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AIDS GLOBAL Time to deliver – es ist Zeit, zu Handeln! Welt-AIDS-Konferenz von13.- 18. August in Kanada mit 24.000 Teilnehmern „Was gab es Neues in Toronto?“ – das war eine der häufigen Fragen in den AIDS-Hilfen und bei Betroffenen nach der Internationalen AIDS-Konferenz in Kanada. Im medizinischen Bereich gab es zum Thema Impfstoff gegen HIV die Nachricht, die wir schon seit einigen Jahren hören: es gibt noch keinen Durchbruch, es wird noch 8-10 Jahre dauern, dann wird vermutlich zwar kein vorbeugender Impfstoff gegen alle Virustypen gefunden sein, jedoch könnte es im Bereich der therapeutischen Impfung (Infektiosität bei Impfung von HIV- Positiven würde gegen Null sinken) oder der prophylaktischen Impfung gegen bestimmten Virustypen und Resistenzformen eine Schutzformel geben. Im Bereich der antiretroviralen Therapie gibt es weitere Forschungen mit der Kombination mehrerer Protease-Inhibitoren, sowie Studien über Medikamente gegen die Nebenwirkungen der Fettumverteilungen, Lipodystrophie. Für beide Bereiche werden baldige positive Ergebnisse erwartet. 56 I 57 Bei der Entwicklung von Dosierungen und Darreichungsformen für Kinder gab es allerdings eine sehr gute Nachricht. Hintergrund ist, dass derzeit weltweit ca. 2,2 Mio Kinder unter 15 Jahren mit HIV und AIDS leben, 2004 starben mehr als 500.000 Kinder an den Folgen von AIDS, und nur die wenigen Kinder, die in Industrieländern betroffen sind, erhalten schlecht schmeckende, sehr teure Sirups, die schwierig einzunehmen sind und ständig gekühlt werden müssen. Daher forderte das Aktionsbündnis in seiner Pharma-Aktion, im Rahmen derer 280.000 Unterschriften gesammelt wurden, von den Originalherstellern eine Entwicklung von Kombinationspräparaten zur ein- bis zweimaligen Einnahme pro Tag als kleine Tablette mit allen benötigten Wirkstoffen. Eine solche wasserlösliche Minitablette, die für zwei Gewichtsklassen verfügbar ist und von der Weltgesundheitsorganisation bereits qualitätsgeprüft wurde, stellte nun die indische Generika- Firma Ranbaxy in Toronto als „verkaufsbereit“ vor. Sie soll lediglich 50-60 USD pro Kind und Jahr kosten. Wenn dies in der Praxis Realität wird und hohe Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen (der indische Konkurrent Cipla steht offenbar am Ende einer vergleichbaren Entwicklung), könnte dies der Beginn der kostengünstigen Versorgung von Kindern auch in armen Ländern sein. Schwerpunktthemen in Toronto waren neue Erkenntnisse in der Prävention,die Diskussion um Abbau von Stigma, Diskriminierung und für mehr Menschenrechte, und schließlich der Zugang zu Behandlung vor allem in ärmeren Ländern und für bisher benachteiligte Gruppen.
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