Elektronenmikroskopische Untersuchungen des Polymer/Mineral ...
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60 4 ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
Ein Bildbereich, der die Brücke zeigt, wird markiert und fouriertransformiert. Auf das<br />
so entstandene Diffraktogramm wird eine Wienfilterung 18 angewendet, um das Rauschen<br />
in der Aufnahme zu minimieren. Das gefilterte Diffraktogramm wird nun invers fourier-<br />
transformiert und liefert somit ein Bild, in dem die Positionen der CaCO3 - Moleküle<br />
relativ zueinander in den in Zonenachse orientierten Probenbereichen gut zu erkennen<br />
sind (Abb. 48(d)). In diesem Bild ist die Durchgängigkeit der Netzebenen und somit<br />
auch die der <strong>Mineral</strong>brücke deutlich zu sehen. Aus dem Bild wird außerdem ersichtlich,<br />
dass die Brücke tatsächlich aus kristallinem Material besteht. Dass es sich bei diesem<br />
um Aragonit handelt, lässt sich zeigen, wenn die Aufnahme mit einem simulierten 19<br />
Hochauflösungsbild verglichen wird (Abb. 49).<br />
Abb. 49: (a) Stark vergrößerter Bereich der in Abb. 48 gezeigten <strong>Mineral</strong>brücke. (b) Simu-<br />
liertes Hochauflösungsbild für die entsprechende Zonenachse 〈001〉, ∆fscherzer = −42,43 nm,<br />
Cs = 0,5mm und eine Probendicke t = 10 nm<br />
Das simulierte Hochauflösungsbild wurde mittels Blochwellenrechnung für einen Defokus<br />
∆fscherzer = −42, 43 nm und Cs = 0, 5 mm erstellt. Die Dicke der untersuchten Pro-<br />
benstelle ist nicht bekannt. Für das simulierte Bild wurde eine Probendicke t=10 nm<br />
angenommen. Ein Vergleich <strong>des</strong> simulierten und <strong>des</strong> experimentell erstellten Hoch-<br />
auflösungsbil<strong>des</strong> liefert eine Übereinstimmung der hexagonalen Symmetrien in den<br />
Bildern. Die Annahme, dass die <strong>Mineral</strong>brücken im Perlmutt aus Aragonit bestehen,<br />
wird somit gestützt.<br />
Ein Vergleich mit der Literatur zeigt, dass die gemessenen Durchmesser der <strong>Mineral</strong>-<br />
brücken von 25 nm bis 55nm im Wesentlichen mit anderen veröffentlichten Werten<br />
übereinstimmen. In den Publikationen [9], [15] und [18] liegen die Durchmesser der<br />
<strong>Mineral</strong>brücken bei circa 11 nm, 25nm und (36 - 54)nm. Diese Werte sind allerdings<br />
(abgesehen von [18]) nicht explizit in den Texten angegeben, sondern lediglich aus den<br />
publizierten Abbildungen bestimmt worden.<br />
18 Die Funktionsweise der Wienfilterung zur Reduktion <strong>des</strong> Rauschens wird in [48] erläutert.<br />
19 Die Simulation erfolgte mit einem von Knut Müller verfassten MATLAB Programm.