Dahlen - von Joseph August Beringer - Antiquariat Dr. Wolfgang ...
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Paul <strong>Dahlen</strong>.<br />
elegentlich der außerordentlich lehrreichen und eindrucksvollen Darbietung<br />
über das gesamte Schaffen \filhelm Trübners anläßlich seines<br />
60. Geburtstages 1911 wurde irgendwo in betonter V'eise darauf aufmerksam<br />
gemacht, daß seinem Schaffen das Kunstgerverbliche und das<br />
daran angrenzende Gebiet völlig fehle. Das sollte sagen, Trübner sei<br />
reiner Maler. In der Tat bot die sonst so reich ausgestaltete Ausstellung<br />
keinertei Arhalt für Beobachtungen nach der gebrauchsgraphischen Seite hin.<br />
Trübner hat bekanntlich alsbald nach seiner Berufung nach Karlsruhe [1904] eine<br />
überaus erfolgreicheLehrtätigkeitentfaltet.<br />
Die »Trübner-<br />
Schule«<br />
tritt seit einigen<br />
Jahren mit<br />
einer unverkennbarenGeschlossenheit<br />
in der malerischen<br />
Faktur<br />
nach außen hin<br />
auf. Das wäre,<br />
bei einer so<br />
scharf auf das<br />
Maltechnische<br />
eingestellten<br />
Persönlichkeit,<br />
wie es<br />
das Schulhaupt<br />
Trübner<br />
ist, keine auffallendeTatsache.<br />
Aber<br />
bemerkens-<br />
Paul <strong>Dahlen</strong><br />
wert ist es, daß<br />
die um Trübner<br />
sich scharendeJungmannscha[t<br />
doch auch<br />
außerhalb des<br />
rein Malerischen<br />
sich bewegt,<br />
daß sie<br />
mit dem praktischen<br />
Leben<br />
direkt Fühlung<br />
nimmt,<br />
daß sie damit<br />
dem gefrihrlichen<br />
I'art<br />
pour I'art-<br />
Standpunkt<br />
ausweicht, und<br />
daß die iungen<br />
Künstler innerhalb<br />
der<br />
Lehrmeistersphäre<br />
gelernt<br />
haben, sich frei<br />
und selbständig zu bewegen. Es mag sein, daß die durch Kalckreuth-Grethe-Poetzelberger<br />
U895-99] in Kailsruhe herbeigeführte und durch ihre Nachfolger weiterg.pi.gtä<br />
Betätigüng auf graphischem Gebiet auch für diese Gruppe Anregun-gen gegeben<br />
t ai. Ätt.io ditAri wiJ OL aus der Trübner-schule herauswachsenden Künstler das<br />
Graphische auffassen, ist doch wesentlich <strong>von</strong> der Karlsruher Künstlerbund-Graphik<br />
unterschieden. Es isi weniger das Erfinderische, das Poetische, Träumerische als des<br />
Sachliche, RaumaufteilenOefOie fleckenwirkung, das Helldunkel, die reine Schwarzn'eiß-<br />
\firkung. Es ist das Malerische in der Graphik, das hier zu lü(/ort kommt' In dieser Rich-
tung hat sich auch der ehemalige<br />
Trübner-Schüler<br />
Pa ul D a hl e n entwickelt.<br />
<strong>Dahlen</strong>, geb. 18812u Karlsruhe,<br />
hat sich <strong>von</strong> frühester<br />
Jugend an mit der<br />
Flächenkunst beschäftigt.<br />
Buntstifte, Schere und<br />
Papier waren seine ständigen<br />
Begleiter und wurden<br />
in allen Möglichkeiten<br />
erprobt. Der väterliche<br />
\flille war jedoch mehr<br />
aufeinen praktischen als auf<br />
einen frei-künstlerischen<br />
Beruf gerichtet. Deshalb<br />
mußte zuerst eine Kunstgewerbeschule<br />
fin Karlsruhe]<br />
besucht werden.<br />
Aber die Malerei wurde<br />
als heimliche Geliebte<br />
nicht vernachlässigt, bis<br />
endlich der genialische<br />
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Paul <strong>Dahlen</strong><br />
Lehrer des Aktzeichnens<br />
an der Kunstakademie,<br />
Prof. Schmid-Reute, den<br />
f ungen Kunstbeflissenen<br />
in seine Kurse aufnahm.<br />
Zeichnen und Malen wurden<br />
nun mit Leidenschaft<br />
betrieben, und die Landschaftsdarstellung<br />
ward<br />
neben dem strengen Aktzeichnen<br />
in den Freistunden<br />
gepflegt. Die Landschaft<br />
schien zuerst das<br />
Übergewicht erhalten zu<br />
sollen. Eine Studienreise<br />
an den Gardasee [1907]<br />
brachte Landschaften und<br />
Stiileben. Trübnerwurde<br />
auf diese Erstlinge des<br />
Schaffens aufmerksam und<br />
nahm den eifrigen Kunstjünger<br />
als Meisterschüler<br />
an. Hier bildete sich<br />
<strong>Dahlen</strong>s feiner koloristischer Sinn und seine maltechnische Sicherheit aus. Er nahm<br />
also einen rein koloristischen und maltechnischen'W'eg.<br />
<strong>Dahlen</strong>s Öltechnik, die er jetzt in Stilleben, Landschaften und Porträts in bemerkenswerter<br />
\Veise betätigt hat, steht der Trübnerschen Art auch heute noch ziemlich nahe.<br />
Paul <strong>Dahlen</strong><br />
1..:
Der sichere, breite Strich, die geschmackvolle Farbengebung, die formate Sicherheit und<br />
die Gesamthaltung aller dieser Faktoren lassen erkennen, was er der Lehrtüchtigkeit<br />
Trübners verdankt. Im Graphischen aber hatte sich <strong>Dahlen</strong> <strong>von</strong> vornherein auf eigene<br />
Füße gestellt. Es ist nun bezeichnend, daß sich <strong>Dahlen</strong> nicht der Lithographie und nicht<br />
der Radierung widmete, obwohl er in Karlsruhe für diese beiden Techniken die stärksten<br />
und vielseitigsten Anregungen hatte, sondern dem Holzschnitt. Der moderne Holzschnitt<br />
lehnt die tonige Behandlung derGubitz-schule ab undgreift auf die mehr lineareBehandlung<br />
der Dürerzeit oder auf die flächenhafte dekorative §7eise des primitiven Blockbuchstils<br />
zurück. Diesem hat sich <strong>Dahlen</strong> angeschlossen. Nach rasch überwundenen ersren<br />
Versuchen lithographischer Art, in denen das Beziehungsreiche, das Sinnvolle noch im<br />
Vordergrund steht, ging <strong>Dahlen</strong> alsbald und entschlossen auf dekorative §flirkung aus<br />
und steigerte sie in den letzten Blättern mit der einfachsten Fleckenverteilung zu den<br />
vortrefflichsten 'lVirkungen und der reinen Höhe einer geptlegten Geschmackskunst,<br />
Das Beziehungsreiche ist hier fast ausgeschaltet oder doch so stark in den Hintergrund<br />
gedrängt, daß es fast unsichtbar wird. Natürlich ergeben sich bei Exlibrisaufträgen<br />
immer wieder kritische Punkte, auf denen die künstlerischen Absichten mit denen des<br />
Bestellers in \Tiderspruch geraten. Jeder Exlibriskünstler weiß da<strong>von</strong> ein Lied zu<br />
singen, das nicht lieblich klingt. In nicht seltenen Fällen wird die künstlerische Existenz<br />
und der künstlerische \flert eines Blattes durch den Eigenwillen des Bestellers aufgehoben<br />
oder doch wenigstens beeinträchtigt. <strong>Dahlen</strong> weiß diese Klippen geschickt zu<br />
umgehen. Er weiß zu einer Lösung zu gelangen, die dem künstlerischen Sinn und dem<br />
Besteller gerecht wird. <strong>Dahlen</strong>s gebrauchsgraphische Zeichnungen und Blätter haben<br />
mit sicherem Instinkt den Markencharakter herausgebildet. Seine Exlibris sind in den<br />
IetztenJahren reine Buchmarken geworden. An einem hier zuf?illigerweise mirzugänglich<br />
gewesenen Schulfall kann dieses Vorgehen erörtert werden. Der erste Entwurf zum<br />
Exlibris <strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. Max Schwarzschild zeigte unter Anspielung auf den Namen und auf den<br />
derzeitigen'Wohnort des Besitzers die übliche Ziegel-Schildform in Schwarz mitweißem<br />
Schrägbalken [in der Art des badischen §fl'appens], über den die Schrift läuft - gewiß<br />
eine zulässige Lösung, wenn auch etwas alltäglich. Um wieviel höher steht nun die<br />
endgültige Lösung: auf schwarzem Oval die Schrift »<strong>Dr</strong>. Max Schwarzschild Exlibris«<br />
in Kreuzform angeordnet, so daß der Schild gevierteilt erscheint. Der dekorativ belebte<br />
Rand und die Vierteilung des Schildes gehen eine Einheit <strong>von</strong> absolut künstlerischem<br />
Charakter ein, und das Ganze wirkt doch wie eine Marke rein flächenhaft.<br />
Die Entwicklung des <strong>Dahlen</strong>schen Exlibrisstils zeigt drei scharf geffennte Abschnitte.<br />
Die ersten Blätter entstanden unter der Nachwirkung der Kunstgewerbeschulzeit. Das<br />
erste Bucheignerzeichen <strong>Dahlen</strong>s ist das Exlibris seines Vaters H. W. <strong>Dahlen</strong> [1904],<br />
ein <strong>Dr</strong>eifarbendruck, dessen Rechteck, <strong>von</strong> \üTeinlaub umsponnen, den gefüllten Römei,<br />
Kielfeder und Buch zeigt. Diese Insignien deuten auf den Beruf des Bucheigners, der<br />
als Ökonomierat und Sekretär des dlutschen rVeinbaues auf dem önologiihen Gebiete<br />
praktisch und literarisch tätig war. Der Künstler hat im selbenJahre ein Blättchen<br />
für sich selbst gezeichnet: einen Totenkopf auf einem Buch neben einem öllämpchen.<br />
Der Schädel und das verlöschende Lämpchen deuten auf die kurze Lebensfriit hin,<br />
während das Buch noch nach Jahrhunderten redet. Diese Deutung wird durch den<br />
Künstlerspruch »ars longa, vita brevis« und durch die beiden ihn umrahmenden Stunden-
I<br />
gläser betont. - Nur auf die Liebhaberei des Bucheigners Bezug nehmend, ist auch das<br />
älatt Hans Risch gestaltet: der Beethovenverehrer liebt besonders die 9. Symphonie,<br />
deren Thema unter dem Beethovenkopf auf Goldgrund angegeben ist. Mit dem Blättchen<br />
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Aline [1904] - zwei Schwäne auf dunklem See, darüber eine rosenumkränzte Leier -<br />
schließän die lithographierten Blätter ab. Auch dieses Blättchen nimmt durch die Leier<br />
Beziehung zur musikliebenden Inhaberin'<br />
Es beginnt die Serie der Klischeedrucke,<br />
Noch rein dekorativ erzählend<br />
ist das Musikexlibris<br />
A. L. Burroughs<br />
mit der Lyra, dem Noten-<br />
heft und dem Lorbeer<br />
[1904]. Schon fast rein<br />
dekorativ ist das Blättchen<br />
des Architekten \f. C.<br />
Behrendt U904], das mit<br />
der Pallas Athene im<br />
Vordergrund und einem<br />
griechischen TemPel im<br />
Hintergrund auf die wissenschaftliche<br />
Gesetzlichkeit<br />
der Architektur Bezug<br />
nimmt. Ein längeret Zeit'<br />
Paul <strong>Dahlen</strong><br />
Paul <strong>Dahlen</strong><br />
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sich auf die Jahre 1904*ll erstreckt.<br />
raum ist für die GraPhik<br />
nicht ergiebig gewe§en;<br />
es sind die Mal- und<br />
Studienjahre in Italien.<br />
1907 entstand das Musikexlibris<br />
Uta Hildebrandt<br />
- Leier und<br />
Schwert. Doch die Trübner-Zeit.<br />
[1908-l l] nahm<br />
<strong>Dahlen</strong> fast ausschließlich<br />
für die Malerei in Anspruch.<br />
Mit 3 Blättchen<br />
[1911] schließt <strong>Dahlen</strong><br />
diesen Abschnitt. Es ist<br />
das Blatt Aug. Zahn, der<br />
als Verehrer Mozarts und
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Goethes vor dem Ehrenmal der beiden Kunstheroen den Lorbeerkranz niederlegt; ferner<br />
das im Empirestil gehaltene Blatt Emma <strong>von</strong> Ehr, das mit seiner ä la Duncan gekleideten<br />
Tänzerin sowohl auf die Kunstweise wie auf die Liebhaberei der Blatteignerin<br />
Bezug nimmt, und schließlich das Blatt Alphons Fritsch, das einen Frauenakt mit<br />
dem Lorbeerkranz in der rechten Hand zeigt.<br />
Das selbständige Schaffen <strong>Dahlen</strong>s <strong>von</strong> 1911 ab hat einen neuen Abschnitt mit einer<br />
ganzen Anzahl <strong>von</strong> rein- und gebrauchs-graphischen Arbeiten eingeleitet. Schon 1904<br />
hat <strong>Dahlen</strong> sich<br />
mit dem wohlgelungenen<br />
BIatt<br />
»Mein Buch« als<br />
Holzschnittkünstlerversucht.Ausdruckweise<br />
und Anordnung<br />
dieses<br />
Blattes zeigen<br />
gegenüber den<br />
aus dieser Zeit<br />
stammenden<br />
lithographierten<br />
und klischierten<br />
Exlibris ein ganz<br />
entschiedenes<br />
Verständnis für<br />
die Technik des<br />
Holzschnitts, so<br />
sehr, daß es fast<br />
wunderlich ist,<br />
wie lange <strong>Dahlen</strong><br />
selbst noch sich<br />
mit Klischee-<br />
druckenbegnüg- Paul <strong>Dahlen</strong><br />
te. Der Künstler<br />
hatindenJahresmappen<br />
des<br />
Karlsruher Radiervereins<br />
mit<br />
seinen HolzschnittenAufnahme<br />
gefunden<br />
und eine ganze<br />
Anzahl prächtiger<br />
dekorativer<br />
Blätter geschaffen,Landschaftliches,<br />
Figurales<br />
und Stilleben.<br />
Die Kunst der<br />
großen Vereinfachung,<br />
die der<br />
Holzschnitt bedingt,<br />
ist der Exlibrismappezugute<br />
gekommen,<br />
die <strong>Dahlen</strong> 1912<br />
zusammenge-<br />
'stellt hat. Diese<br />
10Blättergehören<br />
ausnahmslos dem guten, einfachen Holzschnittstil an. Sie zeigen alle Markencharakter<br />
und sind mit feinster Empfindung für die dekorative Fleckenwirkung und mit doch<br />
klarer Formgebung geschaffen. Sie deuten mit schlagwortarriger Gedrängtheit auf<br />
das \fiesen oder die Liebhaberei des Eigentümers hin. Von dem trefflichen Blatt<br />
Schwarzschild, das die Mappe einleitet, wie auch <strong>von</strong> »Mein Buch« mit der »Eule«<br />
war schon die Rede. Das Blatt Lilly Gever.s bringt ein reizendes Körbchen mit<br />
Tulpen auf einer Palette; die Dame ist Malerin. Das Exlibris <strong>Dr</strong>. Karl Sepp deutet<br />
die Vorliebe des Eigentümers für den Skisport an, während dasBlatt AenneSepp die<br />
Musikliebe der Dame kennzeichnet. Für Hans Krayer weisen Mikroskop, Reagenzgläser,<br />
Bücher und der Blick in die Landschaft auf den Chemiker und Naturforscher<br />
hin, während G. Germersheimers und <strong>Dr</strong>. '§[. Andreas' Blätter auf den philo-
logischen und kunsthistorischen Gelehrtenstand deuten. Für Frau Olga <strong>Dahlen</strong>'.deren<br />
geichickte Hand die herrlichsten und farbenschönsten Stickereien hervorbringt, ist der<br />
Blumenstrauß auf der veißenTischdecke ebenso charakteristisch, wie das eigene Exlibris<br />
für den Künstler selbst: die schlanke und nackte schönheit mit der Iris in den haupterhobenen<br />
Händen steht vor der als Hintergrund behandelten Palette' -<br />
Diese Mappe gereicht ieder feingewählten stilvollen sammlung zut zietde.<br />
Außer diesen fertiggestellten Blättern harren zurzeit noch etwa ein Dutzend <strong>von</strong> Entwürfen<br />
der Fertigstettung. Der dekorativ schwarzweiße Flächenstil <strong>Dahlen</strong>s scheint<br />
sich hier nach der SeitJ der einfachen Raumandeutung und der farbig akzentuierten<br />
Dekoration entwickeln zu wollen.<br />
In Ergänzung der Bucheignerzeichen wurde <strong>Dahlen</strong> auch auf die Buchkunst im weiteren<br />
Sinne" hingJftihrt. Das -charaktervolle Umschlagblatt des Fremdenführers für »das<br />
'§üispertal irnd Lorch am Rhein«, die prächtig erfundenen, in Farbe und Stil originellen<br />
Vorsatzpapiere »Pfauenvögel, Löveniahn I und II, Irrlicht, Isis, \üüickinger u' a'« sowie<br />
das Alpirabet der Initialen inO Oi. Monogramme weisen auf eine tüchtige Begabung auch<br />
nach dieser Seite hin.<br />
Zum Schlusse seien noch einige gebrauchsgraphische Blätter erwähnt, die dem dekorativen<br />
Stilvermögen <strong>Dahlen</strong>s das biste Zeugnis auistellen: vor allem die in ihrer Einfachheit<br />
reizende Vermählungsanzeige [1912], äus deren leichtem Rankenwerk sinnig-innig Blattund<br />
Blumeno.nr*.n--t. entwickLltwärden;danndielnseratenklischeesderKunsthandlung<br />
G. Oncken-Karlsruhe, die Anzeige der \fleinhandlung J. Höck [I' A' Christmann], für<br />
die eine Folge <strong>von</strong> Moselweinetiketten im Entwurf vorliegt, die stattliche- Reihe der<br />
Menükarten, aus denen hier nur das Blatt für die Pension Bauer herausgehoben werden<br />
soll - alles in allem Blätter, die ebensowohl der Schwarzweißkunst, wie auch der<br />
farbig dekorativen Begabung <strong>Dahlen</strong>s zur Ehre gereichen.<br />
Die <strong>Dahlen</strong>schen Exli-bris virteilen sich zeitlich auf folgendeJahre: 1904: H. \üfl. <strong>Dahlen</strong>,<br />
Paul <strong>Dahlen</strong>, Aline, A. L. Burroughs, V. C. Behrendt, H. Risch - und der <strong>Dr</strong>uckstock<br />
zu »Mein Buchn [Eule]. 1907: Uta Hildebrandt. 1911: Aug. Zahn, E. <strong>von</strong> Ehr, Alph'<br />
Fritsch. 1912: Die Exlibrismappe mit den Holzschnitt-Exlibris <strong>Dr</strong>. Schwarzschild, L'<br />
Gevers, <strong>Dr</strong>. K. Sepp, A. Sepi,'H. Krayer, G. Germersheimer, <strong>Dr</strong>. \[. Andreas, O.<br />
<strong>Dahlen</strong>, <strong>Dahlen</strong> tnaufj.<br />
<strong>Dr</strong>'Jos' Aug' <strong>Beringer</strong>'