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HandreicHung zum LeHrpLan Leistungskurs pHiLosopHie

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lich bewusst getätigte Handlungen in einem hohen<br />

Grade automatisiert werden können. innerhalb der<br />

Ge samtpersönlichkeit ist es Vossenkuhl zufolge unabdingbar,<br />

dass ursprünglich bewusst getätigte Handlungen,<br />

die aus freier entscheidung hervorgehen, in<br />

ein repertoire situativ unbewusst verfügbarer Handlungsmuster<br />

übergehen.<br />

einen Versuch, Per sonalität und neurobiologische<br />

determiniertheit zu sammenzudenken, unternimmt<br />

thomas Metzinger. Für Metzinger ist das Subjekt<br />

phänome nales Selbst, „Selbstrepräsentant“ informationsverarbeitender<br />

Systeme des Gehirns. Metzinger<br />

betont aber gleichzeitig, dass „der Begriff der<br />

Person eine letzte normative Komponente nicht verlieren<br />

wird“ (Met zinger: Subjekt und Selbstmodell).<br />

Metzinger wendet sich einer seits gegen jede Form<br />

einer naturalistischen, „reduktionistischen Anthropologie“<br />

(Metzinger: Der Begriff einer Bewusstseinskultur),<br />

auf der anderen Seite erfordere die Fülle<br />

empirischer er kenntnisse gerade der neurowissen-<br />

schaften Fragen des Personseins zu überdenken, neu<br />

zu interpretieren und zu transformieren. das thema<br />

Willensfreiheit ist für Metzinger nicht erledigt, sondern<br />

stellt sich neu im Verhältnis der Person zu ihrem<br />

Gehirn, in der Frage also, ob und wie ich mit den<br />

Möglichkeiten meines Gehirns auch tun kann, was<br />

ich will. nach Metzinger muss die Person in einer<br />

neu zu schaffenden „Bewusstseinskultur“ über den<br />

Zusammenhang von Be wusst seinszuständen und<br />

deren neuronalen Grundlagen Bescheid wissen, gerade<br />

auch um nicht Opfer von Manipulationsversuchen<br />

zu werden. Grundlegende Begriffe der ethik müssen<br />

in Modelle einer „Bewusstseinsethik“ transformiert<br />

werden, um zu wissen, was die neuronalen Be din-<br />

gungen für <strong>zum</strong> Beispiel ethische Postulate sind. im<br />

Kontext dieser Bewusstseinsethik wer den Fragen<br />

der Verteilungsgerechtigkeit als Fragen neu gestellt<br />

werden müssen, nämlich in wiefern <strong>zum</strong> Beispiel<br />

Menschen einer Gesellschaft in den Genuss gezielter<br />

technologischer oder medikamentöser Beeinflus-<br />

sung von neuronalen Prozessen kommen können<br />

oder nicht.<br />

unterricHtSPraKtiScHe<br />

HinWeiSe<br />

Philosophische und literarische Schriften<br />

Philosophische Ganzschriften<br />

< Helmuth Plessner: Homo absconditus; Mensch<br />

und Tier; Über das Welt-Umweltverhältnis des<br />

Menschen; Das Lächeln; Der imitatorische Akt;<br />

Ausdruck und menschliche Existenz; Über den<br />

Begriff der Leidenschaft; Elemente menschlichen<br />

Verhaltens; Der Mensch im Spiel (aufsätze<br />

Plessners)<br />

< Jean-Paul Sartre: Der Existentialismus ist ein<br />

Humanismus<br />

< erich Fromm: Die Furcht vor der Freiheit; Die<br />

Kunst des Liebens; aufsätze: Die Faszination der<br />

Gewalt und die Liebe <strong>zum</strong> Leben; Der moderne<br />

Mensch und seine Zukunft; Der Ungehorsam als<br />

ein psychologisches und ethisches Problem<br />

< Hans Jonas: Werkzeug, Bild und Grab. VomTransanimalischen<br />

im Menschen; Last und Segen der<br />

Sterblichkeit (auch in Verbindung mit naturphilosophie;<br />

der aufsatz enthält Ge danken über<br />

die entstehung von Werten: „Daher ist die Fähigkeit<br />

zu fühlen, wie sie in Organismen anhub, der<br />

Ur-Wert aller Werte.“ dieser Gedanke könnte in<br />

Be zug gesetzt wer den zu antónio damasios<br />

theorie der Bedeutung der empfindungen für<br />

das Be wusstsein)<br />

< immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der<br />

Sitten (aufgrund des Schwierigkeits grads entweder<br />

in auszügen oder in Verbindung mit dem<br />

arbeitsbereich ethik); Beantwortung der Frage:<br />

Was ist Aufklärung?<br />

< Johann Gottlieb Fichte: Die Bestimmung des<br />

Menschen (aufgrund des Schwierigkeits grades<br />

nur in auszügen oder in Verbindung mit einem<br />

anderen arbeits bereich wie Meta physik oder<br />

erkenntnistheorie)<br />

< Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur<br />

< Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft<br />

(Marcuse setzt sich mit Freuds Kul tur schrift<br />

philosophisch auseinander); Der eindimensionale<br />

Mensch<br />

anthropologie 45

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