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Der Einsatz von Blutegeln zur symptomatischen Schmerztherapie bei

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1.2.5 Therapieoptionen<br />

Die Arthrose gilt bis heute als nicht heilbar. Ziele einer Behandlung sind daher<br />

Vorbeugung und Früherkennung der Erkrankung, Beseitigung ätiologisch bedeutsamer<br />

Risikofaktoren, Verlangsamung der Progredienz, Schmerzreduktion, Funktionsver-<br />

besserung, aktive Gelenkstabilisierung und Schutz vor Sekundärschäden [Hochberg et al.<br />

1995]. Im Anfangsstadium besteht noch die Möglichkeit, den Fortschritt der Arthrose<br />

durch konservative Maßnahmen zu verzögern (sportliche Aktivitäten, Physiotherapie<br />

[Greiling 1979], orthopädietechnische Maßnahmen [Häuselmann et al. 1996]) oder die<br />

Beschwerden zu lindern (Bäder [Tishler et al. 2004], Kryo- und Wärmetherapie,<br />

Iontophorese [Reichel 2000]). In fortgeschrittenen Stadien der Arthrose mit heftigen<br />

Beschwerden bleiben nur noch eine pharmakologische <strong>Schmerztherapie</strong> (NSAR,<br />

Kortikoide, Opiate [Pschyrembel 1998, Reichel 2000]) oder operative Maßnahmen. Hier<br />

besteht die Möglichkeit, die gestörte Gelenkmechanik durch Debridement [Haggart 1940]<br />

oder Korrekturosteotomie [Jackson 1958] wiederherzustellen, Knorpel aus gesunden<br />

Gelenkarealen zu verpflanzen [Brittberg et al. 1994] oder die Bildung <strong>von</strong> Ersatzknorpel<br />

an<strong>zur</strong>egen [Insall 1974, Steadman et al. 1999, Kim et al. 1991]. Bei Versagen aller<br />

genannten Methoden ist in der Regel der endoprothetische Gelenkersatz [Jerosch &<br />

Heisel 1999, Bläsius 1995] indiziert. Sollte auch diese Option versagen oder nicht in<br />

Frage kommen, bleibt als äußerste Möglichkeit nur noch eine Arthrodese [Reichel 2000].<br />

Wenn schulmedizinische Verfahren erfolglos bleiben oder Patienten die <strong>von</strong> ihren<br />

behandelnden Ärzten vorgeschlagenen Therapieoptionen ablehnen, nehmen die Patienten<br />

häufig Zuflucht zu in ihrer Wirksamkeit nicht oder wenig gesicherten alternativen<br />

Methoden. Im Falle der Arthrose werden adjuvante Heilmethoden hauptsächlich <strong>zur</strong><br />

Schmerzbekämpfung eingesetzt. Zu diesem Zweck kommen Akupunktur [Tukmachi et<br />

al. 2004], verschiedene Phytotherapeutika (z.B. Teufelskrallenwurzel [Pschyrembel 1998,<br />

Loew 2002], Weiden-, Eschen und Zitterpappelrinde, Brennesselblätter und<br />

Goldrutenkraut [Loew 2002, Kubelka & Länger 2001]) sowie die Behandlung mit<br />

<strong>Blutegeln</strong> in Frage.<br />

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