Schönefelder Bote - Bürgerverein Schönefeld eV
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<strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> <strong>Bote</strong><br />
D i e B ü r g e r z e i t u n g f ü r L e i p z i g - S c h ö n e f e l d<br />
H<br />
_______________________________________________________________________________________<br />
e r a u s g e g e b e n v o m B ü r g e r v e r e i n S c h ö n e f e l d e . V .<br />
_______________________________________________________________________________________<br />
03. Jahrgang - Nr. 12 Mai / Juni 2013<br />
„Schneeflocke“ im historischen Rosengarten im Mariannenpark<br />
Interessierte bei der Einweihung des dritten<br />
Rosenbeetes<br />
Lesen Sie mehr<br />
Einbruch und Einbruchsversuch S. 3<br />
Teil III der Völkerschlacht-Reihe:<br />
Die Situation bis zum Herbstfeldzug. S. 4<br />
Bilderrätsel - ohne Preis? S. 6<br />
Stadtteil-Portrait: Hommage<br />
an eine <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> Straße S. 8<br />
Geocaching? 8. Teil –<br />
Zahlen und Fakten S. 10<br />
<strong>Schönefeld</strong> blüht weiter auf! Pünktlich mit<br />
Frühlingsbeginn wurde das dritte Rosenbeet im<br />
historischen Rosengarten des Mariannenparks in<br />
<strong>Schönefeld</strong> mit der leuchtendweißen, halbgefüllten<br />
Sorte „Schneeflocke“ bepflanzt. Zur Einweihung<br />
dieses Beetes hatte die Stiftung „Bürger für Leipzig“<br />
Interessierte am 19. April in den Rosengarten<br />
eingeladen.<br />
Die Stiftung setzt sich bereits seit ihrer Gründung<br />
2003 für bürgerschaftliches Engagement in<br />
Leipzig ein und fördert somit die Entwicklung der<br />
Stadt, ihre Kultur, ihre Umwelt und ihren sozialen<br />
Zusammenhang. Aktuell laufen u.a. die Projekte<br />
„Musik macht schlau“ zur Unterstützung musikalischer<br />
Kinder, „Eine Bank für Leipzig“ zur Instandsetzung<br />
von Sitzgelegenheiten in Parks und Gärten und<br />
schließlich, betrieben mit besonderem Herzblut,<br />
das am 29. Oktober von Bundesumweltminister<br />
Peter Altmaier mit dem Deutschen Naturschutzpreis<br />
ausgezeichnete Projekt „Ein Garten für Leipzig“.<br />
Gemeinsam mit dem Amt für Stadtgrün und<br />
Gewässer hat die Stiftung unter dem Motto<br />
„Schneewittchen für Marianne“ seit 2011 um Spenden<br />
zur Sanierung des historischen Rosengartens<br />
geworben. Und das mit Erfolg: Denn 674 blühende<br />
Rosenstöcke werden im Sommer die Spaziergänger,<br />
darunter auch die Paten der Rosenstöcke, erfreuen.<br />
Fortsetzung auf Seite 2
2 Aktuell<br />
Fortsetzung von Seite 1 http://www.buergerfuerleipzig.de<br />
Email: post@buergerfuerleipzig.de<br />
Eine Rosenpatenschaft kann man für 25 Euro bei<br />
der Stiftung „Bürger für Leipzig“ erwerben. Für 36<br />
Rosenstöcke werden noch Paten gesucht.<br />
Regina Liebold (li.) vom Vorstand der Stiftung<br />
„Bürger für Leipzig“ mit spontanen Paten der<br />
„Schneeflocke“ beim Angießen<br />
Nach Entwürfen von Leberech Migge wurde der<br />
Mariannenpark 1928 als erster Leipziger Volkspark<br />
fertiggestellt. Als letzter Teil entstand der Rosengarten<br />
des Gartendirektors Hermann August Molzen. Seiner<br />
Idee – die lebhafte Inbesitznahme der Parkanlage<br />
durch die Leipziger Bürger – nimmt sich nunmehr<br />
die Stiftung „Bürger für Leipzig“ in dem beachtlichen<br />
Projekt an.<br />
Wie in fast jeder denkmalgeschützten Parkanlage<br />
Leipzigs, können auch im Mariannenpark neben<br />
den Rosenpatenschaften auch Bank- und<br />
Baumpatenschaften übernommen werden. Für<br />
ein blühendes und grünendes Leipzig ist die<br />
Stiftung auch auf Ihre Hilfe angewiesen. Für 25€<br />
kann die Pflanzung und Pflege einer Rose im<br />
Mariannenpark für zehn Jahre gesichert werden.<br />
Eine solche Patenschaft kann Ihnen, aber ebenso<br />
Ihren Nächsten im Rahmen von Geburtstagen oder<br />
anderen Anlässen eine Freude machen. Denn Sie<br />
werden wissen, dass der Stadt etwas Gutes getan<br />
wurde. Wie die Stiftung als kleiner Anreiz berichtet,<br />
werden die „edlen Spender namentlich auf den<br />
Webseiten www.buerger-fuer-leipzig.de und www.<br />
garten-leipzig.net gewürdigt. Auf Wunsch erhalten<br />
sie einen attraktiven Geschenkgutschein oder eine<br />
Patenschaftsurkunde.“<br />
Bei Interesse an ehrenamtlichen Engagement oder<br />
einer Patenschaft können Sie sich an die Stiftung<br />
wenden.<br />
Stiftung „Bürger für Leipzig“<br />
Dorotheenplatz 2<br />
04109 Leipzig<br />
Tel. 0341 - 960 15 30<br />
Spendenkonto<br />
Stiftung Bürger für Leipzig, Spendenkonto: 110 110<br />
110 1, BLZ: 860 555 92, Sparkasse Leipzig<br />
Kennwort: Rosenpatenschaft<br />
Neue Bäume braucht die Stadt!<br />
Freilich: Eine symbolische Geste. Frau Angelika<br />
Freifrau von Fritzsch, Leiterin des Amtes für<br />
Umweltschutz, setzte am 13. März im Kohlweg 2<br />
den ersten von 18 neuen Feldahornbäumen, die auf<br />
den Ikea-trächtigen Namen Elsrijk, einem typischen<br />
Allee-Baum, hören. Symbolisch in doppelter Hinsicht:<br />
Erstens ein Plädoyer für das Frühjahr, das sich etwas<br />
Zeit gelassen hatte. Zweitens und primär aber eine<br />
erste Aktion im Rahmen des Luftreinhalteplanes des<br />
Amtes für Umweltschutz.<br />
Bäume am Kohlweg<br />
Bis zum Ende des Jahres sollen insgesamt<br />
400 neue Bäume gepflanzt worden sein. Der<br />
<strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> Kohlweg war nur der Auftakt, es<br />
folgen u.a. Yorck-, Prager- oder Mockauer Straße.<br />
Die Bäume sollen des Weiteren verwahrloste oder<br />
neue Standorte aufwerten. Bäume als Indikator für<br />
Lebensqualität: Sie spenden Schatten, hemmen<br />
die Luftverschmutzung, binden Kohlendioxid. Und<br />
sie sind auch noch schön anzusehen. Fördernd für<br />
die Gemütsverfassung. Regen an zu dichterischer<br />
Versunkenheit.<br />
Die Stadt Leipzig hat bereits im Dezember 2009<br />
einen 48 Maßnahmen umfassenden Luftreinhalteplan<br />
verabschiedet. Bislang konnte die am 1. März<br />
2011 eingerichtete Umweltzone den Rußanteil im<br />
Feinstaub bereits nachweislich senken. Darüber<br />
hinaus kann jeder selbst zur Erhaltung unserer<br />
Umwelt beitragen. jb
Aktuell 3<br />
Brachialer Einbruch am<br />
Stannebeinplatz<br />
Seinen kleinen Tabakwarenladen „Zur Windmühle“<br />
führt Mohamad Kurshied, von seinen Stammkunden<br />
„Mo“ genannt, seit zehn Jahren. Als er Mitte März<br />
seinen Arbeitstag beginnen wollte, erlebte er eine<br />
böse Überraschung: überall zersplittertes Glas und<br />
ein verwüstetes Geschäft. Unbekannte Einbrecher<br />
waren mit brachialer Gewalt vorgegangen. Sie<br />
hatten die Außenjalousie aufgehebelt und die mit<br />
Sicherheitsglas versehene Eingangstür mit einer<br />
Brechstange aufgebrochen.<br />
„Mo“ vor seinem Laden<br />
Abgesehen hatten sie es vor allem auf teure<br />
Alkoholika, ließen aber auch die Mars- und Bounty-<br />
Riegel sowie Kaugummi mitgehen. Der Schaden<br />
insgesamt mehr als 2000 Euro. Zum Glück nimmt<br />
Mohamad Kurshied seit Jahren Zigaretten und<br />
Tabakwaren mit nach Hause, sonst wäre der Schaden<br />
noch höher gewesen.<br />
Natürlich hat er seiner Versicherung den Einbruch<br />
samt Folgeschaden umgehend gemeldet, sowie<br />
Fotos und die erforderlichen Papiere erbracht. Doch<br />
auf die Regulierung seines Schadens wartet er bis<br />
heute.<br />
Nun fragt er sich, wieso niemand auf den Lärm<br />
reagiert hat. Anwohner hatten sich erst kürzlich<br />
darüber beschwert, dass einige Kunden vor seinem<br />
Laden ihr Bier trinken, was sie als störend empfanden.<br />
Nun gibt es kein Bier mehr bei ihm.<br />
Aber war dieser freche Einbruch überhörbar?<br />
Warum kam keiner auf die Idee, die Polizei zu<br />
alarmieren? Fragen, die man sich eigentlich<br />
nicht stellen dürfte, leben wir doch alle in einer<br />
Nachbarschaft, in der man ein Auge auf den anderen<br />
haben sollte. rr<br />
Einbruchsversuch in der Gorkistr.<br />
Zum Glück war die Nachbarschaft der Gorkistr.<br />
72 wachsamer. Ende April wollte ein junger<br />
Mann in die „Hamster-Ecke.de“ einbrechen. Er<br />
dachte wohl, in einem Computer-Service und<br />
An- & Verkauf - Laden läßt sich gut Beute machen.<br />
Mit einer Mini-Brechstange versuchte er am Sonntag<br />
Nachmittag, direkt an der Hauptstraße die Ladentür<br />
zu öffnen.<br />
Hamster-Ecke.de<br />
Aber womit er nicht rechnete, noch bevor die<br />
Alarmanlage losheulen konnte, wurde er von<br />
aufmerksamen Anwohnern beobachtet. Diese riefen<br />
sofort die Polizei und der junge Mann wurde auf<br />
frischer Tat ertappt. Somit kam der Ladeninhaber mit<br />
dem Schrecken davon. Da allerdings der Täter schon<br />
bei der Staatsanwaltschaft bekannt war, wurde er<br />
wieder laufen gelassen. Laut Aussage der Polizei<br />
kommt er nach dem nächsten Vergehen sofort<br />
ins Gefängnis. Hoffentlich schafft er es nicht, beim<br />
nächsten Vergehen. Vielleicht ist dann ein anderer<br />
kleiner Laden in <strong>Schönefeld</strong> sein Opfer!<br />
Also passen Sie auf und melden Sie ungewöhnliche<br />
Vorgänge, ihre Nachbarn werden es ihnen danken!<br />
Auch die „Hamster-Ecke.de“ dankt an dieser Stelle<br />
den umsichtigen und wachsamen Nachbarn! dg<br />
Bracker & Müller<br />
Steinmetzbetriebe<br />
Grabmale konsequent preiswert!<br />
Gewerbegebiet Nordost<br />
Föpplstr. 17; 04347 Leipzig<br />
Tel. 03 41 - 2 34 96 35<br />
Mo. 14 - 17 Uhr + Mi. 9 - 13 Uhr<br />
+ nach telefonischer Vereinbarung<br />
www.steinmetz-aus-leipzig.de
4 Aktuell<br />
Die Situation bis zum Herbstfeldzug.<br />
Teil III der Völkerschlacht-Reihe.<br />
Alle Ereignisse rund um die Völkerschlacht sind<br />
von einem Schleier schulmeisterlicher Ereignisse<br />
umgeben. Gern fragen die Geschichtslehrer noch<br />
immer nach Napoleons glänzendem Sieg bei<br />
Austerlitz.<br />
„Und, wann war Austerlitz, hier vorn, du in der<br />
ersten Reihe, du Nichtsnutz?“ So fragen diese<br />
Lehrer. Ihre Brillengläser funkeln über die Reihen<br />
verängstigter Schüler. „ … 1805, Herr Lehrer, 2.<br />
Dezember…“, antwortet zitternd die gebrechliche<br />
Stimme des bleichen Schülers.<br />
„Das musst du doch im Schlaf wissen, du<br />
Pflaume!“ Nach dem Rheinbund fragen solche<br />
Lehrer (erkennen Sie solche Lehrergestalten<br />
wieder?), nach Jena und Auerstedt, nach Stein und<br />
Hardenberg und den Preußischen Reformen, nach<br />
der Kontinentalsperre. Nein, die Schlacht bei den<br />
Thermophylen gehört hier ebenso wenig hin wie<br />
Königgrätz. Nach dem Russlandfeldzug fragen die<br />
Lehrer: Borodino, Kutusow, der alte und weise Held.<br />
Man kann ja wunderbar bei Tolstoi nachlesen. Nur<br />
wird so ein Bezug im Unterricht oft versäumt.<br />
Dieses Bildes mögen die Spanier gedenken, wenn<br />
es um die napoleonischen Kriege geht… - Francisco<br />
di Goyas „Die Erschießung der Aufständischen“<br />
(Madrid, Museo del Prado)<br />
Überhaupt erscheint uns Geschichte als Abfolge<br />
bruchstückhafter Momente. In Polen würden die<br />
Schüler den Patriotismus des Jahres 1806 betrachten,<br />
in Spanien den spanischen antinapoleonischen<br />
Widerstand, in Österreich den Freiheitskampf<br />
der Tiroler Bauern um den tragisch gescheiterten<br />
Andreas Hofer.<br />
… und dieses Bildes unsere südlichen Nachbarn<br />
- Joseph Anton Kochs „Der Tiroler Landsturm im<br />
Jahre 1809“ (Innsbruck, Tiroler Landesmuseum<br />
Ferdinandeum)<br />
In Deutschland aber wird man sich besonders<br />
des in der Völkerschlacht bei Leipzig gipfelnden<br />
Herbstfeldzuges von 1813 erinnern. Der<br />
Frühjahrsfeldzug hatte keine klare Entscheidung<br />
herbeigeführt, wohl aber gezeigt, dass Napoleon nicht<br />
unschlagbar war – man denke nur an den „Mythos“<br />
Großgörschen. Preußen und Russland hatten Seite<br />
an Seite auf deutschem Territorium gekämpft und<br />
die Truppen Napoleons ostwärts, hinter die Elbe,<br />
zurückgedrängt. England indes kämpfte mit der<br />
Marine in Übersee und unter Wellingtons Kommando<br />
auf spanischem Festland.<br />
Ein von französischer Seite immer weiter<br />
verzögerter Waffenstillstand sollte beiden Seiten zur<br />
Verstärkung der Truppen dienen. Doch hatte Napoleon<br />
sich diesmal verkalkuliert: Deutlich gestärkt und mit<br />
einer Überlegenheit der Truppenstärke gingen die<br />
Alliierten – Österreich hatte sich zudem der Koalition,<br />
zuerst zögernd abwiegend, angeschlossen – aus der<br />
kampflosen Zeit hervor. Erstmals stand Napoleon<br />
einer Koalition aller europäischen Großmächte<br />
gegenüber. Russland (und nicht wenige Europäer)<br />
setzte Hoffnung in den jungen, noch recht liberalen<br />
Zaren Alexander I. und den alternden Strategen<br />
Kutusow an seiner Seite; in England, wo man<br />
vielleicht von einer kleinen, personengebundenen<br />
Krise der Monarchie sprechen könnte, vertraute man<br />
Wellington zu Land und Nelson zu See; in Österreich<br />
war Metternich (wenngleich aus anderen Motiven –
Aktuell 5<br />
ihm galt es, Frankreich durchaus nicht zu schwächen<br />
und dabei die Verhinderung eines deutschen und<br />
italienischen Nationalstaates zu verhindern) endlich<br />
der Überzeugung, es sei das Beste, sich der Allianz<br />
anzuschließen. Im Frühjahr bereits war auch in<br />
Preußen König Friedrich Wilhelm III. entschlossen,<br />
den Kampf gegen Napoleon zu wagen, vorbereitet<br />
durch die Militärreformen Scharnhorsts und das<br />
militärische Geschick des Marschalls Blücher.<br />
„Marschall Vorwärts“, Gebhard Leberecht von<br />
Blücher. Ist Ihnen aufgefallen, dass Feldherren auf<br />
Gemälden niemals lächeln?<br />
Die Alliierten teilten nun ihre Armee für den<br />
Herbstfeldzug in drei Segmente: Eine Hauptarmee<br />
(die böhmische) wurde von Feldmarschall<br />
Schwarzenberg, aus dem Süden kommend, geleitet;<br />
Bernadotte, der ehemalige französische Marschall<br />
und spätere König Schwedens, führte die Nordarmee,<br />
Blücher aber die östlich der französischen Truppen<br />
stehende schlesische Armee.<br />
„Und, wie ging es weiter?“<br />
Wieder schaut der Lehrer in die Klasse. Es ist<br />
mucksmäuschenstill. Denn einen kurzen Abriss des<br />
Herbstfeldzuges und aktuelle Ankündigungen für<br />
das Jubiläumsjahr 2013 werden erst in der nächsten<br />
Ausgabe des „<strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> <strong>Bote</strong>n“ zu finden sein. jb<br />
25. 5. 2013, 12.00–18.00 Uhr<br />
Bürgerfest am Völkerschlachtdenkmal<br />
Das Staatsarchiv Leipzig informiert über seine<br />
Ausstellung »Die Völkerschlacht bei Leipzig. Ereignis<br />
und Erinnerung« (ab Sept. 2013)<br />
NICHT VERGESSEN!<br />
Himmelfahrtsausflug! Motto:<br />
„Wir sind mit dem Radel da!“<br />
Wer ist am 9. Mai 2013 mit dabei?<br />
Mit dem Drahtesel geht es über den Auensee,<br />
die Domholzschänke bis Kleinliebenau und zurück.<br />
Natürlich wird zwischendurch immer mal ein<br />
„Tankstop“ eingelegt. Denn jeder Motor braucht<br />
ja bekanntlich Kraftstoff! Bringt also die nötige<br />
Stimmung für den Herrentag mit!<br />
Ein buntes, farbenfrohes Outfit oder der klassische<br />
Zylinder kann auch nicht schaden.<br />
Treffpunkt: <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Schönefeld</strong> e.V.<br />
Zeit: 10.00 Uhr<br />
Eine kurze Anmeldung beim <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Schönefeld</strong><br />
(siehe Rückseite der Zeitung) wäre hilfreich, damit wir<br />
wissen wie viele Radfahrer dabei sind.<br />
Hinweis: Wenn es regnen sollte, fällt der Ausflug<br />
im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser! Was wir<br />
natürlich nicht hoffen?)<br />
Illustration: Renate Michael
6 Aktuell<br />
Bilderrätsel - ohne Preis?<br />
Seit Anfang des Jahres hängen in Leipzig noch<br />
Wahlplakate von der OBM-Wahl 2013. Bei einem<br />
kurzen Spaziergang, Ende April, durch <strong>Schönefeld</strong><br />
habe ich noch 6 Plakate entdeckt, auf den Bildern<br />
sehen Sie 3 davon. Slogans wie: „Vielseitig-<br />
Sozial-Erfolgreich“ oder „Leipzig.Sauber.<br />
Sicher.“ zieren immer noch die Wiesen und<br />
Laternen.<br />
Bautzner Straße<br />
Berthold-Brecht-Straße<br />
Waldbaurstraße 2A<br />
04347 Leipzig<br />
Telefon Tag & Nacht (03 41) 24 41 44<br />
Telefax (03 41) 24 41 45<br />
Sollen die Schilder erfolgreich bis zur nächsten<br />
OBM-Wahl 2020 hängen bleiben? Wäre Leipzig<br />
sauberer wenn Horst gewonnen hätte? Hängen<br />
die Schilder nur noch zum Frust? Oder wurden<br />
sie einfach nur vergessen? Haben Sie auch noch<br />
Wahlplakate in Leipzig entdeckt? Wer macht sie jetzt<br />
weg? Wer darf das Entfernen bezahlen?<br />
Leider kann bei diesem Rätsel keiner gewinnen.<br />
Sondern allgemein, verlieren wir wohl Alle.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Bürgerverein</strong> <strong>Schönefeld</strong> e.V.<br />
Michael Reinhardt<br />
Ossietzkystr. 1, 04347 Leipzig<br />
Tel.: 0341 - 9273544<br />
E-Mail: stadtteil@bv-schoenefeld.de<br />
Berthold-Brecht-Straße<br />
Ostern ist zwar vorbei, aber wer diese oder andere<br />
Wahl-Plakate noch in Leipzig fi ndet, darf sie behalten<br />
und seine Wohnung damit schmücken oder den<br />
nächsten Containerplatz. Viel Spaß! dg<br />
Chefred.: Daniel Gabler<br />
Redaktion: Johannes Bolte<br />
Renate Rothmann<br />
Lektorat: Uta-Maria Dickert<br />
Druck: Löhnert Druck, Markranstädt<br />
Aufl age: 4.200<br />
Haftungsausschluss: Die Redaktion haftet nicht<br />
für den Inhalt von Anzeigen, sowie für Texte<br />
und Bilder anderer Autoren.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint: Ende Juni
Aktuell 7<br />
Ein Votum für mehr<br />
Lebensqualität in Leipzig<br />
300 Tage „Leipzig<br />
weiter denken<br />
– Auf dem Weg<br />
zur nachhaltigen<br />
Stadt“ war das<br />
Motto unter dem<br />
das gleichnamige<br />
Projektteam Ende<br />
März interessierte<br />
Bürgerinnen<br />
und Bürger<br />
in die Leipziger Stadtbibliothek zur öffentlichen<br />
Zwischenbilanz eingeladen hatte.<br />
Eine zukunftsfähige Stadtentwicklung soll das<br />
integrierte Stadtentwicklungskonzept gewährleisten.<br />
Der Stadtrat beschloss dazu folgende strategische<br />
Ziele der Kommunalpolitik:<br />
Die Schaffung von Rahmenbedingungen<br />
– zum Erhalt und zur Neuschaffung von Arbeitsplätzen<br />
– für eine ausgeglichenere Altersstruktur<br />
– für Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern<br />
Ergänzt werden diese Schwerpunkte noch durch<br />
Stärkung der Bedeutung Leipzigs im Herzen Europas,<br />
der Stärkung der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit<br />
und der Lebensqualität unserer Stadt sowie der<br />
Sicherung der sozialen Stabilität.<br />
auf der Bilanzveranstaltung<br />
Zur Diskussion mit den zuständigen Bürgermeistern<br />
standen „Leben und Wohnen aller Generationen“,<br />
„Neue Energien für alte Häuser“, „Finanzierung“<br />
sowie die sich verändernde „Mobilität“ Leipzigs.<br />
Alle Vorhaben können aber nur gemeinsam mit den<br />
Bürgern unserer Stadt verwirklicht werden. So soll<br />
u.a. die Begegnung der Generationen mit Projekten<br />
wie Hoffeste, gemeinsames Kochen oder mobile<br />
Beete im Hof gefördert werden. Die energetische<br />
Sanierung alter Häuser dient der Energieeinsparung.<br />
Das sollte sowohl die Eigentümer, die Verwalter und<br />
die Mieter motivieren. Der Verkehrsentwicklungsplan<br />
sieht mehr Ladestationen für Elektrofahrzeuge vor.<br />
Aber auch bessere Parkmöglichkeiten, damit Familien<br />
mit Kinderwagen und auf den Rollator angewiesene<br />
Menschen beim Überqueren von Straßen nicht<br />
behindert werden. Die Leipziger Verkehrsbetriebe<br />
müssen ein Übriges dazu beitragen.<br />
Es ist an der Zeit, dass dem Leipzig weiter<br />
denken auch das weiter handeln folgt! Gemeint<br />
sind damit sowohl das zuständige Projektteam als<br />
auch jeder Bürger Leipzigs.<br />
Die Lebensqualität in Leipzig zu heben ist<br />
ein ehrgeiziges Ziel, das nur im Miteinander der<br />
Bürgerinnen und Bürger verwirklicht werden kann.<br />
Was für die Stadt gilt, ist auch für unser <strong>Schönefeld</strong><br />
Maßstab setzend. Jeder einzelne soll Verantwortung<br />
tragen, Interesse zeigen und Kommunikation<br />
suchen. Ansprechpartner sind die <strong>Bürgerverein</strong>e.<br />
Hier können Erfahrungen ausgetauscht und<br />
Anregungen weitergegeben werden. Das ist<br />
unter Bürgerbeteiligung und demokratischer<br />
Mitbestimmung zu verstehen. Wer nicht will, dass<br />
über seinen Kopf hin entschieden wird, ist herzlich<br />
eingeladen. rr<br />
Feiern in<br />
<strong>Schönefeld</strong> ...<br />
... wohnen bei der UNIT AS<br />
Frühlingsfest<br />
am 4. und 5. Mai, 10 bis 18 Uhr<br />
Kostenlose Servicenummer:<br />
0800 - 94 86 482<br />
www.wg-unitas.de
8 Stadtteil-Portrait<br />
Hommage an eine <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong><br />
Straße<br />
<strong>Schönefeld</strong>s Lebensader trug einst den Namen der<br />
schlesischen Hauptstadt Breslau. Heute heißt sie<br />
Ossietzkystraße. Die Zeit degradierte sie zu einer<br />
gewöhnlichen Durchgangsstraße.<br />
Neben dem Postamt, einem Fachwerkhaus<br />
aus dem Jahre 1814 machte ich meine ersten<br />
Gehversuche.<br />
Wenn die Straßenbahnlinie 17 mit ihren eleganten<br />
Niederflurwagen aus der damaligen Stettinerstraße,<br />
heute Gorkistraße, an der scharfen Friedhofskurve in<br />
die Breslauerstraße einbog, fuhr sie durch eine der<br />
belebtesten Straßen des alten <strong>Schönefeld</strong>.<br />
An schönen warmen Sommertagen standen die<br />
Badegäste dicht gedrängt in der modernen Linie17<br />
und der damaligen Linie 22, voller Erwartung auf<br />
die Badefreuden im damals brandneuen Freibad<br />
<strong>Schönefeld</strong>.<br />
An der Haltestelle Leostraße verpflegten sich ein<br />
paar Schlaue mit den knusprigen Kuchenrändern<br />
aus der Bäckerei Schubert. Eine ganze Handvoll<br />
gab‘s für 10 Pfennige.<br />
In der Breslauerstraße pulsierte das Leben. Dafür<br />
sorgten 34 Ladengeschäfte, davon 5 Bäcker, 2<br />
Fleischer, 6 Lebensmittelhändler, 4 Gaststätten und<br />
ein Kino.<br />
Der Mittelpunkt der Straße war das stark frequentierte<br />
kaiserliche Postamt aus dem Jahre 1905.<br />
Gegenüber der Post, versteckt im Grünen,<br />
liegt die katholische Kirche von 1928. Unter dem<br />
Altarraum befand sich eine Kegelbahn, die 1942 zum<br />
öffentlichen Luftschutzkeller umgebaut wurde. Der<br />
Schutzraum war bei jedem Fliegeralarm überfüllt.<br />
Die umliegenden historischen Häuser hatten keine<br />
Keller.<br />
Unser markantes Rathaus, früher mal mit<br />
Polizeiwache und Ratskeller, wurde 1905 von dem<br />
Leipziger Architekten Fritz Drechsler erbaut. Heute<br />
noch ein Hingucker!<br />
Seit Jahrhunderten steht das evangelische Pfarramt<br />
neben der weithin sichtbaren – mit einem Zwiebelturm<br />
bekrönten – <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> Gedächtniskirche von<br />
1820. Clara Wieck und Robert Schumann gaben sich<br />
hier 1840 das Jawort.<br />
Die vielen Trauungen, die noch zu meiner<br />
Jugendzeit in der Kirche vollzogen wurden, brachten<br />
uns Kinder nicht selten ein kleines Taschengeld.<br />
Wenn das Hochzeitspaar die große Kirchentreppe<br />
erreichte, griff der Bräutigam in die Hosentasche und<br />
warf mit generöser Handbewegung funkelnagelneue<br />
Pfennigstücke unter uns Kinder. Das führte oft zu<br />
Balgereien.<br />
Bis 1940 war an der Ecke Breslauer-/Zeumerstraße<br />
die alte Dorfschule.<br />
Postamt, Rathaus, Pfarramt und Schule um 1906<br />
Auf der gegenüberliegenden Seite der<br />
Breslauerstraße, an der vormals wasserreichen<br />
Parthe stand immer eine Wassermühle. Bis 1928<br />
drehten sich hier die Mahlwerke. Das ehemalige<br />
Mühlengebäude ist heute das älteste Haus in<br />
<strong>Schönefeld</strong>.<br />
Am Ende der Straße lag das <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong><br />
„Rittergut“ mit großem Landbesitz. Gleich links<br />
neben dem historischen Torbogen war der Kuhstall.<br />
Hier standen die „Produzenten“ der fettreichen Milch.<br />
Zweimal in der Woche holte ich frische, warme Milch.<br />
Zum Rittergut gehört auch ein neobarockes<br />
Schloss. Dies ließ die Gutsbesitzerin 1875 errichten.<br />
Der Vorgängerbau wurde 1813 während der<br />
Völkerschlacht ein Raub der Flammen.<br />
Die letzte Besitzerin des <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> Rittergutes,<br />
Clara Hedwig von Eberstein, gab 1882 den Auftrag<br />
zur Errichtung einer Familiengrabstätte in Form<br />
einer prächtigen Pyramide. Sie ist noch heute auf<br />
dem jetzigen Kirchengrundstück in <strong>Schönefeld</strong> zu<br />
besichtigen.<br />
Rückblickend ist es eine eindrucksvolle Straße, die<br />
Straße meiner Kindheit. Joachim Ronneberger
Ankündigungen und Vorstellungen 9<br />
Alt-<strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> Reklame<br />
In den 20er und<br />
30er Jahren setzte<br />
die „Reklame“ zu<br />
Höhenflügen an.<br />
Hervorragende<br />
Werbekunst<br />
entstand damals<br />
zwischen 1920<br />
und 1940. Die<br />
Typographie erhielt<br />
neue Formen und<br />
unterschied sich<br />
deutlich von dem<br />
bis dahin üblichen<br />
historischen Stil.<br />
Die Geschäftsleute<br />
ergriffen die<br />
Chance, für ihre<br />
Produkte und<br />
Dienstleistungen in<br />
Druckerzeugnissen<br />
zu werben. Ich habe<br />
von <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong><br />
Geschäften<br />
Werbeanzeigen<br />
aus dieser<br />
Zeit gefunden.<br />
In <strong>Schönefeld</strong> gab es viele gut geführte<br />
Einzelhandelsgeschäfte. Ältere <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> werden<br />
sich wehmütig an sie erinnern. Damals war das<br />
Einkaufen persönlicher als heute und viel gemütlicher<br />
ohne Stress. Beim Öffnen der Ladentür erklang in<br />
vielen Läden ein Glöckchen. Der Kaufmann, wenn<br />
er nicht gerade im Laden war, eilte sogleich in den<br />
Verkaufsraum und begrüßte seine Kunden.<br />
Das waren noch Zeiten!<br />
Liebe Leser des <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> <strong>Bote</strong>n, wenn<br />
Sie etwas über die Geschäfte und ihre Inhaber<br />
wissen, kleine Episoden, Anekdoten, liebenswerte<br />
„Macken“ von Geschäftsinhabern, wie z.B. deren<br />
Großzügigkeit beim „Anschreiben“, dann teilen Sie<br />
der Redaktion bitte Ihre Erinnerungen mit! Diese wird<br />
dann ihre Beiträge weiter leiten. Wenn Sie in Ihren<br />
Fotoalben Bilder aus der „guten, alten Zeit“ haben,<br />
die <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> Geschäfte zeigen, bitte sagen Sie<br />
uns das auch! Wir kopieren Ihre Fotos und können<br />
so diese Zeit für die Nachwelt dokumentieren und<br />
festhalten. Für uns, unsere Kinder und Nachfahren.<br />
Ganz herzlichen Dank!<br />
Joachim Ronneberger<br />
Und die Redaktion dankt Herrn Ronneberger für<br />
seinen unermüdlichen Einsatz, die Geschichte<br />
<strong>Schönefeld</strong>s zu bewahren.<br />
Fototour und Frühlingswanderung<br />
durch den Abtnaundorfer Park<br />
Der <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Schönefeld</strong> e.V. organisiert am<br />
Montag, den 27.Mai 2013, 16 - 18 Uhr für<br />
Interressierte eine Tour durch den Abtnaundorfer<br />
Park. Dabei sollen mit der Kamera schöne Frühlingsmotive<br />
eingefangen werden. Treff ist 16 Uhr am<br />
<strong>Bürgerverein</strong> <strong>Schönefeld</strong> e.V., Ossietzkystr. 1, 04347<br />
Leipzig. Bringen Sie Ihre Kamera mit, sie werden<br />
auch vor Ort fachlich beraten!<br />
Unkostenbeitrag: 2 € (<strong>Bürgerverein</strong>smitglieder 1 €)<br />
Bitte melden Sie sich im <strong>Bürgerverein</strong><br />
oder per Telefon unter 92 73 544 an!<br />
Vorstellung handgemachter<br />
Handwerkskunst „Rund ums Ei“<br />
Der <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Schönefeld</strong> e. V. lädt in Vorbereitung<br />
eines Woksshop`s im Herbst 2013 zu einer<br />
ersten Vorstellung der künstlerisch-kreativen<br />
Handwerkskunst „Rund ums Ei“ mit Frau Dagmar<br />
Wagenbreth für Montag, den 13. Mai 2013,<br />
14-16 Uhr in die <strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> Kleiderkammer,<br />
Clara-Wieck-Straße 8, 04347 Leipzig ein. Unter dem<br />
Motto: „Das Ei - Symbol für Neuanfang und Leben,<br />
deshalb kann man es zu jedem Anlass vergeben“<br />
besteht die Möglichkeit, die ausgestellten Stücke zu<br />
besichtigen und mit der Frau Wagenbreth zu den<br />
jeweiligen Handwerkstechniken ins Gespräch zu<br />
kommen.<br />
Wir haben für jede Situation<br />
das Richtige für Sie<br />
Kundendienstbüro Thoralf Obst<br />
Telefon 0341 23159838<br />
Telefax 0341 23159834<br />
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www.HUK.de/vm/Thoralf.Obst<br />
Gorkistraße 90, 04347 Leipzig<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.–Fr. 8.30–13.00 Uhr<br />
Mo., Di., Do. 14.30–18.00 Uhr<br />
sowie nach Vereinbarung
10 Ankündigungen und Vorstellungen<br />
Über 2 Millionen aktive Geocaches weltweit!<br />
Geocaching?<br />
8. Teil – Zahlen und Fakten<br />
Geocaching ist ein modernes Hobby oder ein Sport,<br />
bei dem weltweit nach Schätzen, sogenannten<br />
Geocaches gesucht wird. Hierbei geht es vorrangig<br />
nicht um Zahlen, sondern um den Spaß und<br />
das Abenteuer. Die Personen, die diesem Spiel<br />
nachgehen, werden Geocacher genannt. Man muss<br />
sich vorher kostenlos im Internet anmelden, z.B. bei<br />
www.geocaching.com (größte und bekannteste Seite).<br />
Am 28. Februar 2013 wurde bei Seattle in<br />
Australien der zweimillionste Cache aktiviert. Er<br />
heißt „Overwatch #1“ (GC46N4E) und er ist ein<br />
traditioneller Cache.<br />
Das heißt, dass weltweit über 2 Millionen Orte<br />
warten. Verstecke rund um den Erdball wollen<br />
gefunden werden. Darum an dieser Stelle ein paar<br />
interessante Zahlen und Fakten.<br />
weltweite Cache-Typen-Verteilung<br />
Geocaching lässt sich auf „Letterboxing“<br />
zurückführen, da wurde jedoch noch ohne GPS-<br />
Unterstützung, anhand von Hinweisen und Kompass<br />
gesucht. Letterboxing gab es nachweislich bereits<br />
1854 in Dartmoor und es ist dort nach wie vor populär.<br />
Ab den 1990er Jahren wurde zum ersten Mal<br />
das GPS-Signal verwendet, um die Genauigkeit der<br />
Discounter heißt nicht immer günstig!<br />
Richtige Fachberatung und<br />
günstige Preise gibt es bei uns!<br />
Computer-Service + An- & Verkauf<br />
diverse Dienstleistungen<br />
Gorkistraße 72 - 04347 Leipzig<br />
Telefon: 03 41 - 52 90 21 94 Fax: 03 41 - 59 40 34 17<br />
Montag - Freitag: 10 - 18 Uhr<br />
Koordinaten zu verbessern.<br />
Erst durch die Abschaltung der künstlichen<br />
Verschlechterung der Genauigkeit (Selective<br />
Availability) des GPS-Signals durch die US-<br />
Regierung am 2. Mai 2000 wurde der Einsatz der<br />
GPS-Geräte im privaten Einsatzgebiet praktikabel.<br />
Die bisherige Genauigkeit der Positionsbestimmung<br />
per GPS-Signal wurde für nichtmilitärische Nutzer<br />
von ca. 100 Meter auf etwa 10 Meter erhöht. Um diese<br />
Verbesserung zu feiern, schlug Dave Ulmer am 3.<br />
Mai 2000 in der Usenet-Newsgroup sci.geo.satellitenav<br />
unter dem Titel „The Great American GPS Stash<br />
Hunt“ vor, ein weltweites Spiel zu starten und an<br />
besonderen Orten Behälter mit Tauschobjekten und<br />
einem Logbuch zu verstecken.<br />
weltweite Geocache-Verteilung<br />
Noch am 3. Mai 2000 vergrub Dave Ulmer in der<br />
Nähe der Stadt Portland im US-Bundesstaat Oregon<br />
an der Position 45° 17′ 28″ N, 122° 24′ 48″ W einen<br />
schwarzen Plastikeimer, in dem er neben CDs,<br />
einer Videokassette, Geldscheinen, einem Buch<br />
und einer Steinschleuder auch eine Konservendose<br />
mit Bohnen hinterlegte. Innerhalb eines Tages nach<br />
der Veröffentlichung in der Newsgroup wurde der<br />
„Stash“ (englisch „Geheimversteck“, „geheimes<br />
Lager“) als erstes von Mike Teague gefunden. Drei<br />
Tage später erstellte dieser eine private Website, auf<br />
der er die wachsende Anzahl an Stashes und deren<br />
Koordinaten dokumentierte.<br />
Am 30. Mai 2000 wurde das Wort Geocaching
Ankündigungen und Vorstellungen 11<br />
zum ersten Mal in einer Newsgroup vorgeschlagen,<br />
um negative Assoziationen des Wortes Stash zu<br />
vermeiden. Am 2. September 2000 teilte Jeremy Irish<br />
mit, dass er unter der Adresse geocaching.com eine<br />
eigene Website zur Auflistung der Caches erstellt<br />
hatte. Diese übernahm alle bisherigen Eintragungen<br />
von der alten Seite, die Mike Teague aus Zeitgründen<br />
nicht weiter aktualisieren konnte.<br />
Der erste Cache in Deutschland wurde am 2.<br />
Oktober 2000 von Ferenc Franke südlich von Berlin<br />
versteckt und trägt den Namen First Germany.<br />
Beim Geocaching kann man mit Milliarden<br />
teurer Satellitentechnik „spielen“. Man kann in<br />
über 180 Ländern (184 von 193 Ländern) und in<br />
einer Gemeinschaft von mehr als fünf Millionen<br />
Geocachern diesem Hobby nachgehen. Seit dem<br />
Anfang im Jahr 2000 wurden über 242 Millionen<br />
„Gefunden-Eintragungen“ im Internet gezählt.<br />
Der höchste Cache befindet sich 370 Kilometer über<br />
der Erde, auf der Internationalen Raumstation (ISS).<br />
Er wurde am 12. Oktober 2008 von einem russischen<br />
Astronauten im russischen Segment angebracht.<br />
Der tiefste Cache befindet sich neben einer<br />
hydrothermalen Quelle am Meeresboden 2.300<br />
Meter tief in Arquipélago dos Açores, Portugal. Er<br />
wurde mit dem russischen Mir Unterwasserfahrzeug<br />
am 19. Juli 2002 abgelegt.<br />
Ein sogenannter TravelBug (siehe<br />
Bild) reiste 563.270.400 Kilometer<br />
weit, bevor er wieder von der ISS<br />
zurück zur Erde kam.<br />
Geocaches in der Antarktis wurden mehr als 175-mal<br />
gefunden.<br />
Es gibt über 125.000 Geocaches, die nur nachts<br />
zu finden sind. Geocacher müssen in der Regel<br />
mit Taschenlampen eine Spur von Reflektoren zum<br />
endgültigen Ziel folgen. Einige Reflektoren kann man<br />
nur mit UV-Licht sehen.<br />
Über 100 Geocaches auf der ganzen Welt sind nur<br />
mit Taucherausrüstung zu finden.<br />
Dutzende von sehr großen<br />
„GeoArt“-Kreationen (siehe Bild)<br />
schmücken den Globus. Die<br />
riesigen angelegten Entwürfe<br />
von Flugzeugen, Zügen, Aliens,<br />
Smiley-Gesichtern und mehr,<br />
kann man im Internet finden.<br />
6 Geocacher haben jeweils mehr als 50.000<br />
Geocaches gefunden.<br />
In den USA gibt es einen sogenannten „Cache<br />
Across America“ (Ganz Amerika Cache), in dieser<br />
Serie müssen Geocacher Hinweise aus Geocaches<br />
in jedem der 50 Bundesstaaten sammeln, um den<br />
endgültigen Geocache in Washington D.C. zu finden.<br />
Bisher haben es nur 12 Geocacher geschafft. dg<br />
(Die Bildrechte liegen bei Groundspeak, Inc.)<br />
Geocaching-Touren<br />
Einführung und Praxis<br />
in die weltweite High-<br />
Tech-Schatzsuche.<br />
Sie lernen eine<br />
preisgünstige und<br />
moderne Art kennen,<br />
wo man in die Natur<br />
geführt wird und<br />
sich in seiner Freizeit kulturell und geschichtlich<br />
weiterbilden kann. Sie erlernen den Umgang mit GPS<br />
und wir suchen gemeinsam nach verschiedenen<br />
Schätzen in Leipzig und Umgebung.<br />
Wir arbeiten ehrenamtlich mit dem <strong>Bürgerverein</strong><br />
<strong>Schönefeld</strong> e.V. zusammen und bieten Geocaching-<br />
Touren für Sie an. Die Touren sind nicht nur für<br />
Kindergeburtstage, Familientreffen, Schulklassen,<br />
Jugendweihen, Firmenjubiläen, Betriebsausflüge,<br />
Teamtraining und Wanderungen geeignet. Egal ob<br />
Alt oder Jung, Frau oder Mann, Kind oder auch mit<br />
körperlicher Behinderung. Tätig sind wir mit Kindergärten,<br />
Schulen, Vereinen und Firmen. Wir treffen<br />
uns bei Ihnen oder in der Natur vor Ort.<br />
Geocaching-Tour in Taucha<br />
Die Technik (GPS-Geräte) und Material<br />
(Ausdrucke, Tabellen und Karten) bringen wir mit,<br />
es entstehen außer den im Folgenden genannten<br />
Preisen keine weiteren Kosten. Die Tour wird mit<br />
Digitalkamera begleitet und Sie bekommen hinterher<br />
eine kostenlose Foto-CD als Andenken.<br />
Die Kosten für eine Tour von 3-4 Stunden sind:<br />
pro Person ab 20 Teilnehmern 5,00 €<br />
pro Person ab 10 Teilnehmern 10,00 €<br />
Festpreis gesamt bis 10 Teilnehmer 80,00 €<br />
Die Tour beinhaltet eine Erklärung (30-60 min)<br />
und eine gemeinsame Schatzsuche. Gern beraten<br />
wir Sie bei der Tour-Auswahl auch entsprechend<br />
ihrer Interessen und ihrer Teilnehmer. Informationen<br />
erhalten Sie wochentags von 10 bis 18 Uhr unter<br />
Telefonnummer 0341-52902194 (Herr Gabler) oder<br />
unter: daniel.gabler@bv-schoenefeld.de. und<br />
http://geocaching.hamsterecke.de
12 Standpunkt<br />
Standpunkt<br />
Immer einen Standpunkt zu fi nden ist gar nicht<br />
einfach. Zumindest einen, über den zu berichten sich<br />
lohnt, weil er für die Leser interessant oder wertvoll<br />
ist. Wobei hier der Standpunkt als eine persönliche<br />
Meinung defi niert werden soll.<br />
Auch der Autor dieser Rubrik fand diesmal keinen<br />
Standpunkt, den er an dieser Stelle vertreten möchte.<br />
Stattdessen lässt er seinen Gedanken freien Lauf<br />
und versetzt sich in die Lage der Leser.<br />
Was also interessiert Sie? Möchten Sie Neues<br />
kennen lernen? Oder wollen Sie in Ihrer Meinung<br />
bestärkt werden? Und so erkennen, dass andere<br />
Menschen gleicher Meinung sind, Sie also nicht<br />
alleine auf Ihrem Standpunkt stehen? Sicher möchten<br />
Sie beides.<br />
Das macht ja unter anderem den Erfolg einer<br />
Zeitschrift aus. Überraschendes, Neues zu zeigen.<br />
Aber wir als Leser möchten uns auch bestätigt fühlen.<br />
Bekanntes und Bekannte in den Medien entdecken.<br />
Und sicher auch mal uns selbst in einer Zeitung,<br />
einem Bericht, oder im Fernsehen sehen.<br />
Um dort Schlagzeilen zu fi nden, die mit dem Wort<br />
„Wir“ beginnen. „Wir sind Papst“ oder „Wir sind das<br />
Volk“. Das alles zeigt aber vor allem eins: Wir sind<br />
nicht allein. So verschieden unsere Meinungen,<br />
Erfahrungen und Herkünfte sein mögen, etwas<br />
verbindendes, gemeinsames gibt es immer. Auch<br />
wenn wir nicht jeden Standpunkt teilen mögen, was<br />
ja gut und natürlich ist, so gibt es doch genügend<br />
Standpunkte, die unsere Zustimmung fi nden. Denen<br />
wir uns anschließen können, und die wir gerne<br />
unterstützen. Das können wir nun in aller Stille<br />
tun, ohne dass dies jemand merkt. Das würde nur<br />
niemandem nützen. Dem Standpunkt nicht und<br />
uns auch nicht. Oder wir äußern uns, entweder<br />
einzelnen Personen gegenüber, oder öffentlich.<br />
In der Presse mittels Leserbriefen, in Gesprächen<br />
mit Gleichgesinnten, bei Diskussionen durch die<br />
Verteidigung des Standpunktes. Und dann natürlich<br />
indem wir uns<br />
einer Gruppe<br />
Gleichgesinnter<br />
anschließen.<br />
Das wäre eine<br />
der stärksten<br />
Formen der<br />
Unterstützung<br />
e i n e s<br />
Standpunktes.<br />
Dann bekommt<br />
das Wort „Wir“<br />
einen guten Sinn. Im Sinne von Gemeinsamkeit,<br />
Zusammenhalt, Solidarität usw. Das würde doch<br />
unser aller Leben bereichern. Wenn wir unsere<br />
Meinung, unser Wollen anderen mitteilten und<br />
dadurch Gleichgesinnte fänden. Die uns wiederum<br />
bestärkten und damit auch unserer Sache mehr<br />
Gewicht verleihten. Das würde den Wert unseres<br />
Standpunktes wesentlich erhöhen. Die in unserem<br />
Standpunkt möglicherweise enthaltenen Wünsche<br />
erfüllen, sie im besten Falle sogar zum Standard<br />
erheben.<br />
Standpunkte, die sich auf unser Lebensumfeld<br />
beziehen, sind auf politischer Ebene derzeit in<br />
Parteien noch gut aufgehoben. Aber diese scheinen<br />
zunehmend von der gesellschaftlichen Entwicklung<br />
überholt zu werden. Die Gestaltung unseres<br />
unmittelbaren, lokalen und kommunalen Umfeldes<br />
übernehmen immer mehr einzelne Initiativen oder<br />
Vereine „vor Ort“. Und da sind die <strong>Bürgerverein</strong>e<br />
der richtige Ort, Standpunkte zu vereinen und<br />
zu vertreten. Einen eigenen Standpunkt hat ein<br />
<strong>Bürgerverein</strong> nicht. Er ist stets die Summe der<br />
Standpunkte seiner Mitglieder. Deshalb möchte der<br />
Autor an dieser Stelle appellieren, Ihren Standpunkt<br />
dem <strong>Bürgerverein</strong> Ihres Vertrauens, sicher dem Ihnen<br />
am nächsten gelegenen, mitzuteilen, sich dadurch<br />
Gleichgesinnten anzuschließen und aus dem leicht<br />
überhörten „Ich möchte..“ ein lautes, starkes „Wir<br />
wollen..“ zu machen.<br />
Wir sind nicht mehr Papst und längst weiß jeder,<br />
dass wir das Volk sind, jetzt ist es an der Zeit, zu<br />
rufen „Wir haben die Ideen, wir sind dabei und wir<br />
machen das!“<br />
Wir sind in <strong>Schönefeld</strong> und wir haben <strong>Schönefeld</strong><br />
schon weit nach vorne gebracht und wir können<br />
<strong>Schönefeld</strong> liebenswert machen. Das kann kein<br />
Einzelner, kein Bürger, kein Bürgermeister, kein<br />
Vereinsvorsitzender. Aber zusammen können wir<br />
alles erreichen.<br />
Ein <strong>Bürgerverein</strong> ist auch in Ihrer Nähe und der ist<br />
gespannt auf Ihren Standpunkt. Und vielleicht fi nden<br />
Sie ja auch Ihren Standpunkt in einer Zeitung.<br />
mr
Anregungen, Fragen, Hinweise 13<br />
Eingegangene Leserbriefe:<br />
E-Mail vom 11.03.2013<br />
Liebe Redaktion,<br />
gern lese und informiere ich mich über die<br />
Geschehnisse, Projekte und deren Fortschritte (oder<br />
auch nicht !) in unserem Stadtteil. Die Berichte sind<br />
sachlich, kritisch und humorvoll verfaßt.<br />
So las ich auch den Bericht über den Besuch unseres<br />
Oberbürgermeisters Herrn Jung im Sportstudio<br />
<strong>Schönefeld</strong>.<br />
Hier irrte jedoch der Verfasser des Textes gewaltig.<br />
Das Studio war noch nie eine Fabrikhalle.<br />
Bereits im Jahr 1897 wurde die Baugenehmigung<br />
für eine Turnhalle mit Turnplatz für den Turnverein<br />
<strong>Schönefeld</strong> erteilt, der später als „Allgemeiner<br />
Turnverein (ATV) <strong>Schönefeld</strong> bekannt war. Man kann<br />
also davon ausgehen., daß diese Halle mindestems<br />
110 Jahre alt ist.<br />
Dank der großen Initiative der Familie Freyer und<br />
deren Mitarbeiter ist hier in den letzten 20 Jahren<br />
ein Schmuckkästchen mit einem parkähnlichen<br />
Garten entstanden indem wir Mitglieder uns rundum<br />
wohlfühlen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Christel Plaster<br />
(Anmerkung der Redaktion: Die Leserin hat natürlich<br />
völlig recht. Viele andere aufmerksame Leser<br />
haben den Fehler ebenfalls bemerkt. Die Redaktion<br />
entschuldigt sich für die nachlässige Recherche und<br />
gelobt Besserung. Bleiben Sie also bitte weiterhin<br />
kritisch unserer Zeitung gewogen!)<br />
Brief vom 12.03.2013<br />
Sehr geehrte Redaktion,<br />
anbei ein kleiner Beitrag von mir für die Stadtteilzeitung<br />
„<strong><strong>Schönefeld</strong>er</strong> <strong>Bote</strong>“. Ich würde mich freuen, wenn<br />
Sie meinen, es könne veröffentlicht werden.<br />
Vielen Dank für das Abdrucken des Gedichtes:<br />
„Wir sind nicht mehr, was wir mal waren“.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Doris Lange<br />
Dieses kleine Gedicht ist an alle die gerichtet, die in<br />
der nächsten Zeit in ihren wohl verdienten Ruhestand<br />
gehen.<br />
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, auf der einen<br />
Seite freut man sich darauf, früh länger schlafen zu<br />
können, genießerisch zu frühstücken, alles ruhig<br />
anzugehen und ansonsten sehen: was der Tag so<br />
bringt. Ist dann die Zeit gekommen, die Abschiedsfete<br />
ist vorbei und man ist plötzlich allein, ohne die lieben<br />
Kolleginnen und Kollegen, mit denen man viele Jahre<br />
kameradschaftlich gearbeitet und die Höhen und<br />
Tiefen im Arbeitsteam bewältigt hat, fehlen sie einen<br />
doch, zumindest in der ersten Zeit des persönlichen<br />
Neuanfangs. Der eine oder andere Neurentner wird<br />
seine Talente entdecken und in der freien Zeit einer<br />
sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen.<br />
Meist weiß man so vom Hörensagen, daß nach<br />
den ersten Ruhetagen die meisten sich mit Ordnen<br />
plagen,<br />
von Fotos, Briefen, Marken, Karten und Souveniren<br />
aller Arten.<br />
Auch gibt es die, die plötzlich nun, sich ganz geschickt<br />
als Gärtner tun.<br />
Bekannt ist, daß so manche Zeit dem Kreuzworträtsel<br />
wird geweiht.<br />
Gehört hab ich von ganz Geschickten, die selbst sich<br />
nun Pullover strickten.<br />
Auch hat man viele schon gesehen, die ganz<br />
begeistert angeln gehen.<br />
Als nächster Vorschlag bleibt dann noch, versuche<br />
es doch mal als Koch.<br />
So mancher lässt sich auch entzücken von Puzzles<br />
mit ganz vielen Stücken.<br />
Auch gibt es viel Seniorenreisen zu äußerst<br />
annehmbaren Preisen.<br />
Und wo die einen Nordpol buchen, sind andere am<br />
Sonne suchen.<br />
Zum Süden geht es, ist doch klar, vielleicht sogar fürs<br />
halbe Jahr.<br />
Doris Lange<br />
Für die Rubrik „Anregungen, Fragen, Hinweise“<br />
bitten wir Sie, uns zu schreiben oder<br />
zu mailen, was Sie bewegt, denn:<br />
IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG!<br />
Unsere Adresse finden Sie im Impressum.
14 Lese-Ecke<br />
Büchertipp - Rezension<br />
What We Talk About When We Talk About<br />
Raymond Carver<br />
Acht Uhr morgens am achten Juli 1980. Zitternd<br />
schreibt ein zerbrochener Autor an seinen Freund<br />
und Lektor einen seitenlangen Brief, der mit einer<br />
eindringlichen letzten Bitte endet: Stoppe die<br />
Herstellung des Buches! Er weiß, dass dieses Buch<br />
ihn eine jahrelange, wunderbare Freundschaft<br />
kosten kann. Er weiß aber auch, dass er vor seiner<br />
späteren Frau und seinen anderen Freunden das<br />
Gesicht verlieren wird, sollte das Buch in der Form<br />
erscheinen.<br />
Raymond Carver (1938-1988) – so hieß der Autor,<br />
der an jenem Morgen an seinen Lektor Gordon<br />
Lish schrieb. Carver, eine mehrfach gescheiterte<br />
Existenz, traf Lish vor 13 Jahren, als er bei einem<br />
Fachbuchverlag herumkrebste. Nun ging es –<br />
nachdem bereits Will You Please Be Quiet, Please?<br />
(deutsch: Würdest Du bitte endlich still sein, bitte ...)<br />
und Furious Seasons erschienen war - um den Druck<br />
des dritten Buches mit short stories, das Carver<br />
nach einer darin enthaltenen Geschichte Beginners<br />
nennen wollte. Lish kürzte die 17 darin enthaltenen<br />
stories um mehr als die Hälfte, setzte ein anderes<br />
Ende, schrieb um, titulierte die Geschichten –<br />
darunter auch Beginners – anders: Das Rezept zum<br />
dauernden Ruhme Carvers. Das Buch, das seinen<br />
Namen im Gedächtnis kommender Generationen<br />
bleiben ließ, hieß nun What We Talk About When We<br />
Talk About Love (deutsch: Wovon wir reden, wenn<br />
wir von Liebe reden). Die darin enthaltenen stories<br />
waren in diversen Literaturmagazinen teilweise in<br />
den ursprünglichen Versionen, teilweise bereits<br />
versehen mit Gordon Lishs Lektorat, erschienen;<br />
Tess Gallagher, Lebensgefährtin Carvers, und<br />
einigen Freunden waren die stories nur in der<br />
Manuskriptform bekannt.<br />
Die gesammelten Geschichten nach diesem<br />
genialen (man scheut sich angesichts des<br />
Ergebnisses, attributiv „verstümmelten“ zu ergänzen!)<br />
Lektorat Lishs zu veröffentlichen, schien Carver<br />
nun ganz und gar unmöglich: Er befürchtete, sich<br />
die Blöße zu geben. Ihn bedrückte die Vorstellung,<br />
seine stories würden erst durch das Lektorat Lishs zu<br />
einem Kunstwerk, vor allem aber bedrückte ihn die<br />
Vorstellung, die engste Schar der Nächsten wüsste,<br />
dass es so wäre.<br />
Das Buch erschien – trotz des vehementen<br />
Widerspruchs und arger Zweifel des Autors. So<br />
wurde Carver wohl populärster Vertreter eines<br />
neuen Minimalismus, eines K-Mart Realism,<br />
dessen bewusste Aussparungen bedrückend, die<br />
zwischenmenschlichen Verhältnisse abbildeten.<br />
Carvers Charaktere waren verlassene Ehemänner<br />
und Trinker, dazwischen einige Exoten: Ein Mann<br />
ohne Arme, der Fotos von Häusern verkauft; zwei<br />
Freunde, die alles, auch die Abgründe der Existenz,<br />
teilen… um nur einige zu nennen.<br />
Vor gut einem Jahr konnte der S. Fischer Verlag nun<br />
endlich eine Lücke schließen. An der Übersetzung der<br />
ungekürzten, von Lish nicht lektorierten Version der<br />
Geschichten, werden nicht nur Carver-Liebhaber ihre<br />
Freude haben. Sie sind direkter. Sie sind authentisch.<br />
Sie sind, wie der Verlag reißerisch aufstempelte,<br />
uncut – und darüber hinaus versehen mit wertvollen<br />
Anmerkungen zur Publikationsgeschichte der<br />
einzelnen stories und einem Kommentar von<br />
Harte Schnitte über die tragische Geschichte eines<br />
famosen Lektorates.<br />
Carvers Zerrissenheit wird abschließend großartig<br />
mit Auszügen aus dem Briefwechsel von Raymond<br />
Carver und Gordon Lish illustriert – quasi als<br />
Geschichte hinter den Geschichten. Er fürchte,<br />
schreibt Carver da an jenem achten Juli 1980 zum<br />
Beispiel elektrisiert, er verliere seine Seele und seine<br />
geistige Gesundheit, wenn das Buch erscheine.<br />
Doch er schrieb weiter. Und schenkte der Welt noch<br />
ein paar Geschichten mehr.<br />
Raymond Carver: Beginners: Uncut - Die<br />
Originalfassung.<br />
Übers. Von Manfred Allié, Gabriele Kempf-Allié und<br />
Antje Rávic Strubel.<br />
S. Fischer Verlag.<br />
368 Seiten<br />
21,99 €<br />
jb<br />
Maria versteht<br />
Zögernd klopfte er dreimal an, und noch bevor<br />
eine freundliche Stimme danach verlangt hätte, trat<br />
er hektisch in das Zimmer. Er hatte Angst davor,<br />
draußen gesehen zu werden. Es sah aus wie du<br />
es dir vorstellst: Ein Tisch, Stühle, einige trostlos<br />
bunte Bilder an der Wand und ein paar Gläser in<br />
der untergehenden Sonne Glanz; sie, liegend,<br />
empfängt ihn, und er sieht noch einmal in ihre
Lese-Ecke 15<br />
großen, nussbraunen Augen, ihr Lächeln, eine weiße<br />
Zahnspitze, ihr braunes Haar spielt im Gesicht. Und<br />
er wusste in diesem Moment wieder, warum er hier<br />
war. Er gab ihr den Blumenstrauß. Zu lange war er<br />
schon nicht mehr hier gewesen. Ein Menschenalter.<br />
So kam es ihm vor. Als wäre er ein gottverdammtes<br />
Menschenalter nicht mehr hier gewesen. In diesem<br />
Moment wusste er aber auch, dass es gottverdammt<br />
kurz sein kann. Deshalb war er hier.<br />
„Naja, ich weiß, vielleicht ist das eine dumme Idee,<br />
ich meine, was willst du hier damit, dachte ich – aber<br />
vielleicht fühlst du dich ein wenig… heimischer.“ Er<br />
zögerte. „Vielleicht fühlst du dich ein bisschen mehr<br />
wie zu Hause, Prinzessin.“ Flüchtig musterte er die<br />
Andere im Zimmer, die sich schüchtern zu verbergen<br />
suchte. Sicher will die nicht hier sein, dachte er. Ihr ist<br />
es bestimmt unangenehm, dass<br />
ich gekommen bin. „Hallo, du“,<br />
sagte er. „Du bist bestimmt eine<br />
Freundin von meiner Kleinen?“<br />
„Ja“, sagte die Andere, „ich bin<br />
Maria.“<br />
„Freut mich, Maria.“ Er hatte sich<br />
vorgenommen, so zu wirken, als<br />
wäre das alles alltäglich für ihn.<br />
„Maria, siehst du, ich finde, das<br />
ist ein sehr schöner Name für<br />
ein sehr schönes Mädchen. Du<br />
hörst ihn überall, den Namen. Du<br />
liest ihn überall. Du kannst doch<br />
lesen?“<br />
„Klar“, sagte sie mit breitem<br />
Schmollmund.<br />
„Also Maria, du weißt, wer ich<br />
bin?“<br />
„Sie hat mir davon erzählt“, meinte sie.<br />
„Hat sie das?“ Er tat verblüfft. „Ich wette, das war<br />
eine verdammt schöne Geschichte.“<br />
Da fiel ihm wieder ein, warum er hier war. Er drehte<br />
sich um und ging zu seinem Engel, wischte sich über<br />
die eiskalte, nasse Stirn, fasste sich an Kinn und<br />
Wange, fuhr sich über das Gesicht mit den beiden<br />
groben, massiven Arbeiterhänden. „Schlägerhände“,<br />
so hätte ihre Mutter zu Hause solche Hände<br />
bezeichnet, aber die war schon lange tot. „Es sind<br />
die verdammten Hände eines dreckigen Schlägers!“<br />
hätte sie schluchzend geschrien. Und nun sah sie<br />
ihn das erste Mal seit Langem. Sein Engel sah ihn<br />
vielleicht sogar das einzige Mal in ihrem Leben richtig<br />
an. Sie kannte ihn gut. Es gefiel ihr, wie er vor ihr<br />
stand und in ihr Gesicht blickte. Ihr gefiel, wie er um<br />
Worte rang. Ihr gefiel, dass er vielleicht das erste Mal<br />
in seinem Leben aufrichtig um ihre Zuneigung warb.<br />
Er trat näher, einige Schritte nur. Er sah die kindliche<br />
Röte in ihren Wangen. Apfelrot. Oder fieberte sie?<br />
Daran wollte er nicht denken. An nichts wolle er<br />
denken.<br />
Ein Geräusch zerstörte den Moment. Eine schon<br />
etwas verblühte Dame, die sich den Anschein von<br />
Frische bewahren wollte, trat ein. Sie bemerkte einen<br />
Mann im grauen Anzug. Als wäre er direkt von der<br />
Arbeit hierhergekommen, dachte sie, er sieht nervös<br />
aus, dachte sie, aber die Kleine scheint es zu freuen.<br />
Sie blickte beide an. Er dachte, das Krankenschwester-<br />
Outfit stand ihr gar nicht so schlecht. Es wirkte nur zu<br />
echt. Deshalb war er hier. Weil alles so bedrückend<br />
echt war. Gespielt freundlich<br />
keuchte die Krankenschwester:<br />
„Ich wusste nicht, dass du Besuch<br />
hast, kleine Maus!“ – Und ging.<br />
Sie waren allein. Maria hatte sich<br />
weggedreht; sie blickt auf die<br />
Wand und wartete.<br />
„Ich wollte schon lange<br />
kommen.“ Seine Stimme zitterte.<br />
Er holte Luft, die Stimme versagte,<br />
da war sie wieder, seine Stimme:<br />
Sie zerbrach genau in dem<br />
Moment, als er sagte, er habe nie<br />
den richtigen Moment gefunden,<br />
um vorbeizuschauen bei ihr. Um<br />
sie zu sehen, wie er sie jetzt sehe.<br />
„Jetzt bist du ja da.“ Sie freute<br />
sich.<br />
„Ich kann nicht immer da sein,<br />
mein Engel, hörst du, ich muss weg, verstehst du<br />
mich? Weg muss ich.“<br />
Er strich über ihre Wange. Er flüsterte: „Es sind<br />
Schlägerhände, hätte Mama gesagt.“<br />
„Musst du deshalb wieder gehen?“<br />
Er schwieg ein Menschenalter lang. Als er aus<br />
dem Fenster blickte, sah er ein Licht, das ihn nervös<br />
machte. Er zuckte zusammen. Sie tat ihm leid, mehr<br />
noch als ihre Mutter.<br />
„Ich muss los“, sagte er. „Maria, du musst mir etwas<br />
versprechen. Du wirst immer die beste Freundin<br />
meiner kleinen Tochter sein. Sie ist mein Engel,<br />
verstehst du?“<br />
Maria verstand. jb<br />
Illustration: Renate Michael<br />
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