«den überblIck behalten» - elforum
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FIRMENNEWS/<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
KABEL-/<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
<strong>«den</strong> <strong>überblIck</strong><br />
ELEKTROINSTALLATIONEN/<br />
ENERGIE<br />
<strong>behalten»</strong><br />
KOMPONENTEN<br />
u<br />
MESSTECHNIK/<br />
SENSORIK<br />
Interview und Bilder:<br />
Markus Frutig,<br />
Chefredaktor eLFORUM<br />
AUTOMATION/<br />
ANTRIEBE<br />
INDUSTRIAL IT<br />
Seit 30 Jahren steht die Firma Spälti<br />
im Zürcher Oberland als kompetenter<br />
Vertriebspartner SICHERHEIT professioneller Komponenten<br />
für die Automation und Elektrotechnik<br />
ein. Als die Krise 2009 die<br />
KATALOGE/<br />
Automationsbranche DOKUMENTATIONEN<br />
in ein tiefes Tal<br />
zwang, hat er sich nicht entmutigen<br />
lassen, die Durststrecke mit allen Mit-<br />
FACHBEDARF/<br />
arbeitern LAST durchzustehen. MINUTE Auch wenn<br />
er lieber in luftigen Höhen verweilt, ist<br />
er nicht abgehoben: Jürg Eichenberger,<br />
CEO Spälti AG, erzählt im exklusiven<br />
eLFORUM-Interview, wie alles<br />
begann und was sein Erfolgsrezept ist.<br />
E-CAD<br />
Jürg Eichenberger, ein Gleitschirm ziert<br />
Ihre gesamte Unternehmenskommunikation.<br />
«Den kompletten Überblick <strong>behalten»</strong><br />
– was steckt dahinter?<br />
«Das kommt aus der Zeit, als wir weniger<br />
Produkte und Lieferanten hatten: Wir wollten<br />
einfach die Firma mit einem positiv behafteten<br />
und neutralen Symbol darstellen,<br />
welches positive Assoziationen wec kt und<br />
dazu eine grosse W erbefl äche bietet. Heute<br />
wissen alle Kunden: ‹Aha, der mit dem<br />
Gleitschirm, das ist Spälti›. Wenn ich selber<br />
da oben am Fliegen bin, habe ic h einen<br />
kompletten Überblick. Das ist genau das,<br />
was wir unseren Kunden auch bieten möchten:<br />
einen vollständigen Überblic k über<br />
unser Verkaufsprogramm und unsere P rodukte.<br />
Auch kommt man direkt zu unserem<br />
Personal hin, welches rasch und kompetent<br />
beraten kann.»<br />
Lassen Sie uns an den Anfang gehen:<br />
1908 wurde ursprünglich die «Spälti<br />
Söhne & Co.» als Produktionsbetrieb in<br />
Zürich gegründet, dann übernahm Ihr<br />
Vater dieses Unternehmen. Wie fi ng es<br />
an?<br />
«Die Spälti produzierte seinerzeit Sc halter<br />
und Transformatoren. Ganz am Anfang war<br />
das Unternehmen sogar der grösste Motorenentwickler<br />
der Sc hweiz. Als alle Sc halterhersteller<br />
der Sc hweiz damals wegen<br />
ausländischer Konkurrenz Probleme bekamen<br />
und Spälti durc h die Übernahme der<br />
Häberlein-Gruppe in die Sc haltgeräte- und<br />
Umwelttechnik-Bereiche aufgesplittet wurde,<br />
schaute sich mein V ater 1981 um. Mit<br />
Vertretungen für Sc hlegel, Merz, PILZ und<br />
Cutler Hammer haben wir dann den Neuanfang<br />
für unser eigenes Unternehmen aufgenommen,<br />
so wie es sich heute darstellt.»<br />
«Ich bin regelmässig an die Hannover<br />
Messe gegangen und<br />
‹ackerte› sämtliche Hallen durch …<br />
So sind immer mehr Unternehmen<br />
auf den ‹Zug› Spälti aufgestiegen.»<br />
… Sie sind ja 1983 als junger Elektromonteur<br />
ins Familienunternehmen eingestiegen.<br />
Wie kam es dazu?<br />
«Ich habe meine Lehre als Elektromonteur<br />
absolviert, die Rekrutenschule gemacht und<br />
anschliessend als Elektriker mit im F amilienunternehmen<br />
gearbeitet. So hatte ic h<br />
Gelegenheit, mit den vorgenannten Firmen<br />
Erfahrungen zu sammeln und mich in diese<br />
Produkte einzuarbeiten. 1987 habe ich das<br />
Kaufmännische nachgeholt und bin 1 988<br />
wieder zurück ins Unternehmen gegangen,<br />
um hier mehr mit meinem Vater aufzubauen<br />
und diesen Weg zu gehen.»<br />
Dann haben Sie sich dazu entschlossen,<br />
1995 die Firma Ihrem Vater Paul Eichenberger<br />
abzukaufen. Warum so früh?<br />
«Damals waren wir lediglic h drei Leute im<br />
Betrieb und mein Ziel war es, einmal zwölf<br />
6 eL FORUM 12 I 2011
Leute zu haben: Mein Vater war damals gesundheitlich<br />
schon schwer angeschlagen<br />
und deshalb darauf angewiesen, dass jemand<br />
das Ganze macht. 1992 habe ich die<br />
Geschäftsleitung übernommen und eben<br />
die Firma 1995 von ihm gekauft.»<br />
Was bedeutete es für Sie, die Geschicke<br />
der Firma in die Hand zu nehmen? Sie<br />
hatten ja immerhin bereits eine Verantwortung<br />
für sieben Mitarbeiter …<br />
«Grundsätzlich wächst man in ein Unternehmen<br />
hinein. Ich glaube, es ist schon wichtig,<br />
dass man früh dabei ist und sieht, wie es<br />
mein Vater bzw. die anderen mac hen oder<br />
gemacht haben – und versuc ht, es besser<br />
zu machen. Meine Herausforderung war es<br />
immer, alles besser zu mac hen. Mit dieser<br />
Motivation kommt man weiter und wir kamen<br />
so auch zu den entsprec henden Vertretungen.<br />
Mein bzw. unser Ziel ist es, qualitativ<br />
hochwertige Produkte zu haben und<br />
nicht das 08/15-Zeug, welches nur einmal<br />
Freude macht – und zwar dann, wenn man<br />
den Rechnungsbetrag sieht … ( lächelt süffi<br />
sant). Auch ist die optimale technische Beratungsqualität<br />
sicher ein wichtiger Bestandteil<br />
unseres Erfolgs.»<br />
Damals machten Sie 75 Prozent des Umsatzes<br />
mit PILZ-Produkten als Exklusivvertretung.<br />
Dann kam ein jäher Schnitt,<br />
als PILZ ihre eigene Niederlassung eröffnete.<br />
Was bedeutete das für Sie?<br />
«Ja, als P ILZ die eigene Niederlassung im<br />
Herbst 95 ‹aus dem Sc hlaf› geholt hatte,<br />
war dies rec ht hart für uns. Das waren ja<br />
gerade acht Monate, bevor ic h die Unternehmung<br />
meinem Vater abkaufte. Wenn die<br />
75 Prozent ganz weggefallen wären, hätten<br />
wir das nicht verkraftet. Wir konnten jedoch<br />
in einem Fünfjahresvertrag vereinbaren, als<br />
Händler weiter in der Schweiz tätig zu sein:<br />
Wir haben uns dann auf die Sicherheitstechnik-<br />
und Niederspannungsschaltgeräteseite<br />
von PILZ fokussieren können. So konnten<br />
wir auch die bestehenden Kunden behalten<br />
und bauten weitere Vertretungen auf.»<br />
Dann kam ja der Elektrobereich hinzu …<br />
«Ja, damals sah ic h, dass wir viele P rodukte<br />
haben, die man auch Elektrikern und Elektrokunden<br />
näherbringen konnte. 1998 nahmen<br />
wir diesen Bereich neu auf und 200 6 haben<br />
wir uns entschieden, in Laupen einen Neubau<br />
zu errichten. Denn diese beiden Segmente<br />
sind schon sehr versc hieden und in Hinwil<br />
war damals alles zu eng aufeinander.»<br />
FIRMENNEWS/<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
KABEL-/<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Wie schafften Sie es, so viele namhaften<br />
Unternehmen in Deutschland, Österreich,<br />
Frankreich, ELEKTROINSTALLATIONEN<br />
Italien und Japan zu Ihren<br />
Lieferanten ENERGIE zu machen?<br />
«Das war damals schon eine ziemlich harte<br />
Nuss! Ich bin regelmässig an die Hannover<br />
Messe gegangen und ‹ackerte› sämt liche<br />
Hallen durch … immer wenn ic h etwas<br />
KOMPONENTEN<br />
Spannendes gesehen habe und entdec kte,<br />
dass da noch keine CH-Vertretung vorhanden<br />
war, bin ic h auf sie zugegangen. So<br />
sind immer MESSTECHNIK/<br />
mehr Unternehmen auf den<br />
‹Zug› Spälti SENSORIK<br />
aufgestiegen.»<br />
Dazu produzieren Sie für Ihre Kunden<br />
Sonderlösungen AUTOMATION/<br />
und bieten x-tausend<br />
Produkte ANTRIEBE<br />
an. Wie behalten Sie den<br />
Überblick?<br />
«Mir war immer wichtig, dass wir nicht hochkomplexe<br />
Artikel im Programm haben, sondern<br />
das INDUSTRIAL Einfache, das gut erklärbar IT ist und<br />
wo auch Qualität dahintersteckt!»<br />
Sie bieten innovative Technologien in<br />
bei den Segmenten. Was ist Ihr Erfolgs-<br />
geheimnis SICHERHEIT<br />
trotz Krisenzeiten?<br />
«2009 haben wir diese sehr zu spüren bekommen,<br />
als der Umsatzeinbruch in der Au-<br />
tomation rund 40 P rozent betrug. Dadurch,<br />
KATALOGE/<br />
DOKUMENTATIONEN<br />
FACHBEDARF/<br />
LAST MINUTE<br />
E-CAD
FIRMENNEWS/<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
VERANSTAL<br />
VERANSTALTUNGEN ALTUNGEN<br />
KABEL-/<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
ELEKTROINSTALLATIONEN/<br />
ENERGIE<br />
KOMPONENTEN<br />
MESSTECHNIK/<br />
SENSORIK<br />
AUTOMATION/<br />
ANTRIEBE<br />
INDUSTRIAL IT<br />
dass SICHERHEIT<br />
der Bereic h Elektro 50 P rozent unseres<br />
Umsatzes ausmachte, war unser Umsatzrückgang<br />
auf 20 Prozent begrenzt. Wir<br />
haben in dieser sc hweren Zeit auc h kein<br />
Personal KATALOGE/<br />
abgebaut! Ic h denke, man muss<br />
konsequent<br />
DOKUMENTATIONEN<br />
versuchen, auf der Linie zu bleiben<br />
und in Krisenzeiten nicht alles über Bord<br />
zu werfen. Man sah das sehr gut im Maschinenbau,<br />
FACHBEDARF/<br />
als man 20 10 grosse Schwie-<br />
LAST MINUTE<br />
E-CAD<br />
rigkeiten hatte, die instruierten Arbeitskräfte<br />
wieder zu bekommen … Solange wir Güter<br />
brauchen, so lange müssen wir investieren!<br />
Dann wendet sich das Blatt auc h mal. Das<br />
ist der Lauf der Rezession bzw. Konjunktur.»<br />
Wie sieht für Sie Unternehmertum aus?<br />
«Unternehmertum ist ja sc hon das W ort,<br />
welches sagt, was es ist: Ich unternehme et-<br />
«Ich habe mal gesagt, dass wir die<br />
eigenständige Nummer eins im<br />
Schweizer Elektrotechnik-Bereich<br />
werden wollen ...»<br />
was. Hier unterscheidet sich der Unternehmer<br />
vom Manager; der Manager sc haut,<br />
wie er zu noc h besseren Zahlen kommt,<br />
aber der Unternehmer sc haut, mit dem<br />
verdienten Geld etwas im Unternehmen zu<br />
bewirken. Alles andere hat nichts mit Unternehmertum<br />
zu tun! Unternehmertum heisst<br />
auch, neue Ideen zu haben und diese umzusetzen.<br />
Dabei ist die Selbstmotivation eine<br />
grosse Herausforderung.»<br />
Jürg Eichenberger setzt auf gute<br />
Ausbildung und gutes Arbeitsklima:<br />
«Wir haben in der schweren<br />
Zeit kein Personal abgebaut:<br />
Man muss konsequent versuchen,<br />
auf der Linie zu bleiben und in<br />
Krisenzeiten nicht alles über Bord<br />
zu werfen.»<br />
8<br />
eL FORUM 12 I 2011
FIRMENNEWS/<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
KABEL-/<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Ihr Motto heisst: «Still going strong!» Wie streng sind Sie zu<br />
sich selber? Wie motivieren Sie sich und Ihr Team?<br />
(Lacht) ELEKTROINSTALLATIONEN/<br />
«Das weiss ich manchmal selber nicht! Natürlich bin ich<br />
auf ENERGIE<br />
mein Team angewiesen, da es sic h auch selbst motiviert.<br />
Bei 30 Leuten hat jeder seinen Aufgabenbereic h und wir haben<br />
Schlüsselpersonen, wie z.B. unseren Bereichsleiter Daniel<br />
Schriber, der nach seiner Lehre bei uns blieb und sich den Herausforderungen<br />
erfolgreich stellte.»<br />
KOMPONENTEN<br />
30 Mitarbeiter zum 30-Jahr-Jubiläum …Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?<br />
«Bei MESSTECHNIK/<br />
30 Mitarbeitern ist sicher ein Erfolgsrezept, dass der Mitarbeiter<br />
SENSORIK<br />
morgens gerne aufsteht und zur Arbeit geht. Sonst haben<br />
sie mit 30 Leuten verloren! Ich drücke aber auch eher zwei Augen<br />
zu – deshalb bin ic h froh, dass meine Frau sozusagen als<br />
‹strenger AUTOMATION/<br />
Pol› sich um die Personalbelange kümmert.»<br />
ANTRIEBE<br />
INDUSTRIAL IT<br />
SICHERHEIT<br />
KATALOGE/<br />
DOKUMENTATIONEN<br />
FACHBEDARF/<br />
LAST MINUTE<br />
Sie sind ja ein passionierter Flieger. Ist das nicht gefährlich?<br />
«Die Fliegerei begeisterte mich schon immer. 1994 habe ich mit<br />
dem Gleitschirmfl iegen angefangen, dann faszinierte mic h der<br />
E-CAD<br />
Gyrokopter und ich fl iege damit seit 2010 - mit Passagierzulassung.<br />
Ausserdem brachte uns unser gesponsertes Paragliding-<br />
Team sogar schon ins Fernsehen. Beim Fliegen ist es wie mit<br />
dem Unternehmertum: Man muss die V ernunft und die Eigenverantwortung<br />
an die vorderste Stelle setzen!»<br />
Was sind Ihre Vision und Ihr Wunsch für die kommenden<br />
Jahre?<br />
«Ich habe mal gesagt, dass wir die eigenständige Nummer eins<br />
im Schweizer Elektrotechnik-Bereich werden wollen … Dazu die<br />
Vision, gesund alt zu werden und meine Hobbys ausüben zu<br />
können!»<br />
Vielen Dank für das interessante Gespräch!<br />
Spälti AG<br />
Elektro- und Automationsprodukte<br />
Wässeristrasse 25, 8340 Hinwil<br />
Tel. 044 938 80 90, Fax 044 938 80 92<br />
www.spaelti-ag.ch, info@spaelti-ag.ch<br />
eL FORUM 12 I 2011<br />
«Mir war immer<br />
wichtig, dass wir nicht<br />
hochkomplexe Artikel<br />
im Programm haben,<br />
sondern das Einfache,<br />
das gut erklärbar ist<br />
und wo auch Qualität<br />
dahintersteckt!»