Klassifizierung von Böden
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© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Bezeichnung und <strong>Klassifizierung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Böden</strong><br />
W. Wu<br />
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Geotechnische Bezeichnung und <strong>Klassifizierung</strong> <strong>von</strong> Gesteinen<br />
Die geotechnischen Eigenschaften <strong>von</strong> Gesteinen werden angegeben durch<br />
• geotechnische Gesteinsbezeichnungen<br />
• geotechnische Gesteinsklassifizierungen<br />
• geotechnische Gesteinskennwerte<br />
• Die geotechnischen Eigenschaften beziehen sich auf<br />
• die Gesteinsart (stoffliche Zusammensetzung),<br />
• den Gesteinszustand und<br />
• das Gesteinsverhalten unter bestimmten äußeren Einwirkungen<br />
(Belastungen, Durchströmung u.ä.).<br />
Zusätzlich: geologische und petrographische Bezeichnung<br />
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Bei <strong>Böden</strong> werden folgende Eigenschaften berücksichtigt:<br />
• Kornverteilung<br />
• Kornform, der Rundungsgrad und die Rauhigkeit der Kornoberfläche (des Grobanteiles)<br />
• Bildsamkeit der Feinanteile<br />
• organischen Stoffe<br />
• Kalkgehalt<br />
• Farbe<br />
• Lagerungsdichte bzw. Zustandsform<br />
• Verfestigung<br />
Bei Festgesteinen werden folgende Eigenschaften berücksichtigt:<br />
• Festgesteinsart (aufgrund der mineralogischen Zusammensetzung und der Genese)<br />
• Körnigkeit und Korngrößen<br />
• Schieferung<br />
• Schichtung<br />
• Kalkgehalt<br />
• Farbe<br />
• Dichtigkeit<br />
• Ritzhärte<br />
• Spaltbarkeit<br />
• Wasserstabilität<br />
Bei Fels werden folgende Eigenschaften berücksichtigt:<br />
• Klüftung<br />
• Schieferung<br />
• Verwitterungsgrad<br />
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Bezeichnung <strong>von</strong> <strong>Böden</strong><br />
Korngröße und Kornverteilung<br />
Bestimmungsmethoden:<br />
- Siebanalyse: d = Maschenweite der Siebe<br />
- Schlämmanalyse: d = äquivalente Kugeldurchmesser<br />
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Durch eine bestimmte Korngröße d (mm) wird eine Gesamtkörnung in den Rückstand R und in den<br />
Durchgang D:<br />
R + D = 1<br />
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Kornfraktionen (DIN 4022 Bl.1, ÖNORM B 4401 T.3)<br />
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Körnungen aus gebrochenem Gestein:<br />
< 0,09 mm Steinmehl, Füller<br />
0,09/2 mm Brechsand, Edelbrechsand<br />
2/25 mm Splitt, Edelsplitt<br />
25/65 mm Schotter<br />
> 65 mm Grobschotter<br />
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Bodenbezeichnung aufgrund der Kornverteilung<br />
Haupt- und Nebenbestandteilen<br />
Geschüttete <strong>Böden</strong>: A (= Anschüttung)<br />
Visuelle und manuelle Schätzung: Bodenbezeichnung in runder Klammer gesetzt.<br />
Kennzeichnung der Person: Zeichen hinter der Klammer (z.B. die Zahlen 1,2, ...)<br />
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Beispiele<br />
A: S, u ; A: G, s, t<br />
(A: G, s)1; (fmG, S, u)2; mit 1: Bohrfirma, 2: Laboratorium<br />
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Kennwerte der Kornverteilung<br />
Kornanteile<br />
Kornverteilungskurve (Körnungskurve) bzw. Kornverteilungsband (Körnungsband)<br />
maximale Korngröße dmax<br />
mittlere Korngröße d50<br />
d60<br />
Ungleichkörnigkeitszahl U =<br />
d<br />
Krümmungszahl<br />
Kennzeichnende Korngrößen<br />
Wirksame Korngrößen<br />
2<br />
d30<br />
d<br />
C = =<br />
d d d<br />
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10<br />
60<br />
10<br />
30<br />
10<br />
d<br />
d<br />
60<br />
30<br />
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Beurteilung der Einzelkörner des Grobkornanteiles<br />
(a) Kornform<br />
Bezeichnung Symbol<br />
gedrungen dr<br />
flach fa<br />
länglich lä<br />
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Gesteine oder Minerale mit isotroper Festigkeit (z.B. Quarz) ergeben gedrungene, solche mit anisotroper<br />
Festigkeit plattige Kornformen.<br />
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(b) Rundungsgrad<br />
Je länger der Transportweg, desto gerundeter und desto glatter ist die Kornoberfläche und desto kleiner ist<br />
die maximale Korngröße.<br />
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Beispiele:<br />
Bodenprobe 210 Bodenprobe 1625<br />
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Grobkies<br />
Grobsand Mittelfeinsand<br />
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(c) Rauhigkeit der Kornoberfläche<br />
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Zahlenmäßig kann die Rauhigkeit der Kornoberfläche durch den Reibungsbeiwert μ = tan φs ausgedrückt<br />
werden.<br />
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Atterbergsche Zustandsgrenzen<br />
Zustandsformen bindiger <strong>Böden</strong>:<br />
− Flüssiger Zustand.<br />
− Bildsamer Zustand<br />
− Halbfester Zustand<br />
− Fester Zustand<br />
w L<br />
w P<br />
w S<br />
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Grenzen zwischen diesen Zuständen:<br />
− Wassergehalt bei der Fließgrenze wL (Übergang vom flüssigen zum bildsamen Bereich)<br />
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− Wassergehalt bei der Ausrollgrenze wP (Übergang vom bildsamen zum halbfesten Bereich)<br />
Anfangsscherfestigkeit cu beträgt bei der Ausrollgrenze etwa 100 ÷ 200 kN/m 2 , bei der Fließgrenze<br />
etwa 5 kN/m 2 .<br />
Bildsamkeitszahl:<br />
IP = wL - wP<br />
Bezeichnung Symbol Definition<br />
nicht bildsam nb Ip = 0<br />
schwach<br />
bildsam<br />
b‘ wL ≤ 35 %<br />
mittel<br />
bildsam<br />
b 35 % < wL ≤ 50 %<br />
stark bildsam b wL > 50 %<br />
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Bildsamkeitsdiagramm <strong>von</strong> Casagrande<br />
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Einfache Feldversuche<br />
Reibeversuch<br />
Schüttelversuch<br />
Knetversuch<br />
Schneideversuch<br />
Trockenfestigkeitsversuch<br />
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Aktivitätszahl IA<br />
I<br />
A<br />
I P<br />
D0,<br />
002mm<br />
= .<br />
Der Durchgang 0,002 mm wird dabei auf den Durchgang 0,4 mm bezogen.<br />
nichtaktive Tone IA < 0,75 (z.B. Kaolinit)<br />
normale Tone 0,75 ≤ IA ≤ 1,25 (z.B. Illit)<br />
aktive Tone IA > 1,25 (z.B. Montmorillonit)<br />
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Wassergehalt bei der Schrumpfgrenze wS (Übergang vom halbfesten zum festen Bereich)<br />
Degree of expansion<br />
or shrinkage<br />
1 w<br />
v = +<br />
ρ ρ<br />
s w<br />
Plasticity<br />
index<br />
IP [%]<br />
⎛ 1 1 ⎞<br />
= ⎜ − ⎟<br />
⎝ ρ ρ ⎠<br />
wS ρ w<br />
Colloid<br />
content % (<<br />
0,001 mm)<br />
d s<br />
Shrinkage<br />
limit<br />
wS [%]<br />
Very high > 35 > 28 < 11<br />
High 25 ÷ 41 20 ÷ 31 7 ÷ 12<br />
Medium 15 ÷ 28 13 ÷ 23 10 ÷ 16<br />
Low < 18 < 15 > 15<br />
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Wasseraufnahmefähigkeit feinkörniger <strong>Böden</strong><br />
Versuchsanordnung zum Messen der<br />
Wasseraufnahmefähigkeit nach ENSLIN<br />
Wasseraufnahmegerät nach NEFF<br />
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Organische Stoffe (organische Substanz)<br />
Zu den organischen Stoffen im Boden zählen nicht mineralische, organisch entstandene Stoffe. Dazu zählen:<br />
lebende und tote Mikroorganismen (unzersetzte organische Stoffe)<br />
nicht oder nicht völlig zersetzte pflanzliche oder tierische Rückstände<br />
dunkle, amorphe, schwer zersetzbare Masse, die alle Spuren ihres ursprünglichen Aufbaues verloren hat<br />
(zersetzte organische Stoffe)<br />
Humifizierung und Mineralisierung<br />
Unterteilung der Huminstoffe:<br />
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Gehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff (TOC) versteht man den aus den organischen<br />
Stoffen des Bodens stammenden Kohlenstoff. Differenz des Gesamtkohlenstoffes und des anorganischen<br />
(Carbonat-) Kohlenstoffes.<br />
Bezeichnungen:<br />
Bezeichnung Symbol<br />
Glühverlustdifferenz<br />
Farbe<br />
ΔVgl [%] Nichtbindiger Boden Bindiger Boden<br />
schwach organisch o‘ > 2 Tiefgrau Mineralfarbe<br />
organisch o > 5 Schwarz Tiefgrau<br />
stark organisch o > 10 Schwarz Schwarz<br />
organischer Boden O > 30<br />
Gehalt an organischen Stoffen (sh. DIN 1054 und ÖNORM B 4430)<br />
Anstelle der allgemeinen Symbole 0 bzw. o werden auch die besonderen Symbole Tf bzw. tf (für Torf), F<br />
bzw. f (für Faulschlamm) und Mu (für Mutterboden) verwendet.<br />
Organische Beimengungen erhöhen die Wasseraufnahmefähigkeit (Wasseranlagerungskapazität). Dies<br />
ergibt eine reduzierte Verdichtungsfähigkeit:<br />
Bodenkunde (landwirtschaftliche Bodennutzung): wünschenswert<br />
Geotechnik: ungünstige Bodeneigenschaft<br />
28
Laborversuche<br />
(a) Glühversuch<br />
Glühverlust<br />
m<br />
Vgl<br />
=<br />
m<br />
Δ<br />
Glühverlustdifferenz: ΔV = V −V<br />
gl gl, 1 gl,<br />
2<br />
(b) Prüfung mit verdünnter Natronlauge<br />
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(c) Aufschwimmende organische Stoffe<br />
(d) Oxidation und Titration<br />
Einfache Feldversuche<br />
(a) Vorhandensein nicht zersetzter organischer Stoffe<br />
(b) Bodenfarbe<br />
(c) Riechversuch<br />
− Trockene anorganische Tone: erdiger Geruch<br />
− Organische <strong>Böden</strong>: modriger Geruch<br />
− Verwesende organische Stoffe riechen nach faulen Eiern (Schwefelwasserstoff)<br />
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Kalkgehalt<br />
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Massenanteil mCa des Kalzium- und Magnesiumkarbonates an der Gesamttrockenmasse ms.<br />
V<br />
Ca<br />
=<br />
m<br />
m<br />
Ca<br />
s<br />
Mit verdünnter Salzsäure wird nur das Kalziumkarbonat, mit konzentrierter Salzsäure wird auch das<br />
Magnesiumkarbonat bestimmt.<br />
Quantitativ wird der Kalkgehalt mit dem Apparat <strong>von</strong> Scheibler bestimmt.<br />
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Farbe<br />
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Bei der Farbkennzeichnung ist zwischen der Farbe, ihrer Helligkeit und ihrer Sättigung (Intensität)<br />
zu unterscheiden.<br />
Zur möglichst eindeutigen Kennzeichnung der Farben können Farbkarten verwendet werden.<br />
In der landwirtschaftlichen Bodenkunde ist die Bodenfarbe ein wesentliches<br />
<strong>Klassifizierung</strong>smerkmal (z.B. Braun-, Rot- und Schwarzerde). Standard Bodenfarbtafeln.<br />
Für geotechnische Zwecke empfiehlt es sich, aus einem breiteren Spektrum <strong>von</strong> Farben eine<br />
Auswahl zu verwenden.<br />
Herausgeber der Farbtafeln RAL-F2: RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und<br />
Kennzeichnung e.V., Bonn (früher: Reichs-Ausschuß für Lieferbedingungen).<br />
Die Bodenfarbe ist für die geotechnischen Eigenschaften <strong>von</strong> verhältnismäßig geringer<br />
Bedeutung.<br />
Die Bodenfarben können helfen, die in benachbarten Aufschlüssen anstehenden Bodenschichten<br />
einander zuzuordnen.<br />
RAL 1002 Sandgelb<br />
RAL 1004 Goldgelb<br />
RAL 1014 Elfenbein<br />
RAL 3009 Oxidrot<br />
RAL 3011 Braunrot<br />
RAL 6013 Schilfgrün<br />
RAL 7006 Beigegrau<br />
RAL 7030 Steingrau<br />
RAL 7031 Blaugrau<br />
RAL 7032 Kieselgrau<br />
RAL 8000 Grünbraun<br />
RAL 8001 Ockerbraun<br />
RAL 8003 Lehmbraun<br />
RAL 8004 Kupferbraun<br />
RAL 8011 Nußbraun<br />
RAL 8023 Orangebraun<br />
RAL 8028 Terrabraun<br />
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<strong>Klassifizierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Böden</strong><br />
Durchgang 63 mm.<br />
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Steine und Blöcke müssen gegebenenfalls zusätzlich in Masseanteilen der gesamten Probe (0 ÷ 63 mm +<br />
Grobkornanteile > 63 mm = 100%) angegeben werden.<br />
<strong>Klassifizierung</strong> nach der Genese<br />
Ein gewachsener Boden ist durch einen abgeklungenen geologischen (erdgeschichtlichen) Vorgang<br />
entstanden.<br />
Ein geschütteter Boden ist durch Aufschüttung oder Aufspülen entstanden (Anschüttungen, Verfüllungen,<br />
Dämme).<br />
Geschüttete und nicht oder nur wenig verdichtete <strong>Böden</strong> stellen keinen tragfähigen Untergrund dar.<br />
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<strong>Klassifizierung</strong> nach der Bindigkeit<br />
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Nichtbindige <strong>Böden</strong>: hohe Durchlässigkeit und geringe Zusammendrückbarkeit<br />
Bindige <strong>Böden</strong>: geringe Durchlässigkeit und eine hohe Zusammendrückbarkeit<br />
Verhältnis zwischen den Durchlässigkeiten (ausgedrückt durch den Durchlässigkeitsbeiwert k) 1,000.000/1<br />
und mehr, Verhältnis zwischen den Zusammendrückbarkeiten (ausgedrückt durch den Steifemodul Es)<br />
1/100 und weniger<br />
Typische Vertreter: Sande und Tone<br />
Nichtbindige <strong>Böden</strong> D 0,06 mm ≤ 15 %<br />
Bindige <strong>Böden</strong> D 0,06 mm > 15 %<br />
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<strong>Klassifizierung</strong> nach den Grob- und Feinkornanteilen (ÖNORM B 4400)<br />
Grobkörnige <strong>Böden</strong> D 0,06 mm ≤ 5 %<br />
Gemischtkörnige <strong>Böden</strong> 5% < D 0,06 mm ≤ 40 %<br />
Feinkörnige <strong>Böden</strong> D 0,06 mm > 40 %<br />
36
Bodenklassifizierung nach DIN<br />
18196<br />
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<strong>Klassifizierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Böden</strong> und Fels für Erdarbeiten nach ÖNORM B 2205<br />
Die Boden- und Felsarten werden nach dem Schwierigkeitsgrad beim Bearbeiten in sieben Klassen<br />
zusammengefaßt.<br />
Diese Klassifikation dient:<br />
˘ der einheitlichen Ausschreibung und Abrechnung der erforderlichen Bauleistungen und<br />
˘ der Planung und Kostenkalkulation und des Maschineneinsatzes.<br />
Diese <strong>Klassifizierung</strong> erfolgt unabhängig <strong>von</strong> maschinentechnischen Leistungswerten.<br />
38
Bodenklasse 1: Mutterboden (Humus, Oberboden<br />
Zwischenboden<br />
Kennzeichnende Lösegeräte: Stichschaufel, Spaten.<br />
Bodenklasse 2: Wasserhaltender Boden (Schöpfboden)<br />
Wasserhaltender Boden (Schöpfboden)<br />
Kennzeichnende Lösegeräte: Schlammschaufel, Schöpfgefäß.<br />
Bodenklasse 3: Leichter Boden (loser Boden)<br />
Sande und Kiese bis 70 mm Korngröße ohne oder nur mit schwacher Bindung<br />
Kennzeichnendes Lösegerät: Wurfschaufel<br />
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Bodenklasse 4: Mittelschwerer Boden (Stichboden)<br />
Mittelbindige <strong>Böden</strong> in mittlerer Lagerungsdichte, mit mittlerem natürlichen Wassergehalt bzw. einem<br />
erheblichen Zusammenhalt:<br />
- stark lehmiger Sand und Kies, sandiger Lehm, Löß<br />
- <strong>Böden</strong> der Bodenklasse 3 mit Korngrößen über 70 mm, soweit sie nicht in Bodenklasse 5 gehören.<br />
Kennzeichnende Lösegeräte: Stichschaufel, Spaten.<br />
39
Bodenklasse 5: Schwerer Boden (Hackboden)<br />
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Bodenarten mit festem Zusammenhalt oder hoher Lagerungsdichte:<br />
- fetter, steifer Ton<br />
- <strong>Böden</strong> der Bodenklasse 4, die stark ausgetrocknet sind oder stark mit Geröilen, Geschieben und Steinen<br />
bis 200 mm Korngröße durchsetzt sind<br />
- Bauschutt<br />
Kennzeichnende Lösegeräte: Krampen, Spitz- und Breithacke.<br />
Bodenklasse 6: Leichter Fels (Reißfels) und Schrämboden<br />
- locker gelagertes Gestein (Fels), das stark klüftig, bröckelig, brüchig, schiefrig oder verwittert ist<br />
- verfestigte Sand- und Kiesschichten<br />
- Mergelschichten, die mit Steinen über 200 mm Durchmesser stark durchsetzt sind<br />
- Blockwerk, Moränen oder Schlackenhalden<br />
Kennzeichnende Lösegeräte: Meißel und Schlegel, Brechstange.<br />
Bodenklasse 7: Schwerer Fels<br />
- festgelagertes Gestein der Bodenklasse 6, welches händisch nicht mehr lösbar ist<br />
- Findlinge und Gesteinstrümmer über 0,1 m 3 Rauminhalt<br />
Kennzeichnende Löseart z.B. durch Sprengen<br />
Klebrige <strong>Böden</strong>: Der sich auf der Wurfschaufel oder auf dem Spaten befindliche Boden läßt sich nur mit<br />
Hilfe eines weiteren Gerätes (Spachtel oder dgl.) ablösen. Erschwernis bei der Förderung.<br />
Wechseln mehrere Boden- oder Felsarten, kann es zweckmäßig sein, zu einer Leistungsposition<br />
zusammenzufassen.<br />
40
Zustand <strong>von</strong> <strong>Böden</strong><br />
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• Volums- und Massenverhältnisse, Trockendichte, Wassergehalt, Sättigungsgrad<br />
• Zustandsform<br />
• Verfestigung<br />
• Eindringwiderstand <strong>von</strong> Rammsonden, Drucksonden und Penetrometern<br />
41
Volums- und Masseverhältnisse<br />
Volumina Vs + Vw<br />
+ Va<br />
= Vs<br />
+ Vp<br />
= V<br />
Feststoffvolumina s V<br />
Wasservolumen w V<br />
Luftvolumen Va Hohlraumvolumen Vp (im Lockergestein: Porenvolumen)<br />
Volumsanteile<br />
Vs<br />
V<br />
Vw<br />
V<br />
Va<br />
V<br />
Vs<br />
V<br />
Vp<br />
V<br />
Feststoffanteil ns Wasseranteil n ( oderθ ) = n. S<br />
Luftanteil n a<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
+ + = + = 1 bzw. n + n + n = n + n = 1<br />
w r<br />
Porenanteil (Porosität) n Vp<br />
ρ d<br />
= = 1−<br />
V ρ s<br />
e<br />
=<br />
1+<br />
e<br />
Porenzahl e Vp<br />
n<br />
= =<br />
Vs<br />
ns<br />
ρ s n<br />
= − 1 =<br />
ρ d 1−<br />
n<br />
Massen ms + mw + ma = m<br />
Feststoffmasse ms Wassermasse mw Luftmasse m a<br />
ms<br />
s<br />
Feststoffdichte ρsρs V bzw<br />
m<br />
= . ' =<br />
V '<br />
Wasserdichte ρ w<br />
Luftdichte ρ a<br />
s<br />
s<br />
s w a s<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
42
Dichteanteile<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
ms<br />
mw<br />
ma<br />
m<br />
+ + = bzw. ns. ρs + nw. ρw + na.<br />
ρa = ρ<br />
V V V V<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Da die Luftdichte ρ a im Verhältnis zur Wasserdichte ρ w und zur Feststoffdichte<br />
ρ s sehr klein ist (im Meeresniveau ist bei 5 °C ρ a = 0,00129 g/cm 3 ), kann sie in<br />
der Regel vernachlässigt werden. Somit gilt ausreichend genau<br />
ms<br />
mw<br />
m<br />
+ =<br />
V V V<br />
bzw. ns. ρs + nw.<br />
ρ w = ρ<br />
Trockendichte ρd ms<br />
=<br />
V<br />
= ns.<br />
ρ s<br />
Spezifisches Volumen v = 1<br />
ρ<br />
Wassergehalt<br />
m<br />
V<br />
w mw<br />
nw.<br />
ρ w nw.<br />
ρ w<br />
= = =<br />
ms<br />
ns.<br />
ρ s ρ d<br />
ρ<br />
= 1 + w<br />
ρ d<br />
Sättigungsgrad:<br />
Vw<br />
nw<br />
Sr<br />
= = =<br />
Vp<br />
n<br />
w w<br />
=<br />
⎛ 1 1 ⎞ w( Sr=<br />
1)<br />
ρ w⎜<br />
− ⎟<br />
⎝ ρ ρ ⎠<br />
Dichte ρ = = ns<br />
. ρs<br />
+ nw.<br />
ρw<br />
d<br />
d s<br />
Für den Fall S r = 1 gelten folgende Beziehungen:<br />
ρ s − ρ w<br />
Dichte: ρ = ns. ρs + n.<br />
ρw = ρd + ρ w ρ<br />
Wassergehalt: w n.<br />
ρ w ⎛ 1 1 ⎞<br />
= = ρ w ⎜ − ⎟<br />
n . ρ ⎝ ρ ρ ⎠<br />
s s<br />
d s<br />
ρ s − ρ w<br />
Dichte unter Auftrieb ρb = ρ− ρw = ρd ρ<br />
natürlicher Wassergehalt, natürliche Dichte, natürliche Porenzahl<br />
s<br />
s<br />
43
Luft<br />
Wasser<br />
Feststoff<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
Va Vp<br />
Vw<br />
Vs<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
e<br />
Vs=1<br />
mw<br />
ms<br />
44
Bestimmung des Wassergehaltes<br />
© Geotechnik I<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
45
Bestimmung der Dichte<br />
Ermittlung der Masse<br />
Die Probe wird vor und nach dem Trocknen gewogen.<br />
Ermittlung des Volumens<br />
Laborverfahren<br />
(a) Ausmessen der Probe (b) Tauchwägung<br />
(c) Quecksilberverdrängung<br />
© Geotechnik I<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
46
Feldverfahren<br />
a) Ausstechzylinder<br />
© Geotechnik I<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
47
(b) Ersatzverfahren mit steiler Mulde<br />
Sandersatzverfahren<br />
Doppeltrichter mit Stahlringplatte<br />
Wasserersatzverfahren<br />
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48
© Geotechnik I<br />
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49
(c) Isotopensonden<br />
© Geotechnik I<br />
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50
© Geotechnik I<br />
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Eichkurven für Isotopenmessungen mit Oberflächengerät zur Ermittlung <strong>von</strong> Wassergewicht (a)<br />
und Feuchtraumgewicht (b). (ASTM Designation E - 60 T, 1960).<br />
51
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
52
© Geotechnik I<br />
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FDVK:<br />
Flächendeckende Dynamische Verdichtungskontrolle<br />
53
Feststoffdichte <strong>von</strong> Lockergesteinen<br />
Mittlere Feststoffdichte <strong>von</strong> Lockergesteinen:<br />
Grobkörniger Boden .................... 2,65 g/cm 3<br />
Feinkörniger Boden (Ton) ........... 2,75 g/cm 3<br />
© Geotechnik I<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Die Feststoffdichten der einzelnen Fraktionen <strong>von</strong> Verwitterungsböden nehmen mit abnehmender<br />
Korngröße zu:<br />
54
Bestimmung der Feststoffdichte<br />
(a) Kapillar- und Flaschenpyknometer<br />
V<br />
V<br />
C<br />
w<br />
mwm3−m = =<br />
ρ ρ<br />
wT , 1 wT , 1<br />
mwm − m<br />
= =<br />
ρ ρ<br />
wT , 2 wT , 2<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
C<br />
1 2<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
55
(d) Luftpyknometer<br />
ρ = m<br />
V w<br />
ρ<br />
1 −<br />
ρ s<br />
=<br />
ρ<br />
− 1<br />
ρ<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
w<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
56
Lockerste Lagerung<br />
© Geotechnik I<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
57
Proctorversuch (ÖNORM B 4418; DIN 18127)<br />
Verdichtungsenergie: diese ergibt sich aus<br />
E<br />
= 1 2<br />
n . n . Gh .<br />
V<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
(MNm/m 3 )<br />
VL SS 2007<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Standard-Proctorversuch: E = 0,6 MNm/m³; modifizierter Proctorversuch: E = 2,75 MNm/m 3<br />
58
Zulässiges Größtkorn: 1/5 des Zylinderdurchmessers<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
59
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
60
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
61
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
62
Relative Dichten DPr bzw. DmPr:<br />
D<br />
Pr<br />
d<br />
ρ Pr<br />
DmPr = ρ<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
= ρ<br />
ρ<br />
d<br />
mPr<br />
Abhängigkeit der Proktorkurven <strong>von</strong> der Bodenart.<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
63
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
64
Schlaggabelversuch<br />
Versuchsvorgang bei der dichtesten Lagerung <strong>von</strong> Sandböden.<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
65
Rütteltischversuch (DIN 18126)<br />
Seitenlängen des quadratischen Rütteltisches: mindestens 70 cm<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Frequenz: 50 Hz<br />
Fliehkraft wird so eingestellt, daß sich eine Schwingweite <strong>von</strong> 1,0 mm ergibt. Dafür ist eine Last <strong>von</strong><br />
mindestens 0,8 kN erforderlich.<br />
Versuchsbehälter mit massenabhängiger<br />
Bleigewichtsbelastung und Meßeinrichtung<br />
66
Schwingungsverlauf ohne Auslaufbremse<br />
Schwingungsverlauf mit Auslaufbremse<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
67
Zustandsform nichtbindiger <strong>Böden</strong><br />
Relative Dichten (Lagerungsdichten)<br />
ρ d<br />
D Pr =<br />
ρ Pr<br />
Zustandszahlen<br />
,<br />
ρ d<br />
D m Pr =<br />
ρ<br />
D Pr −D<br />
min<br />
D =<br />
D f<br />
ρ d − ρ<br />
=<br />
ρ d,<br />
max − ρ<br />
Relative Verdichtungsfähigkeit<br />
D f<br />
n max − n<br />
= 1,<br />
0 − D min =<br />
1−<br />
n<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
m Pr<br />
d,<br />
min<br />
min<br />
,<br />
d,<br />
min<br />
min<br />
D R<br />
=<br />
n<br />
=<br />
n<br />
max<br />
ρ<br />
ρ<br />
max<br />
d<br />
R<br />
− n<br />
−n<br />
min<br />
,<br />
I<br />
D<br />
e<br />
=<br />
e<br />
max<br />
max<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
− e<br />
− e<br />
min<br />
.<br />
D min<br />
ρ<br />
=<br />
ρ<br />
Relative Verdichtungsfähigkeit grobkörniger <strong>Böden</strong>: bei gerundeten Körnungen minimal etwa 8%, bei<br />
kantigen Körnungen etwa 20%.<br />
d,<br />
min<br />
Pr<br />
68
Beispiel<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
Gesamtmaterial 0/56 Material 4/56<br />
VL SS 2007<br />
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Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Wassergehalt w = 0 Wassergehalt w = 0<br />
Dichteste Lagerung ρR = 2,258 g/cm 3 ± 0,007 ρR = 1,806 g/cm 3 ± 0,003<br />
Lockerste Lagerung ρd,min = 1,981 g/cm 3 ± 0,001 ρd,min = 1,568 g/cm 3 ± 0,002<br />
Verdichtungsfähigkeit Δρd = 0,277 g/cm 3<br />
Δρd = 0,238 g/cm 3<br />
Relative Verdichtungsfähigkeit Df = 0,12 Df = 0,13<br />
Schüttdichte ρSch = 2,073 g/cm 3<br />
ρSch =1,751 g/cm 3<br />
Lockerste Lagerung ρd,min = 1,595 g/cm 3<br />
Verdichtungsfähigkeit Δρd = 0,663 g/cm 3<br />
DR = 91,8 % DR = 97,0 %<br />
Wassergehalt w = 2,0 % Wassergehalt w = 0,7 %<br />
ρd,min = 1,557 g/cm 3<br />
Δρd = 0,249 g/cm 3<br />
Relative Verdichtungsfähigkeit Df = 0,29 Df = 0,14<br />
Schüttdichte ρSch = 1,866 g/cm 3<br />
ρSch = 1,746 g/cm 3<br />
DR = 82,6 % DR = 97,7 %<br />
69
Zustandsform nichtbindiger <strong>Böden</strong><br />
Zustandsform Symbol Zustandszahl D<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
U < 5 U ≥ 5<br />
sehr locker sl < 0,10 < 0,25<br />
locker lo ≥ 0,10 ≥ 0,25<br />
mitteldicht mi ≥ 0,30 ≥ 0,45<br />
dicht di ≥ 0,50 ≥ 0,65<br />
sehr dicht sd ≥ 0,70 ≥ 0,85<br />
Zustandsform Relative Dichte DPR<br />
[%]<br />
sehr locker < 90<br />
locker ≥ 90<br />
mitteldicht ≥ 95<br />
dicht ≥ 98<br />
sehr dicht ≥ 100<br />
Zustandsform bindiger <strong>Böden</strong><br />
-<br />
Relative Dichte D Pr<br />
- Konsistenzzahl IC<br />
- Anfangsscherfestigkeit c u<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
70
Manuelle Bestimmung Konsistenz<br />
Flüssig: Boden erzeugt beim Pressen in<br />
der Faust einen kaum merkbaren Widerstand<br />
und quillt zwischen den Fingern<br />
hindurch. Der Boden klebt an den Fingern.<br />
Breiig: Boden erzeugt beim Pressen in der<br />
Faust einen deutlichen Widerstand und<br />
quillt zwischen den Fingern hindurch. Der<br />
Boden verschmiert sich beim Ausrollen und<br />
klebt an den Fingern.<br />
Weich: Boden läßt sich leicht kneten und<br />
zu 3 mm dicken Röllchen ausrollen ohne zu<br />
zerbröckeln.<br />
Steif: Boden läßt sich nur schwer kneten,<br />
aber noch zu 3 mm dicken Röllchen<br />
ausrollen, ohne zu zerbröckeln.<br />
Halbfest: Boden zerbröckelt beim Versuch,<br />
ihn zu 3 mm dicken Röllchen auszurollen.<br />
Er läßt sich noch kneten und hat meist eine<br />
dunkle Farbe.<br />
Fest: Boden läßt sich nicht kneten, sondern<br />
nur zerbrechen. Er hat meist eine helle<br />
Farbe.<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
71
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Porenzahlen <strong>von</strong> Tonen, die in einem Stehzylinder (Inhalt 1000 ml) sedimentierten:<br />
72
Zustandszahl (Konsistenzzahl)<br />
I<br />
C<br />
=<br />
wLw I<br />
− 04 ,<br />
Zustandsform bindiger <strong>Böden</strong><br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
P<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
73
Anfangsscherfestigkeit<br />
Zustandsform Anfangsscherfestigkeit cu<br />
[kN/m²]<br />
breiig 0-10<br />
weich 10-50<br />
steif 50-100<br />
halbfest 100-200<br />
fest >200<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
74
Taschenpenetrometer<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Stab <strong>von</strong> 6,3 mm (= 1/4“) Durchmesser wird bis zu einer Marke (= 6,3 mm tief) in den Boden gedrückt.<br />
75
Handpenetrometer<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
- Prüfung der Lagerungsdichte und Zustandsform des gewachsenen Bodens in Schürfgruben und<br />
Baugruben<br />
- Prüfung der Verdichtung <strong>von</strong> Schüttlagen<br />
Glatter Stahlstab mit kreisförmigem Querschnitt (∅ 12 mm = 1,13 cm²) und kreisförmiger Druckfläche.<br />
76
Beispiel 1<br />
Eindringtiefe e [cm]<br />
10.00<br />
8.00<br />
6.00<br />
4.00<br />
2.00<br />
0.00<br />
Mittelwert<br />
Maximum, Minimum<br />
0.00 2.00 4.00 6.00 8.00 10.00<br />
Anzahl der Übergänge<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
Mittlere Eindringtiefe e [cm]<br />
10.00<br />
9.00<br />
8.00<br />
7.00<br />
6.00<br />
5.00<br />
4.00<br />
3.00<br />
2.00<br />
1.00<br />
0.00<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
96.00 98.00 100.00 102.00<br />
Relative Dichte Dpr [%]<br />
77
Beispiel 2<br />
Gerundeter,stark sandiger Kies (B904) Kantiger, sandiger Kies (B905)<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
78
Verfestigung des Bodens (Verkittung)<br />
Bindemittel (Kalk, Kieselsäure o.a.)<br />
Manuelle Abschätzung:<br />
© Geotechnik I<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
VL SS 2007<br />
Institut nstitut für Geotechnik<br />
Vorstand: Univ.Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. Wei WU<br />
Als quantitatives Verfestigungsmaß kann die einaxiale Druckfestigkeit σ c herangezogen werden.<br />
79