Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt
Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt
Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
45<br />
Waldbewirtschaftung<br />
Feuchtere Winter wirken sich auf <strong>die</strong> Waldbewirtschaftung und<br />
Waldpflege aus. So werden kalte Frosttage, an denen der Waldboden<br />
gefroren ist, seltener. Gefrorene Böden sind gut tragfähig<br />
und verdichten sich be<strong>im</strong> Maschineneinsatz kaum. Bei feuchteren<br />
und wärmeren Wintern ist kein opt<strong>im</strong>aler Maschineneinsatz mehr<br />
möglich, was entweder zu grösseren Schäden auf den Fahrtrassen<br />
oder zur Minderung <strong>des</strong> Arbeitsvolumens führt.<br />
› Die Vitalität ist durch einen opt<strong>im</strong>alen Kronenausbau, durch <strong>die</strong><br />
Reduktion <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong>alters und durch eine gute Artenzusammensetzung<br />
zu fördern. Die Nutzung <strong>des</strong> Zuwachses und<br />
das Absenken <strong>des</strong> Vorrats sind so zu gestalten, dass ein opt<strong>im</strong>aler<br />
Kronenausbau und das Erreichen der Reife in kürzerem<br />
Zeitraum ermöglicht werden. Das bedeutet, dass <strong>die</strong> Bäume<br />
früher geerntet werden müssen. Der opt<strong>im</strong>ale Kronenausbau<br />
führt zu intensiverem Wachstum und erhöhter Vitalität, mehr Widerstandskraft<br />
<strong>im</strong> Wind und <strong>im</strong> Trockenstress wie auch gegen<strong>über</strong><br />
Immissionen und Waldschädlingen. Weniger Vorrat bedeutet<br />
aber auch mehr Licht und steht damit <strong>im</strong> Einklang mit dem<br />
Ziel, <strong>die</strong> vorhandene Baumartenmischung zu intensivieren.<br />
› Die Pflege und Nutzung wie auch <strong>die</strong> damit verbundene Förderung<br />
<strong>des</strong> Holzabsatzes und Holzverwertung ist eine Grundvoraussetzung,<br />
damit <strong>die</strong> Vitalität und Stabilität <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> erreicht<br />
werden können. Dies erfordert einen schonenden Waldbau auf<br />
Problemstandorten. Böden, welche zur Verdichtung und zur<br />
schnellen Versauerung neigen, benötigen eine besondere Sorgfalt.<br />
Arten mit leicht abbaubarer Streu sollen den Zielbestand<br />
längstmöglich begleiten. Günstige Streu produzieren Ahorn,<br />
Linden, Kirsche, Esche, Birken, Vogelbeeren, Hagebuche, Sorbus-Arten,<br />
Erlen, Weiden u. a. Die Blätter von Eiche und Buche<br />
2.2.3<br />
Kosten und <strong>die</strong>nststellen<br />
Für <strong>die</strong> Erhöhung der Baumartenvielfalt sowie <strong>die</strong> Förderung der<br />
Vitalität und Stabilität <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> sind in Zukunft <strong>die</strong> Pflegebeiträge<br />
an <strong>die</strong> Waldeigentümer zu erhöhen, damit sie <strong>die</strong>se Massnahmen<br />
<strong>im</strong> Wald umsetzen. Die Pflegebeiträge werden um etwa ein<br />
Viertel gegen<strong>über</strong> den heutigen Beitragssummen erhöht werden<br />
müssen. Dies bedeutet eine Erhöhung der jährlichen Pflegebeiträge<br />
von heute CHF 75 000.– auf rund CHF 94 000.–.<br />
und <strong>die</strong> Nadeln von Fichte und Föhre sind schwer abbaubar.<br />
Auf Kahlschläge ist zu verzichten und der Rohstoff Holz<br />
bodenschonend zu ernten.<br />
› Die Bestände sind auf Stabilität hin zu pflegen. Bei Extremereignissen<br />
ist eine möglichst hohe Stabilität unverzichtbar.<br />
Der Aufbau stabiler Bestände wird durch <strong>die</strong> Förderung<br />
grosskroniger Bäume und <strong>die</strong> Stufigkeit erreicht.<br />
› Tragbare Wildbestände beugen einer Entmischung der artenreichen<br />
Verjüngung vor. Die Wildbestände sind so zu<br />
regulieren, dass <strong>die</strong> gewünschte Vielfalt nicht durch Verbiss<br />
zunichte gemacht wird.<br />
› Der erhöhte Stickstoffeintrag aus der Luft schlägt sich vorzugsweise<br />
in den Wäldern nieder, da <strong>die</strong>se eine Filterwirkung<br />
zeigen. Die Stickstoffemissionen aus Verkehr, Industrie<br />
und Landwirtschaft sollen <strong>des</strong>halb verringert werden.<br />
Eine grenz<strong>über</strong>schreitende Zusammenarbeit ist notwendig.<br />
› Um mögliche Gefährdungen und Risiken für den Wald<br />
rechtzeitig erkennen zu können, soll sich der <strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<br />
<strong>Stadt</strong> weiterhin an der Interkantonalen Walddauerbeobachtung,<br />
einer wissenschaftlichen Langzeitstu<strong>die</strong> <strong>über</strong> Veränderungen<br />
<strong>im</strong> Waldökosystem, beteiligen.