Sehr geehrter, lieber Herr Kollege van Aken, ich danke Ihnen ... - DGAI
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<strong>Sehr</strong> <strong>geehrter</strong>, <strong>lieber</strong> <strong>Herr</strong> <strong>Kollege</strong> <strong>van</strong> <strong>Aken</strong>,<br />
<strong>ich</strong> <strong>danke</strong> <strong>Ihnen</strong> sehr für das Telefonat, welches wir am heutigen Nachmittag führen<br />
durften. Im Stillen hatte Ich bereits gehofft, daß unsere lange vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
und das konzertierte Vorgehen in gemeinsamen berufspolitischen Anliegen<br />
<strong>Ihnen</strong> den Kontext des sehr unglückl<strong>ich</strong> abgedruckten Zitates aus dem Ärzteblatt<br />
erschließen würde.<br />
Dass Sie aber bereits vorab genau in diesem Sinne aktiv Stellung bezogen haben,<br />
hatte <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t erwartet. Umso mehr werte <strong>ich</strong> dies als Vertrauensbeweis, den <strong>ich</strong> mit<br />
einer chronologischen Schilderung des tatsächl<strong>ich</strong>en Ablaufs während der Sitzung<br />
auf dem 116. DÄT beantworten möchte:<br />
Im Rahmen der Vorstellung unseres Weiterbildungskonzeptes habe <strong>ich</strong> in einer über<br />
einstündigen, frei gehaltenen Rede das von <strong>Ihnen</strong> entwickelte strukturierte Weiterbildungsmodell<br />
für die Anästhesie als unsere primäre Blaupause vorgestellt. Versteht<br />
s<strong>ich</strong>, dass <strong>ich</strong> Sie dabei namentl<strong>ich</strong> erwähnt und für diese Pionierleistung gelobt habe.<br />
Die Frage, ob dieses Modell auch auf andere Gebiete übertragbar sein würde, habe<br />
<strong>ich</strong> dann eingeleitet mit der Feststellung:<br />
„Aber Anästhesie ist ein recht einfaches Fach“ dabei habe <strong>ich</strong> natürl<strong>ich</strong>, wie bereits<br />
mehrfach zuvor in der Vergangenheit, die dann tatsächl<strong>ich</strong> folgende Vigilanzübung<br />
in Kauf genommen<br />
Gemurmel und Unruhe sowie Lacher im Auditorium<br />
„Ich kann das beurteilen, <strong>ich</strong> bin Chirurg“ mit unüberhörbarem (und auch wahrgenommenem!)<br />
selbstironischem Unterton und der bewussten Nutzung des bekannten<br />
und verbreiteten Klischees vom Verhältnis Anästhesie/Chrirugie<br />
Starkes Gelächter und einzelnes Gejohle<br />
Aber natürl<strong>ich</strong> ist das n<strong>ich</strong>t despektierl<strong>ich</strong> gemeint<br />
Soweit die zitierten Sätze, die n<strong>ich</strong>t nur aus dem Kontext gelöst sind sondern durch<br />
die Zusammenfügung zu einem geschlossenen Zitat tatsächl<strong>ich</strong> als ernsthaft getätigte<br />
und wertende Aussage missverstanden werden können.<br />
Ironie versteht s<strong>ich</strong> eben als ureigenster Ausdruck des Gemeinten durch sein Gegenteil.<br />
Und während sie in der Rede durch sprachl<strong>ich</strong>e Betonung und Mimik zum Ausdruck<br />
kommt – wie geschehen auf dem deutschen Ärztetag – bedarf es in der<br />
verschriftl<strong>ich</strong>ten Form der zusätzl<strong>ich</strong>en Kommentierung und Erläuterung um sie unzweideutig<br />
zur Geltung kommen zu lassen.<br />
Offenbar glaubte der- oder die für die Auswahl besonders effektvoller Gags zuständige<br />
Redakteur(in) aber hierauf verz<strong>ich</strong>ten zu können, zumal bei den auf meinen Vortrag<br />
folgenden annähernd hundert Wortmeldungen (die Sitzung zog s<strong>ich</strong> insgesamt –<br />
mit Unterbrechungen - über fast 2 Tage) weder diese Sequenz, noch weitere „prägnante<br />
Formulierungen“ zumal solche auf Kosten meines eigenen Fachgebietes mit<br />
ähnl<strong>ich</strong>en Vigilanzeffekten, auch nur im Ansatz kritisch kommentiert worden wären –<br />
weil die Zuhörer sie r<strong>ich</strong>tig verstanden- und einsortiert hatten.
Die in Folge bei einigen Lesern des Ärzteblattes verursachten Irritationen bedauere<br />
<strong>ich</strong> zutiefst.<br />
Mit Ihrer Erlaubnis werde <strong>ich</strong> dieses Schreiben und Ihre eigene, bereits am Dienstag<br />
versandte Stellungsnahme, als Antwort auf weitere bei mir persönl<strong>ich</strong> und anderen<br />
Gremien eingehende Anschreiben betroffener Leser versenden.<br />
Noch einmal Besten Dank für das entgegengebrachte Vertrauen<br />
Und auf eine weiterhin gute und kollegiale Zusammenarbeit<br />
Ihr<br />
Dr. F. Bartmann