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Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

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4.2 Sieblinie<br />

Die Sieblinien aller für den Winterdienst relevanten Salzarten wurden im Labor <strong>der</strong> TU Wien mittels<br />

eines Vibrationssiebes bestimmt. Dies hat einerseits mit den Bestimmungen <strong>der</strong> RVS 12.04.16 zu<br />

tun, die konkrete Vorgaben an die Korngrößenverteilung von Streusalzen macht, an<strong>der</strong>erseits mit den<br />

aus vorangegangenen Untersuchungen [BADELT 2007] bekannten Unterschieden zwischen fein- und<br />

grobkörnigem Salz.<br />

54<br />

Die getesteten Salzarten waren:<br />

● Siedesalz (Salinen Austria)<br />

● Steinsalz (keine Ausschreibung nach RVS 12.04.16)<br />

● Steinsalz gemäß Ausschreibung RVS (ESCO)<br />

● Meersalz<br />

● Salz aus industrieller Produktion<br />

Die Versuche zeigen eine sehr eng gestufte Sieblinie bei Siedesalz mit einer mittleren Korngröße<br />

von 0,5 mm. Im Gegensatz dazu hat handelsübliches Steinsalz schon augenscheinlich eine weit gestufte<br />

Sieblinie. Nur das im Winter 2010/2011 aufgrund <strong>der</strong> Salzknappheit verwendete Meersalz wies<br />

einen noch größeren maximalen Korndurchmesser auf. Laut RVS 12.04.16 darf <strong>der</strong> Anteil an Körnern<br />

mit einem Durchmesser von 3,15 mm 5 Masse% nicht überschreiten, was auch für den Feinanteil von<br />

Körnern unter 0,125 mm gilt. Ein Größtkorn von mehr als 5 mm Durchmesser ist generell nicht zulässig.<br />

Das vorliegende Meersalz scheidet gemäß RVS schon aufgrund <strong>der</strong> nicht eingehaltenen Sieblinie als<br />

reguläres Taumittel aus bzw. muss noch nachbehandelt werden, um den Richtlinien zu entsprechen.<br />

Neben <strong>der</strong> nicht eingehaltenen Sieblinie zeigte sich auch ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt von 3,16%<br />

bei einem maximalen Grenzwert von 0,5% gemäß RVS 12.04.16.<br />

Ein Vergleich <strong>der</strong> Sieblinien <strong>der</strong> getesteten Salze ist in Abb. 22 enthalten, bei dem sich die eng gestufte<br />

Sieblinie von Siedesalz bzw. Salz aus Industrieanlagen deutlich zeigt. Diese beiden Salztypen<br />

werden als „feine“ Salze verstanden, die eine gleichmäßigere Ausbringung am Streuteller erlauben.<br />

Während bei Siedesalz nur wenige leistungsfähige Lieferanten am Markt sind, finden sich eine größere<br />

Zahl an Anbietern für Steinsalz, was vor allem bei Engpasssituationen und den damit verbundenen<br />

Preissteigerungen von Bedeutung sein kann. Die Sieblinie ist nur eine von zahlreichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

die gem. RVS 12.04.16 an Tausalze gestellt werden, um einen Vergleich verschiedener Anbieter auf<br />

Basis eines definierten Qualitätsstandards ermöglichen. Weiters ist auf dieser Basis erstmals auch eine<br />

Überprüfung <strong>der</strong> gelieferten Qualität möglich, wodurch sich vertragsrechtlich Vorteile ergeben.<br />

Siebdurchgang [M-%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

min. zul.<br />

Korndurchmesser lt.<br />

RVS 12.04.16<br />

max. zul.<br />

Korndurchmesser lt.<br />

RVS 12.04.16<br />

20<br />

Siedesalz (Salinen Austria)<br />

Steinsalz (ohne RVS gemäße Ausschreibung)<br />

Steinsalz gemäß RVS (ESCO)<br />

10<br />

0<br />

Meersalz<br />

Industrielles Salz<br />

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 4 8 11,2 16 22,4 31,5 63<br />

Korndurchmesser [mm]<br />

Abb. 22: Sieblinien von Natriumchlorid verschiedener Hersteller und Grenzwerte gemäß RVS 12.04.16

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