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Script (PDF) - Bildungswerk Irsee

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<strong>Script</strong>: Kreatives und therapeutisches Schreiben<br />

Anerkennung und Etablierung zurückzuführen. Es ist nahezu unmöglich, Studien zu<br />

einem Therapieverfahren durchzuführen, das in den Kliniken nicht etabliert ist und<br />

für das es nur wenige ausgebildete Therapeuten gibt, die in der Lage und Willens wä-­‐<br />

ren, die Untersuchungen zu leiten. Zudem hat die Poesietherapie in Deutschland bis-­‐<br />

her keine Lobby, so dass wenig Aussicht auf Drittmittel besteht, was bedeutet, dass<br />

die Untersuchungen mit privaten Mitteln finanziert und Kollegen, die wissenschaft-­‐<br />

lich arbeiten wollen, ihre Arbeitszeit kostenfrei zur Verfügung stellen müssten, was<br />

nur in begrenztem Maß möglich und überdies nicht sinnvoll und erwünscht ist, da es<br />

im Rahmen der Professionalisierung der Poesietherapie als kontraproduktiv verstan-­‐<br />

den werden kann. Um die Poesietherapie in Klinik und Praxis einzuführen und wis-­‐<br />

senschaftlich fundiert zu untersuchen, bedarf es der Bereitstellung finanzieller Mittel<br />

und der Ausbildung von Fachleuten nach einheitlichen Curricula.<br />

Obwohl die unterschiedlichen Wirkungen des Schreibens in zahlreichen Untersu-­‐<br />

chungen anhand verschiedener Parameter beschrieben wurden, sind die einzelnen<br />

Mechanismen, die den Wirkungen zugrunde liegen und die multiplen Faktoren, die zu<br />

den Wirkungen beitragen, bisher weder hinreichend formuliert noch ausreichend<br />

präzisiert und miteinander in Beziehung gesetzt worden. Eine Zusammenführung der<br />

Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen, die Generierung von Hypothesen und das<br />

Auffinden geeigneter poesietherapiespezifischer Evaluationsinstrumente sind wichti-­‐<br />

ge Schritte auf dem Weg zur Professionalisierung der Poesietherapie. Wie in Kapitel 3<br />

erläutert, bedarf es dafür eines mehrgleisigen Vorgehens, das sich quantitativer und<br />

qualitativer Untersuchungsmethoden bedient. So lange allerdings keine poesiethera-­‐<br />

piespezifischen Evaluationsinstrumente zur Verfügung stehen, kann auf standardi-­‐<br />

sierte, validierte Fragebögen aus dem medizinisch-­‐psychologischen Kontext zurück-­‐<br />

gegriffen werden.<br />

Vermutete Wirkungen und Wirkfaktoren:<br />

• Emotionsregulation<br />

• Selbstoffenbarung<br />

• Verarbeitung belastender Erlebnisse<br />

• Selbstwirksamkeit<br />

• Kognitionsförderung<br />

• Kohärenzerleben<br />

• Selbstkonzept und Lebensziele<br />

• Neubewertung<br />

• Soziale Integration und Unterstützung<br />

• Kommunikationsförderung<br />

© Dr. med. Silke Heimes 7

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