Klick! - BILDUNGaktuell
Klick! - BILDUNGaktuell
Klick! - BILDUNGaktuell
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>BILDUNGaktuell</strong><br />
Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung<br />
3<br />
16<br />
19<br />
11<br />
13<br />
1116<br />
17<br />
19<br />
21<br />
2 Editorial & Impressum<br />
Bist Du online?<br />
E-Mail für Dich!<br />
Gesprächs-Technik<br />
TECHNOLOGISCH<br />
Computer & Lernen<br />
Wer schweigt, verliert<br />
Chinesen verstehen<br />
CHEFSACHE<br />
Karriere & Management<br />
Eine Frage der Haltung<br />
So macht Apple Schule<br />
Ein Medienprodukt der karp | communication company<br />
Kommunikation spezial:<br />
Für Schule, Management<br />
und Technologie<br />
#01<br />
24.01.2007<br />
Foto: istockphoto.comGenf
Foto: argos.tv | Armin Plankensteiner<br />
Gehören Sie zu denen, die unruhig werden, wenn<br />
ihr Blackberry einmal keinen Mucks von sich<br />
gibt? Die wie ein Pawlowscher Hund sofort jede<br />
E-Mail, die auf das smarte Handy weitergeleitet<br />
wird, beantworten müssen? Die auch am Wochenende<br />
in ihrer Freizeit ständig auf das kleine<br />
Display nach Neuigkeiten schielen? Der Blackberry,<br />
das Lieblingsspielzeug moderner Manager,<br />
macht seine Anwender süchtig nach Informationen<br />
und zu Sklaven des E-Mail-Systems. Dabei<br />
können Technologien unsere Kommunikation<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Alexander Karp<br />
Redaktion:<br />
Mag. Annemarie Josef, Hannelore<br />
Schulz, bildungsklick.de<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
DDr. Helmut Bog, Dr. Ricarda<br />
Bortoli, Mag. Verena Grimm,<br />
Mag. Sabine Kasper, Wolfgang<br />
Rosam, Dr. Margarete Schramböck,<br />
Prof. Dr. Klaus Tochtermann<br />
Visual Design:<br />
Daniela Kornek, Billy Lesina<br />
Anzeigen & Advertorials:<br />
Alexander Karp, Sabrina Mick<br />
Redaktion & Anzeigenverwaltung:<br />
Bossigasse 30, 1130 Wien<br />
www.<strong>BILDUNGaktuell</strong>.at<br />
Tel. +43.1.87 668 18<br />
Offenlegung<br />
Medieninhaber & Herausgeber:<br />
Alexander Karp<br />
www.karp.at<br />
Bossigasse 30, 1130 Wien<br />
Unternehmensgegenstand:<br />
Pressebetreuung, Konzeption und<br />
erleichtern, Computer unsere beruflichen und<br />
privaten Kontakte nachhaltig verändern. Wie<br />
eine effektive Kommunikation die Produktivität<br />
steigern kann, ist Thema dieser Ausgabe von<br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong>.<br />
Obwohl Tugenden wie Ehrlichkeit, Respekt und<br />
offene, direkte Kommunikation bei Managern als<br />
vorbildlich gelten, mangelt es in vielen Unternehmen<br />
an der Umsetzung. Ob Fusion, Übernahme<br />
oder Umstrukturierung – der offene Dialog über<br />
Veränderungen fällt vielen Führungskräften nicht<br />
leicht. Doch aktive Kommunikation, auch in Krisenzeiten,<br />
gehört zu den Aufgaben eines Managers.<br />
Lesen Sie ab Seite xx, was Wolfgang Rosam,<br />
PR-Profi und Change Communicator, zum Thema<br />
Veränderungskommunikation zu sagen hat.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
Alexander Karp<br />
Herausgeber<br />
PS: Die nächste Ausgabe von <strong>BILDUNGaktuell</strong><br />
erscheint am 21.2.2007<br />
Erstellung von Special-Interest-Magazinen<br />
im B2B- und B2C-Bereich.<br />
Grundlegende Richtung:<br />
Journalistisch unabhängige Berichterstattung<br />
und Hintergrundberichte<br />
zu den Themen Aus- und Weiterbildung,<br />
Karriere, Lernen, Bildungspolitik,<br />
Management, Schule, Universitäten,<br />
alternative Lernformen,<br />
Persönlichkeitsentwicklung, Bildung<br />
im weitesten Sinne.<br />
Hinweis:<br />
Bei allen personenbezogenen<br />
Bezeichnungen gilt die gewählte<br />
Form für beide Geschlechter. Alle<br />
im Inhalt angeführten Preis- und<br />
Terminangaben sind vorbehaltlich<br />
Druckfehler und Änderungen.<br />
Bezahlte PR-Texte sind als „Promotion“,<br />
„Advertorial“, oder „Anzeige“<br />
gekennzeichnet.<br />
COPYRIGHT:<br />
Alle Rechte sind vorbehalten. Abdruck,<br />
auch nur auszugsweise, nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Herausgebers.<br />
Editorial & Impressum <br />
Berufl ich schneller vorankommen?<br />
Jetzt will ich’s wissen!<br />
Mit WIFI zum Erfolg. Laufen Sie Ihrer Karriere nicht länger hinter her, sondern starten<br />
Sie lieber berufl ich voll durch. Die Nr. 1 bei Aus- und Weiterbildung hilft Ihnen dabei,<br />
Ihre Ziele schneller zu erreichen. Informationen und gratis Kursbuch unter www.wifi .at<br />
Seite 02<br />
Anzeige
Bist Du online?<br />
Ob E-Mail, Blogs, Wikis oder Chats - die Kommunikation wird immer mehr durch den Computer beeinflusst.<br />
Das hat auch unsere beruflichen und privaten Kontakte in den letzten Jahren nachhaltig verändert.<br />
Wie der Computer die Kommunikation unterstützt, zeigt Prof. Dr. Klaus Tochtermann.<br />
Seite 03<br />
Fotos: Apple, Know-Center Graz
Der PC ist heute nicht mehr aus unserem<br />
Leben wegzudenken. Und nicht nur das.<br />
Auch die Nutzung des Internets ist uns zur Gewohnheit<br />
geworden. Es prägt die zwischenmenschliche<br />
Kommunikation: E-Mails, Blogeinträge,<br />
Fotosammlungen – all das dient uns<br />
dazu, Information an andere weiterzugeben,<br />
sei es im privaten oder beruflichen Kontext. Es<br />
handelt sich dabei um computerbasierte Kommunikation.<br />
Was aber versteht man darunter<br />
und wie hat die computerbasierte Kommunikation<br />
unser Leben verändert? Bevor wir diese<br />
Frage beantworten, soll zuerst der Begriff<br />
Kommunikation kurz erläutert werden.<br />
Kommunikation kommt aus dem Lateinischen<br />
und bezeichnet im Wesentlichen das Weitergeben<br />
von Information. Shannon und Weaver<br />
gossen dieses Weitergeben von Information<br />
in den 40er Jahren in ein Kommunikationsmodell,<br />
das Kommunikation als die Übertragung<br />
eines Signals von einem Sender zu einem<br />
Empfänger darstellt. Die Rolle von Sender und<br />
Empfänger ist dabei nicht an eine bestimmte<br />
Person gebunden, sondern wechselt laufend.<br />
Zwischenmenschliche Kommunikation baut<br />
auf zwei Säulen: dem gesprochenen oder geschriebenen<br />
Wort einerseits und nonverbalen<br />
Faktoren anderseits, zu denen Körperhaltung,<br />
Gestik, Mimik und Blickkontakt sowie die Anordnung<br />
bzw. Distanz der Kommunikationspartner<br />
zueinander gehören. Kommunikation<br />
kann auf direktem oder indirektem Wege<br />
stattfinden, d.h. direkt von Mensch zu Mensch<br />
oder über verschiedenste Kanäle.<br />
Eine Form der indirekten Kommunikation stellt<br />
die computerbasierte Kommunikation dar, die<br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />
<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnt. In manchen<br />
Fällen findet Kommunikation sogar ausschließlich<br />
über Computer statt. Computerbasierte<br />
Kommunikation bezeichnet die Übermittlung<br />
elektronischer Nachrichten über ein Computernetzwerk.<br />
Nach Falckenberg (1994) zeichnet<br />
sich computerbasierte Kommunikation<br />
im Unterschied zur<br />
herkömmlichen Kommunikation<br />
dadurch<br />
aus, dass mehrere bis<br />
viele Kommunikationspartner<br />
möglich<br />
sind, die einander fremd und die örtlich und sogar<br />
zeitlich voneinander getrennt sein können.<br />
Das Merkmal der vornehmlichen Textbasiertheit<br />
wurde vor mehr als zehn Jahren ebenfalls<br />
als zentral für die computerbasierte Interaktion<br />
erachtet, ist heute aber nur mehr bedingt gültig,<br />
Bist Du online? <br />
„Die Kommunikation ist in weiten Bereichen nicht an Ort oder Zeit gebunden und es<br />
steht uns viel stärker offen, ob wir auf eine Kommunikation eingehen oder nicht.“<br />
Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Know-Center Graz<br />
da auch über Audio- und Videoanwendungen<br />
kommuniziert werden kann. Prinzipiell unterscheidet<br />
man bei computerbasierter Kommunikation<br />
zwischen asynchroner und synchroner<br />
Kommunikation. Bei der asynchronen Kommunikation<br />
findet die Kommunikation zeitversetzt<br />
statt, bei der synchronen Kommunikation erfolgt<br />
der Austausch unmittelbar. E-Mail, Newsgroups,<br />
Diskussionsforen sowie Blogs, Wikis<br />
oder Social Bookmark, Task und Media Sharing<br />
sind asynchrone Kommunikationsanwendungen,<br />
Instant Messaging, Chats, Online-Spiele<br />
und Videokonferenzen sind Beispiele für synchrone<br />
Kommunikationsanwendungen.<br />
Wie hat nun die computerbasierte Kommunikation<br />
unser tägliches Leben verändert? Ist der<br />
Unterschied zur direkten Kommunikation tatsächlich<br />
so frappant? Lassen Sie uns die Frage<br />
am Beispiel eines Studenten beleuchten. Noch<br />
vor etwa 15 Jahren konnte ein typischer Tag<br />
eines Studenten/einer Studentin so aussehen:<br />
09:00 Telefonisch vereinbart Günter einen<br />
Lerntreff mit Kollegen.<br />
10:30 Günter folgt in einer Vorlesung den<br />
Ausführungen des Professors. Wichtige Dinge<br />
hält er in seinem Schreibblock fest, sein Skriptum<br />
versieht er ebenfalls mit Notizen. »<br />
Alles in einer Hand: Mit dem coolen<br />
iPhone von Apple telefonieren, Musik<br />
hören und im Internet surfen.<br />
Seite 04
.<br />
Prof. Dr. Klaus Tochtermann ist wissenschaftlicher<br />
Leiter und Geschäftsführer<br />
des Know-Center in Graz.<br />
12:00 Nach der Vorlesung tauscht Günter mit<br />
Kollegen Skripten zu versäumten Vorlesungen<br />
und Seminaren aus.<br />
14:00 Günter erörtert in einer Sprechstunde<br />
offene Fragen mit dem Professor, die Antworten<br />
wird er beim nächsten Lerntreff seinen<br />
Web-Tipps<br />
Web Based Communities<br />
Web Information Systems & Technologies<br />
Networked Learning<br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />
Kollegen und Kolleginnen weitergeben.<br />
15:00 Günter versucht einen Freund am Handy<br />
zu erreichen, um den Abend zu planen.<br />
Heute sehen die kommunikativen Aktivitäten<br />
eines Studenten ganz anders aus:<br />
09:00 Über E-Mail sendet Lisa die Einladung<br />
zu einem Lerntermin an ihre Kollegen.<br />
09:30 Die Vorlesung kann Lisa heute nicht besuchen,<br />
deshalb lädt sie sich das Skript samt<br />
Notizen von Studienkollegen herunter.<br />
11:30 Das Gelernte fasst Lisa in ihrem Blog<br />
zusammen, den ihre Studienkollegen auch<br />
nutzen können. Ein paar offene Fragen stellt<br />
sie in ein Internet-Diskussionsforum.<br />
15:00 Über ihr Instant Messanger System<br />
findet Lisa ein paar Freunde, die online sind.<br />
Sie tratscht ein bisschen und plant mit ihren<br />
Freundinnen den Abend.<br />
Wie das Beispiel deutlich illustriert, hat sich<br />
Kommunikation und damit unser Leben drastisch<br />
verändert. Es steht uns eine breite Palette<br />
an Kanälen zur Verfügung, über die wir mit<br />
anderen kommunizieren können. Die Kommunikation<br />
ist in weiten Bereichen nicht an Ort<br />
oder Zeit gebunden und es steht uns viel mehr<br />
offen, ob wir auf eine Kommunikation eingehen<br />
oder nicht. Natürlich bergen die neuen<br />
Möglichkeiten auch die Gefahr der Beziehungslosigkeit.<br />
Ob computerbasierte Kommunikation<br />
aber zum Vorteil oder zum Nachteil<br />
gereicht, hängt stark von den damit verbundenen<br />
Zielen und Anwendungsbereichen ab.<br />
Eine Ausschließlichkeit kann aber wie immer<br />
kein Weg sein – die Balance macht’s!<br />
<br />
<strong>Klick</strong>! www.know-center.at<br />
Lern-/Trainings-DVDs<br />
Image-Videoproduktion<br />
Multimedia-Content<br />
Bist Du online? <br />
Gartengasse 21/7 | A-1050 Wien<br />
office@dvd.at | www.dvd.at<br />
Tel: +43.1.545 78 30<br />
Seite 05<br />
Anzeige
E-Mail für Dich!<br />
In der Gestaltung der Kommunikation liegt eine wesentliche Herausforderung für Management und<br />
innerbetriebliche Ausbildung. Wie eine effektive Kommunikation die Produktivität steigern kann, erfahren Sie<br />
von Dr. Ricarda Bortoli und DDr. Helmut Bog<br />
Zu den bedeutenden Kommunikations-phänomenen<br />
unserer Zeit, aber auch zu den<br />
Problemverursachern und Zeitfressern, zählt<br />
der meist unstrukturierte Umgang mit Informationen<br />
in Organisationen. Beim Thema E-<br />
Mail, eine der größten Erfolgsgeschichten der<br />
Informationstechnologie, tritt es mittlerweile<br />
deutlich zutage: Peter Schütt, IBM Deutschland,<br />
spricht in der Zeitschrift Computerwoche<br />
(48/2006, S. 34) davon, dass das E-Mail<br />
für viele Nutzer die Schaltzentrale ihrer Kommunikation<br />
geworden ist, die gleichzeitig ihre<br />
Arbeit erstickt. Die Überflutung mit Nachrichten<br />
belastet den Arbeitsalltag erheblich, erfordert<br />
und bindet Zeit für die Auseinandersetzung<br />
mit nicht relevanten Informationen,<br />
Zeit, die an anderer Stelle fehlt. Auf E-Mail angewiesen<br />
zu sein heißt überdies nicht selten,<br />
im Informationschaos zu leben. Eine der Folgen<br />
ist, dass die Relevanz mancher Information<br />
nicht immer richtig erkannt wird, daraus<br />
Fehlleistungen resultieren, die durch ein anderes<br />
Kommunikationsverhalten durchaus vermeidbar<br />
gewesen wären.<br />
Es macht Sinn, kurz innezuhalten, zu überlegen,<br />
wie viel Verluste an Arbeitszeit in einer<br />
mangelhaften Kommunikationskultur ihre<br />
Wurzeln haben könnten. Auch Fehlentscheidungen,<br />
zum Beispiel im betriebswirtschaftlichen<br />
Bereich, die Gefährdung der Zielerreichung<br />
und die Beeinträchtigung der Motivation<br />
dürfen nicht außer Acht gelassen werden.<br />
Gerade die kritische Auseinandersetzung mit<br />
den (vermuteten) Folgen unserer Kommunikationsgewohnheiten<br />
sollte uns dazu bewegen,<br />
Veränderungsmöglichkeiten zu überlegen<br />
– auch wenn eine direkte Messbarkeit der<br />
Effektivität ebenso wie der Folgen von Unzulänglichkeiten<br />
im Bereich der Kommunikation<br />
zumeist sehr schwierig erscheint. Der Soziologe<br />
Dirk Baecker spricht in seinem 2003 erschienen<br />
Buch „Organisation und »<br />
Seite 06<br />
Fotos: istockphoto.com<br />
Fotos: istockphoto.com,
Management“ von Arbeit als dem Produkt einer<br />
Inszenierung. Dieser Argumentation folgend,<br />
ist die Kommunikation ebenso ein Phänomen,<br />
das einer entsprechenden Inszenierung<br />
bedarf, damit sie effektiv ist. Es müssen<br />
„bespielbare Flächen, Angebote und Chancen“<br />
vorhanden sein, argumentiert auch der Soziologe<br />
Richard Sennett in seinem Buch „Der flexible<br />
Mensch“.<br />
Unmittelbar und in fast jeder Organisation lohnenswert<br />
erscheint, die E-Mail-Nutzung kri-<br />
tisch zu analysieren und den Weg von einer<br />
sender- zu einer empfängerorientierten Kommunikation<br />
einzuschlagen oder zu verstärken.<br />
Das umfasst zunächst einmal die Sensibilisierung<br />
hinsichtlich der Verteilung. Wer benötigt<br />
die Information und zu welchem Zweck?<br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />
Erwarte ich als Absender konkrete Handlungen<br />
des Empfängers oder bloß die Kenntnisnahme?<br />
Kommt es durch die Kommunikation<br />
zu einer Verschiebung von Verantwortlichkeit?<br />
Ziel sollte jedenfalls sein, dem Empfänger die<br />
Intention des Senders einfach erkennbar zu<br />
machen und Handlungserfordernisse klar zu<br />
verstehen. Empfängerorientierung bedeutet<br />
auch, dass möglicherweise ein und dieselbe<br />
Information vom Sender mit spezifischen Zusätzen<br />
für den jeweiligen Empfänger aufbe-<br />
Die digitale Informationsflut kann den Arbeitsalltag oft erheblich belasten.<br />
reitet werden müssen, was letztlich beim Absender<br />
mehr Überlegung erfordert. Wenn die<br />
Menge an E-Mails, vor allem im innerbetrieblichen<br />
Bereich, hoch ist, sollten einige klare,<br />
eindeutige Regeln vor allem in der Kultur etabliert<br />
werden, denn Dirk Baecker weist schlüs-<br />
sig nach, dass ein gemeinsames Verständnis<br />
kultureller Regeln erheblich effektiver als formelle<br />
Normen wirken.<br />
Ebenso ist die Gestaltung von Inhalten, konkret<br />
wie Gedanken zu organisieren sind, ein wesentliches<br />
Thema der Effektivität der Kommunikation.<br />
In diesem Zusammenhang möchten<br />
wir auf die Arbeit von Barbara Minto, dem im<br />
Jahr 2005 erschienenen Buch „Das Prinzip der<br />
Pyramide“ verweisen und neugierig machen:<br />
Es lohnt sich, ihre Idee des Pyramidenprinzips<br />
aufzugreifen und umzusetzen, ihre „Logik des<br />
Schreibens“. Denn, so argumentiert Minto,<br />
wenn das Geschriebene unklar ist, dann liegt<br />
es sehr wahrscheinlich daran, dass die Anordnung<br />
der Ideen im Widerspruch mit der Fähigkeit<br />
des Lesers steht, diese zu verarbeiten.<br />
Barbara Minto wurde 1963 als erste weibliche<br />
Beraterin vom internationalen Beraterunternehmen<br />
McKinsey & Company eingestellt und<br />
beschäftigt sich seit mehr als vier Jahrzehnten<br />
mit den Voraussetzungen für klares Schreiben.<br />
Sie argumentiert, dass eine erfolgreiche Vermittlung<br />
von Ideen dann passiert, wenn sie in<br />
Pyramidenform auf verschiedenen Abstraktionsebenen<br />
dargestellt werden. Die wirksamste<br />
Methode der Präsentation ist die von oben<br />
nach unten. Der Schlüssel zu klarem Schreiben<br />
liegt darin, die Ideen in diese Form zu bringen<br />
und sie hinsichtlich einiger Regeln zu prüfen,<br />
bevor mit dem Schreiben begonnen wird.<br />
Die Regeln sind weder komplex noch umfangreich,<br />
sie betreffen Gruppierung, Reihenfolge<br />
und hierarchische Gliederung in den verschiedenen<br />
Ebenen. Erforderlich ist bloß ihre konsequente<br />
Anwendung.<br />
E-Mail für Dich! <br />
Wenn wir insbesondere bedenken, dass wir in<br />
einer alternden Erwerbsgesellschaft leben, in<br />
der Menschen länger produktiv sein, jedoch<br />
gleichzeitig mit einer steigenden kommunikativen<br />
Komplexität zurecht kommen sollen, gewinnt<br />
der Stellenwert der Weiterbildung und<br />
Entwicklung des Kommunikationsverhaltens<br />
und der Kommunikationskultur enorm. Dann<br />
gilt es auch zu erkennen, dass sich Investitionen<br />
in die Entwicklung von Kompetenz und<br />
Kultur lohnen und es zweckmäßig ist, auch so<br />
alltäglichen Dingen, beispielsweise wie wir<br />
Berichte verfassen und E-Mails verwenden,<br />
Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. <br />
<br />
BUCHTIPPS<br />
Das Prinzip der Pyramide<br />
Ideen klar, verständlich und erfolgreich<br />
kommunizieren.<br />
Barbara Minto, Pearson Studium Verlag,<br />
EUR 49,95<br />
<strong>Klick</strong>! www.pearson-studium.de<br />
<br />
Organisation und Management<br />
Dirk Baecker, Suhrkamp Verlag,<br />
EUR 13,40<br />
<strong>Klick</strong>! www.suhrkamp.de<br />
<br />
Der flexible Mensch<br />
Richard Sennett, Berlin Verlag,<br />
EUR 8,90<br />
<strong>Klick</strong>! www.berlinverlage.de<br />
<br />
Seite 07
PODCASTING im Unternehmen.<br />
Podcasting, Information Broadcasting, e-learning 2.0<br />
Schon oft hat man versucht Unternehmens-Radio oder sogar -TV<br />
zu einem breit akzeptierten Medium in und rund ums Unternehmen<br />
zu etablieren. Auch „e-learning“ ist in vielen österreichischen<br />
Unternehmen bereits ein „Un-Wort“. Doch plötzlich entwickelt sich<br />
aus dem Internet der zweiten Generation (web 2.0) eine Eigendynamik<br />
wie Blogging, Wikipädia und schließlich mit Hilfe des<br />
mp3-Handies und iPod das PODCASTING.<br />
NutzerInnen- und NICHT Technologie getrieben.<br />
Der Download von deutschsprachigen Episoden lag<br />
Mitte 2005 bei 216.000 pro Monat. Heute liegen wir<br />
bei 12 Mio.! Unternehmen wie XEROX, HORIZONT,<br />
TYROLIA und FREQUENTIS machen es vor, wie dieses<br />
„neue audiovisuelle Communitymedium“ interne<br />
und externe Kommunikation professionell unterstützt.<br />
create-mediadesign ist für diese und andere<br />
Kunden die erste Adresse für e-learning 2.0,<br />
Podcasting und e-marketing 2.0<br />
create.at special<br />
Podcasting in Ihrer internen Kommunikation?<br />
Hochaktuelle Teamkommunikation? Audio-, visuell und vor<br />
allem authentisch von den Wissensträgern und Opinion-<br />
Leadern in Ihrem Unternehmen? Mit Storytelling bewegen.<br />
Ideen? Wir auch. Setzen wir sie gemeinsam um.<br />
create-mediadesign GmbH<br />
+43-1-78 66 318-0<br />
www.create.at<br />
Seite 08
Fotos: istockphoto.com, NextiraOne<br />
Gesprächs - Technik<br />
Wie Technologien die Kommunikation verbessern<br />
und was Unternehmen darüber wissen sollten.<br />
Von Dr. Margarete Schramböck<br />
Moderne Technologien haben dann ihre Aufgabe optimal erfüllt, wenn die<br />
Anwender ihren Einsatz nicht unmittelbar, sondern lediglich das positive<br />
Ergebnis spüren. Neue Technologien sollen das Leben erleichtern und nicht<br />
schwerer machen. Hier befinden sich Hersteller und Anwender noch inmitten<br />
eines Prozesses laufender Verbesserung und Erneuerung. Technologiehersteller<br />
haben oft noch Lern- und Entwicklungsbedarf. Technische Entwicklungen, insbesondere<br />
im Bereich der Kommunikationstechnologie, sind heute der Motor<br />
für Fortschritt schlechthin. Zu den größten technologischen Errungenschaften<br />
zählt jene, die Unternehmen und ihren Mitarbeitern, aber auch Privatpersonen,<br />
Unabhängigkeit von Ort und Zeit in der Kommunikation ermöglicht. »<br />
Seite 09
Dr. Margarete Schramböck ist Geschäftsführerin<br />
des Telekommunikationsunternehmens<br />
NextiraOne<br />
Diese Entwicklung fassen wir unter dem Begriff<br />
Mobility zusammen. Dabei handelt es sich<br />
um weit mehr als die bloße Erreichbarkeit einer<br />
Person über Handy, es ist vielmehr der bewusste<br />
Einsatz und die Steuerung von mobilen<br />
Anwendungen, um Arbeitsabläufe zu erleichtern.<br />
Unified Communications, die Verbindung<br />
von Sprach- und Datenkommunikation und ihrer<br />
Anwendungen, bietet dabei Möglichkeiten, die<br />
heute nur zu einem Bruchteil genutzt werden.<br />
Insbesondere mittelständische Unternehmen,<br />
die die österreichische Wirtschaft maßgeblich<br />
prägen, nutzen die daraus resultierenden<br />
Vorteile noch gering. Hier sehe ich Aufhol- und<br />
Entwicklungsbedarf für die Unternehmen, um<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.<br />
Collaboration – die neue Form der<br />
Zusammenarbeit<br />
Diese Tools erleichtern die Kommunikation<br />
und damit die Zusammenarbeit, auch wenn<br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />
man dem Kollegen gerade nicht gegenüber<br />
sitzt. Mit dem „presence Service“ kann<br />
ich bewusst meine Kommunikation steuern<br />
und definieren, für wen ich wann erreichbar<br />
bin. Es geht also nicht darum, überall und immer<br />
erreichbar zu sein, sondern um den bewussten<br />
Umgang und die Steuerung der<br />
Kommunikation. Dabei können diese neuen<br />
Tools helfen.<br />
Mobilität? Aber sicher!<br />
Jeder, der an Mobilität interessiert ist, tut gut<br />
daran, auch an Sicherheit interessiert zu sein.<br />
Durch die Öffnung der Kommunikationsnetze<br />
öffnen Unternehmen auch die Türe für ungebetene<br />
Gäste. Daher ist hier besonderes<br />
Augenmerk auf die Sicherheit zu legen. Stellt<br />
man per VoIP eine Verbindung ins Internet<br />
zu einem SIP-Provider her, um die Vorteile<br />
der Kostenersparnis zu nutzen, sollte man<br />
die entsprechenden Vorkehrungen treffen.<br />
Durch die Konvergenz der früher getrennten<br />
Welten von Sprach- und Datenübertragung<br />
in der IP-Telefonie gelten mittlerweile die<br />
Anforderungen an Sicherheit ebenso für die<br />
Sprache wie für die Daten.<br />
Telefonieren = eine Nummer wählen<br />
Beim Telefonieren, unabhängig davon ob<br />
analog, digital oder IP, erwartet man, einen<br />
Teilnehmer unter einer Rufnummer zu erreichen.<br />
In der modernen IP-Telefonie jedoch besitzen<br />
die dazugehörigen IP-Telefon-Apparate<br />
eine IP-Adresse und ein SIP-Teilnehmer<br />
hat eine SIP-Adresse (ähnlich einer E-Mail-<br />
Adresse). Damit sich die Nutzung für den<br />
Anwender, unabhängig von der eingesetzten<br />
Technologie, nicht unterscheidet oder gar<br />
verändert, wurde das enum-Service etabliert.<br />
Dabei wird jedem IP-Teilnehmer eine<br />
Rufnummer zugeordnet, was bedeutet, dass<br />
das gewohnte Handling beim Telefonieren<br />
beibehalten werden kann. Gleichzeitig werden<br />
alle Vorteile der IP-Telefonie wie virtu-<br />
elle Arbeitsgruppen, Außenstellen, Teleworker<br />
genutzt. Auch Filialen können so in die Unternehmenskommunikation<br />
nahtlos eingebunden<br />
werden. Eine zukunftsträchtige Technologie,<br />
die die Basis für einfachere Kommunikation<br />
bringt.<br />
Ein Gedanke zum Thema Abhörsicherheit<br />
Man hört immer wieder große Bedenken,<br />
wie unsicher es ist, über das Internet zu<br />
telefonieren. Die Wahrheit ist jedoch, dass<br />
man sich früher in der analogen Technik nur<br />
mit einem Kopfhörer auf die Leitung zu klemmen<br />
brauchte und schon konnte man ganz<br />
einfach alle Gespräche mithören. Die moderne<br />
IP-Telefonie verwendet eine paketorientierte<br />
Übertragung, was bedeutet, dass das<br />
Gespräch in viele kleine Pakete zerlegt wird<br />
und jedes Paket einen anderen Weg im Internet<br />
nehmen kann. Ein Abhören ist also um ein<br />
Vielfaches aufwändiger geworden, da es keine<br />
dezidierte Leitung für die Übertragung des Telefonats<br />
mehr gibt und es folglich nicht mehr<br />
möglich ist, diese Leitung einfach anzuzapfen.<br />
Zusätzlich besteht heute die Möglichkeit, die<br />
Sprache zu verschlüsseln. Die Abhörsicherheit<br />
konnte somit durch den Einsatz der neuen IP-<br />
Technologie wesentlich gesteigert werden.<br />
Gesprächs-Technik <br />
Das Gesamtkonzept ist ausschlaggebend<br />
Die größte Herausforderung besteht heute<br />
darin, ein durchgängiges Gesamtkonzept zu<br />
realisieren und dabei alle Geräte, Anwendungen<br />
und Anforderungen innerhalb der Kommunikationskette<br />
einzubeziehen. Nur dann<br />
kann die optimale Sicherheit einer Kommunikationslösung<br />
gewährleistet werden.<br />
Die Aufgabe eines Technologiedienstleisters<br />
ist es, für seine Kunden die technische Komplexität<br />
zu reduzieren und Gesamtabläufe zu<br />
integrieren, die Kommunikation erleichtern<br />
und dabei mobil und sicher machen.<br />
<br />
<strong>Klick</strong>! www.nextiraone.at<br />
Gut zu wissen<br />
Unter IP-Telefonie (Internet Protocol-<br />
Telefonie; auch Voice over IP) versteht<br />
man das Telefonieren über Computernetzwerke,<br />
die nach Internet-Standards<br />
aufgebaut sind. Bei den Gesprächsteilnehmern<br />
können sowohl<br />
Computer, für IP-Telefonie spezialisierte<br />
Telefonendgeräte, als auch über<br />
spezielle Adapter angeschlossene,<br />
klassische Telefone die Verbindung<br />
ins Telefonnetz herstellen.<br />
<strong>Klick</strong>! http://de.wikipedia.org<br />
Seite 10
Fotos: istockphoto.com, Siemens, Vieweg Verlag<br />
Alles Service, oder was?<br />
Wie entwickle ich überragende IT-Dienstleistungsprodukte,<br />
wie erschließe ich dauerhaft<br />
ertragsstarke Kundenbeziehungen,<br />
wie biete ich faszinierende Karrierepfade,<br />
wie organisiere ich Wachstum ohne Erstarrung<br />
und wie führe ich ein Unternehmen,<br />
das die „Besten der Besten“ an Bord hat?<br />
Auf diese Fragen und mehr möchte das<br />
Buch „Führen von IT-Service-Unternehmen“<br />
Antworten geben. Denn Austauschbarkeit,<br />
Schnelllebigkeit und Preisdruck<br />
sind nur einige Schlagwörter, mit denen<br />
diese Branche konfrontiert ist. Doch wie<br />
kann ein IT-Dienstleistungsunternehmen<br />
heute ertragreich wachsen?<br />
Die Autoren machen<br />
deutlich, dass Service-<br />
und Vertriebsmanager<br />
mit Liebgewonnenem<br />
brechen<br />
müssen, dass ohne<br />
die Akzeptanz der<br />
Anwender bei neuen<br />
Produkten nichts mehr<br />
geht und große Unternehmer<br />
nichts mehr zu gewinnen haben,<br />
wenn sie nicht auf Topkräfte setzen und ihnen<br />
das neueste Technologie-Können fehlt.<br />
Ein Leitfaden für Manager, Teamleiter, Unternehmensgründer<br />
u.a.<br />
Führen von IT-Service-Unternehmen. Zukunft<br />
erfolgreich gestalten, Hradilak, Kay<br />
P. Aus der Reihe: Edition CIO, EUR: 39,90<br />
<strong>Klick</strong>! www.vieweg.de<br />
<br />
BILDUNG aktuell 01/2007<br />
Festnetz-, Mobilfunk- und IP-Kommunikation in einem – Siemens<br />
Enterprise Communications hat eine neue Generation<br />
von Schreibtisch-Telefonen auf den Markt gebracht und<br />
bezeichnet sie als „die erste offene Kommunikationsplattform<br />
der Welt für den Schreibtisch“. Die IP-Telefon-Familie<br />
OpenStage bietet mehrere Modelle<br />
– von der funktionell professionellen Telefonie bis zum<br />
ausgeklügelten Top-Manager-Telefon. Je nach Ausführung<br />
sind die OpenStage-Geräte Bluetooth-fähig, so dass Kontaktdaten,<br />
etwa zwischen Handy und Festnetztelefon, einfach aktualisiert werden<br />
können, sie sind WLAN-fähig und unter anderem können sie die Verwaltung<br />
von Terminen und Konferenzen erheblich vereinfachen.<br />
<strong>Klick</strong>! http://enterprise.siemens.com/openstage<br />
<br />
Sprach-Genie<br />
Schalt-Zentrale<br />
TECHNOLOGISCH<br />
Computer & Lernen<br />
Chinesisch verstehen, ohne die Sprache zu lernen? Diese Zukunftsvision rückt immer näher.<br />
Das neue Übersetzungssystem einer Sprachforscherin der Carnegie-Mellon-Universität in<br />
Pittsburgh arbeitet nämlich mithilfe von Elektroden, die im Gesicht und am Hals befestigt werden.<br />
Diese erkennen kleinste elektrische Veränderungen, die durch Muskelbewegungen ausgelöst werden.<br />
Bis jetzt ist die Technologie so weit, dass das Übersetzungssystem bereits eine nahezu unbegrenzte Zahl von<br />
Wörtern erkennen kann. Das liegt daran, dass es vor allem die einzelnen Laute, aus denen sich Wörter zusammensetzen<br />
entziffern kann. Es erkennt, welche dieser „Phoneme“ häufig nebeneinander auftreten, die Bedeutung<br />
unbekannter Anordnungen von Phonemen kann es ableiten. Noch ist ein flüssiges Gespräch in zwei verschiedenen<br />
Sprachen nicht möglich, da nur in 62 Prozent der Fälle das richtige Phonem ausgewählt wird.<br />
<strong>Klick</strong>! www.cmu.edu<br />
<br />
Seite 11
good_sound_design
Wer schweigt, verliert<br />
Ob Fusion, Übernahme oder Umstrukturierung – der offene Dialog über Veränderungen ist für<br />
viele Manager ein heißes Eisen. Dabei ist alles Leben Veränderung und die Kommunikation<br />
erst recht, meint Wolfgang Rosam, PR-Profi und Change Communicator.<br />
Private-Equity-Unternehmen und M&A- fixer Bestandteil in den Verhandlungsteams.<br />
Spezialisten sind sich einig: Bei jenen Bei uns ist das noch ein Novum.<br />
Rosam<br />
Deals, die letztlich gescheitert sind, war in Als ich vor mehr als 25 Jahren in die PR-Agen-<br />
Wolfgang<br />
acht von zehn Fällen die „emotionale Betur Publico eintrat, war es absolut unüblich,<br />
findlichkeit“ der Grund. Es ging also um den ja verpönt, über seine Klienten zu reden.<br />
Bauch und nicht um den Kopf. Und damit Man machte aus seinen Kunden ein Mysteri-<br />
sind wir im Ressort der Kommunikation. um. Warum, verstand ich schon damals nicht.<br />
istockphoto.com,<br />
Change Communicators sind international Denn: Wie soll man ein Unternehmen, »<br />
Fotos:<br />
Seite 013
Viele „Changes“ sind<br />
größter Geheimhaltung<br />
unterworfen. Aber das sollte<br />
niemanden daran hindern,<br />
die perfekte Kommunikation<br />
eingehend vorzubereiten.<br />
eine Marke, einen Manager in der Öffentlichkeit<br />
richtig positionieren, wenn niemand<br />
wissen darf, dass man für ihn arbeitet? Also<br />
hielt ich mich schon damals nicht an diese Verirrung<br />
der Branche und veröffentlichte meine<br />
Kundenliste. Heute ist das längst zur Selbstverständlichkeit<br />
jeder PR-Agentur geworden.<br />
Vor rund 14 Jahren begannen wir dann mit gezieltem<br />
Lobbying. Die Situation im Lobbying<br />
war ähnlich wie ein Jahrzehnt davor in der<br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />
Wolfgang Rosam, PR-Profi<br />
PR: Lobbyisten reden nicht über ihre Klienten<br />
und Auftraggeber. Eine ideale Ausgangsbasis<br />
zur Schaffung von Vertrauen, oder? Auch<br />
hier erlaubte ich mir, mit diesem Unsinn aufzuräumen,<br />
integrierte im Beratungsbereich<br />
Lobbying in die Wortbildmarke der Publico,<br />
und wir begannen als Erste die Tuchent, die<br />
geheimnisvoll über dem Lobbying ausgebreitet<br />
war, zu lüften. Für seriöses Lobbying ist es<br />
nämlich unerlässlich zu sagen, in wessen Auftrag<br />
man arbeitet (bei manipulativer Einflussnahme<br />
mag das wohl etwas anders sein).<br />
Die Veränderung, der „Change“ in meiner<br />
Branche, hat mich also die Hälfte meines Lebens<br />
begleitet. Branchen-Usancen zu verändern,<br />
war dabei genauso spannend, wie neue<br />
Regeln aufzustellen und sich an deren Erfolg<br />
zu erfreuen. Alles Leben ist „Change“ und die<br />
Kommunikation erst recht.<br />
Veränderungen bestimmen unser ganzes Leben,<br />
in der Wirtschaft ebenso wie in der<br />
Politik. Mit dem „Change“ gehen stets viele<br />
Befürchtungen, Ängste aber auch Hoffnungen<br />
einher. Die wenigsten „Change-Betroffenen“<br />
allerdings erkennen das enorme Chancen-Potenzial<br />
in solchen Phasen. Nicht zuletzt deshalb,<br />
weil „Change-Situationen“ meist nie vorbereitend<br />
kommuniziert werden. Natürlich sind<br />
viele „Changes“, z.B. bei Firmenübernahmen,<br />
größter Geheimhaltung unterworfen. Aber das<br />
sollte niemanden daran hindern, die perfekte<br />
Kommunikation – auch in der Geheimhaltungsphase<br />
– eingehend vorzubereiten.<br />
Ich bin bei etlichen Firmenübernahmen mit<br />
dabei gewesen, war aber in der Regel dazu<br />
degradiert, mich um eine gute Presse „da-<br />
Ein beliebter Trick der<br />
Geheimniskrämerei ist es, sich<br />
abzuwenden und die letzten<br />
Worte beim Weggehen<br />
zu verschlucken.<br />
Cyril Northcote Parkinson (1909-93),<br />
britischer Historiker und Publizist)<br />
nach“ und bestenfalls um eine kalmierende<br />
Mitarbeiterinformation zu kümmern. Natürlich<br />
hatte das nichts mit „Change Communications“<br />
zu tun und viele Chancen einer effizienten<br />
Deal-begleitenden Kommunikation<br />
Seminar-Tipp<br />
Instrumente, Grundlagen<br />
und Erfolgfaktoren in der<br />
Pressearbeit<br />
Zielgerichtete Pressearbeit als Erfolgsfaktor.<br />
Termin:16. Februar 2007<br />
Ort: Bürocenter SCS,<br />
2234 Vösendorf<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
medienseminare.com<br />
Wer schweigt, verliert <br />
sind daher nie genutzt worden, weil auch<br />
nicht in Betracht gezogen. Mein neues Betätigungsfeld,<br />
nach 25 Jahren Publico, war somit<br />
definiert: Der Markt wartet – zumindest<br />
hierzulande – auf professionelle „Change<br />
Communications“. Auch wenn das viele noch<br />
nicht akzeptieren wollen: Aber das war beim<br />
Lobbying, vor 14 Jahren, genauso. Damals gehörten<br />
Lobbying-Aufgaben ausschließlich den<br />
Interessensverbänden, bestenfalls Rechtsanwälten.<br />
Kaum jemand dachte daran, eine<br />
Kommunikationsagentur mit einer heiklen<br />
Mission „lobbyistisch“ zu beauftragen.<br />
„Change Communications“ wird sich zwar<br />
etwas anders als das Lobbying entwickeln,<br />
es wird aber nicht weniger bedeutend sein.<br />
Wenn wir den Aussagen der »<br />
Seite 14<br />
Anzeige
EXPERTEN-TIPP<br />
„Integrierte Kommunikation“<br />
Von Dr. Martina Zowack<br />
PR-Lehrgangsleiterin der Akademie<br />
für Integrierte Kommunikation (AIK)<br />
am bfi Wien<br />
Aus meiner Sicht gibt es in der Praxis für<br />
Integrierte Kommunikation nicht EIN Modell,<br />
aber EIN Ziel: Sich als Unternehmen bzw.<br />
Organisation der Öffentlichkeit durch professionelle<br />
Kommunikation auf allen Ebenen<br />
in einem „Guss“ zu präsentieren.<br />
Die Umsetzung der strategisch geplanten<br />
Integrierten Kommunikation hinkt jedoch<br />
meistens den Absichtserklärungen hinterher.<br />
Als eine der Hauptbarrieren wird nach einer<br />
Studie der Universität Graz die mangelnde<br />
Professionalität der Verantwortlichen sowie<br />
ein lückenhaftes Verständnis für Integrierte<br />
Kommunikation gesehen (Liebmann/Angerer<br />
/Foscht, Integrierte Kommunikation 2002).<br />
Das zeigt den hohen Stellenwert professioneller<br />
Aus- und Weiterbildung in diesem<br />
Bereich in der Zukunft.<br />
Lehrgang: Akademie für Integrierte<br />
Kommunikation (AIK); berufsbegleitender<br />
Lehrgang universitären Charakters.<br />
Infoabend: 7. März 2007<br />
Nächster Kursbeginn: Oktober 2007<br />
www.bfi-wien.at<br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />
Private Equity und M&A-Experten glauben,<br />
so ist das eine gewaltige Marktnische.<br />
Seit meinem Announcement „ … ich bin ein<br />
Change Communicator“, haben sich viele<br />
Berater gemeldet, die aufgrund des kommunizierten<br />
Job-Profils sich selbst als Change<br />
Communicators „erkannten“. Sie hießen nur –<br />
und die meisten tun das immer noch – anders:<br />
zum Beispiel Business Coach, Wirtschafts-<br />
Mediator oder Deal-Kommunikator. Eigentlich<br />
ist es egal, wie sich jemand in diesem spezifischen<br />
Consulting-Bereich bezeichnet. Viel<br />
entscheidender als seine Berufsbezeichnung<br />
sind doch seine persönliche Reputation und<br />
seine Marktgeltung. Genau so wenig wie man<br />
die besten PR-Leute, Lobbyisten oder Werber<br />
Wenn wir nicht miteinander<br />
reden, werden wir nicht die<br />
Dinge tun können, die wir<br />
wirklich können.<br />
Peter F. Drucker,<br />
Vater des modernen<br />
Managements (1909 - 2005)<br />
im Branchenverzeichnis sucht, werden die<br />
Change Communicators von morgen durch<br />
Empfehlung oder durch deren positiv registrierte<br />
Eigen-PR engagiert. Soll heißen: Wer<br />
anderer Leute „Change“ als Communicator<br />
begleitet, sollte auch in Sachen Eigenkommunikation<br />
nicht im Verborgenen agieren.<br />
<br />
<strong>Klick</strong>! www.rosam.at<br />
Wer schweigt, verliert <br />
Seite 15<br />
Anzeige
China-Connection<br />
Wer fremde Kulturen verstehen lernt, hat mehr Chancen auf gute Geschäfte,<br />
Kontakte und Freunde in der Welt. Denn ohne interkulturelle Kommunikation<br />
geht es nicht. Vor allem nicht in China. Von Mag. Annemarie Josef<br />
Fällt in Peking ein Fahrrad um, während wir zufällig<br />
daneben stehen, könnte das ganz lustig sein. Weil<br />
uns das an die bekannte Redewendung erinnert oder<br />
uns die Schadenfreude überrollt. Und wann lacht ein<br />
Chinese? „Man lacht in China wie anderswo, weil man<br />
einfach fröhlich ist. Es kann aber auch sein, dass man<br />
lacht oder lächelt, wenn man in Verlegenheit gerät, weil<br />
man unsicher oder hilflos ist oder sich peinlich berührt<br />
fühlt“, schreibt Margrith Lin-Huber in ihrem Buch „Chinesen<br />
verstehen lernen“. Gut zu wissen, wenn man sich<br />
im Land des Lächelns aufhält. Etwa weil man Geschäfte<br />
machen möchte. Ein Manager erklärte der Welt am<br />
Sonntag: „Anstrengend für uns Europäer ist, dass<br />
die Chinesen unsere Art von Humor nicht verstehen<br />
- und wir wahrscheinlich sie nicht. Da braucht es<br />
einfach viel Feingefühl und emotionale Intelligenz.“<br />
Kein Wunder, können doch schon Verhandlungen<br />
zwischen deutschen und österreichischen Firmen<br />
kippen, wenn der Schmäh nicht rennt. Und wann<br />
rennt der nicht? Wenn der (kulturelle) Kontext des<br />
jeweils Anderen ein unbekannter ist, der kleine<br />
Witz zum großen Missverständnis eskaliert, weil<br />
Regeln und Werte ignoriert wurden, man sich<br />
ausschließlich auf die gelernte Grammatik und Vokabeln<br />
verlassen hat.<br />
Erfolgreiche interkulturelle Kommunikation bedeutet<br />
„zu wissen, wer in einer Kommunikation wie, was,<br />
wann, wo sagt“, schreibt Lin-Huber. Sie gibt nicht nur<br />
China-Besuchern Erhellendes mit auf den Weg, sondern<br />
wertvolle Tipps für Geschäftsreisende: So empfiehlt sie,<br />
sich mit den „Dreizehn Geboten der Kriegskunst“ von<br />
Sun-zi vertraut zu machen. Denn „der trendbwusste<br />
Hongkonger Manager hat auf seinem Schreibtisch die<br />
Kriegsstrategien chinesischer<br />
Klassiker liegen und nicht mehr<br />
die neuesten Erkenntnisse aus<br />
Harvard“. Ein Auszug: „Die<br />
Kunst der Täuschung ist das<br />
Wesen des Krieges: darum täusche<br />
der Starke Schwäche vor;<br />
der zur Tat Schreitende, Tatlosigkeit<br />
(…) täusche ihn durch<br />
Unterwürfigkeit, auf dass er<br />
übermütig werde (..).“ Und passen<br />
Sie auf, dass Ihnen nicht<br />
das Lächeln vergeht.<br />
<br />
Verlag Hans Huber,<br />
EURO 19.95<br />
<strong>Klick</strong>! www.hanshuber.com<br />
Interkulturelle Kommunikation <br />
<strong>BILDUNGaktuell</strong> hat nachgefragt.<br />
Business in China. Worauf Sie achten<br />
sollten, erfahren Sie von Xiaoyu Wu,<br />
Trainerin am Wifi Wien:<br />
1. Seien Sie pünktlich (eine Verspätung 5<br />
bis 10 Minuten wird toleriert)<br />
2. Kleiden Sie sich passend. Während man<br />
sich bei einem Treffen mit einem Team der<br />
Konzernführung elegant anziehen sollte,<br />
darf es bei Treffen mit einem kleinen Unternehmer<br />
oder Chef von Privatfirmen durchaus<br />
bequemer sein.<br />
3. Höflichkeit ist wichtig. Lächeln Sie, zeigen<br />
Sie Respekt. Arroganz vergiftet das Klima.<br />
4. Geschenke sind erwünscht. Jedoch gilt<br />
es, der Position entsprechende Geschenke<br />
zu machen.<br />
5. Visitenkarten verteilen Sie der Hierarchie<br />
entsprechend von oben nach unten.<br />
6. Das erste Treffen dient dazu, eine persönliche<br />
Beziehung aufzubauen. Gehen<br />
Sie‘s langsam an. Haben Sie Geduld und<br />
zeigen Sie Verständnis. Erwarten Sie sich<br />
vom ersten Treffen nicht zu viel<br />
7. Beim Geschäftsessen besser nicht ablehnen,<br />
was Ihnen der Gastgeber empfiehlt.<br />
Kündigen Sie aber vorher an, wenn Sie bestimmte<br />
Speisen nicht essen, bzw. Vegetarier<br />
sind.<br />
Seminar-Tipp<br />
Spielerisch Chinesisch lernen<br />
02.03.2007 bis 25.05.2007 in Wien<br />
www.wifiwien.at<br />
Seite 16<br />
Fotos: istockphoto.com, Hans Huber Verlag
Karriere & Management<br />
Kommunikation erfordert<br />
mehr Vorstellungskraft,<br />
als sich viele Leute vorstellen<br />
oder in Wirklichkeit haben.<br />
Cyril Northcote Parkinson (1909-93),<br />
britischer Historiker und Publizist<br />
Why should they print my story?<br />
Drei PR-Profis zeigen, wie man‘s macht: Kontakt<br />
zu Journalisten aufbauen und pflegen,<br />
Denke und Arbeitsweise der Medien verstehen,<br />
gute Meldungen schreiben, Themen lancieren,<br />
einen Presseverteiler aufbauen, souverän<br />
auf Anfragen reagieren... Mit vielen Fallbeispielen,<br />
Checklisten und Insider-Infos.<br />
So kommt mein Unternehmen in die Medien;<br />
Ines Glatz-Deuretzbacher, Paul Christian<br />
Jezek und Sylvia Wasshuber; REDLINE<br />
WIRTSCHAFT, EUR 19,90<br />
<strong>Klick</strong>! www.redline-wirtschaft.de<br />
Fotos: istockphoto.com, Linde Verlag CHEFSACHE<br />
Erfolgs-Netzwerk<br />
In unserer Wirtschaftswelt brauchen Unternehmen und Manager andere Strategien und Ansätze,<br />
damit aus Kommunikation Aufmerksamkeit und konkreter Erfolg wird und bleibt. David Ungar-Klein,<br />
Veranstalter des Manager- und Consulterkongresses com.sult mit Star-Gästen wie Bill Gates, Jack<br />
Welch, Shimon Peres und Francis Ford Coppola, zeigt in seinem Buch „Create Connections“, wie<br />
Kommunikation in Zukunft konzipiert und umgesetzt werden muss, um erfolgreich zu sein.<br />
Create Connections Wie Sie mit Networking und Lobbying Ihre Ziele erreichen; David Ungar-Klein;<br />
Linde Verlag; EUR 25,60<br />
<strong>Klick</strong>! www.lindeverlag.at<br />
Konfliktlösung<br />
Wenn schon streiten, dann richtig. Wie man Konflikte konstruktiv lösen kann, anstatt sie verletzend<br />
und brutal auszutragen, zeigt das Buch „Konflikte. Der praktische Ratgeber zur Konfliktlösung“.<br />
Praktische Tipps zur Selbsthilfe, zahlreiche Übungen und Arbeitsblätter helfen bei der<br />
Konfliktlösung im Alltag, in der Familie und im Beruf.<br />
Konflikte. Der praktische Ratgeber zur Konfliktlösung. Mag. Dr. Gerhard<br />
Scheibel; edition nove; EUR 19,90<br />
<strong>Klick</strong>! www.editionnove.at<br />
Seite 17
CHEFSACHE<br />
Karriere & Management<br />
Gesprächskultur<br />
Kommunikation ist die Basis jeder menschlichen Kultur.<br />
Doch oft genügt es nicht, einfach nur gut zu kommunizieren:<br />
Im Management und in seinem Umfeld gibt es in vielen<br />
Organisationen besondere Kommunikationsstile und -muster.<br />
Worauf es bei einer kompetenten Kommunikation im Management<br />
wirklich ankommt, wie Sie Kommunikationsprozesse<br />
richtig analysieren und wiederkehrende Gesprächsmuster<br />
erkennen, erfahren Sie vom 7. bis 9. März 2007 in einem<br />
Seminar des malik managementzentrum in Stein am Rhein (CH).<br />
<strong>Klick</strong>! www.mzsg.ch<br />
<br />
Web-Test<br />
Wie gut ist Ihre Rhetorik? Machen sie den Test<br />
auf der Homepage des Manager-Magazins.<br />
<strong>Klick</strong>! www.manager-magazin.de/koepfe<br />
<br />
Hier rennt der Schmäh<br />
Wer durch Humor mehr Sympathie erwecken und<br />
Zuhörer auf seine Seite bringen möchte, muss die<br />
Gesetzmäßigkeiten des Humors kennen lernen,<br />
um damit andere für sich gewinnen zu können.<br />
Angriffsfrei kontern, Aufbau und Vorbereitung<br />
von Pointen sowie witziger Umgang mit unangenehmen<br />
Zwischenfragen können Sie üben.<br />
Wann? 29. bis 30.03.2007 in Wien.<br />
<strong>Klick</strong>! www.wifiwien.at<br />
<br />
Fotos: istockphoto.com<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Seite Seite 18 18<br />
bfi Ins_Sengl_136x180.indd 1 29.11.2006 11:26:14 Uhr<br />
Anzeige
Fotos: istockphoto.com, Privat<br />
Eine Frage<br />
der Haltung<br />
Kommunikation mit Jugendlichen in Schule und Berufsausbildung ist für Lehrer oft eine Herausforderung.<br />
Welche Kommunikationsfallen es gibt und wie Pädagogen diese umgehen können, analysiert das Psychologen-Team<br />
Mag. Verena Grimm und Mag. Sabine Kasper.<br />
Lehrer: „Heute entscheiden wir gemeinsam, welches Projekt wir nächstes Monat machen werden“<br />
– Schülerin: „Na, super, jetzt müssen wir ihm DIE Arbeit auch noch abnehmen.“ Welche<br />
Botschaft bei den Schülern ankommt, hängt davon ab, ob das Appell-, Selbstoffenbarungs-,<br />
Sachinhalts- oder Beziehungsohr bei den Schülern gerade „aktiv“ ist. Die eigentliche Absicht<br />
des Lehrers, nämlich die demokratische Mitbestimmung der Schüler, wird in unserem Beispiel<br />
wortwörtlich überhört.<br />
Davon abgeleitet, könnte eine erste „Regel der Lehrenden-Lernenden-Kommunikation“ lauten:<br />
„Hinterfragen Sie Reaktionen, um festzustellen, wie Ihre Botschaft angekommen ist und ob sie<br />
so ihrem ursprünglichem Sinn entspricht.“<br />
Ebenso muss der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Autoritätsebenen besondere Beachtung<br />
geschenkt werden. Schnell ergeben sich durch die Rollendefinitionen Abhängigkeitsverhältnisse.<br />
Machtpositionen könnten ausgenutzt werden, wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer<br />
nicht bereit ist, ihre bzw. seine Kommunikationsmuster zu hinterfragen.<br />
Typische Droh-Sätze, wie „Wenn du nicht mitarbeitest, fällst du durch“ oder „Wenn das nochmals<br />
vorkommt, lade ich deine Eltern vor“, verhindern, dass die Schüler den Sach- und Inhaltsaspekt<br />
erkennen. Was solche Botschaften auslösen, sind zumeist Gefühle der Abwehr und Aggression »<br />
Seite 019
oder des Rückzugs. Verloren geht dabei der<br />
Wunsch bzw. die Bitte des Lehrers nach einer<br />
Verhaltensänderung und gleichzeitig die Möglichkeit,<br />
diesem Anliegen nachzukommen.<br />
Um dieser Falle zu entgehen, eine weitere<br />
Empfehlung: „Sagen Sie konkret, was Sie<br />
empfinden, was Sie wirklich wollen und warum<br />
es wichtig für Sie ist!“<br />
Eine bessere – weil transparentere – Formulierung<br />
wäre: „Ich weiß nicht mehr, was ich noch<br />
tun kann, um dich zur<br />
Mitarbeit zu bewegen.<br />
Das ärgert mich<br />
und ich befürchte,<br />
dass du durchfallen<br />
wirst, wenn du so<br />
weitermachst.“<br />
Eine andere altbekannteKommunikationsregel:<br />
„Versenden Sie Ich-Botschaften und<br />
vermeiden Sie Du-Botschaften“. Ich-Botschaften<br />
schaffen ein offenes Kommunikationsklima<br />
und Schlüsse können<br />
eigenverantwortlich<br />
gezogen werden,<br />
Eine wertschätzende, respektvolle<br />
und authentische Haltung<br />
gegenüber Ihren Kommunikationspartnern<br />
beeinflusst<br />
jede Ihrer Beziehungen und<br />
Gespräche positiv.<br />
und zwar ohne Belehrung. Dem wollen wir<br />
uns anschließen, denn gerade im Ausbildungskontext<br />
haben Lehrende eher schnell Du-Botschaften,<br />
wie z.B. „Du bist manchmal schwer<br />
von Begriff“ oder „Ihr hört mir nie zu“, parat.<br />
Sie verleiten dazu, mit eigenen (oft negativen)<br />
Befindlichkeiten hinterm Berg zu halten und<br />
dem Empfänger der Nachricht die Verantwortung<br />
für diese Gefühle zuzuschieben. Die dazu<br />
passenden Ich-Botschaften könnten sein: „Mir<br />
fällt momentan nicht ein,<br />
wie ich es dir noch anders<br />
erklären kann“ bzw.<br />
„Ich bekomme eure Aufmerksamkeit<br />
nicht.“ Wobei<br />
die eigene emotionale<br />
Beteiligung – „… und<br />
davon bin ich genervt“ –<br />
nicht außer Acht gelassen<br />
werden darf. Achten Sie auch auf so genannte<br />
Pseudo-Ich-Botschaften (eigentlich versteckte<br />
Du-Botschaften), wie „Ich habe das Gefühl,<br />
dass du dich nicht genug konzentrierst“. Diese<br />
verändern die Wirkung zwar etwas, aber nur<br />
wenig, wie folgender Dialog verdeutlicht. Leh-<br />
Sagen Sie konkret, was Sie<br />
empfinden, was Sie wirklich<br />
wollen und warum es<br />
wichtig für Sie ist.<br />
rerin: „Ich habe das Gefühl, dass du einfach<br />
nur nicht lernen willst!“ Schülerin fluchend:<br />
„Und ich hab´ das Gefühl, dass Sie einfach nur<br />
unfähig sind, es gescheit zu erklären!“<br />
Allein durch ihre Aufgabe, die Schülerinnen<br />
und Schüler zu beurteilen, geben Lehrende<br />
immer Feedback, sei es durch Noten oder<br />
verbale Bewertungen. Natürlich gelten alle<br />
oben genannten „Regeln“ auch für diese Form<br />
der Kommunikation. Gegenseitiges Aussprechen<br />
lassen, positive Formulierung kritischer<br />
Hinterfragen Sie Reaktionen,<br />
um festzustellen wie Ihre<br />
Botschaft angekommen ist und<br />
ob sie so Ihrem ursprünglichem<br />
Sinn entspricht.<br />
Kommentare, sowie aktives Zuhören gehören<br />
überdies zur Grundlage zielführenden Feedbacks.<br />
Mit Formulierungen wie „man“ und<br />
„es“ wird Distanz im Gespräch geschaffen,<br />
während „ich“, „du“ oder „wir“-Aussagen ein<br />
offenes und authentisches Kommunikationsklima<br />
begünstigen.<br />
Nach all diesen Empfehlungen auf der verbalen<br />
Ebene der Kommunikation abschließend<br />
Eine Frage der Haltung <br />
Mag. Sabine Kasper und Mag. Verena<br />
Grimm haben in Wien das Institut für psychosoziale<br />
Kompetenz & Ressourcenstärkung,<br />
Human in Progress, gegründet.<br />
ein Hinweis auf jenen frühen Anteil, der bereits<br />
auf uns einwirkt, bevor wir auch nur das<br />
erste Wort unseres Lebens zu sprechen gelernt<br />
haben – die nonverbale Kommunikation.<br />
Körpersprache und -signale beeinflussen unseren<br />
Umgang miteinander und unsere Kommunikation<br />
auf oft unbewussten Ebenen und<br />
steuern dadurch Aktionen und Reaktionen.<br />
Wenn Sie nicht gerade Schauspielschülerinnen<br />
und -schüler unterrichten, vertrauen Sie<br />
darauf, dass Körpersprache Ihnen unmittelbarere<br />
und echtere Botschaften übermittelt als<br />
das gesprochene Wort.<br />
Behalten Sie auf jeden Fall als „wahrlich goldene<br />
Regel der Kommunikation“ in Erinnerung,<br />
dass eine wertschätzende, respektvolle und<br />
authentische Haltung gegenüber Ihren Kommunikationspartnern,<br />
jede Ihrer Beziehungen<br />
und jedes Gespräch positiv beeinflussen wird.<br />
<br />
<strong>Klick</strong>! office@humaninprogress.at<br />
Seite 20
üne Schultafeln mit Kreide sind out. Zu-<br />
Gmindest in Großbritannien. Interaktive<br />
Whiteboards, die auf Knopfdruck das Tafelbild<br />
speichern und es per E-Mail an die<br />
Schüler versenden, sind aus britischen Klassenzimmern<br />
nicht mehr wegzudenken. Und<br />
wer glaubt, dass Kinder und Jugendliche mit<br />
iPods, digitalen Kameras und Computer im<br />
Unterricht nur spielen, irrt gewaltig.<br />
An der Sir Bernard Lovell School, einer staatlichen<br />
Gesamtschule in Bristol, arbeiten Schüler<br />
und Lehrer ganz selbstverständlich mit<br />
So macht Apple Schule<br />
neuen Technologien. Die Schüler lernen den<br />
Umgang mit iPod & Co. nach einem Mentorensystem:<br />
jeweils drei Schüler zeigen drei anderen<br />
Schülern, wie sie mit Mikrofon, iPod und<br />
Computer Podcast-Folgen erstellen können.<br />
„Unsere Schülerinnen und Schüler entwickeln<br />
auf diese Weise eine höhere Verantwortung<br />
für ihr Lernverhalten“, meint Schulleiter David<br />
Turrell. „Sehen, hören, lernen – überall und jederzeit.<br />
Das ist unser Ziel.“<br />
So können Schüler, Eltern und Lehrer auch<br />
außerhalb des Unterrichts die Podcasts über die<br />
Wie eine britische Schule mit Podcasting die Kreativität<br />
und Lernerfolge ihrer Schülerinnen und Schüler steigert.<br />
Von Alexander Karp<br />
Webdesign ist wie Haare schneiden...<br />
Seien Sie ehrlich - würden Sie sich Ihre Haare von einem<br />
Amateur schneiden lassen, wenn Sie wissen, dass Sie am<br />
nächsten Tag einen wichtigen Termin haben? Eben.<br />
Für einen feschen Haarschnitt gehen Sie zum Frisör Ihres Vertrauens.<br />
Wenn‘s ums Webdesign geht, sprechen Sie mit uns: 0676.705 66 77.<br />
www.atomicboy.tv<br />
Lernplattform „Studywiz“ aufrufen. „Die Qualität<br />
des Lernens wird durch das Podcasting direkt<br />
verbessert“, so Turrell. Doch auch Lehrer<br />
nutzen längst den iPod im Unterricht. „Ich<br />
habe alle Übungsbeispiele auf meinem iPod<br />
gespeichert. So spare ich pro Tag mindestens<br />
30 Minuten Vorbereitungszeit“, erkärt Greg,<br />
ein junger Musiklehrer an der Sir Bernard<br />
Lovell School.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sind so motiviert,<br />
dass sie freiwillig mehr Zeit mit ihren<br />
Aufgaben verbringen, als sie es bei der tradi-<br />
Interaktives Lernen <br />
tionellen Arbeit mit Stift<br />
und Papier tun würden.<br />
Und genau hier<br />
liegt der Fokus von<br />
Apple: „Unser Anliegen<br />
ist es, Lernerfolge dadurch zu steigern,<br />
dass wir den Zugang zu diesen Technologien<br />
so einfach wie möglich machen.“<br />
<strong>Klick</strong>! www.apple.at<br />
<strong>Klick</strong>! How to Podcast (PDF)<br />
Seite 21<br />
Fotos: istockphoto.com, Apple
Systembetreuung / Outsourcing<br />
Keine eigene EDV-Abteilung?<br />
Oder einfach mit der derzeitigen Situation unzufrieden?<br />
Bei Fritztec haben Sie die Möglichkeit,<br />
sich durch ein erstklassiges Team kompetent und professionell betreuen zu lassen.<br />
Experten mit zertifiziertem Know How (z.B. MCSE) stehen Ihnen jederzeit fachmännisch zur Seite.<br />
<br />
<br />
<br />
Wir erarbeiten gerne gemeinsam mit Ihnen<br />
eine ganz auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösung.<br />
<br />
<br />
<br />
Ihr<br />
Dipl. Ing. Michael Fritz<br />
I T P R O F E S S I O N E L L<br />
I T P R O F E S S I O N E L L<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
WWW.FRITZTEC.AT<br />
weitere Informationen: w w w . f r i t z t e c . a t