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<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK 11-2012<br />
www.blaulicht.at<br />
Iveco-magirus<br />
Karnten<br />
Hochwasser<br />
Lavamünd:<br />
KAT-Einsatz<br />
xxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxxx<br />
Seite 9<br />
Wie geht es weiter?<br />
Seite 4<br />
Vorarlberg<br />
Pfändertunnel:<br />
Schwierige Menschenrettung<br />
xxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxxx<br />
Seite 10<br />
Tirol<br />
61. JAhrGANG<br />
Flugzeugabsturz<br />
in Ellbögen<br />
xxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxxxxn<br />
Seite 19
xxxxxxxxxxxxxx<br />
Wieder neu<br />
Aus alt mach neu …<br />
Rosenbauer bringt Ihr Feuerwehrfahrzeug wieder auf den neuesten<br />
Stand der Technik. Von der Behebung vorhandener Korrosionsschäden<br />
über die Erneuerung von Beleuchtungsorganen bis hin zu neuen Aufbaukomponenten<br />
wie Rollläden oder Gerätemanipulationssystemen. Durch<br />
den Einbau neuer Löschsysteme, PA-Halter, LED-Lichtmast usw. wird<br />
das Fahrzeug einsatztaktisch aufgewertet. Dabei werden ausschließlich<br />
Halterungen und Komponenten aus dem neuesten Produktprogramm<br />
verwendet. Alles in Rosenbauer-Qualität. Alles aus einer Hand.<br />
www.rosenbauer.com<br />
2 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
Die technische Generalüberholung<br />
von Rosenbauer: bewährtes Chassis<br />
- neue Technik.<br />
rb_gbk_refurbishment_210x297.indd 1 14.9.2012 10:17
<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK 11-2012<br />
Techn. Hilfeleistung<br />
bei Unfällen mit<br />
KFZ (4)<br />
Alternative Antriebe –<br />
Hybridfahrzeuge<br />
Seite 14<br />
titelstory<br />
KaleidosKop<br />
Mittelteil<br />
titelfotos<br />
www.blaulicht.at<br />
PARTNERFIRMEN VON BLAULICHT-ONLINE<br />
Die Online-Ausgabe von „<strong>Blaulicht</strong>“ wird von den Firmen Lenzing FR u. Pfeifer-<br />
Bekleidung gesponsert. Diesen Firmen gilt der besondere Dank der Redaktion.<br />
4 iveco-Magirus: wie geht es weiter?<br />
6 Krankes Wirtschaftssystem Europa?<br />
6 Neuheiten von Iveco-Magirus<br />
8 S t e i e r m a r k : Zwei steirische Weltmeister in Sydney<br />
9 K ä r n t e n : Hochwasser Lavamünd: KAT-Einsatz<br />
10 Vo r a r l b e r g : Schwierige Menschenrettung nach Unfall<br />
im Pfändertunnel<br />
12 Retter 2012 in Wels: News und Innovationen<br />
14 Technische Hilfeleistung bei Unfällen mit Kraftfahrzeugen (4) – Hybridfahrzeuge<br />
18 Aktuelles kommentiert: Gärgasunfall im Weinkeller<br />
19 T i r o l : Flugzeugabsturz in Ellbögen<br />
20 Zurück zur Schulbank: Chemische Kettenreaktionen in Flammen (34)<br />
23 Kleinanzeigen<br />
24 Winterfit: Tipps für den sicheren Winterbetrieb<br />
30 Gibt es ein Universal-Löschmittel? (1)<br />
31 Frostschäden vermeiden<br />
34 Neuer Tempest-Hochdrucklüfter<br />
35 Kleinanzeigen<br />
Bundesländerberichte<br />
Iveco-Magirus, Oswald<br />
Winterfit –<br />
Tipps für den<br />
sicheren<br />
Winterbetrieb<br />
Seite 24<br />
Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Steiermark, Landes feuerwehrkom mandant LBD Albert Kern, 8403 Lebring-St. Margarethen, Florianistraße 22, Tel. (0 31 82) 7000-0. – Medieninhaber, Verleger: Verlag<br />
Artis Media – Rudolf Lobnig, 8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1 – Redaktion: Rudolf Lobnig und Christof Oswald; Naturwissenschaftlich-technischer Beirat: LFR Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek, (Leitung), BD Dr.<br />
Otto Meisenberger und BD-Stv. Dr. Alfred Pölzl, MSc – Alle 8046 Graz-St.Veit, Lindenweg 1, Tel. (0 31 6) 69 63 90, Fax (0 31 6) 69 63 80, E-Mail: lobnig@blaulicht.at, oswald@blaulicht.at; BLAULICHT-online:<br />
www.blaulicht.at – Verantwortlich für Mutation Kärnten: LBD Josef Meschik, Landesfeuerwehrverband Kärnten, 9024 Klagenfurt, Rosenegger Straße, Nr. 20, Tel. (0 46 3) 36 4 77, Fax (0 46 3) 38 22 15, E-Mail<br />
der LAWZ: lawz@feuerwehr-ktn.at – Verantwortlich für Mutation Tirol: Christof Oswald, Tel.: 0664 / 25 29 069; E-Mail: oswald@blaulicht.at – Verantwortlich für Mutation Vorarlberg: LFI Ing. Hubert<br />
Vetter, Landesfeuerwehrverband Vorarlberg, 6800 Feldkirch, Florianistraße 1, Tel.: (05522) 3510-0, Fax: (05522) 3510-266, E-Mail: office@lfv-vorarlberg.at<br />
Verlagsort: Graz – Erscheinungsweise: monatlich – Der Nachdruck von Artikeln ist mit Quellenangabe nach Absprache mit der Redaktion gestattet. Gesamtherstellung: Druck Styria GmbH., 8042 Graz, Messendorf.<br />
Erscheinungsort, Ort der Lieferung und Zahlung sowie Gerichtsstand ist Graz. – Anzeigen: Agentur media.w@tch Richard Tuscher. A-8075 Hart b. Graz, Rastbühelstraße 122. Tel.: +43(0)664 340 9967,<br />
Fax: +43(0)810 9554 099029, E-Mail: blaulicht@mediawatch.at – Ziel der Zeitschrift ist die fachliche Information der Feuerwehrmänner/frauen. Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung<br />
des Medieninhabers wieder. – Preis des Einzelheftes: € 2,50<br />
61. JAhrGANG<br />
Gibt es ein<br />
Universallöschmittel?<br />
Grundsatzartikel zum<br />
Thema Löschmittel<br />
Seite 30<br />
125 Jahre Zeitgeschehen <strong>Blaulicht</strong><br />
Gegründet 1886
TITELSTORy<br />
das riesige iveco-<br />
Magirus-werksgelände<br />
bei ulm steht<br />
derzeit brach. Bis<br />
zum kommenden<br />
fühjahr soll ein<br />
feuerwehr-Kompetenzzentrumeingerichtet<br />
werden<br />
Iveco-magirus<br />
Nachdem im Frühsommer<br />
Tagesmedien berichtet hatten,<br />
dass der Standort von IVECO-<br />
Magirus im österreichischen<br />
Kainbach geschlossen werden<br />
sollte, hatte diese Meldung das<br />
Interesse vieler, die mit dem<br />
Feuerwehrwesen in Kontakt stehen,<br />
erweckt. Erst kürzlich hatte<br />
nun IVECO-Magirus in Ulm die<br />
internationale Fachpresse eingeladen.<br />
Klar, dass viele<br />
Journalisten aus dem In- und<br />
Ausland mit besonderer<br />
Spannung zur deutschen<br />
Produktionsstätte angereist<br />
waren.<br />
ABI d.V. CHRISTOF OSWALD<br />
4 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
Wie geht es weiter?<br />
Für den 22. und 23. Oktober<br />
hatte IVECO-Magirus<br />
die internationale Fachpresse<br />
nach Ulm geladen. Am Nachmittag<br />
des 22. Oktober war eine erste<br />
Pressekonferenz in einem Ulmer<br />
Kongress-Hotel angesetzt. Die<br />
Führung von IVECO-Magirus<br />
war sichtlich bemüht, nicht das<br />
Thema der Werksumstrukturierung<br />
in den Vordergrund zu stellen,<br />
sondern die neuen Produkte<br />
wirkungsvoll zu präsentieren. Im<br />
Mittelpunkt sollte an diesem<br />
Montag die neue Drehleiter M42<br />
L-AS, die derzeit weltweit höchste<br />
Drehleiter mit Knick-Arm,<br />
stehen.<br />
FRAGE-UND-ANTWORT-SPIEL<br />
Doch gleich nach der fachlichen<br />
Präsentation der neuen Knick-<br />
Leiter stand das Frage-und-Antwort-Spiel<br />
zwischen den<br />
anwesenden Journalisten und der<br />
Firmenleitung von Anfang an im<br />
Zeichen von Werksschließungen<br />
und Neustrukturierungen von<br />
IVECO-Magirus. Kein Wunder:<br />
geht es ja nicht nur um die angekündigte<br />
Schließung des österreichischen<br />
Standortes, der im<br />
internationalen Getriebe von<br />
IVECO-Magirus nur ein kleines<br />
Rädchen darstellt, sondern auch<br />
um die Schließung weiterer<br />
Standorte in Europa und um die<br />
Umstrukturierung in Ulm.<br />
LETZTER IVECO STRALIS AUS<br />
ULM<br />
Auslösend für das Rochadespiel<br />
der Werksschließungen war die<br />
Ankündigung von IVECO-Magirus,<br />
dass die Produktion der<br />
schweren LKW-Serie „Stralis“<br />
von Ulm ins spanische Madrid<br />
verlegt werden sollte. Dort existiert<br />
bereits eine IVECO-Produktionsstätte.<br />
Grund dafür sei<br />
laut IVECO-Magirus die relativ<br />
geringe Auslastung des Ulmer<br />
LKW-Werkes gewesen. Allein im<br />
Jahr 2009 seien bei IVECO-Magirus<br />
die Aufträge um 56 Prozent<br />
zurückgegangen, sodass die Fertigungskapazitäten<br />
teilweise nur<br />
noch zu 30 Prozent ausgelastet<br />
gewesen seien und Kurzarbeit<br />
eingeführt werden musste. Deshalb<br />
hatte der Fiat-Konzern im<br />
Mai 2012 beschlossen, mindestens<br />
vier Iveco-Werke in Europa<br />
zu schließen und die Nutzfahrzeugproduktion<br />
von Ulm nach<br />
Madrid zu verlagern. Am 3. Au-<br />
foto: Magirus
girus<br />
in einem ulmer Kongresshotel fand die<br />
internationale pressekonferenz statt.<br />
stellten sich den<br />
fragen der Journalisten:<br />
iveco-<br />
Magirus-geschäftsführer<br />
antonio Benedetti,<br />
technik-Manager<br />
enzo viola, platform-Manageraerials<br />
aron literski<br />
und Marketingand-Business-development-direktor<br />
ozgur ozel<br />
(von links)<br />
fotos: oswald<br />
Bei der Pressekonferenz<br />
erläuterte<br />
Iveco-Magirus-<br />
Geschäftsführer<br />
Antonio Benedetti,<br />
dass der österreichische<br />
Standort in<br />
Kainbach teilweise<br />
erhalten bleibt.<br />
So sollen Service<br />
und Marketing weiterhin<br />
am Standort<br />
in der Steiermark<br />
bleiben.<br />
foto: oswald<br />
detaillierte<br />
angaben<br />
über eine allfälligeweitere<br />
produktion<br />
am standort<br />
in Kainbach<br />
konnte oder<br />
wollte iveco-<br />
Magirus-geschäftsführer<br />
antonio Benedetti<br />
bei<br />
der pressekonferenz<br />
in<br />
ulm nicht<br />
machen<br />
gust 2012 wurde mit einem Iveco<br />
Stralis der letzte LKW in Ulm<br />
gebaut. Etwa 500 Arbeitsplätze<br />
seien über Altersteilzeit und freiwillige<br />
Aufhebungsverträge abgebaut<br />
worden, der Rest der<br />
betroffenen 1500 Arbeitsplätze<br />
sei Ende August auf andere Bereiche<br />
des Standortes Ulm verteilt<br />
worden, hieß es. Dem Ulmer<br />
Werk sei vom FIAT-Konzern eine<br />
Bestandsgarantie bis 2017 gegeben<br />
worden.<br />
UMSTRUKTURIERUNG<br />
Ulm ist in der künftigen Firmenstrategie<br />
als Feuerwehr-<br />
Kompetenzzentrum eingeplant.<br />
Nach dem Abzug der LKW-Produktion<br />
sollen das Engineering<br />
und die Teststrecke erhalten bleiben.<br />
Um in Ulm einen weiteren<br />
Teil der Arbeitsplätze halten zu<br />
können, sollen nun die deutschen<br />
Werke in Weisweil (ca. 180 Beschäftigte,Feuerwehrfahrzeugproduktion<br />
von 7,5 t aufwärts)<br />
und Görlitz (etwa 35 Beschäftigte,<br />
Produktion von Feuerwehr-<br />
Kompaktfahrzeugen) geschlossen<br />
werden. Ebenso geschlossen werden<br />
soll der Camiva-Standort im<br />
französischen Chambéry und zumindest<br />
reduziert werden soll das<br />
Werk in Kainbach bei Graz.<br />
IVECO-Magirus-Geschäftsfüh-<br />
xxxx TITELSTORy xxxxxxx<br />
iveco-Mitarbeiter schieben ihren<br />
letzten stralis übers werksgelände.<br />
foto: lars schwerdtfeger<br />
rer Antonio Benedetti betonte,<br />
dass große Anstrengungen geplant<br />
seien, um bis zum Frühjahr kommenden<br />
Jahres in Ulm ein sogenanntes<br />
„Excellence Center“ für<br />
den Feuerwehrbereich zu errichten.<br />
Dafür sollte ein zweistelliger<br />
Euro-Millionenbetrag investiert<br />
werden. Benedetti musste allerdings<br />
auf Nachfrage von Journalisten<br />
zugeben, dass es im ersten<br />
Quartal des kommenden Jahres<br />
Lieferengpässe bei Feuerwehrfahrzeugen<br />
geben könnte, bis das<br />
Werk in Ulm auf vollen Touren<br />
läuft. Wie weit sich dies auch auf<br />
die Lieferungen nach Österreich<br />
auswirken wird, war nicht klar ersichtlich.<br />
IVECO-MAGIRUS IN KAINBACH<br />
Bei der Pressekonferenz erläuterte<br />
IVECO-Magirus-Geschäftsführer<br />
Antonio Benedetti, dass der österreichische<br />
Standort in Kainbach<br />
teilweise erhalten bleibt. So sollen<br />
Service und Marketing weiterhin<br />
am Standort in der Steiermark<br />
bleiben. Wie weit eine Produktion<br />
in Kainbach weitergeführt werden<br />
soll, war zum Zeitpunkt der Pressekonferenz<br />
Antonio Benedetti<br />
anscheinend selbst noch nicht klar.<br />
Immerhin stellte Benedetti nach<br />
ausdrücklicher Nachfrage durch<br />
die Redaktion <strong>Blaulicht</strong> in den<br />
Raum, dass bis zu 50 Arbeitsplätze<br />
am österreichischen Standort erhalten<br />
bleiben könnten. Für Service<br />
und Marketing wären<br />
allerdings lediglich 20 bis 30 Mitarbeiter<br />
notwendig.<br />
Im Umkehrschluss heißt dies allerdings,<br />
dass zumindest 70 bis 80<br />
Mitarbeiter am Standort in Kainbach<br />
mit Jahresende gehen müssen.<br />
Spätestens in einigen Wochen<br />
wird man also sehen, wie die Realität<br />
aussieht.<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 5
TITELSTORy<br />
Krankes Wirtschaftssystem europa?<br />
iveco-Magirus musste angeblich<br />
in den letzten Jahren empfindliche<br />
einbußen bei der lastkraftwagen-produktion<br />
hinnehmen.<br />
insbesondere seit dem Krisenjahr<br />
2008 seien die absatzzahlen eingebrochen,<br />
heißt es. da darf es<br />
nicht wundern, wenn das weltweit<br />
agierende unternehmen eine<br />
strukturbereinigung vornimmt.<br />
Unternehmertum agiert grundsätzlich<br />
nicht mit der Absicht,<br />
sozial wertvolle Strukturen zu schaffen<br />
– auch die Arbeitsplatzbeschaffung<br />
ist nicht die Antriebsfeder.<br />
Vielmehr sollen durch eine Geschäftsidee<br />
Gewinne erzielt werden.<br />
Dies hatte man im Rückblick in<br />
Österreich in den 70er und 80er<br />
Jahren schon oft vergessen gehabt.<br />
Denn zahlreiche staatliche Betriebe<br />
wurden damals, ohne mit der Wimper<br />
zu zucken, jahrelang weitergeführt,<br />
obwohl sie tiefrote Zahlen<br />
schrieben. Die Zeiten änderten sich:<br />
defizitäre Staatsbetriebe wurden in<br />
der Zwischenzeit privatisiert oder<br />
zugesperrt. Wettbewerbsfähigkeit ist<br />
heutzutage ein Schlagwort, das nicht<br />
mehr wegzudenken ist.<br />
KritiK<br />
Aus diesem Betrachtungswinkel ist<br />
es daher nachzuvollziehen, wenn<br />
IVeco-Magirus seine Betriebsstrukturen<br />
neu ordnet. Dagegen wäre also<br />
nichts zu sagen, wenn sich da inzwischen<br />
unter dem Deckmäntelchen<br />
des vereinten europa nicht ein Wirtschaftssystem<br />
entwickelt hätte, das<br />
es zu hinterfragen gilt.<br />
Der deutsche cSU-Bundestagsabgeordnete<br />
Georg Nüßlein kritisiert<br />
nämlich den Umzug der LKW-Produktion<br />
vom Ulmer Standort ins spanische<br />
Madrid und behauptet, dass<br />
dies vom deutschen Steuerzahler<br />
unterstützt werde.<br />
Denn während einerseits der spanische<br />
Staat für seine maroden Banken<br />
künftig wohl nicht umhin<br />
kommen wird, bei der eU um Rettungshilfen<br />
bis zu 100 Milliarden euro<br />
zu beantragen, sollen für den<br />
Umzug der LKW-Produktion von<br />
Deutschland nach Spanien horrende<br />
Fördersummen gezahlt werden. Immer<br />
wieder taucht in Internetforen,<br />
aber auch in seriösen Printmedien<br />
die Zahl von 500 Millionen euro auf,<br />
mit der IVeco-Magirus geködert<br />
6 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
ABI d. V. Christof Oswald<br />
worden sein soll. Die Redaktion<br />
<strong>Blaulicht</strong> hatte bei der Pressekonferenz<br />
kürzlich in Ulm gefragt, ob<br />
dies stimme. IVeco-Magirus-Geschäftsführer<br />
Antonio Benedetti<br />
antwortete, dass er nicht befugt<br />
sei, diese Frage zu beantworten.<br />
Stimmen die Ausführungen von<br />
cSU-Bundestagsabgeordneten Georg<br />
Nüßlein tatsächlich, so könnte<br />
man seine Schlussfolgerungen<br />
noch erweitern, indem man überspitzt<br />
formuliert, dass die eU-Nettozahler<br />
Deutschland, Frankreich<br />
und Österreich dafür bezahlen,<br />
dass Produktionsstätten in diesen<br />
Ländern zugesperrt werden, während<br />
im eU-Nettoempfänger-Land<br />
Spanien ein neues Werk entsteht.<br />
ein krankes Wirtschaftssystem unter<br />
der oberhoheit der eU also?<br />
das schNelle geld<br />
Auch unter diesem Aspekt wäre<br />
IVeco-Magirus und damit dem italienischen<br />
Mutterkonzern FIAT<br />
nichts vorzuwerfen, denn wer würde<br />
nicht Geld in Anspruch nehmen,<br />
das so leicht zu haben wäre.<br />
Vorzuwerfen ist der eU-Politik –<br />
falls die Kritik von Georg Nüßlein<br />
stimmt –, dass sie gegen solche<br />
Auswüchse nichts unternimmt.<br />
Wen wundert es da, dass allerorten<br />
nur über „schnelles Geld“ nachgedacht<br />
wird und nachhaltiges Unternehmertum<br />
immer mehr auf der<br />
Strecke bleibt.<br />
Besonders bitter ist es für jene Mitarbeiter<br />
am Standort Hönigtal, die<br />
mit Jahresende gehen müssen. Die<br />
genaue Zahl konnte oder wollte die<br />
Magirus-Leitung auch bei der Pressekonferenz<br />
in Ulm in Hinblick auf<br />
die noch laufenden Verhandlungen<br />
mit den Gewerkschaften nicht nennen.<br />
Doppelt bitter: Der Standort<br />
war nicht in der Verlustzone, sondern<br />
schrieb bis zuletzt Gewinne.<br />
neuhe<br />
von Iveco-magirus<br />
In Ulm präsentierte Magirus der internationalen<br />
Presse zwei neue Highlights: die M42 L-AS,<br />
eine 42-Meter-Drehleiter mit Knick-Arm und das<br />
neu überarbeitete Flugfeldlöschfahrzeug ,,Dragon<br />
X6 TEP“.<br />
DREHLEITER M42 L-AS<br />
Am 22. Oktober 2012 präsentierte Magirus im<br />
und vor dem Hotel Maritim-Ulm der internationalen<br />
Fachpresse seine neue Konstruktion, die<br />
Drehleiter M42 L-AS. Sie ist die derzeit höchste<br />
Drehleiter mit Knickfunktion weltweit. Die 18<br />
Tonnen ,,leichte“ Drehleiter erlaubt eine maximale<br />
Ausladung von 22,6 Metern.<br />
Über folgende Eckdaten verfügt die M42 L-AS:<br />
• Gesamtgewicht 18 Tonnen<br />
• Arbeitshöhe 42 Meter<br />
• Maximale Ausladung 22,6 Meter<br />
• Maximale Korblast 400 kg<br />
• Maximale Windgeschwindigkeit 14 m/s.<br />
KURZE RÜSTZEIT<br />
Die Rüstzeit der neuen Leiter beträgt 90 Sekunden,<br />
die Abstützweite beträgt 5,2 Meter. Die<br />
Leiter kann eine maximale Wasserleistung von<br />
2500 Litern pro Minute zur Verfügung stellen.<br />
Weitere Vorteile der M42 L-AS: Die Vario-Abstützung<br />
ist geeignet zum Unterfahren von Hindernissen,<br />
die Räder bleiben am Boden und<br />
garantieren Bodenhaftung. Die Gerätekästen<br />
sind übersichtlich und leicht zu bedienen angeordnet.<br />
Die Korblast beträgt 400 kg, was im<br />
Normalfall den Transport von vier Personen plus<br />
weiterer Zuladung bedeutet. Magirus preist sein<br />
CS-Stabilisierungssystem an, das auch bei der<br />
M42 L-AS zum Einsatz kommt und Schwingungen,<br />
die etwa beim Zustieg auftreten könn
die neue<br />
M42-l-as-drehleiter<br />
mit Knickarm<br />
bei der<br />
weltpremiere<br />
vor dem hotel<br />
Maritim in ulm.<br />
foto: oswald<br />
ABI D. V. CHRISTOF OSWALD<br />
irus eIten<br />
grafik: Magirus<br />
die neue drehleiter<br />
M42 l-as<br />
ist derzeit die<br />
höchste Knickleiter<br />
der welt.<br />
foto: oswald<br />
verdoppelte<br />
power: der<br />
dragon X6 tep<br />
bringt es jetzt<br />
auf 1120 ps.<br />
werksfoto:<br />
Magirus<br />
die<br />
pump&roll<br />
geschwindigkeit<br />
stieg<br />
von 30 km/h<br />
auf 70 km/h<br />
foto:<br />
oswald<br />
ten, vermeiden soll.<br />
Die neue Drehleiter M42 L-AS<br />
zielt vor allem auf die Nah- und<br />
Fern-Ost-Märkte und die ehemaligen<br />
Ostblockstaaten sowie<br />
China ab.<br />
DRAGON x6 TEP<br />
Den Dragon X6 gibt es natürlich<br />
schon länger. Dieses Flugfeldfahrzeug<br />
wurde aber nun völlig<br />
neu überarbeitet.<br />
DOPPELTE POWER<br />
Eine gravierende Änderung am<br />
Dragon X6 wird durch das Kürzel<br />
,,TEP“ signalisiert. Es steht für<br />
,,Twin Engine Power“, was so viel<br />
bedeutet, dass sich die Leistung<br />
des neuen Dragon X6 schlicht-<br />
weg verdoppelt hat: nämlich von<br />
560 auf 1120 PS. Der Grund dafür<br />
ist der Einbau eines zweiten<br />
Motors, der den Dragon nun von<br />
0 auf 80 km/h in 21 Sekunden<br />
beschleunigt (bisher 30 Sekunden).<br />
Auch die Höchstgeschwindigkeit<br />
stieg von 115 auf 135<br />
km/h. Zum Einsatz kommen<br />
Motoren mit 13 Liter Hubraum<br />
der EURO-V-Norm. Klar, dass<br />
nun auch beim Gewicht eine Zunahme<br />
zu verbuchen ist: es stieg<br />
von 36 auf 39 Tonnen Gesamtgewicht.<br />
Dafür verfügt der neue<br />
Dragon nun auch über ein Motor-Bremssystem.<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 7<br />
xxxx TITELSTORy xxxxxxx<br />
Auch bei der Pumpenleistung hat sich einiges getan:<br />
sie stieg von 6.200 auf 10.000 Liter pro Minute.<br />
Und auch die Pump&Roll-Geschwindigkeit stieg<br />
von 30 km/h auf 70 km/h.<br />
ZUKUNFTSSEGMENT<br />
IVECO-Magirus erhofft sich für den Absatz seiner<br />
Dragon-Serie (4x4 bis 8x8) für die Zukunft einiges.<br />
So sollen sich die Passagierzahlen im Flugverkehr in<br />
den nächsten sieben Jahren mehr als verdoppeln.<br />
Auch die Flugzeuge werden immer größer. Bestes<br />
Beispiel ist der Airbus A 380, der bis zu 853 Personen<br />
befördern kann. Ebenso soll das Luftfrachtaufkommen<br />
künftig rapide wachsen. Und der Einsatz<br />
der in Betrieb befindlichen Flugzeuge soll bis 2025<br />
auf annähernd 34.800 Stück ansteigen. 2005 standen<br />
„nur“ 16.168 Flugzeuge in Dienst. Als weiterer, positiver<br />
Aspekt für den Absatz von Flugfeldfahrzeugen<br />
wird die steigende Zahl der Flughäfen<br />
angesehen. Derzeit gibt es weltweit 44.000 Airports,<br />
aber alleine in China sollen bis zum Jahr 2015 etwa<br />
45 neue Flughäfen gebaut werden. Für die „Drachen“<br />
aus dem Hause IVECO-Magirus gibt es also<br />
auch künftig genügend neue Betätigungsfelder.<br />
schematische Übersicht<br />
der antriebseinheit<br />
des dragon<br />
X6 tep: zwei<br />
13-liter-<br />
triebwerke<br />
der euro-<br />
5-Norm sorgen<br />
für gewaltigen<br />
vortrieb und enorme<br />
pumpenleistung.<br />
grafik: Magirus
STEIERMARK<br />
links: thomas<br />
rossmann hat<br />
bei den world<br />
firefighter<br />
games in sydney<br />
seinen<br />
weltmeistertitel<br />
verteidigt<br />
Mitte: erfolgreich:insgesamt<br />
drei Mal<br />
holte thomas<br />
rossmann in<br />
sydney gold<br />
Zwei – bereits<br />
seit geraumer Zeit<br />
erfolgreiche –<br />
steirische<br />
Feuerwehrmänner<br />
traten in Sydney in<br />
Australien bei den<br />
World Firefighter<br />
Games in verschiedenen<br />
Kategorien an<br />
und konnten wieder<br />
Edelmetall<br />
abräumen.<br />
THOMAS ROSSMANN:<br />
3-FACHER WELTMEISTER<br />
Thomas Rossmann, Mitglied<br />
der FF St. Peter am<br />
Ottersbach, holte bei den World<br />
Firefighter Games in Sydney drei<br />
Mal Gold.<br />
TITELVERTEIDIGUNG<br />
Nach den beiden Weltmeistertiteln<br />
bei den Laufbewerben über<br />
5.000 und 10.000 Meter auf der<br />
Bahn und dem 2. Platz über 5.000<br />
Meter auf der Straße bei der WM<br />
2010 in Daegu/Südkorea ging<br />
Thomas Rossmann, Mitglied der<br />
FF St. Peter am Ottersbach (BFV<br />
RA), in Sydney als Titelverteidiger<br />
an den Start. Und das äußerst<br />
erfolgreich. So holte er bei den<br />
World Firefighter Games, die<br />
vom 19. bis 28. Oktober 2012 in<br />
Sydney stattfanden, gleich drei<br />
Mal Leichtathletik-Gold.<br />
BEWERBSSTRESS<br />
Die 10.000 Meter auf der Bahn in<br />
einer Zeit von 33:12 Minuten<br />
waren sein erster Streich, die Titelverteidigung<br />
damit geglückt.<br />
Viel Zeit zur Regeneration blieb<br />
ihm nicht. Aufgrund einer Vorverlegung<br />
der Läufe um einen Tag<br />
musste sich Rossmann gleich am<br />
darauffolgenden Tag neuerlichen<br />
Herausforderungen stellen. Mit<br />
8 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
15:50 Minuten für die 5.000 Meter<br />
auf der Bahn wurde Weltmeistertitel<br />
Nr. 2 fixiert. Nur vier<br />
Stunden nach dem zweiten Triumph<br />
hieß es für „Rossi“ nun<br />
zum dritten Mal „Vollgas“ zu geben<br />
und Kräfte für den<br />
1.500-Meter-Lauf zu mobilisieren,<br />
wiewohl diese Distanz nicht<br />
zu seinen Spezialdisziplinen zählt.<br />
Angepeitscht durch den Jubel der<br />
Stadionbesucher lieferte er sich<br />
mit seinen Konkurrenten ein<br />
packendes Rennen. 800 Meter<br />
vor der Ziellinie überholte er den<br />
Führenden und ließ sich dann<br />
sein drittes Gold nicht mehr nehmen.<br />
Der Tripel war perfekt.<br />
HERBERT KRENN IST VIZE-<br />
WELTMEISTER<br />
Ein zweiter Steirer trat ebenfalls<br />
bei den World Firefighter Games<br />
in Sydney an. Er ist kein Unbekannter,<br />
holte er sich doch in der<br />
Vergangenheit bereits mehrere<br />
Weltmeister- und Europameister-<br />
Titel. Herbert Krenn von der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz<br />
am Waasen wurde diesmal<br />
Vize-Weltmeister in seiner Altersklasse.<br />
„TOUGHEST-FIREFIGHTER-<br />
ALIVE“-BEWERB<br />
Beim „Toughest-Firefighter-<br />
Alive-Bewerb“ am 26. Oktober<br />
trotz gesundheitlicher probleme:<br />
ein gelungener saisonabschluss<br />
für herbert Krenn<br />
Zwei steirische Weltmeister in Sydney<br />
2012 fiel die Entscheidung um<br />
den Titel des härtesten Feuerwehrmannes<br />
der Welt. Rund 300<br />
Wettkämpfer der ganzen Welt<br />
hatten sich der harten Herausforderung<br />
gestellt.<br />
PHySISCHE PROBLEME<br />
Die Vorbereitung in diesem Jahr<br />
war nicht so optimal, er hatte immer<br />
wieder körperliche Probleme.<br />
Zusätzlich kam jetzt auch noch<br />
vor vier Wochen ein Fingerbruch<br />
dazu. Daher hatte Krenn die WM<br />
eigentlich schon abgehakt, aber irgendwie<br />
bekam dann doch das<br />
Wettkampfherz Oberhand und er<br />
ging doch noch an den Start.<br />
Dann auch noch am Wettkampftag<br />
der wärmste Tag der Woche,<br />
so an die 35 Grad Celsius. „Nach<br />
drei Stationen war ich schon so<br />
fertig, dass eigentlich nichts mehr<br />
ging, dann noch die 18 Stockwerke<br />
hoch rennen, oben angekommen<br />
und voll ausgepowert, ein<br />
gutes Zeichen, man hat alles gegeben<br />
und der Finger hat gehalten“,<br />
so Krenn.<br />
Herbert Krenn weiter: „Was meine<br />
Zeit wert war, habe ich mit<br />
großer Freude bei der Siegerverkündigung<br />
gesehen, Vizeweltmeister<br />
in meiner Altersklasse und<br />
der siebente Gesamtplatz. Also<br />
doch noch ein erfolgreicher Saisonabschluss.“
der Markt lavamünd<br />
aus<br />
der luft: teile<br />
des ortes<br />
standen meterhoch<br />
unter<br />
wasser<br />
Ein Jahrhunderthochwasser setzte am Montag, den<br />
5. November 2012 Teile der Gemeinde Lavamünd meterhoch<br />
unter Wasser. Die Schäden gehen in die Millionen,<br />
die Aufräumarbeiten werden Wochen dauern.<br />
Noch während die Einsatzkräfte<br />
aus den Bezirken<br />
Wolfsberg und Völkermarkt in Lavamünd<br />
im Hochwassereinsatz<br />
standen, wurde die Entscheidung<br />
beim KLFV getroffen, dass ab<br />
Dienstag der erste Einsatz der<br />
„Kärntner KAT-Züge“ anlaufen<br />
wird.<br />
KAT-EINHEIT KLAGENFURT<br />
Nach den organisatorischen Planungen<br />
am Dienstagvormittag<br />
erfolgte um 13.00 Uhr die Verlegung<br />
der KAT-Einheit Klagenfurt<br />
mit einer Personalstärke von 67<br />
Mann/Frau mit 17 Einsatzfahrzeugen<br />
ins Einsatzgebiet Lavamünd.<br />
Diese KAT-Einheit hatte<br />
den Auftrag, die bereits im Einsatz<br />
stehenden 100 Mann aus 13 Feuerwehren<br />
zu unterstützen.<br />
EINWEISUNG<br />
Nach dem Eintreffen erfolgte eine<br />
kurze Einweisung und die Einsatzorte<br />
wurden zugewiesen. Das<br />
KäRNTEN<br />
Hochwasser Lavamünd: KAT-einsatz<br />
Einsatzgebiet wurde in zwei Einsatzabschnitte<br />
aufgeteilt. Der erste<br />
KAT-Zug bezog den Bereich<br />
Marktplatz, der zweite den unteren<br />
Bereich von vier Gemeindemehrparteienwohnhäuser.<br />
Die<br />
Versorgung aller Einsatzkräfte<br />
wurde im Rüsthaus der FF Lavamünd<br />
organisiert und von dieser<br />
auch durchgeführt.<br />
ERSTE MASSNAHMEN<br />
Als primäre Aufgabe wurde mit<br />
den Auspumparbeiten der Keller<br />
begonnen. Die zerstörten Wohnungen<br />
im Erdgeschoß bzw.<br />
1. Stock wurden ausgeräumt. Einrichtungsgegenstände<br />
mussten<br />
vom Schlamm gesäubert werden.<br />
Parallel dazu wurden die Zufahrtstraßen<br />
vom Schlamm befreit.<br />
Die stark kontaminierten Kellerbereiche<br />
(Verschmutzung durch<br />
Öl und dergleichen) wurden in<br />
Zusammenarbeit mit einer Entsorgungsfirma<br />
separat abgepumpt.<br />
arbeiten im abschnitt ii bei gemeindewohnhäusern<br />
die auspumparbeiten der Keller<br />
waren eine der primären<br />
aufgaben<br />
KOORDINIERTE EINSäTZE<br />
Durch den koordinierten und<br />
gezielten Einsatz von Mannschaft<br />
und Gerät schritten die<br />
Arbeiten recht zügig voran. Zu<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
war geplant, die Einsatztätigkeit<br />
bis zum Mittwochabend<br />
weiterzuführen.<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 9
VORARLBERG<br />
Schwierige Menschenrettung<br />
OLM WOLFGANG WALTER<br />
nach Unfall im Pfändertunnel<br />
Am 22. Oktober 2012 um 13.37<br />
Uhr wurden die Feuerwehren<br />
Lochau und Bregenz Rieden mit<br />
der Pager-Meldung „f6, r3 A14<br />
Pfändertunnel VU – 1 km – vom<br />
Portal Süd – mehrere Verletzte“<br />
zu einem Einsatz in den<br />
Pfändertunnel gerufen.<br />
vom audi blieb nur ein haufen<br />
schrott übrig. fotos: ff lochau<br />
AUTOR xxxxxxxxxxxxxx<br />
10 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
der tunnelunfall mit<br />
vier fahrzeugen hatte<br />
einen großeinsatz der<br />
einsatzorganisationen<br />
zur folge<br />
ALARMIERUNG<br />
So eine Meldung steht mehrmals<br />
im Jahr auf den Pagern<br />
der Feuerwehrleute, die für den<br />
Pfändertunnel zuständig sind.<br />
Aber an so einen Unfall konnte<br />
sich bisher keiner von ihnen erinnern.<br />
In kurzen Abständen rückte die<br />
Wehr Lochau mit KDOF, RLFA-<br />
T, LFBA-T und die Wehr Rieden<br />
mit MTFA, RLFA-T, LFBA-T<br />
zum Einsatz in den Tunnel aus.<br />
Das KDOF von Lochau besetzte<br />
das Nord-Portal und das MTFA<br />
von Rieden besetzte die Einsatzleitung<br />
Pfänder am Südportal.<br />
Das ersteintreffende Fahrzeug am<br />
Einsatzort war das RLFA-T der<br />
Wehr Lochau.<br />
VERMUTLICHER<br />
UNFALLHERGANG<br />
Ein Lkw-Lenker aus Litauen war<br />
im Pfändertunnel auf die linke<br />
Fahrbahnseite geraten. Er hatte<br />
offenbar schon zuvor immer wieder<br />
geschlingert, Licht- und<br />
Hupsignale eines zufällig hinter<br />
ihm fahrenden Feuerwehrmannes<br />
nützten nichts.<br />
Der erste ihm auf der Gegenfahrbahn<br />
entgegenkommende Pkw<br />
konnte ihm noch dadurch ausweichen,<br />
dass er an die Tunnelwand<br />
fuhr. Die Insassen dieses Autos<br />
wurden nicht verletzt. Der zweite<br />
Nach dem entfernen<br />
des lKw konnten<br />
sich die feuerwehrleute<br />
einen Zugang<br />
zu dem verletzten<br />
verschaffen – trotzdem<br />
verlief die weitereMenschenrettung<br />
schwierig<br />
Pkw wurde vom LKW frontal<br />
erfasst, an die Tunnelwand gehoben,<br />
dort seitlich eingeklemmt<br />
und ca. 70 Meter mitgeschleift.<br />
Ein Mann und ein Mädchen,<br />
welche sich im Auto befanden,<br />
wurden schwer verletzt.<br />
LAGE<br />
Es wurde sofort eine Erkundung<br />
vom Einsatzleiter durchgeführt<br />
und es war schnell klar, dass die<br />
Menschenrettung schwierig werden<br />
würde.<br />
Situation am Einsatzort: Verkehrsunfall<br />
mit drei PKW und<br />
einem LKW.<br />
Ein PKW (Audi-Limousine)<br />
war zwischen Tunnelwand und<br />
LKW in rund einem Meter Höhe<br />
eingeklemmt – eine Person<br />
war im Fahrzeug eingeklemmt<br />
(Fahrer) und eine Person befand<br />
sich unter dem Fahrzeug.<br />
Der Zugang zu diesen Personen<br />
war vorerst nicht möglich, da ein<br />
weiterer PKW (Audi-Kombi),<br />
der in den Unfall verwickelt war,<br />
direkt davor stand.<br />
ENTSCHLUSSFASSUNG<br />
Die Kommandanten der Wehren<br />
Lochau und Rieden entschieden<br />
zusammen die Vorgehensweise<br />
bei diesem Einsatz.<br />
Folgende Befehle wurden ausgesprochen:
Mit dem staB-fast-system<br />
wurde der eingeklemmte<br />
pKw an der tunnelwand<br />
gesichert<br />
• Brandschutz, Fahrzeug sichern<br />
mittels STAB FAST, Beleuchtung<br />
aufbauen,<br />
• Hydraulische Rettungsgeräte<br />
und RLFA-T mit Seilwinde in<br />
Stellung bringen.<br />
MENSCHENRETTUNG<br />
Zuerst musste mittels Seilwinde<br />
des RLFA-T Lochau der Audi<br />
(Kombi) weggezogen werden,<br />
um danach den Audi (Limousine)<br />
mit STAB FAST zu sichern.<br />
Jetzt konnten die Einsatzkräfte<br />
zu der Person, die unter dem<br />
Fahrzeug lag, gelangen.<br />
Die Person konnte dann relativ<br />
2-takt besser als 4-takt PFPN 10-1500 2-takt<br />
Leichter, weniger Elektronik und Verschleißteile<br />
bedeutet höhere Leistung<br />
rasch der Rettung übergeben<br />
werden.<br />
Sehr schwierig gestaltete sich die<br />
Rettung des Fahrers: Um den<br />
Rettungskräften mehr Platz zu<br />
verschaffen, wurde als weiterer<br />
Schritt versucht, den Sattelzug<br />
zurückzusetzen. Dies war aber<br />
nicht möglich, da er mit dem<br />
PKW (Audi-Limousine) verkeilt<br />
war. Die einzige Möglichkeit,<br />
Platz zu schaffen, war, die Sattelzugmaschine<br />
mittels RLFA-T<br />
der Wehr Rieden vorsichtig seitlich<br />
wegzuziehen – was auch gelang.<br />
Der PKW wurde jetzt ausschließlich<br />
mit den vorher angebrachten<br />
Stützen (Stab Fast) an<br />
der Wand gehalten. Nun konnten<br />
die Arbeiten mit den hydraulischen<br />
Rettungsgeräten<br />
beginnen.<br />
Kniend, sitzend und auch liegend<br />
musste gearbeitet werden,<br />
um die Türen und den B-Holm<br />
zu entfernen. Gleichzeitig musste<br />
der Fahrer, der jederzeit ansprechbar<br />
war, gestützt werden,<br />
da er aus dem Fahrzeug zu kippen<br />
drohte.<br />
Sichern Sie sich den<br />
Sonderpreis<br />
8.899 € inkl. MwSt<br />
(Aktuelle Lieferzeit 4 Wochen)<br />
Für Sie fertigen wir auch Fahrzeuge,<br />
Einbaupumpen und führen<br />
Instandsetzungsarbeiten durch.<br />
VORARLBERG<br />
Als sich die Feuerwehrleute Zugang<br />
zu dem Verletzten verschafft<br />
hatten, stellte sich heraus, dass<br />
beide Beine bis zum Oberschenkel<br />
durch das Armaturenbrett schwer<br />
eingeklemmt waren.<br />
Doch mit dem Spreizer konnte eine<br />
schmale Öffnung geschaffen<br />
werden, um die Beine zu befreien.<br />
TRANSPORT IN DIE<br />
KRANKENHäUSER<br />
Anschließend konnte auch diese<br />
Person der Rettung übergeben<br />
werden.<br />
Die beiden Insassen des dritten<br />
Autos, das ebenfalls gegen den<br />
Lastwagen prallte, wurden unbestimmten<br />
Grades verletzt.<br />
Die zwei Schwerverletzten wurden<br />
ins Krankenhaus gebracht, einer<br />
von ihnen wurde mit dem<br />
Hubschrauber ins Krankenhaus<br />
nach Ravensburg geflogen.<br />
GUTE ZUSAMMENARBEIT<br />
Hervorzuheben ist bei diesem<br />
technisch schwierigen Einsatz die<br />
hervorragende Zusammenarbeit<br />
der Feuerwehren Lochau und<br />
Bregenz Rieden.<br />
Die einstufige Kreiselpumpe (DIN EN 14466) aus<br />
Aluminium und Edelstahl mit Doppelkolbenentlüftung<br />
verfügt über den hochmodernen Göbler Hirth 2-Takt<br />
Benzinmotor wassergekühlt (44kW/60PS),<br />
2 Zylinder, 20 Liter Tankinhalt. Starten können Sie die<br />
Pumpe über den Elektrostarter oder über den<br />
Handstarter. Betriebsbereit wiegt sie ca. 140 kg.<br />
Feuerwehrtechnik Bachert<br />
Firma Kirchgässner Elektrotechnik GmbH<br />
Neckarhöhe 1 • De - 74862 Binau<br />
Tel.: 0049 (0) 6263 42 12 0<br />
Fax: 0049 (0) 6263 42 12 33<br />
kontakt@bachert-feuerwehrtechnik.de<br />
www.feuerwehrtechnik-bachert.de<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 11
NEWS xxxxxxxxxxxxxx<br />
UND INNOVATIONEN<br />
Vom 4. bis 7.<br />
Oktober fand in<br />
Wels die „Retter“,<br />
eine Messe für das<br />
Feuerwehrwesen<br />
und andere<br />
Einsatzorganisationen,<br />
statt.<br />
RetteR 2012 In WelS<br />
das system<br />
res.Q. ermöglicht<br />
es der<br />
einsatzleitung,<br />
stets<br />
über die einsatzbereitschaftinformiert<br />
zu sein<br />
eine hohe empfindlichkeit<br />
und<br />
widerstandsfähigkeit<br />
im bewährtengehäuse<br />
runden die<br />
außergewöhnlicheneigenschaften<br />
des<br />
hurricane-duo-<br />
pagers ab<br />
12 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
news und Innovationen<br />
Die Retter-Messe in Wels ist<br />
die umfangreichste Leistungsschau<br />
des Feuerwehrwesens<br />
in Österreich und findet alle zwei<br />
Jahre statt. Bereits in der vergangenen<br />
Ausgabe berichteten wir<br />
über die „Retter 2012“ in Wels.<br />
Hier noch weitere neue Innovationen<br />
und Neuprodukte.<br />
SWISSPHONE<br />
Swissphone, Spezialist in Sachen<br />
Kommunikation, zeigte auf der<br />
„Retter“ das System RES.Q. Mit<br />
diesem System ist es der Einsatzleitung<br />
möglich, stets über die<br />
Einsatzbereitschaft informiert zu<br />
sein. Der Einsatzleiter kann binnen<br />
weniger Momente überblicken,<br />
ob genügend Einsatzkräfte<br />
zum Einsatz kommen werden<br />
oder ob zusätzliche Kräfte angefordert<br />
werden müssen. Ebenfalls<br />
am Swissphone-Stand zu sehen<br />
war der Hurricane Duo Pager, der<br />
digitale Meldungen spricht und<br />
anzeigt. Ein interner digitaler<br />
Hochleistungssprachprozessor<br />
sorgt dafür, dass die empfangene<br />
alphanumerische Nachricht vorgelesen<br />
wird. Empfangene Nachrichten<br />
werden mit Datum und<br />
Zeit abgespeichert. Weitere Informationen<br />
wie die Betriebsbereit-<br />
CHRISTOF OSWALD<br />
diecse-trainingsanlageermöglicht das<br />
Üben von gefahrensituationen<br />
in engen<br />
und umschlossenen<br />
räumen,<br />
Behältern oder<br />
schächten unter<br />
einsatz von<br />
atemschutzgeräten<br />
schaft sind auf dem Display<br />
ersichtlich. Die Einhandbedienung<br />
wurde, wie bei den erfolgreichen<br />
Vorgängermodellen,<br />
beibehalten.<br />
DRäGER<br />
LUD ZUR RETTER 2012<br />
Rund 15.000 Fachbesucher und<br />
150 Top-Aussteller trafen einander<br />
vom 4. bis 7. Oktober 2012<br />
bei der Retter 2012 - Fachmesse<br />
für Sicherheit & Einsatzorganisation<br />
in Wels. Viel Neues und<br />
Interessantes gab es dabei für Besucher<br />
aus den Bereichen Industrie<br />
und Arbeitssicherheit. Am<br />
Dräger-Stand präsentierte die<br />
Dräger Safety Austria GmbH innovative<br />
Produkte und Dienstleistungskonzepte.<br />
DRÄGER RENTAL ROBOT<br />
Messebesucher konnten die flexi
el einsetzbare Mietgeräte-Station<br />
Dräger Rental Robot sowie<br />
eine von Dräger entwickelte mobile<br />
Trainingsanlage für Arbeiten<br />
in Behältern, engen Räumen und<br />
Schächten testen. Sie erfuhren,<br />
wie sie ihre Masken und Gasmessgeräte<br />
optimal warten und<br />
prüfen können. Ein weiteres<br />
Highlight war die neue Schutzbrillenserie<br />
Dräger X-pect 8000.<br />
CSE-TRAININGSANLAGE<br />
Vielversprechend war die Vorstellung<br />
der von Dräger entwickelten<br />
mobilen Anlage für das Üben von<br />
Gefahrensituationen in engen und<br />
umschlossenen Räumen, Behältern<br />
oder Schächten unter Einsatz<br />
von Atemschutzgeräten. Die<br />
CSE-Trainingsanlage (Confined<br />
Space Entry) kann individuell an<br />
die Anforderungen und Einsatzgebiete<br />
des Kunden angepasst<br />
werden. Während eines typischen<br />
Trainings erhält der Kunde durch<br />
theoretische Unterweisungen zunächst<br />
überlebenswichtige Kenntnisse.<br />
Anschließend werden<br />
Gefahrensituationen realitätsnah<br />
in der Anlage simuliert, um diejenigen<br />
zu schulen, die in engen<br />
Räumen, Kanälen oder Behältern<br />
arbeiten oder dort verunfallte Personen<br />
retten oder die Arbeiten<br />
beaufsichtigen müssen. Die witterungsunabhängig<br />
einzusetzende<br />
Trainingsanlage (10 x 10 Meter<br />
reichen aus) ist mit unterschiedlichen<br />
Gaswarngeräten, Kalibrierungsstationen<br />
und<br />
Absturzsicherungen ausgestattet<br />
und kann in weniger als einer<br />
Stunde beim Kunden aufgebaut<br />
werden. Die Schulung kann für<br />
bis zu zwölf Teilnehmer gleichzeitig<br />
direkt vor Ort erfolgen.<br />
WEITERE DRÄGER-HIGH-<br />
LIGHTS BEI DER RETTER<br />
2012:<br />
• Kein Start bei mehr als null Promille<br />
– Prominente Fachleute<br />
diskutierten im Rahmen des<br />
Dräger-Experten-Talks über<br />
atemalkoholgesteuerte Wegfahrsperren.<br />
• Fünf Helme für die beste Feuerwehr-Website<br />
– Zum 6. Mal<br />
zeichnet Dräger die besten Internet-Auftritte<br />
österreichischer<br />
Feuerwehren aus. Registratur<br />
unter: www.draeger.at<br />
• „Kohlenmonoxid, die unsichtbare<br />
Gefahr“ – Inspektionsrauchfangkehrer<br />
Richard Pyrek<br />
erklärte anhand von Fallbeispielen,<br />
wie man lebensgefährliche<br />
Unfälle vermeiden kann.<br />
• Wie sieht er aus, der neue Feuerwehrhelm?<br />
– Dräger hat die<br />
Feuerwehren befragt und danach<br />
den neuen HPS 7000 designt.<br />
PIxA 3: STIRNLAMPE MIT BREI-<br />
TEM, HOMOGENEM LICHTKEGEL<br />
Für Arbeiten im Nahbereich ist<br />
die Pixa-3-Stirnlampe besonders<br />
gut geeignet.<br />
Die Vorteile der Stirnlampe:<br />
• Der Anwender hat beide Hände<br />
frei zum Arbeiten: Die Lampe<br />
kann mit dem Stirnband am<br />
Kopf getragen, mit der Befestigungsplatte<br />
(im Lieferumfang<br />
enthalten) am Helm angebracht<br />
oder auf den Boden gestellt werden.<br />
• Die ideale Leuchtvariante für alle<br />
Arbeiten im Nahbereich: breiter,<br />
homogener Lichtkegel (15<br />
Meter während 12 Stunden, 25<br />
Lumen)<br />
• Die konstante Leuchtkraft gewährleistet,<br />
dass sich die<br />
Leuchtstärke während der angegebenen<br />
Leuchtdauer nicht verringert.<br />
• Notbeleuchtung, wenn die Batterien<br />
fast verbraucht sind (5<br />
Meter während mindestens 10<br />
Stunden).<br />
• Der Drehschalter ist auch mit<br />
Handschuhen einfach zu bedienen.<br />
• Robust:<br />
* hervorragende Sturz- (zwei Meter),<br />
Stoß- und Druckfestigkeit<br />
(80 kg)<br />
* Transportstellung schützt das<br />
Glas und verhindert unbeabsichtigtes<br />
Einschalten<br />
• Komfortables, verstellbares<br />
Stirnband, lässt sich zum Waschen<br />
leicht abnehmen.<br />
• Wasserdicht bis -1 m während<br />
30 Minuten (IP 67), nach Eintauchen<br />
keine spezielle Pflege<br />
erforderlich.<br />
• Zertifizierungen: CE<br />
– ATEX: CE0080, Ex II 3 GD,<br />
Ex nAnL IIB T4<br />
– HAZLOC: class I Groups C &<br />
D div II, Class II Group G div<br />
II<br />
NEWS UND xxxx INNOVATIONEN<br />
xxxxxxx<br />
die stirnlampe<br />
pixa 3 bietet eine<br />
reihe von<br />
praxisorientierten<br />
vorteilen<br />
Die Zertifizierungen gelten nur für den Betrieb<br />
mit Alkali-Batterien.<br />
– ANSI/NEMA FL 1<br />
• Widerstandsfähig gegen chemische Produkte<br />
(siehe www.petzl.com).<br />
• Betriebsmöglichkeiten: 2 AA/LR6-Batterien<br />
(im Lieferumfang enthalten), geeignet für Alkali-Batterien,<br />
aufladbare Ni-MH-Batterien sowie<br />
Lithium-Batterien, mit denen sich die Leuchtdauer<br />
bei gleicher Leuchtkraft verdoppelt.<br />
• Gewicht mit Batterien: 160 g<br />
• 3 Jahre Garantie<br />
WELTNEUHEIT x2 COMBILIGHT ® : DAS<br />
LEICHTGEWICHT AUS DEM HAUSE PFEIFER.<br />
Ständige Neuentwicklungen machen Pfeifer zum Spezialisten<br />
in Sachen Feuerwehrbekleidung.<br />
Laufend werden neue Materialien und Verarbeitungsprozesse<br />
verbessert und den Kunden für ihre gefährliche<br />
und freiwillige Arbeit zu einem verantwortungs<br />
-vollen Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten.<br />
KOMPLEXE MATERIE<br />
Die richtigen Stoffe sowie die richtigen<br />
Stoffkombinationen zu finden ist jedoch<br />
eine eigene Wissenschaft. Es<br />
müssen die Festigkeiten, die<br />
Höchstzugkraft (nass und trocken),<br />
der Schrumpf und die<br />
Maßänderung am Stoff geprüft<br />
werden. Obwohl die<br />
Prüfung auf Wärmedurchgang<br />
von Flamme<br />
und Strahlung einen hohen<br />
Wert ergeben soll, muss<br />
aber gleichzeitig der Ret-<br />
Wert (Atmungsaktivität)<br />
sehr gering sein. Viele<br />
weitere Kriterien machen<br />
die Herstellung professioneller<br />
Feuerwehrbekleidung zu einer besonderen<br />
Herausforderung, welche Pfeifer-Feuerwehrbekleidung<br />
uneingeschränkt und höchst erfolgreich<br />
annehmen. So verwundert es nicht, dass eine absolute<br />
Weltneuheit in den Produktionshallen des Unternehmens<br />
ihren Ursprung findet: X2 Combilight®.<br />
Diese neue Dimension der Schutzkleidung vereint<br />
Sicherheit, Komfort und Langlebigkeit und besticht<br />
ganz nebenbei noch sehr überzeugend mit ihrem unschlagbar<br />
leichten Gesamtflächengewicht von nur<br />
500 g/m 2 .<br />
ALLEINE ODER IN KOMBINATION<br />
Ein weiteres Highlight dieser in Leibnitz entwickelten<br />
und produzierten sowie nach allen Bundesländervorschriften<br />
geprüften Schutzkleidung ist, dass<br />
sie alleine oder in Kombination mit der Einsatzkleidung<br />
der jeweiligen Bundesländer getragen werden<br />
kann – mit der X2 Combilight® liegen Sie also immer<br />
richtig.<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 13<br />
Retter-Messe
ALTERNATIVE xxxxxxxxxxxxxx ANTRIEBE – HyBRID<br />
ABI d. V. CHRISTOF OSWALD<br />
Fortsetzung aus <strong>Blaulicht</strong> 10-2012<br />
technISche hIlfeleIStung<br />
bei unfällen mit Kraftfahrzeugen (4) Hybridfahrzeuge<br />
Die Hybridfahrzeugtechnik ist<br />
heutzutage noch als<br />
Übergangstechnik bei den<br />
Antriebssystemen zu sehen, bis<br />
die Fahrzeugindustrie noch effizientere<br />
Systeme entwickelt hat.<br />
Sie soll ein Fahrzeug, welches<br />
meist mit einem<br />
Verbrennungsmotor versehen<br />
ist, unterstützen, den fossilen<br />
Energieverbrauch auf ein<br />
Minimum zu reduzieren. Diese<br />
komplexe Technik stellt die<br />
Feuerwehren vor neue<br />
Herausforderungen, denn die<br />
Gefahr durch hohe Spannungen<br />
im Gleichstrombetrieb ist durch<br />
die Feuerwehren bei technischen<br />
Einsätzen allein schon für<br />
den Eigenschutz unbedingt zu<br />
berücksichtigen.<br />
14 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
DEFINITION<br />
Das Wort Hybrid kommt aus<br />
dem Griechischen und bedeutet<br />
„gemischt“, „von zweierlei Herkunft“.<br />
Als Hybridantrieb bezeichnet<br />
man allgemein die Kombination<br />
verschiedener Techniken für den<br />
Antrieb. Ein Hybridfahrzeug ist<br />
nach UNO-Definition ein Fahrzeug,<br />
in dem mindestens zwei Energieumwandler<br />
und zwei im<br />
Fahrzeug eingebaute Energiespeichersysteme<br />
vorhanden sind, um das<br />
Fahrzeug anzutreiben. Energiewandler<br />
sind beispielsweise Elektro-,<br />
Otto- und Dieselmotoren,<br />
Energiespeicher sind beispielsweise<br />
Akkumulator oder Kraftstofftank.<br />
VIELFALT<br />
Als der Autor dieses Artikels in den<br />
<strong>Blaulicht</strong>-Ausgaben Oktober und<br />
November 2004 erstmals über richtiges<br />
Arbeiten an Hybridfahrzeugen<br />
geschrieben hatte, stellte sich die Situation<br />
noch etwas einfacher dar:<br />
Damals hatten lediglich Toyota und<br />
Honda serienmäßig Hybridfahrzeuge<br />
zum Verkauf angeboten.<br />
Toyota war weltweit der erste Automobilhersteller,<br />
der mit dem Modell<br />
Prius im Jahr 1997 die erste Generation<br />
dieses Fahrzeugtyps auf den<br />
Markt brachte. Im Jahr 2003 hatte<br />
Toyota nachgezogen und das Modell<br />
Civic mit Hybridtechnik am Automobilmarkt<br />
eingeführt.<br />
Inzwischen hat die Hybridtechnik<br />
einen Siegeszug angetreten. Kaum<br />
ein Hersteller, der nicht mit einem<br />
Hybridmodell bzw. einer Hybridvariante<br />
aufwartet. In der August-Ausgabe<br />
2012 veröffentlichte <strong>Blaulicht</strong><br />
eine Liste, die den damaligen aktuellen<br />
Stand der Hybridfahrzeuge aufzeigte:<br />
Allein bei den<br />
Vollhybridfahrzeugen hatten zu diesem<br />
Zeitpunkt 16 Fahrzeughersteller<br />
30 Fahrzeugtypen mit Hybridsystem<br />
angeboten. Seither vergeht kaum eine<br />
Woche, in der nicht ein neues<br />
Fahrzeugmodell mit Hybridsystem<br />
vorgestellt wird. Daher ist es auf<br />
Grund der Vielzahl an angebotenen<br />
Modellen nicht mehr möglich, auf<br />
einzelne Fahrzeugtypen detailliert<br />
einzugehen. Vielmehr sollen am Ende<br />
dieses Artikels grundlegende<br />
Tipps, die bei allen Hybridfahrzeugen<br />
anzuwenden sind, aufgezeigt<br />
werden.<br />
HyBRIDVARIANTEN<br />
Grundsätzlich unterscheidet man<br />
bei der Hybridtechnik verschiedene<br />
Varianten:
• Vollhybrid<br />
• Milder Hybrid<br />
Vollhybrid<br />
• Micro-Hybrid<br />
• Plug-in-Hybrid<br />
Als Vollhybrid bezeichnet man ein Hybridfahrzeug,<br />
welches zumindest zeitweise alternativ mit jeder der<br />
beiden Antriebsarten fahren kann. Darüber hinaus<br />
können in der Regel auch beide Motoren gleichzeitig<br />
für den Vortrieb sorgen. Das Antriebssystem des<br />
Toyota Prius ist beispielsweise ein Vollhybrid.<br />
Milder Hybrid<br />
Eine gegenüber einem Vollhybriden abgeschwächte<br />
Hybrid-Variante meint der Begriff Milder Hybrid.<br />
Mikro-Hybrid<br />
Eine noch weiter abgeschwächte Variante ist der<br />
Mikro-Hybrid, wie er derzeit bei einigen Modellen<br />
als Start&Stop-Variante angeboten wird (nur in<br />
Kombination mit dem automatisierten Schaltgetriebe).<br />
Plug-in-Hybrid<br />
Ein Plug-in-Hybrid, auch Plug-in-Hybrid-elektri-<br />
Zukunftsträchtiger ist<br />
der parallele hybrid, wo<br />
verbrennungs- und<br />
e-motor einzeln oder<br />
durch mechanische<br />
Kopplung auch gemeinsam<br />
arbeiten können.<br />
systemgrafik<br />
eines<br />
volvo v60<br />
peugeot<br />
bietet mit<br />
dem 308 hdi<br />
ebenfalls ein<br />
hybridmodell<br />
an<br />
verwirrende<br />
vielfalt bei<br />
den hybridfahrzeugen:<br />
der opel<br />
ampera (baugleich<br />
auch der<br />
chevrolet volt)<br />
wird in der werbung<br />
als elektrofahrzeugvermarktet,<br />
ist aber<br />
streng genommen<br />
ein „plugin-hybrid“<br />
auch die Nobelmarke<br />
porsche bietet inzwischen<br />
ein hybridmodell<br />
an<br />
ALTERNATIVE ANTRIEBE xxxx – xxxxxxx HyBRID<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 15
ALTERNATIVE ANTRIEBE – HyBRID<br />
die hochspannungsbatterie des toyota prius<br />
ungewöhnlicher<br />
einblick:<br />
feuerwehrleute<br />
sollten sich mit<br />
dem thema<br />
„hybrid“ umfangreichvertraut<br />
machen –<br />
am besten<br />
selbst einmal<br />
ein solches auto<br />
steuern<br />
<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK<br />
sches Fahrzeug oder Steckdosenhybrid<br />
genannt, ist ein Kraftfahrzeug<br />
mit Hybridantrieb, dessen Batterie<br />
zusätzlich über das Stromnetz extern<br />
geladen werden kann. Meist<br />
wird es eine größere Batterie aufweisen<br />
als ein reiner Hybrid und<br />
stellt so eine Mischform zwischen<br />
letzterem und einem Elektroauto<br />
dar. Der Antrieb erfolgt durch einen<br />
oder mehrere Elektromotore.<br />
Um die Reichweite der Batterie zu<br />
verlängern, erzeugt bei Bedarf ein<br />
Verbrennungsmotor die benötigte<br />
elektrische Energie. So werden beispielsweise<br />
der Opel Ampera und<br />
der baugleiche Chevrolet Volt zu<br />
den Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen<br />
gerechnet.<br />
SERIELL UND/ODER PARALLEL<br />
Außerdem unterscheidet man zwischen<br />
seriellen Hybriden und parallelen<br />
Hybriden.<br />
Beim seriellen Hybriden werden<br />
Verbrennungs- und Elektromotor<br />
in Reihe geschaltet. Die im Kraftstoff<br />
gespeicherte chemische Energie<br />
wandelt der Verbrennungsmotor<br />
in thermische und weiter in mechanische<br />
Energie um, die daraufhin<br />
vom Generator in elektrische und<br />
anschließend wieder über E-Motoren<br />
in mechanische Energie zum<br />
der schnellste weg zu ihrem <strong>Blaulicht</strong>-abo: www.blaulicht.at<br />
16 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
Antreiben der Räder gewandelt<br />
wird. Ein Prozess, der keine neuen<br />
Rekorde in Sachen Wirkungsgrad<br />
verspricht. Vorteilhaft<br />
ist lediglich, dass der Verbrennungsmotor<br />
stets im optimalen<br />
Drehzahlbereich laufen kann.<br />
Zukunftsträchtiger ist der parallele<br />
Hybrid, wo Verbrennungs-<br />
und E-Motor einzeln oder durch<br />
mechanische Kopplung auch gemeinsam<br />
arbeiten können.<br />
Im Parallelbetrieb addieren sich<br />
Leistung und Drehmoment beider<br />
Motoren. Dadurch kann der<br />
Verbrennungsmotor wesentlich<br />
kleiner und damit sparsamer ausfallen<br />
(Downsizing). Beim<br />
Bremsen kann die frei werdende<br />
kinetische Energie über den jetzt<br />
als Generator wirkenden E-Motor<br />
zum Laden der Batterie verwendet<br />
werden.<br />
Es gibt aber auch die Kombination<br />
von seriellem und parallelem<br />
Hybrid, wie sie Toyota im Prius<br />
und Lexus RX 400 h anwendet.<br />
PRAxIS<br />
Hybridantriebe verfolgen immer<br />
dieselbe Strategie. Sie erzeugen<br />
nur dann Kraft, wenn welche benötigt<br />
wird. Sie erfordern modernste<br />
Antriebstechnologie.<br />
Viele fahren mit fortschrittlichen<br />
Automatikgetrieben. Um die<br />
Technik und Wirkungsweise eines<br />
Hybridantriebs zu verstehen,<br />
wäre es sinnvoll, wenn Feuerwehrleute,<br />
die im praktischen<br />
Einsatz an verunfallten Fahrzeugen<br />
arbeiten, selbst bereits einmal<br />
ein Hybridfahrzeug bedient haben.<br />
Ungewohnt für jene, die<br />
noch nie mit einem Hybridfahrzeug<br />
selbst unterwegs waren, ist<br />
die Situation, dass ein Computer<br />
entscheidet, welche Antriebsquelle<br />
gerade zum Einsatz kommt.<br />
Während der Fahrt merkt der<br />
Lenker kaum die möglichen, unterschiedlichen<br />
Antriebsarten.<br />
Sorgt gerade ein Elektromotor für<br />
den Vortrieb, ist dies akustisch<br />
kaum zu hören. Im Stillstand<br />
schalten die Antriebsaggregate ab<br />
und von den Motoren ist in dieser<br />
Situation ebenso nichts zu hören.<br />
Das kann dazu führen, dass man<br />
bei einem verunfallten Fahrzeug<br />
den Eindruck haben kann, dass<br />
das Antriebssystem nicht mehr in<br />
Betrieb ist.<br />
Aber nur weil momentan beispielsweise<br />
offenbar kein Motor<br />
arbeitet, bedeutet dies nicht, dass<br />
das Fahrzeug womöglich nicht im<br />
Betriebszustand ist.
toyota brachte den<br />
„prius“ 1997 erstmals<br />
auf den Markt, 2011<br />
wurde die neueste generation<br />
des „ur-hybriden“<br />
vorgestellt<br />
WICHTIGER TIPP AM BEISPIEL<br />
EINES TOyOTA PRIUS:<br />
• Während die READY-Lampe<br />
leuchtet, kann der Motor selbständig<br />
abstellen und wieder<br />
starten.<br />
• Nehmen Sie niemals an, dass<br />
das Fahrzeug abgestellt ist, nur<br />
weil der Benzinmotor nicht<br />
läuft. Jederzeit die READY-<br />
Lampe im Auge behalten. Das<br />
Fahrzeug ist nur dann abgestellt,<br />
wenn die READY-Lampe<br />
AUS ist.<br />
GEFAHREN<br />
• Hybridfahrzeuge verfügen neben<br />
einer oder mehreren 12-V-<br />
Batterien zusätzlich über<br />
mindestens eine Hochspannungsbatterie.<br />
• Die Energiespeicher (Akkumulatoren)<br />
von Elektromotoren<br />
– je nach Type können<br />
einige hundert Kilogramm Akkumulatoren<br />
an Bord sein –<br />
können bei Aufplatzen zu Verätzungen<br />
führen, manche<br />
Akkutypen (wie Natrium-Nickelchlorid-Batterien)<br />
werden<br />
bei erhöhter Temperatur betrieben<br />
und können auch zu<br />
Verbrennungen führen.<br />
• Für den Feuerwehrmann ist es<br />
gewöhnungsbedürftig, wenn<br />
aus einem „normalen“ KFZ<br />
plötzlich unter starkem Pfeifen<br />
Gas austritt.<br />
KENNZEICHNUNG<br />
Eine verpflichtende Kennzeichnung<br />
gibt es offenbar noch nicht.<br />
Trotzdem sollte nach firmenspezifischen<br />
Hinweisen wie „Hybrid“<br />
Ausschau gehalten werden.<br />
SPANNUNG<br />
Hybridfahrzeuge werden inzwischen<br />
seit rund 15 Jahren verkauft.<br />
Die Spannungen der<br />
Hochspannungsbatterien sind<br />
daher unterschiedlich. Schließlich<br />
wurden die Systeme im Laufe<br />
der Zeit konsequent<br />
weiterentwickelt. Bei älteren<br />
Fahrzeugtypen beträgt die Spannung<br />
der Hochspannungsbatte-<br />
ALTERNATIVE ANTRIEBE – HyBRID<br />
rie oft 150 oder 200 Volt. Die<br />
Hochspannungsbatterien neuerer Fahrzeugtypen<br />
verfügen über eine Spannung von bis zu 400 Volt<br />
Gleichstrom. Zum Einsatz kommen aber auch Systeme<br />
mit bis zu 650 Volt Wechselstrom. Unabhängig<br />
von der Höhe der Spannung in den<br />
verschiedenen Fahrzeugtypen ist absolute Vorsicht<br />
geboten.<br />
TAKTIK BEI HyBRIDANTRIEBEN<br />
• Fahrzeug gegen Wegrollen durch Keile oder<br />
Ähnliches sichern.<br />
• Deaktivierung des Antriebssystems.<br />
• Orangefarbene Hochvoltkabel bzw. Komponenten<br />
nicht berühren, öffnen oder durchtrennen<br />
(Spannung). Dies könnte zu ernsthaften Verletzungen<br />
führen.<br />
• Einhaltung der Schutzabstände gemäß ÖVE/<br />
ÖNORM E 8530 (Bekämpfung von Bränden in<br />
elektrischen Anlagen und deren Nähe).<br />
• Bei Austritt von Batterieflüssigkeit diese mit<br />
Chemikalienbindemittel aufnehmen, Schutzbrille<br />
und Chemikalienhandschuhe tragen.<br />
• ACHTUNG: Ein Spannungsabfall an Hybridfahrzeugen<br />
kann frühestens nach fünf Minuten<br />
eintreten, während dieser Zeit ist ein „Selbständigmachen“<br />
des KFZ jederzeit möglich.<br />
QUELLEN:<br />
Broschüre - Toyota Prius, Benzin-Elektro Hybrid-Synergie-Drive<br />
– Vorsichtsmaßnahmen, 2003 Toyota Motor Corporation<br />
Mucska Hans, OBR DI, „Kraftfahrzeuge mit Alternativantrieben“,<br />
Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Sachgebiet<br />
4.6 „Gefährliche Stoffe“<br />
Mucska Hans, OBR DI, „Alternative Antriebe, alternative<br />
Treibstoffe in Fahrzeugen und Gebäuden“, Österreichischer<br />
Bundesfeuerwehrverband, Sachgebiet 4.6 „Gefährliche Stoffe,“<br />
ÖBFV-Info E-20<br />
Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 10-2004, „Richtiges Arbeiten im<br />
Rettungseinsatz“, Toyota, Teil 1<br />
Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 11-2004, „Richtiges Arbeiten im<br />
Rettungseinsatz,“ Toyota, Teil 2<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 17
dr. otto widetscheK<br />
Aktuelles Kommentiert<br />
Gärgasunfall im Weinkeller<br />
gärgasunfall in alten<br />
weinkellern<br />
(Quelle: heute.at).<br />
Am 5. Oktober 2012 kam<br />
es in einem Weinkeller im<br />
niederösterreichischen<br />
Eibesthal im Bezirk<br />
Mistelbach zu einem<br />
Gärgasunfall, welcher für<br />
ein älteres Winzerehepaar<br />
tödlich endete. Laut<br />
Polizeibericht dürfte ein<br />
80-jähriger Pensionist<br />
einen Kontrollgang in den<br />
Keller durchgeführt haben<br />
und durch die giftigen<br />
Dämpfe aus den dort<br />
gelagerten Fässern mit<br />
Traubenmost das<br />
Bewusstsein verloren<br />
haben.<br />
18 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
Seine 83 Jahre alte Frau folgte ihm offenbar nach<br />
einiger Zeit und wurde ebenfalls bewusstlos. Anrainer<br />
fanden das Ehepaar im Weinkeller am Boden<br />
liegend und verständigten die Rettungskräfte. Die<br />
Feuerwehr brachte die Personen unter Atemschutz ins<br />
Freie, für beide kam aber jede Hilfe zu spät.<br />
DIE ALKOHOLISCHE GäRUNG<br />
Immer wieder kommt es – vor allem im ländlichen<br />
Raum – zu schweren Unfällen mit gefährlichen Stickgasen.<br />
Am bekanntesten ist dabei wohl die alkoholische<br />
Gärung. Sie geht in jedem Weinkeller vor sich,<br />
wenn der Most zum Sturm und dieser zu edlem Wein<br />
vergoren wird. Hierbei findet chemisch gesehen eine<br />
Spaltung des Zuckers in Alkohol und Kohlendioxid<br />
(CO 2 ) statt. Dieses Gas ist bei herkömmlichen Temperaturen<br />
farb- und geruchlos und besitzt einen etwas<br />
säuerlichen Geschmack. Es ist daher nur schwer mit<br />
den Sinnesorganen wahrzunehmen.<br />
CO 2 IST SCHWERER ALS LUFT!<br />
Das Kohlendioxid besitzt jedoch eine unangenehme<br />
Eigenschaft: Sein spezifisches Gewicht ist 1,53 und es<br />
ist damit wesentlich schwerer als Luft. Wegen seiner<br />
Schwere sammelt es sich in Gärkellern, Silos und<br />
Brunnenschächten und kann dort dem Menschen<br />
durch seine erstickende Wirkung gefährlich werden!<br />
DAS DRAMA VOM NyOS-SEE<br />
Im Jahre 1986 zeigte ein Naturereignis, wie verheerend<br />
sich Kohlendioxid auswirken kann. Im Nyos-See<br />
in Kamerun stieg plötzlich eine riesige Gasblase hoch<br />
und verteilte sich über die umliegenden Dörfer. Über<br />
tausend Menschen wurden im Schlaf von dieser lautlos<br />
dahinkriechenden Gaswolke überrascht und starben<br />
einen qualvollen Tod! Die Lösung des Rätsels:<br />
Der See liegt in einem erloschenen vulkanischen Krater,<br />
welcher durch ein leichtes Erdbeben die CO 2 -Blase<br />
ausspie!<br />
CO 2 IST AUCH EIN BLUT- UND NERVENGIFT!<br />
Zurück zum Gärgas-Unfall: Es ist ein interessantes<br />
Phänomen, dass es – trotz vieler Aufklärungsversuche<br />
– in den Weinbaugebieten Österreichs<br />
immer wieder zu verhängnisvollen<br />
Gärgasunfällen kommt.<br />
Wieso ist das möglich? Es basiert<br />
hauptsächlich auf der Tatsache,<br />
dass das CO 2 vielfach lediglich als<br />
erstickend wirkendes Gas angesehen<br />
wird. Es wird dabei nämlich<br />
vergessen, dass Kohlendioxid bereits<br />
in einer Konzentration über 4<br />
Vol.-% auch als Blut- und Nervengift<br />
wirkt.<br />
DER GäRGAS-UNFALL!<br />
Die alkoholische Gärung ist ein<br />
biochemischer Prozess, bei wel-<br />
chem Fruchtzucker (Fructose, von<br />
lat. fructus = Frucht) in Ethylalkohol<br />
und Kohlendioxid umgewandelt<br />
wird. Ein Molekül Fruchtzucker<br />
(chem. Formel C 6 H 12 O 6 ) wandelt<br />
sich dabei in je zwei Moleküle Ethylalkohol<br />
(C 2 H 5 OH) und Kohlendioxid<br />
(CO 2 ) um.<br />
ABLAUF DES UNFALLS<br />
Der typische Gärgas-Unfall spielt<br />
sich in der Regel folgendermaßen ab:<br />
Am Boden eines Gärkellers (bei dem<br />
keine wirksame mechanische Entlüftung<br />
vorhanden ist) hat sich ein<br />
CO 2 -See gebildet, der noch nicht<br />
sehr hoch ist. Der Winzer weiß, dass<br />
Kohlendioxid erstickend auf eine<br />
Flamme wirkt, und geht nun mit einer<br />
brennenden Kerze in den Weinkeller.<br />
Er verwendet sie also frei nach<br />
Leonardo da Vinci („Wo die Flamme<br />
nicht leben kann, da kann auch kein<br />
atmend Wesen leben!“) als „Sauerstoff-Indikator“,<br />
stellt sie jedoch<br />
nicht auf den Boden, sondern auf ein<br />
Fass oder einen Tisch. Da die Kerze<br />
nicht erlischt (mehr als 14 Vol.-%<br />
Sauerstoff!), wähnt er sich sicher.<br />
TOD IN ZWEI PHASEN<br />
Das Verhängnis nimmt nun in zwei<br />
Phasen seinen Lauf: Durch die Bewegungen<br />
im CO 2 -See wird ein Teil<br />
des Gärgases hochgewirbelt (siehe<br />
Abbildung). Selbst bei 8 bis 10 Vol-<br />
% CO 2 brennt die Kerze noch, jedoch<br />
wirkt diese Konzentration<br />
bereits in kürzester Zeit äußerst gefährlich<br />
(Phase 1) auf den Menschen.<br />
Der Winzer oder die Winzerin stürzt<br />
benommen zu Boden – und erstickt<br />
innerhalb weniger Minuten im CO 2 -<br />
See (Phase 2).<br />
LITERATUR<br />
WIDETSCHEK O.: Der große Gefahrgut-Helfer<br />
– Gefahren, richtiges<br />
Verhalten und Einsatzmaßnahmen bei<br />
Schadstoff-Unfällen, Leopold Stocker<br />
Verlag, Graz, 2012. Bestellungen über<br />
www.brandschutzforum.at/shop.<br />
schematische darstellung eines typischen gärgas-unfalls.
sechs personen<br />
wurden<br />
beim flugzeugabsturz<br />
sofort getötet<br />
foto: reinhard<br />
Kircher<br />
Flugzeugabsturz<br />
in ellbögen<br />
Am Sonntagmorgen,<br />
den 30. September<br />
2012, wurden gegen<br />
7.23 Uhr primär die<br />
Feuerwehr Ellbögen<br />
sowie die Feuerwehren<br />
Steinach, Matrei und<br />
Pfons zu einem<br />
Flugzeugabsturz in den<br />
Ortsteil Oberellbögen<br />
alarmiert.<br />
FM THOMAS TANZER<br />
Laut ersten Meldungen der<br />
Leitstelle war eine mit acht<br />
Personen besetzte, zweimotorige<br />
Cessna unterhalb eines Forstweges<br />
abgestürzt.<br />
GROSSALARM<br />
Aufgrund dieser Einsatzmeldung<br />
wurde auch beim Rettungsdienst<br />
und der Polizei Großalarm ausgelöst.<br />
Beim Eintreffen der ersten<br />
Feuerwehrkräfte standen das<br />
Flugzeug und der umliegende<br />
Wald in Brand, zwei Personen<br />
konnten leicht- bzw. schwerverletzt<br />
auf und unterhalb des Weges<br />
angetroffen werden. Vom<br />
Einsatzleiter OBI Reinhard Ribis<br />
wurden sofort die Brandbekämpfung<br />
sowie die Bergung der<br />
Personen angeordnet. Die inzwischen<br />
eingetroffenen Rettungskräfte<br />
konnten die beiden<br />
Männer versorgen und in die<br />
Innsbrucker Klinik bringen. Laut<br />
den Erhebungen der Polizei sind<br />
die restlichen sechs Personen im<br />
Flugzeug umgekommen.<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
Die Feuerwehr Steinach war bei<br />
der nötigen Ausforstung und<br />
Absicherung der Einsatzkräfte<br />
im steilen Gelände behilflich, die<br />
Feuerwehren aus Matrei und<br />
Pfons transportierten und unter-<br />
xxxx xxxxxxx TIROL<br />
stützten die jeweiligen Bergrettungen. Eine offizielle<br />
Unfallursache wurde bisher noch nicht bekannt<br />
gegeben.<br />
IM EINSATZ<br />
Einsatzleiter: OBI Reinhard Ribis (KDT Feuerwehr<br />
Ellbögen)<br />
Feuerwehr Ellbögen mit TLF, KLF, KDO und 32<br />
Mann/Frau<br />
Feuerwehr Steinach mit SRF, LF und 15 Mann<br />
Feuerwehr Matrei mit KDO und 4 Mann<br />
Feuerwehr Pfons mit MTF und 2 Mann<br />
Berufsfeuerwehr Innsbruck mit ELF, BTR, KF 45,<br />
THF, TLFH, TLF und 14 Mann<br />
Betriebsfeuerwehr Flughafen Innsbruck mit VLF<br />
und 1 Mann<br />
Bergrettungen mit 13 Mann<br />
Polizei<br />
Rettungsdienst mit 24 Fahrzeugen und ca. 70<br />
Mann/Frau<br />
68 feuerwehrleute<br />
aus sechs<br />
feuerwehren<br />
standen im einsatz.<br />
fotos: aBi<br />
thomas triendl<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 19
xxxxxxxxxxxxxx<br />
WEITERBILDUNG<br />
Aus- und Fortbildung ist heute<br />
notwendiger denn je! In unserer<br />
hektischen, schnelllebigen Zeit<br />
werden wir auch im<br />
Feuerwehrwesen von einer wahren<br />
Wissenslawine überrollt. Wer<br />
nicht zeitgerecht die Weichen<br />
richtig stellt, ist bald auf dem<br />
Abstellgleis. Deswegen möchte<br />
BLAULICHT mit dieser Serie<br />
einen kleinen Beitrag dazu leisten.<br />
Dabei werden wichtige Begriffe<br />
des Feuerwehrwesens anschaulich<br />
und verständlich erklärt. In<br />
dieser Folge beschäftigen wir uns<br />
mit dem Phänomen der bei allen<br />
Verbrennungen in der Flamme<br />
auftretenden chemischen<br />
Kettenreaktionen.<br />
20 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
ELFR OSR DR. OTTO WIDETSCHEK<br />
zur<br />
Schulbank<br />
Aus- und Fortbildung bei der Feuerwehr<br />
Zurück<br />
Folge 34<br />
Flammen können einerseits<br />
faszinierend sein und andererseits<br />
Bauwerke samt ihren<br />
Einrichtungsgegenständen vernichten<br />
und Menschen unmittelbar<br />
gefährden. Und Flammen<br />
müssen von unserem Feuerwehrpersonal<br />
bekämpft werden. Aber<br />
was geht eigentlich in einer<br />
Flamme vor sich? Und woraus<br />
besteht sie?<br />
WAS IST EINE FLAMME?<br />
Als Flamme wird ganz allgemein<br />
jener Bereich brennender oder<br />
anderwärtig exotherm reagieren-<br />
in den flammen finden<br />
chemische Kettenreaktionen<br />
statt (schematische<br />
darstellung).<br />
chemische Kettenreaktionen in flammen<br />
der Gase und Dämpfe bezeichnet,<br />
in welchem sichtbare<br />
Strahlung emittiert wird. Bei den<br />
meisten technischen Anwendungen<br />
und auch im Brandfall ist<br />
mit dem Begriff „Flamme“ die<br />
sichtbare Reaktion eines Brennstoffs<br />
mit dem oxidierenden Sauerstoff<br />
gemeint.<br />
WELCHE FLAMMEN GIBT ES?<br />
Man unterscheidet nun „vorgemischte<br />
Flammen“ und Diffusionsflammen.<br />
Bei „vorgemischten<br />
Flammen“ liegt ein homogenes<br />
Gemisch der reagierenden Gase<br />
Kerzenflammen<br />
sind so<br />
genannte<br />
diffusionsflammen.
vor. Beispiele dazu sind Flammen<br />
beim Bunsenbrenner sowie bei<br />
Flämm- und Schweißgeräten. Bei<br />
Diffusionsflammen, wie etwa bei<br />
einer Kerze, werden Brennstoffe<br />
und Oxidationsmittel getrennt<br />
zusammengebracht. Eine Flamme<br />
mit niedrigem Sauerstoffanteil<br />
bezeichnet man nun als Reduktionsflamme.<br />
Hier bildet sich vorwiegend<br />
Ruß, der für das<br />
intensive Leuchten der Flamme<br />
verantwortlich ist. Oxidationsflammen<br />
enthalten hingegen Sauerstoff<br />
im Überfluss und leuchten<br />
wegen des geringen Rußanteils<br />
nur schwach (Beispiel: Erdgasflamme).<br />
STICHFLAMMEN<br />
Eine Stichflamme entsteht, sobald<br />
sich ein oxidationsfähiges<br />
unter Druck stehendes Gasgemisch<br />
plötzlich mit Sauerstoff<br />
verbinden kann. Dabei muss die<br />
Aktivierungsenergie dieser Reaktion<br />
durch eine äußere Zündquelle<br />
erreicht werden. Dies ist<br />
insbesondere dann der Fall, wenn<br />
die Zündtemperatur des jeweiligen<br />
Reaktionsgemisches überschritten<br />
wird.<br />
FLAMMENTEMPERATUREN<br />
Die Flammentemperatur ist die<br />
Temperatur, die bei einer Verbrennung<br />
im Inneren der Flamme<br />
gemessen werden kann. Sie ist abhängig<br />
vom Grad der Vermischung<br />
der brennbaren Gase, dem<br />
Sauerstoffanteil des Gasgemisches,<br />
der Vorwärmung der Gase<br />
sowie von der Konstruktion des<br />
Brenners. Innerhalb einer Flamme<br />
gibt es in der Regel unterschiedliche<br />
Bereiche, deren<br />
Temperaturen sich um einige<br />
hundert Grad unterscheiden können.<br />
In der Literatur wird meistens die<br />
höchste Temperatur angegeben,<br />
die unter idealen Bedingungen in<br />
einer Flamme gemessen werden<br />
kann. Beispiele:<br />
ein freies radikal besitzt ein ungepaartes elektron.<br />
Die Temperaturen von offenen<br />
Flammen bei herkömmlichen<br />
Bränden liegen wesentlich tiefer<br />
als die oben angegebenen Werte.<br />
Sie werden in der Regel bis zu<br />
900° C erreichen, wobei durch<br />
den auftretenden Wärmestau in<br />
Bauwerken jedoch Temperaturen<br />
bis zu 1.100° C möglich sind.<br />
WEITERBILDUNG<br />
xxxx xxxxxxx<br />
Bereiche unterschiedlichertemperatur<br />
in verschiedenen<br />
flammen<br />
(Quelle: wikipedia)<br />
RADIKALE<br />
Bei den genannten Temperaturen<br />
werden die Brennstoff- und Sauerstoff-Moleküle<br />
in einer Flamme<br />
einer starken Belastung ausgesetzt.<br />
Dies führt so weit, dass aus<br />
ihren Atomhüllen Elektronen abgelöst<br />
werden können. Dadurch<br />
werden die ursprünglich ungela-<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 21
WEITERBILDUNGID<br />
schematische darstellung einer Kettenreaktion.<br />
22 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
denen Teilchen zu sehr reaktionsfähigen<br />
Atomen, Molekülen<br />
und Molekülbruchstücken. Man<br />
bezeichnet sie als Radikale. Sie<br />
sind sehr reaktiv (reaktionsfähig).<br />
Wichtig: Radikale sind Atome,<br />
Moleküle oder Molekülbruchstücke<br />
mit ungepaarten Elektronen.<br />
KETTENREAKTION<br />
Die Elektronen in einem Atom<br />
oder Molekül sind immer bestrebt,<br />
sich zu paaren, da dies<br />
ein energetisch günstiger Zustand<br />
ist (z. B. Edelgaskonfiguration<br />
mit 4 Elektronenpaaren).<br />
Durch Energieeinwirkung<br />
(Licht, UV-Strahlung, Temperatur)<br />
kann man Moleküle zertrümmern.<br />
Die Bruchstücke<br />
sind Radikale mit ungepaarten<br />
Elektronen, die sehr kurzlebig<br />
sind (ca. 10 -10 sec.). Ein derartiges<br />
Radikal trifft sofort auf ein<br />
weiteres Molekül, wobei ein bis<br />
zwei neue Radikale entstehen<br />
und so weiter. Man nennt diesen<br />
Vorgang eine Kettenreaktion.<br />
KETTENABBRUCH<br />
Die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
kann bei der Ausbildung mehrerer<br />
Zweige und guten Mengenverhältnissen<br />
so hoch<br />
werden, dass es zur Detonation<br />
kommt (z. B. Verbrennung von<br />
Wasserstoff ). Verschiedene Radikale<br />
können sich jedoch auch<br />
wieder vereinigen (rekombinieren)<br />
und erneut stabile Verbindungen<br />
bilden (Kettenabbruch).<br />
Bei der Verbrennung entstehen<br />
auf diese Weise eine ganze Palette<br />
von Giften, Ruß und – bei organischen<br />
Brennstoffen<br />
(Benzolringe) – auch sogenannte<br />
Ultragifte (Furane, Dioxine,<br />
Benzpyren etc.), welche als<br />
Langzeitgifte wirksam sein können.<br />
INHIBITION<br />
Auch das schlagartige Löschen<br />
einer Flamme kann als Kettenabbruch<br />
gedeutet werden. So<br />
können kleine Pulverteilchen<br />
Radikale abfangen und die Kettenreaktion<br />
in der Flamme unterbrechen.<br />
Auch chemische<br />
Löschgase, welche die Radikale<br />
chemisch neutralisieren, wirken<br />
als Radikalfänger und erzeugen<br />
einen schlagartigen antikatalytischen<br />
Löscheffekt, welchen man<br />
auch Inhibition (von lat. inhibere<br />
= unterbinden) nennt.<br />
STUFENPROZESS<br />
Chemische Reaktionen lassen<br />
sich durch Gleichungen beschreiben.<br />
Ein derartiges Bild ist<br />
jedoch nur bedingt richtig. In der<br />
Praxis sind die Reaktionsabläufe<br />
viel komplizierter, denn nur die<br />
allereinfachsten bleiben bis ins<br />
Detail überschaubar.<br />
Die Kettenreaktion ist nämlich<br />
ein Stufenprozess mit exponentiell<br />
ansteigender Reaktionsgeschwindigkeit.<br />
Die Aneinanderreihung einzelner<br />
Reaktionsschritte erzeugt jeweils<br />
wieder neue Fragmente<br />
oder Träger (Radikale), die ihrerseits<br />
die Reaktion kettenförmig<br />
fortsetzen. Die Folge ist ein lawinenartiges<br />
Anwachsen des Gesamtumsatzes<br />
und damit der<br />
Energie, welche freigesetzt wird.<br />
LITERATUR<br />
WIDETSCHEK O.: Der große<br />
Gefahrgut-Helfer – Gefahren,<br />
richtiges Verhalten und Einsatzmaßnahmen<br />
bei Schadstoff-Unfällen;<br />
Stocker Verlag, Graz,<br />
Erstausgabe 2012.<br />
Folge 35: Löscheffekte.
Kleinanzeigen<br />
ZU VERKAUFEN<br />
KLF-A Landrover, Erstzulassung 1981, 66 kW,<br />
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<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 23
kaleiDosk0p<br />
feuerwehrhaus<br />
der ff stiwoll<br />
(Bez. graz-umgebung)<br />
im<br />
winterkleid<br />
wohnhausbrand<br />
in pöllau<br />
am greim (gemeinde<br />
st. peter<br />
am Kammersberg).foto:<br />
lM dv walter<br />
horn<br />
Winterfit<br />
Tipps für den sicheren Winterbetrieb<br />
In den Wintermonaten sind spezielle<br />
Maßnahmen erforderlich, um die<br />
Einsatzbereitschaft der Feuerwehr<br />
gewährleisten zu können. Zu Beginn<br />
der kalten Jahreszeit empfiehlt es<br />
sich, vor allem bei nicht auf Dauer<br />
besetzten Feuerwehrhäusern, entsprechende<br />
Wintervorbereitungen<br />
zu treffen, um vor bösen Überraschungen<br />
bewahrt zu sein.<br />
Der Winter steht vor der<br />
Tür. Im Jahreslauf steht in<br />
unseren Breiten wieder die kalte,<br />
eher unfreundliche Zeit mit Tages-,<br />
aber vor allem Nachttemperaturen<br />
unter dem Gefrierpunkt<br />
bevor. Die Feuerwehren werden<br />
deshalb alle Jahre mit gleich bleibender<br />
Regelmäßigkeit aufgefordert,<br />
ihre Fahrzeuge, Geräte und<br />
Ausrüstungen winterfest zu machen.<br />
24 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
Traditionell bezog sich das „Einwintern“<br />
auf Feuerlöschgeräte, die<br />
mit Wasser in Berührung kommen,<br />
insbesondere auf Pumpen,<br />
aber auch auf Schläuche, um zu<br />
verhindern, dass diese durch Eisbildung<br />
im Inneren funktionsuntüchtig<br />
werden.<br />
Noch heute steht in jeder Bedienungsanleitung<br />
für Löschpumpen,<br />
dass diese bei Frostgefahr<br />
gänzlich zu entwässern seien; es<br />
wird beschrieben, durch welche<br />
Maßnahmen gewährleistet ist,<br />
dass auch wirklich jeder Tropfen<br />
Wasser aus dem Gehäuse abgelassen<br />
wurde, und vielfach wird, wie<br />
seit alters her in den Feuerwehrschulen<br />
unterrichtet, empfohlen,<br />
die Pumpe durch ein Spülen mit<br />
Spiritus oder mit Frostschutzmittel<br />
auch vor dem Festfrieren kleinerer<br />
Restwassermengen zu<br />
schützen.<br />
Bergeeinsatz<br />
der ff<br />
leoben bei<br />
winterbedingungen<br />
FROSTGEFAHR<br />
Zu einer Zeit, als die Löschausrüstungen<br />
noch in einfachen Feuerwehrhütten<br />
oder später in nach<br />
wie vor ungeheizten Depots untergebracht<br />
waren, war dies eine<br />
unabdingbare Notwendigkeit.<br />
Das Einfrieren einer Löschpumpe,<br />
eines Nasslöschers oder eines<br />
anderen Gerätes hat ja nicht nur<br />
zur Folge, dass das Gerät nicht<br />
unmittelbar und ohne Auftauen<br />
einsetzbar ist, sondern es kann<br />
durch die Ausdehnung des Eises<br />
gegenüber dem Volumen des<br />
Wassers das Pumpengehäuse oder<br />
der Löschmittelbehälter gesprengt<br />
und das Gerät somit<br />
gänzlich unbrauchbar werden.<br />
Aber sind unsere Pumpen in den<br />
modernen, ständig beheizten<br />
Rüsthäusern überhaupt der Frostgefahr<br />
ausgesetzt? Bei einer
durchgehenden Temperierung des<br />
Garagentraktes wohl nicht. Aber<br />
wer weiß, wie der nächste Einsatz<br />
aussehen wird? Vielleicht muss<br />
das Fahrzeug oder die Tragkraftspritze<br />
als Nächstes für einen<br />
Großeinsatz oder für eine Katastrophenschutzübung<br />
lediglich in<br />
einen Bereitstellungsraum transportiert<br />
und dort über Stunden<br />
„bereitgestellt“ werden. Was dann,<br />
wenn keine Frostsicherheit gegeben<br />
ist? Dann im Bereitstellungsraum<br />
bei möglichen Minusgraden<br />
Wasser abzulassen, die Pumpe zu<br />
spülen, ist kein angenehmes Unterfangen.<br />
BESSER VORHER<br />
„EINWINTERN“<br />
Die Feuerwehrtechniker in ganz<br />
Europa plädieren bei Feuerwehrausrüstungsgegenständengrundsätzlich<br />
überall dort, wo dies<br />
technisch machbar und wirtschaftlich<br />
vertretbar ist, für<br />
im und rund um das feuerwehrhaus<br />
sind viele vorkehrungen nötig, um<br />
frostschäden vorzubeugen.<br />
foto: hartmut Berge<br />
„redundante“ Sicherheiten. Redundanz<br />
wird durch „doppelte“<br />
Anordnung erreicht. In unserem<br />
Fall der Frostsicherheit als Verwendung<br />
der eingebauten elektrischen<br />
Tankheizung und in der<br />
Unterbringung in der frostfrei gehaltenen<br />
Garage usw. Diese doppelte<br />
Sicherheit gewährleistet,<br />
dass auch bei Ausfall eines Systems<br />
kein Schaden entsteht, weil<br />
die zweite Sicherheit allein ausreicht,<br />
einen solchen zu verhindern.<br />
Gerade bei Feuerwehren,<br />
die nicht täglich Einsätze zu bewerkstelligen<br />
haben, kann es<br />
schon vorkommen, dass das Feuerwehrhaus<br />
im Winter einige Tage<br />
unbesucht bleibt, und man ist<br />
nie sicher, dass nicht die Heizung<br />
auch einmal eine Störung haben<br />
kann. Also auf jeden Fall „Einwintern“<br />
der Geräte.<br />
UMFASSENDE<br />
VORBEREITUNGEN<br />
Die Vorbereitung auf die kalte<br />
Jahreszeit erschöpft sich aber<br />
heute keinesfalls im Entwässern<br />
der Pumpe, sondern die notwendige<br />
Vorsorge ist vielmehr in allen<br />
Bereichen zu treffen.<br />
Diese Vorsorge betrifft einmal das<br />
Feuerwehrhaus selbst. Wie jeder<br />
Hausbesitzer aus Eigenem weiß,<br />
muss im Herbst jeder außen liegende<br />
Wasserhahn abgelassen<br />
werden, sollen Laub und Äste aus<br />
den Dachrinnen entfernt sein, ist<br />
zu kontrollieren, ob Dachrinnenheizungen,<br />
so vorhanden, auch<br />
funktionieren, gehören Entwässerungsrinnen<br />
gereinigt usw.<br />
Bei den Feuerwehrgeräten ist<br />
nicht nur auf die Pumpen und<br />
Schläuche zu achten. Am wesentlichsten<br />
erscheint es heute, dass<br />
alle Motoren, die im Feuerwehrbereich<br />
vorkommen, entsprechend<br />
vorbereitet werden. Dies<br />
beginnt beim Kraftstoff: In den<br />
Betriebstanks der Fahrzeuge soll<br />
der Sommerdiesel ausgefahren<br />
oder abgelassen und gegen „Winterdiesel“<br />
ersetzt worden sein;<br />
sonst kann an kalten Tagen leicht<br />
eine Betriebsstörung durch Paraffinausflockung<br />
eintreten. Bei<br />
Benzinmotoren soll der Kraftstoff<br />
im Tank nicht älter als ein halbes<br />
Jahr sein, insbesondere beim<br />
2-Takt-Gemisch, da sonst eine<br />
Trennung der Zusatzstoffe eintritt<br />
und das Startverhalten, das<br />
gerade bei Kälte schlecht ist, noch<br />
schlechter wird.<br />
Schmieröle müssen gegebenenfalls<br />
gegen solche für den Winter,<br />
also dünner, getauscht werden.<br />
Da oder dort ist die Ansaugöffnung<br />
auf „Winterbetrieb“ umzustellen.<br />
EINSATZFAHRZEUGE<br />
Einsatzfahrzeuge müssen heutzutage<br />
kaum noch von Sommer- auf<br />
Winterbetrieb umgerüstet werden.<br />
Trotzdem gilt es, in Vorbereitung<br />
auf die wechselnden<br />
Wetterbedingungen des Winters<br />
einiges zu beachten oder Vorbereitungen<br />
für Einsätze und Fahrten<br />
im Winter zu treffen.<br />
Wichtige Hinweise dazu sind in<br />
den Betriebsanleitungen der<br />
Fahrzeuge zu finden. Vor Einsetzen<br />
der kalten Jahreszeit ist zu<br />
prüfen, ob die Einsatzfahrzeuge<br />
für den Winter gerüstet sind.<br />
Hier können die Gerätewarte tätig<br />
werden. Natürlich ist der Hinweis<br />
auf die Betriebsanleitung des<br />
Fahrzeugs korrekt, aber wo findet<br />
man sie? Ist dort auch alles übersichtlich<br />
und einfach beschrieben?<br />
Eine große Erleichterung sind<br />
dann fertige Checklisten, in denen<br />
die wichtigsten Maßnahmen<br />
aus den Betriebsanleitungen der<br />
Fahrzeuge herausgearbeitet wurden,<br />
um sie dann bei der Herstellung<br />
der Winterbereitschaft zu<br />
berücksichtigen.<br />
Reifen und Schneeketten<br />
Als Erstes gilt, auf die richtige<br />
und voll funktionsfähige Bereifung<br />
zu achten. Sind Einsatzfahrzeuge<br />
nicht mit Reifen<br />
ausgestattet, die das ganze Jahr<br />
über eingesetzt werden dürfen, ist<br />
es an der Zeit, bei Temperaturen<br />
unterhalb von plus sieben Grad<br />
die Winterreifen zu montieren.<br />
Reifen von Einsatzfahrzeugen<br />
sollten auf keinen Fall älter als<br />
zehn Jahre sein. Wichtig ist die<br />
Profiltiefe, die im Winterbetrieb<br />
mindestens vier Millimeter betragen<br />
soll.<br />
Als gute Ergänzung zu den Winterreifen<br />
haben sich auch für Einsatzfahrzeuge<br />
Schneeketten oder<br />
so genannte fest eingebaute<br />
Schleuderketten als Anfahrhilfe<br />
bei winterlichen Straßenverhältnissen<br />
bewährt. Hier gilt es, sich<br />
noch einmal rechtzeitig vor dem<br />
großen Schneefall mit dem Auflegen<br />
der Schneeketten vertraut<br />
zu machen.<br />
Dabei sollte auch an die persönliche<br />
Bekleidung, insbesondere der<br />
Maschinisten, gedacht und entsprechende<br />
wärmende Bekleidung<br />
sowie geeignete<br />
Handschuhe und Kopfbedeckung<br />
vorgehalten werden. Es kann<br />
nicht schaden, auch eine Decke<br />
griffbereit liegen zu haben.<br />
die profiltiefe<br />
der winterreifen<br />
muss mindestens<br />
vier<br />
Millimeter betragen.<br />
foto: ÖaMtc<br />
winterfit<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 25
winterfit<br />
Frostschutz<br />
Nun gilt es zu überprüfen, inwieweit<br />
spezielle Frostschutzmaßnahmen<br />
am Einsatzfahrzeug und<br />
der darauf verlasteten Ausrüstung<br />
vorzusehen sind. Hierzu gehört<br />
nicht nur die Kontrolle der Kühlflüssigkeit<br />
des Fahrzeugmotors<br />
auf Frostbeständigkeit, sondern<br />
auch die Kontrolle der Kühlflüssigkeit<br />
weiterer wassergekühlter<br />
Motoren, z. B. bei Tragkraftspritzen.<br />
Zu beachten sind auch die Herstellervorgaben<br />
für Druckluftbremsanlagen<br />
und<br />
Feuerlöschkreiselpumpen bei<br />
Frostgefahr.<br />
Der geübte Maschinist ist auch<br />
auf die Besonderheiten von Einsatzstellen<br />
im Winter eingestellt.<br />
Hier gilt es, entsprechend der<br />
Einsatzsituation ein Einfrieren<br />
der Wasser führenden Pumpe, der<br />
Armaturen und Schläuche zu verhindern<br />
sowie ein Austreten von<br />
Wasser und das damit verbundene<br />
Gefrieren auf Verkehrsflächen so<br />
weit wie möglich zu vermeiden.<br />
Nach dem Einsatz müssen die<br />
Fahrzeuge von den Verschmutzungen<br />
gereinigt und einsatzbereit<br />
abgestellt werden. Mängel<br />
sind aufzuzeigen und vor dem<br />
nächsten Einsatz abzustellen.<br />
Batterie<br />
Im Winter ist ein Augenmerk auf<br />
den Ladezustand der Bleibatterien<br />
sehr wichtig, sie sollten nach<br />
Möglichkeit immer voll geladen<br />
sein. Ist das Fahrzeug mit einer<br />
Standheizung ausgestattet, muss<br />
auch deren Betriebsbereitschaft<br />
überprüft werden. Um eine gute<br />
Sicht zu gewährleisten, sind die<br />
lichttechnischen Einrichtungen<br />
zu prüfen und sauber zu halten.<br />
Es ist sicherzustellen, dass die<br />
Scheibenwischer in gutem Zustand<br />
sind und die Scheibenwaschanlage<br />
immer gefüllt und<br />
mit entsprechendem Frostschutz<br />
(mind. bis -25 °C) versehen ist.<br />
Es kann nicht schaden, weitere<br />
Hilfsmittel zur Scheibenenteisung,<br />
wie Besen, Schaufel, Starthilfekabel,<br />
Abschleppgerät,<br />
Streugut etc., mitzuführen.<br />
WINTERCHECK<br />
Diese Checklisten wurden von<br />
der Staatlichen Feuerwehrschule<br />
Würzburg unter Mitwirkung des<br />
Bayer. Staatsministeriums des In-<br />
26 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
nern, Prüf- und Versuchsstelle<br />
Regensburg, erstellt.<br />
Feuerwehrhaus<br />
• Dach, Fenster, Türen<br />
(Schlauchtrocknung) überprüfen,<br />
ggf. instand setzen bzw. abdichten<br />
• Fenster und Türen ( Jalousien)<br />
möglichst geschlossen halten.<br />
• Heizung in Betrieb nehmen;<br />
Thermostat einstellen<br />
• Heiz- und Streumaterial-Vorrat<br />
prüfen, ggf. ergänzen<br />
• In ungeheizten Gerätehäusern<br />
ggf. Wasserleitung abstellen<br />
und entwässern (Toilette)<br />
• Schneeräumgeräte prüfen, ggf.<br />
instand setzen<br />
• Winterdienst regeln, Räumund<br />
Streudienst organisieren<br />
unterflurhydranten vereisen besonders<br />
leicht.<br />
foto: picturegallery<br />
ausfahrt und parkplätze sind<br />
schnee- und eisfrei zu halten<br />
• Ausfahrt und Parkplätze schneeund<br />
eisfrei halten – Streumittel<br />
verwenden (Streusalz nur wenn<br />
unbedingt notwendig, dann<br />
sparsam verwenden)<br />
LöSCHWASSERVERSORGUNG<br />
Abhängige Löschwasserversorgung<br />
Im Herbst, spätestens vor Frosteintritt:<br />
• Hydranten prüfen, besonders<br />
selbsttätige Entleerung, ggf. instand<br />
setzen lassen<br />
• Deckelfalz der Straßenkappen<br />
von Unterflurhydranten mit geeignetem<br />
Fett einschmieren<br />
(oder Folie einlegen)<br />
• Hydrantenschilder und -pläne<br />
überprüfen<br />
Im Winter, bei Frostwetter und<br />
Schneelage:<br />
• Hydranten schnee- und eisfrei<br />
halten (ggf. Anlieger hierzu einschalten)<br />
• Deckelränder der Unterflurhydranten<br />
mit Streusalz behandeln<br />
• Wo örtlich möglich, Unterflurhydranten<br />
mit Torfmull, Stroh,<br />
Schaumstoff oder Schutzdach<br />
(„Hut“) abdecken<br />
• Auftauen der Hydranten-Straßenkappe:<br />
heißes Wasser, Abgasschlauch<br />
(Notfall: Kappe<br />
zerstören)
• Solange der Hydrantenschacht<br />
eisfrei ist, ist die Betriebsfähigkeit<br />
anzunehmen. Probeweises<br />
Öffnen des Hydranten unterlassen<br />
• Auftauen des Überflurhydranten:<br />
Abgasschlauch, ggf. Auftauapparate.<br />
Keine Lötlampen<br />
oder Schweißflammen (Wärmerisse)!<br />
• Nach Gebrauch prüfen, ob Hydrant<br />
selbsttätig entleert; ggf.<br />
Entleerungspumpe einsetzen<br />
und Gemeinde (Wasserwart)<br />
auf Abhilfe drängen. Bei Hydranten<br />
ohne selbsttätige Entleerung<br />
grundsätzlich<br />
Entleerungspumpe verwenden<br />
• Sammelt sich das Schmelzwasser<br />
in tiefer liegenden Unterflurhydrantenschächten,<br />
ggf.<br />
Klauendeckel entfernen, damit<br />
eingelaufenes Wasser über die<br />
Entleerungsbohrung abfließen<br />
kann<br />
Unabhängige Löschwasserversorgung<br />
• Zufahrt schnee- und eisfrei halten,<br />
Streumittel verwenden<br />
(Streusalz nur, wenn unbedingt<br />
erforderlich, dann sparsam verwenden),<br />
ggf. öffentlichen<br />
Räum- und Streudienst beanspruchen<br />
• Kleinere Wasserbehälter abdecken<br />
hydrant gefunden!ausgrabungserfolg<br />
in<br />
oberiberg,<br />
schweiz<br />
gute wartung kann solche<br />
schäden verhindern<br />
• Freihalten der Deckel von<br />
Saugschächten und unterirdischen<br />
Löschwasserbehältern<br />
(Zisternen) sinngemäß wie bei<br />
Hydrantendeckeln. Bei Saugschächten<br />
mit Doppeldeckeln<br />
Zwischenlage aus Torfmull,<br />
Stroh oder Schaumstoff in<br />
Plastikfolie<br />
• Saugstellen durch Hinweisschilder<br />
(mind. 1,5 Meter über<br />
dem Boden) kennzeichnen.<br />
• Trockene Steigleitungen auf absolute<br />
Wasserfreiheit prüfen<br />
LöSCHMITTEL<br />
• Bei Löschfahrzeugen mit<br />
Löschwasserbehälter ist eine<br />
Raum- oder Tankheizung erforderlich.<br />
• Bei ungeheizten Fahrzeughallen<br />
ist die Kübelspritze zu entleeren<br />
oder Frostschutzmittel<br />
beizumischen<br />
• Ein- und Mehrbereichsschaummittel<br />
sind allgemein<br />
frostbeständig bis minus 15<br />
Grad Celsius<br />
PUMPEN<br />
• Vor Beginn der Frostperiode<br />
und nach jedem Gebrauch<br />
gründlich entwässern, Ablasshähne<br />
ggf. mit Draht durchstoßen<br />
und die ansteigenden<br />
Rohranschlüsse entwässern<br />
• Die Pumpe ist frostsicher zu<br />
machen:<br />
- Trockensaugprobe durchführen<br />
- Ablasshähne und Absperrvorrichtungen<br />
schließen<br />
- 1 bis 2 Liter Frostschutzmittel-<br />
Wasser-Gemisch in Pumpe füllen,<br />
kurz laufen lassen und<br />
nochmals Trockensaugprobe<br />
durchführen<br />
- Sämtliche Blindkupplungen abkuppeln<br />
- Druckausgänge ganz öffnen<br />
(über die Sperrklinke!)<br />
- Pumpe bei erhöhter Drehzahl<br />
laufen lassen (Pumpenrad erzeugt<br />
Ventilatoreffekt und bläst<br />
Frostschutzmittel zu den Ventilen<br />
an den Druckausgängen)<br />
- Frostschutzmittel-Wasser-Gemisch<br />
wieder ablassen und auffangen<br />
- Druckausgänge bis auf etwa<br />
zwei Umdrehungen schließen<br />
- Flüssigkeitsring-Entlüftungspumpen<br />
ständig mit Frostschutzmittel-Wasser-Gemisch<br />
(1:1) gefüllt halten<br />
• Bei nur kurzer Betriebsunterbrechung<br />
(Wasserförderung)<br />
Pumpe im Leerlauf weiterlaufen<br />
lassen (bei Stillstand Einfriergefahr),<br />
dabei auf unzulässige Erwärmung<br />
der Pumpenanlage<br />
achten. Absperreinrichtungen in<br />
Abständen bewegen. Bei Tankfahrzeugen<br />
auf Tankkreislauf<br />
schalten<br />
• Bei längerer Betriebsunterbrechung<br />
oder Außerbetriebnahme<br />
Pumpe sofort entwässern.<br />
• Blindkupplungen von sämtlichen<br />
Druckausgängen entfernen,<br />
Kugelhähne in halboffene<br />
Stellung<br />
• Eingefrorene Druckausgänge,<br />
Druckmessgeräte (-leitungen)<br />
usw. ggf. vorsichtig mit Abgasschlauch<br />
auftauen<br />
FAHRZEUGE<br />
• Zur Winterausrüstung gehören:<br />
- Schneeketten mit Ersatzgliedern<br />
(bei Zwillingsreifen Zwillingsketten,<br />
bei Allradantrieb<br />
ggf. auf alle Antriebsräder)<br />
- Kälteschutz für Batterie. (Achtung,<br />
durch Ummantelung keine<br />
Kurzschlussgefahr schaffen!)<br />
- Scheiben-Entfroster, Scheibenkratzer<br />
- Kühlerhauben<br />
- Kühlerjalousien<br />
- Frostschutzmittel für Scheibenwaschanlage<br />
winterfit<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 27
die fahrweise<br />
ist den straßenverhältnissenanzupassen.höchstgeschwindigkeit<br />
mit schneeketten:<br />
50 km/h.<br />
foto: calico<br />
winterfit<br />
- Streusalz oder Splitt<br />
- Schaufel oder Spaten, Unterlegkeile<br />
- Schleppseile oder -stangen<br />
• Bei Schneelage Schneeketten<br />
rechtzeitig montieren, im Bedarfsfall<br />
später nachziehen.<br />
• Kühlsystem<br />
- Kühlsystem mit Frostschutzmitteln<br />
bis -30 Grad Celsius<br />
nach Betriebsanleitung füllen<br />
bzw. kontrollieren<br />
- Kühlsystem auf Dichtheit kontrollieren<br />
- Kühlmittelstand nachprüfen –<br />
ggf. ergänzen<br />
- An geeigneter Stelle schriftlichen<br />
Hinweis auf Frostbeständigkeit<br />
und Einfülldatum<br />
anbringen<br />
• Schmier- und Kraftstoffe auf<br />
Winter umstellen, dazu:<br />
- Wintermotoröl oder Mehrbereichsmotoröl<br />
(s. Betriebsanleitung)<br />
verwenden<br />
- Winterdieselkraftstoff verwenden<br />
(geringerer Paraffingehalt)<br />
oder Dieselkraftstoff mit Petroleum<br />
oder Normalbenzin (s.<br />
Betriebsanleitung) mischen<br />
(Kraftstoff muss beim Mischen<br />
noch mindestens +8 Grad C<br />
haben!)<br />
• Luftfilter ggf. von Sommer- auf<br />
Winterbetrieb umstellen<br />
• Bremsseile, -gestänge und -wellen<br />
häufig schmieren bzw. einsprühen<br />
• Unterbodenschutz kontrollieren<br />
bzw., wo nicht vorhanden, nach<br />
gründlicher Fahrgestellreinigung<br />
Konservierungsmittel auftragen<br />
– nach jeder Fahrt bei<br />
Streusalz ist gründliche Reinigung<br />
(möglichst auch Unterbodenwäsche)<br />
notwendig<br />
• Druckluftanlagen warten lassen,<br />
ggf. auf Winterbetrieb umstel-<br />
28 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
len (siehe Bedienungsanleitung<br />
des Herstellers)<br />
• Motorunabhängige Zusatzheizung<br />
(Standheizung) überprüfen,<br />
ggf. instand setzen lassen<br />
• Batterien müssen stets voll geladen<br />
sein (ggf. Ladeerhaltung<br />
über Ladesteckdose), leere Batterien<br />
frieren bereits bei -10<br />
Grad Celsius ein – Säuredichte<br />
und Flüssigkeitsstand häufig<br />
kontrollieren<br />
• Anlasskraftstoff für Startpilot;<br />
Flammstartanlage auf Funktion<br />
prüfen<br />
• Auch bei Frostwetter Probefahrten<br />
(mindestens 30 km alle<br />
14 Tage) durchführen; der Motor<br />
muss dabei betriebswarm<br />
werden<br />
• Im Winter besonders aufmerksam<br />
und vorsichtig fahren!<br />
• Bei aufgelegten Schneeketten<br />
Höchstgeschwindigkeit 50<br />
km/h<br />
SCHLäUCHE UND ARMATUREN<br />
• Das Wasser in den Schlauchleitungen<br />
muss ständig fließen,<br />
damit es nicht einfriert! Deshalb<br />
Strahlrohr nie ganz schließen,<br />
auch wenn zeitweise kein<br />
Löschwasserbedarf besteht –<br />
dann Wasser unschädlich ablaufen<br />
lassen (Glatteisgefahr)<br />
• Freie Abgänge am Verteiler<br />
öffnen, dabei Wasser durch<br />
kurzes Schlauchstück wegleiten<br />
(sonst Festfrieren der Schläuche<br />
und Glatteisgefahr)<br />
• Bei Ausfall der Wasserförderung<br />
und Abschluss der<br />
Löscharbeiten möglichst an jede<br />
Kupplung ein Mann und auf<br />
ein Zeichen gleichzeitig entkuppeln.<br />
Jeder entwässert seinen<br />
Abschnitt anschließend<br />
sofort. Vorsicht! Die Schläuche<br />
nicht knicken, wahrscheinlich<br />
sind sie gefroren. Wenn erforderlich,<br />
Knickstellen mit Abgasschlauch<br />
erwärmen<br />
• Bei Kräftemangel Abbau der<br />
Leitungen ohne Abstellen der<br />
Wasserzufuhr, und zwar von<br />
vorn nach rückwärts –<br />
schlauchweise. Dabei nicht<br />
vorzeitig den Verteiler schließen<br />
• Zusammengefrorene Kupplungen<br />
und am Boden festgefrorene<br />
Leitungen mit heißem<br />
Wasser oder Abgasschlauch lösen<br />
• Wenn Schläuche nicht mehr<br />
rollfähig sind, vorsichtig in<br />
Buchten zurücknehmen<br />
• Steif- und zugefrorene Druckschläuche<br />
in Gefrierlage (z. B.<br />
auf Leitern) zum Auftauen in<br />
geheizten Raum bringen. Beim<br />
Tragen und Fahren möglichst<br />
häufig unterstützen, notfalls in<br />
Wasserlauf legen<br />
• Armaturen gründlich entwässern,<br />
ausschleudern (Kugelhähne<br />
in halboffene Stellung) bzw.<br />
im Gerätehaus auftauen und<br />
trocknen<br />
HyDRAULISCHE GERäTE<br />
• Unter besonders ungünstigen<br />
Umständen können hydraulische<br />
Rettungsgeräte (Spreizer,<br />
Schneidgerät und Rettungszylinder)<br />
bei extrem niedrigen<br />
Temperaturen (unter -20 Grad<br />
Celsius) versagen, weil die<br />
Elektromotorpumpe nicht anläuft.<br />
Dann Strom für Elektromotorpumpe<br />
mehrmals kurzzeitig<br />
einschalten (Gerät erwärmt<br />
sich durch Stromstöße), ggf.<br />
Handpumpe einsetzen<br />
• Beachte: Die Arbeitszeiten hydraulischer<br />
Rettungsgeräte<br />
können sich bei Kälte (Hydraulikflüssigkeit<br />
wird dickflüssiger)<br />
bis zu 20 Prozent<br />
verlängern!
wenn<br />
schläuche<br />
nicht mehr<br />
rollfähig<br />
sind, vorsichtig<br />
in<br />
Buchten zurücknehmen.<br />
foto:<br />
ff villingen<br />
armaturen<br />
sind gründlich<br />
zu entwässern<br />
–<br />
Kugelhähne<br />
in halboffener<br />
stellung<br />
SIRENEN<br />
• Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen<br />
kann es bei Sirenen<br />
zwischen Laufrad und Gehäuse<br />
zu Reif- und Eisbildung kommen.<br />
Die Sirene läuft dann unter<br />
Umständen nicht an<br />
• Deshalb regelmäßige Probealarmierung<br />
durchführen!<br />
EINSATZ<br />
• Verlängerung der Hilfsfrist<br />
durch Wintererschwernisse beachten!<br />
• Anfahrt zur Einsatzstelle mit<br />
größter Vorsicht (Sicherheit vor<br />
Schnelligkeit!)<br />
• Erhöhte Unfallgefahr durch vereisten<br />
Untergrund, vereiste<br />
Treppen und Leitern usw. beachten<br />
amerikanischer feuerwehrmann nach<br />
atemschutzeinsatz<br />
• Wasserschaden vermeiden, da<br />
die Folgen noch schlimmer als<br />
im Sommer (erschwertes Austrocknen,<br />
Auffrieren von Putz<br />
usw.)<br />
• Absperreinrichtungen an Pumpen<br />
und Armaturen in Abständen<br />
bewegen<br />
• Einsatz von Löschwasser äußerst<br />
sparsam und so regeln,<br />
dass unnötige Vereisungen an<br />
der Einsatzstelle vermieden<br />
werden<br />
• Nach dem Einsatz vereiste<br />
Gehwege und Fahrbahnen bestreuen<br />
(lassen)<br />
MANNSCHAFT<br />
• Ausrücken nur mit geeigneter<br />
(Schutz-)Kleidung, (warme<br />
Unterwäsche, dicke Socken,<br />
Weste/Pullover, Schal, Handschuhe,<br />
Ohrenschützer oder<br />
Wollmütze unter dem Helm,<br />
Feuerwehrüberjacke mit Futter<br />
usw.)<br />
• Auf dem Weg zum Feuerwehrhaus<br />
größte Vorsicht!<br />
• Bei Einsatzkräften, die im Innenangriff<br />
(unter PA) eingesetzt<br />
werden, muss die<br />
(schweißaufnehmende) Unterkleidung<br />
besonders sorgfältig<br />
ausgewählt werden<br />
- Vorteilhaft ist hier die Verwendung<br />
von sogenannter Funkti-<br />
löscheinsatz bei<br />
Minusgraden:<br />
harte anforderungen<br />
an Mannschaft<br />
und gerät.<br />
foto: lM dv walter<br />
horn<br />
onsunterwäsche, die jedoch erst<br />
im Zusammenspiel mit dem<br />
Gesamtsystem (wasserdampfdurchlässige<br />
Schutzkleidung,<br />
Funktionshemd) ihre volle<br />
Wirkung erreicht<br />
• An trockene Ersatzkleidung<br />
(Unterwäsche, Pullover, gegebenenfalls<br />
Parka und Trainingsanzug)<br />
zum Umziehen nach<br />
dem Einsatz denken<br />
• Ersatz-Schutzkleidung<br />
bereithalten/-stellen<br />
- Bei längerem Einsatz für heiße<br />
(natürlich alkoholfreie) Getränke,<br />
warme Verpflegung und eine<br />
Wärmemöglichkeit sorgen!<br />
LITERATURHINWEIS<br />
Merkblatt „Feuerwehr im Winterbetrieb“,<br />
Herausgeber: Staatliche<br />
Feuerwehrschule Würzburg,<br />
Weißenburgstraße 60. 97082<br />
Würzburg. Weitere Mitwirkung:<br />
Bayer. Staatsministerium des Innern,<br />
Prüf- und Versuchsstelle<br />
Regensburg<br />
<strong>Blaulicht</strong>10/1999, BFR DI Gerald<br />
Kubiza: „Ist Einwintern noch<br />
zeitgemäß?“<br />
www.feuerwehr-ub.de FEUER-<br />
WEHR 1-2/11 65<br />
Feuerwehr 1-2/11, HFUK Nord<br />
und die FUK Mitte informieren.<br />
winterfit<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 29
alchemie – der<br />
traum vom<br />
gold (ausstellung<br />
2001 in<br />
frohnleiten bei<br />
graz).<br />
Die Alchemisten des Mittelalters<br />
versuchten aus unedlen Metallen<br />
Gold zu erzeugen. Trotz intensivster<br />
Forschung gelang es ihnen<br />
nicht. Sie beschäftigten sich auch<br />
mit lebensverlängernden Elixieren<br />
und wollten dem Geheimnis der<br />
„ewigen Jugend“ auf die Spur<br />
kommen. Kurzum: Sie suchten<br />
den „Stein der Weisen“, konnten<br />
ihn jedoch nicht finden. Vielleicht<br />
deswegen, weil es ihn auf dieser<br />
unvollkommenen menschlichen<br />
Welt gar nicht geben kann!<br />
LFR UNIV.-LEKTOR DR. OTTO WIDETSCHEK, GRAZ<br />
kaleiDosk0p<br />
Gibt es ein<br />
Universallöschmittel?<br />
ALS DAS WASSER<br />
VERSAGTE!<br />
Ähnlich erging es der Brandschutzforschung<br />
mit der Suche<br />
nach einem universellen Löschmittel.<br />
Bis vor über 100 Jahren<br />
kannte man eigentlich nur das<br />
Wasser, mit welchem man das<br />
Feuer niederringen konnte. Und<br />
dieses Löschmittel versagte nun<br />
erstmals kläglich bei der Bekämpfung<br />
der in der Erdölindustrie<br />
auftretenden großen Mineralölbrände.<br />
Die Fachleute jener Zeit<br />
mussten resignierend feststellen,<br />
dass derartige Großbrände mit<br />
den damaligen Mitteln nicht zu<br />
löschen waren.<br />
Wasser war also in dieser Form<br />
mit Sicherheit nicht das Universallöschmittel,<br />
welches man zu<br />
finden hoffte!<br />
DER LUFTSCHAUM WIRD ENT-<br />
DECKT!<br />
Im Jahre 1904 wurde erstmals erfolgreich<br />
ein gigantischer Erdölbrand<br />
in Baku, Russland, mit dem<br />
damals neu entwickelten chemischen<br />
Schaum gelöscht. Das war<br />
der Beginn einer neuen Epoche<br />
in der Geschichte des Feuerlöschwesens.<br />
Die chemische Schaumerzeugung<br />
war jedoch zu kompliziert und so<br />
war man auf der Suche nach einem<br />
neuen Schaumlöschverfah-<br />
30 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
ren. Es sollte einfacher und vor<br />
allem billiger sein! Im Jahre 1927<br />
wurde es schließlich in Dresden<br />
entwickelt und ist bis heute –<br />
wenn auch in etwas abgewandelter<br />
Form – in Verwendung: Der<br />
sogenannte Luftschaum war geboren!<br />
LöSCHENDER STAUB<br />
Bereits um die Jahrhundertwende<br />
machten französische Bergwerkstechniker<br />
die Entdeckung, dass<br />
sich Gesteinsstaub erfolgreich zur<br />
Bekämpfung von Grubenbränden<br />
verwenden lässt. Und im Jahre<br />
1912 wurde schließlich in Berlin<br />
das erste Patent für ein Trockenlöschmittel<br />
beantragt. Es handelte<br />
sich dabei im Wesentlichen um<br />
Natriumbikarbonat-Pulver, welches<br />
auch zur Entsäuerung eines<br />
beleidigten Magens nach einem<br />
Alkoholexzess hochwirksam ist.<br />
Um 1930 wurden die ersten Feuerspritzen<br />
unter Verwendung von<br />
Gesteinsstaub gebaut und von der<br />
Budapester Feuerwehr erfolgreich<br />
eingesetzt. Trotzdem verschwanden<br />
Trockenlöschmittel für die<br />
nächsten 25 Jahre fast von der<br />
Bildfläche. Der Grund: Das<br />
Löschpulver konnte gegen Wasserdampf<br />
nicht stabilisiert werden<br />
und bildete häufig Klumpen. Es<br />
verlegte dadurch die Rohrleitungen<br />
und Ventile der Feuerlöscher.<br />
spätestens nach dem großbrand<br />
bei der fa. sandoz,<br />
Basel, im Jahre 1986 kam<br />
auch das wasser als löschmittel<br />
in verruf!<br />
DIE WENDE: DAS<br />
GLUTBRANDPULVER!<br />
Zwei Entdeckungen brachten das<br />
Pulver jedoch bald wieder nach vorne:<br />
Einerseits gelang es in der Ecole<br />
des Mines in Paris, das Löschpulver<br />
zu stabilisieren, und andererseits<br />
wurde das sogenannte Glutbrandpulver<br />
erfunden. Um 1955 schwelgte<br />
man daher in einer<br />
Pulver-Euphorie und glaubte das<br />
Universallöschmittel gefunden zu<br />
haben. Zwischen 1960 und 1970<br />
verdrängte das ABC-Pulver – vor<br />
allem in den damaligen Handfeuerlöschern<br />
– auch alle anderen Löschmittel.<br />
Doch bald erkannte man auch seine<br />
Nachteile: Es war wegen seiner Verschmutzungsgefahr<br />
vor allem in<br />
feinmechanischen und elektronischen<br />
Anlagen kaum verwendbar.<br />
Darüber hinaus war durch die unkontrollierte<br />
Pulverwolke bei großen<br />
Menschenansammlungen mit<br />
Panikreaktionen zu rechnen.<br />
HALON – DAS LöSCHGAS, DAS<br />
AUS DER „KäLTE“ KAM!<br />
Bereits um 1900 wurden die ersten<br />
chemischen Löschgase eingesetzt.<br />
Vor allem der Tetrachlorkohlenstoff<br />
(kurz „Tetra“ genannt) zeigt hervorragende<br />
Eigenschaften. Leider bildete<br />
er in den Flammen jedoch<br />
giftige Gase (unter anderem auch<br />
das im Ersten Weltkrieg eingesetzte
schwerschaum, Mittelschaum<br />
und light water (vZ = verschäumungszahl).<br />
Phosgen), was schließlich zum<br />
Verbot des Tetras führte.<br />
Der große Durchbruch der chemischen<br />
Löschgase gelang jedoch<br />
erst nach 1945 mit den fluorierten<br />
Kohlenwasserstoffen.<br />
Diese wurden ursprünglich als<br />
Kältemittel verwendet, jedoch in<br />
den Sechzigerjahren wurden daraus<br />
die bis vor kurzem in Verwendung<br />
stehenden Halone<br />
entwickelt. Sie eroberten einen<br />
großen Teil des Marktes und wurden<br />
sehr rasch in ortsfesten Lösch-<br />
anlagen für EDV-Zentralen und<br />
anderen elektronischen Betriebseinheiten<br />
unentbehrlich. Auch als<br />
hochwirksames Löschgas wurden<br />
sie in Feuerlöschern eingesetzt.<br />
„OZONKILLER“ HALON<br />
Zwischen 1970 und 1980 erlebten<br />
die Halone einen Höhenflug sondergleichen.<br />
Man war von<br />
ihrer rückstandsfreien Art des Löschens<br />
begeistert. So verdrängten<br />
sie langsam den Pulverlöscher und<br />
wurden in Kaufhäusern, Büros,<br />
Frostschäden vermeiden schutZ vor KorrosioN<br />
frostsicheres feuerlöschmedium<br />
für sprinkleranlagen: in Zusammenarbeit<br />
mit einem hamburger labor<br />
wurde das frostschutzmittel calancool®<br />
entwickelt. um sprinkleranlagen<br />
auch in sehr kalten umgebungen,<br />
wie zum Beispiel in tiefkühl-lagerhäusern,<br />
sicher betreiben zu können, ist es<br />
notwendig, das sprinklerrohr-system<br />
durch frostschutzmittel vor dem einfrieren<br />
zu schützen.<br />
Das Frostschutzmittel calancool® kann<br />
als Löschmedium für Sprinkleranlagen in<br />
bis zu -20 Grad celsius kalten Umgebungen<br />
als Löschmedium eingesetzt werden.<br />
Alle frostgefährdeten Bereiche können mit<br />
calancool® gegen Frost und Korrosion<br />
geschützt werden:<br />
• Tiefkühl-Lagerhäuser<br />
• Tiefkühl-Hochregallager<br />
• Vordächer<br />
• Drive-in-Arenen<br />
calancool® ist eine klare, grün gefärbte,<br />
nahezu geruchslose Flüssigkeit auf Basis<br />
des nicht gesundheitsschädlichen Propylenglykols.<br />
Das langzeitstabile, sich nicht<br />
entmischende Produkt vermittelt unverdünnt<br />
einen Frostschutz bis -20°c.<br />
aBc-pulver<br />
bei einem<br />
löscheinsatz<br />
am<br />
Österreichring.<br />
calancool® kann im Druckbereich von 0 bis<br />
16 bar angewendet werden. Die Korrosionsinhibitoren<br />
der Frostschutzlösung schützen alle<br />
in Sprinkleranlagen üblich verwendeten Metallwerkstoffe<br />
wie Kupfer, Weichlot, Messing,<br />
Stahl, Grauguss bzw. Alu-Guss auch bei Misch-<br />
Hotelanlagen, in der Gastronomie<br />
und als Autolöscher eingesetzt.<br />
Mitte der Achtzigerjahre wurde jedoch<br />
erstmals der Verdacht geäußert,<br />
dass auch die Halone<br />
maßgeblich an der Zerstörung der<br />
lebenswichtigen Ozonschichte in<br />
der Stratosphäre beteiligt sind.<br />
Leider bewahrheitete sich dies in<br />
den nächsten Jahren in eklatanter<br />
Weise, sodass die Halone in Österreich<br />
ab 1991 – mit Ausnahme<br />
weniger Anwendungsbereiche –<br />
verboten wurden.<br />
installation zuverlässig vor Korrosion,<br />
Alterung und Inkrustierung. Das Inhibitorsystem<br />
des Produktes enthält weder<br />
Borax, Nitrit, Phosphat noch Amin. Seit<br />
Juni 2012 ist calancool® vom VdS als<br />
Frostschutzlösung zugelassen. calanbau<br />
ist seit 2009 auch in Österreich tätig,<br />
mit Sitz in Linz. PR<br />
www.calanbau.at<br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 31
halon 1211 in<br />
feuerlöschern<br />
und halon<br />
1301 in stationärenanlagen.<br />
kaleiDosk0p<br />
SANDOZ WAR EIN WENDEPUNKT!<br />
1986 wird als das Jahr der großen<br />
Verunsicherung in die Geschichte<br />
der Löschmittel eingehen. Beim<br />
Brand der sogenannten Schweizerhalle<br />
der Firma Sandoz in Basel<br />
gelangten riesige Mengen von<br />
Löschwasser, welches mit Chemikalien<br />
angereichert war, in den<br />
Rhein. Ein gigantisches Fischsterben<br />
war die Folge - und das Wasser<br />
geriet als Löschmittel in das<br />
Kreuzfeuer der Kritik.<br />
Wie Bettler standen die Brandschutztechniker<br />
auf einmal da: Das<br />
Halon war ihnen abhanden gekommen,<br />
das Pulver und der<br />
Schaum versagten beim Großbrand<br />
bei Sandoz in Basel und das<br />
Wasser führte zu einem unglaublichen<br />
ökologischen Schaden in der<br />
Natur.<br />
ES IST NICHT ALLES GOLD, WAS<br />
GLäNZT!<br />
So wie es immer war, war es auch<br />
nach Sandoz: Wenn etwas nicht<br />
stimmte, gingen die Brandschutztechniker<br />
auf die Suche nach neuen<br />
Technologien. Die mit<br />
Düsentriebwerken betriebene<br />
Wasseraerosoltechnik bewährte<br />
sich in sensationeller Weise bei<br />
den Erdölbränden in Kuwait und<br />
gab die Richtung an. Jetzt wurden<br />
die kleinen Wassertröpfchen als<br />
Löschmethode interessant: Das<br />
IFEX-Verfahren, die 2-RS-Methode<br />
und Hochleistungsventilatortechniken<br />
folgten auf dem<br />
Fuß, haben sich aber im großen<br />
Maßstab nicht durchgesetzt. Bei<br />
allen diesen Verfahren soll der<br />
Wasserschaden minimiert werden.<br />
Das Universallöschmittel aber ist<br />
noch in weiter Ferne. Vermutlich<br />
wird es nie gefunden werden. Den<br />
Brandschutzforschern geht es wie<br />
32 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
halone zerstören die ozonschichte der erde (schematische<br />
darstellung, Bild der wissenschaft).<br />
den Alchemisten, welche aus unedlen<br />
Metallen Gold erzeugen<br />
wollten. Es ist zwar heute mit den<br />
Instrumentarien der Kernphysik<br />
möglich, aus Quecksilber Gold zu<br />
erzeugen, aber mit einem gravierenden<br />
Nachteil: Es ist radioaktiv<br />
und damit unbrauchbar!<br />
der Brand bei sandoz in Basel<br />
war ein wendepunkt in hinblick<br />
auf den umweltschutz!<br />
Auch bei der Suche nach einem<br />
universellen Löschmittel gilt das<br />
alte Sprichwort: Es ist nicht alles<br />
Gold, was glänzt!<br />
WAS SIND LöSCHMITTEL?<br />
Löschmittel sind feste, flüssige<br />
oder gasförmige Stoffe, die geeignet<br />
sind, einen Brand zu löschen.<br />
Dabei wird durch bestimmte<br />
Löschwirkungen (Löscheffekte)<br />
die Verbrennung unterbunden.<br />
Löschmittel werden mittels Feuerlöschgeräten<br />
oder automatischen<br />
Löschanlagen auf den Brandherd<br />
aufgebracht. Für ihren erfolgreichen<br />
Einsatz sind geeignete Löschverfahren<br />
(Löschmethoden)<br />
erforderlich.<br />
Wie kann man nun die Löschmittel<br />
einteilen? In der Brandschutzliteratur<br />
gibt es eine ganze Reihe von<br />
Möglichkeiten. Manche Autoren<br />
unterscheiden sie nach ihrem Aggregatzustand<br />
(feste, flüssige oder<br />
gasförmige Stoffe), andere sprechen<br />
von Nass- und Trockenlöschmitteln<br />
oder teilen sie nach<br />
Löschwirkungen bzw. Hauptlöschwirkungen<br />
ein.<br />
Derartige Einteilungen sind niemals<br />
exakt und eignen sich nicht<br />
als Grundlage für eine zielführende<br />
Klassifizierung.<br />
WELCHE LöSCHMITTEL GIBT ES?<br />
Wir haben schon gesehen, dass es<br />
kein Universallöschmittel gibt! Es<br />
wird immer eine ganze Palette von<br />
Löschsubstanzen geben, um Brände<br />
in den Griff zu bekommen. In<br />
der Praxis ist es aber gerade eine<br />
ganze Hand voll Löschmittel, die<br />
eine Rolle spielen. Es sind dies in<br />
erster Linie:<br />
• Wasser (Voll-, Sprüh- und Nebelstrahl),<br />
mit oder ohne Netzmittel,<br />
• Luftschaum (Schwer-, Mittelund<br />
Leichtschaum),<br />
• Löschpulver (Flamm-, Glut- und<br />
Metallbrandpulver) und<br />
• Kohlendioxid (als Gas oder<br />
Schnee).<br />
SONSTIGE LöSCHMITTEL<br />
Daneben müssen der Vollständigkeit<br />
halber noch bestimmte chemische<br />
Löschsubstanzen und<br />
Inertgase als Ersatzstoffe in der
Bekleidung:<br />
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Inneneinrichtung:<br />
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<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 33
das wasseraerosolverfahren<br />
bewährte<br />
sich in Kuwait!<br />
Löschmittelpalette (Novec 1230, Inergen<br />
etc.) erwähnt werden. Diese Substanzen<br />
spielen zwar heute im<br />
Feuerwehreinsatz fast keine Rolle, besitzen<br />
jedoch als Löschgase in stationären<br />
Anlagen eine gewisse Bedeutung!<br />
In zunehmendem Maße sind auch bestimmte<br />
Emulgatoren als umweltschonende<br />
Löschmittel bekannt geworden<br />
(z. B. Petrotech und Bioversal), welche<br />
die brennbaren Kohlenwasserstoffmoleküle<br />
(z. B. Benzin) einschließen und so<br />
ihren Abbrand verhindern.<br />
Neuer Tempest TM -Hochdrucklüfter<br />
tempest-lüfter<br />
sind äußerst<br />
robust –<br />
es gibt sie in<br />
den verschiedenstenausführungen<br />
und leistungsstufen<br />
Die neue Baureihe der High Pressure Power<br />
Blower mit Hochdruckkonzept erweitert<br />
das bewährte Produktprogramm an<br />
Tempest-Hochleistungslüftern.<br />
Die High-Pressure-Hochdrucklüfter<br />
ermöglichen durch einen stärker fokussierten<br />
Luftstrom einen deutlich höheren<br />
Druckaufbau im Einsatzobjekt. Der<br />
hohe Überdruck bietet entscheidende<br />
Vorteile bei der Belüftung von komplexen<br />
Gebäudestrukturen, bei denen die<br />
Frischluft über lange Wegstrecken geführt<br />
werden muss, beispielsweise<br />
mehrgeschossige Wohn- und Bürogebäude.<br />
Eine schnelle Entrauchung über<br />
mehrere Stockwerke und Treppenhäuser<br />
mit verzweigter Struktur ist so erfolgreich<br />
möglich und bietet zusätzliche<br />
Sicherheit für die Einsatzkräfte. Der<br />
Druckaufbau erfolgt stabil und beständig<br />
gegen störende Einflüsse.<br />
Die Positionierung der High-Pressure-<br />
Lüfter kann darüber hinaus in einem<br />
großen Bereich vor der Belüftungsöffnung<br />
erfolgen und ermöglicht einen<br />
einfachen Zugang zum Einsatzobjekt.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.big-tempest.de<br />
34 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />
Dazu kommen wirksame<br />
Löschmittel gegen Fettbrände<br />
(Brandklasse F), welche auch<br />
bedingt für die Brandklasse A<br />
und B geeignet sind.<br />
LITERATURHINWEISE<br />
REMPE A.: Feuerlöschmittel – Eigenschaften,<br />
Wirkungen und Anwendung;<br />
Kohlhammer-Verlag,<br />
letzte Auflage, 1997.<br />
WIDETSCHEK O.: Der Traum<br />
einsatzgrenzen von tragbaren<br />
feuerlöschern.<br />
vom Universal-Löschmittel!;<br />
BLAULICHT, Heft 3/1997.<br />
WIDETSCHEK O.: Großer<br />
Gefahrgut-Helfer – Gefahren, richtiges<br />
Verhalten und Einsatzmaßnahmen<br />
bei Schadstoff-Unfällen,<br />
Stocker Verlag, Graz, 2012.<br />
In der nächsten Ausgabe von<br />
BLAULICHT beschäftigen wir<br />
uns mit dem Löschmittel Wasser.<br />
Freiwillige Feuerwehr<br />
Freiwillige Dietersdorf Feuerwehr bei<br />
Dietersdorf Fürstenfeld bei<br />
8282 Loipersdorf, Fürstenfeld Dietersdorf 190<br />
e-mail: kdo.005@bfvff.steiermark.at<br />
Homepage: www.ff-dietersdorf.at<br />
e-mail: kdo.005@bfvff.steiermark.at<br />
Homepage: www.ff-dietersdorf.at<br />
8282 Loipersdorf, Dietersdorf 190<br />
INFO<br />
mit automatischer Zeitnehmung<br />
mit automatischer Zeitnehmung<br />
Datum:<br />
Datum:<br />
Samstag, 20.APRIL 2013, ab 13.30 Uhr<br />
Samstag, 20.APRIL 2013, ab 13.30 Uhr<br />
Ort:<br />
Ort:<br />
Dietersdorf bei Fürstenfeld, Feuerwehrhaus<br />
Dietersdorf beheiztes bei Fürstenfeld, Festzelt Feuerwehrhaus<br />
beheiztes Festzelt<br />
Der Bewerb wird in Bronze A, nach den Bestimmungen Feuerwehr-<br />
Der Leistungsabzeichen Bewerb wird in Bronze (FLA) A, nach Heft 11, den Ausgabe Bestimmungen 7 durchgeführt. Feuerwehr-<br />
Leistungsabzeichen (FLA) Heft 11, Ausgabe 7 durchgeführt.<br />
Anmeldungen ab JÄNNER<br />
auf unserer Homepage<br />
Anmeldungen<br />
unter www.ff-dietersdorf.at.<br />
ab JÄNNER<br />
auf unserer Homepage nähere unter Infos www.ff-dietersdorf.at.<br />
folgen<br />
nähere Infos folgen<br />
Mit freundlichen Grüßen und<br />
Mit freundlichen „Gut Heil“ Grüßen und<br />
Die Kameraden/innen „Gut der Heil“ FF-DIETERSDORF<br />
Die Kameraden/innen der FF-DIETERSDORF
Kleinanzeigen<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
7. Thermenland-Parallel-Kuppel-Cup mit automatischer<br />
Zeitnehmung am Samstag, dem 20.<br />
April 2013, ab 13.30 Uhr in Dietersdorf bei Fürstenfeld.<br />
Der Bewerb wird in Bronze A nach den<br />
Bestimmungen (FLA Heft 11, Ausgabe 7) durchgeführt.<br />
Anmeldungen ab Jänner unter<br />
www.ff-dietersdorf.at.<br />
Internationale Fachtagung „Einsatztaktik und<br />
Strategien“ vom 18. bis 20. Februar 2013 in der<br />
Universität Salzburg und in der Landesfeuerwehrschule<br />
Salzburg.<br />
Schwerpunktthema: Fortbildung im Einsatzdienst<br />
Täglich werden die Einsatzkräfte mit neuen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Das Einsatzspektrum<br />
im Umwelt-, Brand- und Katastrophenschutz sowie<br />
im Rettungsdienst wird immer umfangreicher!<br />
Eher selten vorkommende Großschadenslagen erfordern<br />
Kenntnisse, die in der regelmäßigen Fortbildung<br />
nicht zu vernachlässigen sind.<br />
In vielen Fällen werden wir mit „gefährlichem<br />
Halbwissen“ aktiv. Im Rahmen der Internationalen<br />
Die AST-AG<br />
Unser Leitbild „Atemschutz<br />
aus Leidenschaft“ ist die Basis<br />
unseres erfolgs – wir verkaufen<br />
nicht nur Atemschutz, wir<br />
betreiben diesen auch aktiv in<br />
unseren Feuerwehren.<br />
Seit über 20 Jahren sind wir<br />
erfolgreich im Schweizer<br />
Markt tätig und zählen namhafte<br />
Unternehmen des<br />
Kommunalwesens und der Privatwirtschaft<br />
zu unserer geschätzten<br />
Kundschaft.<br />
Gegründet im Jahre 1992 als<br />
Handelsunternehmen, haben<br />
wir im Laufe der Zeit unsere<br />
Geschäftstätigkeit auf den<br />
vielfältigen Bereich der Arbeitssicherheit<br />
erweitert.<br />
Nach der Sitzverlegung in den<br />
Kanton Aargau, welche per Anfang<br />
des Jahres 2001 wirksam<br />
wurde, unterzogen wir<br />
unseren Tätigkeitsbereich einer<br />
Konsolidierung. Mit den<br />
drei Geschäftssegmenten<br />
Atemschutz, Schutzanzüge<br />
Fachtagung 2013 in Salzburg soll das Thema Fortbildung<br />
im Einsatzdienst unter modernen Gesichtspunkten<br />
aufbereitet werden: Wie viel<br />
Fortbildung ist notwendig/sinnvoll? Wie kann<br />
man unter den gegebenen Voraussetzungen die zur<br />
Verfügung stehenden Ressourcen optimal nutzen?<br />
Welche Erfahrungen mit neuen Ausbildungsmethoden<br />
gibt es? Welche Strategien gibt es in verschiedenen<br />
Ländern? Wie kann man feststellen, ob<br />
die Informationen auch bei den Führungskräften<br />
„angekommen“ sind? Wie sieht es mit der<br />
Qualitätssicherung aus? Wo stehen wir im internationalen<br />
Vergleich?<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich des<br />
mobilen Computings. Welche neuen Möglichkeiten<br />
gibt es hier für die Aus- und Fortbildung insbesondere<br />
für die Führungsarbeit? Können die<br />
Hilfsfristen beeinflusst werden? Wie sind die<br />
Schnittstellen zu den Leitstellen künftig zu gestalten?<br />
Darüber hinaus wird wieder über aktuelle Erfahrungen<br />
aus besonderen Einsatzlagen berichtet und<br />
beim Praxistag an der Landesfeuerwehrschule werden<br />
neueste Taktik, Technik und Lehrmittel praktisch<br />
vorgestellt.<br />
Für das Organisationsteam:<br />
OBR Mag. Franz Petter<br />
LBD Dr. Dirk Hagebölling<br />
und Lösch- und Bindemittel bieten wir ein breites<br />
und tiefes Sortiment zur nachhaltigen Lösungsfindung<br />
in gefährlichen Situationen unter Atemschutz.<br />
Unser Denken und Handeln ist konsequent auf die<br />
Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet und wird<br />
mitgeprägt durch das Bewusstsein unserer sozialen,<br />
kaleiDosk0p<br />
öffentlichen und ökologischen<br />
Verantwortung.<br />
Zögern Sie also nicht, uns anzusprechen,<br />
wir kümmern uns um<br />
Ihre Anliegen PR<br />
<strong>Blaulicht</strong> 11-2012 35
P.b.b. GZ 03Z035050 (Stmk.),<br />
GZ 03Z035081 (Kärnten),<br />
GZ 03Z034831M (Tirol/Vorarlberg)<br />
Abs.: Verlag Artis Media - Rudolf Lobnig<br />
8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1<br />
Erscheinungsort Graz,<br />
Verlagspostamt 8020 Graz<br />
„Ich vertraue mein<br />
Leben doch keinem<br />
an, der seines noch<br />
nie riskiert hat.“<br />
Sehen<br />
Sehen<br />
wir<br />
wir<br />
auch<br />
auch<br />
so.<br />
so.<br />
Denn<br />
Denn<br />
euer<br />
euer<br />
Einsatz<br />
Einsatz<br />
ist<br />
ist<br />
das,<br />
das,<br />
was<br />
was<br />
uns<br />
uns<br />
vorantreibt.<br />
vorantreibt.<br />
Die beste Feuerwehrausrüstung wird von Feuerwehrleuten gebaut. Das wusste schon<br />
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www.iveco-magirus.at<br />
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