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Goetz zum Dritten - Die Deutsche Bühne

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Schwerpunkt<br />

38<br />

<strong>Goetz</strong> <strong>zum</strong> <strong>Dritten</strong><br />

Zum 25. Mal präsentierten die<br />

Mülheimer Theatertage die<br />

Stücke der Saison. Zum 25. Mal<br />

wurde der Mülheimer Dramatikerpreis<br />

vergeben und – ein<br />

Novum – <strong>zum</strong> dritten Mal ging<br />

er an denselben Autor: Rainald<br />

<strong>Goetz</strong>.<br />

Lutz Hennrich<br />

Deutlicher als in den Jahren zuvor<br />

präsentierte sich in der Jubi -<br />

läumsspielzeit eine junge Generation<br />

von Dramatikern. Mit Ausnahme<br />

von Rainald <strong>Goetz</strong> (Jahrgang 1954) sind<br />

die nach Mülheim eingeladenen Autoren<br />

alle in den 60er Jahren geboren, allein<br />

vier Dramatiker entstammen den Jahrgängen<br />

1966 und 1967. <strong>Die</strong> bekannten<br />

Namen der inzwischen über 50-Jährigen,<br />

wie Elfriede Jelinek, Botho Strauß, Peter<br />

Turrini oder Thomas Hürlimann, die<br />

noch im letzten Jahr die Auswahl prägten,<br />

fehlten diesmal völlig. Das entspricht<br />

durchaus dem Eindruck, der sich bei der<br />

Durchsicht aktueller Spielpläne einstellt.<br />

<strong>Die</strong> jetzt junge Dramatiker-Generation ist<br />

in ihrem ästhetischen Programm jedoch<br />

keineswegs so homogen, wie es vielleicht<br />

die Autoren der 70er Jahre waren. Themen<br />

und Schreibweisen könnten kaum<br />

unterschiedlicher sein. <strong>Die</strong> Wahrnehmung<br />

der Zuschauer wird so auf sehr<br />

unterschiedliche Weise herausgefordert.<br />

Es gehört zu den Mülheimer Gepflogenheiten,<br />

dass den einzelnen Aufführungen<br />

Diskussionen folgen, an denen das Publikum<br />

oft lebhaft teilnimmt. Auch die Diskussion<br />

der Jury zur Vergabe des mit 20<br />

000 Mark dotierten Preises ist öffentlich.<br />

<strong>Die</strong> Zuschauer können ihre Bewertung<br />

durch die Abgabe von Stimmkarten artikulieren.<br />

So zeichnen die Theatertage<br />

nicht nur ein Bild vom Stand der Gegenwartsdramatik,<br />

sondern spiegeln auch die<br />

Rezeptionshaltung des Publikums.<br />

Roland Schimmelpfennigs „Vor langer<br />

Oliver Mallison und Nina Kunzendorf<br />

in Stefan Bachmanns Hamburger<br />

„Jeff Koons“-Inszenierung.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Bühne</strong> 8/2000<br />

Foto: Matthias Horn<br />

Zeit im Mai“ hatte bei den Juroren und<br />

beim Publikum keine Chance. Seine 81<br />

kurzen Szenen erzählen keine Geschichte<br />

im traditionellen Sinne mehr, sondern<br />

zeigen den sentimentalen Erinnerungsversuch<br />

eines Paares, das sich nach langen<br />

Jahren wieder begegnet. Nicht die<br />

Figuren, sondern der Vorgang des Erinnerns<br />

ist Gegenstand des Stückes. <strong>Die</strong><br />

Dialoge beschränken sich im Wesentlichen<br />

auf die Variation von Fragen nach<br />

seinem alten Fahrrad und dem Inhalt<br />

ihres Koffers. Dazwischen schneidet<br />

Schimmelpfennig meist stumme Szenen,<br />

die in ebenfalls variierenden Wiederholungen<br />

verschiedener Bildstränge vier<br />

Männer und vier Frauen zeigen, mal mit<br />

Koffer, mal mit Fahrrad, mal einzeln, mal<br />

zu Paaren zusammengeführt. Barbara<br />

Freys Berliner Schaubühnen-Inszenierung<br />

öffnet mit diesen präzisen Bildfolgen<br />

einen suggestiven Gedankenraum,<br />

den jeder Zuschauer mit eigenen Assoziationen<br />

und Erinnerungen füllen kann<br />

und muss. Das trug Schimmelpfennigs<br />

Stück den Vorwurf der Beliebigkeit ein.<br />

Für ein Festival, das Dramen in den Mittelpunkt<br />

stellt, bedeutet die Abkehr von<br />

traditioneller Erzählweise eine ernst zu<br />

Foto: Klaus Lefebvre<br />

nehmende Gefahr. Je stärker schon die<br />

Autoren ihre Texte als Material begreifen<br />

und so gestalten, dass in einer Inszenierung<br />

andere Elemente mit gleicher Notwendigkeit<br />

hinzutreten müssen, desto<br />

schwieriger wird es, den Anteil des<br />

Regisseurs aus bildmächtigen Inszenierungen<br />

herauszufiltern und den Text als<br />

solchen zu bewerten. Es bleibt abzuwarten,<br />

wie das Festival in den nächsten Jahren<br />

auf den sich wandelnden Stückbegriff<br />

reagieren wird.<br />

Auch Sibylle Bergs Romandramatisierung<br />

„Ein paar Leute suchen das Glück<br />

und lachen sich tot“, vom Theater Oberhausen<br />

in der Inszenierung Klaus Weises<br />

vorgestellt, entwickelt aus der Glücksuche<br />

der Figuren keine Handlung mehr.<br />

Längst gestorben und in einem Raum jenseits<br />

des Todes versammelt, reflektieren<br />

sie ihre Geschichte. „Undramatisch“ lau-<br />

tete das bezeichnende Verdikt eines<br />

Zuschauers. <strong>Die</strong>s gilt auch für Werner<br />

Fritschs „Steinbruch“-Monolog aus dem<br />

Jahre 1983, der Erfahrungen des Autors<br />

mit der Bundeswehr thematisiert. Für die<br />

Inszenierung des Mannheimer Nationaltheaters<br />

wurde der Text auf fünf Spieler<br />

verteilt und von Regisseur Patrick<br />

Schimanski mit soldatischen Körperaktionen<br />

arrangiert. In diesen Bildrealismus<br />

eingebettet, wirkte der Text häufig platt<br />

und konstruiert. Wenn Fritsch „Sprache<br />

im Zustand äußerster Aufladung“ vorführen<br />

wollte, so hat hier die theatralische<br />

Umsetzung nicht funktioniert.<br />

Ganz anders gelang Stefan Bachmann die<br />

Inszenierung von Rainald <strong>Goetz</strong>’ Künstlerdrama<br />

„Jeff Koons“ (Siehe DDB<br />

2/2000). Auch hier liegt ein Text ohne<br />

Rollenzuweisungen vor. Doch<br />

Foto: Susanne Messmer<br />

lassen sich aus diesem Sprachmaterial<br />

durchaus einzelne Figuren herausarbeiten.<br />

Unbeschadet der Tatsache, dass<br />

andere Inszenierungen zu anderen Figuren-Text-Zuordnungen<br />

gelangen, wurde<br />

in der Jury-Diskussion positiv betont,<br />

dass sich schon für einen Leser des Textes<br />

einzelne Charaktere geradezu aufdrängen<br />

würden.<br />

Das Bedürfnis nach wirklichen Menschen<br />

auf dem Theater spielte auch bei<br />

der Bewertung von Dirk Dobbrows<br />

„Legoland“ eine Rolle, dessen deutlicher<br />

Realitätsbezug an das Aufklärungsthea-<br />

SAISONBILANZ V<br />

Zum dritten Mal mit dem Mülheimer Dramatikerpreis geehrt: Rainald <strong>Goetz</strong> (links).<br />

Aus der Sicht des Publikums auf Platz 1: Albert Ostermaier.<br />

ter vergangener Jahrzehnte erinnerte.<br />

Erkennbar ist der Versuch des Autors,<br />

mit Hilfe sprachlicher Mittel die Figuren<br />

anzureichern. Doch die wenig inspirierte,<br />

unentschieden wirkende Inszenierung<br />

des inzwischen ge schlossenen Kleist<br />

Theaters Frankfurt/Oder kam kaum über<br />

den Realismus einer Milieustudie über<br />

Jugendliche im sozialen Brennpunkt<br />

einer Hochhaussiedlung hinaus.<br />

<strong>Die</strong> gesellschaftliche Relevanz des Themas<br />

Kindesmissbrauch in Thomas<br />

Jonigks „Täter“ war weitgehend unbestritten.<br />

Sein entschieden parteiisches<br />

Albert Ostermaiers „The Making Of. B-Movie“ in Volker Hesses Kölner Inszenierung mit Ernst-<br />

August Schepmann als Müller-Schuppen (Bildmitte) und Joachim Meyerhoff als Andree.<br />

Foto: Isolde Ohlbaum


Schwerpunkt<br />

40<br />

Soap<br />

Soap-opern gibt es nicht nur im<br />

Fernsehen. Der Boom schwappte jetzt<br />

auch auf die Theater über.<br />

In einer Zeit, in der breite Bevölkerungsschichten<br />

dazu neigen, die künst liche<br />

Realität der Medien für die Wirklichkeit<br />

zu halten, läuft auch ein politisch ambitioniertes<br />

Theater Gefahr, die Kritik an den<br />

Verhältnissen durch bloße Medienkritik<br />

zu ersetzen. Folgerichtig ist das deutsche<br />

Theater im vergangenen Jahr von einem<br />

wahren Soap-Boom erfasst worden. <strong>Die</strong><br />

relativ theaternahe Ästhetik des Genres<br />

Seifen oper, das aus Gründen sparsamster<br />

Fließ bandproduktion meist auf aufwendige<br />

spezifisch filmische Mittel wie<br />

Montage, atmo sphärische Beleuchtung<br />

oder gar Tricks und Effekte verzichtet,<br />

kam der Experimentierfreude der <strong>Bühne</strong>n<br />

sehr entgegen.<br />

Oft war der Begriff „Soap“ allerdings<br />

kaum mehr als ein modisches Etikett:<br />

Bei dem in Fortsetzungen servierten<br />

Mammuttext „<strong>Die</strong> Celestina“ des<br />

barocken Spaniers Fernando de Rojas im<br />

Berliner Tacheles gelang es dem Regisseur<br />

Matthias Merkle so immer hin, eine<br />

sperrige Ausgrabung geschickt einem<br />

zeitgenössischen Publikum zu verkaufen.<br />

<strong>Die</strong> Ehre, der Trendsetter gewesen zu<br />

sein, gebührt dem Hamburger Kiez-<br />

Theater Schmidt. Dessen „Pension<br />

Schmidt“, die seit dem März vergangenen<br />

Jahres in zunächst monatlichen Folgen<br />

Typen von der benachbarten Reeperbahn<br />

komödiantisches Gastrecht gewährte, ist<br />

auch das aufwändigste und erfolgreichste<br />

Projekt des neuen Soap-Booms. Das<br />

Ensemble um Gerda, den alternden Trans -<br />

vestiten (dargestellt vom Schmidt-<br />

Prinzipal Corny Littmann), variiert<br />

lustvoll und lustmachend wiedererkennbare<br />

Schlüsselreize: Auf Gestalten wie die<br />

Foto: Friedrun Reinhold<br />

Schmidt-Prinzipal Corny Littmann und<br />

die Kiez-Opera „Pension Schmidt“ mit<br />

Kerstin Mäkelburg, Bernhard Hofmann<br />

und Corny Littmann (v. l.)<br />

singende Pastorenwitwe Erdmute („die<br />

Heulboje Gottes“) oder den debilen<br />

Polizisten Hotte freut sich das Stammpublikum<br />

schon, bevor der Vorhang sich<br />

öffnet – und genauso auf die „Werbeblöcke“,<br />

in denen die Pro dukte per<br />

Zuschauerabstimmung festgelegt werden<br />

und das Ensemble dann die Re klame<br />

improvisiert. Bei aller kritischen Distanz<br />

ist die Absicht natürlich diesselbe wie bei<br />

einer Fernsehsoap: Eine treue Fan -<br />

gemeinde soll mit einem süchtig machenden<br />

Produkt regelmäßig wieder vor den<br />

Guckkasten gelockt werden, ohne dass<br />

dessen Interesse wie sonst für jede neue<br />

Aufführung wieder neu geweckt werden<br />

muss. Nebenbei spart man <strong>Bühne</strong>nbilder<br />

und kann beim Buch erprobte Muster<br />

variieren.<br />

Im Idealfall wird das Ereignis irgendwann<br />

<strong>zum</strong> „Kult“, d. h. zu einer ritualhaften<br />

Foto: Stephan Pflug<br />

Rauscherfahrung, bei der die schwankende<br />

Qualität der künstlerischen<br />

Anlässe überhaupt nicht mehr wahrgenommen<br />

wird. Das Prinzip der Reihenbildung<br />

ist so neu nicht: Es wurde schon<br />

immer mal wie der dort erprobt, wo man<br />

Theater und Lite ratur als Geschäft<br />

betrachtete. Im fran zösischen Boulevard<br />

des 19. Jahrhunderts war der Serientypus<br />

alltäglich. Es waren wohl auch eher<br />

finanzielle als künstlerische Gründe, die<br />

Shakespeare bewogen, seinen populären<br />

Falstaff in den „Lustigen Weibern von<br />

Windsor“ ein zweites Mal auftreten zu<br />

lassen. Heute würde man so etwas ein<br />

„Spin-Off“ nennen. Und seine Königsdramen<br />

kann man ohnehin als fortlaufende<br />

Seifenoper lesen und spielen –<br />

„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ in den<br />

Häusern York und Lancaster.<br />

Direkt aus dem Produktionsumfeld jener<br />

Soap, die in Deutschland der Inbegriff<br />

des ganzen Genres ist, stammt der Autor<br />

Patrick Schuckmann, der das Göttinger<br />

Junge Theater mit Texten für dessen<br />

„Soap Total“ mit dem schönen Titel<br />

„Herzen ohne Rast“ beliefert. Schuckmann<br />

beherrscht selbstverständlich die<br />

Klischees („Er braucht jetzt absolute<br />

Ruhe“) locker und hat gleichzeitig große<br />

Freude daran, den Wahnsinn, der allen<br />

Soap-Figuren innewohnt, endlich einmal<br />

sichtbar zu Tage zu fördern. So einer wie<br />

sein Doktor Stukenbrock, in dem sich<br />

geniale ärztliche Fähigkeiten und eine<br />

zerstörerische, vor nichts zurück -<br />

schreckende Libido vereinen, ist<br />

eigent lich eine echte dramatische Figur,<br />

die gut der Titelheld eines engli schen<br />

Stückes mit dem Titel „Operieren &<br />

Kopulieren“ sein könnte. Auch der<br />

Dilettantismus wird in Göttingen auf die<br />

Spitze getrieben: <strong>Die</strong> Schauspieler lesen<br />

ihre Texte vom Teleprompter, Regisseur<br />

Christian Sedelmayer mischt sich per<br />

Mikro ins Geschehen ein, lässt das<br />

Ensemble gelegentlich verunglückte<br />

Szenen wiederholen.<br />

<strong>Die</strong>sen Live-Charakter des Soap-Genres<br />

betonte auch der Autor und Regisseur<br />

René Pollesch bei seiner Soap „Java <br />

in a Box“ im Luzerner Theater. Im<br />

wöchentlichen Rhythmus ließ Pollesch<br />

Figuren mit mediengenerierten Sekundärnamen<br />

wie Heidi Hoh, John Infante<br />

oder Bambi Sickafossee durch ihre vom<br />

Terror der Ökonomie hervorgebrachten<br />

Neurosen surfen. Auch sein Trick ist<br />

ganz alt: Man bedient sich eines volkstümlichen<br />

Genres und füllt es mit<br />

politischen Inhalten. Da kann plötzlich<br />

der Alt-68er im Publikum, der Soaps<br />

normalerweise verachtet, ebenso lachen<br />

wie das gepiercte Twen-Pärchen, das<br />

vermutlich gar nicht merkt, dass ihm hier<br />

solide altmodische Kapitalismuskritik im<br />

modernsten Gewand serviert wird.<br />

Matthias Heine<br />

<strong>Die</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Bühne</strong> 8/2000<br />

Zum zweiten Mal war das Kleist-Theater Frankfurt/Oder in Mülheim dabei,<br />

diesmal mit Dirk Dobbrows „Legoland“ – das letzte spektakuläre Gastspiel des<br />

inzwischen abgewickelten Theaters.<br />

Stück ist grell, plakativ und vermeidet<br />

jegliche Psychologisierung der Figuren.<br />

Dadurch wird es dem Zuschauer schon<br />

im Ansatz unmöglich, durch Figurenausdeutung<br />

Verständnis für die Täter zu entwickeln.<br />

<strong>Die</strong> Rechtfertigungs ideologie<br />

wird gerade durch das Phrasenhafte der<br />

Sprache dekuvriert. Stefan Bachmanns<br />

Baseler Inszenierung, die in einem<br />

Wohnraum<br />

spielt, der die<br />

Künstlichkeit<br />

eines Ausstellungsraumes<br />

in<br />

einem Möbelhaus<br />

ausstrahlt,<br />

erschien manchenZuschauern<br />

als zu direkt.<br />

<strong>Die</strong> Frage der<br />

Wahrnehmung<br />

thematisiert Al -<br />

bert Ostermaiers<br />

„The<br />

Making Of. B-<br />

Movie“. Ein<br />

Künstler im<br />

Medienzeitalter<br />

wird gemacht,<br />

Erwartungshaltungen<br />

des Pu -<br />

blikums werden<br />

zielgerichtet<br />

bedient. Das<br />

Stück, eine Auftragsarbeit<br />

<strong>zum</strong><br />

Brecht-Jahr<br />

1998, spielt mit „Baal“- und „Dickicht“-<br />

Motiven und vermischt gekonnt unterschiedliche<br />

Realitätsebenen. In Mülheim<br />

war statt der Münchener Uraufführung<br />

die bemerkenswerte Kölner Inszenierung<br />

von Volker Hesse zu sehen, die in<br />

<strong>Die</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Bühne</strong> 8/2000<br />

Foto: Sebastian Hoppe<br />

Foto: Anette Höfer<br />

Zusammenarbeit mit der Kölner Kunsthochschule<br />

für Medien über die Projektion<br />

von Live- und Videobildern den<br />

medialen Aspekt augenfällig machte.<br />

<strong>Die</strong> Diskussion der Jury konzentrierte<br />

sich zunehmend auf diese drei letztgenannten<br />

Autoren, die bereits in früheren<br />

Jahren in Mülheim gewesen waren, und<br />

die diesmal<br />

auch in der<br />

Gunst der Zu -<br />

schauer vor ne<br />

lagen. Das Pu -<br />

blikum vo tierte<br />

für Ostermaiers<br />

„The Making<br />

Of. B-Mo vie“.<br />

<strong>Die</strong> Jury entschied<br />

sich aber<br />

mehr heitlich für<br />

„Jeff Koons“.<br />

Rainald <strong>Goetz</strong>,<br />

der den Preis<br />

bereits 1988 für<br />

„Krieg“ und<br />

1993 für „Katarakt“<br />

erhalten<br />

hatte, ist damit<br />

der bisher einzige<br />

Autor, der<br />

bei den MülheimerTheatertagen<br />

dreimal<br />

erfolgreich war.<br />

So wurde dann<br />

doch eher das Bewährte prämiert. <strong>Die</strong><br />

junge Autorengeneration ist zwar unübersehbar<br />

geworden, aber noch weit<br />

davon entfernt, durchgesetzt zu sein.<br />

Kathrin Welisch in der Baseler Inszenierung<br />

von Thomas Jonigks „Täter“.<br />

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