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Der Pfeifer von Dawngate „Vor vielen, vielen Wintern begab es sich ...

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SchriftzeichenderzweitenWeltendmmerung<br />

—<br />

<strong>Der</strong> <strong>Pfeifer</strong> <strong>von</strong> <strong>Dawngate</strong><br />

Spielleiter: André Paus Datum: 92/93<br />

Figur: Spieler:<br />

Sulvahîr Magier Al<strong>es</strong>sandro Filippetti<br />

Zogar Zwerg Christof Petig<br />

Amonedthorr Schamane Thomas Stein<br />

Syvann Ordenskrieger Andreas Av<strong>es</strong>ing<br />

Trixom Glücksritter Thomas Koch<br />

Tamananor Erainer (?) Malte Thoma<br />

Ein langer Winter<br />

Nun sind seit dem Tod Quahetas bereits mehrere<br />

Wochen vergangen, und eigentlich sollten<br />

bereits die ersten Frühlingsboten zaghaft die<br />

schmelzende Schneedecke durchbrechen. Doch<br />

wenn wir uns so umsehen, scheint di<strong>es</strong> nur ein<br />

Wunschtraum zu sein; überall liegt der Schnee<br />

noch über einen Meter hoch. Die Bauern unter<br />

den Tuatern, werden langsam ungeduldig,<br />

müßten sie doch bereits die Äcker für die Aus-<br />

Eine alte Legende<br />

saat vorbereiten, doch ist bei dem Wetter nicht<br />

daran zu denken.<br />

So ruft der Häuptling das Dorf zu einer Beratung<br />

zusammen, um zu überlegen, was gegen<br />

die <strong>sich</strong> abzeichnende Hungersnot zu unternehmen<br />

sei. Nach einer langen, hitzigen Diskussion<br />

wird entschieden, ein Dorf in der Nähe zu<br />

überfallen, in welchem noch Vorräte vermutet<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> Haken bei der Sache ist nur der, daß das Nachbardorf w<strong>es</strong>entlich stärker als unser<strong>es</strong> ist, und<br />

daher bislang noch nicht angegriffen wurde. Di<strong>es</strong>e Tatsache wurde auch bis zum Schluß heftig<br />

diskutiert. Schließlich erzählte einer der Ält<strong>es</strong>ten d<strong>es</strong> Dorf<strong>es</strong> eine Legende:<br />

<strong>„Vor</strong> <strong>vielen</strong>, <strong>vielen</strong> <strong>Wintern</strong> <strong>begab</strong> <strong>es</strong> <strong>sich</strong>, daß die Stämme d<strong>es</strong> heutigen Erains<br />

mit den Stämmen d<strong>es</strong> heutigen Alba im Krieg lagen. Beide Seiten schickten<br />

ri<strong>es</strong>ige Heere gegeneinander und <strong>es</strong> entbrannte eine Schlacht, welche mehrere<br />

Tage und Nächte tobte — keine der beiden Seiten komnnte einen entscheidenen<br />

Vorteil erzielen. Nur die Zahl der Toten stieg auf beiden Seiten unaufhaltsam.<br />

Schließlich schien <strong>sich</strong> das Schlachtenglück zu Gunsten der Erainer wenden<br />

und die Albioni wandten <strong>sich</strong> zur Flucht. Die Lage erschien für die Albioni<br />

hoffnungslos. Da wandte <strong>sich</strong> einer der albionischen Barden um und rief die<br />

fliehenden Albioni zurück. Durch sein anfeuernd<strong>es</strong> Spiel ermutigt wandten <strong>sich</strong><br />

die fliehenden Albioni um, und wandten <strong>sich</strong> wieder gegen die Erainer, die ob<br />

d<strong>es</strong> Sinn<strong>es</strong>wandel der Albioni innehielten. Selbst die Schwerverletzen unter den<br />

1


Albioni wandten <strong>sich</strong> wieder zum Angriff. <strong>Der</strong> Barde spielte seinen Dudelsack<br />

unverdrossen weiter und immer mehr Albioni wandten <strong>sich</strong> gegen die Erainner,<br />

die alsbald in Unterzahl zu weichen begannen. Es schien, als ob selbst<br />

die Schatten der gefallenen Albioner <strong>sich</strong> gegen den Feind erhoben. Als die<br />

Erainer sahen, wie sie <strong>von</strong> den Albioni die bereits g<strong>es</strong>chlagen schienen zurückgedrängt<br />

wurden und <strong>sich</strong> nun mit einer wachsenden Übermacht konfrontiert<br />

waren, suchten sie sie nun ihrerseits ihr Heil in der Flucht. So errangen die<br />

Albioni einen gewaltigen Sieg, der für viele Winter Frieden in die Gegend brachte.“<br />

<strong>Der</strong> Barde aber, dem die Albioni ihren Sieg verdankten, wurde auf dem Rückweg <strong>von</strong> einem<br />

Pfeil aus dem Hinterhalt getroffen und starb in einer F<strong>es</strong>tung an der Grenze. Sein Instrument<br />

aber, welch<strong>es</strong> einen w<strong>es</strong>entlichen Anteil an dem Sieg der Albioni hatte, soll <strong>sich</strong> seit di<strong>es</strong>er Zeit<br />

in eben di<strong>es</strong>em Turm befinden. Allein mit dem Instrument sollte <strong>es</strong> möglich sein, die Einwohner<br />

d<strong>es</strong> Nachbardorf<strong>es</strong> zu schlagen. Allerdings könne nur ein Albioni das Instrument spielen, sonst<br />

würde <strong>sich</strong> die Macht d<strong>es</strong> Instruments gegen den Spieler wenden.<br />

Auf der Suche nach einem Dudelsack<br />

Nach der Erzählung d<strong>es</strong> Alten<br />

wurde nur noch kurz geredet<br />

(,wobei ich mich fragte, warum<br />

denn noch niemand das Instrument<br />

an <strong>sich</strong> genommen habe,<br />

wenn <strong>es</strong> doch so mächtig ist),<br />

dann entschied der Häuptling, daß <strong>sich</strong> die<br />

Krieger d<strong>es</strong> Dorf<strong>es</strong> aufmachen sollten und das<br />

wir mitkommen sollten (um das Instrument zu<br />

spielen).<br />

So brachen wir denn am folgenden Morgen zeitig<br />

auf und wandten uns gen W<strong>es</strong>ten. Zu di<strong>es</strong>em<br />

Anlaß erhielten wir auch unsere Waffen und Rüstungen<br />

zurück. Praktisch das g<strong>es</strong>amte Dorf ist<br />

mit uns aufgebrochen. <strong>Der</strong> Großteil der Krieger<br />

zieht voran und in einigem Abstand folgen<br />

die Frauen und Kinder, <strong>von</strong> wenigen Kriegern<br />

g<strong>es</strong>chützt.<br />

Am Abend wird um ein groß<strong>es</strong> Feuer ein Lager<br />

aufg<strong>es</strong>chlagen und alle lagern in einem großen<br />

Kreis um das Feuer herum. Nach und nach verstummt<br />

das Stimmengewirr, und Ruhe kehrt<br />

ein — Doch scheint mir, daß niemand schläft<br />

— vielmehr scheinen alle ang<strong>es</strong>trengt in die<br />

Dunkelheit hinaus zu horchen und zu spähen.<br />

2<br />

— Hatte <strong>sich</strong> da nicht gerade etwas bewegt?<br />

Und da? Waren das nicht ein Paar Augen, die<br />

uns beobachteten? Plötzlich springt einer der<br />

Tuater schreiend auf und rennt — seine Waffe<br />

schwingend — in die Dunkelheit. Ein zweiter<br />

folgt ihm. Kurz darauf ist ein vielkehlig<strong>es</strong> Knurren<br />

zu hören, gefolgt <strong>von</strong> zwei kurzen, spitzen<br />

Schreien - Danach kehrt wieder Ruhe ein.<br />

Nach einer Nacht, die den Anschein erweckte,<br />

kein Ende nehmen zu wollen, und in der kaum<br />

einer für mehr als einige Augenblicke die Augen<br />

g<strong>es</strong>chlossen hatte, brechen wir am Morgen<br />

vollkommen zerschlagen wieder auf. Wieder<br />

verläuft der Tag völlig ereignislos, allerdings<br />

gehen ein paar der Krieger auf die Jagd, um<br />

die Vorräte zu ergänzen. In di<strong>es</strong>er Nacht können<br />

wir zumind<strong>es</strong>t für einige Stunden schlafen<br />

und können so am nächsten Morgen halbwegs<br />

ausg<strong>es</strong>chlafen weiterziehen.<br />

Ein alter Turm<br />

Da der g<strong>es</strong>amte Troß nur langsam voran<br />

kommt, zieht eine kleine Schar los, um den<br />

Dudelsack zu suchen. Neben dem Häuptling<br />

sind Amonedthorr, Zogar, Syvann, Trixom,<br />

Tamananor, Aneirin und ich mit <strong>von</strong> der<br />

Partie. Inzwischen zeigt auch das Wetter erste


Anzeichen <strong>von</strong> Normalität, der Schnee scheint<br />

mir nun nicht mehr ganz so tief zu sein. Hin<br />

und wieder zieht Nebel auf, der auf wärmer<strong>es</strong><br />

Wetter hoffen läßt.<br />

Nach einigen Tagen erreichen wir<br />

einen uralten Turm, der auch<br />

schon b<strong>es</strong>sere Zeiten g<strong>es</strong>ehen hat.<br />

Laut der Auskunft d<strong>es</strong> Häuptlings<br />

soll di<strong>es</strong> der Turm sein, in<br />

dem <strong>sich</strong> der Dudelsack befinden<br />

soll. Vor<strong>sich</strong>tig nähern wir uns<br />

dem verfallenem Gemäuer. <strong>Der</strong><br />

Eingang ist relativ schnell gefunden.<br />

Eine halbverfallene Holztür<br />

mach <strong>es</strong> uns nicht gerade schwer, in den Turm<br />

zu gelangen. Innen ist der Turm noch einigermaßen<br />

gut erhalten. An der Wand befindet <strong>sich</strong><br />

eine Wendeltreppe, die in das darüberliegende<br />

Stockwerk zu führen scheint. Die Wände sind<br />

mit den R<strong>es</strong>ten <strong>von</strong> Wandteppichen behangen.<br />

Vor<strong>sich</strong>tig geht Amonedthorr die Treppe hinauf,<br />

gefolgt <strong>von</strong> Syvann.<br />

Kaum haben die beiden die Treppe betreten, als<br />

<strong>von</strong> oben ein Rumpeln zu vernehmen ist! Dann<br />

ist ein Fluchen <strong>von</strong> Amonedthorr und Syvann<br />

zu hören und uns kommen einige große Kugeln<br />

entgegen. Die Beiden haben den Kugeln<br />

nur knapp ausweichen können. Wir übrigen<br />

schauen uns zunächst noch im Erdg<strong>es</strong>choß um.<br />

Dabei entdecken wir eine Falltür, die in eine<br />

Art Verli<strong>es</strong> zu führen scheint. Nachdem wir<br />

uns umg<strong>es</strong>ehen haben, gehen auch wir hinauf.<br />

Kaum sind wir die Treppe halb hoch, als uns<br />

Amonedthorr und Syvann schreiend entgegen<br />

kommen, und ohne uns wahrzunehmen rennen<br />

sie aus dem Turm hinaus. Inzwischen erreichen<br />

wir (vor<strong>sich</strong>tiger geworden) das erste Stockwerk<br />

d<strong>es</strong> Turms.<br />

Hier gibt <strong>es</strong> ein Fenster, durch welch<strong>es</strong> der<br />

Raum erhellt wird. In dem fahlen Licht ist eine<br />

Ritterrüstung zu erkennen, welche auf einen<br />

Zweihänder g<strong>es</strong>tützt ist. Während Trixom und<br />

ich uns noch umschauen — Trixom ist vor allem<br />

an dem Schwert inter<strong>es</strong>siert — und ich eine<br />

3<br />

alte Truhe untersuche, machen Zogar und Aneirin<br />

weiter in das darüberliegende Stockwerk<br />

auf. Nach einer Weile höre ich Trixom aufschreien.<br />

Er ruft, daß <strong>sich</strong> die Rüstung bewegt<br />

hätte, doch wahrscheinlich hat er nur irgendetwas<br />

angefaßt, und der alte Metallhaufen hat<br />

etwas nachgegeben. — Klong! — Da höre ich<br />

<strong>es</strong> auch! Ich schaue auf und tatsächlich: Die<br />

Rüstung bewegt <strong>sich</strong>! Von alleine und auf Trixom<br />

zu, der ziemlich bleich zurückweicht.<br />

Jetzt hebt <strong>es</strong> das Breitschwert über seinen Kopf<br />

und <strong>es</strong> ist klar, daß <strong>es</strong> hinter dem Glücksritter<br />

her ist. Trixom rennt laut schreiend aus<br />

dem Raum hinaus in Richtung Erdg<strong>es</strong>choß.<br />

Verdammt! <strong>Der</strong> Glücksritter mit seinem Waffentick!<br />

Jetzt saß ich alleine mit dem Geist in<br />

seiner Rüstung hier im Raum, und <strong>es</strong> hat den<br />

Anschein, daß der Geist mich als neu<strong>es</strong> Ziel<br />

ausgewählt hätte. Ich renne nach links, und<br />

die Rüstung kam hinter mir her. Ich renne mal<br />

hier und mal dorthin, und der Metallhaufen<br />

kommt hinter mir her. Andererseits scheint er<br />

nicht sonderlich schlau zu sein, und nach einer<br />

Weile gelingt <strong>es</strong> mir die Blechdose auszutricksen<br />

und durch den Eingang zu entwischen. Auf<br />

der Treppe nach oben warte ich einen Moment,<br />

doch scheint der Geist an seinen Raum gebunden<br />

zu sein und nicht aus dem Raum heraus zu<br />

können.<br />

Ich gehe hinauf in das oberste Stockwerk, wo<br />

ich Zogar und Aneirin vermute. Kaum bin<br />

ich dort angekommen, als sie mir mit dem Dudelsack<br />

entgegen kommen. Die beiden sehen<br />

ziemlich ziemlich mitgenommen aus. Zogar war<br />

durch irgendetwas verwundet worden, und das<br />

schien ihn ziemlich mitzunehmen. Augenscheinlich<br />

gab <strong>es</strong> dort oben auch einige Bewohner,<br />

die noch nicht mitbekommen hatten, daß sie<br />

nichts mehr in di<strong>es</strong>er Welt zu suchen haben (wobei<br />

Amonedthorr das vermutlich anders sieht).<br />

Auf jedenfall berichten sie Haarstrüubend<strong>es</strong> aus<br />

dem obersten Stockwerk. Wir verlassen nun so<br />

schnell wie möglich di<strong>es</strong>en unheimlichen und<br />

ungastlichen Ort und begeben uns wieder nach<br />

draußen. Dort treffen wir auch wieder auf Amo-


nedthorr und Syvann, die auffällig weiß um die<br />

Nasenspitze herum sind (und nicht nur da).<br />

Eine seltsame Schlacht<br />

Nach einem halben Tag treffen wir wieder auf<br />

den Haupttroß, wo man uns schon sehnsüchtig<br />

erwartet. Inzwischen hatten wir das fremde<br />

Dorf erreicht, welch<strong>es</strong> <strong>von</strong> einer hohen Palisade<br />

umgeben war. Natürlich hatten die Anderen<br />

unsere Ankunft bereits bemerkt, und man<br />

konnte hören, wie sie <strong>sich</strong> für die bevorstehende<br />

Auseinandersetzung rüsteten.<br />

Da hier der Frühling bereits Einzug hielt, war<br />

der Boden nur noch stellenweise mit dürftigen<br />

Schneer<strong>es</strong>ten bedeckt — Dafür war er<br />

umso morastiger — und dichte Nebelschwaden<br />

durchzogen die Luft. Kaum begannen die<br />

ersten Sonnenstrahlen die Nebelschwaden zu<br />

durchschneiden, als die Tuater ihren Angriff<br />

begannen. Doch auch der Gegner hatte <strong>sich</strong> auf<br />

den Kampf vorbereitet und so kam <strong>es</strong> auf einer<br />

großen Lichtung zum Kampf.<br />

<strong>Der</strong> Schamane der Tuater forderte uns, mich<br />

und Trixom als einzige Albioni auf, das Instrument<br />

zu spielen. Während ich beginne, dem<br />

seltsamen Instrument einige Töne zu entlocken,<br />

scheint das Instrument <strong>sich</strong> selbst zu spielen.<br />

Die Nebelschwaden werden immer dichter und<br />

bald sind die Kämpfenden nur noch als Schatten<br />

zu erkennen — oder sind das tatsächlich<br />

Schatten, die da kämpfen?<br />

Plötzlich kommt der Schamane aufgeregt zu<br />

mir und versucht mich am weiterspielen zu<br />

hindern. Offenbar machen die Schatten der Gefallenen<br />

Albioner keinen Unterschied zwischen<br />

den erainnenischen Barbaren und kämpfen gegen<br />

alle Nicht-Albioni. Auf jeden Fall versucht<br />

der Schamane mich am weiterspielen zu hindern.<br />

Schließlich versucht er mich mit seiner<br />

Magie zu beeindrucken, doch seine Stöckchen,<br />

Knochen und Federn, die er in die Luft wirft<br />

und sein schauderhafter G<strong>es</strong>ang machen keinen<br />

4<br />

großen Eindruck auf mich. Schließlich versucht<br />

er mir mit Waffen den Gar aus zu machen,<br />

doch da kommt Trixom dazwischen. Er verschwindet<br />

kämpfend mit dem Schamanen im<br />

Nebel, so daß ich wieder zu spielen beginne.<br />

Bietet <strong>sich</strong> uns doch hier die Chance endlich<br />

aus den Fängen der Barbaren zu entkommen,<br />

die uns nun seit bald einem Jahr gefangen halten.<br />

Nach einer Weile kommt Trixom zurück,<br />

<strong>von</strong> dem Schamanen ist keine Spur zu finden.<br />

Noch ein weiters Mal versuche ich das Instrument<br />

zu spielen, doch zerspringt dabei eine der<br />

Pfeifen, und dem Instrument lassen <strong>sich</strong> nur<br />

noch Mißtöne entlocken. <strong>Der</strong> Nebel beginnt <strong>sich</strong><br />

zu verziehen und alsbald wird das Schlachtfeld<br />

<strong>von</strong> der Sonne beleuchtet. Von den Barbaren<br />

und den Erainnern sind nicht mehr allzuviele<br />

übriggeblieben und die Lansilynner können das<br />

Dorf b<strong>es</strong>tzen. Die Barbaren plündern das Dorf<br />

und am Abend gibt <strong>es</strong> ein groß<strong>es</strong> Gelage.<br />

Flucht<br />

Aneirin, Amonedthorr, Zogar Syvann, Trixom,<br />

Tamananor und ich b<strong>es</strong>chließen unterd<strong>es</strong>sen,<br />

die Gelegenheit zu nutzen und zu fliehen.<br />

Mitten in der Nacht, alle, abg<strong>es</strong>ehen <strong>von</strong><br />

einigen wenigen Torwachen, schlafen tief und<br />

f<strong>es</strong>t ihren Rausch aus, schleichen wir uns in den<br />

großen Pferd<strong>es</strong>tall, wo wir den Pferden die Hufe<br />

mit Lumpen umbinden und treiben sie dann<br />

auf die Straße. Wir sitzen auf und brechen mit<br />

der Herde durch das Tor, wo die verdutzen Wachen<br />

im letzten Moment zur Seite springen und<br />

uns passieren lassen. Die r<strong>es</strong>tlichen Pferde verschwinden<br />

alsbald in der Wildnis, und <strong>es</strong> wird<br />

wohl mind<strong>es</strong>tens einen Tag brauchen, bis die<br />

Tuater die Pferde wieder eingefangen haben, so<br />

daß wir einen komfortablen Vorsprung haben.<br />

Hinter uns hören wir noch die wütenden Rufe<br />

der Barbaren und sehen noch das Leuchten <strong>von</strong><br />

Fackeln, welch<strong>es</strong> aber alsbald hinter verschwunden<br />

ist.<br />

Wir reiten die ganze Nacht hindurch und auch<br />

am nächsten Tag machen wir nur eine kurze


Rast. Erst am Abend suchen wir uns einen<br />

Rastplatzt für die Nacht. Wir suchen die g<strong>es</strong>amte<br />

Umgebung nach Brennholz für das Lagerfeuer<br />

ab, und hoffen, daß das wenige, was<br />

wir gefunden haben, für die Nacht reicht. Wir<br />

stellen Wachen auf, und in der Tat, schon nach<br />

kurzer Zeit finden <strong>sich</strong> unheimliche Augenpaare<br />

ein, <strong>von</strong> denen ich lieber nicht wissen will, zu<br />

wem sie gehören.<br />

Doch nach und nach ging das Holz aus und das<br />

Feuer wurde kleiner, so daß die Augenpaare<br />

immer näher kamen. Dan kam der Augenblick,<br />

wo uns drei oder vier wolfsähnliche B<strong>es</strong>tien angriffen.<br />

Nur mit großer Mühe gelang <strong>es</strong> uns die<br />

W<strong>es</strong>en zurück zu schlagen. Doch auf einmal<br />

ziehen <strong>sich</strong> die W<strong>es</strong>en zurück und wir sind den<br />

R<strong>es</strong>t der Nacht ung<strong>es</strong>tört, auch wenn wir nicht<br />

mehr schlafen können.<br />

Nach zwei Tagen erreichen wir einen kleinen<br />

Ort und können zum erstenmal seit über einem<br />

5<br />

halben Jahr ung<strong>es</strong>tört und in Ruhe schlafen.<br />

Ich versuche den Dudelsack, den ich immernoch<br />

mit mir herumschleppe, zu verkaufen. Doch <strong>es</strong><br />

wäre wohl b<strong>es</strong>ser gew<strong>es</strong>en, di<strong>es</strong> in Alba zu tun,<br />

wo ich wahrscheinlich einen b<strong>es</strong>seren Preis für<br />

das inzwischen nutzlose Instrument bekommen<br />

hätte. So reicht <strong>es</strong> gerade, um für die nächsten<br />

Tage über die Runden zu kommen.<br />

Wir entschließen uns nach Tidford zu reisen.<br />

Syvann und Tamananor wollen nach W<strong>es</strong>ten<br />

und Aneirin will nach Süden weiter (Ich hab<br />

irgendwie den Eindruck, daß er eigentlich überall<br />

hin will, nur nicht nach Alba). Kurz bevor<br />

er uns verläßt, übergibt er mir einen versiegelten<br />

Brief, den ich der Vorsteherin d<strong>es</strong> Nathir-<br />

Tempels in Tidford übergeben soll.<br />

Bald haben wir den Tuarisc erreicht und warten<br />

auf die Fähre, die uns Übersetzen soll. Dort<br />

winkt auch schon der Fährmann. . .

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