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Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

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vermeintlich schnelleren Sortimentskonzepte des Einzelhandels zu sein. Das<br />

Problem ist allerdings, dass ein Werbemittel mit jeder Woche Laufzeit profitabler<br />

wird. Viele kleine Kataloge können daher in sich nie so profitabel werden wie ein<br />

großer Katalog. Aber ein großer Katalog ist heute ohne viele kleinere stützende<br />

Nachfasse lange nicht mehr so umsatz- und profitträchtig wie zur Hoch-Zeit der<br />

„big books“.<br />

Doch hier könnte das Internet einen Wandel bringen. Da ein bedeutender Nachfragestrom<br />

heute über Suchmaschinen als generische „Marktplatz-Nachfrage“ das<br />

Geschäft stützt, ist in Holland zum Beispiel der Universalversender Wehkamp von<br />

dem oben beschriebenen klassischen Mailing-Schema auf fünf deutlich kleinere<br />

Kataloge im Jahr umgeschwenkt. Dieses Konzept wird zur Zeit im Versandhandel<br />

mit Spannung beobachtet.<br />

Neben den Nachfassen hat in den letzten Jahren das Konzept der „Wellen“ etwas<br />

mehr Bedeutung im Versandhandel gefunden. Dem liegt eine einfache Responseregel<br />

zugrunde. Der identische Katalog an die identische Zielgruppe, gegebenenfalls<br />

mit geändertem Cover, bringt noch einmal fünfzig bis sechzig Prozent der<br />

ursprünglichen Response. Daher druckt man den Katalog fort und stattet damit die<br />

guten Kunden einfach noch einmal aus.<br />

Das Konzept bewährt sich übrigens auch nach vorne hinaus: Sogenannte „Early<br />

Bird“-Kataloge werden rund vier Wochen vor der Hauptaussendung an die besten<br />

Adressen beziehungsweise ein sehr repräsentatives Sample geschickt. Aus dem<br />

Bestelleingang kann dann abgelesen werden, wie viel Nachfrage für die Produkte<br />

zu erwarten ist. So kann der Versender sein Sortiment besser disponieren.<br />

Das Drama des inaktiven Kunden<br />

Martin Groß-Albenhausen: <strong>Dialogmarketing</strong> im Versandhandel<br />

Bis zum Überdruß wird der Satz strapaziert, dass es wesentlich einfacher sei,<br />

bestehende Kunden zu erhalten als neue zu gewinnen. Dennoch gibt es eine<br />

natürliche Abschmelzquote. Die Kauffrequenz sinkt, die Bestellsumme fällt, das<br />

Letztkaufdatum rückt in immer weitere Ferne. Häufig setzen CRM-Programme<br />

hier schon an und versuchen, solche Auffälligkeiten systematisch und frühzeitig zu<br />

erfassen und sofort mit Reaktivierungs-Mechanismen zu beginnen.<br />

Wann ein Kunde zum „Inaktiven“ wird, ist vom Versender abhängig. Ein Business-<br />

Versender mag Kunden haben, die nur alle drei Jahre Bedarf haben. Ein Versender<br />

von Trendmode hingegen kann Kunden schon dann für inaktiv erklären, wenn sie<br />

nur einmal im Jahr bei ihm kaufen.<br />

Wohlgemerkt, dies ist keine juristische Formulierung. Mit der Auslieferung der<br />

Ware und der Bezahlung besteht kein Vertragsverhältnis mehr zwischen<br />

Versender und Kunde. Es ergibt sich daraus auch keinerlei Berechtigung, dort<br />

anzurufen – es sei denn, der Kunde hat dem ausdrücklich zugestimmt. Umgekehrt ist<br />

es auch aus Marketingsicht relevant, irgendwann einen Cut zu setzen und jemanden<br />

nicht mehr als Kunden zu behandeln. Man kann und muss dann wieder mit den<br />

Akquisitions-Instrumenten arbeiten.<br />

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Der identische<br />

Katalog an<br />

die identische<br />

Zielgruppe,<br />

bringt noch<br />

einmal fünfzig<br />

bis sechzig<br />

Prozent der<br />

ursprünglichen<br />

Response

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