Broschüre als PDF - Demokratisch Handeln
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Silke Harth<br />
Migrations- und<br />
Integrationsbeauftragte<br />
des Landes Bremen<br />
Vorwort<br />
Es freut mich sehr, dass Schüler der Gesamtschule Ost (GSO) sich mit dem<br />
Thema Einbürgerung, Doppelpass bzw. Aufgabe einer Staatsangehörigkeit<br />
befasst haben und hierbei auch die Frage nach der Bedeutung für die eigene<br />
Identität und ihr Verständnis von Integration und Zugehörigkeit einbezogen<br />
haben. Im Vorfeld der Nacht der Jugend 2012 haben sie dazu nicht nur Statistiken<br />
gewälzt, sondern das Thema historisch beleuchtet, nach Bremen, in die<br />
deutschen Bundesländer und andere europäische Staaten geschaut sowie eine<br />
hoch interessante Befragung unter Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Als<br />
Ergebnis liegt eine <strong>Broschüre</strong> vor, mit der der Politikkurs der GSO wichtige Informationen<br />
anbietet und zugleich Anlass gibt, darüber zu diskutieren, welche<br />
Hürden einer Einbürgerung entgegenstehen und wie junge Leute in Bremen<br />
dies bewerten.<br />
Aus integrationspolitischer Sicht ist die Abschaffung der Optionspfl icht überfällig,<br />
die jetzige Regelung ist von gestern. Der Zwang, sich für einen von zwei<br />
Pässen zu entscheiden, wird der Lebenswirklichkeit vieler junger Erwachsener<br />
in Deutschland nicht gerecht. Es ist legitim und unmittelbar nachvollziehbar,<br />
dass die Beibehaltung der Staatsangehörigkeit der Eltern oder des Herkunftslandes ebenso Ausdruck<br />
der eigenen Identität ist wie die Zugehörigkeit zu Deutschland. Junge Leute werden durch den Entscheidungszwang<br />
in Loyalitätskonfl ikte gebracht, die integrationspolitisch kontraproduktiv sind. Die<br />
Argumente gegen den Doppelpass zielen ins Leere, da in mehr <strong>als</strong> der Hälfte aller Einbürgerungen<br />
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