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<strong>BILDUNGaktuell</strong><br />

Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung<br />

3<br />

16<br />

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19<br />

21<br />

2 Editorial & Impressum<br />

Bist Du online?<br />

E-Mail für Dich!<br />

Gesprächs-Technik<br />

TECHNOLOGISCH<br />

Computer & Lernen<br />

Wer schweigt, verliert<br />

Chinesen verstehen<br />

CHEFSACHE<br />

Karriere & Management<br />

Eine Frage der Haltung<br />

So macht Apple Schule<br />

Ein Medienprodukt der karp | communication company<br />

Kommunikation spezial:<br />

Für Schule, Management<br />

und Technologie<br />

#01<br />

24.01.2007<br />

Foto: istockphoto.comGenf


Foto: argos.tv | Armin Plankensteiner<br />

Gehören Sie zu denen, die unruhig werden, wenn<br />

ihr Blackberry einmal keinen Mucks von sich<br />

gibt? Die wie ein Pawlowscher Hund sofort jede<br />

E-Mail, die auf das smarte Handy weitergeleitet<br />

wird, beantworten müssen? Die auch am Wochenende<br />

in ihrer Freizeit ständig auf das kleine<br />

Display nach Neuigkeiten schielen? Der Blackberry,<br />

das Lieblingsspielzeug moderner Manager,<br />

macht seine Anwender süchtig nach Informationen<br />

und zu Sklaven des E-Mail-Systems. Dabei<br />

können Technologien unsere Kommunikation<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Alexander Karp<br />

Redaktion:<br />

Mag. Annemarie Josef, Hannelore<br />

Schulz, bildungsklick.de<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

DDr. Helmut Bog, Dr. Ricarda<br />

Bortoli, Mag. Verena Grimm,<br />

Mag. Sabine Kasper, Wolfgang<br />

Rosam, Dr. Margarete Schramböck,<br />

Prof. Dr. Klaus Tochtermann<br />

Visual Design:<br />

Daniela Kornek, Billy Lesina<br />

Anzeigen & Advertorials:<br />

Alexander Karp, Sabrina Mick<br />

Redaktion & Anzeigenverwaltung:<br />

Bossigasse 30, 1130 Wien<br />

www.<strong>BILDUNGaktuell</strong>.at<br />

Tel. +43.1.87 668 18<br />

Offenlegung<br />

Medieninhaber & Herausgeber:<br />

Alexander Karp<br />

www.karp.at<br />

Bossigasse 30, 1130 Wien<br />

Unternehmensgegenstand:<br />

Pressebetreuung, Konzeption und<br />

erleichtern, Computer unsere beruflichen und<br />

privaten Kontakte nachhaltig verändern. Wie<br />

eine effektive Kommunikation die Produktivität<br />

steigern kann, ist Thema dieser Ausgabe von<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong>.<br />

Obwohl Tugenden wie Ehrlichkeit, Respekt und<br />

offene, direkte Kommunikation bei Managern als<br />

vorbildlich gelten, mangelt es in vielen Unternehmen<br />

an der Umsetzung. Ob Fusion, Übernahme<br />

oder Umstrukturierung – der offene Dialog über<br />

Veränderungen fällt vielen Führungskräften nicht<br />

leicht. Doch aktive Kommunikation, auch in Krisenzeiten,<br />

gehört zu den Aufgaben eines Managers.<br />

Lesen Sie ab Seite xx, was Wolfgang Rosam,<br />

PR-Profi und Change Communicator, zum Thema<br />

Veränderungskommunikation zu sagen hat.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Alexander Karp<br />

Herausgeber<br />

PS: Die nächste Ausgabe von <strong>BILDUNGaktuell</strong><br />

erscheint am 21.2.2007<br />

Erstellung von Special-Interest-Magazinen<br />

im B2B- und B2C-Bereich.<br />

Grundlegende Richtung:<br />

Journalistisch unabhängige Berichterstattung<br />

und Hintergrundberichte<br />

zu den Themen Aus- und Weiterbildung,<br />

Karriere, Lernen, Bildungspolitik,<br />

Management, Schule, Universitäten,<br />

alternative Lernformen,<br />

Persönlichkeitsentwicklung, Bildung<br />

im weitesten Sinne.<br />

Hinweis:<br />

Bei allen personenbezogenen<br />

Bezeichnungen gilt die gewählte<br />

Form für beide Geschlechter. Alle<br />

im Inhalt angeführten Preis- und<br />

Terminangaben sind vorbehaltlich<br />

Druckfehler und Änderungen.<br />

Bezahlte PR-Texte sind als „Promotion“,<br />

„Advertorial“, oder „Anzeige“<br />

gekennzeichnet.<br />

COPYRIGHT:<br />

Alle Rechte sind vorbehalten. Abdruck,<br />

auch nur auszugsweise, nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Herausgebers.<br />

Editorial & Impressum <br />

Berufl ich schneller vorankommen?<br />

Jetzt will ich’s wissen!<br />

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Seite 02<br />

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Bist Du online?<br />

Ob E-Mail, Blogs, Wikis oder Chats - die Kommunikation wird immer mehr durch den Computer beeinflusst.<br />

Das hat auch unsere beruflichen und privaten Kontakte in den letzten Jahren nachhaltig verändert.<br />

Wie der Computer die Kommunikation unterstützt, zeigt Prof. Dr. Klaus Tochtermann.<br />

Seite 03<br />

Fotos: Apple, Know-Center Graz


Der PC ist heute nicht mehr aus unserem<br />

Leben wegzudenken. Und nicht nur das.<br />

Auch die Nutzung des Internets ist uns zur Gewohnheit<br />

geworden. Es prägt die zwischenmenschliche<br />

Kommunikation: E-Mails, Blogeinträge,<br />

Fotosammlungen – all das dient uns<br />

dazu, Information an andere weiterzugeben,<br />

sei es im privaten oder beruflichen Kontext. Es<br />

handelt sich dabei um computerbasierte Kommunikation.<br />

Was aber versteht man darunter<br />

und wie hat die computerbasierte Kommunikation<br />

unser Leben verändert? Bevor wir diese<br />

Frage beantworten, soll zuerst der Begriff<br />

Kommunikation kurz erläutert werden.<br />

Kommunikation kommt aus dem Lateinischen<br />

und bezeichnet im Wesentlichen das Weitergeben<br />

von Information. Shannon und Weaver<br />

gossen dieses Weitergeben von Information<br />

in den 40er Jahren in ein Kommunikationsmodell,<br />

das Kommunikation als die Übertragung<br />

eines Signals von einem Sender zu einem<br />

Empfänger darstellt. Die Rolle von Sender und<br />

Empfänger ist dabei nicht an eine bestimmte<br />

Person gebunden, sondern wechselt laufend.<br />

Zwischenmenschliche Kommunikation baut<br />

auf zwei Säulen: dem gesprochenen oder geschriebenen<br />

Wort einerseits und nonverbalen<br />

Faktoren anderseits, zu denen Körperhaltung,<br />

Gestik, Mimik und Blickkontakt sowie die Anordnung<br />

bzw. Distanz der Kommunikationspartner<br />

zueinander gehören. Kommunikation<br />

kann auf direktem oder indirektem Wege<br />

stattfinden, d.h. direkt von Mensch zu Mensch<br />

oder über verschiedenste Kanäle.<br />

Eine Form der indirekten Kommunikation stellt<br />

die computerbasierte Kommunikation dar, die<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />

<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnt. In manchen<br />

Fällen findet Kommunikation sogar ausschließlich<br />

über Computer statt. Computerbasierte<br />

Kommunikation bezeichnet die Übermittlung<br />

elektronischer Nachrichten über ein Computernetzwerk.<br />

Nach Falckenberg (1994) zeichnet<br />

sich computerbasierte Kommunikation<br />

im Unterschied zur<br />

herkömmlichen Kommunikation<br />

dadurch<br />

aus, dass mehrere bis<br />

viele Kommunikationspartner<br />

möglich<br />

sind, die einander fremd und die örtlich und sogar<br />

zeitlich voneinander getrennt sein können.<br />

Das Merkmal der vornehmlichen Textbasiertheit<br />

wurde vor mehr als zehn Jahren ebenfalls<br />

als zentral für die computerbasierte Interaktion<br />

erachtet, ist heute aber nur mehr bedingt gültig,<br />

Bist Du online? <br />

„Die Kommunikation ist in weiten Bereichen nicht an Ort oder Zeit gebunden und es<br />

steht uns viel stärker offen, ob wir auf eine Kommunikation eingehen oder nicht.“<br />

Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Know-Center Graz<br />

da auch über Audio- und Videoanwendungen<br />

kommuniziert werden kann. Prinzipiell unterscheidet<br />

man bei computerbasierter Kommunikation<br />

zwischen asynchroner und synchroner<br />

Kommunikation. Bei der asynchronen Kommunikation<br />

findet die Kommunikation zeitversetzt<br />

statt, bei der synchronen Kommunikation erfolgt<br />

der Austausch unmittelbar. E-Mail, Newsgroups,<br />

Diskussionsforen sowie Blogs, Wikis<br />

oder Social Bookmark, Task und Media Sharing<br />

sind asynchrone Kommunikationsanwendungen,<br />

Instant Messaging, Chats, Online-Spiele<br />

und Videokonferenzen sind Beispiele für synchrone<br />

Kommunikationsanwendungen.<br />

Wie hat nun die computerbasierte Kommunikation<br />

unser tägliches Leben verändert? Ist der<br />

Unterschied zur direkten Kommunikation tatsächlich<br />

so frappant? Lassen Sie uns die Frage<br />

am Beispiel eines Studenten beleuchten. Noch<br />

vor etwa 15 Jahren konnte ein typischer Tag<br />

eines Studenten/einer Studentin so aussehen:<br />

09:00 Telefonisch vereinbart Günter einen<br />

Lerntreff mit Kollegen.<br />

10:30 Günter folgt in einer Vorlesung den<br />

Ausführungen des Professors. Wichtige Dinge<br />

hält er in seinem Schreibblock fest, sein Skriptum<br />

versieht er ebenfalls mit Notizen. »<br />

Alles in einer Hand: Mit dem coolen<br />

iPhone von Apple telefonieren, Musik<br />

hören und im Internet surfen.<br />

Seite 04


.<br />

Prof. Dr. Klaus Tochtermann ist wissenschaftlicher<br />

Leiter und Geschäftsführer<br />

des Know-Center in Graz.<br />

12:00 Nach der Vorlesung tauscht Günter mit<br />

Kollegen Skripten zu versäumten Vorlesungen<br />

und Seminaren aus.<br />

14:00 Günter erörtert in einer Sprechstunde<br />

offene Fragen mit dem Professor, die Antworten<br />

wird er beim nächsten Lerntreff seinen<br />

Web-Tipps<br />

Web Based Communities<br />

Web Information Systems & Technologies<br />

Networked Learning<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />

Kollegen und Kolleginnen weitergeben.<br />

15:00 Günter versucht einen Freund am Handy<br />

zu erreichen, um den Abend zu planen.<br />

Heute sehen die kommunikativen Aktivitäten<br />

eines Studenten ganz anders aus:<br />

09:00 Über E-Mail sendet Lisa die Einladung<br />

zu einem Lerntermin an ihre Kollegen.<br />

09:30 Die Vorlesung kann Lisa heute nicht besuchen,<br />

deshalb lädt sie sich das Skript samt<br />

Notizen von Studienkollegen herunter.<br />

11:30 Das Gelernte fasst Lisa in ihrem Blog<br />

zusammen, den ihre Studienkollegen auch<br />

nutzen können. Ein paar offene Fragen stellt<br />

sie in ein Internet-Diskussionsforum.<br />

15:00 Über ihr Instant Messanger System<br />

findet Lisa ein paar Freunde, die online sind.<br />

Sie tratscht ein bisschen und plant mit ihren<br />

Freundinnen den Abend.<br />

Wie das Beispiel deutlich illustriert, hat sich<br />

Kommunikation und damit unser Leben drastisch<br />

verändert. Es steht uns eine breite Palette<br />

an Kanälen zur Verfügung, über die wir mit<br />

anderen kommunizieren können. Die Kommunikation<br />

ist in weiten Bereichen nicht an Ort<br />

oder Zeit gebunden und es steht uns viel mehr<br />

offen, ob wir auf eine Kommunikation eingehen<br />

oder nicht. Natürlich bergen die neuen<br />

Möglichkeiten auch die Gefahr der Beziehungslosigkeit.<br />

Ob computerbasierte Kommunikation<br />

aber zum Vorteil oder zum Nachteil<br />

gereicht, hängt stark von den damit verbundenen<br />

Zielen und Anwendungsbereichen ab.<br />

Eine Ausschließlichkeit kann aber wie immer<br />

kein Weg sein – die Balance macht’s!<br />

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Seite 05<br />

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E-Mail für Dich!<br />

In der Gestaltung der Kommunikation liegt eine wesentliche Herausforderung für Management und<br />

innerbetriebliche Ausbildung. Wie eine effektive Kommunikation die Produktivität steigern kann, erfahren Sie<br />

von Dr. Ricarda Bortoli und DDr. Helmut Bog<br />

Zu den bedeutenden Kommunikations-phänomenen<br />

unserer Zeit, aber auch zu den<br />

Problemverursachern und Zeitfressern, zählt<br />

der meist unstrukturierte Umgang mit Informationen<br />

in Organisationen. Beim Thema E-<br />

Mail, eine der größten Erfolgsgeschichten der<br />

Informationstechnologie, tritt es mittlerweile<br />

deutlich zutage: Peter Schütt, IBM Deutschland,<br />

spricht in der Zeitschrift Computerwoche<br />

(48/2006, S. 34) davon, dass das E-Mail<br />

für viele Nutzer die Schaltzentrale ihrer Kommunikation<br />

geworden ist, die gleichzeitig ihre<br />

Arbeit erstickt. Die Überflutung mit Nachrichten<br />

belastet den Arbeitsalltag erheblich, erfordert<br />

und bindet Zeit für die Auseinandersetzung<br />

mit nicht relevanten Informationen,<br />

Zeit, die an anderer Stelle fehlt. Auf E-Mail angewiesen<br />

zu sein heißt überdies nicht selten,<br />

im Informationschaos zu leben. Eine der Folgen<br />

ist, dass die Relevanz mancher Information<br />

nicht immer richtig erkannt wird, daraus<br />

Fehlleistungen resultieren, die durch ein anderes<br />

Kommunikationsverhalten durchaus vermeidbar<br />

gewesen wären.<br />

Es macht Sinn, kurz innezuhalten, zu überlegen,<br />

wie viel Verluste an Arbeitszeit in einer<br />

mangelhaften Kommunikationskultur ihre<br />

Wurzeln haben könnten. Auch Fehlentscheidungen,<br />

zum Beispiel im betriebswirtschaftlichen<br />

Bereich, die Gefährdung der Zielerreichung<br />

und die Beeinträchtigung der Motivation<br />

dürfen nicht außer Acht gelassen werden.<br />

Gerade die kritische Auseinandersetzung mit<br />

den (vermuteten) Folgen unserer Kommunikationsgewohnheiten<br />

sollte uns dazu bewegen,<br />

Veränderungsmöglichkeiten zu überlegen<br />

– auch wenn eine direkte Messbarkeit der<br />

Effektivität ebenso wie der Folgen von Unzulänglichkeiten<br />

im Bereich der Kommunikation<br />

zumeist sehr schwierig erscheint. Der Soziologe<br />

Dirk Baecker spricht in seinem 2003 erschienen<br />

Buch „Organisation und »<br />

Seite 06<br />

Fotos: istockphoto.com<br />

Fotos: istockphoto.com,


Management“ von Arbeit als dem Produkt einer<br />

Inszenierung. Dieser Argumentation folgend,<br />

ist die Kommunikation ebenso ein Phänomen,<br />

das einer entsprechenden Inszenierung<br />

bedarf, damit sie effektiv ist. Es müssen<br />

„bespielbare Flächen, Angebote und Chancen“<br />

vorhanden sein, argumentiert auch der Soziologe<br />

Richard Sennett in seinem Buch „Der flexible<br />

Mensch“.<br />

Unmittelbar und in fast jeder Organisation lohnenswert<br />

erscheint, die E-Mail-Nutzung kri-<br />

tisch zu analysieren und den Weg von einer<br />

sender- zu einer empfängerorientierten Kommunikation<br />

einzuschlagen oder zu verstärken.<br />

Das umfasst zunächst einmal die Sensibilisierung<br />

hinsichtlich der Verteilung. Wer benötigt<br />

die Information und zu welchem Zweck?<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />

Erwarte ich als Absender konkrete Handlungen<br />

des Empfängers oder bloß die Kenntnisnahme?<br />

Kommt es durch die Kommunikation<br />

zu einer Verschiebung von Verantwortlichkeit?<br />

Ziel sollte jedenfalls sein, dem Empfänger die<br />

Intention des Senders einfach erkennbar zu<br />

machen und Handlungserfordernisse klar zu<br />

verstehen. Empfängerorientierung bedeutet<br />

auch, dass möglicherweise ein und dieselbe<br />

Information vom Sender mit spezifischen Zusätzen<br />

für den jeweiligen Empfänger aufbe-<br />

Die digitale Informationsflut kann den Arbeitsalltag oft erheblich belasten.<br />

reitet werden müssen, was letztlich beim Absender<br />

mehr Überlegung erfordert. Wenn die<br />

Menge an E-Mails, vor allem im innerbetrieblichen<br />

Bereich, hoch ist, sollten einige klare,<br />

eindeutige Regeln vor allem in der Kultur etabliert<br />

werden, denn Dirk Baecker weist schlüs-<br />

sig nach, dass ein gemeinsames Verständnis<br />

kultureller Regeln erheblich effektiver als formelle<br />

Normen wirken.<br />

Ebenso ist die Gestaltung von Inhalten, konkret<br />

wie Gedanken zu organisieren sind, ein wesentliches<br />

Thema der Effektivität der Kommunikation.<br />

In diesem Zusammenhang möchten<br />

wir auf die Arbeit von Barbara Minto, dem im<br />

Jahr 2005 erschienenen Buch „Das Prinzip der<br />

Pyramide“ verweisen und neugierig machen:<br />

Es lohnt sich, ihre Idee des Pyramidenprinzips<br />

aufzugreifen und umzusetzen, ihre „Logik des<br />

Schreibens“. Denn, so argumentiert Minto,<br />

wenn das Geschriebene unklar ist, dann liegt<br />

es sehr wahrscheinlich daran, dass die Anordnung<br />

der Ideen im Widerspruch mit der Fähigkeit<br />

des Lesers steht, diese zu verarbeiten.<br />

Barbara Minto wurde 1963 als erste weibliche<br />

Beraterin vom internationalen Beraterunternehmen<br />

McKinsey & Company eingestellt und<br />

beschäftigt sich seit mehr als vier Jahrzehnten<br />

mit den Voraussetzungen für klares Schreiben.<br />

Sie argumentiert, dass eine erfolgreiche Vermittlung<br />

von Ideen dann passiert, wenn sie in<br />

Pyramidenform auf verschiedenen Abstraktionsebenen<br />

dargestellt werden. Die wirksamste<br />

Methode der Präsentation ist die von oben<br />

nach unten. Der Schlüssel zu klarem Schreiben<br />

liegt darin, die Ideen in diese Form zu bringen<br />

und sie hinsichtlich einiger Regeln zu prüfen,<br />

bevor mit dem Schreiben begonnen wird.<br />

Die Regeln sind weder komplex noch umfangreich,<br />

sie betreffen Gruppierung, Reihenfolge<br />

und hierarchische Gliederung in den verschiedenen<br />

Ebenen. Erforderlich ist bloß ihre konsequente<br />

Anwendung.<br />

E-Mail für Dich! <br />

Wenn wir insbesondere bedenken, dass wir in<br />

einer alternden Erwerbsgesellschaft leben, in<br />

der Menschen länger produktiv sein, jedoch<br />

gleichzeitig mit einer steigenden kommunikativen<br />

Komplexität zurecht kommen sollen, gewinnt<br />

der Stellenwert der Weiterbildung und<br />

Entwicklung des Kommunikationsverhaltens<br />

und der Kommunikationskultur enorm. Dann<br />

gilt es auch zu erkennen, dass sich Investitionen<br />

in die Entwicklung von Kompetenz und<br />

Kultur lohnen und es zweckmäßig ist, auch so<br />

alltäglichen Dingen, beispielsweise wie wir<br />

Berichte verfassen und E-Mails verwenden,<br />

Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. <br />

<br />

BUCHTIPPS<br />

Das Prinzip der Pyramide<br />

Ideen klar, verständlich und erfolgreich<br />

kommunizieren.<br />

Barbara Minto, Pearson Studium Verlag,<br />

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Organisation und Management<br />

Dirk Baecker, Suhrkamp Verlag,<br />

EUR 13,40<br />

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Der flexible Mensch<br />

Richard Sennett, Berlin Verlag,<br />

EUR 8,90<br />

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<br />

Seite 07


PODCASTING im Unternehmen.<br />

Podcasting, Information Broadcasting, e-learning 2.0<br />

Schon oft hat man versucht Unternehmens-Radio oder sogar -TV<br />

zu einem breit akzeptierten Medium in und rund ums Unternehmen<br />

zu etablieren. Auch „e-learning“ ist in vielen österreichischen<br />

Unternehmen bereits ein „Un-Wort“. Doch plötzlich entwickelt sich<br />

aus dem Internet der zweiten Generation (web 2.0) eine Eigendynamik<br />

wie Blogging, Wikipädia und schließlich mit Hilfe des<br />

mp3-Handies und iPod das PODCASTING.<br />

NutzerInnen- und NICHT Technologie getrieben.<br />

Der Download von deutschsprachigen Episoden lag<br />

Mitte 2005 bei 216.000 pro Monat. Heute liegen wir<br />

bei 12 Mio.! Unternehmen wie XEROX, HORIZONT,<br />

TYROLIA und FREQUENTIS machen es vor, wie dieses<br />

„neue audiovisuelle Communitymedium“ interne<br />

und externe Kommunikation professionell unterstützt.<br />

create-mediadesign ist für diese und andere<br />

Kunden die erste Adresse für e-learning 2.0,<br />

Podcasting und e-marketing 2.0<br />

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Ideen? Wir auch. Setzen wir sie gemeinsam um.<br />

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Seite 08


Fotos: istockphoto.com, NextiraOne<br />

Gesprächs - Technik<br />

Wie Technologien die Kommunikation verbessern<br />

und was Unternehmen darüber wissen sollten.<br />

Von Dr. Margarete Schramböck<br />

Moderne Technologien haben dann ihre Aufgabe optimal erfüllt, wenn die<br />

Anwender ihren Einsatz nicht unmittelbar, sondern lediglich das positive<br />

Ergebnis spüren. Neue Technologien sollen das Leben erleichtern und nicht<br />

schwerer machen. Hier befinden sich Hersteller und Anwender noch inmitten<br />

eines Prozesses laufender Verbesserung und Erneuerung. Technologiehersteller<br />

haben oft noch Lern- und Entwicklungsbedarf. Technische Entwicklungen, insbesondere<br />

im Bereich der Kommunikationstechnologie, sind heute der Motor<br />

für Fortschritt schlechthin. Zu den größten technologischen Errungenschaften<br />

zählt jene, die Unternehmen und ihren Mitarbeitern, aber auch Privatpersonen,<br />

Unabhängigkeit von Ort und Zeit in der Kommunikation ermöglicht. »<br />

Seite 09


Dr. Margarete Schramböck ist Geschäftsführerin<br />

des Telekommunikationsunternehmens<br />

NextiraOne<br />

Diese Entwicklung fassen wir unter dem Begriff<br />

Mobility zusammen. Dabei handelt es sich<br />

um weit mehr als die bloße Erreichbarkeit einer<br />

Person über Handy, es ist vielmehr der bewusste<br />

Einsatz und die Steuerung von mobilen<br />

Anwendungen, um Arbeitsabläufe zu erleichtern.<br />

Unified Communications, die Verbindung<br />

von Sprach- und Datenkommunikation und ihrer<br />

Anwendungen, bietet dabei Möglichkeiten, die<br />

heute nur zu einem Bruchteil genutzt werden.<br />

Insbesondere mittelständische Unternehmen,<br />

die die österreichische Wirtschaft maßgeblich<br />

prägen, nutzen die daraus resultierenden<br />

Vorteile noch gering. Hier sehe ich Aufhol- und<br />

Entwicklungsbedarf für die Unternehmen, um<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.<br />

Collaboration – die neue Form der<br />

Zusammenarbeit<br />

Diese Tools erleichtern die Kommunikation<br />

und damit die Zusammenarbeit, auch wenn<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />

man dem Kollegen gerade nicht gegenüber<br />

sitzt. Mit dem „presence Service“ kann<br />

ich bewusst meine Kommunikation steuern<br />

und definieren, für wen ich wann erreichbar<br />

bin. Es geht also nicht darum, überall und immer<br />

erreichbar zu sein, sondern um den bewussten<br />

Umgang und die Steuerung der<br />

Kommunikation. Dabei können diese neuen<br />

Tools helfen.<br />

Mobilität? Aber sicher!<br />

Jeder, der an Mobilität interessiert ist, tut gut<br />

daran, auch an Sicherheit interessiert zu sein.<br />

Durch die Öffnung der Kommunikationsnetze<br />

öffnen Unternehmen auch die Türe für ungebetene<br />

Gäste. Daher ist hier besonderes<br />

Augenmerk auf die Sicherheit zu legen. Stellt<br />

man per VoIP eine Verbindung ins Internet<br />

zu einem SIP-Provider her, um die Vorteile<br />

der Kostenersparnis zu nutzen, sollte man<br />

die entsprechenden Vorkehrungen treffen.<br />

Durch die Konvergenz der früher getrennten<br />

Welten von Sprach- und Datenübertragung<br />

in der IP-Telefonie gelten mittlerweile die<br />

Anforderungen an Sicherheit ebenso für die<br />

Sprache wie für die Daten.<br />

Telefonieren = eine Nummer wählen<br />

Beim Telefonieren, unabhängig davon ob<br />

analog, digital oder IP, erwartet man, einen<br />

Teilnehmer unter einer Rufnummer zu erreichen.<br />

In der modernen IP-Telefonie jedoch besitzen<br />

die dazugehörigen IP-Telefon-Apparate<br />

eine IP-Adresse und ein SIP-Teilnehmer<br />

hat eine SIP-Adresse (ähnlich einer E-Mail-<br />

Adresse). Damit sich die Nutzung für den<br />

Anwender, unabhängig von der eingesetzten<br />

Technologie, nicht unterscheidet oder gar<br />

verändert, wurde das enum-Service etabliert.<br />

Dabei wird jedem IP-Teilnehmer eine<br />

Rufnummer zugeordnet, was bedeutet, dass<br />

das gewohnte Handling beim Telefonieren<br />

beibehalten werden kann. Gleichzeitig werden<br />

alle Vorteile der IP-Telefonie wie virtu-<br />

elle Arbeitsgruppen, Außenstellen, Teleworker<br />

genutzt. Auch Filialen können so in die Unternehmenskommunikation<br />

nahtlos eingebunden<br />

werden. Eine zukunftsträchtige Technologie,<br />

die die Basis für einfachere Kommunikation<br />

bringt.<br />

Ein Gedanke zum Thema Abhörsicherheit<br />

Man hört immer wieder große Bedenken,<br />

wie unsicher es ist, über das Internet zu<br />

telefonieren. Die Wahrheit ist jedoch, dass<br />

man sich früher in der analogen Technik nur<br />

mit einem Kopfhörer auf die Leitung zu klemmen<br />

brauchte und schon konnte man ganz<br />

einfach alle Gespräche mithören. Die moderne<br />

IP-Telefonie verwendet eine paketorientierte<br />

Übertragung, was bedeutet, dass das<br />

Gespräch in viele kleine Pakete zerlegt wird<br />

und jedes Paket einen anderen Weg im Internet<br />

nehmen kann. Ein Abhören ist also um ein<br />

Vielfaches aufwändiger geworden, da es keine<br />

dezidierte Leitung für die Übertragung des Telefonats<br />

mehr gibt und es folglich nicht mehr<br />

möglich ist, diese Leitung einfach anzuzapfen.<br />

Zusätzlich besteht heute die Möglichkeit, die<br />

Sprache zu verschlüsseln. Die Abhörsicherheit<br />

konnte somit durch den Einsatz der neuen IP-<br />

Technologie wesentlich gesteigert werden.<br />

Gesprächs-Technik <br />

Das Gesamtkonzept ist ausschlaggebend<br />

Die größte Herausforderung besteht heute<br />

darin, ein durchgängiges Gesamtkonzept zu<br />

realisieren und dabei alle Geräte, Anwendungen<br />

und Anforderungen innerhalb der Kommunikationskette<br />

einzubeziehen. Nur dann<br />

kann die optimale Sicherheit einer Kommunikationslösung<br />

gewährleistet werden.<br />

Die Aufgabe eines Technologiedienstleisters<br />

ist es, für seine Kunden die technische Komplexität<br />

zu reduzieren und Gesamtabläufe zu<br />

integrieren, die Kommunikation erleichtern<br />

und dabei mobil und sicher machen.<br />

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Gut zu wissen<br />

Unter IP-Telefonie (Internet Protocol-<br />

Telefonie; auch Voice over IP) versteht<br />

man das Telefonieren über Computernetzwerke,<br />

die nach Internet-Standards<br />

aufgebaut sind. Bei den Gesprächsteilnehmern<br />

können sowohl<br />

Computer, für IP-Telefonie spezialisierte<br />

Telefonendgeräte, als auch über<br />

spezielle Adapter angeschlossene,<br />

klassische Telefone die Verbindung<br />

ins Telefonnetz herstellen.<br />

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Seite 10


Fotos: istockphoto.com, Siemens, Vieweg Verlag<br />

Alles Service, oder was?<br />

Wie entwickle ich überragende IT-Dienstleistungsprodukte,<br />

wie erschließe ich dauerhaft<br />

ertragsstarke Kundenbeziehungen,<br />

wie biete ich faszinierende Karrierepfade,<br />

wie organisiere ich Wachstum ohne Erstarrung<br />

und wie führe ich ein Unternehmen,<br />

das die „Besten der Besten“ an Bord hat?<br />

Auf diese Fragen und mehr möchte das<br />

Buch „Führen von IT-Service-Unternehmen“<br />

Antworten geben. Denn Austauschbarkeit,<br />

Schnelllebigkeit und Preisdruck<br />

sind nur einige Schlagwörter, mit denen<br />

diese Branche konfrontiert ist. Doch wie<br />

kann ein IT-Dienstleistungsunternehmen<br />

heute ertragreich wachsen?<br />

Die Autoren machen<br />

deutlich, dass Service-<br />

und Vertriebsmanager<br />

mit Liebgewonnenem<br />

brechen<br />

müssen, dass ohne<br />

die Akzeptanz der<br />

Anwender bei neuen<br />

Produkten nichts mehr<br />

geht und große Unternehmer<br />

nichts mehr zu gewinnen haben,<br />

wenn sie nicht auf Topkräfte setzen und ihnen<br />

das neueste Technologie-Können fehlt.<br />

Ein Leitfaden für Manager, Teamleiter, Unternehmensgründer<br />

u.a.<br />

Führen von IT-Service-Unternehmen. Zukunft<br />

erfolgreich gestalten, Hradilak, Kay<br />

P. Aus der Reihe: Edition CIO, EUR: 39,90<br />

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<br />

BILDUNG aktuell 01/2007<br />

Festnetz-, Mobilfunk- und IP-Kommunikation in einem – Siemens<br />

Enterprise Communications hat eine neue Generation<br />

von Schreibtisch-Telefonen auf den Markt gebracht und<br />

bezeichnet sie als „die erste offene Kommunikationsplattform<br />

der Welt für den Schreibtisch“. Die IP-Telefon-Familie<br />

OpenStage bietet mehrere Modelle<br />

– von der funktionell professionellen Telefonie bis zum<br />

ausgeklügelten Top-Manager-Telefon. Je nach Ausführung<br />

sind die OpenStage-Geräte Bluetooth-fähig, so dass Kontaktdaten,<br />

etwa zwischen Handy und Festnetztelefon, einfach aktualisiert werden<br />

können, sie sind WLAN-fähig und unter anderem können sie die Verwaltung<br />

von Terminen und Konferenzen erheblich vereinfachen.<br />

<strong>Klick</strong>! http://enterprise.siemens.com/openstage<br />

<br />

Sprach-Genie<br />

Schalt-Zentrale<br />

TECHNOLOGISCH<br />

Computer & Lernen<br />

Chinesisch verstehen, ohne die Sprache zu lernen? Diese Zukunftsvision rückt immer näher.<br />

Das neue Übersetzungssystem einer Sprachforscherin der Carnegie-Mellon-Universität in<br />

Pittsburgh arbeitet nämlich mithilfe von Elektroden, die im Gesicht und am Hals befestigt werden.<br />

Diese erkennen kleinste elektrische Veränderungen, die durch Muskelbewegungen ausgelöst werden.<br />

Bis jetzt ist die Technologie so weit, dass das Übersetzungssystem bereits eine nahezu unbegrenzte Zahl von<br />

Wörtern erkennen kann. Das liegt daran, dass es vor allem die einzelnen Laute, aus denen sich Wörter zusammensetzen<br />

entziffern kann. Es erkennt, welche dieser „Phoneme“ häufig nebeneinander auftreten, die Bedeutung<br />

unbekannter Anordnungen von Phonemen kann es ableiten. Noch ist ein flüssiges Gespräch in zwei verschiedenen<br />

Sprachen nicht möglich, da nur in 62 Prozent der Fälle das richtige Phonem ausgewählt wird.<br />

<strong>Klick</strong>! www.cmu.edu<br />

<br />

Seite 11


good_sound_design


Wer schweigt, verliert<br />

Ob Fusion, Übernahme oder Umstrukturierung – der offene Dialog über Veränderungen ist für<br />

viele Manager ein heißes Eisen. Dabei ist alles Leben Veränderung und die Kommunikation<br />

erst recht, meint Wolfgang Rosam, PR-Profi und Change Communicator.<br />

Private-Equity-Unternehmen und M&A- fixer Bestandteil in den Verhandlungsteams.<br />

Spezialisten sind sich einig: Bei jenen Bei uns ist das noch ein Novum.<br />

Rosam<br />

Deals, die letztlich gescheitert sind, war in Als ich vor mehr als 25 Jahren in die PR-Agen-<br />

Wolfgang<br />

acht von zehn Fällen die „emotionale Betur Publico eintrat, war es absolut unüblich,<br />

findlichkeit“ der Grund. Es ging also um den ja verpönt, über seine Klienten zu reden.<br />

Bauch und nicht um den Kopf. Und damit Man machte aus seinen Kunden ein Mysteri-<br />

sind wir im Ressort der Kommunikation. um. Warum, verstand ich schon damals nicht.<br />

istockphoto.com,<br />

Change Communicators sind international Denn: Wie soll man ein Unternehmen, »<br />

Fotos:<br />

Seite 013


Viele „Changes“ sind<br />

größter Geheimhaltung<br />

unterworfen. Aber das sollte<br />

niemanden daran hindern,<br />

die perfekte Kommunikation<br />

eingehend vorzubereiten.<br />

eine Marke, einen Manager in der Öffentlichkeit<br />

richtig positionieren, wenn niemand<br />

wissen darf, dass man für ihn arbeitet? Also<br />

hielt ich mich schon damals nicht an diese Verirrung<br />

der Branche und veröffentlichte meine<br />

Kundenliste. Heute ist das längst zur Selbstverständlichkeit<br />

jeder PR-Agentur geworden.<br />

Vor rund 14 Jahren begannen wir dann mit gezieltem<br />

Lobbying. Die Situation im Lobbying<br />

war ähnlich wie ein Jahrzehnt davor in der<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />

Wolfgang Rosam, PR-Profi<br />

PR: Lobbyisten reden nicht über ihre Klienten<br />

und Auftraggeber. Eine ideale Ausgangsbasis<br />

zur Schaffung von Vertrauen, oder? Auch<br />

hier erlaubte ich mir, mit diesem Unsinn aufzuräumen,<br />

integrierte im Beratungsbereich<br />

Lobbying in die Wortbildmarke der Publico,<br />

und wir begannen als Erste die Tuchent, die<br />

geheimnisvoll über dem Lobbying ausgebreitet<br />

war, zu lüften. Für seriöses Lobbying ist es<br />

nämlich unerlässlich zu sagen, in wessen Auftrag<br />

man arbeitet (bei manipulativer Einflussnahme<br />

mag das wohl etwas anders sein).<br />

Die Veränderung, der „Change“ in meiner<br />

Branche, hat mich also die Hälfte meines Lebens<br />

begleitet. Branchen-Usancen zu verändern,<br />

war dabei genauso spannend, wie neue<br />

Regeln aufzustellen und sich an deren Erfolg<br />

zu erfreuen. Alles Leben ist „Change“ und die<br />

Kommunikation erst recht.<br />

Veränderungen bestimmen unser ganzes Leben,<br />

in der Wirtschaft ebenso wie in der<br />

Politik. Mit dem „Change“ gehen stets viele<br />

Befürchtungen, Ängste aber auch Hoffnungen<br />

einher. Die wenigsten „Change-Betroffenen“<br />

allerdings erkennen das enorme Chancen-Potenzial<br />

in solchen Phasen. Nicht zuletzt deshalb,<br />

weil „Change-Situationen“ meist nie vorbereitend<br />

kommuniziert werden. Natürlich sind<br />

viele „Changes“, z.B. bei Firmenübernahmen,<br />

größter Geheimhaltung unterworfen. Aber das<br />

sollte niemanden daran hindern, die perfekte<br />

Kommunikation – auch in der Geheimhaltungsphase<br />

– eingehend vorzubereiten.<br />

Ich bin bei etlichen Firmenübernahmen mit<br />

dabei gewesen, war aber in der Regel dazu<br />

degradiert, mich um eine gute Presse „da-<br />

Ein beliebter Trick der<br />

Geheimniskrämerei ist es, sich<br />

abzuwenden und die letzten<br />

Worte beim Weggehen<br />

zu verschlucken.<br />

Cyril Northcote Parkinson (1909-93),<br />

britischer Historiker und Publizist)<br />

nach“ und bestenfalls um eine kalmierende<br />

Mitarbeiterinformation zu kümmern. Natürlich<br />

hatte das nichts mit „Change Communications“<br />

zu tun und viele Chancen einer effizienten<br />

Deal-begleitenden Kommunikation<br />

Seminar-Tipp<br />

Instrumente, Grundlagen<br />

und Erfolgfaktoren in der<br />

Pressearbeit<br />

Zielgerichtete Pressearbeit als Erfolgsfaktor.<br />

Termin:16. Februar 2007<br />

Ort: Bürocenter SCS,<br />

2234 Vösendorf<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

medienseminare.com<br />

Wer schweigt, verliert <br />

sind daher nie genutzt worden, weil auch<br />

nicht in Betracht gezogen. Mein neues Betätigungsfeld,<br />

nach 25 Jahren Publico, war somit<br />

definiert: Der Markt wartet – zumindest<br />

hierzulande – auf professionelle „Change<br />

Communications“. Auch wenn das viele noch<br />

nicht akzeptieren wollen: Aber das war beim<br />

Lobbying, vor 14 Jahren, genauso. Damals gehörten<br />

Lobbying-Aufgaben ausschließlich den<br />

Interessensverbänden, bestenfalls Rechtsanwälten.<br />

Kaum jemand dachte daran, eine<br />

Kommunikationsagentur mit einer heiklen<br />

Mission „lobbyistisch“ zu beauftragen.<br />

„Change Communications“ wird sich zwar<br />

etwas anders als das Lobbying entwickeln,<br />

es wird aber nicht weniger bedeutend sein.<br />

Wenn wir den Aussagen der »<br />

Seite 14<br />

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EXPERTEN-TIPP<br />

„Integrierte Kommunikation“<br />

Von Dr. Martina Zowack<br />

PR-Lehrgangsleiterin der Akademie<br />

für Integrierte Kommunikation (AIK)<br />

am bfi Wien<br />

Aus meiner Sicht gibt es in der Praxis für<br />

Integrierte Kommunikation nicht EIN Modell,<br />

aber EIN Ziel: Sich als Unternehmen bzw.<br />

Organisation der Öffentlichkeit durch professionelle<br />

Kommunikation auf allen Ebenen<br />

in einem „Guss“ zu präsentieren.<br />

Die Umsetzung der strategisch geplanten<br />

Integrierten Kommunikation hinkt jedoch<br />

meistens den Absichtserklärungen hinterher.<br />

Als eine der Hauptbarrieren wird nach einer<br />

Studie der Universität Graz die mangelnde<br />

Professionalität der Verantwortlichen sowie<br />

ein lückenhaftes Verständnis für Integrierte<br />

Kommunikation gesehen (Liebmann/Angerer<br />

/Foscht, Integrierte Kommunikation 2002).<br />

Das zeigt den hohen Stellenwert professioneller<br />

Aus- und Weiterbildung in diesem<br />

Bereich in der Zukunft.<br />

Lehrgang: Akademie für Integrierte<br />

Kommunikation (AIK); berufsbegleitender<br />

Lehrgang universitären Charakters.<br />

Infoabend: 7. März 2007<br />

Nächster Kursbeginn: Oktober 2007<br />

www.bfi-wien.at<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2007<br />

Private Equity und M&A-Experten glauben,<br />

so ist das eine gewaltige Marktnische.<br />

Seit meinem Announcement „ … ich bin ein<br />

Change Communicator“, haben sich viele<br />

Berater gemeldet, die aufgrund des kommunizierten<br />

Job-Profils sich selbst als Change<br />

Communicators „erkannten“. Sie hießen nur –<br />

und die meisten tun das immer noch – anders:<br />

zum Beispiel Business Coach, Wirtschafts-<br />

Mediator oder Deal-Kommunikator. Eigentlich<br />

ist es egal, wie sich jemand in diesem spezifischen<br />

Consulting-Bereich bezeichnet. Viel<br />

entscheidender als seine Berufsbezeichnung<br />

sind doch seine persönliche Reputation und<br />

seine Marktgeltung. Genau so wenig wie man<br />

die besten PR-Leute, Lobbyisten oder Werber<br />

Wenn wir nicht miteinander<br />

reden, werden wir nicht die<br />

Dinge tun können, die wir<br />

wirklich können.<br />

Peter F. Drucker,<br />

Vater des modernen<br />

Managements (1909 - 2005)<br />

im Branchenverzeichnis sucht, werden die<br />

Change Communicators von morgen durch<br />

Empfehlung oder durch deren positiv registrierte<br />

Eigen-PR engagiert. Soll heißen: Wer<br />

anderer Leute „Change“ als Communicator<br />

begleitet, sollte auch in Sachen Eigenkommunikation<br />

nicht im Verborgenen agieren.<br />

<br />

<strong>Klick</strong>! www.rosam.at<br />

Wer schweigt, verliert <br />

Seite 15<br />

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China-Connection<br />

Wer fremde Kulturen verstehen lernt, hat mehr Chancen auf gute Geschäfte,<br />

Kontakte und Freunde in der Welt. Denn ohne interkulturelle Kommunikation<br />

geht es nicht. Vor allem nicht in China. Von Mag. Annemarie Josef<br />

Fällt in Peking ein Fahrrad um, während wir zufällig<br />

daneben stehen, könnte das ganz lustig sein. Weil<br />

uns das an die bekannte Redewendung erinnert oder<br />

uns die Schadenfreude überrollt. Und wann lacht ein<br />

Chinese? „Man lacht in China wie anderswo, weil man<br />

einfach fröhlich ist. Es kann aber auch sein, dass man<br />

lacht oder lächelt, wenn man in Verlegenheit gerät, weil<br />

man unsicher oder hilflos ist oder sich peinlich berührt<br />

fühlt“, schreibt Margrith Lin-Huber in ihrem Buch „Chinesen<br />

verstehen lernen“. Gut zu wissen, wenn man sich<br />

im Land des Lächelns aufhält. Etwa weil man Geschäfte<br />

machen möchte. Ein Manager erklärte der Welt am<br />

Sonntag: „Anstrengend für uns Europäer ist, dass<br />

die Chinesen unsere Art von Humor nicht verstehen<br />

- und wir wahrscheinlich sie nicht. Da braucht es<br />

einfach viel Feingefühl und emotionale Intelligenz.“<br />

Kein Wunder, können doch schon Verhandlungen<br />

zwischen deutschen und österreichischen Firmen<br />

kippen, wenn der Schmäh nicht rennt. Und wann<br />

rennt der nicht? Wenn der (kulturelle) Kontext des<br />

jeweils Anderen ein unbekannter ist, der kleine<br />

Witz zum großen Missverständnis eskaliert, weil<br />

Regeln und Werte ignoriert wurden, man sich<br />

ausschließlich auf die gelernte Grammatik und Vokabeln<br />

verlassen hat.<br />

Erfolgreiche interkulturelle Kommunikation bedeutet<br />

„zu wissen, wer in einer Kommunikation wie, was,<br />

wann, wo sagt“, schreibt Lin-Huber. Sie gibt nicht nur<br />

China-Besuchern Erhellendes mit auf den Weg, sondern<br />

wertvolle Tipps für Geschäftsreisende: So empfiehlt sie,<br />

sich mit den „Dreizehn Geboten der Kriegskunst“ von<br />

Sun-zi vertraut zu machen. Denn „der trendbwusste<br />

Hongkonger Manager hat auf seinem Schreibtisch die<br />

Kriegsstrategien chinesischer<br />

Klassiker liegen und nicht mehr<br />

die neuesten Erkenntnisse aus<br />

Harvard“. Ein Auszug: „Die<br />

Kunst der Täuschung ist das<br />

Wesen des Krieges: darum täusche<br />

der Starke Schwäche vor;<br />

der zur Tat Schreitende, Tatlosigkeit<br />

(…) täusche ihn durch<br />

Unterwürfigkeit, auf dass er<br />

übermütig werde (..).“ Und passen<br />

Sie auf, dass Ihnen nicht<br />

das Lächeln vergeht.<br />

<br />

Verlag Hans Huber,<br />

EURO 19.95<br />

<strong>Klick</strong>! www.hanshuber.com<br />

Interkulturelle Kommunikation <br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> hat nachgefragt.<br />

Business in China. Worauf Sie achten<br />

sollten, erfahren Sie von Xiaoyu Wu,<br />

Trainerin am Wifi Wien:<br />

1. Seien Sie pünktlich (eine Verspätung 5<br />

bis 10 Minuten wird toleriert)<br />

2. Kleiden Sie sich passend. Während man<br />

sich bei einem Treffen mit einem Team der<br />

Konzernführung elegant anziehen sollte,<br />

darf es bei Treffen mit einem kleinen Unternehmer<br />

oder Chef von Privatfirmen durchaus<br />

bequemer sein.<br />

3. Höflichkeit ist wichtig. Lächeln Sie, zeigen<br />

Sie Respekt. Arroganz vergiftet das Klima.<br />

4. Geschenke sind erwünscht. Jedoch gilt<br />

es, der Position entsprechende Geschenke<br />

zu machen.<br />

5. Visitenkarten verteilen Sie der Hierarchie<br />

entsprechend von oben nach unten.<br />

6. Das erste Treffen dient dazu, eine persönliche<br />

Beziehung aufzubauen. Gehen<br />

Sie‘s langsam an. Haben Sie Geduld und<br />

zeigen Sie Verständnis. Erwarten Sie sich<br />

vom ersten Treffen nicht zu viel<br />

7. Beim Geschäftsessen besser nicht ablehnen,<br />

was Ihnen der Gastgeber empfiehlt.<br />

Kündigen Sie aber vorher an, wenn Sie bestimmte<br />

Speisen nicht essen, bzw. Vegetarier<br />

sind.<br />

Seminar-Tipp<br />

Spielerisch Chinesisch lernen<br />

02.03.2007 bis 25.05.2007 in Wien<br />

www.wifiwien.at<br />

Seite 16<br />

Fotos: istockphoto.com, Hans Huber Verlag


Karriere & Management<br />

Kommunikation erfordert<br />

mehr Vorstellungskraft,<br />

als sich viele Leute vorstellen<br />

oder in Wirklichkeit haben.<br />

Cyril Northcote Parkinson (1909-93),<br />

britischer Historiker und Publizist<br />

Why should they print my story?<br />

Drei PR-Profis zeigen, wie man‘s macht: Kontakt<br />

zu Journalisten aufbauen und pflegen,<br />

Denke und Arbeitsweise der Medien verstehen,<br />

gute Meldungen schreiben, Themen lancieren,<br />

einen Presseverteiler aufbauen, souverän<br />

auf Anfragen reagieren... Mit vielen Fallbeispielen,<br />

Checklisten und Insider-Infos.<br />

So kommt mein Unternehmen in die Medien;<br />

Ines Glatz-Deuretzbacher, Paul Christian<br />

Jezek und Sylvia Wasshuber; REDLINE<br />

WIRTSCHAFT, EUR 19,90<br />

<strong>Klick</strong>! www.redline-wirtschaft.de<br />

Fotos: istockphoto.com, Linde Verlag CHEFSACHE<br />

Erfolgs-Netzwerk<br />

In unserer Wirtschaftswelt brauchen Unternehmen und Manager andere Strategien und Ansätze,<br />

damit aus Kommunikation Aufmerksamkeit und konkreter Erfolg wird und bleibt. David Ungar-Klein,<br />

Veranstalter des Manager- und Consulterkongresses com.sult mit Star-Gästen wie Bill Gates, Jack<br />

Welch, Shimon Peres und Francis Ford Coppola, zeigt in seinem Buch „Create Connections“, wie<br />

Kommunikation in Zukunft konzipiert und umgesetzt werden muss, um erfolgreich zu sein.<br />

Create Connections Wie Sie mit Networking und Lobbying Ihre Ziele erreichen; David Ungar-Klein;<br />

Linde Verlag; EUR 25,60<br />

<strong>Klick</strong>! www.lindeverlag.at<br />

Konfliktlösung<br />

Wenn schon streiten, dann richtig. Wie man Konflikte konstruktiv lösen kann, anstatt sie verletzend<br />

und brutal auszutragen, zeigt das Buch „Konflikte. Der praktische Ratgeber zur Konfliktlösung“.<br />

Praktische Tipps zur Selbsthilfe, zahlreiche Übungen und Arbeitsblätter helfen bei der<br />

Konfliktlösung im Alltag, in der Familie und im Beruf.<br />

Konflikte. Der praktische Ratgeber zur Konfliktlösung. Mag. Dr. Gerhard<br />

Scheibel; edition nove; EUR 19,90<br />

<strong>Klick</strong>! www.editionnove.at<br />

Seite 17


CHEFSACHE<br />

Karriere & Management<br />

Gesprächskultur<br />

Kommunikation ist die Basis jeder menschlichen Kultur.<br />

Doch oft genügt es nicht, einfach nur gut zu kommunizieren:<br />

Im Management und in seinem Umfeld gibt es in vielen<br />

Organisationen besondere Kommunikationsstile und -muster.<br />

Worauf es bei einer kompetenten Kommunikation im Management<br />

wirklich ankommt, wie Sie Kommunikationsprozesse<br />

richtig analysieren und wiederkehrende Gesprächsmuster<br />

erkennen, erfahren Sie vom 7. bis 9. März 2007 in einem<br />

Seminar des malik managementzentrum in Stein am Rhein (CH).<br />

<strong>Klick</strong>! www.mzsg.ch<br />

<br />

Web-Test<br />

Wie gut ist Ihre Rhetorik? Machen sie den Test<br />

auf der Homepage des Manager-Magazins.<br />

<strong>Klick</strong>! www.manager-magazin.de/koepfe<br />

<br />

Hier rennt der Schmäh<br />

Wer durch Humor mehr Sympathie erwecken und<br />

Zuhörer auf seine Seite bringen möchte, muss die<br />

Gesetzmäßigkeiten des Humors kennen lernen,<br />

um damit andere für sich gewinnen zu können.<br />

Angriffsfrei kontern, Aufbau und Vorbereitung<br />

von Pointen sowie witziger Umgang mit unangenehmen<br />

Zwischenfragen können Sie üben.<br />

Wann? 29. bis 30.03.2007 in Wien.<br />

<strong>Klick</strong>! www.wifiwien.at<br />

<br />

Fotos: istockphoto.com<br />

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Seite Seite 18 18<br />

bfi Ins_Sengl_136x180.indd 1 29.11.2006 11:26:14 Uhr<br />

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Fotos: istockphoto.com, Privat<br />

Eine Frage<br />

der Haltung<br />

Kommunikation mit Jugendlichen in Schule und Berufsausbildung ist für Lehrer oft eine Herausforderung.<br />

Welche Kommunikationsfallen es gibt und wie Pädagogen diese umgehen können, analysiert das Psychologen-Team<br />

Mag. Verena Grimm und Mag. Sabine Kasper.<br />

Lehrer: „Heute entscheiden wir gemeinsam, welches Projekt wir nächstes Monat machen werden“<br />

– Schülerin: „Na, super, jetzt müssen wir ihm DIE Arbeit auch noch abnehmen.“ Welche<br />

Botschaft bei den Schülern ankommt, hängt davon ab, ob das Appell-, Selbstoffenbarungs-,<br />

Sachinhalts- oder Beziehungsohr bei den Schülern gerade „aktiv“ ist. Die eigentliche Absicht<br />

des Lehrers, nämlich die demokratische Mitbestimmung der Schüler, wird in unserem Beispiel<br />

wortwörtlich überhört.<br />

Davon abgeleitet, könnte eine erste „Regel der Lehrenden-Lernenden-Kommunikation“ lauten:<br />

„Hinterfragen Sie Reaktionen, um festzustellen, wie Ihre Botschaft angekommen ist und ob sie<br />

so ihrem ursprünglichem Sinn entspricht.“<br />

Ebenso muss der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Autoritätsebenen besondere Beachtung<br />

geschenkt werden. Schnell ergeben sich durch die Rollendefinitionen Abhängigkeitsverhältnisse.<br />

Machtpositionen könnten ausgenutzt werden, wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer<br />

nicht bereit ist, ihre bzw. seine Kommunikationsmuster zu hinterfragen.<br />

Typische Droh-Sätze, wie „Wenn du nicht mitarbeitest, fällst du durch“ oder „Wenn das nochmals<br />

vorkommt, lade ich deine Eltern vor“, verhindern, dass die Schüler den Sach- und Inhaltsaspekt<br />

erkennen. Was solche Botschaften auslösen, sind zumeist Gefühle der Abwehr und Aggression »<br />

Seite 019


oder des Rückzugs. Verloren geht dabei der<br />

Wunsch bzw. die Bitte des Lehrers nach einer<br />

Verhaltensänderung und gleichzeitig die Möglichkeit,<br />

diesem Anliegen nachzukommen.<br />

Um dieser Falle zu entgehen, eine weitere<br />

Empfehlung: „Sagen Sie konkret, was Sie<br />

empfinden, was Sie wirklich wollen und warum<br />

es wichtig für Sie ist!“<br />

Eine bessere – weil transparentere – Formulierung<br />

wäre: „Ich weiß nicht mehr, was ich noch<br />

tun kann, um dich zur<br />

Mitarbeit zu bewegen.<br />

Das ärgert mich<br />

und ich befürchte,<br />

dass du durchfallen<br />

wirst, wenn du so<br />

weitermachst.“<br />

Eine andere altbekannteKommunikationsregel:<br />

„Versenden Sie Ich-Botschaften und<br />

vermeiden Sie Du-Botschaften“. Ich-Botschaften<br />

schaffen ein offenes Kommunikationsklima<br />

und Schlüsse können<br />

eigenverantwortlich<br />

gezogen werden,<br />

Eine wertschätzende, respektvolle<br />

und authentische Haltung<br />

gegenüber Ihren Kommunikationspartnern<br />

beeinflusst<br />

jede Ihrer Beziehungen und<br />

Gespräche positiv.<br />

und zwar ohne Belehrung. Dem wollen wir<br />

uns anschließen, denn gerade im Ausbildungskontext<br />

haben Lehrende eher schnell Du-Botschaften,<br />

wie z.B. „Du bist manchmal schwer<br />

von Begriff“ oder „Ihr hört mir nie zu“, parat.<br />

Sie verleiten dazu, mit eigenen (oft negativen)<br />

Befindlichkeiten hinterm Berg zu halten und<br />

dem Empfänger der Nachricht die Verantwortung<br />

für diese Gefühle zuzuschieben. Die dazu<br />

passenden Ich-Botschaften könnten sein: „Mir<br />

fällt momentan nicht ein,<br />

wie ich es dir noch anders<br />

erklären kann“ bzw.<br />

„Ich bekomme eure Aufmerksamkeit<br />

nicht.“ Wobei<br />

die eigene emotionale<br />

Beteiligung – „… und<br />

davon bin ich genervt“ –<br />

nicht außer Acht gelassen<br />

werden darf. Achten Sie auch auf so genannte<br />

Pseudo-Ich-Botschaften (eigentlich versteckte<br />

Du-Botschaften), wie „Ich habe das Gefühl,<br />

dass du dich nicht genug konzentrierst“. Diese<br />

verändern die Wirkung zwar etwas, aber nur<br />

wenig, wie folgender Dialog verdeutlicht. Leh-<br />

Sagen Sie konkret, was Sie<br />

empfinden, was Sie wirklich<br />

wollen und warum es<br />

wichtig für Sie ist.<br />

rerin: „Ich habe das Gefühl, dass du einfach<br />

nur nicht lernen willst!“ Schülerin fluchend:<br />

„Und ich hab´ das Gefühl, dass Sie einfach nur<br />

unfähig sind, es gescheit zu erklären!“<br />

Allein durch ihre Aufgabe, die Schülerinnen<br />

und Schüler zu beurteilen, geben Lehrende<br />

immer Feedback, sei es durch Noten oder<br />

verbale Bewertungen. Natürlich gelten alle<br />

oben genannten „Regeln“ auch für diese Form<br />

der Kommunikation. Gegenseitiges Aussprechen<br />

lassen, positive Formulierung kritischer<br />

Hinterfragen Sie Reaktionen,<br />

um festzustellen wie Ihre<br />

Botschaft angekommen ist und<br />

ob sie so Ihrem ursprünglichem<br />

Sinn entspricht.<br />

Kommentare, sowie aktives Zuhören gehören<br />

überdies zur Grundlage zielführenden Feedbacks.<br />

Mit Formulierungen wie „man“ und<br />

„es“ wird Distanz im Gespräch geschaffen,<br />

während „ich“, „du“ oder „wir“-Aussagen ein<br />

offenes und authentisches Kommunikationsklima<br />

begünstigen.<br />

Nach all diesen Empfehlungen auf der verbalen<br />

Ebene der Kommunikation abschließend<br />

Eine Frage der Haltung <br />

Mag. Sabine Kasper und Mag. Verena<br />

Grimm haben in Wien das Institut für psychosoziale<br />

Kompetenz & Ressourcenstärkung,<br />

Human in Progress, gegründet.<br />

ein Hinweis auf jenen frühen Anteil, der bereits<br />

auf uns einwirkt, bevor wir auch nur das<br />

erste Wort unseres Lebens zu sprechen gelernt<br />

haben – die nonverbale Kommunikation.<br />

Körpersprache und -signale beeinflussen unseren<br />

Umgang miteinander und unsere Kommunikation<br />

auf oft unbewussten Ebenen und<br />

steuern dadurch Aktionen und Reaktionen.<br />

Wenn Sie nicht gerade Schauspielschülerinnen<br />

und -schüler unterrichten, vertrauen Sie<br />

darauf, dass Körpersprache Ihnen unmittelbarere<br />

und echtere Botschaften übermittelt als<br />

das gesprochene Wort.<br />

Behalten Sie auf jeden Fall als „wahrlich goldene<br />

Regel der Kommunikation“ in Erinnerung,<br />

dass eine wertschätzende, respektvolle und<br />

authentische Haltung gegenüber Ihren Kommunikationspartnern,<br />

jede Ihrer Beziehungen<br />

und jedes Gespräch positiv beeinflussen wird.<br />

<br />

<strong>Klick</strong>! office@humaninprogress.at<br />

Seite 20


üne Schultafeln mit Kreide sind out. Zu-<br />

Gmindest in Großbritannien. Interaktive<br />

Whiteboards, die auf Knopfdruck das Tafelbild<br />

speichern und es per E-Mail an die<br />

Schüler versenden, sind aus britischen Klassenzimmern<br />

nicht mehr wegzudenken. Und<br />

wer glaubt, dass Kinder und Jugendliche mit<br />

iPods, digitalen Kameras und Computer im<br />

Unterricht nur spielen, irrt gewaltig.<br />

An der Sir Bernard Lovell School, einer staatlichen<br />

Gesamtschule in Bristol, arbeiten Schüler<br />

und Lehrer ganz selbstverständlich mit<br />

So macht Apple Schule<br />

neuen Technologien. Die Schüler lernen den<br />

Umgang mit iPod & Co. nach einem Mentorensystem:<br />

jeweils drei Schüler zeigen drei anderen<br />

Schülern, wie sie mit Mikrofon, iPod und<br />

Computer Podcast-Folgen erstellen können.<br />

„Unsere Schülerinnen und Schüler entwickeln<br />

auf diese Weise eine höhere Verantwortung<br />

für ihr Lernverhalten“, meint Schulleiter David<br />

Turrell. „Sehen, hören, lernen – überall und jederzeit.<br />

Das ist unser Ziel.“<br />

So können Schüler, Eltern und Lehrer auch<br />

außerhalb des Unterrichts die Podcasts über die<br />

Wie eine britische Schule mit Podcasting die Kreativität<br />

und Lernerfolge ihrer Schülerinnen und Schüler steigert.<br />

Von Alexander Karp<br />

Webdesign ist wie Haare schneiden...<br />

Seien Sie ehrlich - würden Sie sich Ihre Haare von einem<br />

Amateur schneiden lassen, wenn Sie wissen, dass Sie am<br />

nächsten Tag einen wichtigen Termin haben? Eben.<br />

Für einen feschen Haarschnitt gehen Sie zum Frisör Ihres Vertrauens.<br />

Wenn‘s ums Webdesign geht, sprechen Sie mit uns: 0676.705 66 77.<br />

www.atomicboy.tv<br />

Lernplattform „Studywiz“ aufrufen. „Die Qualität<br />

des Lernens wird durch das Podcasting direkt<br />

verbessert“, so Turrell. Doch auch Lehrer<br />

nutzen längst den iPod im Unterricht. „Ich<br />

habe alle Übungsbeispiele auf meinem iPod<br />

gespeichert. So spare ich pro Tag mindestens<br />

30 Minuten Vorbereitungszeit“, erkärt Greg,<br />

ein junger Musiklehrer an der Sir Bernard<br />

Lovell School.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sind so motiviert,<br />

dass sie freiwillig mehr Zeit mit ihren<br />

Aufgaben verbringen, als sie es bei der tradi-<br />

Interaktives Lernen <br />

tionellen Arbeit mit Stift<br />

und Papier tun würden.<br />

Und genau hier<br />

liegt der Fokus von<br />

Apple: „Unser Anliegen<br />

ist es, Lernerfolge dadurch zu steigern,<br />

dass wir den Zugang zu diesen Technologien<br />

so einfach wie möglich machen.“<br />

<strong>Klick</strong>! www.apple.at<br />

<strong>Klick</strong>! How to Podcast (PDF)<br />

Seite 21<br />

Fotos: istockphoto.com, Apple


Systembetreuung / Outsourcing<br />

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Bei Fritztec haben Sie die Möglichkeit,<br />

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Ihr<br />

Dipl. Ing. Michael Fritz<br />

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