UPDATE September 2012 - Uniklinik Balgrist
UPDATE September 2012 - Uniklinik Balgrist
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MEDIZINISCHE FACHINFORMATIONEN FÜR ÄRZTE #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong> HÜFTE<br />
Abklärung und<br />
Behandlung des<br />
femoroacetabulären<br />
Impingements<br />
KOMPETENZ IN BEWEGUNG
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
Die ersten hundert Jahre der<br />
<strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> sind vorbei. Im<br />
Juni haben wir mit zwei Tagen<br />
der offenen Tür der Bevölkerung<br />
zeigen können, was sich in einem<br />
auf den Bewegungsapparat<br />
spezialisierten Universitätsspital<br />
heute hinter den Kulissen abspielt.<br />
Nicht nur die zahlreichen<br />
Besucher, sondern sogar die<br />
Mitarbeitenden nahmen mit Erstaunen<br />
und Anerkennung die<br />
enorme Breite und Qualität des<br />
Leistungsangebots der Klinik zur<br />
Kenntnis, und alle Besucher waren<br />
beeindruckt vom Engagement<br />
der «<strong>Balgrist</strong>ianer» bei der<br />
Präsentation unserer Klinik.<br />
Wir alle sind uns jedoch bewusst,<br />
dass heute morgen schon gestern ist. Der auf<br />
Seite 17 beginnende Rückblick auf unsere<br />
Geschichte zeigt deshalb eigentlich nur dankbar<br />
auf, welche Leistungen erbracht werden<br />
mussten, um uns die heutigen Zukunftsvorstellungen<br />
zu ermöglichen. Diese bleiben im<br />
Erbringen von hervorragenden medizinischen,<br />
pflegerischen und rehabilitativen Leistungen<br />
zu Gunsten von Patienten mit Leiden am<br />
Bewegungsapparat und bei Querschnittslähmungen.<br />
Unser Konzept, dank Forschungsanstrengungen<br />
stets an vorderster Front präsent<br />
zu sein, hat sich in den letzten Jahren als<br />
aufwändig und anstrengend, aber erfolgreich<br />
erwiesen. Wir sind uns bewusst, dass diese<br />
Forschungsanstrengungen für eine Universitätsklinik<br />
nicht eine Zusatzleistung, sondern<br />
ein wesentlicher Bestandteil des Leistungsauftrags<br />
sind.<br />
Die aktuelle Ausgabe unseres <strong>UPDATE</strong> nimmt<br />
die Hüfte ins Zentrum. Die Hüfte ist heute das<br />
2 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
am häufigsten operativ behandlungspflichtige<br />
Gelenk. Die Darstellung von PD Dr. C. Dora<br />
und KD Dr. P. Zingg zeigt, welche neuen, klinisch<br />
relevanten Erkenntnisse in den letzten<br />
Jahren erarbeitet wurden und wie diese das<br />
Verständnis und die Behandlung der Früharthrose<br />
des Hüftgelenkes vollständig revolutioniert<br />
haben. Es ist dabei besonders befriedigend<br />
zu sehen, dass diese Erkenntnisse vor<br />
allem aus exakter, klinischer Beobachtung und<br />
einfachen (allerdings genial einfachen), anatomischen<br />
Studien ohne riesige Forschungsinvestitionen<br />
entstanden sind, und dass aus<br />
diesen Erkenntnissen Schlussfolgerungen<br />
gezogen werden können, die für eine unerhörte<br />
Zahl von jüngeren Patienten bedeutsam<br />
ist und jedem am Bewegungsapparat tätigen<br />
Arzt in der Beurteilung und Behandlung von<br />
Patienten hilfreich sein können.<br />
Die fallbasierte Fortbildung führt Sie dieses<br />
Mal in unser Zentrum für Paraplegiologie und<br />
wir hoffen, Ihr pathophysiologisches und klinisches<br />
Interesse auch auf einem Gebiet wecken<br />
zu können, das glücklicherweise seltener,<br />
aber für das betroffene Individuum umso<br />
bedeutender ist.<br />
Die <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> hat eine lange Geschichte.<br />
Alle Mitarbeiter sind bestrebt, mit<br />
Forschung, Lehre und Dienstleistung dazu<br />
beizutragen, dass weitere positive Kapitel geschrieben<br />
werden können.<br />
Herzlich<br />
Prof. Dr. med. Christian Gerber<br />
Ärztlicher Direktor der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Ordinarius für Orthopädie an der<br />
Universität Zürich
INHALT<br />
4<br />
12<br />
15<br />
16<br />
17<br />
20<br />
22<br />
Medizin-Update<br />
Die Abklärung und Behandlung<br />
des femoroacetabulären Impingements<br />
Gewusst wie – Der Fall<br />
Agenda<br />
Wussten Sie, dass ...<br />
Neues aus der Klinik<br />
• 100 Jahre <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
• Gang-Kompetenz-Zentrum<br />
• Symposium Schweizer Spitzenmedizin<br />
Applaus<br />
Gewusst wie – Die Auflösung<br />
Adressänderungen / Abbestellungen/Anregungen<br />
nehmen wir gerne unter sabrina.good@balgrist.ch oder Tel. +41 44 386 14 15 entgegen.<br />
IMPRESSUM | <strong>September</strong> <strong>2012</strong> © <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Herausgeberin: <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong>, www.balgrist.ch<br />
Redaktion: <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Verantwortung für Texte und Inhalte: die jeweiligen Abteilungen / Fachautoren<br />
Design / Layout: Lars Klingenberg, gestalterei.com<br />
Lektorat: Heidi Mühlemann, rab.ch<br />
Druck: FAIRDRUCK Rota-Druck AG, fairdruck.ch (Auflage 5’000 Exemplare)<br />
Zu Gunsten der einfacheren Lesbarkeit wird jeweils nur die männliche Form<br />
verwendet, die weibliche Form ist jedoch immer mit eingeschlossen.<br />
17 Mit zwei Tagen der offenen Tür haben<br />
wir im Juni <strong>2012</strong> die Bevölkerung dazu eingeladen,<br />
einen Blick hinter die Kulissen des<br />
Spitalalltags zu werfen.<br />
Nächste Ausgabe<br />
Mai 2013<br />
Medizin-Update Paraplegiologie<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 3
Medizin-Update<br />
Hüfte<br />
4 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong>
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />
PD Dr. C Dora, KD Dr. P. Zingg<br />
Die Abklärung und Behandlung<br />
des femoroacetabulären Impingements<br />
Impingement kommt aus dem Lateinischen<br />
und bedeutet hinein-, einschlagen, gegen etwas<br />
schlagen. An der Hüfte wird in Flexion<br />
und Innenrotation die Übergangsregion zwischen<br />
Kopf und Schenkelhals in die Pfanne<br />
hinein oder an dessen Rand geschlagen.<br />
Aufgrund des Schädigungsmechanismus<br />
werden zwei Arten von femoroacetabulärem<br />
Impingement (FAI) unterschieden: Beim<br />
«Cam»-Typ (Nockenwelle, Abb. 1) verursacht<br />
eine verminderte Taillierung am Übergang<br />
von Hüftkopf und Schenkelhals ein Einquetschen<br />
des zur Pfanne nicht kongruenten<br />
Kopf-Hals-Überganges in die Pfanne und<br />
setzt den Knorpel Scherkräften aus. Dieses<br />
wiederholte Einquetschen führt mit der Zeit<br />
typischerweise am antero-superioren Pfannenrand<br />
zu einem Abriss des Knorpels vom<br />
Labrum und vom darunter liegenden subchondralen<br />
Knochen. Beim «Pinzer»-Typ<br />
(Kneifzange, Abb. 2) kommt es durch eine<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 5<br />
Abb. 1<br />
«Cam»-Typ<br />
Abb. 2<br />
«Pinzer»-Typ
Abb. 3:<br />
Abb. 4:<br />
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />
vermehrte Pfanneneinfassung des Hüftkopfes<br />
zu einem Anstehen des Schenkelhalses<br />
am Pfannenrand, sodass das Labrum repetitiv<br />
zwischen Pfannenrand und Schenkelhals<br />
gequetscht wird. Dies führt zu einer<br />
zunehmenden Degeneration und Berstung<br />
des Labrums. Gelegentlich entsteht eine Labrumverknöcherung,<br />
welche das ursächliche<br />
Problem verstärkt. Durch das Anschlagen<br />
am vorderen Pfannenrand wird der Hüftkopf<br />
nach dorsal aus der Pfanne gehebelt und<br />
setzt den Knorpel im hinteren unteren Pfannenbereich<br />
Scherkräften aus, welche den<br />
Pfannenknorpel an dieser Stelle schädigen.<br />
Die typische klinische Manifestation ist der<br />
tiefe Leistenschmerz, der mit einem Klammergriff<br />
(Abb. 3) im lateralen Leistenbereich<br />
gezeigt wird.<br />
Auslöser sind repetitive und langdauernde<br />
Flexionsstellungen der Hüfte (andauerndes<br />
tiefes Sitzen) und Rotationsbewegungen wie<br />
sie bei «stop and go» und Kontaktsportarten<br />
(Fussball, Handball und Eishockey) auftreten.<br />
Aerobic, Jazz-Tanz und ähnliche Aktivitäten<br />
sind bei Frauen häufig zu erheben. Eher selten<br />
wird eine verminderte Hüftbeweglichkeit<br />
spontan beklagt. Häufigste Fehldeutungen<br />
dieser Beschwerden sind die «Adduktorenzerrung»<br />
und die «weiche Leiste».<br />
Die typischen Untersuchungsbefunde sind<br />
der positive Impingement-Test (Reproduktion<br />
des Leistenschmerzes in Flexion, Innenrotation<br />
und Adduktion) und eine stark vermin-<br />
6 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
derte Innenrotation der Hüfte in 90° Flexionsstellung.<br />
Da die Impingement-Morphologie in<br />
der Regel beidseits besteht, sind diese Befunde<br />
meist symmetrisch.<br />
Die Bildgebenden Untersuchungen verfolgen<br />
zwei Ziele:<br />
1) Darstellung und Quantifizierung der zu<br />
Grunde liegenden Fehlformen, welche im<br />
wesentlichen durch 6 Morphologien repräsentiert<br />
werden:<br />
• VerminderteTaillierungdesKopf-Hals-Über-<br />
ganges (Abb. 4), das ein Cam-Impingement<br />
begünstigt
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />
• Femorale Retrotorsion (Abb. 5): Der Schenkelhals ist gegenüber der Kniegelenksachse<br />
physiologischerweise um 8 – 20° nach vorne gerichtet. Ist diese physiologische femorale<br />
Antetorsion vermindert oder der Schenkelhals gar nach hinten gerichtet, wird ein FAI vom<br />
Pinzer-Typ begünstigt.<br />
• Femurkopf-Retrotilt (Abb. 6), z.B. nach<br />
Epiphysiolyse oder Schenkelhalsfraktur,<br />
das sowohl ein Cam- und ein Pinzer-<br />
Impingement begünstigen kann.<br />
• Acetabuläre Retroversion (Abb. 8):<br />
Die ausgezogene Linie entspricht der<br />
Begrenzung der Hinterwand, die<br />
gestrichelte Linie der Vorderwand.<br />
Wenn diese zwei Linien sich kreuzen,<br />
wird dies als «cross over sign»<br />
bezeichnet. Das bedeutet, dass<br />
oberhalb der Kreuzung das Aceta-<br />
bulum nach dorsal gerichtet bzw.<br />
retrovertiert ist. Normalerweise projiziert<br />
sich die Begrenzung der Hinterwand<br />
durch den Mittelpunkt des<br />
Hüftkopfes. Wenn sicher dieser<br />
Rand medial davon projiziert, liegt<br />
eine «posterior wall sign» vor. Das<br />
bedeutet, dass die Hinterwand den<br />
Hüftkopf ungenügend einfasst.<br />
• Coxa vara (Abb. 7): Eine ausgeprägte<br />
Varusstellung des Schenkelhalses begüns-<br />
tigt ein FAI des Cam- und / oder Pinzer-<br />
Typs.<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 7<br />
X<br />
Abb. 5a / 5b<br />
Abb. 6/ 7<br />
Abb. 8
Abb. 9 / 10<br />
Abb. 11<br />
Abb. 12 / 13<br />
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />
• Coxa profunda (Abb. 9) und Protrusio acetabuli (Abb. 10), welche beide typische Pinzer-<br />
Impingement-Morphologien darstellen.<br />
8 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
2) Darstellung des resultierenden Gelenks-<br />
schadens<br />
Das Hüft-zentrierte, nicht rotierte konventionelle<br />
Beckenübersichtsbild bleibt die<br />
aussagekräftigste Untersuchung. Fehlformen<br />
wie Coxa vara, Coxa profunda, Protrusio acetabuli<br />
und acetabuläre Retroversion können<br />
damit sicher erkannt und quantifiziert werden.<br />
Eine verminderte Taillierung des Kopf-<br />
Halsüberganges lateral kann zuweilen zur<br />
Darstellung kommen («pistolgrip»-Deformität<br />
oder «hanche phaloid», Abb. 11). Durch das<br />
Impingement verursachte Gelenksveränderungen<br />
wie Impingement-Zysten (Abb. 12),<br />
Labrumverknöcherung, vermehrte Sklerosierung<br />
des Pfannendaches und subchondrale<br />
Zysten können bereits erkannt werden.<br />
Eine konventionelle Röntgenuntersuchung des Schenkelhalses in einer zweiten Ebene (Dunn-<br />
Rippstein, Lauenstein, axial etc.) kann, muss aber nicht eine vorhandene verminderte Taillierung<br />
des Kopf-Hals-Überganges oder ein Femurkopf-Retrotilt zur Darstellung bringen.
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />
Die ergiebigste weiterführende Diagnostik<br />
ist das MRI der Hüfte mit Arthro-Kontrast<br />
und radiären Schnitten («swiss protokoll»).<br />
Der Arthro-Kontrast ermöglicht eine relativ<br />
gute Darstellung von Knorpelschäden (Abb.<br />
13). Vorteilhaft ist es, gleichzeitig ein Protokoll<br />
zur Messung der femoralen Torsion zu fahren<br />
(Abb. 5). Diese Untersuchung erlaubt eine genauere<br />
Lokalisation und Quantifizierung der<br />
Fehlform. Zudem erlaubt es, das Ausmass<br />
der Knorpelschädigung zu dokumentieren.<br />
Die Behandlung des FAI kann grundsätzlich<br />
konservativ oder chirurgisch erfolgen. Wichtige<br />
Faktoren, welche ausschlaggebend für<br />
den Entscheid einer konservativen oder chirurgischen<br />
Behandlung sprechen, sind Ausmass<br />
der Fehlform, Intensität der sportlichen<br />
Aktivität und Bereitschaft diese zu reduzieren,<br />
Ausmass des irreversiblen Gelenkscha-<br />
Konservative Behandlung<br />
dens, Art der Beschwerden, Alter, Leidensdruck<br />
und Erwartung des Patienten.<br />
Je intensiver die sportliche Aktivität beim<br />
symptomatisch werden des FAI und je geringer<br />
das Ausmass der Fehlform, desto eher<br />
kann (falls Bereitschaft besteht) eine Reduktion<br />
der Sportintensität auch bei einem jungen<br />
Patienten die Beschwerden beheben und die<br />
Weiterentwicklung der Gelenkschädigung<br />
verlangsamen.<br />
Je mehr die beklagten Beschwerden das<br />
typische Bild des FAI verlassen und sich zu<br />
morgendlichen Anlaufschmerzen und zu<br />
Schmerzen nach längerem Gehen entwickeln,<br />
desto eher wird man bei ausgeprägtem<br />
Ausmass des irreversiblen Gelenkschadens<br />
und fortgeschrittenem Alter ein konservatives<br />
Vorgehen empfehlen.<br />
Indikation Schmerzen nur bei intensiver sportlicher Betätigung<br />
und geringe Fehlform mit Bereitschaft zur Reduktion<br />
der sportlichen Aktivität oder ausgeprägte Knorpel-<br />
schäden, fortgeschrittenes Alter<br />
Kontraindikation Junger Patient mit Beschwerden trotz geringer<br />
sportlicher Aktivität und ausgeprägter Fehlform<br />
Vorgehen Reduktion der sportlichen Aktivitäten.<br />
Vermeidung starker Flexionsstellung durch Anpassung<br />
Arbeitsplatz (z.B. Keilkissen, Stehpult, geneigte Arbeits-<br />
fläche) und Sportgeräte (z.B. Velo). Intraartikuläre Infiltra-<br />
tion mit Corticosteroiden verdünnt mit Lokalanästhetika<br />
Komplikationsmöglichkeiten Persistenz der Beschwerden, Fortschreiten der<br />
Knorpelschäden, Iatrogener Infekt<br />
Operative Behandlungen<br />
Je ausgeprägter die Fehlform, jünger der Patient und geringer die sportliche Intensität, desto<br />
geringer die Wahrscheinlichkeit, dass eine Anpassung der Lebensweise genügt, um die Beschwerden<br />
zu lindern und eine frühe Arthrose zu verhindern. In einer solchen Konstellation<br />
rückt die chirurgische Behandlung an erste Stelle.<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 9
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />
Hüftarthroskopie<br />
Indikation Taillierungstörung am Kopf-Halsübergang, positives<br />
«cross-over sign» mit negativem «posterior wall sign»,<br />
Labrumriss<br />
Möglichkeiten Die Korrektur einer Taillierungsstörung und das<br />
Trimmen des Pfannenrands sind einfach möglich.<br />
Das Ablösen und Refixieren des Labrums ist<br />
ebenfalls möglich.<br />
Kontraindikation Ausgeprägte Coxa vara, ausgeprägte Coxa<br />
retrotorta, ausgeprägter Kopfretrotilt, ausgeprägte<br />
acetabuläre Retroversion («positives cross-over sign»<br />
und «posterior wall sign»)<br />
Hospitalisation 3 Tage<br />
Nachbehandlung Thromboembolieprophylaxe für 2 Wochen, Prophylaxe<br />
heterotoper Ossifikationen für 2 Wochen. Belastung<br />
nach Massgabe der Beschwerden an 2 Stöcken für<br />
6 Wochen. Mehrmals tägliches Fahrradergometertraining<br />
mit Führungswiderstand<br />
Komplikationsmöglichkeiten Adhäsionen zwischen Kapsel und Schenkelhals,<br />
Insuffizienzfraktur des Schenkelhalses, heterotope<br />
Ossifikationen, Druckschäden am Damm inklusive<br />
Neurapraxie des N. pudendus<br />
Subtrochantäre Rotationsosteotomie<br />
Indikation Femorale Torsion von weniger als 0°<br />
Möglichkeiten Einfach mit Arthroskopie zu ergänzen<br />
Kontraindikation Normale femorale Torsion, ausgeprägter<br />
Knorpelschaden<br />
Hospitalisation 5 Tage<br />
Nachbehandlung 15 kg Teilbelastung an 2 Stöcken für 6 Wochen<br />
Komplikationsmöglichkeiten Verzögerte Knochenheilung, Pseudarthrose<br />
10 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong>
MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />
Periacetabuläre Beckenosteotomie<br />
mit ventraler Arthrotomie<br />
Indikation Ausgeprägte acetabuläre Retroversion mit<br />
«cross-over sign» und «posterior wall sign»<br />
Möglichkeiten Die Version der Pfanne kann beliebig eingestellt<br />
werden. Über den gleichen Zugang kann der<br />
Schenkelhals tailliert, der Pfannenrand getrimmt und<br />
das Labrum reseziert oder refixiert werden<br />
Kontraindikation Knorpelschaden im retrovertierten Pfannenanteil<br />
Hospitalisation 7 Tage<br />
Vorbereitung Eigenblutspende<br />
Nachbehandlung 15 kg Teilbelastung an 2 Stöcken für 8 Wochen.<br />
Mehrmals tägliches Fahrradergometertraining mit<br />
Führungswiderstand.<br />
Komplikationsmöglichkeiten Pseudarthrose, Adhäsionen<br />
Chirurgische Hüftluxation<br />
Indikation Komplexe Deformitäten, welche einer kombinierten<br />
Behandlung bedürfen, die nebst intraartikulären<br />
Eingriffen Osteotomien am proximalen Femur<br />
notwendig machen.<br />
Möglichkeiten Zuzüglich der Korrektur einer Taillierungsstörung, des<br />
Trimmens des Pfannenrandes, des Ablösens und<br />
Refixierens des Labrums können einfach<br />
Umstellungsosteotomien am proximalen Femur,<br />
Trochanter und Schenkelhals durchgeführt werden.<br />
Kontraindikation Keine<br />
Hospitalisation 5 Tage<br />
Nachbehandlung 15 kg Teilbelastung an 2 Stöcken für 6–8 Wochen.<br />
Mehrmals tägliches Fahrradergometertraining mit<br />
Führungswiderstand.<br />
Komplikationsmöglichkeiten Störendes Osteosynthesematerial am Trochanter,<br />
Trochanterpseudarthrose, Adhäsionen zwischen<br />
Kapsel und Schenkelhals, heterotope Ossifikationen<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 11
Fallorientierte<br />
Wissensschulung<br />
In der Rubrik «Gewusst wie» stellen wir Ihnen einen medizinischen<br />
Fall aus unserer Klinik vor. Sie stellen die Diagnose<br />
und überlegen sich einen Behandlungsvorschlag.<br />
Die Auflösung resp. die von uns bevorzugte Behandlung<br />
finden Sie auf Seite 22 und 23.<br />
12 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong>
GEWUSST WIE<br />
Die Ausgangslage<br />
Eine 24-jährige Patientin stürzt beim Snowboarden und zieht sich dabei eine Fraktur des<br />
12. Brustwirbels zu. Es kommt zu einer inkompletten Querschnittlähmung mit neurogener<br />
Blasen-, Sexual- und Darmfunktionsstörung. Die Harnblase kann nicht mehr auf natürlichem<br />
Wege entleert werden, so dass der intermittierende Selbstkatheterismus nötig ist. Ferner wird<br />
die Patientin durch eine Dranginkontinenz beeinträchtigt und im weiteren Verlauf treten mehrfach<br />
Nierenbeckenentzündungen links auf. Typische Befunde der Video-Urodynamik sind in<br />
den Abbildungen 1 und 2 dargestellt.<br />
cmH2O<br />
Abb. 2<br />
15min<br />
Abb. 1<br />
Detrusordruck ohne Medikamente.<br />
Maximale Blasenkapazität 290ml.<br />
Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose ?<br />
Welche Therapie wählen Sie ?<br />
Für die Diagnose und Therapie bitte umblättern.<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 13
GEWUSST WIE<br />
Diagnose und Therapie<br />
Die Urodynamik-Kurve in Abbildung 1 zeigt eine klein-kapazitive Harnblase (290 ml) mit ausgeprägten<br />
Detrusorüberaktivitäten, die zur Dranginkontinenz führen. Ferner ist ein vesikouretero-renaler<br />
Reflux Grad 2 links nachweisbar (Abb. 2). Es liegt eine neurogene Detrusorüberaktivitätsinkontinenz<br />
mit vesiko-uretero-renalem Reflux Grad 2 links und konsekutiven<br />
rezidivierenden Pyelonephritiden links bei inkompletter Querschnittlähmung vor.<br />
Die Therapie der Wahl ist eine antimuskarinerge Behandlung (Detrusitol ® , Ditropan ® , Emselex<br />
® , Kentera ® , Lyrinel ® Oros ® , Toviaz ® , Vesicare ® , Spasmo-Urgenin ® Neo) zur Reduktion der<br />
Detrusorüberaktivitäten und damit Senkung des Blasendruckes.<br />
cmH2O<br />
Unter initial Emselex ® und dann Toviaz ® kommt es zu einer etwas grösseren Blasenkapazität<br />
(350 ml) und zu später auftretenden Detrusorüberaktivitäten (Abb. 3), doch es persistiert eine<br />
Dranginkontinenz und immer wieder treten Pyelonephritiden links auf.<br />
Welche Behandlungsoptionen<br />
bestehen nun ?<br />
1) Harnwegsinfekt-Metaphylaxe<br />
mit Preiselbeersaft ?<br />
2) Langzeit-Antibiotikumbehandlung ?<br />
3) Botulinum-A-Toxin (Botox ® ) Injektionen<br />
in den Detrusor ?<br />
4) Ureter-Neuimplantation links mit<br />
Anti-Reflux-Plastik ?<br />
Die Auflösung finden Sie ab Seite 22.<br />
14 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
32min<br />
Abb. 3<br />
Detrusordruck mit<br />
Antimuskarinikum.<br />
Maximale Blasenkapazität<br />
350 ml.
AGENDA<br />
Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
4th Foot & Ankle Symposium<br />
Ort Hörsaal <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Kursleitung PD Dr. Norman Espinosa<br />
Datum / Zeit 20. <strong>September</strong> (Nachmittag) / 21. <strong>September</strong>, 08.00 – 17.00 Uhr<br />
Thema 4. Fuss-Symposium: «Managing complications in Foot & Ankle Surgery»<br />
Kurssprache Englisch<br />
18th Course in Shoulder Surgery<br />
Ort Hörsaal <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Kursleitung Prof. C. Gerber und PD Dr. Dominik Meyer<br />
Datum / Zeit 4. / 5. Oktober, 08.00 – 17.30 Uhr<br />
Thema Je 1 Tag offene und 1 Tag arthroskopische Chirurgie<br />
Kurssprache Englisch<br />
Orthopedics Update<br />
Ort Hörsaal <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Kursleitung PD Dr. Peter Koch und Dr. Sandro Fucentese<br />
Datum / Zeit 25. Oktober, 15.00 – 18.00 Uhr<br />
Thema «Die patellofemorale Instabilität»<br />
Kurssprache Deutsch<br />
Interaktives MR-Seminar für Kliniker<br />
Ort Hörsaal <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Kursleitung Prof. Christian Pfirrmann<br />
Datum / Zeit 13. Dezember, 08.00 – 17.30 Uhr<br />
Thema Obere Extremität<br />
Kurssprache Deutsch<br />
Mehr Informationen zu diesen und anderen Veranstaltungen finden Sie auf www.balgrist.ch /<br />
Kongresse. Möchten Sie regelmässig per E-Mail über unsere Gastvorträge und Veranstaltungen<br />
informiert werden ? Dann wenden Sie sich bitte an die Koordinatorin Karin Wettstein.<br />
E-Mail: karin.wettstein@balgrist.ch, Telefon: +41 44 386 38 33.<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 15
WUSSTEN SIE, DASS…<br />
Wussten Sie, dass…<br />
Als Universitätsklinik spielen Lehre und Forschung bei uns eine zentrale Rolle. In der Rubrik<br />
«Wussten Sie, dass …» möchten wir Sie über unsere laufenden wissenschaftlichen<br />
Projekte informieren und Ihnen aktuelle Erkenntnisse unserer neuesten Publikationen<br />
auf kurze und prägnante Weise näherbringen. Sie finden die Publikations-Links ebenfalls<br />
aufgeführt, falls Sie sich detaillierter in die Arbeit einlesen möchten.<br />
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… eine nur teilweise gerissene Supraspinatus-Sehne (obere Schultersehne) sich<br />
in der dynamischen Ultraschall-Untersuchung bereits gleich verhält wie eine<br />
vollständig gerissene, während sich eine genähte Sehne nach 2 Jahren wieder<br />
wie eine gesunde Sehne verhält ?<br />
Dr. S. Fucentese, Stv. Teamleiter Kniechirurgie (Dynamic imaging and function of partial supraspinatus tendon tears. Gerber C, Zubler V, Hodler<br />
J, Catanzaro S, Jost B, Fucentese SF. Arthroscopy 2011; 27:1180-1186.)<br />
… eine kontinuierliche Infusion des Lokalanästhetikums Ropivacain 0.3 % im<br />
Bereich der Gelenkkapsel nach minimal invasiver Hüftprothese eine effektive<br />
Methode ist zur Senkung des Morphinverbrauchs und zur Verbesserung der<br />
postoperativen Analgesie mit anhaltenden vorteilhaften Effekten drei Monate<br />
nach Operation ?<br />
Dr. J. Aguirre, Oberarzt Anästhesiologie (Continuous Epicapsular Ropivacaine 0.3 % Infusion After Minimally Invasive Hip Arthroplasty: A Prospective,<br />
Randomized, Double-Blinded, Placebo-Controlled Study Comparing Continuous Wound Infusion with Morphine Patient-Controlled<br />
Analgesia. Aguirre J, Baulig B, Dora C, Ekatodramis G, Votta-Velis G, Ruland P, Borgeat A. Anesth Analg. <strong>2012</strong> Feb;114:456-461<br />
… auch 20 Jahre nach erfolgreicher Meniskusnaht nur eine leichtgradige Gelenks-<br />
degeneration festzustellen ist, ähnlich wie beim gesunden Knie. Der Meniskus<br />
bildet demnach einen guten Schutz vor Arthrose und sollte wenn immer möglich<br />
versucht werden zu erhalten.<br />
.PD Dr. P. Koch, Teamleiter Kniechirurgie (Clinical and radiological results after 21 years following successful, isolated, open meniscal repair in<br />
stable knee joints. Knee 2011; 18:396-401<br />
… der Wiederaufbau der glenoidalen Gelenkfläche der Schulter mittels einer aus<br />
Spenderschultern hergestellten biologischen Prothesenkomponente technisch<br />
möglich ist. Ein operativ herstellbares Design mit adäquater primärer Stabilität<br />
konnte biomechanisch ermittelt werden.<br />
Prof. C. Gerber, Teamleiter Schulterchirurgie, Dr. M. Farshad, Oberarzt i.V. (Osteochondral glenoid allograft for biologica resurfacing of the<br />
glenoid: biomechanical comparison of novel design concepts. J Shoulder Elbow Surg 2011; 20:909-916)<br />
… bei primären Implantationen von künstlichen Hüftgelenken Wunddrainagen<br />
mit Retransfusionssystem den Bedarf an Erythrocyten-Konzentraten nicht beeinflussen<br />
und dass das Einlegen von Wunddrainagen die Hospitalisationszeit<br />
verlängert?<br />
PD Dr. C. Dora, Teamleiter Hüft-/Beckenchirurgie(Closed suction drainage with or without re-transfusion of filtered shed blood does not offer<br />
advantages in primary non-cemented total hip replacement using a direct anterior approach. Arch Orthop Trauma Surg. <strong>2012</strong>;132:131-136)<br />
… .in der Magnet-Resonanz-Tomographie nachweisbare Weichteilschäden nach<br />
Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes bei Verwendung des anterioren minimal-invasiven<br />
Zugangs vermieden werden?<br />
PD Dr. C. Dora, Teamleiter Hüft-/Beckenchirurgie(Soft-tissue changes in hip abductor muscles and tendons after total hip replacement: comparison<br />
between the direct anterior and the transgluteal approaches. J Bone Joint Surg Br. 2011;93:886-889<br />
16 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong>
NEUES AUS DER KLINIK<br />
100 Jahre <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
Die <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> feiert im Jahr <strong>2012</strong><br />
ihr 100-jähriges Bestehen. Mit zwei Tagen<br />
der offenen Tür haben wir im Juni <strong>2012</strong><br />
die Bevölkerung dazu eingeladen, einen<br />
Blick hinter die Kulissen des Spitalalltags<br />
zu werfen. Unsere Spezialisten haben gezeigt,<br />
wie Abklärung, Behandlung und Rehabilitation<br />
von Beschwerden am Bewegungsapparat<br />
erfolgen.<br />
Gründungszeit<br />
Vor über 100 Jahren setzt sich eine Gruppe<br />
von fürsorglichen Menschen zum Ziel, «krüppelhafte»<br />
Kinder medizinisch zu versorgen<br />
und zu erziehen. Dazu gründete die Gruppe<br />
im Jahre 1909 den «Schweizerischen Verein<br />
für krüppelhafte Kinder». Für den Bau einer<br />
Anstalt sammelte man private Gelder und<br />
suchte ein geeignetes Landstück, welches<br />
am heutigen Standort der Klinik beim <strong>Balgrist</strong>-Hügel<br />
gefunden wurde. Bis zur Eröffnung<br />
der Anstalt im November 1912 kamen über<br />
600'000 Franken zusammen, welche mit<br />
namhaften Beträgen von Stadt und Kanton<br />
aufgestockt wurden. Die in der letzten Zeit<br />
als neue Errungenschaft dargestellte Public-<br />
Private-Partnerships, die Kooperation von<br />
privaten Institutionen mit öffentlichen Behörden,<br />
wurde also schon vor 100 Jahren in der<br />
<strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> umgesetzt.<br />
Konsequenter Ausbau und umfassende<br />
Diversifizierung des Angebots<br />
Bei der Betrachtung der Entwicklung der<br />
<strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> fällt auf, dass sie ihre Ausrichtung<br />
auf den Bewegungsapparat konsequent<br />
beibehalten hat. Sie hat jedoch innerhalb<br />
des Bereichs des Bewegungsapparates<br />
immer wieder diversifiziert. Nachdem sich<br />
die orthopädische Disziplin immer stärker<br />
zu einer invasiv-chirurgischen Fachrichtung<br />
entwickelt hat, wurde 1973 die Abteilung für<br />
Rheumatologie und Physikalische Medizin<br />
eröffnet, um auch die konservative Behandlung<br />
des Bewegungsapparates zu fördern.<br />
Sie wird heute von Prof. Rudolf Kissling geführt.<br />
Ende der 80er Jahre wurde der erste<br />
europäische Lehrstuhl für Paraplegiologie<br />
an der Universität Zürich geschaffen und an<br />
der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> eingerichtet. Nach einer<br />
baulichen Erweiterung der Klinik konnte<br />
1990 das Zentrum für Paraplegie <strong>Balgrist</strong><br />
eröffnet werden. Der jetzige Lehrstuhlinhaber<br />
und Direktor des Zentrums, Prof. Armin Curt,<br />
und sein Vorgänger, Prof. Volker Dietz, wurden<br />
kürzlich für ihre Arbeiten auf dem Gebiet<br />
der Erforschung der Querschnittlähmung mit<br />
der Verleihung des hoch dotierten IRP / IFP<br />
Schellenberg Prize geehrt.<br />
Ein weiterer Ausbau der Fachbereiche innerhalb<br />
des Bewegungsapparates erfolgte<br />
im Jahre 2008, nachdem die Universität Zürich<br />
als erste Universität im deutschsprachigen<br />
Raum einen Lehrstuhl für Chiropraktik<br />
einrichtete. Dieser Lehrstuhl mit dem Lehrstuhlinhaber<br />
Prof. Kim Humphreys wurde<br />
ebenfalls an der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> eingerichtet.<br />
Mit der Übernahme des Sportmedizinischen<br />
Instituts von Dr. Walter Frey konnte<br />
im Jahr 2011 die unter seiner Leitung ste-<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 17<br />
Regierungsrat<br />
Dr. Thomas Heiniger,<br />
Gesundheitsdirektor<br />
des Kantons Zürich,<br />
eröffnet mit seiner<br />
Ansprache den<br />
offiziellen Festakt zum<br />
100-Jahr-Jubiläum.
Ins Gespräch vertieft:<br />
Prof. Christian Gerber,<br />
Ärztlicher Direktor der<br />
<strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong>, und<br />
alt Regierungsrätin<br />
Rita Fuhrer, Präsidentin<br />
des Schweizerischen<br />
Vereins <strong>Balgrist</strong>.<br />
NEUES AUS DER KLINIK<br />
hende sportmedizinische Abteilung balgrist<br />
move>med eröffnet werden. Sie ist organisatorisch<br />
der orthopädischen Klinik eingegliedert<br />
und Breiten- sowie Spitzensportler profitieren<br />
gleichermassen von der Expertise der<br />
Sportmediziner und Orthopäden. Mit balgrist<br />
move>med verfügt die <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> über<br />
das einzige universitäre Swiss Olympic Medical<br />
Center der Deutschschweiz.<br />
Im Rahmen der Spitalplanung <strong>2012</strong> hat der<br />
Kanton die Schaffung von innerkantonalen<br />
Rehabilitationskliniken gefördert. Dies und<br />
das Ziel der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong>, dem Patienten<br />
durch eine integrierte Versorgung und<br />
lückenlose Behandlungskette eine optimale<br />
Behandlung zukommen zu lassen, führten<br />
zur Eröffnung der Reha <strong>Balgrist</strong>, einer muskuloskelettalen<br />
Rehabilitation. Sie hat ihren<br />
Betrieb unter der medizinischen Leitung von<br />
Prof. Rudolf Kissling im April <strong>2012</strong> aufgenommen<br />
und die Bettenauslastung ist von Beginn<br />
weg erfreulich hoch.<br />
Gang-Kompetenz-Zentrum<br />
Die <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> hat im Juni <strong>2012</strong> ihr interdisziplinäres<br />
Gang-Kompetenz-Zentrum<br />
(GKZ) eröffnet unter der Leitung von Dr. med.<br />
Bettina Weiss, Teamleiterin Physikalische Me-<br />
dizin. Ziel dieses neuen, umfassenden und<br />
wissenschaftlich begleiteten Angebots ist,<br />
Schwierigkeiten und Unsicherheiten beim Ge-<br />
hen oder Laufen zu analysieren und zu beheben.<br />
18 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
Zukunft<br />
Es ist interessant festzustellen, dass die Geschichte<br />
sich immer wieder wiederholt. Am<br />
Anfang der Gründung des Schweizerischen<br />
Vereins <strong>Balgrist</strong> vor über 100 Jahren stand<br />
die Initiative von Privaten, die gewillt waren,<br />
beträchtliche Mittel und ihren Einfluss für eine<br />
gute Sache, von der sie überzeugt waren, zur<br />
Verfügung zu stellen. Die <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
steht heute, 100 Jahre nach ihrer Gründung,<br />
wiederum vor einem ähnlichen Entwicklungsschritt.<br />
Die ResOrtho-Stiftung und der<br />
Schweizerische Verein <strong>Balgrist</strong> haben gemeinsam<br />
die <strong>Balgrist</strong> Campus AG gegründet,<br />
um ein einzigartiges Forschungs-, Lehr- und<br />
Entwicklungsgebäude im Bereich des Bewegungsapparates<br />
zu realisieren. Forschergruppen<br />
von Universität und ETH Zürich und der<br />
Industrie werden in engem gegenseitigem<br />
Kontakt wichtige Fragestellungen im Zusammenhang<br />
mit neuen Behandlungsmethoden<br />
von Patienten erforschen. Diese Initiative ist<br />
ohne die grosszügige Unterstützung durch<br />
private Gönner undenkbar. Der Schweizer<br />
Unternehmer Dr. Hansjörg Wyss unterstützt<br />
dabei das Projekt mit CHF 10 Mio. Mit Alfred<br />
N. Schindler engagiert sich ein weiterer<br />
visionärer Gönner in diesem Projekt. Der<br />
Kanton stellt das Land, das an die <strong>Uniklinik</strong><br />
<strong>Balgrist</strong> angrenzt, für die Erstellung des <strong>Balgrist</strong><br />
Campus im Baurecht zu marktüblichen<br />
Konditionen zur Verfügung.<br />
Dabei werden ärztliche Untersuchung, Verlaufsdokumentation<br />
und Betreuung in den<br />
Disziplinen Rheumatologie, Orthopädie, Neurologie<br />
sowie Sportmedizin genauso angeboten<br />
wie Physiotherapie mit Gang- und<br />
Laufanalysen und Empfehlungen für allfällige<br />
Massnahmen: Patienten, die mit Schuheinlagen,<br />
Orthesen oder Prothesen versorgt werden<br />
müssen, werden direkt von <strong>Balgrist</strong> Tec
UNIKLINIK BALGRIST UND SPITZENMEDIZIN<br />
AG in den Räumlichkeiten der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
bedient.<br />
Anmeldung Ganganalyse und<br />
Therapieempfehlungen<br />
Sie können Ihre Patienten direkt an Dr. med.<br />
Bettina Weiss, Teamleiterin Rheumatologie,<br />
mit dem Vermerk Ganganalyse überweisen.<br />
Nach erfolgter Zuweisung werden wir die Pa-<br />
tienten telefonisch zur Ganganalyse aufbieten.<br />
Ganganalyse und Übernahme der<br />
Physiotherapie<br />
Bei Physiotherapieverordnung können sich<br />
Ihre Patienten direkt bei der Disposition Physiotherapie<br />
anmelden (Telefon: 044 386 15 88).<br />
Symposium Schweizer Spitzenmedizin<br />
Zum dritten Mal findet dieses Jahr das Symposium<br />
Schweizer Spitzenmedizin statt. Das<br />
Ziel bleibt immer dasselbe: Sensibilisierung<br />
von Fachwelt und Öffentlichkeit für die Bedeutung<br />
der Spitzenmedizin in der Schweiz.<br />
Es geht darum, der hochspezialisierten Medizin<br />
(HSM) jenes Umfeld zu sichern, das sie<br />
im nationalen wie internationalen Wettbewerb<br />
braucht, um kompetitiv zu sein.<br />
Nachdem im Zentrum des letztjährigen Symposiums<br />
insbesondere die Forschung und<br />
ihre Bedeutung für die Weiterentwicklung der<br />
Spitzenmedizin gestanden hat, geht es beim<br />
Symposium <strong>2012</strong> vor allem darum, wie über<br />
die Landesgrenzen hinaus die besten Wis-<br />
Arbeitsgruppe «Hochspezialisierte Medizin»<br />
senschaftler, Forscher und Ärzte für die Spitzenmedizin<br />
gewonnen werden können. Dafür<br />
konnten auch diesmal wieder national und<br />
international führende Köpfe als Referenten<br />
gewonnen werden.<br />
Die Einladungen zum Symposium erfolgen<br />
auf persönlicher Basis. Angesprochen sind<br />
Meinungsbildner im Umfeld der HSM, von<br />
der Wissenschaft über die Wirtschaft bis zur<br />
Politik.<br />
Weitere Informationen zum Symposium<br />
Schweizer Spitzenmedizin sowie die Referate<br />
als Downloads finden Sie auf:<br />
www.symposium-spitzenmedizin.ch<br />
Die unter der Leitung von Dr. Eric Honegger und Robert Zingg ins Leben gerufene Arbeitsgruppe «Hochspezialisierte<br />
Medizin» hat sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die Förderung der Spitzenmedizin<br />
als Faktor der Wettbewerbsfähigkeit zu analysieren und zu verbessern. Insbesondere geht es um<br />
die Verbesserung des Zusammenwirkens von Forschung, Lehre, medizinischer Leistung und Institutionen<br />
unter spezieller Berücksichtigung der Wirtschaft. Die <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> hat sich bereit erklärt, die Arbeitsgruppe<br />
in der Geschäftsführung und mit Know-how zu unterstützen.<br />
Mit dem «Symposium Schweizer Spitzenmedizin» sollen die Anspruchsgruppen sensibilisiert und die Akzeptanz<br />
der Spitzenmedizin in einer breiten Öffentlichkeit verankert werden. Die Tagung vernetzt Mediziner,<br />
Forscher und Klinikleiter mit Pharmakologen, Medizinaltechnikern, Investoren, Politikern und Meinungsbildnern.<br />
Die herausragende Stellung der ETH und der medizinischen Fakultät der Universität Zürich, das<br />
breite medizinisch-industrielle Know-how sowie der exzellente Dienstleistungsstandort bieten denn auch<br />
eine einzigartige Voraussetzung, Zürich zu einem international führenden Zentrum der hochspezialisierten<br />
Medizin zu entwickeln.<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 19
APPLAUS<br />
Ehrungen, Preise und Beförderungen<br />
Wir gratulieren …<br />
… Prof. Dr. med. Christian Gerber, Ärztlicher<br />
Direktor und Ordinarius für Orthopädie<br />
an der Universität Zürich, der von der American<br />
Academy of Orthopaedic Surgeons an<br />
der Jahresversammlung in San Fancisco mit<br />
dem «AAOS Achievement Award» ausgezeichnet<br />
wurde. Zudem wurde Prof. Dr. med.<br />
C. Gerber vom Amerikanischen Journal of<br />
Bone and Joint Surgery zum «International<br />
Editor» ernannt.<br />
… Prof. Dr. med. Christian Pfirrmann,<br />
Chefarzt Radiologie und bereits Qualitätsverantwortlicher<br />
der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong>, zur<br />
Ernennung zum Stv. Ärztlichen Direktor per<br />
1.1.<strong>2012</strong>.<br />
… PD Dr. med. Peter Koch, Teamleiter Kniechirurgie,<br />
der von der medizinischen Fakultät<br />
den Titel eines Privatdozenten und somit die<br />
Venia Legendi erhalten hat.<br />
… Prof. Dr. med. Armin Curt, Chefarzt und<br />
Direktor Zentrum für Paraplegie, und Prof.<br />
Dr. med. Volker Dietz, die mit dem IRP / IFP<br />
Schellenberg Prize für herausragende Forschungsarbeiten<br />
auf dem Gebiet der Paraplegiologie<br />
ausgezeichnet wurden.<br />
… Prof. Dr. med. Alain Borgeat, Chefarzt<br />
Anästhesie, der mit dem «ESRA Distinguished<br />
Services Award Lecture 2011» ausgezeichnet<br />
wurde. Es handelt sich dabei um eine Anerkennung<br />
der Europäischen Gesellschaft<br />
für Anästhesiologie für seine geleistete Arbeit<br />
in der Erforschung und Ausbreitung der<br />
Regionalanästhesie und Schmerztherapie.<br />
… Prof. Dr. med. Alain Borgeat und Dr.<br />
med. José A. Aguirre, die für ihren Einsatz<br />
in der Lehre der Regionalanästhesie von der<br />
20 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
European Society of Regional Anaesthesia<br />
& Pain Therapy (ESRA) mit der Zusprechung<br />
des ersten ESRA Educational Support<br />
Grants ausgezeichnet wurden. Hierfür wird<br />
die Abteilung für Anästhesiologie der <strong>Uniklinik</strong><br />
<strong>Balgrist</strong> von der ESRA als «Center of Excellence<br />
in Regional Anaesthesia» aufgeführt.<br />
… Prof. Dr. med. Alain Borgeat und seinem<br />
Team, die in Zusammenarbeit mit den Universitäten<br />
Zürich und Chicago ein Stipendium<br />
der European Society of Anaesthesiology<br />
(ESA Research Grant <strong>2012</strong>) erhalten haben<br />
für das Projekt «Effects of Ropivacaine in<br />
lung cancer recurrence and metastasis – Is<br />
it a SRc inhibitor ?» Borgeat A., Minshall R.D.,<br />
Beck-Schimmer B., Piegeler T. Votta-Velis G.<br />
… Prof. Dr. med. Alain Borgeat und seinem<br />
Team, die in Zusammenarbeit mit den Universitäten<br />
Zürich und Chicago ein Stipendium<br />
der European Society of Regional Anaesthesia<br />
(ESRA Research Grant <strong>2012</strong>) erhalten<br />
haben für das Projekt «Comparison of different<br />
Local Anaesthetics on SRc inhibition in<br />
lung cancer recurrence and metastasis».<br />
… Dr. med. José A. Aguirre zu seiner Wahl<br />
durch die Swiss Association of Regional<br />
Anaesthesia and Analgesia (SARA) zum Repräsentanten<br />
der Schweiz in den ESRA (European<br />
society of Regional Anesthesia & Pain<br />
Therapy) Council.<br />
… Dr. med. José A. Aguirre, der aufgrund<br />
seiner Leistung als Co-Examinator am ESRA<br />
(European Society of Regional Anaesthesia &<br />
Pain Therapy) offiziell zum Haupt-Examinator<br />
ernannt wurde.
… PD Dr. med. Florian Buck, Oberarzt Radiologie,<br />
der von der Medizinischen Fakultät<br />
Zürich den Titel eines Privatdozenten (PD)<br />
und damit die Venia Legendi erhalten hat.<br />
… PD Dr. med. Norman Espinosa, Leiter<br />
Fuss-Team, der nach seiner Habilitation und<br />
ausserordentlich erfolgreicher Teamentwicklung<br />
und Teamführung per 1. Januar <strong>2012</strong><br />
zum leitenden Arzt befördert wurde.<br />
… Dr. med. Reto Sutter, Oberarzt Radiologie,<br />
der den diesjährigen Jubiläumspreis der<br />
SGR-SSR gewonnen hat.<br />
Cartoon<br />
… PD Dr. med. Leonhard Ramseier zu seiner<br />
Wahl in das «Editorial Board» des «Journal<br />
of Children's Orthopaedics».<br />
… Adam Sabile und seinen Ko-Autoren vom<br />
Labor für Orthopädische Forschung für den<br />
<strong>2012</strong> Best Basic Research Paper Award der<br />
Schweizerischen Gesellschaft for Knochen<br />
und Mineralien Forschung SBMS für die folgende<br />
Arbeit: «Cyr61 indicates Poor Survival<br />
in Osteosarcoma Patients and Promotes Intratibial<br />
Xenograft Primary Tumor Growth and<br />
Lung Metastasis in Mice». Diese Forschungsarbeit<br />
wurde <strong>2012</strong> im Journal of Bone and<br />
Mineral Research publiziert.<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 21
Kontakt<br />
PD Dr. med.<br />
Thomas M. Kessler<br />
Leiter Neuro-Urologie<br />
Tel. Sekretariat:<br />
+41 44 386 39 07<br />
thomas.kessler@<br />
balgrist.ch<br />
cmH2O<br />
Dr. med.<br />
Marko Kozomara<br />
Oberarzt i.V.<br />
Neuro-Urologie<br />
Tel. Sekretariat:<br />
+41 44 386 39 07<br />
marko.kozomara@<br />
balgrist.ch<br />
GEWUSST WIE<br />
Die Auflösung<br />
Die richtige Antwort zu «GEWUSST WIE» auf Seite 12 lautet: Botulinum-A-Toxin (Botox ® )<br />
Injektionen in den Detrusor (3).<br />
Abb. 4 Detrusordruck mit Botox ® .Maximale Blasen- kapazität 620 ml.<br />
Abb. 5<br />
Eine Harnwegsinfekt-Metaphylaxe mit Preiselbeersaft<br />
kann bei unkomplizierten Harnwegsinfekten<br />
hilfreich sein, verhindert aber<br />
bei vesiko-uretero-renalem Reflux nicht erneute<br />
Pyelonephritiden, die unbehandelt zur<br />
Nierenschädigung bis hin zum Nierenfunktionsverlust<br />
führen können.<br />
22 | <strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />
Eine Langzeit-Antibiotikumbehandlung führt<br />
zur Bildung von multiresistenten Bakterien<br />
und sollte vermieden werden.<br />
Der vesiko-uretero-renale Reflux bei unserer<br />
Patientin ist durch die hohen Detrusordrücke<br />
im Rahmen der Detrusorüberaktivitäten<br />
21min<br />
bedingt. Dieses Hochdruck-System wird<br />
durch die Ureter-Neuimplantation mit Anti-<br />
Reflux-Plastik nicht beseitigt. So sind hier<br />
Botulinum-A-Toxin (Botox ® ) Injektionen in<br />
den Detrusor vorzuziehen, da dadurch die<br />
Detrusorüberaktivitäten behandelt werden<br />
können. Bei unserer Patientin konnten durch<br />
Botulinum-A-Toxin (Botox ® ) Injektionen in<br />
den Detrusor die Detrusorüberaktivitäten<br />
vollständig beseitigt werden (Abb. 4), und es<br />
war kein vesiko-uretero-renaler Reflux mehr<br />
nachweisbar (Abb. 5). Die Patientin war vollständig<br />
kontinent, und es kam zu keinen Pyelonephritiden<br />
mehr.
GEWUSST WIE<br />
6c<br />
7b<br />
7a<br />
6a<br />
6b<br />
Abb. 6<br />
Die Wirkung von Botulinum-A-Toxin (Botox ® )<br />
Injektionen in den Detrusor hält 6–14 Monate<br />
an (danach kann die Behandlung wiederholt<br />
werden), und es treten kaum Nebenwirkungen<br />
auf. Diese Behandlung erfolgt minimalinvasiv<br />
in Lokalanästhesie mit dem starren<br />
(Abb. 6a, 7a) oder flexiblen (Abb. 6b) Zystoskop<br />
in einem ambulanten Setting.<br />
Abb. 7<br />
Über den Arbeitskanal des Zystoskops wird<br />
eine feine Nadel (Abb. 6c, 7b) eingeführt und<br />
an 10 bis 30 Stellen Botulinum-A-Toxin in den<br />
Detrusor injiziert (Abb. 7a, 7b).<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 23
Kontaktangaben <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong><br />
ORTHOPÄDIE SCHULTER & ELLBOGEN<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Christian Gerber Montag Tel. +41 44 386 30 06<br />
PD Dr. med. Dominik Meyer Montag und Mittwoch Tel. +41 44 386 30 12<br />
schulter_ellbogen@balgrist.ch<br />
HAND<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Ladislav Nagy Montag und Mittwoch Tel. +41 44 386 30 11<br />
hand@balgrist.ch<br />
WIRBELSÄULE<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
PD Dr. med. Kan Min Dienstag und Freitag Wirbelsäule-Sprechstunde:<br />
Tel. +41 44 386 12 65<br />
Skoliose-Sprechstunde:<br />
Tel. +41 44 386 12 70<br />
wirbelsaeule@balgrist.ch<br />
HÜFTE & BECKEN<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
PD Dr. med. Claudio Dora Montag und Freitag Tel. +41 44 386 12 89<br />
huefte@balgrist.ch<br />
KNIE<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
PD Dr. med. Peter Koch Dienstag und Donnerstag Tel. +41 44 386 12 83<br />
knie@balgrist.ch<br />
FUSS & SPRUNGGELENK<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
PD Dr. med. Norman Espinosa Dienstag und Donnerstag Tel. +41 44 386 12 82<br />
fuss@balgrist.ch<br />
TUMOREN<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
Prof. Dr. med. et Dr. sc. nat. Mittwoch Tel. + 41 44 386 30 95<br />
Bruno Fuchs tumoren@balgrist.ch<br />
KINDERORTHOPÄDIE<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
Dr. med. Stefan Dierauer Freitag Tel. +41 44 386 30 91<br />
kinder@balgrist.ch<br />
TECHNISCHE ORTHOPÄDIE<br />
Teamleitung Sprechstunde Kontakt<br />
KD Dr. med. Thomas Böni Dienstag und Freitag Tel. +41 44 386 36 03<br />
to@balgrist.ch<br />
RHEUMATOLOGIE Chefarzt Sprechstunde Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Rudolf O. Kissling nach Vereinbarung Tel. +41 44 386 35 01<br />
rheumatologie@balgrist.ch<br />
ZENTRUM FÜR PARAPLEGIE Chefarzt Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Armin Curt Tel. +41 44 386 39 01<br />
paraplegie@balgrist.ch<br />
STATIONÄRER BEREICH<br />
Ärztliche Leitung Kontakt<br />
PD Dr. med. Dagmar Iris Keller Lang Tel. +41 44 386 39 01<br />
paraplegie@balgrist.ch
ZENTRUM FÜR PARAPLEGIE (Fortsetzung)<br />
AMBULATORIUM<br />
Ärztliche Leitung Kontakt<br />
Dr. med. Jörg Henauer Tel. +41 44 386 39 12<br />
dispo-zh@balgrist.ch<br />
NEUROLOGIE<br />
Ärztliche Leitung Kontakt<br />
PD Dr. med. Martin Schubert Tel. +41 44 386 38 20<br />
paraplegie@balgrist.ch<br />
NEURO-UROLOGIE<br />
Ärztliche Leitung Kontakt<br />
PD Dr. med. Thomas M. Kessler Tel. +41 44 386 39 12<br />
neuro-urologie@balgrist.ch<br />
RADIOLOGIE Chefarzt Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Christian Pfirrmann Tel. +41 44 386 12 40<br />
radiologie@balgrist.ch<br />
ANÄSTHESIE Chefarzt Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Alain Borgeat Tel. +41 44 386 38 32<br />
anaesthesie@balgrist.ch<br />
INNERE MEDIZIN Leitung Kontakt<br />
Dr. med. Jan Burkhard Tel. +41 44 386 37 03<br />
innere_medizin@balgrist.ch<br />
CHIROPRAKTIK Leitung Kontakt<br />
Prof. Kim Humphreys, DC, PhD Tel. +41 44 386 57 01<br />
chiropraktik@balgrist.ch<br />
PFLEGEDIENST Leitung Kontakt<br />
Judith Seitz Tel. +41 44 386 32 03<br />
judith.seitz@balgrist.ch<br />
PHYSIOTHERAPIE Leitung Öffnungszeiten Kontakt<br />
Christina Gruber Montag bis Donnerstag Tel. +41 44 386 15 88<br />
07.00 – 19.00 Uhr physio-dispo@balgrist.ch<br />
Freitag 07.00 – 18.00 Uhr<br />
ERGOTHERAPIE Leitung Öffnungszeiten Kontakt<br />
Bruno Mathis Montag bis Freitag Tel. +41 44 386 15 73<br />
07.30 – 12.00 Uhr und ergotherapie@balgrist.ch<br />
13.00 – 17.00 Uhr<br />
BALGRIST TEC Leitung Öffnungszeiten Shop Kontakt<br />
Bernd Moll Montag bis Donnerstag Tel. +41 44 386 58 00<br />
08.30 – 17.15 Uhr info-tec@balgrist.ch<br />
Freitag 08.30 – 16.30 Uhr<br />
REHA BALGRIST Leitung Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Rudolf O. Kissling Tel. +41 44 386 35 01<br />
rheumatologie@balgrist.ch<br />
<strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> Forchstrasse 340 8008 Zürich<br />
Tel +41 44 386 11 11 Fax +41 44 386 11 09 info@balgrist.ch www.balgrist.ch
<strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> Forchstrasse 340 8008 Zürich<br />
Tel +41 44 386 11 11 Fax +41 44 386 11 09 info@balgrist.ch www.balgrist.ch<br />
<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 2