Vollständige Ausgabe herunterladen - DRF Luftrettung
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12<br />
Gesund leben<br />
K<br />
leine Kinder sind neugierig, sonst wären sie keine<br />
kleinen Kinder. Wenn sie auf heiße Herdplatten<br />
fassen, können sie sich verbrennen. Lebensgefahr<br />
jedoch droht, wenn sie mit Stricknadeln oder Ähnlichem<br />
in der Steckdose herumstochern. Haushaltsstrom<br />
mit einer Spannung von 230 V und einer Stärke<br />
von 50 mA kann lebensgefährliche Folgen für den<br />
menschlichen Organismus haben. Fließt er durch das<br />
Herz, wird das Reizleitungssystem des Organs gestört.<br />
„Der Rhythmus des Herzens und die Erregung der einzelnen<br />
Herzmuskelzellen entstehen durch elektrische<br />
Impulse. Ein Stromschlag kann dieses sensible System<br />
so weit beeinträchtigen, dass es zu Herzrhythmusstörungen<br />
kommt. Schlimmstenfalls münden sie in<br />
Kammerflimmern“, erklärt Dr. Gregor Lichy, leitender<br />
Notarzt der Stuttgarter Station der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>.<br />
Dann schlägt das Herz so unkoordiniert und<br />
schnell, dass es kein Blut mehr in den Kreislauf pumpen<br />
kann. Die Folge ist ein Herz-Kreislauf-Stillstand.<br />
Außerdem kann es zu Muskelverkrampfungen kom-<br />
Mehr als<br />
heiße Luft<br />
Elektrizität gilt als Schlüssel zum<br />
technischen Zeitalter. Heute gehört sie<br />
zu unserem Leben wie Wasser und<br />
Wärme. Doch der Umgang mit Strom<br />
birgt auch Gefahren. Wir informieren,<br />
wie Sie Elektrounfälle im Haushalt<br />
vermeiden können.<br />
men, wenn zu viel Strom durch den Körper fließt. Daher<br />
können sich Betroffene häufig nicht eigenständig<br />
von der Stromquelle lösen. Wer bei einem Stromunfall<br />
zu Hilfe eilen möchte, sollte zunächst an den Eigenschutz<br />
denken. „Bevor sich Ersthelfer um den Verletzten<br />
kümmern, sollten sie den Stecker ziehen oder<br />
die Sicherung herausdrehen, damit sie nicht dasselbe<br />
Schicksal ereilt“, warnt Dr. Lichy. Sobald das Stromnetz<br />
unterbrochen ist, muss ein Notruf abgesetzt werden.<br />
Auch wenn äußerlich keine Verletzungen sichtbar<br />
sind, kann es sein, dass der Strom im Körper Schaden<br />
angerichtet hat. „Herzrhythmusstörungen können<br />
bis zu 24 Stunden nach dem Ereignis auftreten. Daher<br />
ist es wichtig, dass ein Elektrokardiogramm (EKG)<br />
durchgeführt wird“, betont der erfahrene Notarzt. In<br />
jedem Fall sollten Ersthelfer bis zum Eintreffen der<br />
Foto: DenisNata - fotolia.com