Download PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 3/2003<br />
32<br />
T IERHEIM H AGE<br />
Erste Begegnung von Bella (vorne) und Senta<br />
Erinnern Sie sich an Bella (RdT 2/´03)? Die weiße Schäferhündin, die über zwei Monate in <strong>der</strong> Region Norden<br />
umherirrte, von einem engagierten Tierfreund eingefangen werden konnte und ins Tierheim Hage gebracht<br />
wurde? Diese Hündin, durch die harte Behandlung ihrer Vorbesitzer hochgradig verstört, fürchtete<br />
noch lange Zeit im Tierheim fremde Besucher. Mit bebenden Flanken, geduckter Haltung und eingeklemmtem<br />
Schwanz reagierte sie auf unbekannte Menschen, ungewohnte Geräusche und plötzliche Bewegungen<br />
ihrer Bezugspersonen. Niemand im Tierheim vermochte sich vorzustellen, wann Bella in <strong>der</strong> Lage sein<br />
würde, ihre Angst abzulegen und wie<strong>der</strong> Vertrauen zum Menschen zu fassen. Und dann verän<strong>der</strong>te ein Anruf<br />
aus Hessen das Leben <strong>der</strong> weißen Schäferhündin schlagartig...<br />
Mai 2003: Im Tierheim Hage klingelt<br />
das Telefon. Ein Ehepaar aus Hessen,<br />
tief berührt vom Schicksal <strong>der</strong> weißen<br />
Schäferhündin, möchte Bella zu sich<br />
holen. Noch ist auf beiden Seiten ungewiss,<br />
ob die Vermittlung tatsächlich<br />
zustande kommen wird. Denn Bella<br />
muss nicht nur ihre an Panik grenzende<br />
Furcht vor Männern überwinden,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Hündin <strong>der</strong> Familie<br />
akzeptieren. Das Ehepaar hat vor vier<br />
Jahren schon eine weiße Schäferhündin<br />
aus dem Tierheim Reichelsheim<br />
übernommen und ist mit <strong>der</strong> sanften,<br />
menschenbezogenen Senta sehr glükklich.<br />
"Unbedingte Voraussetzung war",<br />
sagt Rosemarie Fietkau, "dass<br />
Senta und Bella sich wirklich gut<br />
verstehen."<br />
Einen Tag nach dem Telefonat<br />
macht sich ihr Ehemann auf den<br />
weiten Weg nach Ostfriesland.<br />
Mit im Auto sitzt Senta, die<br />
gleich ihre möglicherweise neue<br />
Freundin kennenlernen wird.<br />
Marion Kück hat die Kontaktaufnahme<br />
auf einem umzäunten<br />
Freilauf des Tierheims geplant<br />
und die Annäherung<br />
verläuft besser als erwartet. Zwar<br />
drängt sich die scheue Bella anfänglich<br />
noch schutzsuchend an die Beine <strong>der</strong><br />
Tierheimleiterin, doch schon wenig<br />
später gibt sie ihre Zurückhaltung auf<br />
und sucht die Nähe <strong>der</strong> ausgeglichenen<br />
Artgenossin und ihres freundlichen<br />
Besitzers. Man verabschiedet sich nach<br />
einigen Stunden mit einem sehr positiven<br />
Gefühl - und vier Tage später holt<br />
Eckhard Fietkau Bella endgültig nach<br />
Hessen.<br />
Die ersten 24 Stunden im<br />
neuen Zuhause<br />
BELLAS GROßES G<br />
Nach 577 km kommen Hund und<br />
Herrchen im Sauerland an. Mit wackeligen<br />
Beinen springt Bella aus dem Wagen,<br />
begrüßt Senta und nimmt das<br />
Haus in Augenschein. Aufgeregt streift<br />
sie durch die Räume und hat sich erst<br />
nach Stunden soweit beruhigt, dass sie<br />
zaghaften Kontakt zu Rosemarie Fietkau<br />
aufnehmen, sich streicheln und<br />
kraulen lassen kann. Endlich ist <strong>der</strong><br />
Bann gebrochen; die Schäferhündin<br />
spürt, dass ihr keine Gefahr droht und<br />
zieht sich zum Schlafen in ihr Körbchen<br />
zurück. Am nächsten Morgen <strong>der</strong> erste<br />
gemeinsame Gang durch die Fel<strong>der</strong>:<br />
Noch ein wenig zögernd folgt Bella<br />
dem Ehepaar und <strong>der</strong> ohne<br />
Leine laufenden Senta; den<br />
Nachmittag verbringen die<br />
Vier im Garten, um das Tier<br />
daran zu gewöhnen, sich frei<br />
und ohne Furcht auf dem<br />
Grundstück zu bewegen.<br />
Regelmäßig berichtet das Ehepaar<br />
nun Marion Kück über<br />
Bellas Verhalten. Nach wie vor<br />
schreckt die Hündin bei unbekannten<br />
Geräuschen zusammen,<br />
ist sehr nervös und