Globalisierung - Realität und Ideologie.pdf - FEN
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Anhang 1<br />
(Aus: FES „Impulse. Für ein neues Gr<strong>und</strong>satzprogramm der SPD.“)<br />
V. Was wir wollen<br />
1. Wir wollen die <strong>Globalisierung</strong> <strong>und</strong> Europa gestalten<br />
Die <strong>Globalisierung</strong> prägt heute unsere Handlungsmöglichkeiten. Sie bietet wirtschaftliche Chancen <strong>und</strong><br />
Möglichkeiten zur besseren Nutzung knapper Ressourcen, aber auch große Herausforderungen.<br />
<strong>Globalisierung</strong> kann zur Verbreitung universell gültiger Werte beitragen <strong>und</strong> den weltweiten Zugang zu<br />
Information <strong>und</strong> Wissen demokratisieren. Allerdings grenzt wirtschaftliche <strong>Globalisierung</strong> ohne soziale<br />
Verantwortung viele Menschen insbesondere in Entwicklungsländern aus.<br />
Damit die Chancen der <strong>Globalisierung</strong> genutzt werden können, müssen wir das Primat demokratischer<br />
Entscheidungen in einer Welt bewahren, in der nationale Grenzen durchlässiger werden. Wir müssen auf<br />
globaler Ebene Verantwortung zuweisen <strong>und</strong> Steuerungsmöglichkeiten schaffen, die es ermöglichen, die<br />
Rahmenbedingungen für unsere Existenz <strong>und</strong> wirtschaftliches Handeln weiterhin politisch zu bestimmen. Wir<br />
wollen die Chancen der <strong>Globalisierung</strong> nutzen, um wirtschaftlichen Wohlstand, Frieden, eine gerechte<br />
Weltordnung <strong>und</strong> die Ausbreitung von Demokratie <strong>und</strong> Menschenrechten zu fördern.<br />
Unkontrollierter Machtkonzentration bei globalen Wirtschaftsunternehmen, dem Ruf nach immer mehr<br />
Deregulierung <strong>und</strong> Entstaatlichung tritt bisher noch keine starke, ordnende Weltinnenpolitik entgegen. Wir<br />
wollen eine demokratisierte Weltgesellschaft, aber keinen Weltstaat. Wir wollen eine Weltgesell-schaft, in der<br />
alle Menschen ohne Hunger <strong>und</strong> Armut in Frieden selbstständig <strong>und</strong> selbstbestimmt leben können. Die<br />
politische <strong>und</strong> rechtliche Gestaltung der internationalen Beziehungen <strong>und</strong> des Weltmarktes ist heute keine<br />
Utopie mehr, sondern sie ist möglich geworden, wenn wir es wollen.<br />
Wir sind überzeugt, dass ein aufgabengerechtes Zusammenwirken von<br />
• internationalen Institutionen wie der UNO mit ihren Unterorganisationen<br />
• einer auf weltweit gerechte <strong>und</strong> faire Handelsbedingungen ausgerichteten, demokratisierten<br />
Welthandelsorganisation (WTO)<br />
• weiteren Bereichsregimen wie zum Beispiel die Internationale Organisation für Arbeit (ILO)<br />
• dem weltweiten Aufbau <strong>und</strong> der Zusammenarbeit von Organisationen regionaler politischer Kooperation<br />
• <strong>und</strong> einer vitalen transnationalen Zivilgesellschaft<br />
der allein erfolgversprechende Weg ist, um den Menschen die Kontrolle <strong>und</strong> die politische Gestaltungsmacht<br />
über die globalisierte Welt zurückzugeben.<br />
Die Einbettung der globalisierten Märkte in demokratisch legitimierte finanz-, handels- <strong>und</strong> umweltpoli-tische,<br />
vor allem aber auch soziale Rahmenbedingungen ist unser Ziel.