Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
Herstellung luftgetrockneter Rohschinken
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werden. Das muss man bei der Planung bedenken! Der Klimanachreiferaum kann in stabiler<br />
Ausführung gut isoliert sein. Die Wände bis oben gefliest oder in Panelbauweise mit sehr<br />
guter Isolierung. Der Boden muss mit Klinker gefliest und isoliert sein. In die Kammer<br />
eingebaut wird eine einfache Klimaausstattung. Als Heizung können verschiedene Systeme<br />
eingebaut werden.<br />
1.) Als Bodenheizung elektrisch oder mit einer Warmwasser-Bodenheizung<br />
ausgestattet, die unter denn Klinkerplatten verlegt ist.<br />
2.) Es gibt aber auch die Möglichkeit, seitlich an beiden Längsseiten entlang 20 cm über<br />
dem Boden, Warmwasserheizschlangen - Temperatur +45 bis +60°C - oder<br />
Elektrolammelenheizstäbe anzubringen.<br />
Die Entfeuchtung und Kühlung muss über statische Kühlung (stille Deckenverdampfer)<br />
vorgenommen werden. Temperatur und relative Feuchte wird über elektronische Fühler<br />
gemessen. Die Verdampfungstemperatur darf maximal als tiefster Bereich auf –5°C<br />
ausgelegt sein. Die Verdampferflächen müssen großzügig ausgelegt sein. Heizung- und<br />
Kühlleistung muss aufeinander abgestimmt und auf die voll beschickte Anlage ausgelegt<br />
sein. Als Leistungsanspruch müssen folgende Angaben an den Kühlfachmann gestellt<br />
werden. Kühl- und Heizleistung muss auf volle Beschickung (z. B. 1.500 Kilo) ausgelegt<br />
werden. Die Vorgabe ist ein gewünschter Gewichtsverlust pro Woche von 1%.<br />
Normalerweise darf pro Woche nur eine Abtrocknung von maximal 0,4% erreicht werden, die<br />
Leistung muss aber höher ausgelegt sein, damit bei Bedarf intensiver gefahren werden kann.<br />
Die Frischluft soll bei dieser Art der Reifung mit einem Frischluftkanal von einem schattigen<br />
Ort außerhalb des Gebäudes angesaugt und zugeführt werden. In diesem Kanal (außerhalb<br />
der Kammer) muss ein Klimapaket eingebaut sein, ähnlich wie es für klimatisierte<br />
Arbeitsräume verwendet wird. Dies ist bei dieser Reifekammer wichtig, da keine<br />
Wetteraufbereitungs-Mischkammer vorhanden ist und damit im Sommer überhitzte und im<br />
Winter sehr kühle Luft in die Kammer direkt eingeführt würde. Die Frischluft soll mit einer<br />
Temperatur von +14°C in die Kammer eintreten. Die Frischluft wird in einen Querkanal aus<br />
V2A (Ausmaß zirka 20x20cm) zirka 20 cm über dem Boden an der Hinterseite des Raumes<br />
montiert, mit mehreren Öffnungen und einstellbaren verschließbaren Klappen, damit eine<br />
gute Luftverteilung garantiert ist. Die Abluft wird an der Vorderseite des Raumes in der Mitte<br />
knapp unterhalb der Decke wieder abgesaugt. Im Absaugkanal soll ein 2-stufiger Ventilator<br />
eingebaut sein, damit auf Wunsch, wenn die Notwendigkeit besteht, eine stärkere natürliche<br />
Luftumwälzung kurzfristig möglich ist.<br />
Die Messwerte werden in einem Steuerschrank aus V2A geregelt. Er kann einfach<br />
ausgestattet sein, Temperatur, Feuchte und Spreizungen müssen eingeben werden können<br />
und eine Digitalanzeige vorhanden sein. Eine zusätzliche regelbare Pausenuhr muss<br />
eingebaut sein, an der man automatisch in Abständen Stehzeiten eingeben kann, dies bringt<br />
Vorteile während der Reifung. Ruhezeiten sind bei dieser Langzeitreifung wichtig. Die<br />
Reifetemperatur soll +12° bis +14°C betragen. Die relative Luftfeuchte im Arbeitsbereich 70-<br />
75%. Der Abtrocknungsverlust pro Woche darf nur zwischen 0,25–0,35% betragen. Je<br />
länger die Knochenschinken gereift werden, umso weniger werden sie abgeben. Die<br />
Klimatisierung, Entfeuchtung und Abtrocknung wird nur über natürlich entstehende Thermik<br />
abgewickelt. Wenn es notwendig ist, kann zusätzlich mit Frischluft gearbeitet werden.<br />
Zwischenstehzeiten (=Ruhezeiten) müssen eingelegt werden.<br />
Zum Aufhänger der Schinken wird aus rechteckigen stabilen V2A-Rohren ein Gehänge<br />
eingebaut. Diese Gehänge sollen wie folgt aufgestellt werden. Je ein Gehänge links und<br />
rechts an beide Längswände auf die gesamte Höhe und Länge ausgelegt, mit zirka 25 cm<br />
Abstand von der Wand, damit eine gute Luftzirkulation garantiert ist. Sowie ein<br />
Doppelgehänge, dies wird auf beiden Seiten behangen, dazwischen muss ein Abstand von<br />
25 cm vorhanden sein, damit eine gute Luftzirkulation garantiert ist. An den Querstangen<br />
müssen in Abständen kleinere Hacken zum Aufhängen der Knochenschinken aufgeschweißt<br />
werden. Diese Knochenschinken werden einzeln mit einer Schnurschlaufe aufgehängt, pro<br />
Hacken 1 Stück.<br />
Das mittlere Doppelgehänge muss an der Vorderseite um einen Meter kürzer sein, damit ein<br />
leichtes Begehen der beiden Gänge garantiert ist. Behangen werden alle vier Flächen von