<br />

Harnoncourt: Der Fixstern der styriarte über „Die Macht der Musik“ . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Offenbach: La Grande-Duchesse de Gérolstein und das Programm rundherum . . . . . 8<br />

Thema: Der Mythos von Orpheus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Blasmusik: Schrecken, Zauber, Rührung – Von der Macht der Bläser . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Feste: Die styriarte lädt zu Erlebnissen abseits des Konzertsaals . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Interview: Pierre-Laurent Aimard, Harnoncourts Pianist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Jordi Savall: Der Conquistador der Alten Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Tipps: Was Sie noch alles keinesfalls versäumen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

PSALM <strong>2003</strong>: Rückblick auf unser erstes Osterfestival . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Vorschau: Die neue Saison von Recreation – großes orchester graz . . . . . . . . . . . 25<br />

Service: Is our success . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Medieninhaber: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH<br />

A-8010 Graz, Sackstraße 17 • Telefon: 0 316 / 825 000 • Fax: 0 316 / 825 000-15<br />

www.styriarte.com<br />

Layout: Cactus Communications>Design • Druck: Medienfabrik Graz<br />

Die styriarte wird möglich durch<br />

großzügige Förderung von<br />

LAND STEIERMARK<br />

und<br />

STADT GRAZ<br />

Hauptsponsor:<br />

Medienpartner:<br />

Sponsoren:<br />

Partner:<br />

3


4<br />

Am Anfang und am Schluss Ihrer<br />

heurigen styriarte-Programme<br />

treffen wir Heldenfiguren: am<br />

Anfang die Helden, die in einem Kleinstaat<br />

namens Gerolstein Krieg führen,<br />

am Ende den Helden der Helden, Alexander<br />

den Großen, und in der Mitte<br />

gibt’s eigentlich auch so eine heroische<br />

Musik mit der Egmont-Ouvertüre.<br />

Kann Musik eigentlich ungebrochen<br />

heroisch sein, oder hat sie nicht natürlich<br />

eine Tendenz zum Subversiven?<br />

Nikolaus Harnoncourt: Wenn<br />

ich es vom heutigen Standpunkt<br />

oder vom Standpunkt der jüngeren<br />

Musikgeschichte betrachte, das<br />

wären dann 500 Jahre, nicht 50,<br />

dann würde ich sagen: Musik ist<br />

immer subversiv, und auch – wie<br />

jede Kunst – immer oppositionell.<br />

Die Mächtigen haben immer versucht,<br />

die Kunst zur Vermehrung<br />

ihres Glanzes oder auch ihrer Macht<br />

zu benützen, aber es gibt keinen<br />

guten Künstler, der wirklich käuflich<br />

ist. Also, das ist die eine Seite,<br />

die Subversivität ist da.<br />

Aber wenn man weiter zurück<br />

zur Entstehung geht und sagt,<br />

woher kommt denn die heroische<br />

Musik, dann sieht man, dass sicher<br />

ein Teil der Urmusik Kriegsmusik<br />

ist, und zwar immer mit der zweifachen<br />

Bedeutung „für und gegen“.<br />

Also eine Trommel – vielleicht das<br />

älteste Instrument überhaupt –<br />

muss die Eigenen ermutigen und<br />

den Feind erschrecken, das ist der<br />

selbe Schlag. Es ist eigentlich eine<br />

Frage, die man sich dann in jeder<br />

Musik stellen kann: Wenn man die<br />

Musik als Trommel sieht, dann kann<br />

man immer sagen, das ist „für“ und<br />

das ist „gegen“, und wofür ist das<br />

eigentlich und wogegen.<br />

Und gleich der Sprung zum<br />

Egmont: Da haben wir das ja noch<br />

immer, weil Beethoven, der die Möglichkeiten<br />

der Musik ganz neu gesehen<br />

hat, hat wahrscheinlich als erster<br />

Komponist ein agitatorisches Element<br />

musiksymbolisch eingebracht.<br />

Und das ist auch ganz stark bei der<br />

Egmont-Musik. Er schildert die<br />

Geschichte, das Drama von Egmont,<br />

Harnoncourt<br />

Nikolaus Harnoncourt oder:<br />

Das styriarte-Thema <strong>2003</strong><br />

– Die Macht der Musik –<br />

hat viele Facetten, und<br />

einige davon werden in den<br />

fünf Programmen, die<br />

Nikolaus Harnoncourt in<br />

insgesamt elf Vorstellungen<br />

des Festivals präsentiert,<br />

berührt. Ein Gespräch über<br />

Helden, Heilige, und über<br />

das, was Musik kann …<br />

wobei er wahrscheinlich angenommen<br />

hat, dass die Leute das kennen.<br />

Ich habe in meine Partitur jede<br />

Szene hineingeschrieben, auch in<br />

die Ouvertüre, weil ich den Musikern<br />

das dann sagen muss, damit<br />

die das dann so spielen. Man weiß<br />

genau: Das ist die Auseinandersetzung<br />

mit dem Alba, das die<br />

Szene, wo der Alba von ihm das<br />

Schwert fordert, das ist die Begegnung<br />

mit Klärchen. Es ist eigentlich<br />

ein extremes Stück, in dem die triumphale<br />

Musik, die aufpeitschende,<br />

sagen will: Das, was der Egmont und<br />

der Oranien wollten, das ist jetzt sozusagen<br />

realisiert, vielleicht noch<br />

angeheizt durch den Tod. Es gibt<br />

jetzt noch einen Märtyrer, und wir<br />

haben heute das Gefühl, wenn es irgendwo<br />

einen Märtyrer gibt, dann<br />

bekommt die Idee, auch wenn sie<br />

noch so schrecklich ist, noch einen<br />

Auftrieb.<br />

In der „Großherzogin von Gerolstein“<br />

sind die Helden aber Witzfiguren.<br />

Ja, sie sind Witzfiguren, aber<br />

nicht einfach nur primitive Witzfiguren.<br />

Es ist auch eine große Gefährlichkeit<br />

da. Wenn z. B. die drei Verschwörer<br />

über den Mord sprechen<br />

und ausgerechnet der ein bisschen<br />

beschränkte Thronprätendent von<br />

dem Nachbarland, der Prinz Paul,<br />

sagt: „Aber das ist doch etwas Grässliches,<br />

ich habe nie mit so etwas zu<br />

tun gehabt, aber wenn es sein muss,<br />

muss es sein.“ Ich meine, je dümmer<br />

Der Fixstern der styriarte<br />

jemand ist, umso klarer und umso<br />

naiver sieht der, was eigentlich<br />

schrecklich und was toll ist. Man<br />

wird also durch die messerscharfe<br />

Lächerlichmachung zum Nachdenken<br />

gebracht. Es ist nicht einfach<br />

nur ein Witz. Witz heißt ja auch<br />

Geist, nicht Geblödel.<br />

Wie empfinden Sie es in Händels<br />

„Alexanderfest“? Ist da ein ungebrochener<br />

Heros oder ist Händels Alexander<br />

auch ein zweifelhafter Held?<br />

Naja, der Händel, wie ich ihn<br />

kenne, ist nicht in der Lage, das barocke<br />

Heldenideal glatt darzustellen,<br />

das kann er nicht. Die größten Helden<br />

bei Händel sind immer so in<br />

Frage gestellt, dass man sich heute<br />

gar nicht vorstellen kann, wie das<br />

damals möglich war. Also, ein Held,<br />

den alle Schulkinder der Welt als<br />

Helden betrachten, ist Julius Cäsar.<br />

Den lächerlich zu machen, da gehört<br />

schon wirklich etwas dazu. Und bei<br />

Händel kommt der Auftritt des Julius<br />

Cäsar aus dem Wasser. Ich meine,<br />

ein Held fällt nicht ins Wasser, das<br />

gibt es überhaupt nicht! Außerhalb<br />

der Handlung ist er ins Wasser gefallen<br />

und kommt heraus aus dem<br />

Wasser, mit Dreck behangen – das<br />

muss man sich vorstellen in der<br />

Barockzeit, wo ein Held immer mit<br />

großem Gefolge auftritt, immer von<br />

der Revuetreppe herunter kommt,<br />

wie man sie in den großen Musicals<br />

hat, und jetzt kommt der aus dem<br />

Wasser. Und das erste, das er sagt,<br />

ist: „Wo sind meine Diener und wo<br />

ist mein Gefolge?“ Wie gibt es denn<br />

das, ein Kaiser ohne Leute, das sagt<br />

er. Also, wo Händel mit Helden zu<br />

tun hat, macht er sie zur Sau.<br />

Der Alexander ist nicht die Figur<br />

des Stückes, er wird benützt als Versuchskaninchen.<br />

Es ist wie ein Laboratorium,<br />

wo sie eine Maus oder<br />

eine Ratte mit Injektionen versehen<br />

und schauen, was macht die. Da<br />

kommt der Musiker, der Timotheus,<br />

der tritt gar nicht auf in dem Stück,<br />

aber er ist eigentlich die Hauptperson.<br />

Der spielt zwei Töne in einem<br />

bestimmten Stil: Schauen wir, ob


Harnoncourt<br />

Die Macht der Musik<br />

im Gespräch mit Mathis Huber<br />

das funktioniert, machen wir ihn<br />

zornig. Und Alexander wird so zornig,<br />

dass die sagen: „Moment, jetzt<br />

haut er alles zusammen, jetzt müssen<br />

wir irgendwie eine Gegeninjektion<br />

geben, sofort das Gegengift.“<br />

Und der, der vorher noch alles<br />

zerdroschen hat und Rache schwört,<br />

fließt hin vor Mitleid, und jetzt hat<br />

man wieder Angst, dass der vor lauter<br />

Mitleid auf alles andere vergisst.<br />

Und die Idee ist, dass die Musik<br />

wirklich eine so ungeheure Wirkung<br />

hat wie eine Droge. Weil die Musik<br />

wirklich Panzerschichten, die wir<br />

notgedrungen um unsere Seele<br />

geben – wir können uns nicht immerfort<br />

abgehäutet zeigen – wegräumt,<br />

und die Musik geht direkt an<br />

die sensiblen Stellen und bewirkt<br />

unsere Reaktion. Da hat sich nichts<br />

geändert, das ist immer noch so.<br />

Wenn man ironisch nicht in dem<br />

banalen heutigen Sinn nimmt, son-<br />

5


6<br />

dern in seiner wirklichen Bedeutung,<br />

dann kann man sagen, da ist<br />

eine ganz tiefe Ironie drinnen in<br />

dem ganzen Werk und eine sehr,<br />

sehr interessante Analyse über das,<br />

was die Musik kann.<br />

In einem Ihrer symphonischen Programme<br />

dirigieren Sie zwei Stücke, die<br />

man vielleicht als l’art pour l’art<br />

bezeichnen könnte, aber das werden<br />

Sie wahrscheinlich nicht erlauben, ich<br />

weiß es nicht. Es gibt das Beethoven-<br />

Klavierkonzert Nr. 1, das dem jungen<br />

Virtuosen Beethoven als Präsentierstück<br />

in Wien diente, und es gibt die<br />

B-Dur-Sinfonie von Schubert, die vielleicht<br />

einfach „tönend bewegte Form“<br />

ist, wie Hanslick sagt, oder ist es doch<br />

immer eine Botschaft für Sie?<br />

Ich glaube nicht, dass es gerade<br />

bei diesen zwei Stücken sehr gut ist,<br />

wenn man versucht, diese Botschaft<br />

im einzelnen aufzuschlüsseln, und<br />

es ist auch dort gefährlich, wo es<br />

eindeutig ist. Ich liebe es für mich<br />

sehr, die Botschaft einer Eroica oder<br />

einer Brahms-Sinfonie aufzuschlüsseln,<br />

aber das verbindlich einem<br />

Publikum mitzuteilen, das finde ich<br />

nicht so gut, weil der musikalische<br />

Hörer, also der Hörer, der die Sprache<br />

der Musik kennt und dem sie<br />

vertraut ist, der hat verschiedene<br />

Möglichkeiten, das zu sehen. Und<br />

das war auch immer so. Ich finde, es<br />

konkretisieren, oder es nur bemerken<br />

und sich davon mitreißen lassen, das<br />

sind zwei verschiedene Sachen. Ich<br />

persönlich für mich konkretisiere es<br />

natürlich, aber ich will das nicht<br />

gern verallgemeinern, weil das die<br />

Harnoncourt<br />

Nikolaus Harnoncourt oder: Die Macht der Musik<br />

Phantasie der Einzelmenschen zu<br />

sehr zwingt. Und das Interessante<br />

an der Musik ist ja, dass Verschiedenes<br />

offen bleibt. Aber es bleibt nicht<br />

Grundsätzliches offen, es darf nicht<br />

einer finden, das ist eine lustige<br />

Musik und der andere, das ist eine<br />

traurige Musik.<br />

Und ihren Interpreten, ihren Mitmusikern,<br />

offenbaren Sie Ihre Sicht?<br />

Das große Wort „offenbaren“<br />

würde ich für meine Erklärungen<br />

nicht verwenden. Ich spüre, sie spielen<br />

einfach die Töne, und der modern<br />

ausgebildete Musiker, besonders in<br />

manchen Ländern, in denen das Rationale<br />

sehr im Vordergrund steht,<br />

der ist der Meinung, wenn er einfach<br />

das spielt, was da steht, dann entsteht<br />

an einem anderen Ort genau das, was<br />

der Komponist haben will. Das ist<br />

eine ganz gefährliche Einstellung. Ich<br />

bin der alten Meinung, die schon die<br />

deutschen Barockkomponisten formuliert<br />

haben, dass man sagt, man muss<br />

selbst von dem bewegt sein, was man<br />

vermitteln will. Und ich höre ja, wenn<br />

die Musiker etwas spielen, ohne zu wissen,<br />

was es heißt, oder ohne sich darüber<br />

Gedanken zu machen, dass sie<br />

etwas vermitteln. Sie meinen dann, es<br />

wird schon beim Hörer ankommen,<br />

und es kommt auch bei dem einen<br />

oder anderen Hörer an. Aber ich höre<br />

die Kälte, die von so einer Interpretation<br />

ausgeht, sehr deutlich, und das<br />

stört mich sehr. Deswegen werde ich<br />

immer irgendwelche Bilder liefern,<br />

die die Musiker dann abrufen, die<br />

merken sie sich und erkennen, was<br />

gemeint ist.<br />

Die Schutzheilige der Musik selbst<br />

steht im vierten Programm, das Sie dirigieren,<br />

im Zentrum des Geschehens,<br />

die heilige Cäcilia, die Adressatin von<br />

Purcells Cäcilienode. Ist Ihnen die<br />

Vorstellung, dass man der Musik eine<br />

Schutzheilige widmet, verständlich?<br />

Na gut, es ist verständlich, dass<br />

alle Berufsstände irgendwen haben<br />

wollten, dass nicht die Ernte verhagelt<br />

wird und dass das Holz nicht<br />

faul wird und das Metall funktioniert.<br />

Es gibt für jeden Berufsstand<br />

irgendeinen Schutzpatron, der selbst<br />

mit dieser Sache irgendwie in<br />

Berührung war. Das geht von der<br />

Artillerie bis zum Gartenbau und<br />

alle bäuerlichen Sachen, Bergbau<br />

natürlich, die Malerei hat den Lukas…<br />

Das finde ich eigentlich sehr naheliegend,<br />

weil wenn einem immerfort<br />

etwas schief geht, sagt man: Ich will<br />

jemanden haben, der mich vor solchen<br />

Unfällen bewahrt!<br />

Für die Inspiration hat man ja<br />

die Musen gehabt seit den Griechen,<br />

und ich glaube nicht, dass für den<br />

Beethoven die Cäcilia so wichtig<br />

war, der hatte den Apollon mit seinen<br />

Musen. Ich glaube, der Witz ist<br />

der, dass man gesagt hat: Inspiration<br />

habe ich nicht selbst. Die Inspiration<br />

haben auch nicht die anderen<br />

Lebewesen. Die kriechen herum und<br />

machen, was ihnen aufgetragen ist<br />

von der Natur; aber der Mensch wäre<br />

in der Lage, vollkommen rätselhaft,<br />

seine Gaben zu benützen für etwas<br />

vollkommen Zweckloses. Es muss<br />

den Menschen selbst ja immer gewundert<br />

haben, dass er die Sprache<br />

verwendet, um Gedichte zu machen,


die Töne verwendet, um Musik zu<br />

machen, und mit diesen neuen Verwendungen<br />

plötzlich eine neue<br />

emotionale Ebene erreicht. Und dass<br />

er diese Inspiration personalisiert,<br />

das finde ich eigentlich sehr natürlich.<br />

Es ist sehr rätselhaft, wenn ein<br />

musisch begabter Mensch plötzlich<br />

findet, er muss malen, oder er muss<br />

dichten, oder muss komponieren. Es<br />

haben auch alle Komponisten<br />

immer von einer rätselhaften Gabe<br />

gesprochen, die sie haben.<br />

Wahrscheinlich wird man hier sehr<br />

schnell die Verbindung mit dem<br />

Göttlichen herstellen.<br />

Wenn Sie weltweit schauen: Es<br />

gibt keine Kultur ohne Kunst. Es<br />

gibt absolut keine Kultur auf der<br />

Welt ohne Kunst. Und in der Kunst<br />

ist immer die Wortkunst und die<br />

Tonkunst und die Bildkunst, das ist<br />

immer da. Ist doch merkwürdig,<br />

dass es das gibt, wo es Menschen<br />

gibt! Ich meine, auch ohne die<br />

geringste Verbindung, da können<br />

Ozeane dazwischen sein.<br />

Na, das ist vielleicht ein Definitionsmerkmal<br />

des ...<br />

… des Menschen, ja. Ich meine,<br />

dass das überall in Verbindung mit<br />

dem Übernatürlichen gebracht worden<br />

ist, weil diesen Drang, oder die<br />

Benützung dieser Kraft, die hat man<br />

nicht sich selbst zugeschrieben.<br />

Harnoncourt<br />

NIKOLAUS HARNONCOURT<br />

IN DER STYRIARTE <strong>2003</strong><br />

21./23./26./28. Juni, 19.30 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

LA GRANDE-DUCHESSE<br />

DE GÉROLSTEIN<br />

Opéra bouffe von Jacques Offenbach<br />

Marie-Ange Todorovitch, Sophie<br />

Marin-Degor, Markus Schäfer,<br />

Philippe Duminy, Deon van der Walt<br />

u. a.<br />

Chamber Orchestra of Europe<br />

Arnold Schoenberg Chor<br />

Inszenierung: Jürgen Flimm<br />

24. Juni, 20 Uhr<br />

Stefaniensaal<br />

CHORFANTASIE<br />

Beethoven / Mendelssohn<br />

Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />

Chamber Orchestra of Europe<br />

Arnold Schoenberg Chor<br />

AUSVERKAUFT<br />

25. Juni, 20 Uhr / 29. Juni, 11 Uhr<br />

Stefaniensaal<br />

SYMPHONIE<br />

Beethoven / Lanner / Schubert<br />

Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />

Chamber Orchestra of Europe<br />

AUSVERKAUFT<br />

5./6. Juli, 20.30 Uhr<br />

Pfarrkirche Stainz<br />

HAIL, BRIGHT CECILIA<br />

Purcell / Händel<br />

Kühmeier / von Magnus / Rexroth /<br />

Güra / Scharinger<br />

Concentus Musicus Wien<br />

Arnold Schoenberg Chor<br />

AUSVERKAUFT<br />

9./10. Juli, 20 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

ALEXANDERFEST<br />

Händel: Alexander’s Feast<br />

(Oratorium in englischer Sprache)<br />

Kühmeier / Schade / Boesch<br />

Concentus Musicus Wien<br />

Arnold Schoenberg Chor<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro,<br />

Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000<br />

www.styriarte.com<br />

Die Macht der Musik!<br />

Tausende Kilometer Kultur.<br />

... aus Freude am Fahren!<br />

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Graz • Lebring • Fehring • Deutsch Goritz<br />

7


8<br />

„Offenbach muss einen sehr<br />

scharfen kabarettistischen Humor<br />

gehabt haben, gepaart mit einer musikalischen<br />

Genialität, also ihm ist<br />

Musik zugeflossen, wie ganz wenigen<br />

anderen. Ich habe eine so große<br />

Hochachtung vor ihm, dass ich ein<br />

von ihm vollendetes Werk, ähnlich<br />

wie bei Mozart, schon deshalb für<br />

großartig halte, weil es von ihm ist.<br />

Da brauche ich gar nicht viel mehr<br />

wissen.“<br />

***<br />

„Ich glaube, dass man sagen<br />

kann, dass Offenbach ein Genre in<br />

seiner vollen Ausprägung erfunden<br />

hat. Das geht von Paris aus – aber es<br />

ist nicht uninteressant, dass Offenbach<br />

kein Urfranzose ist, sondern<br />

der kommt aus dieser jüdischen Geistigkeit<br />

und er kommt aus dem rheinischen<br />

Gebiet, und die rheinische<br />

Gegend hat auch eine eigene Art von<br />

Humor, die sehr einmalig ist.“<br />

***<br />

„Die Art, wie er die Darsteller<br />

ausgewählt hat, ist sehr interessant.<br />

Seine wichtigste Darstellerin, Hortense<br />

Schneider, hat er irgendwo im<br />

außermusikalischen Bereich gefunden,<br />

und er hat sofort gemerkt, dass<br />

das eine Bombe ist von einem Talent<br />

und hat kontraktlich mit ihr<br />

vereinbart, dass sie keine Gesangsstunden<br />

nimmt, damit sie ja nicht<br />

durch das sängerisch richtige Singen<br />

verdorben wird.“<br />

***<br />

„Dann ist er sehr bald mit seinen<br />

Sachen nach Wien gegangen. Dort<br />

wurden die Werke natürlich auf<br />

Deutsch gespielt. Damit das auch in<br />

die andere musikalische Umgebung<br />

passt, hat er das gesamte Orchester<br />

verändert, den Bläsersatz verviel-<br />

Offenbach<br />

La Grande-Duchesse<br />

Splitter aus einem Gespräch mit Nikolaus Harnoncourt …<br />

Die zentrale Produktion der<br />

styriarte <strong>2003</strong> ist Jacques<br />

Offenbachs Operette<br />

„La Grande-Duchesse de Gérolstein“<br />

in der Inszenierung von Jürgen<br />

Flimm und unter der musikalischen<br />

Leitung von Nikolaus Harnoncourt.<br />

Gezeigt wird ab 21. Juni in der Helmut-<br />

List-Halle die Pariser Urfassung des<br />

Werkes aus dem Jahr 1867.<br />

Hier einige Blitzlichter aus einem<br />

Gespräch mit Nikolaus Harnoncourt<br />

über Offenbach, die Erfindung der<br />

Operette, die „Großherzogin von<br />

Gerolstein“ und anderes mehr.<br />

Aufgezeichnet von Mathis Huber.<br />

OFFENBACH:<br />

LA GRANDE-DUCHESSE<br />

DE GÉROLSTEIN<br />

21., 23., 26. und 28. Juni, 19.30 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

Nur noch vereinzelte Restkarten<br />

verfügbar<br />

facht. Er transplantiert die Werke<br />

und verändert dabei vollkommen<br />

den Klang.“<br />

***<br />

„Dann hat er den jungen Johann<br />

Strauß zum Freund gewonnen und<br />

hat ihm gesagt, er muss auch so<br />

etwas machen. Es ist schon sehr interessant,<br />

wie durch die persönliche<br />

Anregung ein Funken von einem<br />

Genie auf das andere springt. Und es<br />

ist schon etwas dran, dass im<br />

deutschsprachigen Raum und mit<br />

dem musikalischen Humus von<br />

Wien daraus etwas anderes geworden<br />

ist. Man kann es Verwässerung<br />

nennen, aber da ist ein sehr stark pejoratives<br />

Element darin, wenn Sie<br />

sagen Verwässerung.“<br />

***<br />

„Wenn eine Gattung anfängt, hat<br />

sie meistens, für uns wenigstens im<br />

Nachhinein gesehen, die größte<br />

Kraft. Ich finde auch, dass Cavalli<br />

eine Verwässerung von Monteverdi<br />

ist, das wird ein Cavalli-Fanatiker<br />

abstreiten. Wenn Sie sagen, dass bei<br />

Johann Strauß, Millöcker, Ziehrer<br />

und dem ganzen, was da entstanden<br />

ist, dass da die Schärfe und Klarheit<br />

der Offenbachschen Operette mehr<br />

und mehr verwässert wurde, ist<br />

etwas dran, aber es ist natürlich zugleich<br />

eine Missachtung dieser Entwicklung.<br />

Eine historische Entwicklung<br />

ist einfach so. Möglicherweise<br />

sind da Keime drinnen, die eine<br />

ganz andere Sache hervorgebracht<br />

haben, die diese Sache gebraucht<br />

haben.“<br />

***<br />

„Aber wir spielen ja jetzt die<br />

Grande-Duchesse, also keine Verwässerung,<br />

wir brauchen nicht in<br />

die Zukunft schauen.“


de Gérolstein<br />

… und unser Programm rundherum<br />

Rund um die szenische Produktion<br />

der „Grande-Duchesse de<br />

Gérolstein“ hat die styriarte<br />

einige Programme gelegt, die das<br />

Ereignis zu einer opulenten Offenbachiade<br />

werden lassen.<br />

Nicht versäumen!<br />

Donnerstag, 19. Juni – styriarte Salon<br />

(diesmal: Minoritensaal), 22 Uhr<br />

BERGER LIEST KRAUS<br />

LIEST OFFENBACH<br />

Wolfram Berger, Sprecher<br />

Theocharis Feslikidis, Klavier<br />

Preis: EUR 16<br />

Mit seinen vom Klavier begleiteten<br />

Lesungen der großen Offenbach-<br />

Operetten von der „Périchole“ bis<br />

zur „Großherzogin von Gerolstein“<br />

hat Karl Kraus das Verständnis für<br />

die Tiefenschichten<br />

in der Tollheit<br />

Offenbachs geweckt.<br />

Gegen die<br />

süßlichen Übersetzungen<br />

Wiener<br />

Machart zog er zu<br />

Felde, eine Welt<br />

blühenden Unsinns<br />

hat er entdeckt. Wolfram Berger<br />

liest und singt die Karl-Kraus-Version<br />

der „Großherzogin“. Er braucht<br />

dazu ganze 75 Minuten.<br />

Sonntag, 22. Juni – Schauspielhaus,<br />

20 Uhr<br />

KÖNIGIN DER OPERETTE<br />

Die großen Rollen der<br />

Marie Geistinger: Von Offenbach<br />

bis Johann Strauß<br />

Alexandra Reinprecht, Sopran<br />

Girardi Ensemble Graz<br />

Franz Solar, Sprecher<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

„Marie Geistinger“, der Name der<br />

Sängerin, die 1833 in Graz geboren<br />

wurde und vor hundert Jahren<br />

starb, prangte – oft zusammen mit<br />

Alexander Girardi und Johann Nestroy<br />

– auf jedem Premierenzettel<br />

einer Wiener Operette in der großen<br />

Zeit des Genres. Alexandra Reinprecht,<br />

Diva des Grazer Opernensem-<br />

Offenbach<br />

bles und die<br />

Eurydike der aktuellenProduktion<br />

von Offenbachs<br />

„Orpheus“<br />

in der Grazer<br />

Oper, ist prädestiniert,<br />

die Erinnerung<br />

an die Geistinger,<br />

die Königin der Wiener Operette,<br />

in ihren großen Offenbachund<br />

Strauß-Erfolgen wieder aufleben<br />

zu lassen.<br />

Samstag, 28. Juni – styriarte Salon<br />

(diesmal: Kammermusiksaal), 22 Uhr<br />

OFFENBACH FÜR<br />

6 CELLISTEN<br />

Opernparaphrasen und<br />

Kammermusik für 1 bis 6 Celli<br />

von Jacques Offenbach<br />

Rudolf Leopold & Freunde<br />

Preis: EUR 16<br />

Sechs Celli für einen Cellisten:<br />

Jacques Offenbach, von seinen Cellokollegen<br />

interpretiert. In Opernparaphrasen<br />

und offenbachscher Kammermusik<br />

zeigt<br />

Rudolf Leopold<br />

mit seinen Freunden,<br />

was der<br />

Theatermann in<br />

seiner Freizeit<br />

spielte und komponierte.<br />

Mittwoch, 4., 11. und 18. Juni –<br />

Institut Français, 18 Uhr<br />

PARLEZ-VOUS<br />

GÉROLSTEIN?<br />

Ein heiterer Französischkurs zur<br />

Einführung und Auffrischung für<br />

die Besucher der „Grande-Duchesse“<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Institut Français.<br />

Leitung: Mme. Joëlle Donnerer.<br />

Anmeldung im styriarte-Kartenbüro.<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro,<br />

Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000<br />

www.styriarte.com<br />

Inspiration<br />

Leidenschaft<br />

Perfektion<br />

9


10<br />

Er ist die Musik. Wie keine andere mythologische Figur<br />

ist Orpheus mit den Tönen verbunden. Wie keine andere<br />

Gestalt trägt er alles, was die Antike unter Musik verstand,<br />

in sich. Sein Besuch in der Unterwelt, um Eurydike zurückzuholen,<br />

und sein Scheitern daran, waren Vorbild für viele<br />

Erzählungen, Dramen, für die ersten Opern, für Bilder und<br />

bis heute für Filme. Da sollte man annehmen, dass wir viel<br />

über Orpheus wissen. Irrtum, wir wissen wenig. Nicht nur,<br />

dass sich diese Figur im Dunkel der Mythen verliert:<br />

Er ist nicht einmal eine Figur. Orpheus, das sind mehrere.<br />

Obwohl er sicher einer der<br />

bekanntesten Heroen<br />

aus dem Kosmos der antiken<br />

Legenden ist, gibt es schriftliche<br />

Belege zu Orpheus erst ab dem<br />

7. Jahrhundert v. Chr. Das ist sehr<br />

spät für einen so zentralen Mythos,<br />

was den Philologen als Beleg dafür<br />

gilt, dass seine Charakterzüge aus<br />

unterschiedlichen Überlieferungen<br />

zusammengesetzt und erst allmählich<br />

zu einer einheitlichen Gestalt<br />

verarbeitet wurden.<br />

Ursprünglich gibt es wohl sehr<br />

verschiedene Orpheus-Figuren, denen<br />

sehr unterschiedliche Abenteuer<br />

zugeschrieben werden. Dazu gehört,<br />

dass Orpheus auch unterschiedliche<br />

Väter hat. Die einen halten einen<br />

eher unbedeutenden Thraker namens<br />

Oiagros für den Erzeuger, andere<br />

antike Dichter nehmen an, dass<br />

Apoll der Vater war. Relativ sicher<br />

stammt die Mutter aus dem Kreis<br />

der Musen, Kalliope wird als häufigste<br />

Kandidatin genannt, aber auch<br />

Clio zog man in Betracht.<br />

Einig sind sich alle antiken Erzähler,<br />

dass Orpheus aus Thrakien,<br />

also Mazedonien stammt. Die Proteste<br />

einiger großer griechischer Denker,<br />

der Inbegriff der Kunst könne unmöglich<br />

aus einem barbarischen<br />

Landstrich kommen, verhallten wirkungslos.<br />

Denn immerhin liegt der<br />

Olymp in der Nähe, wenn man ihn<br />

auch in nordöstlicher Richtung hinabsteigen<br />

muss, um an den Geburtsort<br />

von Orpheus zu gelangen. Dort<br />

entwickelte er also die Musik, als<br />

deren Urvater ihn alle Überlieferun-<br />

Thema<br />

Himmelhoch jauchzend,<br />

gen sehen. Als Erfinder<br />

der Musik<br />

ist er Instrumentalist<br />

– er spielt<br />

die Lyra oder Kithara<br />

– und er<br />

singt dazu. Diese<br />

Klänge haben erstaunlicheWirkungen,<br />

und die<br />

Chronisten übertreffen<br />

einander<br />

in der Beschreibung<br />

der Wunder:<br />

Er schmeichelt<br />

und überwältigt seine Zuhörer; er<br />

lockt wilde Tiere herbei und besänftigt<br />

sie; selbst Fische können ihn<br />

hören und versammeln sich; zu den<br />

paradiesisch friedlichen Tieren gesellen<br />

sich Blumen und Bäume; ja<br />

ganze Berge kommen herbei, um<br />

Orpheus zu lauschen.<br />

Als Sänger ist Orpheus aber auch<br />

Dichter. So wird ihm die Entwicklung<br />

der Poetik zugeschrieben, denn<br />

die Texte, die er singt, hat er sich<br />

ausgedacht. So zweifelt unter den<br />

antiken Autoren niemand daran,<br />

dass auch die Entwicklung des Versmaßes<br />

auf Orpheus zurückgeht.<br />

Vornehmlich das ursprünglichste,<br />

der Hexameter, wird ihm zugeschrieben.<br />

Tatsächlich existieren<br />

rund achtzig Gedichte im Hexameter,<br />

die als Werke des Orpheus gelten,<br />

und die schon im 6. Jahrhundert<br />

v. Chr. von den sektenähnlichen<br />

Anhängern des Orpheuskultes als<br />

heilige Schriften verehrt wurden.<br />

Von den Praktiken des Orpheuskultes<br />

Gerrit van Honthorst: Orpheus (um 1614)<br />

Der Mythos von Orpheus<br />

wissen wir allerdings nur über eine<br />

Schmähung durch Euripides, der<br />

den Anhängern unter anderem vorwirft,<br />

dass sie vegetarisch leben.<br />

Was allerdings die historischen<br />

Abenteuer von Orpheus betrifft,<br />

gehen die Überlieferungen weit auseinander.<br />

Er soll mit Jason und den<br />

Argonauten das Goldene Vlies erobert<br />

haben, und zwar als Taktschläger<br />

für die Ruderer an Bord des Kaperschiffes.<br />

Ein anderer Orpheus war<br />

als Zauberer und Heiler unterwegs,<br />

begabt mit magischen Künsten und<br />

voller Einsicht in die Geheimnisse<br />

des Universums. Die bekannteste<br />

Geschichte von Orpheus, die Reise<br />

in die Unterwelt und sein Versagen,<br />

das Anblicken Eurydikes, wird erst<br />

vom römischen Dichter Vergil geschildert.<br />

Allerdings gibt es einige<br />

indirekte Erwähnungen, die nahe<br />

legen, dass diese Geschichte schon<br />

lange existierte.<br />

Und auch das letzte Kapitel im<br />

Mythos von Orpheus, sein Tod, wird


zu Tode betrübt<br />

so verschieden erzählt wie schon<br />

sein Leben. Bacchantinnen sollen<br />

den Unterweltsversager Orpheus<br />

zerrissen haben, aufgehetzt von<br />

Dionysos. Denn eigentlich diesem<br />

Gott der Ekstase zugehörig, soll sich<br />

der Sänger später dem Apoll zugewandt<br />

haben, was Dionysos nicht ertrug.<br />

Zeus soll den Magier Orpheus<br />

mit einem Blitz zerschmettert haben,<br />

weil er wütend über die Weitergabe<br />

göttlicher Geheimnisse an die Menschen<br />

war. Thrakische Frauen sollen<br />

Orpheus erschlagen haben, weil er<br />

sich nach dem Verlust Eurydikes<br />

der Weiblichkeit versagt und ausschließlich<br />

der Knabenliebe hingegeben<br />

habe. Sein abgetrenntes<br />

Haupt, auf seine Lyra genagelt,<br />

wurde ins Meer geworfen, wo es bis<br />

nach Lesbos trieb. Dort soll es<br />

weiter gesungen haben. Und<br />

schließlich gibt es auch eine Erlösungsvariante:<br />

Orpheus soll vom<br />

Göttervater selbst als Sternbild an<br />

den Himmel gesetzt worden sein,<br />

wo er fürderhin als Bild der Harmonie<br />

der Sphären leuchtet.<br />

Selten hat eine mythische Figur<br />

die Phantasie der Dichter so herausgefordert<br />

wie Orpheus. Steht er<br />

doch für die Kunst selbst. Die Autoren<br />

der Antike sahen es jedenfalls<br />

so. Und so bezogen sie mit ihren<br />

Wertungen der Figur selbst Position.<br />

Nur deshalb kann Orpheus einmal<br />

ein Verräter an der Sinnlichkeit<br />

des Dionysos sein, ein anderes Mal<br />

der Held in seiner Bekehrung zum<br />

geistdurchwirkten Apoll. Er kann<br />

ein barbarischer Feigling sein, der<br />

sich die Unterweltreise nur ausgedacht<br />

hat, wie Platon im Symposion<br />

berichten lässt, oder der Quell aller<br />

Erkenntnis, als den ihn die Orphiker<br />

beschreiben. Gerade in diesen Extremen<br />

aber ist er wie kein anderer<br />

geeignet, für die Kunst zu stehen.<br />

Thomas Höft<br />

Thema<br />

10./11. Juli, 20 Uhr<br />

Schloss Eggenberg<br />

LE FESTE D’ORFEO<br />

Orpheus-Szenen von Monteverdi,<br />

Fux, Gluck, Offenbach u. a.<br />

v. d. Sluis / Wölfl / Landauer /<br />

Lambauer / Dopfer<br />

Igor Pomykalo, Lyra da bracchio<br />

Rolf Lislevand, Laute<br />

Armonico Tributo Austria<br />

Dirigent: Lorenz Duftschmid<br />

Inszenierung: Thomas Höft<br />

17. Juli, 20 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

GIARDINO ARMONICO<br />

Musik von Händel, Vivaldi,<br />

Pergolesi u. a.<br />

Roberta Invernizzi, Sopran<br />

Il Giardino Armonico<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro,<br />

Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000<br />

www.styriarte.com<br />

MEISTERBETRIEB<br />

Georg ERTL<br />

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11


12<br />

BLASMUSIK<br />

Die archaische Welt der<br />

Azteken war längst nicht die<br />

einzige, in der den Blasinstrumenten<br />

eine hohe rituelle Bedeutung<br />

zukam. Unser eigener<br />

Volksmund belehrt uns<br />

darüber, wie eng der Klang der<br />

Bläser mit dem Leben verwurzelt<br />

ist. Jemandem „die Flötentöne<br />

beibringen“, „von<br />

Tuten und Blasen keine Ahnung<br />

haben“ und dergleichen<br />

Ausdrücke mehr weisen darauf<br />

hin. Blasinstrumente sind<br />

und waren Volksinstrumente<br />

in des Wortes eigentlicher Bedeutung<br />

– weit mehr als die<br />

aristokratischen Streichinstrumente<br />

mit ihren Anforderungen<br />

an Intonation, Bogenarm<br />

und Besaitung. In der zünftigen<br />

Blasmusik ist dieser Umstand<br />

noch heute zu belegen.<br />

Im Italien der Gründerzeit<br />

zählte man 1872 mehr als<br />

1500 Blaskapellen und 153<br />

Fanfarenzüge. Mehr als<br />

46.000 Italiener bliesen damals<br />

in einer „Banda“ – im<br />

Schnitt ein Bläser auf 628 Einwohner!<br />

Die Steiermark von<br />

heute steht dem nicht nach ...<br />

Das kann man auch beim<br />

Eröffnungsfest der styriarte erfahren.<br />

Unter dem Motto<br />

„Marsch! Marsch!“ setzt das<br />

Festival fünf verschiedene Blasmusiken<br />

in Bewegung, die an<br />

verschiedenen Plätzen aufspielen,<br />

bevor sie sich zum fünfchörigen<br />

Finale treffen. Zur<br />

Werkskapelle und zur Militärkapelle,<br />

den Archetypen, gesellen sich eine<br />

ländliche Blasmusik, eine Big Band<br />

und ein Brass Ensemble.<br />

STADTPFEIFER<br />

„Marsch! Marsch!“ hieß die Devise<br />

schon bei der archaischen Blasmusik<br />

der Antike. Die Römischen Heere<br />

setzten sich zum markerschütternden<br />

Klang der Buccina in Bewegung.<br />

Als man dem deutschen Dirigenten<br />

Blasmusik<br />

Vom Tuten und Blasen<br />

Schrecken, Zauber, Rührung: Von der Macht der Bläser<br />

Muscheltrompeten verkündeten das Aufgehen der Sonne<br />

– Tag für Tag. Von den hohen Pyramiden der Tempel<br />

herunter erklangen sie, von Priestern gespielt, durch die<br />

wohl geordnete Welt der Azteken-Metropole Tenochtitlan<br />

und riefen die 200.000 Menschen zum Tagwerk.<br />

Ohne den Klang der wohlvertrauten Instrumente hätten<br />

die Mexica gefürchtet, dass es ewige Nacht bleibe auf<br />

Erden. Und wenn beim jährlichen Hauptfest ein blumengeschmückter<br />

Jüngling die steilen Tempelstufen emporstieg,<br />

um dem rituellen Opfer entgegenzugehen, zerbrach<br />

er seine Flöte, worauf ein anderer das Flötenspiel durch<br />

die Stadt ertönen ließ – Symbol für den gleichbleibenden<br />

Schutz der Götter.<br />

Hans Richter 1880 in Brüssel ein solches,<br />

in Pompeij gefundenes Fossil<br />

vorführte, meinte er entsetzt, es<br />

klinge „wie vier Posaunen gleichzeitig!“<br />

Von diesem Vergleich zu den<br />

„Posaunen von Jericho“ ist es nur<br />

ein Schritt, denn auch dabei handelte<br />

es sich um antike Signalhörner.<br />

Mit sieben dieser „Buccinae“ brachte<br />

Josua um 1230 v. Chr. die Mauern<br />

der ersten belagerten Stadt im gelobten<br />

Land zum Einsturz.<br />

Es ist eigenartig, dass<br />

man ausgerechnet diesen<br />

Klang der martialischen Bedrohung<br />

domestizierte und<br />

zu Trutz und Wehr der eigenen<br />

Mauern in die Stadt<br />

holte. „Stadtpfeifer“ hießen<br />

bis zu Bachs Zeit die fest angestellten<br />

Musiker der deutschen<br />

Städte, ein Name, der<br />

daran erinnert, dass sie auf<br />

einem ganzen Arsenal von<br />

Blasinstrumenten zu spielen<br />

hatten. Wie die Priester der<br />

Azteken wachten sie über<br />

Wohl und Wehe ihrer Stadt<br />

und spielten deshalb bevorzugt<br />

auf den Kirchtürmen<br />

und im Gottesdienst. Der bläserische<br />

Reichtum von Bachs<br />

Kirchenmusik ist das späteste<br />

Zeugnis dieses deutschen<br />

Stadtpfeifer-Wesens.<br />

Auch in den Stadtstaaten<br />

Italiens schätzte man den<br />

leuchtenden Klang der Bläser<br />

als Symbol für Macht und<br />

Stärke. Bis zu zwölf Zinken<br />

und Posaunen füllten die<br />

weiten Kuppeln der Markuskirche<br />

in Venedig, und noch<br />

Monteverdis Marienvesper<br />

hebt mit einem solchen<br />

Klang an. Die Fürsten Norditaliens<br />

erwarteten von<br />

ihren Musikern bläserische<br />

Vielfalt „auf Flöte, Dulcian<br />

und Zink, sowohl in der Kirche<br />

als auch im Freien und<br />

bei Hofe“, wie Monteverdi an<br />

einen Musiker schrieb.<br />

HAUTBOISTEN<br />

„Marsch! Marsch!“, die Eröffnungsdevise<br />

der styriarte, betraf im<br />

Barock auch ein Instrument, das<br />

heute selten mit Militärmusik in<br />

Verbindung gebracht wird: die<br />

Oboe. Im 18. Jahrhundert war der<br />

Begriff „Hautboist“ gleichbedeutend<br />

mit „Militärmusiker“, gleichgültig,<br />

ob derjenige nun Fagott, Horn, Klarinette<br />

oder Oboe spielte. Die im<br />

Freien besonders effektvolle Harmo-


nie dieser Instrumente führte im<br />

„zivilen Gebrauch“ zur sogenannten<br />

„Harmoniemusik“, dem tönenden<br />

Vademecum serenadenreicher Sommerabende<br />

im Wien und Prag der<br />

Mozart-Zeit. Bei der styriarte kann<br />

man es in „Don Giovannis Fest“ erleben,<br />

wobei das „englische Horn“, die<br />

F-Oboe, dem Ganzen eine Note<br />

himmlischer Harmonie hinzufügt.<br />

Heute kommt es eher selten vor,<br />

dass ein Oboist im Orchester der<br />

höchst bezahlte Musiker ist. August<br />

der Starke, der verschwendungssüchtige<br />

sächsische Kurfürst und<br />

polnische König der Bachzeit, bezahlte<br />

seinem Dresdner Solo-Oboisten<br />

Le Riche ein Ministergehalt –<br />

mehr als jedem anderen Musiker in<br />

der hochberühmten Kapelle. Selbst<br />

Telemann wurde durch die Kunst<br />

dieses Bläsers „auf eine unaussprechliche<br />

Art gerühret“, und Dresdner<br />

Komponisten wie Zelenka, Lotti<br />

oder Heinichen schrieben ihm herrliche<br />

Triosonaten ins Rohrblatt –<br />

wie das Ensemble Zefiro bei der<br />

styriarte beweist.<br />

ZAUBERFLÖTEN<br />

Lange bevor das Doppelrohrblatt<br />

der Oboe die Sache kompliziert<br />

machte, hat die Menschheit auf<br />

Knochenflöten das Blasen entdeckt.<br />

Die Flöte zählt zu den ältesten<br />

Musikinstrumenten und hat ihre<br />

Aura des Kultisch-Mythischen bis<br />

heute bewahrt. In der modernen<br />

Böhmflöte leben die Jadeflöten der<br />

Maja und die Tonflöten der Azteken<br />

fort. Ihr Klang hatte hypnotische<br />

Wirkung, denn sie nahmen den<br />

Menschenopfern die Furcht vor dem<br />

Tod. „Wie stark ist nicht dein Zauberton,<br />

o holde Flöte“ singt Tamino.<br />

Und so kündet auch die styriarte<br />

<strong>2003</strong> vielfach vom Zauberton der<br />

Bläser.<br />

Blasmusik<br />

19. Juni, 19 Uhr<br />

Grazer Altstadt<br />

(Schloßbergplatz, Palais Attems,<br />

Südtiroler Platz, Mariahilferplatz)<br />

MARSCH, MARSCH!<br />

Eröffnungsfest der styriarte <strong>2003</strong><br />

mit Blasmusik und Feuerwerk<br />

Moritz Eggert: Processional (UA) u. a.<br />

Kernstock Kapelle Pöllau<br />

Jazz Big Band Graz<br />

Blasmusik der GVB<br />

Artillerie-Traditionskapelle<br />

„Von der Groeben“<br />

Mnozil Brass<br />

Dirigent: Michael Brandstätter<br />

22. Juni, 11 Uhr<br />

Schloss Eggenberg<br />

ZAUBERFLÖTE<br />

Milhaud, La Cheminée du Roi René<br />

Debussy, Syrinx<br />

Mozart, Die Zauberflöte<br />

(bearbeitet für Flöte und Streicher)<br />

Spohr, Nonett in F, op. 31 (1813)<br />

quintett.wien<br />

Mozart-Ensemble der<br />

Wiener Volksoper<br />

26./27. Juni, 20 Uhr<br />

Schloss Eggenberg<br />

DON GIOVANNIS FEST<br />

Ein Festmahl in sechs Gängen<br />

vom Haubenlokal mit Musik von<br />

Mozart, Beethoven u. a.<br />

Ileana Tonca, Sopran<br />

Wilfried Zelinka, Don Giovanni<br />

Gigi Tapella, Casanova<br />

Harmonia Antiqua (Graz/Wien) u. a.<br />

13. Juli, 11 Uhr<br />

Schloss Eggenberg<br />

AFFETTI MUSICALI<br />

Zelenka: Triosonate Nr. 6 in c<br />

Trios und Quartette von Quantz,<br />

Fasch, Heinichen und Lotti<br />

Ensemble Zefiro<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro,<br />

Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000<br />

www.styriarte.com<br />

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13


14<br />

DON GIOVANNIS FEST<br />

Im Schlosspark von Schloss Eggenberg<br />

lädt am 26./27. Juni Giacomo<br />

Casanova zu einem Festmahl bei<br />

Kerzenschein – und gleichzeitig zu<br />

einer Zeitreise ins Prag des Jahres<br />

1787, zur Welt-Première von Mozarts<br />

Oper „Don Giovanni“. Während der<br />

Vorbereitungen zu dieser Première,<br />

so erzählt Hanns-Josef Ortheil in<br />

seinem Roman „Die Nacht des Don<br />

Juan“, hat Casanova in Prag ein einzigartiges<br />

Fest ausgerichtet, zu dem<br />

nicht nur Mozart und Lorenzo Da<br />

Ponte geladen waren, sondern auch<br />

das Sängerensemble der Uraufführung<br />

und einige Damen und<br />

Herren der Prager Gesellschaft.<br />

Von dieser Idee inspiriert, soll<br />

„Don Giovannis Fest“ unsere Gäste<br />

einen unvergesslichen Abend lang<br />

mit brillanter Musik, raffinierten<br />

Speisen und erstklassigen Weinen<br />

verwöhnen. Der italienische Theatermagier<br />

Gigi Tapella übernimmt die<br />

Rolle des Casanova und logischerweise<br />

also die Inszenierung des gesamten<br />

Festes. Die Menüfolge kommt vom<br />

Haubenlokal Restaurant Wiesler.<br />

Hier ein kleiner Vorgeschmack:<br />

Ouvertüre:<br />

Gefüllte Jakobsmuschel,<br />

in der Schale serviert<br />

Minestra fredda:<br />

Melonensüppchen aus drei<br />

Melonensorten mit Portwein und<br />

Melisse parfümiert<br />

Primo piatto:<br />

Risotto von Meeresfrüchten<br />

mit Safrancreme<br />

Secondo piatto:<br />

Stubenküken in höchster Vollendung,<br />

Baroloerdäpfel auf Trüffelspiegel<br />

Fermiture Dolci:<br />

Venusbrüstchen mit<br />

exotischen Früchten<br />

Espresso<br />

Zu dieser Menüfolge werden<br />

ausgesuchte Weine der Gruppe „Steirische<br />

Klassik“ (Polz u.a.) serviert<br />

Zum Voraus- oder Nachlesen empfohlen:<br />

Hanns-Josef Ortheil: Die<br />

Nacht des Don Juan, btb 2002. Übri-<br />

Feste<br />

Feste feiern, wie<br />

Die styriarte lädt wieder zu Erlebnissen abseits<br />

Für alle Geschmäcker ist etwas<br />

dabei, wenn die styriarte <strong>2003</strong><br />

einige ihrer Programme mitten<br />

ins Leben stellt. Da gibt es ein<br />

musikalisch-kulinarisches<br />

Gesamtkunstwerk rund um<br />

Mozarts „Don Giovanni“, da gibt es<br />

ein Tanz.fest mit erstklassiger<br />

Musik und originellen Einlagen,<br />

da gibt einen kontemplativen<br />

Festtag im Stift St. Lambrecht –<br />

um nur drei der andersgearteten<br />

styriarte-Ereignisse<br />

zu nennen.<br />

Gigi Tapella wird Casanova<br />

gens: Weil die Vorstellung am 27. Juni<br />

so schnell ausgebucht war, wurde am<br />

26. Juni eine zweite angesetzt.<br />

HARMONIA COELESTIS<br />

Von der Harmonie der Bläser<br />

zur Harmonie der Sphären, das ist<br />

nicht weit, aber doch ganz anders.<br />

Vom 19. auf 20. Juli lädt das Stift<br />

St. Lambrecht wieder zu einer benediktinischen<br />

Einkehr. Ein Tag im<br />

Rhythmus des Heiligen Benedikt,<br />

ein Tag, der am Samstag um 15 Uhr<br />

beginnt und dann bis Sonntag mittags<br />

dem Stundengebet der Mönche<br />

folgt. Thema der Reise durch das<br />

prächtige Barockstift und seine Um-<br />

Leandro Palou<br />

und Andrea Missé<br />

zeigen beim Tanz.fest<br />

Tango Argentino.<br />

Nicht zur<br />

Nachahmung<br />

empfohlen<br />

gebungen: Die Harmonie der Sphären<br />

und ihr Abbild in der Musik. Die<br />

Reisegesellschaft: Lorenz Duftschmid<br />

und sein Ensemble Armonico Tributo,<br />

die Grazer Choralschola unter<br />

Franz Karl Praßl, das Tanzatelier<br />

Wien mit Sebastian Prantl, Ernst<br />

Kovacic und Freunde, Bertl Mütter,<br />

Michael Kapsner und viele andere<br />

mehr. Vom mittelalterlichen Choral<br />

über Thomas Tallis bis zu Josef<br />

Matthias Hauer und Karlheinz<br />

Stockhausen wird diese illustre Gesellschaft<br />

klingend erfahrbar machen,<br />

dass die Töne, so luftig und<br />

flüchtig sie erscheinen, doch den<br />

Kitt und die Substanz des Himmelsgebäudes<br />

bilden.<br />

Auch in St. Lambrecht gibt es<br />

etwas zu essen, gemeinsam, und in<br />

mönchischer Einfachheit. Die Unterbringung<br />

unserer Gäste wird im<br />

Ort organisiert, aber viel Zeit zum<br />

Schlafen ist ohnehin nicht vorgesehen,<br />

denn die Nachtruhe beginnt<br />

um Mitternacht, und um 5 Uhr geht<br />

das Fest schon weiter. (Für kondi


sie fallen<br />

des Konzertsaals<br />

St. Lambrecht: Ziel unserer Landpartie<br />

tionsschwache Gäste ist eine Kurzversion<br />

vorgesehen). Neugierig Gewordenen<br />

schicken wir gerne den<br />

Folder zur Landpartie zu.<br />

TANZ.FEST<br />

Es kommt ja nicht so selten vor,<br />

dass unsere Gäste im Konzert festsitzen<br />

und bedauern, sich zu den<br />

starken Rhythmen nicht bewegen<br />

zu können. Erstens schickt sich das<br />

nicht, zweitens ist da zu wenig<br />

Platz, drittens: Die Sachen sind<br />

dann doch meist etwas komplizierter<br />

als am Maturaball. Aber jetzt<br />

kommt endlich Abhilfe.<br />

Unser Tanz.fest am 26. Juli in<br />

der Helmut-List-Halle hat alles, was<br />

der Musik- und Tanzfan sich immer<br />

schon gewünscht hat: erstklassige<br />

Musik, klassisch vom Ensemble<br />

Recreation, modern von der Big<br />

Band Franz Schober, bodenständig<br />

von den Citoller Tanzgeigern. Tiefe<br />

Einblicke in die Welt der Profis mit<br />

einer Tango-Einlage und einem Ausflug<br />

in die Tanzwut des Biedermeier,<br />

zu dem die Wiener „Hof-Dantzer“<br />

einladen. Eine Quadrille für alle um<br />

Mitternacht und einen Zeremonienmeister,<br />

der über die kurzen Wege<br />

zwischen der Musik und den Füßen,<br />

zwischen kleinen Schritten und erotischer<br />

Wirkung bestens Bescheid<br />

weiß – Erik Göller.<br />

Wer in den Hauptschrittfolgen<br />

nicht mehr sicher ist, der kann kurz<br />

vor unserem bewegungsreichsten<br />

Fest sein tänzerisches Know-how in<br />

der Tanzschule Nebel aufmöbeln,<br />

die am 21. und 22. Juli, jeweils<br />

Uhr, einen Schnellkurs extra für unsere<br />

Tanz.festen anbietet (Anmeldung<br />

im styriarte-Kartenbüro).<br />

Mathis Huber<br />

Feste<br />

26./27. Juni, 20 Uhr<br />

Schloss Eggenberg<br />

DON GIOVANNIS FEST<br />

Ein Festmahl in sechs Gängen<br />

vom Haubenlokal mit Musik von<br />

Mozart, Beethoven u. a.<br />

Ileana Tonca, Sopran<br />

Wilfried Zelinka, Don Giovanni<br />

Gigi Tapella,<br />

Casanova & Inszenierung<br />

Harmonia Antiqua (Graz / Wien) u. a.<br />

19. Juli, 15 Uhr, bis 20. Juli<br />

Stift St. Lambrecht<br />

HARMONIA COELESTIS<br />

Grazer Choralschola<br />

Blasmusik St. Lambrecht<br />

Armonico Tributo<br />

Lorenz Duftschmid, Baryton<br />

Michael Kapsner, Orgel<br />

Friedrich Moßhammer, Alphorn<br />

Bertl Mütter, Obertongesang<br />

Ernst Kovacic, Violine<br />

Jörg Kunze, Astronom<br />

Tanzatelier Wien / Sebastian Prantl<br />

Thomas Höft, Erzähler<br />

Ein detaillierter Prospekt ist im<br />

styriarte Kartenbüro erhältlich.<br />

26. Juli, 20 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

TANZ.FEST<br />

Ein Ball mit Big Band und Johann<br />

Strauß-Kapelle, Tanzeinlagen<br />

und allem, was dazu gehört<br />

recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />

Franz Schober Big Band<br />

Citoller Tanzgeiger u. a.<br />

Zeremonienmeister: Erik Göller<br />

TANZ.KURS<br />

ZUM TANZ.FEST<br />

Tanzschule Nebel,<br />

Kaiser-Franz-Josef-Kai 50<br />

21. Juli, 20 Uhr<br />

Standard/Quadrille<br />

22. Juli, 20 Uhr<br />

Lateinamerikanisch/Tango<br />

Preis pro Person:<br />

1 Abend EUR 20<br />

2 Abende EUR 35<br />

Anmeldung bis 18. Juli<br />

im styriarte Kartenbüro<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro,<br />

Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000<br />

www.styriarte.com<br />

15


16<br />

Sie haben bereits als Kind begonnen,<br />

mit Olivier Messiaen zu arbeiten.<br />

Wie war das?<br />

Aimard: Außerordentlich wegen<br />

der Persönlichkeit von Messiaen<br />

und Yvonne Loriod. Nach meiner<br />

sehr guten, normalen, sehr technischen<br />

Ausbildung in Lyon war da<br />

plötzlich ein ganz wunderbar überzeugender,<br />

begeisterter, mit Licht,<br />

Poesie und Geist erfüllter Lehrer –<br />

das waren zwei, drei Jahre wie auf<br />

einer Wolke. Sehr nah am Paradies.<br />

Es war ein wunderbares Erlebnis,<br />

aber es war nicht genug. Wie Messiaen<br />

sich kulturell definiert hat,<br />

auf große Teile der europäischen<br />

Kultur, der Neuen Musik verzichtet<br />

hat, da war für mich klar, das konnte<br />

nicht meine Welt sein. Das war<br />

die Welt eines Schöpfers. Ich wollte<br />

als Interpret ein breiteres Repertoire<br />

erarbeiten. Und sofort habe ich gefühlt,<br />

dass es wichtig ist, eine kritische<br />

Distanz zu haben, meine eigene<br />

Persönlichkeit zu entwickeln.<br />

Auf welche Weise schaffen Sie es, das<br />

Publikum für Neue Musik zu interessieren?<br />

Aimard: Ich versuche, nicht zu<br />

lügen. Die Leute wissen, was sie bekommen<br />

werden. Wer nur die Waldsteinsonate<br />

und die berühmtesten<br />

Chopinstücke hören will, muss<br />

nicht in meine Konzerte kommen.<br />

Aber ich bin nicht der Typ, der sein<br />

Publikum ignoriert und denkt, dass<br />

alle akzeptieren müssen, was ich<br />

mache. Ich versuche zu verstehen,<br />

woran ist man gewöhnt, was macht<br />

ein bestimmtes Haus als Programm<br />

… Ich glaube an die Neugier<br />

des Publikums. Wenn man ein kluges<br />

Programm macht, dann sind<br />

viele bereit zu folgen.<br />

Interview<br />

„Ich glaube an die Neugier des<br />

Pierre-Laurent Aimard gilt als einer der besten<br />

Interpreten der Musik des 20. Jahrhunderts.<br />

1957 in Lyon geboren, studierte er bei Yvonne Loriod,<br />

der Frau Olivier Messiaens, in Paris. Seit 1976 war er 18 Jahre<br />

lang Pianist im Ensemble Intercontemporain.<br />

Neben seinen zahlreichen Konzerten in aller Welt<br />

unterrichtet Aimard an der Universität Köln.<br />

Jetzt haben Sie<br />

mit Nikolaus<br />

Harnoncourt<br />

die Beethoven-<br />

Klavierkonzerte<br />

aufgenommen –<br />

werden Sie der<br />

Neuen Musik<br />

untreu?<br />

Aimard: Ich<br />

war immer der<br />

Neuen Musik<br />

untreu, wenn<br />

Sie meinen,<br />

dass Treue Exklusivitätbedeutet.<br />

Ich<br />

habe mich<br />

immer sehr viel<br />

mit anderer<br />

Musik beschäftigt,<br />

immer<br />

Beethoven gespielt,<br />

das ist<br />

keine neue Entdeckung<br />

in<br />

meinem Leben.<br />

Dass ich die<br />

fünf Klavierkonzertegespielt<br />

habe, ist<br />

allerdings<br />

ziemlich neu.<br />

Ich hatte immer<br />

gedacht:<br />

Warte, bis Du<br />

reif genug bist,<br />

erfahren genug bist mit Beethoven.<br />

Und ungefähr in dem Moment, wo<br />

ich dachte, Du müsstest schon mal…<br />

da hat Herr Harnoncourt vorgeschlagen,<br />

sein Solist zu werden. Und<br />

die Chance, mit Herrn Harnoncourt<br />

zu musizieren, ist die wunderbarste<br />

Chance als Musiker, weil er eigentlich<br />

der wunderbarste Musiker auf<br />

Der Pianist Pierre-Laurent Aimard<br />

Mit Nikolaus Harnoncourt beschließt er in der styriarte<br />

<strong>2003</strong> die zyklische Aufführung der beethoven-Klavierkonzerte;<br />

als Solist erschließt er Charles Ives: Pierre-Laurent Aimard.<br />

dem ganzen Planeten ist. Mit ihm<br />

zu musizieren ist der reinste Spaß,<br />

reine Freude, das Schönste, was man<br />

sich vorstellen kann. Ehrlich gesagt,<br />

ich hätte das nicht mit jemand anderem<br />

gemacht. Ich habe das gemacht,<br />

weil Herr Harnoncourt das<br />

so wollte für seinen Beethoven-<br />

Zyklus. Ich glaube, er hat 12 Jahre


Publikums“<br />

Von Klemens Hippel<br />

nach jemandem gesucht. Ich habe<br />

sofort ja gesagt und gedacht: Das<br />

kann sehr schlecht werden von meiner<br />

Seite, das ist möglich. Man wird<br />

mich vielleicht totschlagen. Völlig<br />

egal, ich wollte mit ihm musizieren.<br />

Wie war die Zusammenarbeit mit<br />

einem Spezialisten für Alte Musik?<br />

Aimard: Ich habe gar keinen<br />

Spezialisten für Alte Musik getroffen.<br />

Ich habe einen Menschen getroffen,<br />

wahr, natürlich, freundlich, mit dem<br />

ich mich sofort wie zuhause gefühlt<br />

habe. Er war sehr offen für alle Vorschläge<br />

und eine Interaktivität mit<br />

einem Partner. Das erste, was er mir<br />

sagte, war: „Ich weiß, Sie haben<br />

keine Probleme mit Prestige, ich<br />

auch nicht, also bitte sagen wir uns<br />

alles!“<br />

Sie haben die Konzerte mit einem<br />

modernen Instrument aufgenommen...<br />

Aimard: Für die Beethoven-Konzerte<br />

war das Problem: Wie kann ich<br />

eine Lösung finden mit einem modernen<br />

Instrument, dass es klanglich<br />

so reich ist wie ein altes Instrument.<br />

Ich habe mir auch viel Mühe<br />

gemacht, ein geeignetes Instrument<br />

zu finden; schließlich habe ich für<br />

die Aufnahme extra ein Instrument<br />

gekauft.<br />

Haben Sie schon einmal erwogen, auf<br />

einem Originalinstrument zu spielen?<br />

Aimard: Herr Harnoncourt hat<br />

mich gefragt: „Möchten Sie nicht<br />

einmal mit dem Concentus Musicus<br />

spielen? Die Gruppe ist so wunderbar.”<br />

Ich habe gesagt: Ja, aber ich<br />

bin kein Spezialist, ich mache das<br />

zu meinem Vergnügen, als Amateur,<br />

ich habe nicht die Erfahrung. Er hat<br />

geantwortet: „Das macht nichts, sie<br />

sind Musiker. Haben sie nicht viele<br />

Instrumente gespielt im Ensemble<br />

Intercontemporain? Cembalo, Celesta,<br />

Synthesizer, Midi-Klavier? Das ist<br />

dasselbe, bitte kommen Sie zu uns.“<br />

Aber ich weiß nicht. Mit einem<br />

Fortepiano fühle ich mich wie ein<br />

Elefant im Porzellanladen. Ich weiß<br />

nicht, ob das interessant wäre. Was<br />

Interview<br />

ich interessant finde, ist, dass zwei<br />

Musiker soviel Freude haben können,<br />

und zu einer stilistischen und<br />

interpretatorischen Einheit kommen<br />

können, obwohl sie von ganz<br />

verschiedenen Regionen in der<br />

Musik kommen.<br />

24. Juni, Stefaniensaal<br />

CHORFANTASIE<br />

Beethoven / Mendelssohn<br />

Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />

Chamber Orchestra of Europe<br />

Arnold Schoenberg Chor<br />

Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />

AUSVERKAUFT<br />

25. & 29. Juni, Stefaniensaal<br />

SYMPHONIE<br />

Beethoven / Lanner / Schubert<br />

Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />

Chamber Orchestra of Europe<br />

Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />

AUSVERKAUFT<br />

27. Juni, 20 Uhr, Stefaniensaal<br />

AMERICAN WAY<br />

Ives: Concord Sonata, Klaviertrio<br />

Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />

Kolbjørn Holthe, Violine<br />

Lucy Gould, Violine<br />

Richard Lester, Violoncello<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro,<br />

Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000<br />

www.styriarte.com<br />

Der hier abgedruckte Artikel erschien<br />

zuerst in der Ausgabe 3/03 von<br />

crescendo ist alle zwei Monate neu<br />

in Opern- und Konzerthäusern,<br />

im CD-Fachhandel und bei Kartenvorverkaufsstellen<br />

erhältlich<br />

17


18<br />

Jordi Savall<br />

Der Conquistador der Alten Musik<br />

In den 70er Jahren, als man gegen die historische Aufführungspraxis<br />

Alter Musik noch heftig polemisierte und Wolfgang Hildesheimer gehässig von<br />

den „handgebastelten“ Instrumenten eines Nikolaus Harnoncourt faselte,<br />

verschrieb sich ein junger Musiker aus Katalonien dem Zauber eines einzigen<br />

alten Instruments: der Gambe. Keineswegs „missgestimmt“, wie Hildesheimer<br />

in seiner Vision der Hölle von den alten Instrumenten behauptete, sondern in<br />

der wohl gesetzten Harmonie von sieben Gambensaiten entdeckte Jordi Savall<br />

seinen musikalischen Kosmos. Er hat das Unmögliche möglich gemacht:<br />

vom zartesten und innerlichsten Instrument des Barock aus eroberte er<br />

die große Welt der Musik.<br />

Jordi Savall bei der styriarte <strong>2003</strong><br />

VERINNERLICHUNG<br />

Alle Protagonisten der Alten<br />

Musik begannen ihren Weg als Instrumentalsolisten:<br />

Nikolaus Harnoncourt<br />

am Barockcello, Gustav<br />

Leonhardt am Cembalo, Sigiswald<br />

Kuijken an der Barockgeige und<br />

Jordi Savall an der Gambe. Zum Dirigenten<br />

wurde keiner von ihnen geboren.<br />

Das Instrument war ihnen<br />

Maßstab und Richtschnur für ihre<br />

Expedition zum alten Klang und zu<br />

den verlorenen Welten der historischen<br />

Klangrede. Während aber<br />

Nikolaus Harnoncourt ganz Dirigent<br />

geworden ist, kehrt Jordi Savall<br />

immer wieder zur Gambe zurück.<br />

Ohne die stillen Stunden tiefster<br />

Verinnerlichung und höchster Konzentration<br />

in der Musik eines Marais<br />

und Sainte Colombe, ohne die Klangwogen<br />

des Gamben-Consorts und die<br />

„Tonos humanos“, die er seiner Frau<br />

Montserrat Figueras entlockt, ist der<br />

Katalane nicht zu denken. Savall<br />

hören bedeutet noch immer: sich<br />

vom Klang der Gambe aufsaugen<br />

lassen, einem Zauberer der leisen,<br />

mystischen Klänge erliegen.<br />

LEHRE<br />

Die Viola da gamba zum Sprechen<br />

zu bringen, war das erste, was<br />

Savall einer ganzen Generation von<br />

Schülern an der Schola Cantorum in<br />

Basel beibrachte. Unter seinen Zauberhänden<br />

entfaltete das als näselnd<br />

und dünnblütig verschrieene Instrument<br />

die gleiche Ausdrucksfülle wie<br />

die Barockgeige, wie Streichorchester<br />

oder Singstimmen. Dieser persönlichste<br />

Beitrag Savalls zur historischen<br />

Aufführungspraxis ist nahtlos an<br />

seine Schüler übergegangen, wie<br />

etwa an den eigenwillig-genialischen<br />

Lorenz Duftschmid. Wenn der Oberösterreicher<br />

bei der styriarte-Landpartie<br />

ein Programm mit dem Titel<br />

„In nomine“ spielt, tritt er in die Fußstapfen<br />

seines einstigen Lehrers.<br />

RECONQUISTA<br />

„In nomine“ ist ein typisches<br />

Savall-Stichwort, denn zugleich mit<br />

der Gambe entdeckte er „sein“ Repertoire<br />

– paradiesische Inseln der Alten


Musik, auf die der Caudillo aus Barcelona<br />

zuerst seinen Entdeckerfuß<br />

setzte. Savall lenkte seine Musik-<br />

Caravellen – zuerst sein Flaggschiff<br />

„Hespèrion XX“, dann die größere<br />

„Capella Reial de Catalunya“ und das<br />

„Concert des Nations“ – in die unterschiedlichsten<br />

Weltgegenden: ins<br />

England Shakespeares mit seinen<br />

Fantazias und In nomines, ins Spanien<br />

des Cervantes mit seinen Tonos<br />

humanos, zu den Canzoni und Ciaccone<br />

Italiens, ins Frankreich der<br />

Renaissance und des Sonnenkönigs.<br />

Überall hat er Spuren hinterlassen,<br />

nicht solche der Verwüstung wie die<br />

Conquistadores des 16. Jahrhunderts,<br />

sondern Spuren der Feinfühligkeit,<br />

der Entdeckerfreude und multikulturellen<br />

Aufgeschlossenheit. Sein Umgang<br />

mit den primitiven Kulturen<br />

der Alten Musik, den Bassmodellen<br />

der Ciaccona und Follia oder den<br />

Strophenliedern katalanischer Volksmusik,<br />

ist so fantasievoll und klangsinnlich,<br />

dass er sie nicht nur wiederentdeckt,<br />

sondern neu geschaffen<br />

hat. Eine „Reconquista“.<br />

DER KLANG DES MITTELMEERS<br />

Immer weitere Kreise hat Savalls<br />

Ästhetik gezogen. Um ihn scharten<br />

sich Musiker aus ganz Europa, die<br />

seinem humanen und farbenreichen<br />

Weg zur Alten Musik gerne gefolgt<br />

sind. Die Hauptleute des Caudillo<br />

waren zahlreich, von Lislevand bis<br />

Koopman. Dabei trat, je länger je<br />

deutlicher, eine leuchtende Grundfarbe<br />

zum Vorschein: die mediterrane<br />

Ästhetik. Während Harnoncourt,<br />

der Rhetor der Alten Musik, die<br />

Klangrede mit dem Bilderreichtum<br />

des Österreichers beschwor, spielte<br />

Savall mit den Farben und dem<br />

Licht des Mittelmeerraums. Genau<br />

darin liegt die Faszination seiner<br />

großen Projekte. Wenn er Monteverdis<br />

„Orfeo“ dirigiert, ist er der Herr<br />

über ein Meer an barocken Farben.<br />

Wenn er Vivaldis Oper „Farnace“ im<br />

Madrider Teatro della Zarzuela ausgräbt,<br />

verzaubert er die Zuhörer<br />

durch Sinnlichkeit des Streicherklangs.<br />

Von seinen geistlichen und<br />

profanen Monteverdi-Abenden bei<br />

Jordi Savall<br />

der styriarte ist Ähnliches zu erwarten:<br />

ein Fest der Klänge und der Farben<br />

im üppigen Chor aus Instrumenten<br />

und Stimmen. Wieder setzt<br />

der Caudillo die Segel zu einer Eroberung<br />

im Weltmeer der Alten<br />

Musik.<br />

22. Juli, 20 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

MADRIGALI<br />

Monteverdi: aus dem<br />

VIII. Madrigalbuch<br />

Montserrat Figueras, Sopran<br />

Hespèrion XXI<br />

Leitung: Jordi Savall<br />

24. Juli, 20 Uhr<br />

Minoritensaal<br />

LACRIMAE<br />

Gamben-Consortmusik<br />

von Dowland u. a.<br />

Hespèrion XXI, Jordi Savall<br />

AUSVERKAUFT<br />

27. Juli, 20.30 Uhr<br />

Pfarrkirche Pöllau<br />

MARIENVESPER<br />

Monteverdi: Vespro della<br />

Beata Vergine<br />

La Capella Reial de Catalunya<br />

Hespèrion XXI<br />

Leitung: Jordi Savall<br />

Karten: 0316-825 000<br />

Unsere Kritiken<br />

sind nicht<br />

immer gut.<br />

Aber immer gut.<br />

The White House<br />

Das Urteil in unserem Kulturteil hat<br />

schon so manche Träne zum Fließen<br />

gebracht. Aber auch, wenn sie nicht<br />

immer gut sein können, sind unsere<br />

Kritiken doch immer gut begründet,<br />

gut geschrieben und gut für unsere<br />

Leser. Denn die wissen schon vor dem<br />

Ticketkauf, was ein Theater-, Konzertoder<br />

Kinoabend bringt. Und nicht selten<br />

sind es ja Freudentränen. Gratis<br />

Probe-Abo unter (01) 79 500-50 oder<br />

diepresse.com<br />

So viel Zeitung muss sein.<br />

19


20<br />

Die opulenteste styriarte,<br />

die es je gab, erfreut sich<br />

beim Publikum auch<br />

opulenter Nachfrage. Auf vielen<br />

Vorstellungen klebt schon der Hinweis<br />

„Ausverkauft“, bei einigen Programmen<br />

konnten wir einen zusätzlichen<br />

Termin ansetzen (Forellenquintett,<br />

Le Feste d’Orfeo, Don Giovannis<br />

Fest). Hier ein paar Tipps,<br />

was Sie noch alles nicht versäumen<br />

sollten ...<br />

IM LIEDERHIMMEL<br />

Freitag, 20. Juni – Minoritensaal, 20 Uhr<br />

AN DIE MUSIK<br />

Gesänge zwischen Verführung und<br />

Verklärung von Schubert, Schumann<br />

und Mendelssohn<br />

Florian Boesch, Bariton<br />

Greta Benini, Klavier<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

Gesang verführt, und er verklärt.<br />

Im romantischen Lied wird seine<br />

Doppelnatur offenbar. Zwischen<br />

Heil und Unheil<br />

steuert die romantische<br />

Seele durch<br />

ein Dasein voller<br />

Geisterwesen. Erlkönig,<br />

Loreley, und<br />

wie sie immer<br />

heißen mögen, der<br />

junge Bariton Florian Boesch erzählt<br />

ihre schaurig-schönen Geschichten<br />

und singt Lieder „An die<br />

Musik“.<br />

Freitag, 4. Juli<br />

Helmut-List-Halle, 19 Uhr<br />

EINE HUGO-WOLFIADE<br />

Ein Fest für Hugo Wolf mit seinen<br />

Liedern, Duetten, Kammermusikwerken<br />

und Rezensionen<br />

Birgid Steinberger, Sopran<br />

Wolfgang Holzmair, Bariton<br />

Wolfram Berger, Sprecher<br />

Russel Ryan, Klavier<br />

EOS Quartett Wien<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

In Rezensionen und Briefen,<br />

Kammermusik und Liedern und Lie-<br />

Tipps<br />

... und vieles Schöne mehr<br />

dern und Liedern<br />

zollt Wolfgang<br />

Holzmair mit seinen<br />

Freunden dem<br />

Hugo-Wolf-Jahr<br />

Tribut. Es wird ein<br />

üppiges Fest zu<br />

Ehren des Liederfürsten,<br />

ein klingendes Portrait des<br />

genialen Steirers, dessen tragisches<br />

Leben 1903 in einer Wiener Nervenklinik<br />

endete. Achtung Überlänge!<br />

Montag, 7. Juli<br />

Minoritensaal, 20 Uhr<br />

DA UNTEN IM TALE<br />

Deutsche Volkslieder,<br />

„Zigeunerlieder“, u. a.<br />

von Johannes Brahms<br />

Elisabeth von Magnus, Mezzosopran<br />

Jörn Dopfer, Bariton<br />

Anthony Spiri, Klavier<br />

chor pro musica graz<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

Das Volkslied wurde für die<br />

Romantik zur Urquelle musikalischer<br />

Inspiration. In den Volkslied-<br />

Bearbeitungen<br />

von<br />

Brahms tut<br />

sich eine<br />

Welt von<br />

unverstellter,schlichter<br />

Lebensfreude auf: Liebesg’schichten<br />

vom Land, Natürliches<br />

und Possierliches, singende Vögel<br />

und geigende Stadtmusikanten.<br />

STERNSTUNDEN<br />

Montag, 30. Juni<br />

Schloss Eggenberg, 20 Uhr<br />

MACHT UND OHNMACHT<br />

Hans Krasa und Gideon Klein:<br />

Streichtrios<br />

Dvorák: Streichquintett in Es, op. 97<br />

Schulhoff: Streichsextett (1924)<br />

Wiener Streichsextett<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

Mit einem bewegenden Thema<br />

verspricht das Wiener Streichsextett<br />

... und das Schönste daran: alles noch zu haben<br />

wieder eine Sternstunde für Kammermusikfreunde.<br />

Rund um<br />

Dvoráks Es-Dur-Quintett präsentiert<br />

es böhmische Musik des 20. Jahrhunderts,<br />

deren Autoren die Nazi-<br />

Barbarei nicht überlebt haben und<br />

deren Rang in der Musikgeschichte<br />

erst jetzt wieder klargestellt wird:<br />

Krasa, Klein und Schulhoff.<br />

Mittwoch, 2. Juli & Donnerstag, 3. Juli<br />

Stefaniensaal, 20 Uhr<br />

FORELLENQUINTETT<br />

Kammermusik von Franz Schubert<br />

(Sonatine, Streichtrio, Forellenquintett)<br />

Eszter Haffner, Violine<br />

Thomas Selditz, Viola<br />

Quirine Viersen, Violoncello<br />

Herbert Mayr, Kontrabass<br />

Markus Schirmer, Klavier<br />

Preise: 36 / 28 / 16<br />

Müsste man das berühmteste<br />

Kammermusikstück durch eine Umfrage<br />

ermitteln, es wäre zweifellos<br />

„The Trout“. Immer wieder gerne<br />

gehört, ist es doch ein Schubert voller<br />

Überraschungen, wie Eszter Haffner,<br />

Markus Schirmer und ihre Freunde in<br />

einem auch sonst Franz Schubert gewidmeten<br />

Abend beweisen. Wegen<br />

des großen Andrangs wurde ein zweiter<br />

Termin angesetzt (2. Juli)


Sonntag, 6. Juli<br />

Schloss Eggenberg, 11 Uhr<br />

SOUVENIRS<br />

Klaviermusik zu vier Händen von<br />

Schubert bis Brahms, Fauré (Souvenir<br />

de Bayreuth) bis Chabrier (Souvenir<br />

de Munique)<br />

Duo Tal & Groethuysen<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

In Zeiten, als man vom grünen<br />

Hügel noch nicht Windgassen und<br />

Nilsson auf Silberscheiben nach Hause<br />

tragen konnte, trieb die Fantasie der<br />

Wagnerianer<br />

kuriose Blüten.<br />

Bayreuth-<br />

Pilger verfassten<br />

sich ihre<br />

Wagner-Souvenirs<br />

selbst<br />

– als Mitbringsel<br />

zum vierhändigen<br />

Klavierspiel<br />

daheim.<br />

Heute garantieren diese Opernparaphrasen<br />

der guten alten Zeit einen<br />

vergnüglichen Vormittag jenseits der<br />

Zwänge musikalischen Urheberrechts.<br />

Freitag, 11. Juli & Samstag, 12. Juli<br />

Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />

BILDER EINER<br />

AUSSTELLUNG<br />

Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung<br />

Ravel: Miroirs<br />

Markus Schirmer, Klavier<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

Sehen durch<br />

Töne, Noten als<br />

Gemälde oder<br />

Spiegel: Markus<br />

Schirmer spielt<br />

mit der optischenSuggestionskraft<br />

von<br />

Musik. In Mussorgskysmächtigen<br />

Akkorden<br />

malt er das „Große Tor von Kiew“, in<br />

Ravels verschwebenden Klängen die<br />

Spiegelungen der Seele. Für beide<br />

Abende gibt es nur noch Restkarten!<br />

Tipps<br />

Freitag, 18. Juli – Minoritensaal, 20 Uhr<br />

VARIATIONEN<br />

Themen und Variationen<br />

von Schubert u.a.<br />

Tschaikowsky: Variationen über ein<br />

Rokoko-Thema op. 33<br />

Haydn: Sinfonie „La Reine“<br />

Françoise Groben, Violoncello<br />

Les Musiciens, Luxembourg<br />

Dirigent: Nicolas Brochot<br />

Preise: EUR 36 / 28 / 16<br />

Aus dem Herzen Europas kommt<br />

ein Orchesterkonzert voller europäischer<br />

Kontraste: hier Haydns Sinfonie<br />

„La Reine“, deren Variationen<br />

Marie Antoinette bezauberten, dort<br />

Variationen über die Marseillaise,<br />

die die Königin zum Schafott begleitete,russisches<br />

Rokoko<br />

à la Tschaikowsky<br />

etc.<br />

etc. – Variationen<br />

über<br />

die musikalischste<br />

aller<br />

Formen: die<br />

Variation.<br />

Und als Debut<br />

in der styriarte zu erleben: Die<br />

junge, famose luxemburgische<br />

Cellistin Françoise Groben.<br />

P. S.: Den styriarte-Beitrag zu diesem<br />

tierischen Museumsfest gestalten<br />

Klaus Melem und seine Freunde mit<br />

Saint-Saens „Karneval der Tiere“.<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro,<br />

Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000<br />

www.styriarte.com<br />

Täglich<br />

ein gutes<br />

Stück.<br />

Die Kultur spielt in der<br />

Kleinen Zeitung alle Stücke<br />

und ist deshalb bereits zum<br />

Klassiker der täglichen<br />

Berichterstattung geworden.<br />

Ob vor oder nach einer<br />

Veranstaltung, die Kleine<br />

Zeitung ist stets tonangebend.<br />

21


22<br />

Psalm <strong>2003</strong><br />

Unser Musikfest „PSALM <strong>2003</strong>“, einer der Osterschwerpunkte des<br />

Programms von Graz <strong>2003</strong> – Kulturhauptstadt Europas, hat zwischen<br />

Aschermittwoch und Sonntag nach Ostern in 18 Veranstaltungen<br />

die Themen der Osterzeit in christlichen, jüdischen und islamischen<br />

Traditionen aufgegriffen und in konzertanten, szenischen und auch<br />

liturgischen Formen präsentiert.<br />

Rund 6.600 Besucher haben das Angebot genutzt, und selten haben<br />

wir ein so ergriffenes Publikum erlebt, wie es in den PSALM-Abenden<br />

und -Nächten die Regel war.<br />

Ashura, das islamische Hochfest,<br />

hat Vladimir Ivanoffs Ensemble Sarband<br />

mit tanzenden Derwischen<br />

und einem rituellen Ashura-Mahl im<br />

Minoritensaal zelebriert.<br />

Die heiligen Nächte der Karwoche<br />

gehörten den Tenebrae Responsories<br />

des Carlo Gesualdo da Venosa:<br />

Eingebettet in die bildreiche Liturgie<br />

der Finstermetten sangen die<br />

Choralschola Graz und das Ensemble<br />

Nova.<br />

Sacred Bridges – Brücken zwischen<br />

den drei Buchreligionen schlugen<br />

Psalmvertonungen des 17. Jahrhunderts:<br />

türkische von Ali Ufki, hebräische<br />

von Salomone Rossi, lateinische<br />

von Michel-Richard de Lalande.<br />

Ein Fux-Oratorium zum Karsamstag:<br />

In der Helmut-List-Halle brachten<br />

die Ausnahmemusiker von Il<br />

Giardino Armonico in einer Inszenierung<br />

von Thomas Höft „Il fonte<br />

della Salute“ – Die Quelle des Heils –<br />

zum Klingen.<br />

Nächstes Jahr in<br />

Ein Rückblick auf PSALM <strong>2003</strong><br />

Ein Musikfest<br />

im Rahmen von<br />

Arik und Timna Brauer samt Familie<br />

und Freunden ließen unsere<br />

Gäste am Gründonnerstag im Minoritensaal<br />

an ihrem Sederfest teilhaben,<br />

der jüdischen Familienfeier, die<br />

Pessach eröffnet.<br />

Bach-Kantaten zur Fasten- und<br />

Osterzeit erzählten die PSALM-<br />

Reihe hindurch die Geschichte von<br />

Tod und Auferstehung Jesu: Hier<br />

Eric Ericson, der am Palmsonntag<br />

mit der Kantate 182 vom Einzug in<br />

Jerusalem sang.


Jerusalem?<br />

in Fotos von Harry Schiffer<br />

Psalm <strong>2003</strong><br />

Laudes Palmarum, ein Palmsonntagsspiel, wie man es in Florenz oder Mailand<br />

vor 600 Jahren erleben hätte können, inszenierte Vladimir Ivanoff mit<br />

seinen exquisiten Ensembles im Minoritensaal.<br />

Die Osternachtfeier, Höhepunkt der katholischen Festlichkeiten, begann um<br />

Mitternacht vor der Franziskanerkirche mit einem aus neuem Stein geschlagenen<br />

Feuer und führte bis zum Sonnenaufgang des Ostersonntags.<br />

Die Zuhörer und Gäste von PSALM<br />

<strong>2003</strong> brachten viel Neugier auf unbekanntes<br />

Repertoire mit, aber auch<br />

viel Kondition in langen Nächten,<br />

und ihr Resümee ganz kurz: „Mein<br />

Gott, war das schön!“<br />

Einmalig bei Orientteppichen.<br />

8x in Österreich.<br />

Einrichtungsberatung<br />

Teppichreinigung<br />

Reparatur<br />

Mottenschutz<br />

Vorträge<br />

Orientteppichseminare<br />

Bildungsreisen<br />

1014 Wien<br />

Graben 30,<br />

Tel. 01 / 533 09 10<br />

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Studio: Dorotheergasse 5,<br />

Tel. 01 / 512 01 16<br />

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Tel. 01 / 258 26 77<br />

9020 Klagenfurt<br />

Alter Platz 22,<br />

Tel. 0463 / 51 60 28<br />

4020 Linz<br />

Hauptplatz 25,<br />

Tel. 0732 / 77 26 28<br />

5020 Salzburg<br />

Dreifaltigkeitsgasse 18,<br />

Tel. 0662 / 88 76 23<br />

6020 Innsbruck<br />

M.-Theresien-Str. 51-56,<br />

Tel. 0512 / 57 43 90<br />

8010 Graz<br />

H.-Sachs-Gasse 3,<br />

Tel. 0316 / 83 58 74<br />

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e-mail: office@adil-besim.at<br />

23


NEUBERGER KULTURTAGE<br />

19. Juli bis 3. August <strong>2003</strong><br />

Sa 19.7 – 19.30 Uhr Eröffnung im Münster<br />

A. Bruckner, Symphonie Nr.8 c-moll<br />

So 20.7.– 19.30 Uhr 1. Kammerkonzert<br />

W. A. Mozart – Klavierquartett Es-Dur,<br />

KV 493, A. Roussel — Trio für Flöte,<br />

Viola und Violoncello op.40<br />

A. S. Arenskij – Klaviertrio op. 32<br />

Di 22.7. – 13.30 bis 19.00 Uhr<br />

„Auf den Spuren des Meisters<br />

von Bruck", Kunst Ausflug<br />

Mi 23.7. – 19.30 Uhr 2. Kammerkonzert<br />

J. Haydn – Trio für Flöte, Violoncello,<br />

Klavier, G-Dur Hob. XV/15,<br />

R. Muczynski — Flötensonate op. 14<br />

A. Dvorˇák – Streichquintett E-Dur<br />

op. 97, im Dormitorium<br />

Fr 25.7. - 19.30 Uhr Jazz im Dormitorium<br />

Jimmy Woode/bass, David Gazarov/<br />

piano, Philipp Kopmajer/drums<br />

Sa 26.7. – 19.30 Uhr Melodram<br />

R. Strauss - Das Schloss am Meere<br />

op. 92, R. Strauss – Enoch Arden<br />

op. 38 im Dormitorium<br />

So 27.7. – 11.15 Uhr Concertissimo<br />

Abschlusskonzert der Seminarteilnehmer<br />

im Dormitorium<br />

Di 29.7. – 19.30 Uhr Trio im Dormitorium<br />

J. Brahms – Sonate für Violoncello<br />

und Klavier e-moll, op. 38<br />

D. Schostakowitsch - Sonate für<br />

Viola und Klavier, op. 147<br />

A. Dvorˇák – „Dumky-Trio“ op. 90<br />

Mi 30.7.– 19.30 Uhr „Überzeitlich“<br />

Orgel und Rezitation<br />

in der Grünangerkirche<br />

Do 31.7.– 19.30 Uhr Der Tierkreis<br />

Kosmische Wanderung mit Musik von<br />

K.H.Stockhausen und J. M. Hauer<br />

im Refektorium<br />

Fr 1.8. – 19.30 Uhr Liederabend<br />

F. Schubert, G. Mahler,<br />

H. Wolf und H.Duparc, mit<br />

Angelika Kirchschlager/Mezzosopran<br />

und Helmut Deutsch/Klavier<br />

im Dormitorium<br />

Sa 2.8. – 19.30 Uhr Soloabend<br />

J. Brahms – 3 Intermezzi op. 117<br />

Klavierstücke op. 118, F. Chopin –<br />

24 Preludes op. 28 mit Stefan<br />

Vladar/Klavier im Dormitorium<br />

So 3.8. – 11.15 Uhr Frühschoppen<br />

Information und Kartenbestellung<br />

bei Frau Heike Dobrovolny<br />

Hauptstraße 62a, 8692 Neuberg<br />

Telefon: +43 (0) 38 57 / 84 20<br />

e-mail:kartenbuero@neuberger-kulturtage.org<br />

www.neuberger-kulturtage.org<br />

WOCHE DER ALTEN MUSIK<br />

KRIEGLACH<br />

31. August bis 6. September <strong>2003</strong><br />

KLÄNGE AUS DEM PARADIES<br />

Workshops, Konzerte, Vortrag<br />

So 31.8. – 11.00 Uhr Das Paradiesgärtlein<br />

Eröffnung im Schlosspark Feistritz<br />

19.45 Uhr Music for a while<br />

Michael Chance, Bob van Asperen,<br />

Lorenz Duftschmid musizieren Werke<br />

von D. Buxtehude, M. Marais, T. Hume<br />

& H. Purcell, Pfarrkirche Krieglach<br />

Mo 1.9. – 19.45 Uhr Flutes’ Paradise<br />

O’Henry-Recorder-Quartett, Zürich<br />

Werke von A. Holborne, Henry VIII …,<br />

Schloss Feistritz<br />

22.30 Uhr Von Engeln und Teufeln<br />

Lorenz Duftschmid spielt L. Couperin,<br />

Dalla Casa, D. Ortiz, A. Forqueray,<br />

M. Marais, Gölkkapelle Krieglach<br />

Di 2.9. – 19.45 Uhr Laudes<br />

Oni Wytars, Marco Ambrosini<br />

Melodien des Volkes als geistliche<br />

Musik des 13. Jhdts., Schloss Feistritz<br />

Mi 3.9. – 19.45 Uhr Saitenblicke<br />

Rezital Rolf Lislevand, Dieter Röschel,<br />

Diethelm Stix, Paradiesisch Gezupftes<br />

für Aug’ und Ohr, Pfarrkirche Krieglach<br />

Do 4.9. – 19.45 Uhr Tromba<br />

Trompeten Consort Innsbruck<br />

Andreas Lackner, Johannes Hämmerle–<br />

Orgel, Kammermusik für den König,<br />

Pfarrkirche Krieglach<br />

Fr 5.9. – 17.00 Uhr Abschlusskonzert<br />

der 14. Akademie,<br />

Auditorium der Musikschule Krieglach<br />

Sa 6.9. – 20.15 Uhr Te Deum<br />

Mieke van der Sluis, Markus Forster,<br />

Johannes Chum, Andreas Lackner,<br />

Brigitte Täubl u.a. musizieren Werke<br />

für Soli, Chor und Orchester von J.J.<br />

Fux, C.Monteverdi und M.R.de Lalande,<br />

Armonico Tributo Austria – Lorenz<br />

Duftschmid, Pfarrkirche Krieglach<br />

Workshops:<br />

Barockvioline und Streicherensemble /<br />

Brigitte Täubl<br />

Cembalo / Bob van Asperen<br />

Assistenz Cembalo / Johannes Hämmerle<br />

Barockgesang / Carlos Mena<br />

Blockflöte / Michael Oman<br />

Laute, Guitarre, Theorbe und Vihuela /<br />

Rolf Lislevand und Thomas Boysen<br />

Barocktrompete und barockes Spiel<br />

auf moderner Trompete / Andreas Lackner<br />

Viola da gamba und Streicherensemble /<br />

Lorenz Duftschmid<br />

Künstlerische Gesamtleitung:Lorenz Duftschmid<br />

Infos unter 03855/2287-12, Fax: 03855/2597<br />

e-mail: office@fux-studio.at<br />

www.klangflussmuerz.com<br />

MUSIKFEST BRAHMS!<br />

des Brahms-Museums Mürzzuschlag<br />

10. bis 14. September <strong>2003</strong><br />

„JOHANNES BRAHMS – HUGO WOLF”<br />

Musik im Parteienstreit:<br />

Brahms und die neudeutsche Schule<br />

Künstlerische Leitung: Claus Christian Schuster<br />

Hugo Wolf, dessen 100. Todestag Anlaß für die<br />

Annäherung an dieses heikle Kapitel der Brahms-<br />

Rezeption ist, bildet nicht nur musikalisch ein<br />

Hauptthema des diesjährigen Musikfestes. Seine oft<br />

beißenden Kritiken sind aparter Kontrapunkt zu den<br />

musikalischen „Hauptdarstellern“ Brahms, Wagner,<br />

Liszt, Bruckner und Strauss. Daneben werden<br />

etliche Stimmen zu hören sein, die dem musikalischen<br />

Gedächtnis der Menschheit schon fast<br />

entschwunden sind, die aber ganz entscheidende<br />

Zwischentöne beizusteuern haben: Hans von Bülow,<br />

Peter Cornelius, Felix Draeseke, Robert Franz,<br />

Julius Otto Grimm, Adolf Jensen, Joseph Joachim,<br />

Anton Rubinstein, Hermann Levi, Joachim Raff, …<br />

Mi 10.9. – 17.00 Uhr Eröffnung<br />

19.30 Uhr 1. Kammerkonzert<br />

Brahms, Liszt, Wagner, Wolf u.a.<br />

Do 11.9.– 15.00 Uhr „Die vergessenen<br />

Verschwörer“, Kunsthaus<br />

17.00 Uhr Vorstellung des<br />

restaurierten Brahms-Flügels<br />

19.30 Uhr Fest-Soiree mit P.Gülke<br />

Wolf: Italienische Serenade,<br />

Brahms: Klaviertrio op.8, Festvortrag<br />

Fr 12.9. – 10.00 Uhr Stadtrundfahrt „Auf den<br />

Spuren von Brahms in Mürzzuschlag“<br />

15.00 Uhr 3. Kammerkonzert<br />

Rubinstein, Raff, Rott, Wolf, Brahms<br />

19.30 Uhr Gesprächskonzert<br />

mit Stefan Mickisch, Kunsthaus<br />

„Wagner - Brahms - Wolf“<br />

Sa 13.9. – 11.00 Uhr 1. Matinee, Kunsthaus<br />

Brahms, Wolf, R.Strauss Klavierquartett<br />

14.00 Uhr Oldtimerbus-Fahrt<br />

15.00 Uhr 4. Kammerkonzert<br />

Hotel Panhans/Semmering, Streichquartette<br />

von Bruckner, Wolf u.Brahms<br />

19.30 Uhr 5. Kammerkonzert<br />

Wolf: Penthesilea, Brahms<br />

IV. Symphonie, Klavierduo Stenzl<br />

So 14.9. – 11.00 Uhr 2. Matinee Wolf: Lieder,<br />

Bruckner: Streichquintett, Kunsthaus<br />

16.00 Uhr Kinderkonzert<br />

18.00 Uhr 6. Kammerkonzert<br />

Wolf: Streichqu., Brahms: Violinsonate<br />

Nr. 3, Händelvariationen<br />

Die Künstler: Altenberg Trio Wien, Hugo Wolf –<br />

Quartett, Klavierduo Stenzl, Till Fellner, Stefan<br />

Mickisch, Jozef de Beenhouwer, Sabine von<br />

Walther, Michaela Oberndorfer, Stefan Rankl,<br />

Alexander Puhrer, Herbert Kefer<br />

Peter Matic: Rezitation, Peter Gülke: Festvortrag<br />

Info & Karten: 03852/3434, Fax 03852/237620<br />

e-mail: info@brahmsmuseum.at<br />

www.brahmsmuseum.at


Sechs ausverkaufte Konzerte,<br />

ein begeistertes Publikum, und eine<br />

ganze Reihe von der Qualität des<br />

neuen Klangkörpers höchst angenehm<br />

überraschter Dirigenten und<br />

Solisten: Das war das Ergebnis der<br />

ersten Saison von Recreation. Grund<br />

genug, ein wenig nachzulegen. Die<br />

Saison <strong>2003</strong>/04 bringt also als Montagsabo<br />

sieben Programme in den<br />

Grazer Stefaniensaal, davon werden<br />

vier in einem Dienstagsabo wiederholt,<br />

und mit einem der Programme,<br />

mit Mahlers Dritter, gastieren wir<br />

im Olymp der Klassik, im großen<br />

Wiener Musikvereinssaal.<br />

Heinrich Schiff eröffnet am 22.<br />

und 23. September den Reigen der<br />

großen Konzerte mit dem Brahms’schen<br />

Doppelkonzert und Schuberts<br />

Unvollendeter. Dreimal lässt sich<br />

der Chefdirigent von Recreation,<br />

Stefan Vladar hören: am 27. Oktober<br />

Vorschau<br />

Und wieder Recreation<br />

Unser Orchesterprojekt geht in die zweite Saison<br />

Zum Saisonschluss gibt es noch Herausforderungen: die Gerd-Kühr-Personale<br />

in der styriarte (15. Juli, Helmut-List-Halle), die Eröffnung der Neuberger Kulturtage<br />

(19. Juli, Bruckners Achte). Aber dann wird von Recreation eine Orchestersaison<br />

<strong>2003</strong>/04 vorbereitet, die dem fulminanten Erfolg des Projekts im ersten<br />

Jahr Rechnung trägt.<br />

mit einem Hugo-Wolf-Programm,<br />

am 26. Jänner mit Mahler (tags darauf<br />

in Wien; Solistin: Angelika<br />

Kirchschlager) und am 5. April mit<br />

Strawinskys „Sacre“. Michel Swierczewski<br />

entführt am 1. und 2.<br />

Dezember nach Russland, Marko<br />

Letonja am 31. Mai und 1. Juni nach<br />

New York (West Side Story), und als<br />

kleine Sensation darf gewertet werden,<br />

dass am 1. und 2. März Jordi<br />

Savall mit Recreation ein Rameau /<br />

Mozart / Haydn-Programm zelebrieren<br />

wird.<br />

Eine kleine dritte Reihe, Recreation<br />

classique, ist in Vorbereitung,<br />

aber da sind zuvor pekuniäre Fragen<br />

zu klären. Für die zwei großen Reihen<br />

empfiehlt es sich, rechtzeitig<br />

Karten zu sichern, will sagen ab sofort.<br />

Ein Programmfolder erscheint<br />

dieser Tage.<br />

mh<br />

Karten und Informationen:<br />

styriarte-Kartenbüro, Sackstraße 17 • Tel. 0316-825 000 • www.recre.at<br />

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25


26<br />

Service<br />

styriarte-Service<br />

PARKGARAGEN<br />

In folgenden Parkgaragen können<br />

Sie an den Konzerttagen im<br />

Zeitraum von 17.30 bis 2 Uhr früh<br />

um EUR 5.– Ihr Fahrzeug abstellen:<br />

Rosarium, Andreas-Hofer-Platz, Burgring<br />

und Mariahilferplatz. Die Ausfahrtscheine<br />

kaufen Sie an unseren<br />

Abendkassen.<br />

SAMMELTAXI<br />

Wie bisher steht Ihnen auch<br />

heuer wieder ein Sammeltaxi-Service<br />

zur Verfügung. Sie melden sich<br />

vor dem Konzert an und werden<br />

nach Konzertende um EUR 4,50 von<br />

einem 2801-Taxi innerhalb von Graz<br />

nach Hause gebracht.<br />

BEHINDERTE<br />

Wenn Sie unsere Hilfe brauchen,<br />

um in die jeweiligen Konzertsäle zu<br />

gelangen, dann melden Sie Sich bei<br />

uns im Kartenbüro (825 000). Frau<br />

Hrovat wird sich mit Ihnen in Verbindung<br />

setzen und für alles Notwendige<br />

sorgen.<br />

BUSTRANSFER<br />

Für die Fahrt zu den Konzerten<br />

außerhalb von Graz werden wieder<br />

Busse bereitstehen. Abfahrt von<br />

Graz jeweils vor der Grazer Oper<br />

(Franz Graf Allee). Rückfahrt nach<br />

dem Konzert. Voranmeldung im<br />

styriarte-Kartenbüro unbedingt erforderlich.<br />

Stainz EUR 9,–<br />

Abfahrt: 19 Uhr<br />

St. Lambrecht EUR 14,–<br />

Abfahrt: 13 Uhr<br />

St. Veit am Vogau EUR 9,–<br />

Abfahrt: 19 Uhr<br />

Pöllau EUR 9,-<br />

Abfahrt: 19 Uhr<br />

SALON I<br />

Besuchen Sie uns doch auch<br />

heuer wieder in unserem Gesprächs-<br />

Salon im Parterre des Grazer Stadtmuseums<br />

(Sackstraße 18). In diesem<br />

Kommunikationszentrum treffen<br />

einander Künstlern, Publikum und<br />

Presse jeden Dienstag und Donnerstag<br />

um 17 Uhr zu erhellenden Werkeinführungen<br />

und Künstlergesprächen.<br />

Details entnehmen Sie bitte<br />

der Tagespresse und unserer Homepage<br />

www.styriarte.com.<br />

SALON II<br />

Unsere spätabendlichen Salons<br />

(nicht zu verwechseln mit den Gesprächssalons<br />

am Nachmittag)<br />

haben nun auch ihre realen Plätze<br />

gefunden:<br />

Donnerstag, 19. Juni –<br />

Minoritensaal, 22 Uhr<br />

Berger liest Kraus liest Offenbach<br />

(Wolfram Berger liest die Karl-<br />

Kraus-Fassung von Offenbachs<br />

„Großherzogin von Gerolstein“)<br />

Samstag, 28. Juni – Kammermusiksaal<br />

im Grazer Congress, 22 Uhr<br />

Offenbach für 6 Cellisten<br />

(Kammermusik von Jacques Offenbach<br />

mit Rudolf Leopold und Freunden)<br />

Samstag, 5. Juli – Schatzkammerkapelle<br />

im Minoritenkloster, 22 Uhr<br />

(Mariahilferplatz 3)<br />

Family Affairs<br />

(Musik der Scarlattis, Couperins und<br />

der Bache mit Christian Rieger,<br />

Cembalo)<br />

Samstag, 26. Juli - Gotische Halle im<br />

Stadtmuseum, 22 Uhr<br />

(Sackstraße 20)<br />

Troubadour<br />

(Der O-Ton der Troubadours mit<br />

René Zosso & Anne Osnowycz)<br />

TANZ.FEST – TANZ.KURS<br />

Sie wollen auf unser Tanz.fest<br />

(Helmut-List-Halle, 26. Juli), aber Sie<br />

tanzen nicht mehr ganz perfekt?<br />

Melden Sie sich bei uns im Kartenbüro<br />

an: Sie erhalten erste Anweisungen<br />

aber auch den letzten Schliff<br />

bei einem Tanzkurs der Tanzschule<br />

Nebel.<br />

KARTEN UND INFORMATION<br />

Während des Festivals betreuen<br />

Sie unsere Mitarbeiter im Kartenbüro<br />

(Palais Attems, Sackstaße 17)<br />

von Montag bis Freitag in der Zeit<br />

von 10 bis 18 Uhr durchgehend, an<br />

den Samstagen von 9 bis 13 Uhr. Die<br />

Abendkassen öffnen jeweils eine<br />

Stunde vor Konzertbeginn. Rufen<br />

Sie an unter 825 000. Internet:<br />

www.styriarte .com


Seit 175 Jahren auf Ihrer Seite.<br />

1828<br />

Erzherzog Johann, GRAWE-Gründer,<br />

und Sohn Franz<br />

<strong>2003</strong><br />

Florian Hafner, GRAWE-Kunde,<br />

und Sohn Maximilian


Macht der Musik.<br />

Funktionierende Kommunikation ist das Um und<br />

Auf für alle Lebensbereiche. So auch in der Musik.<br />

Denn was wäre ein Orchester ohne Dirigenten?<br />

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