Download Pdf - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
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alte und neue Geber<br />
suchten in busan nach<br />
gemeinsamen Wegen<br />
in der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong>.<br />
© UN Photo/Kibae Park<br />
aus hilfe<br />
wird Partnerschaft<br />
Die Welt der entwicklungszusammenarbeit verändert sich. Neben der traditionellen Nord-Süd-achse<br />
gewinnen Süd-Süd- und Dreieckskooperationen sowie die Privatwirtschaft an Bedeutung. am 4. high<br />
Level Forum über die Wirksamkeit der entwicklungszusammenarbeit im südkoreanischen Busan suchte<br />
die internationale Gemeinschaft nach antworten auf die neuen Gegebenheiten.<br />
Im Vergleich zu den Foren in Paris (2005) und Accra (2008)<br />
sollte in Busan nicht mehr nur die Wirksamkeit der „Hilfe“<br />
verbessert, sondern eine neue Partnerschaft für Entwicklung<br />
geschaffen werden, die alle Beteiligten – auch die<br />
neuen Geber – einschließt. Dies hat weitreichende Folgen.<br />
mehr eigenverantwortung und arbeitsteilung<br />
Die Beschlüsse von Busan stellen die Entwicklungsländer<br />
vor neue Herausforderungen: Stärker als bisher sollen sie<br />
ihren Weg selbst steuern. Nach einer genauen Analyse<br />
sollen sie in Zukunft ihre Entwicklungspläne noch präziser<br />
und auf die spezifischen Bedürfnisse in den jeweiligen<br />
Partnerländern abgestimmt beschreiben und eine<br />
klare Leitungsfunktion einnehmen. Sie verpflichten sich,<br />
Eigenverantwortung nicht nur als Regierungsaufgabe zu<br />
verstehen, sondern als demokratisches Prinzip, das die Zivilgesellschaft,<br />
Parlamente, Medien oder den Privatsektor<br />
gleichermaßen einbindet.<br />
Die verstärkte Orientierung an den spezifischen Anforderungen,<br />
Problemstellungen und Lösungswegen der Partnerländer<br />
bildet den Rahmen für optimale Arbeitsteilung<br />
zwischen den Akteuren und damit für den bestmöglichen<br />
Mix an Maßnahmen. Nach dem Motto „Diversität managen,<br />
Fragmentierung reduzieren“ sollen auf Basis gemeinsamer<br />
Prinzipien die unterschiedlichen Herangehensweisen<br />
so zusammengeführt werden, dass sie einander ergänzen.<br />
weltnachrichten 1/12 | www.entwicklung.at<br />
thEMa<br />
Starke Schwellenländer<br />
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer globalen<br />
Partnerschaft war, dass sich in Busan neben den traditionellen<br />
Gebern auch China, Brasilien und Indien den Inhalten<br />
des Abschlussdokuments angeschlossen haben, wenn<br />
auch zunächst auf einer weniger verbindlichen Basis. Das<br />
Selbstbewusstsein, mit dem sich diese Länder als neue<br />
Entwicklungspartner einbringen, ist mitverantwortlich<br />
dafür, dass sich die alte Zweiteilung in Geber und Empfänger<br />
zugunsten einer globalen Partnerschaft aufzulösen<br />
beginnt.<br />
Katalysator entwicklungszusammenarbeit<br />
<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> wird auch in Zukunft eine<br />
unverzichtbare, aber nicht mehr die einzig entscheidende<br />
Rolle spielen. Sie soll eine Katalysatorfunktion erfüllen und<br />
die Potenziale aller Akteure optimal zum Einsatz bringen.<br />
Der Privatwirtschaft kommt als Motor für Entwicklung<br />
eine entscheidende Rolle zu. Denn technologische Innovationen,<br />
die Steigerung von Beschäftigung und Einkommen<br />
sowie die Mobilisierung der einheimischen Ressourcen<br />
tragen wesentlich zur Beseitigung von Armut bei.<br />
Österreichs Positionen<br />
Viele Aspekte der österreichischen Beiträge finden sich<br />
in einzelnen Punkten des Schlussdokuments wieder. Sie<br />
befassen sich mit einem umfassenderen Verständnis von<br />
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