Die Depression des Mannes – eine eigenständige Erkrankung?
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
<strong>Die</strong> <strong>Depression</strong> <strong>des</strong> <strong>Mannes</strong> <strong>–</strong> <strong>eine</strong><br />
<strong>eigenständige</strong> <strong>Erkrankung</strong>?<br />
Dr. J. Acker, MBA<br />
Oberarzt <strong>–</strong> Klinikum Nürnberg<br />
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Nervenheilkunde<br />
Schlafmediziner, Ernährungsmedizin<br />
Problemzonen <strong>des</strong> <strong>Mannes</strong><br />
• Verlust der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit<br />
• Präventions- und Vorsorgeverweigerung<br />
• Krankheit (akut und chronisch, körperlich wie psychisch)<br />
• Erfolgsdruck im Beruf und Privatleben („Leistungsträger“)<br />
• Jugendlichkeit - Probleme mit dem Älterwerden („Anti-Aging“)<br />
• Scheidungsmänner/Trennungsväter<br />
• Alleinstehende (einsame) Männer<br />
• Arbeitslosigkeit und ihre sozialen, psychischen und somatischen<br />
Folgen<br />
• Erfolglose Männer („Karriere-Knick“)<br />
• Beziehungsprobleme (als Single, in der Ehe, außerehelich)<br />
Gross, 2006<br />
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<strong>Die</strong> 10 häufigsten Diagnosen bei Männern<br />
• Lebendgeborene<br />
• Psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch Alkohol<br />
• Angina pectoris<br />
• Chronisch ischämische Herzkrankheit<br />
• Leistenhernie<br />
• Akuter Myokardinfarkt<br />
• Schlafstörungen<br />
• Bösartige Neubildungen Lunge und Bronchien<br />
• Herzinsuffizienz<br />
• Verletzung Gehirn (intrakraniell)<br />
Gross 2006, Krankenhausentlassungen nach ICD 10<br />
Sind Männer seltener depressiv?<br />
<strong>Depression</strong>raten nach Geschlecht und Alter<br />
Möller-Leimkühler, Gynäkologe, 2008<br />
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Ambulante Patienten mit affektiven Störungen<br />
je 100.000 GKV-versicherte Patienten, 2009<br />
Suizidraten im Bun<strong>des</strong>vergleich<br />
(pro 100.000 Einwohner)<br />
BASYS, Gesundheit<br />
Gesundheitsatlas Bayern 2011<br />
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<strong>Depression</strong> <strong>–</strong> bei Männern unterdiagnostiziert?<br />
Möller-Leimkühler, 2008<br />
Eingeschränktes Wohlbefinden <strong>–</strong> Weg zur<br />
<strong>Depression</strong>?<br />
Männer werden anders depressiv:<br />
Umweg über Stress, Aggressivität und<br />
Alkoholmissbrauch<br />
Möller-Leimkühler, Nervenarzt 2007<br />
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Risikofaktoren Männer<br />
<strong>Depression</strong> <strong>–</strong> psychosoziale Risikofaktoren<br />
• Niedriger Status<br />
• Alleinlebend<br />
• Scheidung-Trennung<br />
• Arbeitslosigkeit<br />
• Pensionierung<br />
• Gratifikationskrisen<br />
• Chronische<br />
<strong>Erkrankung</strong>en<br />
Risikofaktoren Frauen<br />
• Niedriger Status<br />
• Niedriges<br />
Bildungsniveau<br />
• Hausfrau/Ehefrau/Mutter<br />
• All<strong>eine</strong>rziehende Mutter<br />
• Geringe soziale<br />
Unterstützung<br />
• Pflege von Angehörigen<br />
• Sexueller Missbrauch<br />
(Kindheit)<br />
Möller-Leimkühler, Nervenarzt 2007<br />
<strong>Depression</strong> <strong>des</strong> <strong>Mannes</strong> <strong>–</strong> neue Kriterien?<br />
Burnout: berufliches Überengagement<br />
Zunehmend Ärger-Attacken<br />
Impulsivität<br />
Verdeckte oder offene Feindseligkeit<br />
Suchtmittelkonsum (Nikotin, Alkohol, Sport…)<br />
Andere für eigene Probleme verantwortlich machen<br />
Vermehrter sozialer Rückzug<br />
Forderungen nach Autonomie<br />
Abstreiten von Kummer und Traurigkeit<br />
„Ich kann das schon allein“-Syndrom<br />
Ab- oder zunehmen<strong>des</strong> sexuelles Interesse<br />
Ausgeprägte Selbstkritik<br />
Versagensängste <strong>–</strong> Unruhe - Agitiertheit<br />
Konzentrations-, Schlaf- und Gewichtsprobleme<br />
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Kultur oder Gene?<br />
Gross 2006<br />
Alkoholkonsum in den letzten zwölf Monaten<br />
ESA-Studie 2006, Küfner 2010<br />
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Web-gestützt gegen Männer-<strong>Depression</strong><br />
• Moderne Psychoedukation hilft<br />
zurückhaltenden Erkrankten?<br />
www.hausmed.de<br />
Tagesklinik für Männer <strong>–</strong><br />
TK Warendorff<br />
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Wiener Erklärung über die Gesundheit von<br />
Männern und Jungen in Europa (2005)<br />
• Männergesundheit ist ein <strong>eigenständige</strong>r<br />
und wichtiger Bereich<br />
• Einstellungen von Männern in<br />
Gesundheitsfragen müssen erfasst<br />
werden<br />
• Investitionen in Männer-orientierte<br />
Gesundheitsversorgung sind erforderlich<br />
• Eine koordinierte Gesundheits- und<br />
Sozialpolitik für Männer sollte entwickelt<br />
werden<br />
Männliche Identität und Gesundheit<br />
acker@klinikum-nuernberg.de<br />
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