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Hinweise zum Praktikum und zur Auswertung von Messergebnissen

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10<br />

Grafische Darstellungen<br />

10.1 Problemstellung <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche Regeln<br />

Die Überprüfung, Veranschaulichung oder Bestimmung der funktionalen<br />

Abhängigkeit zwischen Messgrößen kann zweckmäßig durch<br />

grafische Darstellungen erfolgen. Auch im <strong>Praktikum</strong> – wo die theoretischen<br />

Beziehungen meist bekannt sind – erfolgt die experimentelle<br />

Überprüfung <strong>von</strong> Beziehungen oder die indirekte Bestimmung<br />

<strong>von</strong> Größen häufig aus grafischen Darstellungen.<br />

Eine Darstellung der Periodendauer als Funktion der Pendellänge<br />

T = f (l) ergibt eine gekrümmte Kurve, sodass nach Augenschein<br />

nicht entschieden werden kann, ob die theoretische funktionale<br />

Abhängigkeit (Wurzelfunktion) erfüllt ist. Die Darstellung <strong>von</strong><br />

T2 = f (l) hingegen ergibt eine Gerade. Zur sogenannten Linearisierung1<br />

, d. h. der Darstellung der verschiedenen im <strong>Praktikum</strong> zu untersuchenden<br />

funktionalen Abhängigkeiten – vor allem Exponential<strong>und</strong><br />

Potenzfunktionen – als Geraden, gibt es spezielle Koordinatenpapiere,<br />

die die Arbeit wesentlich vereinfachen. Heute ist es jedoch<br />

oft praktischer, sich gleich <strong>von</strong> Anfang daran zu gewöhnen, spezielle<br />

Software (DIADEM, ORIGIN, . . . ) zu benutzen, um die entsprechenden<br />

Grafiken zu erstellen <strong>und</strong> die Messwerte weiter zu verarbeiten.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen der Handhabung der unterschiedlichen Koordinatensysteme<br />

oder -papiere wird im Folgenden beschrieben.<br />

Eine Geradendarstellung <strong>von</strong> <strong>Messergebnissen</strong> kann auch durch<br />

ein rechnerisches Verfahren erfolgen, das auf der Methode der kleinsten<br />

Quadrate (vgl. Abschn. 9.2) beruht. Auch bessere Taschenrechner<br />

verfügen über die Möglichkeit des Geradenausgleiches. Wichtig<br />

ist dabei stets, dass auch Angaben <strong>zum</strong> Fehler des Anstiegs <strong>und</strong> des<br />

Achsenschnittpunktes verfügbar sind. Das gleiche gilt für Anpassungen<br />

<strong>von</strong> Messpunkten durch z. B. eine Gerade mittels Programmen<br />

wie EXCEL, da ohne Fehlerangaben jedes Messergebnis sinnlos wird.<br />

Oft leidet bei der Verwendung <strong>von</strong> Rechnerprogrammen jedoch die<br />

Anschaulichkeit, sodass im <strong>Praktikum</strong> auch der grafische Geradenausgleich<br />

gefordert wird.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind folgende Punkte bei einer grafischen Darstellung<br />

zu beachten:<br />

• Das Blatt bzw. die vom Koordinatensystem aufgespannte Fläche<br />

1 Beispiel für eine Linearisierung: Die<br />

Periodendauer eines Fadenpendels ist<br />

abhängig <strong>von</strong> der Pendellänge l <strong>und</strong><br />

der Fallbeschleunigung g entsprechend<br />

der Beziehung T = 2π l/g. Die<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> der Pendellänge<br />

l gilt als nachgewiesen, wenn die<br />

grafische Darstellung T 2 = f (l) auf<br />

Millimeterpapier eine Gerade ergibt.<br />

Die gesuchte Fallbeschleunigung<br />

kann aus dem Anstieg dieser Geraden<br />

a = 4π 2 /g leicht bestimmt werden.

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