3. Materialien und Methoden - Martin-Luther-Universität Halle ...
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<strong>3.</strong>2. Liposomen<br />
<strong>3.</strong>2.1. Liposomenpräparationen<br />
Im Rahmen dieser Arbeit kam es zur Anwendung verschiedener Herstellungmethoden<br />
für Liposomen. Der jeweilige Gesamtlipidgehalt, die Lipidzusammensetzung, inklusive<br />
Kopplungsanker <strong>und</strong> PEG-Anteil für die Herstellung von Stealth ® -Liposomen, sowie die<br />
eingeschlossenen Stoffe <strong>und</strong> Fluoreszenzlabel variierten je nach Versuchsanordnung <strong>und</strong> sind<br />
deshalb unter der jeweiligen Methode näher erläutert.<br />
<strong>3.</strong>2.1.1. Hydratationsmethode<br />
Für die Herstellung der notwendigen Liposomen im Rahmen der Bindungs- <strong>und</strong><br />
Internalisierungsstudien wurde die Hydratationsmethode angewendet, wobei diese auch als<br />
Dispersions- bzw. Filmmethode bezeichnet werden kann. Diese Form der Liposomenherstellung<br />
beschrieb erstmals Bangham [Bangham et al. (1965)].<br />
Hierzu wurden die entsprechenden Mengen der in Chloroform gelösten Lipide in einem<br />
10ml R<strong>und</strong>kolben vereinigt. Jetzt folgte bei 35°C das Entfernen des Lösungsmittels am<br />
Vakuumrotationsverdampfer. Der Lipidfilm wurde für eine St<strong>und</strong>e im Exsikkator über P2O5<br />
getrocknet. Durch Zugabe der verschiedenen wässrigen Dispersionsflüssigkeiten wurde der<br />
Film hydratisiert, wobei die Dispergierung mit Hilfe von Glasperlen gefördert wurde. Die<br />
Liposomenbildung wurde durch manuelles Schütteln für 10 Minuten bei 60°C weiterhin<br />
unterstützt. Anschließend wurden die Dispersionen für 16h einer maschinellen Schüttelprozedur<br />
(100 Bewegungen pro min) bei Raumtemperatur unterworfen. Die daraus<br />
resultierenden großen multilamellaren Vesikel wurden sechsmal durch eine Polycarbonatmembran<br />
(Nucleopore ® , Costar, Bodenheim, Deutschland) mit einem Porendurchmesser von<br />
200nm extrudiert (Extruder, Lipex Biomembrane, Vancouver, Kanada). Die gleiche Prozedur<br />
folgte mit Membranen der Porengröße 100nm <strong>und</strong> 50nm. Eine Extrusionsfolge nach<br />
absteigender Porengröße garantiert sehr kleine Liposomen, die für in-vitro-Versuche<br />
besonders wichtig sind.<br />
<strong>3.</strong>2.1.2. Phasenumkehrmethode<br />
Bei dieser Herstellungsart kam es zwischen chloroformhaltiger Lipidphase <strong>und</strong><br />
wässrigem Dispersionsmedium (Puffer) zur anfänglichen Phasenseparation. Durch Ultrabeschallung<br />
bildete sich eine Pseudoemulsion. Ein langsames quantitatives Entfernen des<br />
Lösungsmittels führte zur Phasenumkehr der W/O- zur O/W-Pseudoemulsion. Liposomen<br />
hoher Einschlusseffizienz resultieren aus dieser Technik, die erstmals 1978 detailliert erwähnt<br />
wurde [Szoka et al. (1978)].<br />
Hierzu wurden die chloroformhaltigen Lipide im entsprechenden Verhältnis mit der<br />
adäquaten Menge Puffer in einem 10ml R<strong>und</strong>kolben vereinigt <strong>und</strong> auf dem Vortexer (Reax<br />
2000, Heidolph, Schwalbach, Deutschland) kurz intensiv vermischt. Diese Mischung wurde<br />
einer Behandlung am Ultraschallstab (Bandelin elektronic, Berlin) unterzogen. Ein unerwünschtes<br />
Erwärmen während der zwei Minuten wurde durch Eiskühlung verhindert. Danach<br />
war die Einphasendispersion milchig homogen <strong>und</strong> wies eine ausreichende Stabilität vor<br />
<strong>3.</strong>2. Liposomen<br />
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