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Baggerseen - Bund

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Vorwort orwort<br />

Durch die Vielzahl von Kiesabgrabungen entwickelt sich das Tal des Rheins immer mehr zu einer Art<br />

“Schweizer Käse”. Die Forderungen der Abgrabungsindustrie nach großzügigen Ausweisungen von<br />

Abbaugebieten werden dabei nur selten hinreichend mit den Belangen des Allgemeinwohles abgewogen.<br />

Zahlreiche Umweltprobleme sind die Folge. Renaturierte Auskiesungsgewässer stellen andererseits<br />

bisweilen ein Eldorado für seltene Pflanzen und Tiere dar. Zugleich bieten <strong>Baggerseen</strong><br />

Erholungssuchenden und Wassersportlern beliebte Freizeitmöglichkeiten.<br />

Dieses Spannungsfeld zwischen Ressourcenverschwendung und Naturschutz war Thema einer Fachtagung,<br />

die der <strong>Bund</strong> für Umwelt und Naturschutz Deutschland LV NW e.V. (BUND) im August 2000<br />

in Düsseldorf veranstaltete. Die Fachtagung fand in Kooperation mit der Biologischen Station<br />

Urdenbacher Kämpe e.V. und der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) statt.<br />

Etwa 70 Fachleute aus Verwaltungen, Naturschutzverbänden und Industrie diskutierten<br />

Konfliktlösungsmöglichkeiten. Die wesentlichen Inhalte der Vorträge werden in diesem Tagungsreader<br />

zusammengefasst. Dabei<br />

wird deutlich, dass wir<br />

noch weit von einem<br />

nachhaltigen und ressourcenschonendenWirtschaften<br />

in Einklang mit den<br />

natürlichen Lebensgrundlagen<br />

entfernt sind. Nicht<br />

nur, dass wertvolle Auenbereiche<br />

den Abgrabungen<br />

geopfert werden. <strong>Baggerseen</strong><br />

stellen auch eine<br />

potenzielle Gefahr für den<br />

Grund- und Trinkwasserschutz<br />

dar. Bei der Erteilung<br />

von Auskiesungsgenehmigungen<br />

wurde bislang<br />

die nachfolgende Nutzung<br />

oftmals nicht geregelt. Das Ergebnis ist dann häufig die die sogenannte “Rheinische Fruchtfolge”<br />

(Ackerbau-Auskiesung-Wiederverfüllung-Bebauung). Sie führt letztendlich zu Ressourcenverschwendung<br />

und Flächenfraß.<br />

Neben Vorträgen zu Beispielen aus dem Kreis Mettmann, vom Niederrhein und der Weseraue nahmen<br />

die Tagungsteilnehmer aber auch die örtliche Situation in Augenschein. Im Rahmen einer<br />

Exkursion wurden verschiedene <strong>Baggerseen</strong> angesteuert. Beispielhaft konnten hier die Konflikte<br />

zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung sowie die Qualität von Rekultivierungen aufgezeigt und<br />

diskutiert werden. Auch diese Beispiele werden in dem vorliegenden Bericht skizziert.<br />

Der aktuelle Verbrauch abiotischer Rohstoffe und dessen ökologische Folgen machen ein radikales<br />

Umdenken erforderlich. Wir hoffen, dass diese Fachtagung hierzu einen kleinen Beitrag leisten<br />

konnte.<br />

Dirk Jansen Elke Löpke<br />

BUND NRW e.V. Biologische Station Urdenbacher Kämpe e.V.<br />

Quelle: Landesumweltamt, Gewässergütebericht 2000, S.257<br />

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