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Zweites Kapitel<br />

Erzähl doch mal,<br />

was du erlebt hast<br />

Mündlich und schriftlich<br />

erzählen<br />

Beschreibe das Bild. Woran erkennst du,<br />

wer erzählt? Beachte auch<br />

die Zuhörer und Zuhörerinnen.<br />

Sind sie aufmerksam?


40<br />

!<br />

11<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Sprechen, Schreiben, Zuhören<br />

Erlebniserzählungen verfassen<br />

und bewerten<br />

Auf eine Schreibidee<br />

kannst du auch kommen,<br />

indem du in der Mitte<br />

eines Blattes ein Stichwort<br />

notierst, z. B.<br />

Ferien. Schreibe um das<br />

Wort spontan alles auf,<br />

was dir einfällt. Etwas<br />

davon wird dich sicher an<br />

ein spannendes Erlebnis<br />

erinnern.<br />

Umgang mit Texten Nachdenken über Sprache<br />

Den roten Faden finden –<br />

von Erlebnissen schriftlich erzählen<br />

Ein guter Erzähltext durchläuft viele Stationen, bis er fertig ist. Diese werden<br />

dir nun vorgestellt. Sie leiten dich an, Schritt für Schritt eine eigene Erlebniserzählung<br />

zu planen, aufzuschreiben und zu überarbeiten, sodass eine Leserin<br />

oder ein Leser Spaß daran hat, sie zu lesen oder zu hören.<br />

10<br />

A<br />

B<br />

Im ersten Schritt musst du überlegen und dich danach entscheiden, von<br />

welchem Erlebnis du erzählen möchtest. Du legst dein Erzählthema fest.<br />

Wähle aus deinem »Erzählsteckbrief« (↗ S. 30) ein Erlebnis aus, über das<br />

du gern schreiben möchtest.<br />

Notiere das Erlebnis in Form eines Stichwortes oder kurzen Satzes auf<br />

einem ersten Karteikärtchen, z. B.: Eine tolle Geburtstagsüberraschung.<br />

Im zweiten Schritt musst dich möglichst genau an die Erlebnisabfolge<br />

erinnern und Anfang, Höhepunkt und Schluss deiner Geschichte festlegen.<br />

Schließe die Augen und lasse das Erlebnis wie einen Film vor deinen<br />

Augen ablaufen. Notiere zu den wichtigsten Hintergründen und Momenten<br />

deines Erlebnisses Stichwörter auf einzelnen Kärtchen.<br />

Lies deine Kärtchen noch einmal durch. Lege sie in eine Reihenfolge, stelle<br />

dir dabei einen roten Faden vor:<br />

– Womit willst du beginnen?<br />

– Wo soll der Höhepunkt liegen?<br />

– Was passiert zum Schluss?<br />

Vielleicht musst du Kärtchen hinzufügen, andere aussortieren.<br />

Lasse zwischen dem, was du zu Beginn erzählen möchtest, und dem, was<br />

im Hauptteil und Schluss stehen soll, jeweils eine größere Lücke. So behältst<br />

du beim Schreiben die bessere Übersicht.<br />

Klebe deine Karteikärtchen in der von dir gewählten Reihenfolge auf ein<br />

rotes Band. So geraten sie nicht durcheinander.<br />

1. Eine tolle Geburtstagsüberraschung<br />

2. Ein Geräusch. Ich<br />

wurde aus dem Schlaf<br />

gerissen.Der Wecker<br />

stand auf 0.01 Uhr.<br />

3. Jemand sang.<br />

Fremde Stimmen.


Projekt Fachübergreifendes Büffel-Ecke<br />

12<br />

Im dritten Schritt verfasst du einen Textentwurf. Halte dich dabei an<br />

deinen roten Faden bzw. an die Reihenfolge deiner Karteikärtchen.<br />

Sophia hat es auf folgende Weise versucht:<br />

Geburtstag<br />

Ich bin sehr überrascht, als plötzlich meine Freundin Karin vor mir<br />

steht. Alle singen laut durcheinander. Dazu hatte man mich um Mitternacht<br />

aufgeweckt, denn ich habe Geburtstag. Karin war aber vor drei<br />

Monaten fortgezogen und jetzt steht sie vor mir. Sie gratuliert mir. Ich<br />

kann es nicht glauben, aber ich bin ja auch noch sehr müde. Eine tolle<br />

Überraschung.<br />

Kim erzählt das gleiche Erlebnis so:<br />

Eine tolle Geburtstagsüberraschung<br />

Was war das? Ich schreckte auf. Um mich herum war es völlig dunkel.<br />

Der Wecker zeigte 0.01 Uhr. Ich wollte gerade wieder einschlafen, da<br />

wurde die Tür aufgerissen: »Herzlichen Glückwunsch!«, rief man mir<br />

entgegen. Und dann fing meine Familie an zu singen: ein richtiges<br />

Geburtstagsständchen.<br />

Aber das war noch nicht alles. Ich hatte mich schon gewundert, woher<br />

die eine fremde Stimme kam. So gut konnte meine Familie doch gar<br />

nicht singen. Papa sang sowieso schief. Also stand ich auf. Ich wollte<br />

kaum meinen Augen trauen: »Kim, Kim, Kim«, rief sie. Wir flogen uns<br />

entgegen. »Karin«, jubelte ich, »welch tolle Überraschung.« Mein Herz<br />

schlug mir vor Freude bis zum Hals.<br />

Vor drei Monaten nämlich war Karin in eine andere Stadt gezogen,<br />

meine beste Freundin Karin. Und jetzt stand sie vor mir, einfach so.<br />

Könnt ihr verstehen, dass ich nun ganz und gar nicht mehr müde war?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Welcher der beiden Texte gefällt dir besser? Begründe.<br />

Bewerte die beiden Überschriften. Welche macht deiner Meinung nach<br />

eher neugierig auf den Text? Hättest du einen dritten Vorschlag?<br />

Kim hat in ihrem Textentwurf die wörtliche Rede verwendet. Wie wirkt<br />

das im Unterschied zu Sophias Textentwurf auf dich?<br />

Vergleiche die Erzählzeiten. Welche würdest du für eine schriftliche<br />

Erlebniserzählung verwenden? Begründe.<br />

Schreibe dein Erlebnis auf. Beachte dazu die Checkliste (↗ S. 42).<br />

2. Kapitel Erzähl doch mal, was du erlebt hast – Mündlich und schriftlich erzählen<br />

41


13<br />

42<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Sprechen, Schreiben, Zuhören<br />

Selbst verfasste<br />

Erlebniserzählungen<br />

überarbeiten<br />

Im vierten Schritt nimmst du deinen Text ganz genau unter die Lupe. Eine<br />

große Hilfe für die Überarbeitung deines Textes ist eine Schreibkonferenz.<br />

Setzt euch in Gruppen zusammen, um eure Textentwürfe zu beraten.<br />

Teilt in der Schreibkonferenz auf, wer beim Zuhören oder Lesen des Textes<br />

auf welche Punkte in der Checkliste besonders zu achten hat.<br />

Lies deinen Text den Mitgliedern deiner Schreibkonferenz vor. Fertige am<br />

besten Kopien deines Textes an, damit sie mitlesen können.<br />

Besprecht, wie ihr den Text findet. Nennt eure Verbesserungsvorschläge,<br />

hebt aber auch das Gelungene hervor.<br />

Überarbeite deinen Text, indem du die Verbesserungsvorschläge aus der<br />

Schreibkonferenz beachtest. Lege ihn danach der Konferenz erneut vor.<br />

Umgang mit Texten Nachdenken über Sprache<br />

Erlebnisse anschaulich und lebendig erzählen – Eine Checkliste<br />

Anhand folgender Stichpunkte kannst du deinen Textentwurf überprüfen.<br />

• Roter Faden: Folgt deine Erzählung einem roten Faden oder sind<br />

einzelne Ereignisse durcheinander geraten?<br />

• Überschrift: Erweckt deine Überschrift Neugier? Formuliere am besten<br />

mehrere Überschriften, von denen du dann später eine auswählen<br />

kannst.<br />

• Erzählzeit: Für welche Erzählzeit hast du dich entschieden? Für das<br />

schriftliche Erzählen verwendet man am besten das Präteritum.<br />

• Wörtliche Rede: Gibt es Stellen, an denen du durch den Einsatz von<br />

wörtlicher Rede deine Erlebniserzählung lebendiger gestalten könntest?<br />

• Gedanken und Gefühle: Gibt es Stellen, an denen du deine Gedanken<br />

und Gefühle wiedergeben könntest? So kannst du deine Leserin<br />

bzw. deinen Leser noch mehr an deinem Erlebnis teilhaben lassen.<br />

• Sinneseindrücke: Fallen dir Geräusche, Gerüche und Berührungen ein,<br />

die du wahrgenommen hast? So kannst du deiner Leserin bzw. deinem<br />

Leser ein noch anschaulicheres Bild deines Erlebnisses vermitteln.<br />

• Wortwahl: Verwendest du immer die gleichen Verben (sagen,<br />

gehen, …), Adjektive (gut, schön, …) oder Satzanschlüsse (und,<br />

dann, …)? Wähle auch andere Verben, Adjektive oder Satzanschlüsse.<br />

Das wirkt weniger langweilig.


15<br />

A<br />

B<br />

Projekt Fachübergreifendes Büffel-Ecke<br />

»Oft schreibe<br />

ich einen Text<br />

zehnmal, wieder<br />

und wieder und wieder, bis ich<br />

ihn hören kann, bis ich höre, nun<br />

ist er so gut, wie ich es kann.«<br />

14<br />

Luise hat ihr Texte-Portfolio so gestaltet:<br />

Lies Luises Gedicht. Weshalb hat sie es deiner<br />

Meinung nach für ihre Mappe gewählt?<br />

Wie gefällt dir die Gestaltung? Was würdest du<br />

anders machen? Begründe.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Im fünften Schritt bringst du deinen Text in die endgültige Form.<br />

Zusätzlich kannst du ihn gestalten.<br />

Prüfe deinen Text, nachdem du ihn der Schreibkonferenz mindestens<br />

einmal vorgelegt hast, auf Rechtschreibfehler und verbessere sie.<br />

Überlege dir mindestens drei Gründe, warum du deinen Text jetzt gut<br />

findest, z. B.: Er ist spannend, weil … Er ist abwechslungsreich, weil …<br />

Schreibe deine Erlebniserzählung möglichst mit dem Computer ab.<br />

Drucke sie anschließend aus und bebildere sie, wenn du magst.<br />

Arbeitstechnik<br />

Ein Texte-Portfolio anlegen<br />

Malerinnen und Maler sammeln ihre Zeichnungen oft in großen Mappen.<br />

So erhalten sie einen Überblick über ihre Arbeiten, können sie immer<br />

wieder betrachten, neu einschätzen und sich damit, z. B. für einen Auftrag<br />

oder für eine Ausstellung, bewerben. Solch eine Sammelmappe<br />

nennt man Portfolio.<br />

Diese Sammeltechnik kannst auch du als Autorin bzw. Autor anwenden.<br />

Das Texte-Portfolio belegt deine Lernfortschritte, du kannst es zu Beratungen<br />

in der Klasse heranziehen oder einfach darin schmökern.<br />

• Besorge dir eine DIN-A4-Mappe.<br />

• Sammle darin alle endgültigen Fassungen deiner Texte.<br />

•Hefte hinter die letzte Textfassung auch wichtige Vorarbeiten, z. B.<br />

den ersten Textentwurf, Notizen aus der Schreibkonferenz, …<br />

•Gestalte den Umschlag deiner Sammelmappe, z. B. mit einem Gedicht.<br />

2. Kapitel Erzähl doch mal, was du erlebt hast – Mündlich und schriftlich erzählen<br />

43


44<br />

Wiederholung<br />

16<br />

Bastian will ein Erlebnis erzählen. Folgendes hat er dazu aufgeschrieben:<br />

Die Post<br />

Ich bin zum Schwimmen gegangen. Ich bin mit meinen Freunden Felix,<br />

Ahmed und Anna zum Schwimmen gegangen. Ich habe gerade in der<br />

Sonne gedöst, da hat mir Ahmed einen Zettel gebracht. Sie hatten eine<br />

Flaschenpost aus dem Fluss, an dem wir schwimmen waren, herausgeholt.<br />

Ich las, was auf dem Zettel stand. Der Zettel wirkte sehr alt. Ich<br />

konnte kaum die Schrift entziffern. Mein Vater sagte, der Zettel ist<br />

bestimmt 100 Jahre alt. Auch meine Mutter sagte etwas. Der Zettel ist in<br />

einer ganz alten Sprache verfasst. Das war alles sehr spannend.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Bildet zu dritt oder viert eine Schreibkonferenz, in der ihr Bastians Textentwurf<br />

einer Erlebniserzählung besprecht.<br />

Notiert, welche Empfehlungen ihr Bastian zur Verbesserung seines Textes<br />

geben würdet. Nutzt dazu die Checkliste (↗ S. 42).<br />

Überarbeitet Bastians Text anhand eurer Verbesserungsvorschläge.<br />

Besprecht eure Überarbeitungen in einer erneuten Schreibkonferenz.<br />

Wie gut kannst du bereits erzählen? Zeichne eine Lernzielscheibe in dein<br />

Heft und unterteile sie in drei Teile: 1. Wörtliche Rede einsetzen. 2. Den<br />

roten Faden einhalten. 3. Eine interessante Überschrift finden.<br />

Zusammenfassung<br />

– In einer Erlebniserzählung wird ein Ereignis erzählt, das man in der Regel<br />

selbst erlebt hat.<br />

– Beim mündlichen Erzählen wird häufig das Perfekt als Zeitform genutzt.<br />

Beim schriftlichen Erzählen wird meist das Präteritum verwendet.<br />

–Wichtig ist, dass deine Erlebniserzählung einen roten Faden hat bzw.<br />

einen Anfang, einen Höhepunkt und einen Schluss besitzt.<br />

– Eine schriftliche Erlebniserzählung sollte auch eine Überschrift haben, die<br />

auf den Inhalt neugierig macht.<br />

– Erzähle möglichst anschaulich und lebendig, z. B. indem du Gedanken,<br />

Gefühle und Sinneseindrücke wiedergibst, nicht immer die gleichen<br />

Verben, Adjektive und Satzanschlüsse verwendest und die wörtliche<br />

Rede einsetzt (↗ S. 42).<br />

–Die wörtliche Rede steht immer in Anführungszeichen. Redebegleitsätze<br />

können voran-, nachgestellt oder eingeschoben werden (↗ S. 36).<br />

– Ganz wichtig ist der Einsatz von wörtlicher Rede für das Hörspiel.

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