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BDKJ Mainz und Wahlen - Bistum Mainz

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02.2013 I UWe<br />

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13<br />

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NEUN AUSGEWÄHLTE FORDERUNGEN DES HESSISCHEN JUGENDRINGS<br />

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>> Mindestförderung für Jugendverbandsarbeit in Hessen!<br />

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>> Ferienschutz für Hessen: Prüfungsfreie Schulferien für Studierende!<br />

TOOLBOX<br />

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LANDTAGSWAHL<br />

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DES HJR<br />

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>> Schule muss auch Freiräume lassen: Freiraum für Freizeit ab 16 Uhr!<br />

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>> Umfassende Rückkehr zu G9!<br />

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>> Förderung für Modellprojekte zur Integration in der Jugendarbeit!<br />

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>> Demokratische<br />

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Kultur fördern – Rassismus bekämpfen!<br />

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>> Solide <strong>und</strong><br />

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bedingungslose materielle Absicherung von<br />

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Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen!<br />

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12 BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT<br />

PJH –<br />

Politische Jugend Hessen?<br />

DER HESSISCHE JUGENDRING STELLT JUGENDPOLITISCHE FORDERUNGEN ZUR LANDTAGSWAHL<br />

Wir befinden uns mitten in einem Wahljahr – der Hessische Landtag <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>estag werden im September neu<br />

gewählt. Stellt das für die Jugendverbände <strong>und</strong> ihre Jugendgruppen nichts Besonderes dar, denn ihre Arbeit ist in der<br />

Breite eher pädagogisch <strong>und</strong> verbandsspezifisch geprägt? Spielt bei den meisten Verbänden Politik keine große Rolle –<br />

das Verbandsleben ist von anderen Dingen beeinflusst? Oder sind die Verbände alle politisch? Sind sie wichtige politische<br />

Akteure im Wahljahr?<br />

Text Klaus Bechthold / Jugendpolitischer Referent des Hessischen Jugendrings<br />

>> Die Wahl des Hessischen Landtags stellt die politischen Weichen<br />

neu. Der neue Landtag wird zahlreiche Dinge entscheiden<br />

müssen, von denen Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> ihre Verbände betroffen<br />

sind. Werden die Kinderrechte in die Hessische Verfassung<br />

aufgenommen? Bleibt das Wahlrechtsalter bei 18 Jahren<br />

oder sinkt es auf 16 Jahre? Wie viel Geld investiert das Land<br />

in ehrenamtliche Jugendverbandsarbeit? Und natürlich wird im<br />

Landtag auch künftig über Hessens Schulen diskutiert <strong>und</strong> entschieden.<br />

Die Zukunft von G8 <strong>und</strong> G9 <strong>und</strong> die Entwicklung der<br />

Ganztagsschulen stehen auf der Tagesordnung. Auch Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendarmut <strong>und</strong> die Bekämpfung rechtsextremistischer (Jugend-)Organisationen<br />

sind Themen, von denen vor allem junge<br />

Menschen betroffen sind. Sollten sie daher nicht auch automatisch<br />

zu Themen der Jugendverbände werden?<br />

Chancen <strong>und</strong> Verpflichtungen für die Jugendverbände<br />

In den verschiedenen Jugendverbänden <strong>und</strong> Vereinen sind Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche mit unterschiedlichen Interessen engagiert.<br />

Sie verbringen dort ihre Freizeit, entscheiden mit, gestalten<br />

die Angebote, die Aktivitäten, den Verband. Dadurch sind die<br />

Jugendverbände die größte demokratische Struktur, in der<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche gestaltend aktiv sind. Keine andere<br />

Organisation bildet die Interessen von jungen Menschen so<br />

demokratisch ab, wie dies die Jugendverbände tun – nicht die<br />

Schule, nicht die Familie, nicht die Politik. Daraus ergeben sich<br />

für die Jugendverbände Chancen <strong>und</strong> Verpflichtungen.<br />

Chancen, weil die Verbände mit Selbstbewusstsein laut sagen<br />

können, welche Forderungen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche haben. Jugendverbände<br />

sind demokratisch strukturiert <strong>und</strong> daher haben<br />

Vorstände <strong>und</strong> Jugendleiter/innen auch den Auftrag der Mitglieder,<br />

deren Interessen in die Öffentlichkeit zu tragen. Verpflichtungen,<br />

weil es neben den Jugendverbänden keine anderen<br />

demokratischen Sprachrohre für die Interessen von Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen gibt. Was die Jugendverbände nicht formulieren<br />

<strong>und</strong> in die Öffentlichkeit tragen, bleibt vermutlich ungehört.<br />

So ist eben auch der DPSG-Vorstand Gießen Sprachrohr<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Die KjG-Gruppenleiter/<br />

innen an der Bergstraße sind Sprachrohr. Die J-GCL in Darmstadt<br />

<strong>und</strong> die Kolpingjugend in Offenbach auch. Sie alle haben das<br />

Recht <strong>und</strong> den Auftrag die bei ihnen aktiven Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

zu vertreten.<br />

Hessischer Jugendring als Sprachrohr<br />

Der Hessische Jugendring als Arbeitsgemeinschaft der hessischen<br />

Jugendverbände nimmt ebenfalls diesen Auftrag wahr.<br />

Als Sprachrohr von vielen tausend Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

stehen wir in der Verpflichtung, uns gegenüber Parteien, Abgeordneten<br />

<strong>und</strong> Ministerien zu Wort zu melden. Wir wollen benennen,<br />

was wir von der Politik erwarten <strong>und</strong> was für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche die wichtigen politischen Themen sind. Daher hat<br />

der Hessische Jugendring zum Wahljahr in 14 Kapiteln Jugendpolitische<br />

Forderungen zusammengestellt <strong>und</strong> an die Parteien<br />

im Hessischen Landtag verschickt. In unseren Forderungen<br />

nehmen wir gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Perspektiven ein: Wir benennen,<br />

was Kinder <strong>und</strong> Jugendliche brauchen, um eine schöne<br />

Kindheit <strong>und</strong> Jugend zu erleben, die gute Gr<strong>und</strong>lagen für ihr<br />

weiteres Leben als selbstbewusste, demokratische <strong>und</strong> engagierte<br />

Menschen legt. Und wir machen klar, was die Jugendverbände<br />

brauchen, um hierzu einen möglichst großen Beitrag<br />

zu leisten. Nebenstehend neun ausgwählte Forderungen des<br />

Hessischen Jugendrings.<br />

Neben diesen Forderungen gibt es zahlreiche weitere wichtige<br />

Themen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche. Der Hessische Jugendring<br />

hat sie zusammengestellt <strong>und</strong> bringt sie gedruckt <strong>und</strong><br />

online in die Öffentlichkeit. Vorstände, Jugendleiter/innen <strong>und</strong><br />

hauptamtliche Mitarbeitende in den Jugendverbänden haben<br />

damit eine Gr<strong>und</strong>lage, um im Verband <strong>und</strong> nach außen gerichtet<br />

die Interessen von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen zu diskutieren. Und<br />

das sollten sie tun – denn sie haben als Politische Jugend in<br />

Hessen dieses Recht. II<br />

INFORMATIONEN<br />

www.hessischer-jugendring.de/ltw<br />

>> Absenkung des Wahlalters für Kommunal-,Landtags-, B<strong>und</strong>estags- <strong>und</strong> Europawahlen!<br />

In einer repräsentativen Demokratie ist die Teilnahme an den <strong>Wahlen</strong> die offensichtlichste Form der<br />

politischen Mitbestimmung. Das Wahlrecht ist ein Gr<strong>und</strong>recht aller Bürger/innen <strong>und</strong> darf Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen nicht vorenthalten bleiben. Wir fordern daher die Absenkung des Wahlalters<br />

auf mindestens 16 Jahre. Diese Forderung umfasst auch die Teilnahme an Bürgerentscheiden <strong>und</strong><br />

Volksabstimmungen.<br />

Die Arbeit der Jugendverbände ist wertvoll <strong>und</strong> braucht eine zuverlässige finanzielle Förderung.<br />

Es schadet der Arbeit der Verbände, wenn sie sich nicht auf eine solide Mindestförderung verlassen<br />

können <strong>und</strong> Erhöhungen der Förderung dem Bedarf hinterherhinken.<br />

Wir fordern einen Ferienschutz für Studierende. Um die zahlreichen Freizeitenangebote der<br />

Jugendverbände weiterhin gewährleisten zu können, müssen Studierenden die dafür notwendigen<br />

Freiräume eingeräumt werden. Wir fordern die Vereinbarkeit von Studium <strong>und</strong> ehrenamtlichem Engagement<br />

in der Jugendarbeit ein: Es müssen dringend die nötigen Bedingungen geschaffen werden,<br />

die es Studierenden erlauben, ohne Nachteile für ihre Hochschulleistungen als Betreuer/-innen an<br />

Ferienfreizeiten von Jugendverbänden teilzunehmen.<br />

Schüler/-innen von ganztätig arbeitenden Schulen haben ein Recht auf genügend Freiräume für ihre<br />

individuelle Freizeitgestaltung. Ganztagsbildung darf daher nicht den „ganzen“ Tag in Anspruch<br />

nehmen. Vielmehr muss auch diese Schulform auf die Zeit bis 16 Uhr beschränkt sein, wobei die<br />

Hausaufgaben, Lernen <strong>und</strong> Nachhilfe bereits inbegriffen sein müssen.<br />

Durch eine generelle Rückkehr zur sechsjährigen Mittelstufe am Gymnasium würden Lernende<br />

entlastet <strong>und</strong> insgesamt mehr Schüler/-innen das Abitur erreichen. Sie fänden vor allem wieder<br />

mehr Raum, ihren außerschulischen Interessen nachzugehen, sich in Jugendverbänden <strong>und</strong> Vereinen<br />

ehrenamtlich zu engagieren oder deren wertvolle Bildungs- <strong>und</strong> Freizeitangebote wahrzunehmen.<br />

Eine Flexibilisierung zugunsten leistungsstarker Schüler/-innen ist durch die optionale Verkürzung<br />

der Oberstufe bereits gegeben.<br />

>> Die Aufnahme von Kinderrechten in die hessische Landesverfassung!<br />

Wir fordern, Kinderrechte in die hessische Landesverfassung explizit aufzunehmen. Mit diesem<br />

Schritt würde Hessen seiner Verantwortung für das Wohl von Kindern auch jenseits politischer<br />

Absichts-erklärungen gerecht.<br />

Jugendverbände können die Integration von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

fördern. Dabei brauchen die Verbände aber Unterstützung. Innovative Projekte, die die Partizipation<br />

<strong>und</strong> das ehrenamtliche Engagement von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in<br />

Jugendverbänden fördern, sollten daher unterstützt werden. Erfolgreiche Modellprojekte müssen<br />

auch nach Projektlaufzeit finanziell weiter gefördert werden, um die Nachhaltigkeit ihrer Erfolge<br />

sicherzustellen.<br />

Gegen Rassismus, Diskriminierung <strong>und</strong> Hass hilft Bildung <strong>und</strong> demokratische Erziehung. In den Jugendverbänden<br />

wird beides gelebt. Bisher wird die antirassistische Arbeit von zivilgesellschaftlichen<br />

Akteuren in Hessen nicht gezielt gefördert. Hier kann mehr getan werden, um Jugendliche gegen<br />

Vorurteile <strong>und</strong> antidemokratische Ideologien stark zu machen. Das Land Hessen muss ein eigenes<br />

Programm zur Präventionsarbeit aufbauen <strong>und</strong> finanzieren, mit dem Ziel der Stärkung demokratischer<br />

Kultur <strong>und</strong> zur Verhinderung antidemokratischer Einstellungen.<br />

Wir fordern eigenständige, angemessene <strong>und</strong> armutsfeste Bedarfssätze für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

im SGB II <strong>und</strong> SGB XII sowie die Abschaffung von Sanktionen, die das Existenzminimum junger<br />

Menschen angreifen, <strong>und</strong> die Bereitstellung von genügend bezahlbarem Wohnraum, der für Kinder,<br />

Jugendliche sowie junge Erwachsene geeignet ist. Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche ohne legalen Aufenthaltsstatus<br />

fordern wir einen uneingeschränkten Zugang zur medizinischen Gr<strong>und</strong>versorgung.<br />

UWe I 02.2013<br />

Im September werden durch die Landtagswahlen<br />

die Weichen neu gestellt<br />

– auch die jugendpolitischen. Im Wahljahr<br />

sind viele Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker<br />

besonders offen für den Austausch <strong>und</strong><br />

suchen das Gespräch mit Bürger/innen<br />

<strong>und</strong> Vereinen. Das sollten auch Jugendverbände<br />

<strong>und</strong> Jugendringe nutzen.<br />

Damit es den vielen Ehrenamtlichen <strong>und</strong><br />

Hauptamtlichen in den Jugendverbänden<br />

möglichst leicht fällt, das Gespräch mit<br />

der Politik zu suchen, hat der Hessische<br />

Jugendring zur Landtagswahl 2013<br />

Methoden zusammengestellt, die<br />

dabei helfen können. Mit der Toolbox<br />

„Landtagswahl“ wollen wir Euch dabei<br />

unterstützen, in Eurem Landkreis, in Eurer<br />

Gemeinde, in Eurer Stadt die Interessen<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen im Landtagswahljahr<br />

zu vertreten.<br />

Kleiner Aufwand – große Wirkung<br />

Die 3 ausgewählten Methoden können<br />

dabei helfen, diesen Austausch auf die<br />

Beine zu stellen.<br />

Dabei haben wir Methoden gewählt,<br />

die mit wenig, mittlerem oder hohem<br />

Aufwand zu bewerkstelligen sind.<br />

>> Jugendpolitik-Check (wenig Aufwand)<br />

>> Gruppenraum-Gespräch (mittlerer Aufwand)<br />

>> Parcours (hoher Aufwand)<br />

Die Toolbox „Landtagswahl“ gibt es<br />

als Download oder zu bestellen beim<br />

Hessischen Jugendring.<br />

Geschäftsstelle Hessischer Jugendring<br />

Schiersteiner Str. 31-33<br />

65187 Wiesbaden<br />

Tel 0611 . 990 83 - 0<br />

Fax 0611 . 990 83 - 60<br />

info@hessischer-jugendring.de

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