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Referat von Regierungsrat Hans-Jürg Käser, Polizei ... - Kanton Bern

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Medienkonferenz der <strong>Polizei</strong>- und Militärdirektion vom 6. Mai 2013 in <strong>Bern</strong><br />

Überprüfung der Finanzflüsse im Asylbereich<br />

<strong>Referat</strong> <strong>von</strong> <strong>Regierungsrat</strong> <strong>Hans</strong>-<strong>Jürg</strong> <strong>Käser</strong>, <strong>Polizei</strong>- und Militärdirektor<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Es gilt das gesprochene Wort<br />

Ich begrüsse Sie zur Medienkonferenz der <strong>Polizei</strong>- und Militärdirektion. Vor rund einem Monat wurde<br />

ich mit einer einseitigen medialen Berichterstattung über angeblich verheerende Zustände im<br />

Asylwesen des Amtes für Migration und Personenstand (MIP) konfrontiert. Es wurde mir und meinen<br />

Mitarbeitenden vorgeworfen, es herrsche eine eigentliche Misere in diesem Bereich. Diese<br />

Berichterstattung basierte ausschliesslich auf einem nicht öffentlichen, vertraulichen Bericht der<br />

Finanzkontrolle, der der Zeitung „Der Bund“ durch Indiskretionen <strong>von</strong> unbekannter Seite zugespielt<br />

wurde.<br />

Ich werde heute zusammen mit meinen Mitarbeitern einige Dinge klarstellen. Es ist falsch, dass<br />

das MIP im Asylwesen die Kontrolle verloren hat und der <strong>Kanton</strong> deswegen zweistellige Millionenbeträge<br />

zu verlieren droht. Es ist ebenso falsch, dass der <strong>Kanton</strong> vom Bund weniger Beiträge für<br />

das Asylwesen erhält als alle anderen <strong>Kanton</strong>e, denn der Bund zahlt für die Unterbringung und<br />

Betreuung bekanntlich Pauschalen pro Person. Und es kann auch keine Rede da<strong>von</strong> sein, dass<br />

das MIP den Überblick über Leistungen der Partner und Geldflüsse verloren hat.<br />

Nachdem die Oberaufsichtskommission (OAK) das Asylwesen aufgrund <strong>von</strong> Berichten über angebliche<br />

Missstände untersuchen wollte, haben wir der OAK sämtliche relevanten Dokumente in transparenter<br />

Weise zur Verfügung gestellt. Bis zur Behandlung des Geschäfts in der OAK musste die<br />

<strong>Polizei</strong>- und Militärdirektion auf eine Klarstellung gegenüber den Medien verzichten, um die freie<br />

Urteilsbildung der OAK nicht zu gefährden. Am 2. Mai haben wir nun die OAK ausführlich über die<br />

Situation und die eingeleiteten Optimierungen im Organisations- und Finanzbereich des kantonalen<br />

Asylwesens orientiert. Die heute veröffentliche Medienmitteilung der OAK zeigt Ihnen das Ergebnis<br />

dieser Diskussion, und wie die OAK in diesem Geschäft weiter vorgehen will.<br />

Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn die OAK ihre Aufgabe als Organ der Oberaufsicht auch<br />

im Asylwesen wahrnimmt. Aber ich verwahre mich in aller Form und ganz klar gegenüber voreiligen<br />

und undifferenzierten Schlüssen und Vorverurteilungen in der öffentlichen Berichterstattung.<br />

Doch bevor wir Ihnen heute die tatsächliche Situation weiter darlegen, möchte ich nochmals kurz<br />

die Ausgangslage erläutern. Leider wurde diese Ausgangslage in der Berichterstattung der Medien<br />

bisher nicht aufgenommen:<br />

Der Wechsel der Leitung der Abteilung Migrationsdienst im Juni 2011 und der Abgang <strong>von</strong> langjährigen<br />

Schlüsselpersonen wurden <strong>von</strong> der Amtsleitung des MIP zum Anlass genommen, im Asylwesen<br />

eine generelle Standortbestimmung durchzuführen. Die Berichte der Finanzkontrolle zeigten<br />

zwar seit 2003 ein grundsätzlich positives Bild und liessen nie den Eindruck aufkommen, es bestünde<br />

genereller Handlungsbedarf. Auch im Bericht des Bundesamtes für Migration BFM vom 15.<br />

März 2010 wurde festgehalten, der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> sei aktuell kein Risiko-<strong>Kanton</strong> und schliesse bei<br />

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den Abrechnungsdifferenzen gegenüber dem Bund im Quervergleich besser ab als der Durchschnitt<br />

aller <strong>Kanton</strong>e. Aufgrund der BFM-Berichte über die risikoorientierten System- und Einzelfallprüfungen<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> waren nur in Einzelfällen Massnahmen nötig. Es bestand für mich<br />

deshalb auf Stufe Direktion eigentlich kein Grund, korrigierend einzugreifen. Dennoch unterstützte<br />

ich die Absicht des Geschäftsleiters des MIP, der Wirtschafts- und Beratungsfirma KPMG am 28.<br />

März 2012 den Auftrag zur Überprüfung der Finanzflüsse und der vertraglichen Regelungen mit<br />

den vier Partnerorganisationen zu erteilen, und zwar, weil sich das Umfeld im Asylwesen in den<br />

vergangenen 10 Jahren erheblich verändert hat.<br />

Die Resultate der Überprüfung durch die KPMG lagen im November 2012 vor und flossen Ende<br />

Januar 2013 natürlich teilweise auch in den erwähnten Bericht der Finanzkontrolle des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Bern</strong> ein. Die Direktion erteilte dem MIP in der Folge den Auftrag, das Asylwesen aufgrund der<br />

Empfehlungen der KPMG auf eine klarere und transparentere Basis zu stellen. Das MIP setzt nun<br />

die eingeleiteten Massnahmen laufend um. Wie sie wissen, werden wir auch eine WTO-<br />

Ausschreibung der Leistungen der Partnerorganisationen vornehmen, die zurzeit im MIP vorbereitet<br />

wird.<br />

Mein Generalsekretär wird sie jetzt über die Reaktion der Direktion auf den Bericht der Finanzkontrolle,<br />

die diesbezügliche Beurteilung der aktuellen finanziellen Risiken sowie die Rolle der Direktion<br />

bei der Umsetzung der Massnahmen im Amt für Migration und Personenstand (MIP) orientieren.<br />

Anschliessend wird der Geschäftsleiter des MIP Sie über einzelne wichtige Sachverhalte informieren<br />

und den Stand der Umsetzung der Massnahmen in seinem Amt darstellen.<br />

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