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Dissertation Ludwig Weigl

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Die Recherchen für den in die Zukunft weisenden Teil VII (Ausblick) wurden auf-<br />

grund der Ereignisse des 11. Septembers 2001 besonders erschwert. Die den<br />

nachgeordneten Kommandobehörden und Großverbände von der NATO befohle-<br />

nen stringenten Auflagen haben zu einer äußerst restriktiven Haltung gegenüber<br />

Auskünften nach außen geführt. Außerdem wurde eine Anzahl von Dokumenten in<br />

der Sicherheitseinstufung angehoben. Damit konnte insbesondere die Reihe der<br />

MC 400/- Dokumente nicht in wünschenswertem Maß behandelt werden.<br />

Dennoch kann bereits vorab eine grundsätzliche Schlussfolgerung gezogen wer-<br />

den: Auf östlicher Seite wurde eine zentralistischer, von aggressiver Ideologie be-<br />

stimmte Einsatzplanung betrieben, die auf Unterschiedlichkeiten und wirtschaft-<br />

lich-technisches Vermögen in den einzelnen Satellitenstaaten kaum Rücksicht<br />

nahm und sich die strategische Offensive zum Schwerpunkt gesetzt hatte.<br />

Demgegenüber stand die Qualität einer demokratisch zustande gekommenen<br />

Einsatzplanung der NATO. Diese Planung zeichnete sich durch Überzeugungs-<br />

kraft und Abschreckungswirkung, aber auch ihre zwangsfreie und dem jeweiligen<br />

Vermögen angemessene Umsetzung aus. Die Strategieplanung ist nicht zuletzt<br />

mit ein Grund, warum die NATO trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit und des<br />

Nachteils der strategischen Defensive als Sieger aus dem Kalten Krieg hervorge-<br />

gangen ist.<br />

Bevor abschließend eine Bestimmung der Ziele dieser Untersuchung erfolgen soll,<br />

sind zunächst einige Sachfeststellungen geboten und dabei bereits angesproche-<br />

ne Fakten in Erinnerung zu rufen.<br />

Die Literatur zur Strategie der NATO und ihren breit gefächerten Aspekten ist heu-<br />

te fast nicht mehr überblickbar. Dagegen existieren kaum Gesamtdarstellungen,<br />

die den Zeitraum von den ersten Anfängen bis in die heutige Umbruchzeit abde-<br />

cken. Der Schwerpunkt der meisten Veröffentlichungen liegt auf militärpolitischem<br />

Gebiet, die thematische Behandlung umfasst fast immer nur Teilaspekte. Eine<br />

Darstellung der strategischen Einsatzplanung der NATO insgesamt war wegen der<br />

recht konsequenten Geheimhaltung und daraus resultierender fehlender Detail-<br />

kenntnisse nicht möglich. Dies führte dazu, daß sowohl der Kreis der publizieren-<br />

den Fachleute klein als auch die Mitgliederzahlen der „strategic community“ be-<br />

grenzt waren.<br />

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