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Bruun Rasmussen

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SPECIAL<br />

sich die Inhaber vieler Familienunternehmen<br />

um ihre Nachfolge sorgen<br />

müssen, hat Jesper <strong>Bruun</strong> <strong>Rasmussen</strong><br />

also gleich zwei qualifizierte<br />

Kandidaten zur Auswahl. Wer einmal<br />

in seine Fußstapfen treten soll, hat er<br />

noch nicht festgelegt. „Ich werde<br />

immer gefragt, aber noch ist nichts<br />

entschieden", erklärt der Senior<br />

ebenso amüsiert wie geheimnisvoll.<br />

Auch die Möglichkeit einer Teilung<br />

will er nicht ausschließen. Für den<br />

71-Jährigen gibt es derzeit keinen<br />

Grund, das Ruder voll und ganz den<br />

Jüngeren zu überlassen: „Ich bin in<br />

der glücklichen Lage, dass mein Hobby<br />

auch mein Beruf ist."<br />

Wer mit Kunst zu tun hat, sollte auch<br />

sammeln, meint der Chef des Hauses.<br />

Er selbst hat in jungen Jahren<br />

eine Sammlung chinesischen Porzellans<br />

angelegt, die er später verkaufte,<br />

um sich japanischer Keramik zuzuwenden.<br />

„Sammeln ist der beste<br />

Weg, um etwas zu lernen", sagt Jesper<br />

<strong>Bruun</strong> <strong>Rasmussen</strong>. Seine besondere<br />

Vorliebe gilt der Porträtmalerei<br />

des 18. und 19. Jahrhunderts. Inzwischen<br />

sind allerdings die privaten<br />

Wohnräume gut bestückt, und wer<br />

täglich mit Kunst zu tun hat, für den<br />

werden die großen Aha-Erlebnisse<br />

rar: „Heute stellt sich seltener das<br />

Gefühl ein: Das musst du haben."<br />

EXPANSION<br />

Jesper <strong>Bruun</strong> <strong>Rasmussen</strong> hat in den<br />

letzten Jahrzehnten durch stete Expansion<br />

das Auktionshaus zu dem<br />

gemacht, was es heute ist: ein modernes,<br />

vielspartiges Unternehmen,<br />

das im internationalen Konzert Beachtung<br />

bei Sammlern und Kunstfreunden<br />

in aller Welt findet. Am<br />

wichtigsten sei es, den Markt genau<br />

zu kennen und Trends zu spüren,<br />

sagt er. Dabei hatte bereits sein Vater<br />

Arne eine ausgesprochen glückliche<br />

Hand, als er den Firmensitz 1947 erwarb.<br />

Heute unfassbar: Das Gebäude<br />

an der Bredgade (deutsch: Breite<br />

Straße) sollte nach dem Krieg im Zuge<br />

einer Stadtsanierung eigentlich<br />

Der Blick nach China: Chu Teh-Chun,<br />

1920 in der chinesischen Provinz Jiang-<br />

su geboren, kam 1955 nach Paris und<br />

nahm 1981 die französische Staatsbür-<br />

gerschaft an. Seine „Komposition" aus<br />

1959 erzielte bei <strong>Bruun</strong> <strong>Rasmussen</strong> im<br />

Jahre 2004 einen Hammerpreis von<br />

1,65 Millionen Kronen (221.000 Euro)<br />

Die Kauffreude russischer Sammler<br />

macht sich auch in Kopenhagen be-<br />

merkbar. Ihnen hatte <strong>Bruun</strong> <strong>Rasmussen</strong><br />

im Jahre 2011 einen besonderen Lecker-<br />

bissen zu bieten: eine Marktszene von<br />

Alexander Vladimirovich Makowsky<br />

(1869-1924). Für umgerechnet 135.000<br />

Euro fand das 1918 entstandene Gemäl-<br />

de einen Liebhaber<br />

Andy Warhol nahm 1985 Königin Mar-<br />

garethe II. von Dänemark in seinen Por-<br />

trätzyklus „Regierende Königinnen" auf.<br />

2011 wurde es – mutmaßlich von einem<br />

Monarchisten – für 420.000 Kronen<br />

(56.000 Euro) ersteigert. Für den stol-<br />

zen Preis gab’s auch ein wenig Diaman-<br />

tenstaub dazu<br />

Dieses Bild ersetzt manche Telenovela:<br />

Höchst dramatisch geht es zu auf dem<br />

Gemälde „Feuer in Staalstræde in<br />

Odense" von Erik Henningsen (1855-<br />

1930) zu. Für 13.600 Euro wurde es in<br />

der Februar-Auktion verkauft. Vorbesit-<br />

zer war eine Feuerversicherung<br />

abgerissen werden. Er erwarb es zu<br />

einem äußerst günstigen Preis. Das<br />

1794 im klassizistischen Stil errichtete<br />

Gebäude ist seither Herz und Renommierstück<br />

des Unternehmens.<br />

Zwischen den königlichen Schlössern<br />

Rosenborg und Amalienborg<br />

gelegen, ist es ein gesellschaftlicher<br />

Treffpunkt der kunstinteressierten<br />

Gesellschaft. In den eleganten Räumen<br />

wird die hochwertige Kunst<br />

ausgestellt und versteigert, quasi<br />

unter den Augen von Christian X.,<br />

denn der König scheint auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite –<br />

hoch zu Ross in Bronze gegossen –

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