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P.b.b. 03Z034913 M - Verlagspostamt 1090
8. Jahrgang Nr. 1 | März 2006
Julian
KHOL
über seine persönlichen
Gesundheitsstrategien
7. ÖSTERREICHISCHE
PRÄVENTIONSTAGUNG:
Volksdroge
ALKOHOL
MIT ACHT SIGIS-SERVICE-SEITEN
FONDS GESUNDES ÖSTERREICH IM ÜBERBLICK
KURATORIUM
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Fonds Gesundes Österreich
Landesrat a.D. Fredy Mayer, erster Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Vizepräs. Mag a . pharm. Dr. Christiane Körner, zweite Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums, Österreichische Apothekerkammer
Landesstatthalter Dr. Hans-Peter Bischof, Landeshauptleutekonferenz
Vizebürgermeisterin Dr. Christiana Dolezal, Österreichischer Städtebund
Präsident Dr. Lothar Fiedler, Österreichische Ärztekammer
Mag. Richard Gauss, Bundesministerium für Finanzen
Gen.Dir. SL MR. Dr. Hubert Hrabcik, Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
Präsidentin Dr. Lindi Kálnoky, Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
Dr. Josef Kandlhofer, Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger
Bundesminister a.D. Dr. Franz Löschnak, Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs
Präsident Bürgermeister Helmut Mödlhammer, Österreichischer Gemeindebund
Landesrätin Dr. Silvia Stöger, Konferenz der Gesundheitsreferenten der Länder
PROJEKTBEIRAT
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Freidl, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinuniversität Graz
Martin Hefel, Leitung des Projektmanagements und Marketing (Stiftung Maria Ebene), Obmann des Vorarlberger Familienverbandes
Univ.-Doz. Mag a . Dr. Ingrid Kiefer, Institut für Sozialmedizin der Medizinuniversität Wien
Univ.-Prof. Dr. Richard Noack, Vorstand des Institutes für Sozialmedizin an der Universität Graz
Prof. Dr. Rotraud Perner, Psychoanalytikerin und Konflikt- und Gewaltforscherin,
Leiterin des Institutes für Stressprophylaxe und Salutogenese
Univ.-Prof. Dr. Anita Rieder, stellv. Vorstand des Instituts für Sozialmedizin der Medizinuniversität Wien,
Gründungsmitglied des Frauenforums Medizin
Mag. Günter Schagerl, ASKÖ – Leiter des Referats für Fitness und Gesundheitsförderung
GESCHÄFTSSTELLE
Dennis Beck, Geschäftsführer
Mag. Walter Hörth, kaufmännischer Leiter und stellvertretender Geschäftsführer
Mag. Dr. Rainer Christ, Gesundheitsreferent
Mag a . Rita Kichler, Gesundheitsreferentin
Mag a . Andrea Lins, Gesundheitsreferentin
Mag a . Gerlinde Rohrauer, Gesundheitsreferentin
Mag a . Eva Rohrer, Gesundheitsreferentin
Mag. Dr. Klaus Ropin, Gesundheitsreferent
Mag a . (FH) Sabrina Kucera, Projektassistentin
Mag. Markus Mikl, Öffentlichkeitsarbeit
Helga Klee, Sekretariat – Gesundheits- und ÖffentlichkeitsreferentInnen
Tina Endl, Sekretariat – Geschäftsführung
Markus Rumelhart, Sekretariat – Geschäftsführung
Silvia Berger, kaufmännische Assistentin
Sylvia Fellner, Buchhaltung/Controlling
Peter Jandrasits, kaufmännischer Assistent
Mag a . (FH) Ruth Fiedler, Sekretariat/SIGIS
IMPRESSUM: Gesundes Österreich 1|06
Medieninhaber und Herausgeber: Fonds Gesundes Österreich,
Mariahilfer Straße 176, 1150 Wien, Tel.: +43/1 895 04 00-0, Fax: +43/1 895 04 00-20,
E-Mail: gesundes.oesterreich@fgoe.org
Verleger: B&K - Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH
A-1090 Wien, Porzellangasse 35 Top 3
Tel.: +43/1 319 43 78-13; Fax: +43/1 319 43 78-20
E-Mail: info@bkkommunikation.at
Redaktion: Dr. Birgit Kofler-Bettschart (Leitung); Reno Barth, Dennis Beck, Helga Klee,
Mag a . Andrea Lins, Mag. Markus Mikl, Dr. Lydia Unger, Mag a . Gabriele Vasak
Produktion: Mag a . Caroline Wallner, Anali Manzana Marin, Christian Krenn Graphik: Patricio Handl
Fotos: Bilder Box Com, Hans Labler, MEV, David M. Peters, Archiv,
Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H
Erscheinung: 4 x jährlich.
Verlags- und Herstellungsort: Wien, Verlagspostamt: 1090 Wien.
Inhalt 01/06
KURZ UND BÜNDIG: NEWS 4
7. ÖSTERREICHISCHE PRÄVENTIONSTAGUNG/ Teil 1
VOLKSDROGE ALKOHOL
ExpertInnen diskutierten Alkoholgefahren
und Präventionsstrategien 12
STRATEGIEN GEGEN DIE ABHÄNGIGKEIT
Die Modelle der Alkoholprävention und ihre Effizienz 15
SUCHT, SEELE, STAAT
Einstellungen zum Alkohol im Wandel der Zeit 17
MÄNNER, FRAUEN, ALKOHOL
Geschlechterspezifische Aspekte
von Konsum und Sucht 19
JUGEND IM RAUSCH?
So kann Prävention bei Jugendlichen funktionieren 20
IM GESPRÄCH
Top-Model Julian Khol über seine
persönlichen Gesundheitsstrategien 22
DIE SIGIS-SERVICE-SEITEN 25-32
7. ÖSTERREICHISCHE PRÄVENTIONSTAGUNG/ Teil 2
TRINKEN AM ARBEITSPLATZ
Der Alkohol und seine wirtschaftlichen Kosten 34
REGIONALE PRÄVENTION
Erfolgreiche regionale Präventionsprojekte 36
STIGMA ALKOHOLISMUS
Abhängigkeit und Isolation 38
BEWUSSTSEIN UND GESUNDHEIT SCHAFFEN
Gesundheitsförderung in der mobilen Pflege 39
ZUCKERWÜRFEL IM VITAMINLAND
Kinder lernen spielend Ernährungskompetenz 40
STRESSPRÄVENTION MACHT SCHULE
Ein Volksschulprojekt im Großarl 41
DIE COOLE ALTERNATIVE
Salzburger Projekt macht Nichtrauchen attraktiv 42
JUGENDLICHE LERNEN VON JUGENDLICHEN
Peers im Gymnasium Albertgasse 43
HANDELN STATT WEGSCHAUEN
Sexuelle Gewalt in Betreuungseinrichtungen 44
FONDS AKTIV
Die Ernährungskampagne baute Österreich auf 46
NEUES AUS DER WISSENSCHAFT
Europäische Strategien zur Mental Health Promotion 48
MENSCHEN IM FONDS 50
TERMINE 51
EDITORIAL
Sehr geehrte Leserin,
Sehr geehrter Leser!
Alkohol spielt in unserer westlichindustrialisierten
Gesellschaft eine
immer größere Rolle – auch bei
immer jüngeren Menschen. Österreich liegt,
was den Alkoholkonsum betrifft, international
gesehen an siebter Stelle unter den meist
konsumierenden Ländern. Präventionsmaßnahmen
haben daher oberste Priorität und
der Fonds Gesundes Österreich hat mit seiner
7. Präventionstagung, die unter dem Titel
„Volkdroge Alkohol“ stand, ein Zeichen
gesetzt und hochkarätige internationale ExpertInnen
zur Diskussion über mögliche
Strategien in der Vorbeugung von Alkoholmissbrauch
geladen.
Eine Bestandsaufnahme der Fakten, Hintergründe
über die gesellschaftliche Bedeutung
und die physiologischen Auswirkungen von
Alkohol, Alkoholpolitik und die Strategien
der Gesundheitsförderung und Alkoholprävention
in Theorie und Praxis waren die
wichtigsten Inhalte
der Tagung, die Sie
in dieser Nummer
unseres Magazins
nachlesen können.
Weiters berichten
wir über den Fortgang
der Ernährungskampagne,
die
die ÖsterreicherInnen
davon überzeugen
will, dass ausgewogenes, gesundheitsförderliches
Essen nichts mit Verzicht, sondern
viel mit Genuss zu tun hat.
Wie einfach sich gesunder Genuss im Alltag
umsetzen lässt, zeigten die rund zehn Ernährungstage
in jedem Bundesland, die vom
Forum österreichischer Gesundheitsarbeitskreise
„aks austria“ gemeinsam mit dem
Fonds Gesundes Österreich organisiert wurden
und großen Anklang fanden.
Was ein junger prominenter Österreicher,
nämlich Julian Khol, für seine Gesundheit
tut, können Sie auf den Seiten 22 bis 23
nachlesen. Nicht zuletzt stellen auch die
SIGIS-Service-Seiten mit Informationen
über die Selbsthilfebewegung in bewährter
Weise einen zentralen Bestandteil unseres
Magazins dar, bei dessen Lektüre ich Ihnen
viel Vergnügen wünsche.
Dennis Beck
Geschäftsführer
Fonds Gesundes Österreich
Foto: © Schuster
Enquete zum
Thema Pflege
Unter dem Titel „Pflege. Leisten. Können
– Pflege zwischen Menschenwürde
und Kostendruck“ fand am 28. November
in Wien eine Enquete des Wiener
Hilfswerks mit Unterstützung des
Bundesministeriums für Gesundheit
und Frauen statt. Die Veranstaltung
war der Abschluss der Initiative „ÄL-
TER WERDEN. MENSCH BLEIBEN“.
Unter anderem sprach Gerhard Igl,
Direktor des Instituts für Sozialrecht
und Sozialpolitik in Europa der Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel und
stellvertretender Vorsitzender der
Sachverständigenkommission für den
Deutschen Altenbericht, zum Thema
„Herausforderung Pflege – Die europäische
Dimension“. Vor allem wies er
darauf hin, dass der Grundsatz „Prävention
vor Rehabilitation vor Pflege“
Priorität haben müsse, ebenso wie
mobile Pflege vor stationäre Pflege gehe.
Darüber hinaus würden in Zukunft
neue Finanzierungsquellen, wie
zum Beispiel die Pflegeversicherung,
an Bedeutung gewinnen. Zur Sprache
kamen auch futuristische Szenarien
wie der Einsatz von Pflegerobotern,
aber auch neue Entwicklungen im
zwischenmenschlichen Bereich, etwa
die wachsende Bedeutung der Pflegeberatung
für pflegende Angehörige.
Im Rahmen der abschließenden Podiumsdiskussion,
an der der Wiener
Pflegeombudsman Werner Vogt, die
Nationalratsabgeordnete Ingrid Turkovic-Wendl,
Dr. Josef Kandlhofer
vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger,
Gemeinderätin Ingrid
Korosec und Gerald Igl teilnahmen,
wurde vor allem das Thema der
Finanzierung sehr kontroversiell diskutiert.
Besonders Korosec und Vogt
äußerten dabei heftige Zweifel am
Modell der Pflegeversicherung.
4 G esundes Österreich
KURZ UND BÜNDIG
© by Österreichische EU-Präsidentschaft 2006/ HOPI-MEDIA
Im Bild (v.r.n.l) die amtierende EU-Ratsvorsitzende,
Österreichs Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat
mit den Gesundheitsministerinnen Liisa Hyssälä
(Finnland) und Ulla Schmidt (Deutschland)
Gesundheitsprioritäten
der österreichischen
EU-Präsidentschaft
Politisch ist die erste Jahreshälfte in Österreich ganz
klar von der EU-Präsidentschaft geprägt. Im Rahmen
eines vielfältigen Arbeitsprogramms bilden
zwei Themen die Schwerpunkte im gesundheitspolitischen
Bereich: Frauengesundheit und Diabetes.
Die Bedeutung dieser Schwerpunkte, die von der
amtierenden Vorsitzenden des Gesundheitsminister-
Rates, Österreichs Gesundheitsministerin Maria
Rauch-Kallat, gesetzt wurden, ist durch Zahlen und
Fakten gut belegt. Mit fast 23 Millionen Erkrankten
allein in Europa stellt Diabetes eines der größten gesundheitspolitischen
Probleme dar. „Die Prognosen
der WHO, die von einer weiteren Verdoppelung bis
zum Jahr 2025 ausgeht, sowie die Ergebnisse des ersten
österreichischen Diabetes-Berichtes verdeutlichen
den Handlungsbedarf zur Bekämpfung von
Diabetes Typ II“, begründet Ministerin Rauch-Kallat
die Schwerpunktsetzung in diesem Bereich.
Im Bereich der Frauengesundheit haben die europäischen
ParlamentarierInnen zuletzt auf die Notwendigkeit
einer Aufklärung über Endometriose sowie
der verstärkten Forschung über das entstehen
dieser Erkrankung hingewiesen. Endometriose bildet
zusammen mit Osteoporose, kardiovaskulären Erkrankungen
bei Frauen sowie Rauchen bei Frauen
die thematischen Kernstücke des zweiten gesundheitspolitischen
Themenschwerpunkts der österreichischen
Präsidentschaft. „Gerade bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
haben Frauen eine höhere Mortalität
als Männer. Hier ist mehr Geschlechtersensibilität
gefordert“, so Rauch-Kallat. „Frauen sind keine
Männer, und diesem Umstand muss auch in der medizinischen
Ausbildung und Behandlung Rechnung
getragen werden.“ Ziel der österreichischen Präsidentschaft
sei die Initiierung eines europäischen
Frauengesundheitsberichts, der den Status aller 25
Mitgliedsstaaten in diesem Bereich dokumentiert.
Die beiden Schwerpunkte Diabetes und Frauengesundheit
werden auch zentrale Themen der im April
in Wien stattfindenden informellen Tagung der EU-
GesundheitsministerInnen.
Seminarreihe
Gesundheitsförderung
„Bildungsnetzwerk“
Im Bereich der Gesundheitsförderung
und
Primärprävention
kommt der Fort- und
Weiterbildung von
ProjektbetreiberInnen
und –mitarbeiterInnen
eine
besondere Bedeutung
zu.
Hier setzt der
Fonds Gesundes
Österreich mit einem konkreten
Angebot an, dem Seminarprogramm
Gesundheitsförderung „Bildungsnetzwerk“.
PraktikerInnen der
Gesundheitsförderung finden hier spezifische
Weiterbildungsmöglichkeiten.
Das Wissen bezüglich Konzepterstellung,
Implementierung und Qualitätssicherung
sowie Evaluation von Projekten
soll mit diesen Seminaren verbessert
werden. Auch in diesem Sommersemester
wird von März bis Juni
ein Programm von hoher Qualität und
mit großem Praxisbezug angeboten.
Das Programm dreht sich diesmal um
vier thematische Schwerpunkte: Projektmanagement,
Öffentlichkeitsarbeit
und Marketing, Themen der Gesundheitsförderung
sowie soziale Kompetenz.
Das Feedback der TeilnehmerInnen
der vergangenen Jahre ist dabei in
die Planung eingeflossen. Darüber hinaus
sind auch neue Seminarthemen
hinzugekommen. So zum Beispiel Wissensmanagement
in der Gesundheitsförderung,
Texten in der Gesundheitsförderung,
Capacity Building in gesunden
Städten oder regionale Frauengesundheitsförderung.
Das Seminarprogramm
und die -inhalte wurden wieder
in enger Kooperation mit den regionalen
KoordinatorInnen erstellt, die
erfahrene ReferentInnen und TrainerInnen
für die Durchführung in allen
neun Bundesländern gewinnen konnten.
Erstmals findet sich das aktuelle
Seminarprogramm auch auf der neu
gestalteten Homepage des Fonds Gesundes
Österreich unter der Rubrik
„Veranstaltungen/weitere FGÖ Veranstaltungen“.
Über die Homepage können
auch die zuständigen KoordinatorInnen
direkt per Email erreicht werden.
Wer das Programm aber lieber gedruckt
in Händen hält, kann es ebenfalls
unter www.fgoe.org bestellen.
8. Österreichische
Gesundheitsförderungskonferenz
Unter dem Titel „20 Jahre Ottawa Charta -
Ideen, Umsetzungen und Visionen“ veranstaltet
der Fonds Gesundes Österreich die 8.
Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz
am 19. Mai 2006 im Festspielhaus
Bregenz. Namhafte ExpertInnen aus dem
In- und Ausland werden dazu Stellung nehmen,
unter anderem Prof. Dr. Bernhard Badura
von der Universität Bielefeld, Dr. Hans
Saan vom Institute for Health Education,
Netherlands, Univ.-Prof. Dr. Horst Noack,
Medizinuniversität Graz sowie Präsidentin
Dr. Lindi Kàlnoky, Mitgründerin des Fonds
Gesundes Österreich und ehemaliges Vorstandsmitglied
von Styria vitalis.
Information und Kontakt:
Bettschart & Kofler Medien- und
Kommunikationsberatung; Tel.: 01/3194378;
E-Mail: office@bkkommunikation.at
Erfolgreicher Abschluss
der Kampagne zur ausgewogenen
Ernährung
Unter dem Motto „Die Ernährungspyramide
baut auf“ hat zuletzt
eine bundesweite Kampagne
des Fonds Gesundes Österreich
und des Gesundheitsministeriums
das Thema ausgewogene Ernährung
mit Fernsehspots und Inseraten, Medienberichten
und regionalen Ernährungstagen in
den Blickpunkt der Öffentlichkeit gebracht.
Und das höchst erfolgreich: Laut einer Telefonumfrage
des Instituts für strategische
Markt- und Meinungsforschung (ISMA)
konnte die Initiative bundesweit einen
enorm hohen Bekanntheitsgrad von 83 Prozent
erreichen. „Es ist uns also gelungen, einem
großen Teil der Bevölkerung die Bedeutung
ausgewogener Ernährung für das Wohlbefinden
bewusst zu machen“, sagt Mag.
Markus Mikl vom Fonds Gesundes Österreich.
Das drückt sich nicht nur im Bekanntheitsgrad
der Kampagne, sondern auch in
den Gesundheitsvorsätzen der ÖsterreicherInnen
aus. Laut ISMA-Erhebung wollen 65
Prozent der ÖsterreicherInnen ihrer Gesundheit
zuliebe auf ihre Ernährung achten
– das sind um 15 Prozent mehr als bei der
Umfrage im Mai 2004.
„Das rege Interesse am Thema, der hohe Bekanntheitsgrad
der Kampagne und das gestiegene
Ernährungsbewusstsein zeigen die
große Bedeutung von seriösen und konkreten
Informationen rund um Präventionsthemen“,
zieht Dennis Beck, Geschäftsführer des
Fonds Gesundes Österreich, Bilanz.
KURZ UND BÜNDIG
Chancen betrieblicher Gesundheitsförderung
„Es ist wichtig, dass ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen
gemeinsam zur Verbesserung der Gesundheit
und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz beitragen“, sagte
der Kurator des WIFI Österreich Michael P. Walter in
seiner Eingangsrede zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe
„Mensch im Arbeitsleben“ im Haus der Wirtschaft
am 12. Jänner 2006. Mehr als hundert TeilnehmerInnen
aus allen Wirtschaftsbranchen waren der Einladung des
WIFI Unternehmerservice gefolgt. Mit der Österreich
weiten Veranstaltungsreihe sollen Verantwortliche aus
Klein- und Mittelbetrieben unterstützt und ermutigt
werden, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die ein
gesundes und erfolgreiches Miteinander der Generationen
ermöglicht.
Walter: „Aus oft scheinbar geringen Aktivitäten in diesem Bereich entstehen Vorteile, von denen
Sie als Unternehmer unmittelbar profitieren“. In seiner Ansprache ging der Kurator auch
auf die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten ein, die von Globalisierung
und der demografischen Entwicklung bestimmt sein werden. Vor allem sei damit zu
rechnen, dass der Anteil der über 50-Jährigen sowohl an der Gesamtbevölkerung als auch
an den Erwerbstätigen immer größer wird. Dieser Entwicklung müsse Rechnung getragen
werden. „Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens ist wesentlich von gesunden, motivierten
und erfahrenen MitarbeiterInnen abhängig“, sagte Walter. Weitere Referate des Tages
drehten sich unter anderem um die freiwilligen Aktivitäten zur Gestaltung alter(n)sgerechter
Arbeitswelten und Betrieblicher Gesundheitsförderung oder die Perspektiven eines Kosten-
/Nutzenchecks. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Workshops, in denen Praxis-Beispiele
und deren Umsetzung erarbeitet wurden.
Information und Kontakt: WIFI Unternehmerservice der WKÖ
DI Doris Mandl, Tel.: 0590900-3065, www.unternehmerservice.at
Wie erreicht man Jugendliche?
trag des Fonds Gesundes Österreich in den
vergangenen drei Jahren einen innovativen
Weg, die Expertisen der Gesundheitsförderung
mit den Erfahrungen der modernen
Außerhalb der Schule gelten Jugendliche aus
Sicht der Gesundheitsförderung als schwierig
erreichbare Zielgruppe. Das liegt nicht
nur an den Jugendlichen selbst, sondern vor
allem daran, dass oft nicht klar ist, wie man
an sie herankommen soll. Wissenschaftlicher
formuliert: Der Kenntnisstand über
Gesundheitsverhalten und erfolgversprechende
Interventionsstrategien ist gering.
Styria vitalis und die ARGE Jugend gegen
Gewalt und Rassismus beschritten im Auf-
Foto:© Bilder Box Com
Jugendarbeit zu verbinden, um erfolgversprechende
Strategien zur Jugendgesundheitsförderung
zu entwickeln. Gemeinsam
mit den beteiligten Menschen aus 17 steirischen
Partnergemeinden wurden bedarfsorientiert
und gemeindenah Maßnahmen
entwickelt, die die gesundheitsbezogene Lebensqualität
der 11- bis 18-Jährigen erhöhen
sollen. Unterstützt wurden die initiierten
Prozesse durch die Installierung eines
Projektfonds, die Zusammenstellung regional
vorhandener, vielschichtiger Workshopangebote
und die Qualifizierung von jungen
Menschen aus den Gemeinden zu Peerleaders.
Die Transfertagung vom 28. bis 29. November
2005 diente dazu, die Lernerfahrungen
des Modellprojektes einer bundesweiten
ExpertInnenrunde zu präsentieren und mit
deren Lernerfahrungen zu vergleichen. Ziel
ist es, gemeinsame Strategien für die Umsetzung
weiterer Vorhaben zur Jugendgesundheitsförderung
zu entwickeln.
Die Ergebnisse werden auf der 8. Österreichischen
Präventionstagung im November
2006 präsentiert.
Information und Kontakt:
www.styriavitalis.at
Gesundes Österreich 5
Foto:© BMSG
Für interkulturelle
Chancen in der Pflege
Der Anteil von MigrantInnen
unter den Pflegekräften ist hoch.
Dass das nicht eine Quelle von
Problemen, sondern in erster Linie
eine Chance ist, wollen die
Initiatoren von „diversity@care“,
einem neuen gemeinsamen Projekt
von Volkshilfe Österreich,
Caritas der Erzdiözese Wien,
Wiener Rotem Kreuz, Wiener
Hilfswerk und Volkshilfe Wien
herausstreichen. Doch das Projekt
verfolgt auch arbeitsmarktpolitische
Ziele. Es geht darum,
Benachteiligungen im Bereich
der mobilen Pflege und Betreuung
abzubauen und durch inte-
Neuer Behindertenanwalt Herbert Haupt
Zu Jahresbeginn wurde der ehemalige
Sozialminister und Nationalratsabgeordnete
Mag. Herbert
Haupt von Sozialministerin Ursula
Haubner zum neuen Behindertenanwalt
bestellt. Die Einrichtung
eines Bundesanwaltes
für Menschen mit Behinderungen
ist ein wichtiger Teil des neuenBehindertengleichstellungspaketes,
das mit 1.1.2006 in Kraft
getreten ist.
Der Bundesanwalt für Gleichbehandlungsfragen für Menschen mit
Behinderungen ist zuständig für die Beratung und Unterstützung
von Personen, die sich im Sinne des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes
oder des Behinderteneinstellungsgesetzes diskriminiert
fühlen. Zu diesem Zweck wird Mag. Haupt unter anderem
Sprechstunden und Sprechtage im gesamten Bundesgebiet durchführen.
Er ist in Ausübung seiner Tätigkeit selbständig, unabhängig
und an keine Weisungen gebunden. Besonderes Augenmerk, so kündigte
der neue Behindertenanwalt an, werde er auf die Zusammenarbeit
und Vernetzung mit den Verbänden und Organisationen im
Bereich der Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderungen
sowie auf die umfassende Sensibilisierung für den Diskriminierungsschutz
legen. Der Behindertenanwalt erhält auch Sitz und
Stimme im Bundesbehindertenbeirat.
Information und Kontakt: Tel.: 0800 80 80 16
E-Mail: office@behindertenanwalt.gv.at
6 Gesundes
Österreich
KURZ UND BÜNDIG
grationsfördernde Maßnahmen
die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen
für MigrantInnen
langfristig und nachhaltig zu
verbessern. Mit anderen Worten:
Im Mittelpunkt steht die Gestaltung
des interkulturellen Pflegealltags
von morgen. Das Projekt
soll Methoden entwickeln, um
Stärken kultureller Vielfalt in
den Zukunftsbereich „mobile
Pflege und Betreuung“ zu integrieren
und Wege zu mehr
Chancengleichheit in diesen Berufsfeldern
zu erschließen.
Das Projekt diversity@care-
MigrantInnen in der mobilen
Pflege und Betreuung wird im
Rahmen der Europäischen Gemeinschaftsinitiative
EQUAL in
Wien durchgeführt und aus
den Mitteln des Europäischen
Sozialfonds (ESF) und des Bundesministeriums
für Wirtschaft
und Arbeit (BMWA) gefördert.
Information über das Projekt
unter www.diversitycare.at
oder unter der Telefonnummer:
01/402 62 09-27 (Dr. Suna
Rassoulian)
Gesundheitsförderung für und
durch ältere MitarbeiterInnen
Schon in naher Zukunft werden in ganz Europa immer weniger
jüngere, qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Die
Konsequenz ist klar: Schon bald werden sich viele Branchen darüber
Gedanken machen müssen, wie sie ihre MitarbeiterInnen
möglichst lange gesund und motiviert beschäftigt halten können.
Und ganz besonders wird das für den Pflegesektor gelten,
wo der relativen Abnahme an Arbeitskräften ein Anstieg des
Versorgungsbedarfs gegenübersteht, weil nicht nur das Personal,
sondern auch die PatientInnen immer älter und pflegebedürftiger
werden. Nach geeigneten Strategien wird unter anderem
im Rahmen des Wiener Informationsnetzwerks Gesundheitsförderung
in Spitälern und Pflegeheimen gesucht. Dabei
geht es um Antworten auf Fragen wie: Welche Probleme sind
mit der zunehmenden Alterung des Personals für MitarbeiterInnen
selbst und für die Arbeitsorganisation verbunden? Wie
können Führungskräfte zum gesunden Altern der MitarbeiterInnen
in Spitälern und Pflegeeinrichtungen beitragen? Oder:
Wie kann die Entwicklung von Spitälern und Pflegeeinrichtungen
als Organisationen das gesunde Altern der MitarbeiterInnen
unterstützen? Solche Fragen wurden im Rahmen eines
Workshops unter dem Titel „Alt, aktiv, gesund - aber wie? Gesundheitsförderung
für und durch ältere MitarbeiterInnen“ am
30. November 2005 im Jugendstiltheater Baumgartner Höhe
diskutiert.
TeilnehmerInnen der Veranstaltung waren Führungskräfte aller
Berufsgruppen und Hierarchieebenen, aber auch ExpertInnen
aus den Bereichen Personal, Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie,
und nicht zuletzt persönlich Betroffene aus den Wiener
Spitälern und Pflegeeinrichtungen. In Arbeitsgruppen wurde
dabei ein Katalog von Lösungsansätzen erstellt. So wurden
unter anderem altersgemischte Teams, eine Neudefinition des
Begriffs „Leistung“ sowie eine Anpassung der Arbeit an ältere
MitarbeiterInnen gefordert. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der
Tagung war ein Factsheet zum Thema „Altern in Gesundheit
für MitarbeiterInnen: Beiträge von Spitälern und Pflegeeinrichtungen“,
das im Internet zum Download verfügbar ist:
http://www.gspwien-info.net/downloads/factsheet_aging.pdf
KURZ UND BÜNDIG
Gesundes Arbeiten in
kleineren Betrieben
Gesundheit und Wohlbefinden bedeuten nicht
nur Lebensqualität, sondern sind auch Voraussetzungen
für wirtschaftlichen Erfolg.
Gesunde Arbeitsbedingungen wirken sich
daher direkt auf die Leistungsfähigkeit eines
Unternehmens aus. Während in
Großunternehmen zahlreiche Programme
dazu bestehen, steht in Klein- und
Mittelbetrieben (KMU) Gesundheitsförderung
am Arbeitsplatz noch eher selten auf der
Prioritätenliste. Da in Europa aber zwei Drittel der Arbeitsplätze
auf KMU entfallen, besteht hier dringender Nachholbedarf.
Das Autorenteam Oskar Meggeneder, Klaus Pelster und Reinhold
Sochert hat hier mit dem kürzlich erschienen Buch „Betriebliche
Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen“ einen
wichtigen Beitrag geleistet. Auf mehr als 200 Seiten gibt das
Werk einen guten Überblick über das Thema, angefangen von den
Grundprinzipien (Ottawa Charta) bis hin zu Good Practice Beispielen
und Erfahrungen in verschiedenen europäischen Ländern. Besonders
eingegangen wird dabei selbstverständlich auf die besondere
Situation kleinerer Betriebe, beispielsweise erläutert an einem
österreichischen Modellprojekt. Dabei legten die Herausgeber Wert
darauf, nicht nur ExpertInnen aus dem akademischen oder institutionellen
Bereich, sondern auch PraktikerInnen, die seit Jahren mit
betrieblicher Gesundheitsförderung befasst sind, zu Wort kommen
zu lassen.
Betriebliche Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen:
Oskar Meggeneder, Klaus Pelster, Reinhold Sochert; 239
Seiten, Verlag Huber, Bern, 2005, ISBN: 3456842422; 39,95 Euro
Jugend und Zukunft
Jung sein ist gar nicht so einfach. Denn Jugendliche sind vielfältigen
Belastungen ausgesetzt, die sich auf das emotionale, soziale, somatische
und psychische Wohlbefinden auswirken können. Diese Belastungen
wiegen umso schwerer, wenn komplizierende Faktoren wie
Armut und schwierige persönliche Umstände hinzukommen. Die
vielfältigen Strategien und Ansätze zur Lösung solcher Probleme waren
am 17. November 2005 in der Arbeiterkammer Wien Themen
der Tagung „Belastungen, Ansprüche und Herausforderungen an die
heranwachsende Generation – Soziale Brennpunkte der österreichischen
Kinder- und Jugendarbeit“. Dazu gehören schulvorbereitende
Erziehung, verstärkte integrations- und entwicklungsfördernde
Maßnahmen im Bildungsbereich, adäquate Übergangsmöglichkeiten
von der Schule in eine berufliche Ausbildung oder in den Beruf.
„Je sozial gespaltener eine Gesellschaft ist, desto stärker beeinträchtigt
sind die Zukunftschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher“,
so der Präsident des ÖKSA (Österreichisches Komitee für Soziale
Arbeit), Diakonie-Direktor Michael Chalupka, auf der Tagung.
Univ.-Prof. DDDr. Wassilios Fthenakis, Professor für Entwicklungspsychologie
an der freien Universität Bozen, widmete sein Referat
der Bildung: „Unser Bildungssystem muss den Schwerpunkt auf die
Stärken, die wir fördern, legen und nicht auf die Schwächen, die
beseitigt gehören.“ Ausgehend von internationalen Vergleichsstudien
kam er zum Schluss, dass „die Schulsysteme in Österreich und
auch in Deutschland nicht geeignet sind, um auf Armut und auch
Migration zu reagieren.“ Veränderungen wären möglich, wenn man
bereit wäre „auf Differenz einzugehen und sie produktiv zu nützen
und nicht zu ignorieren“. Information: www.oeksa.at
Foto: © bmgf
Public Health Tagung in Graz: Die
Zukunft unserer Gesundheitssysteme
Von 10. bis 12. November 2005 fand im
Namen der EUPHA (European Public Health
Association) in der Grazer Stadthalle
die erste Public Health Konferenz in Österreich
statt. Der 13. Europäische Gesundheitskongress
„Promoting Public’s Health“
war zugleich auch die größte Tagung
zu dieser Thematik in Europa. In ihrer Eröffnungsrede
betonte Gesundheitsministerin
Maria Rauch-Kallat, dass die aktive
Gesundheitsförderung im Zentrum der
BM Maria Rauch-Kallat österreichischen Gesundheitspolitik stehe:
„Es geht bei unserer Gesundheitsreform
immer zuerst darum, die gesundheitliche Lebensqualität und die soziale
Ausgewogenheit der Gesundheitschancen zu erhalten und weiter
zu entwickeln.“
„Wie können wir, die Mitglieder der EUPHA, mit unserer wissenschaftlichen
Forschung sowie praktischen und gesundheitspolitischen
Arbeit nachhaltig zur Verbesserung der Gesundheit aller Menschen
in unseren Heimatländern und in Europa beitragen?“, formulierte
Univ.-Prof. Dr. Horst Noack, Leiter des ersten österreichischen
Universitätslehrganges „Public Health“ an der Medizinischen
Universität Graz, Präsident der EUPHA und zugleich Leiter
dieses Kongresses, anlässlich der Eröffnung die zentrale Frage der
Konferenz. An der Tagung nahmen mehr als 800 WissenschaftlerInnen
aus 55 Ländern und fünf Kontinenten teil. Schwerpunkte der
Vorträge und Diskussionen waren die Zukunftsperspektiven der Gesundheitssysteme
im Spannungsfeld zwischen Krankheitsbekämpfung
und Verbesserung der Gesundheit aller Menschen, die Gesundheitsreformen
in Europa, die Verbindung von Krankenbehandlung
und Gesundheitsförderung und nicht zuletzt die Schaffung nachhaltiger
Entwicklungspotenziale für eine wachsende Gesundheitsqualität
und Gesundheitsgerechtigkeit in der Bevölkerung.
Weitere Informationen unter www.eupha.org
Gesundheitsförderung lernen
Projektplanung und -durchführung in der Gesundheitsförderung
erfordern Kreativität, Wissen und am besten auch Erfahrung. Zur
Unterstützung der ProjektmacherInnen hat der Fonds Gesundes
Österreich den Lehrgang „Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung“
initiiert und beauftragt. Angesprochen werden mit
diesem Angebot LeiterInnen und MitarbeiterInnen von Gesundheitsförderungsprojekten
und Gesundheitsorganisationen, Personen
aus der öffentlichen Gesundheitsverwaltung und potenzielle BetreiberInnen
von Gesundheitsprojekten. Der Lehrgang verfolgt einen
anwendungsorientierten Zugang und geht auf die Praxiserfahrungen
und tatsächlichen Projekte der TeilnehmerInnen ein. Unterrichtet
wird in Form von Impulsvorträgen und durch die Analyse
konkreter Praxisbeispiele. Dabei wird ein Bogen von Ansätzen des
Projekt- und Qualitätsmanagements hin zu Designs der Team- und
Organisationsberatung gespannt. Schließlich wird auch Einzelberatung
zur Unterstützung konkreter Projekte angeboten. Der Lehrgang
„Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung“ setzt
sich zum Ziel, die TeilnehmerInnen in ihrer Arbeitspraxis zu unterstützen
und in ihren Kompetenzen und Potenzialen zu fördern. Er
beginnt im April und wird vom kürzlich emeritierten Vorstand des
Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen
Universität Graz, Univ.-Prof. Dr. R. Horst Noack, Ph.D., geleitet.
Gesundes Österreich 7
Festschrift für einen
Pionier und Visionär
R. Horst Noack (li.) in jungen
Jahren mit einem Studienkollegen
studien haben viel zur Klärung der Zusammenhänge zwischen körperlicher
Aktivität und Gesundheit im Jugend- und Erwachsenenalter
beigetragen. Seine internetbasierte ad-hoc Forschung über das
„virtuelle Leben“ Horst Noacks wurde sodann von mehreren Wegbegleitern
freundschaftlich und persönlich geschmückt. Dennis
Beck, Geschäftsführer des Fonds Gesundes Österreich, bat ihn in seiner
Rede, der Public Health Community und dem Fonds Gesundes
Österreich als Experte weiterhin zur Verfügung zu stehen und überreichte
im Namen der MitarbeiterInnen, und des Kuratoriums des
FGÖ einen Achat, der Horst Noack die Kraft und Ausdauer für die
bevorstehenden Aufgaben verleihen soll.
Prof. Jürgen Pelikan, Soziologe an der Universität Wien, sprach über
Visionen großer Public Health Forschungsverbünde und skizzierte
die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Horst Noack. Prof. Bernhard
Güntert, Gesundheitsökonom an der UMIT Hall (Tirol), erzählte,
wie Prof. Noack eine Berufung an die Universität Bielefeld als
Erstgereihter abgelehnt hatte, um in Österreich zu arbeiten.
Thomas Kenner, emeritierter Professor der Physiologie an der Universität
Graz, überraschte alle mit einem im Versmaß Hexameter
vorgetragenen Gedicht über Horst Noack und die Zeit, in der wir leben.
Gudrun Schlemmer, Mitarbeiterin im Projekt „Lebenswerte Lebenswelten“
und Absolventin des ULG Public Health, dankte Horst
Noack im Namen vieler Schülergenerationen für das visionäre Engagement
für das Feld und das menschliche Vorbild.
Anlässlich der Emeritierung von Prof. Noack ist eine Festschrift erschienen,
in der 56 nationale und internationale AutorInnen Einblicke
in Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung und Primärprävention
geben. Auch das Thema Public Health Aus- und
Weiterbildung wird in dem von Martin Sprenger herausgegebenen
Buch ausführlich behandelt.
Die Festschrift kann zum Preis von 20 Euro direkt über das Sekretariat
des Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen
Universität Graz bestellt werden: Tel.: 0316/380-4399 oder
-4398, Fax. 0316/380-9665
8 Gesundes
Österreich
KURZ UND BÜNDIG
Univ.-Prof. Dr. R. Horst Noack,
Ph.D., der langjährige Vorstand des
Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie
der Medizinischen Universität
Graz und Vorstandsmitglied
der Österreichischen Gesellschaft für
Gesundheitswissenschaften und Public
Health (ÖGGW), ist einer der
Pioniere des Präventionsgedankens
in Österreich. Anlässlich seiner Emeritierung
bedankte sich die österreichische
Public Health Community
bei einem außergewöhnlichen Menschen,
Freund und Wissenschafter
und versammelte sich, um ihn
freundschaftlich und behutsam
beim Übergang zu einem neuen Lebensabschnitt
zu begleiten. Zu Ehren
der Emeritierung von Prof.
Horst Noack kamen am 16. Dezember
120 WegbegleiterInnen ins Grazer
Bildungshaus Maria Trost .
Prof. Han Kemper aus Amsterdam
führte mit einem amüsanten Vortrag
über 25 Jahre Bewegungsforschung
in den Abend ein. Seine Kohorten-
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EU-Kommission beschäftigt sich
mit Übergewicht
Nicht nur viele ÖsterreicherInnen
sind übergewichtig und bewegen
sich zu wenig. Das Problem
betrifft vielmehr – ungeachtet
aller länderspezifischen
Differenzen – ganz Europa. Eine
der europäischen Reaktionen
auf diesen Zustand ist die
Veröffentlichung eines „Green
Paper“ mit dem Titel „Promoting
healthy diets and physical
activity: a European dimension
for the prevention of overweight,
obesity and chronic
diseases” durch die EU-Kommission.
Handlungsbedarf besteht,
denn laut Studien werden
in Europa rund sieben Prozent
der Gesundheitskosten durch
Übergewicht verursacht. Eine
schwedische Untersuchung
kommt sogar zum Resultat, dass
falsche Ernährung, Fettleibigkeit
und Bewegungsmangel
schlimmere Folgen haben als
das Rauchen. Doch in dem Papier
geht es, abgesehen von der
Erhebung des Ist-Zustandes,
vor allem um Schritte in Richtung
Veränderung. Nicht zuletzt
werden „areas for action“ definiert.
Diese sind unter anderem
KonsumentInneninformation,
KonsumentInnenerziehung,
Kinder und Jugendliche sowie
Verfügbarkeit von gesunden
Nahrungsmitteln, körperliche
Betätigung und Gesundheitsinformation
am Arbeitsplatz.
Auch das Thema der sozialen
Das „Chancen-nutzen-Büro“ des ÖGB hat im Verlauf der letzten
zwei Jahre 335 Betriebe besucht, sensibilisiert und beraten. Im Rahmen
der Enquete „Barrierefrei arbeiten“ wurden die Ergebnisse dieser
anonym und wissenschaftlich ausgewerteten Betriebsgespräche
präsentiert. Die Sozialpartnerinitiative „Chancen Nutzen!“ hat die
Verbesserung der Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung,
chronischer und psychischer Erkrankung zum Ziel und
kooperiert mit der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung,
der Arbeiterkammer, dem Arbeitsmarktservice, der Pensionsversicherungsanstalt,
der AUVA, dem Hauptverband sowie mit diversen
Integrationsfachdiensten und Projektträgern in ganz Österreich.
Im Zuge von Betriebsbesuchen werden Informationen und Beratungen
zu rechtlichen Fragen, Förderungen und Unterstützungsmöglichkeiten
über die Einstellung von Menschen mit Behinderung,
chronischen und psychischen Erkrankungen angeboten. Darüber
hinaus finden auch Seminare und Workshops für ArbeitgeberInnen,
10 Gesundes
Österreich
KURZ UND BÜNDIG
Asymmetrie wird angesprochen,
da Übergewicht immer
mehr zu einem Problem der
Unterprivilegierten wird. Hier
wird vor allem auf die Bedeutung
von Bildung für einen gesunden
Lebensstil hingewiesen.
Die Europäische Kommission
hat die European Food Safety
Authority (EFSA) angewiesen,
ihre Ernährungsempfehlungen
auf den neuesten Stand zu
bringen, wobei auch Empfehlungen
für die Aufnahme von
Mikronährstoffen berücksichtigt
werden sollen. Diese Empfehlungen
sollen so gestaltet
sein, dass sich auf ihrer Basis
auch von Laien optimales Essen
zusammenstellen lässt.
Sozialpartner für barrierefreies Arbeiten
Opfer von Gewalt erkennen
Für viele Opfer von Gewalt, besonders Frauen und Kinder, bietet das
Krankenhaus eine Chance, aus dem Schweigen auszubrechen. Das
medizinische Personal kann also eine wichtige Rolle bei der Früherkennung
von körperlicher und sexueller Gewalt spielen. Denn obwohl
die Betroffenen ihre Situation häufig nicht eingestehen wollen
und beispielsweise Unfälle als Ursache ihrer Verletzungen vortäuschen,
betrachten sie die SpitalsmitarbeiterInnen doch als potenzielle
GesprächspartnerInnen.
Diese Chance auch ergreifen zu
können, erfordert vom Spitalspersonal
besondere Fähigkeiten. Diese
sollen nun gestärkt werden.
Und zwar aufbauend auf dem
„Curriculum Gewalt gegen Frauen
und Kinder“, mit dem die Stadt
Wien Maßstäbe in diesem Bereich
gesetzt hat. Die Bemühungen haben
bereits mehrfach Früchte getragen.
So führte das Wiener Programm
für Frauengesundheit in
Kooperation mit dem 24-Stunden-Frauennotruf
der MA 57, gemeinsam
mit der MAG ELF-Amt
für Familie und Jugend und dem Wiener Krankenanstaltenverbund
ein Fortbildungsprogramm zur Sensibilisierung und Schulung des
Spitalspersonals in den Wiener Gemeindespitälern und im Allgemeinen
Krankenhaus durch: 800 MitarbeiterInnen aus dem ärztlichen
und Pflegebereich nahmen bis Ende 2005 daran teil. Eine weiteres
Ziel war es, den Aufbau von Opferschutzgruppen in den Spitälern
anzuregen. Die Erfahrungen aus dem interdisziplinären Fortbildungsprojekt
„Curriculum Gewalt gegen Frauen und Kinder an
Wiener Krankenanstalten“ dokumentiert ein Handbuch, das im
Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt“ vorgestellt worden ist. „Dieses
Handbuch will SpitalsmitarbeiterInnen ihre verantwortungsvolle
Rolle bewusst machen und zeigt auf, wie Opferschutz im Krankenhaus
aktiv umgesetzt werden kann“, sagt die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte
Prof. Beate Wimmer-Puchinger, die das Projekt initiiert
hat.
Das Handbuch „Curriculum Gewalt gegen Frauen und Kinder.
Opferschutz an Wiener Krankenanstalten“ ist kostenlos erhältlich
beim Fonds Soziales Wien, Tel.: 4000-66100 oder per E-Mail:
frauengesundheit@fsw.at.
ArbeitnehmerInnen, MitarbeiterInnen der Personalabteilungen, BelegschaftsvertreterInnen,
Behindertenvertrauenspersonen und
FunktionärInnen aller Sozialpartner statt. Dabei geht es um Themen
und Fragen wie Behinderung, chronische und psychische Erkrankungen:
„Wie können Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen werden?“,
„Unterstützungs- und Förderungsmöglichkeiten“, „Der eigene
Zugang zum Thema Behinderung oder Erkrankung“, Wegweiser
durch die Institutionen, Rehabilitationsmaßnahmen, Information
zur Antidiskriminierungsrichtlinie der EU, Gleichbehandlungsrecht
und Behindertengleichstellungsrecht und vieles mehr.
Auch die Wirtschaftskammer beteiligt sich mit dem Projekt „Die
Einstellung macht‘s!“ an dieser Sozialpartner-Initiative. Hier dreht
sich alles darum, die Vermittlung von behinderten Menschen in die
Arbeitswelt voranzutreiben. Und die bisherigen Erfolge können sich
sehen lassen: Die einzigartige elektronische Rekrutierungsplattform
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Gesundes Österreich 11
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Fotos: David M. Peters
VOLKSDROGE ALKOHOL
Österreich liegt – was den Alkoholkonsum betrifft – international gesehen an siebenter Stelle
unter den meist konsumierenden Ländern. Und: Die AlkoholkonsumentInnen werden
immer jünger, und sie trinken immer mehr. Erste Erfahrungen mit Alkohol machen Jugendliche
heute bereits zwischen dem 11. und 13. Lebensjahr. Bei der 7. Präventionstagung
des Fonds Gesundes Österreich diskutierten ExpertInnen Ende November in Wien, welche
gesundheitlichen Gefahren übermäßiger Alkoholkonsum birgt, und welche Rolle Prävention
und erhöhte Risikokompetenz für die Verbesserung der Gesundheit der österreichischen
Bevölkerung im Hinblick auf Alkoholkonsum spielen.
Die Tür zum Tresor schloss sich.
Ich saß innen drin, allein und in
lautloser Finsternis. Keiner würde
die Tür wieder öffnen. Hoffen, Schreien,
Ersticken, selbst Sterben – alles umsonst. Es
gab nur einen Weg hinaus: Ich alleine musste
die Tür von innen öffnen.“ Mit diesem Zitat
des Schriftstellers Ernst Herhaus aus seinem
autobiographischen Buch „Kapitulation.
Aufgang einer Krankheit“, in dem er eine
lange Reise durch das Meer der Angst in den
Alkoholismus beschreibt, eröffnete Präsident
Landesrat a. D. Fredy Mayer, erster
Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums
des Fonds Gesundes Österreich, die 7.
Österreichische Präventionstagung am 24.
November 2005 in Wien, die unter dem Titel
„Volksdroge Alkohol“ stand.
Und Präsident Mayer schloss mit einem
zweiten literarischen Zitat von Jack London,
der in seinem ebenfalls stark autobiographischen
Bericht „König Alkohol“ den „künstlichen
Durst“, der in unseren Breiten untrennbar
zum gesellschaftlichen Alltag gehört, als
„eine geistige Angewohnheit“ charakterisiert,
„die einzig und allein geistigen Ursprungs
ist, großgezogen in der Geselligkeit.“
Immer jüngere KonsumentInnen. Tatsächlich
geht in Österreich der Trend nach wie
vor zum Konsum von immer mehr Alkohol,
besonders bei jüngeren Menschen. Ihre ers-
12 Gesundes
Österreich
ten Erfahrungen mit Alkohol machen die
jungen ÖsterreicherInnen heute zwischen
dem 11. und dem 13. Lebensjahr. Knapp
zehn Prozent der 13-Jährigen haben Alkohol
schon mehr als 40 Mal konsumiert. 35 Prozent
der 15-Jährigen Schülerinnen und 38
Prozent der gleichaltrigen Schüler in Österreich,
so zeigte die internationale Vergleichserhebung
der WHO „HBSC“, waren schon
mindestens zwei Mal betrunken. Nur ein
Fünftel der Jugendlichen trinkt nie Alkohol.
Damit liegt Österreich im europäischen
Spitzenfeld, was den Alkoholkonsum junger
Menschen betrifft.
„Alkoholkonsum gehört auch in Österreich
zum gesellschaftlichen Alltag: Von der Taufe
bis zur Beerdigung spielt er eine wesentliche
Rolle, wenn Feste gefeiert oder wichtige
Anlässe begangen werden. Allerdings sind
die Grenzen zwischen Genuss, Konsum,
Missbrauch und Abhängigkeit oft fließend“,
sagte Dennis Beck, Geschäftsführer des
Fonds Gesundes Österreich bei der Tagung.
Das Thema Alkohol ist seiner Ansicht nach
ein besonders komplexes, denn Alkoholprobleme
belasten nicht nur das Familienleben
und die Gesundheit einzelner Betroffener,
sondern seien auch eine große Herausforderung
für das Gesundheits- und Sozialsystem.
Sie haben Konsequenzen im Verkehr,
im Bereich der Kriminalität oder am Arbeitsplatz.
Die dunklen Seiten des Alkoholkonsums.
„Die dunklen Seiten des Alkoholkonsums
beziehungsweise seiner Folgeerscheinungen
sind Abhängigkeit, Aggression, Depression,
Gewalt und Zerstörung von Existenzen“, so
Dennis Beck, der auch betonte, dass es in der
Gesundheitsförderung um die Befähigung
zu einem selbstbestimmten, verantwortungsvollen
und somit maßvollen Umgang
mit Alkohol geht.
Die Realität ist freilich eine andere: Es gibt
viele Kulturen, in denen mehr als 80 Prozent
des konsumierten Alkohol ausschließlich
zum Zweck der Berauschung getrunken
wird. Die gesamte Krankheitsbelastung
ist in vielen Ländern zu über zehn
Prozent durch Alkohol mitbestimmt - und
Europa ist jener Teil der Welt, in dem dieser
Anteil am höchsten ist: Mehr als 60
Krankheiten werden durch Alkoholkonsum
beeinflusst, darunter unfallbedingte
Verletzungen, verschiedene Krebserkrankungen,
Depression, Diabetes, koronare
Herzerkrankungen sowie zahlreiche Magen-Darmerkrankungen.
Hochkonsumland Österreich. „Was den Alkoholkonsum
betrifft, so liegt Österreich international
gesehen an siebenter Stelle“, betonte
der ärztliche Leiter des Anton Proksch
Instituts, Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Musalek.
„Dabei wird der Großteil des Alkohols
von einer relativ kleinen Gruppe konsumiert:
Rund 20 Prozent der Bevölkerung
trinken rund 80 Prozent des in Österreich
konsumierten Alkohols.“
Gefährdet: Junge Menschen und Frauen.
Als bedrückend bezeichnete Prof. Musalek
die Tatsache, dass immer jüngere Menschen
immer mehr trinken. Im besonderen warnte
der Experte in diesem Zusammenhang vor
den bei Jugendlichen sehr beliebten so genannten
Alkopops, die erhebliche Alkoholmengen
enthalten und bei denen KonsumentInnen
wegen des limonadenartigen
Geschmacks kaum wahrnehmen, dass sie
Alkohol trinken.
Gefahr droht auch den Frauen, bei denen
trotz generell in den letzten Jahrzehnten
sinkender Pro-Kopf-Verbrauchszahlen starke
Zuwachsraten beim Alkoholkonsum zu
verzeichnen sind. Erwartbar sei daher, dass
auch die Zahl der alkoholkranken Frauen in
den nächsten Jahren deutlich zunehmen
wird, so Prof. Musalek, der auch vor der
weit verbreiteten gesellschaftlichen Negierung
des Alkoholproblems warnte: „Wir tun
so, als ob die Alkoholkranken nichts mit uns
zu tun hätten. Die Kranken sind immer die
anderen, während wir selbst Alkohol vernünftig
und in guten Mengen trinken: Doch
sobald jemand tatsächlich krank und abhängig
wird, setzt unmittelbar der Prozess
Alkoholkonsum
in Österreich:
Die Fakten
Führend im Alkoholkonsum sind die
Männer ab dem 20. Lebensjahr. Über 20 Prozent
von ihnen konsumieren täglich Alkohol,
schon vier Prozent der 14-Jährigen tun dies
und nur etwa drei Prozent der 14-Jährigen
haben noch gar keine Alkoholerfahrung.
Insgesamt trinken 37 Prozent der ÖsterreicherInnen
moderat, das heißt für Frauen
weniger als 16 Gramm Alkohol pro Tag, für
Männer weniger als 24 Gramm pro Tag. (Das
entspricht etwa 0, 4 Liter Bier oder 0,2 Liter
Wein bzw. 0,6 Liter Bier oder 0,3 Liter Wein.)
Mittlerer Konsum findet sich bei 21,4 Prozent,
das heißt für Frauen 16-40 Gramm pro
Tag, für Männer 24-60 Gramm pro Tag.
Missbrauch mit einem Konsum von mehr als
40 Gramm pro Tag bei den Frauen und mehr
als 60 Gramm pro Tag bei den Männern betreiben
13,3 Prozent der österreichischen
Bevölkerung.
Fünf Prozent sind alkoholabhängig und 23,3
Prozent sind abstinent oder fast abstinent.
Prof. Dr. Michael Musalek
Anton Proksch Institut
Foto: Bilder Box Com
Gesundes Österreich 13
Fotos: David M. Peters
der Stigmatisierung ein und der Betroffene
wird aus der Gesellschaft ausgeschlossen.“
Alkoholabhängig sind in Österreich rund
sieben Prozent der Männer und 2,5 Prozent
der Frauen. Insgesamt sind dies etwa
330.000 Menschen, die professioneller Hilfe
bedürfen.
Sucht wird zu spät erkannt. Problematisch
ist, dass eine Suchterkrankung in Österreich
erst sehr spät erkannt wird, nachdem die
Abhängigkeit schon lange zuvor bestanden
hat. „Deshalb ist die Prognose für viele Betroffene
leider sehr schlecht, denn nur bei
möglichst früher Therapie ist die Prognose
gut und die Erkrankung gut behandelbar“,
sagte Prof. Musalek, der in diesem Zusammenhang
auch zu möglichst früher Aufklärung
aufrief: „Alkohol kann sehr leicht zur
tödlichen Waffe werden, aber das Wissen
über die ihm innewohnenden Gefahren ist
noch immer sehr gering. Wir brauchen daher
Prävention und erhöhte Risikokompetenz,
denn nur wenn wir Bescheid wissen
über alle Facetten des Alkohols, können wir
mit dieser Risikosubstanz kompetent umgehen.“
14 Gesundes
Österreich
ÄrztInnen zu wenig geschult. Leider aber
kennen auch viele ÄrztInnen die tödliche
Waffe Alkohol viel zu wenig. „Wir wissen,
dass etwa 75 Prozent der Alkoholabhängigen
im Schnitt einmal jährlich einen niedergelassenen
Arzt aufsuchen. Riskanter Alkoholkonsum
aber wird bei über drei Viertel der
Betroffenen nicht von den ÄrztInnen erkannt“,
betonte Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Manfred V. Singer bei der Präventionstagung.
So begeben sich alkoholabhängige
Männer durchschnittlich erst zehn Jahre
nach Beginn der Erkrankung in Behandlung.
Zu denken gibt auch die Tatsache, dass rund
20 Prozent der PatientInnen in Allgemeinkrankenhäusern
unter alkoholassoziierten
Erkrankungen leiden. Zu den akuten und
chronischen physiologischen Auswirkungen
von übermäßigem Alkoholkonsum zählen
die Speiseröhrentzündung, akute Gastritis,
peptisches Magengeschwür, akute und chronische
Bauchspeicheldrüsenentzündung,
Durchfall, Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopfkrebs,
Speiseröhrenkrebs, Fettleber, Leberzirrhose,
Störungen der Nahrungsresorption,
Dickdarm- und Mastdarmkrebs.
Bei einem Konsum von mehr als 60 bis 80
Harmlosigkeit,
Gefährdung, Abhängigkeit
Unterschieden werden von Fachleuten Alkoholgebrauch, erhöhter
Gebrauch, problematischer Gebrauch und Sucht. Die Harmlosigkeitsgrenze
wird üblicherweise mit einem halben Liter Bier oder
einem Viertel Wein angegeben. Wird diese Menge Alkohol aber
täglich getrunken bzw. als Psychopharmakon eingesetzt, so ist
auch hier schon die Grenze zum problematischen Gebrauch erreicht.
Die Gefährdungsgrenze liegt bei Männern bei 60 Gramm reinem Alkohol
pro Tag, das entspricht drei halben Litern Bier oder drei Vierteln
Wein. Bei Frauen ist die Gesundheitsgefährdung ab 40 Gramm
reinem Alkohol pro Tag erreicht, das entspricht zwei halben Litern
Bier oder zwei Vierteln Wein. Freilich trinkt etwa in Wien jeder vierte
Mann über 14 mehr als drei halbe Liter Bier bzw. mehr als eine
Bouteille Wein pro Tag.
Abhängigkeit ist charakterisiert durch
u den besonders starken Wunsch, Alkohol zu trinken,
u die Trinkmenge nicht mehr kontrollieren zu können
u den Beginn einer körperlichen Abhängigkeit.
Diese äußert sich durch Entzugserscheinungen beim Absetzen von
Alkohol und die so genannte Toleranzentwicklung, welche bedeutet,
dass der Körper nach immer mehr Alkohol verlangt, um einen
vergleichbaren Effekt zu erreichen.
Gramm Alkohol pro Tag, erhöht sich etwa
das Risiko, eine Leberzirrhose zu entwickeln,
um das 14fache.
Synergismus: Alkohol und Tabak. Besondere
Gefahr droht, wenn zusätzlich zum Alkohol
auch noch Tabak konsumiert wird,
denn dann bestehen synergistische Effekte.
So erhöht sich zum Beispiel das Risiko, an
einem Karzinom der Speiseröhre zu erkranken,
beim Konsum von mehr als 20 Zigaretten
und mehr als acht Drinks täglich um das
44-fache.
Die getrunkene Menge, die Trinkdauer, das
Trinkverhalten, das Geschlecht, die genetische
Disposition und Umweltfaktoren, darunter
vor allem die Ernährung, seien entscheidende
Modulatoren der alkoholassoziierten
Erkrankungen, sagte Prof. Singer, der
angesichts der katastrophalen gesundheitlichen
Schäden, die Alkohol anrichten kann,
dazu aufrief, das Wissen darüber vermehrt
in die Ausbildung der ÄrztInnen einzubauen
und die Kommunikation und Interaktion
zwischen niedergelassenen MedizinerInnen
und SpitalsärztInnen mit PsychiaterInnen
und SuchtspezialistInnen zu fördern.
A Foto:
STRATEGIEN GEGEN
ALKOHOLMISSBRAUCH
UND -ABHÄNGIGKEIT
Alkoholprävention kennt viele Wege, die von politischen Maßnahmen bis zur Förderung
von Selbstheilungskräften reichen. Bei der 7. Präventionstagung des Fonds Gesundes
Österreich beschrieben ReferentInnen aus der Schweiz und Finnland die verschiedenen
Modelle und ihre Effizienz.
lkohol ist zwar überall verbreitet,
über 50 Prozent der Erwachsenen
weltweit sind aber abstinent. Eine
Situation wie in Österreich, wo Alkoholabstinente
in der Minderheit sind, ist also die
Ausnahme.“ Mit diesem Statement eröffnete
Prof. Dr. Jürgen Rehm vom Institut für
Suchtprävention in Zürich seinen Vortrag
anlässlich der Präventionstagung des Fonds
Gesundes Österreich im November in Wien.
Alkohol gilt nach wie vor als Alltagsdroge
und gesellschaftliches „Schmiermittel“, dessen
positive Auswirkungen die negativen
vermeintlich überwiegen. Negativ besetzt ist
landläufig nur die relative Minderheit Alkoholabhängiger,
die mit den sozialen Konsequenzen
ihrer Sucht kämpfen müssen.
Alkohol als ökonomischer Faktor. Dementsprechend
schwierig zu verankern ist daher
auch Alkoholpräventionspolitik. „Weltweit
hat Alkohol in etwa den gleichen gesundheitsgefährdenden
Stellenwert wie Tabak,
aber eine völlig andere politische Bedeutung“,
so Prof. Rehm. „Tabak ist derzeit in Europa
und den USA der Teufel schlechthin, Alkohol
hingegen wird praktisch nicht thematisiert.
Dies liegt auch daran, dass die gravierenden
Belastungen durch Alkohol weltweit
vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern
zu finden sind. Es betrifft uns also
nicht so sehr und zudem machen wir damit
auch Profit.“ Insgesamt gesehen sei Alkohol
auch ein ökonomischer Faktor, der
nicht nur über den Export, sondern auch innerhalb
der produzierenden Länder mit Steuereinnahmen
und Gewinnen der Landwirtschaft
eine erhebliche Rolle spiele. Somit gebe
es auch eine Lobby und starke Kräfte, die in
Richtung Liberalisierung drängten.
BilderBoxCom
Alkoholpolitik: Was wirkt? Dennoch gibt es
heute umfangreiches Wissen über Alkoholpräventionspolitik
und deren Effektivität.
Am erfolgreichsten sind nach der Ansicht
des Präventionsexperten die Besteuerung
von Alkohol, die Einschränkung der Verfügbarkeit,
etwa über das Mindestabgabealter,
das staatliche Monopol und die Maßnahmen
im Rahmen der Verkehrssicherheit. Indizien
gibt es auch dafür, dass eine Einschränkung
der Werbung effizient ist.
Nimmt man noch den Faktor Kosten hinzu,
so zeige sich auch eine weiterer Vorteil von
höherer Besteuerung. Prof. Rehm: „Das Retten
eines Lebensjahres kostet deutlich weniger,
wenn man besteuert, als wenn man Therapie
oder Werbeverbot oder vermehrte Verkehrskontrollen
durchführt.“
Netzwerkaktivitäten. Auf die Wichtigkeit
von Netzwerkaktivitäten auf lokaler Ebene
bei der Prävention von Alkoholmissbrauch
verwies Prof. Marja Holmila vom National
Research and Development Centre for Wel-
Alkoholkonsum
und die Folgen
„Die negativen Folgen von Alkoholkonsum
können bei weitem nicht nur
auf die Gruppe der Alkoholabhängigen
abgeschoben werden“, gab Prof. Dr.
Jürgen Rehm bei der 7. Präventionstagung
zu bedenken. „In Staaten wie Österreich
werden mehr als 50 Prozent aller
alkoholbedingten Folgen und Kosten
von Menschen verursacht, die nicht alkoholabhängig
sind.“
Gesundes Österreich 15
Fotos: David M. Peters
fare and Health in Helsinki in ihrem Vortrag.
„Hier müssen Sozial- und GesundheitsexpertInnen,
Polizei, Schulen, Medien,
Restaurant- und Geschäftspersonal, lokale
PolitikerInnen und Eltern mit eingebunden
werden. Gelingt dies, so ist es möglich, auf
spezifischer Ebene die Menge und die Muster
beim Alkoholkonsum zu verändern, und
auf unspezifischer Ebene indirekt jene Faktoren
zu fördern, die Individuen vor den
Schäden durch Alkoholgebrauch zu schützen.“
Ersteres könne durch Alkoholbesteuerung
und Preispolitik, Veränderung in der
Trinkumgebung, Maßnahmen im Rahmen
der Verkehrssicherheit, Erziehungs- und Bildungsmaßnahmen,
Regulierung der Verfügbarkeit
von Alkohol, Regulierung der Alkoholwerbung
und die Behandlung und Frühintervention
bei ProblemtrinkerInnen erreicht
werden.
„Wichtig ist auch der mehrere Methoden
kombinierende und auf verschiedenen Ebenen
arbeitende Zugang bei diesen Aktivitäten“,
so Prof. Holmila. „Ein systematischer
Multimethodenzugang ist um vieles effektiver
als einzelne Maßnahmen und eine koordinierte
Prävention auf kommunaler Ebene
bietet verschiedene Möglichkeiten zu
gleichzeitig wirksamen Interventionen.“
Selbstheilungsfähigkeiten. Die individuellen
Möglichkeiten und Fähigkeiten des
Menschen zur Selbstheilung betonte bei der
Tagung Prof. DDr. Harald Klingemann.„Die
Fähigkeiten der Menschen, ihr Leben und
ihren Körper selbst zu heilen, werden oft
unterschätzt. Überschätzt wird dagegen
häufig die Rolle von gesellschaftlichen und
politischen Interventionen und Therapien“,
so der Leiter des Bereichs Angewandte Forschung
und Entwicklung am Institut für Sozialplanung
und Sozialmanagement der
Berner Fachhochschule – Hochschule für
Sozialarbeit in Bern.
Tatsächlich gebe es auch klare Konzepte zur
Definition dieser Fähigkeiten, die von natürlicher
Heilung bis Autoremission reichen.
Bestes Beispiel für Selbstheilung seien die
unzähligen Ex-RaucherInnen, die ohne professionelle
Hilfe ihrer Sucht abgeschworen
haben.
Aus einer Schweizer Untersuchung dazu geht
hervor, dass jene, die keine professionelle Hilfe
in Anspruch genommen haben, dies zu einem
Drittel aus Unwissenheit über bestehen-
16 Gesundes
Österreich
Suchtverhalten
ist individuell
veränderbar
„In der Schweiz gibt es rund 300.000
Menschen mit Alkoholproblemen
und von diesen sind gerade einmal geschätzte
40.000 in Behandlung“, sagte
Prof. DDr. Harald Klingemann bei der 7.
Präventionstagung. „Wir wissen aber
aus zahlreichen Studien, dass es den
anderen nicht immer schlecht geht,
denn Suchtverhalten ist auch individuell
veränderbar.“
Foto: BilderBoxCom
de Angebote unterlassen haben, ein weiteres
Drittel deshalb, weil sie in Institutionen zu
viel Moral vermuten, und ein letztes Drittel
deshalb, weil sie der Überzeugung sind, ihre
eigene Methode zu haben, die ihnen in keiner
Institution geboten werden kann.
Entscheidend: Suchtkonzepte. Freilich ist
die Fähigkeit zur Selbstheilung auch stark
abhängig von den Konzepten, die man von
Sucht habe, so der Experte. Sieht man Alkoholabhängigkeit
etwa als eine Krankheit, die
unaufhaltsam fortschreitet, wenn keine
massive Intervention stattfindet, so ist aus
dieser Perspektive die individuelle Handlungsmacht
ausgeschlossen und auch der
Wille zur Laienhilfe stark eingeschränkt.
Eine aktuelle Schweizer Untersuchung zur
Frage, wie man die Chancen zum Ausstieg
aus einer Suchtkarriere ohne professionelle
Hilfe einschätzt, ergab bei 25 Prozent der
Befragten eine Bejahung dieser Möglichkeit.
Zwei Drittel meinten, es hänge von der Art
der Droge ab, und die größten Ausstiegschancen
auf eigene Faust wurden mit 44
Prozent den RaucherInnen gegeben.
„Ein wesentlicher Indikator bestimmt den
Optimismus oder Pessimismus in dieser
Frage“, so Prof. Klingemann. „Eigenkonsum
mindert die soziale Distanz zu Alkohol- und
DrogenkonsumentInnen und stärkt den
Optimismus, dass man diese Sucht ohne
professionelle Hilfe aufgeben kann. Nicht
gestärkt wird dadurch allerdings die Bereitschaft,
Hilfe anzubieten.“
Die gesellschaftliche Konsequenz aus alldem
müsste die schrittweise Unterstützung
der selbstveränderlichen Prozesse sein, so
Prof. Klingemann. Als ideale Medien dazu
bieten sich das Internet, Printmedien, Bibliotherapie,
Werbung und Gesundheitskampagnen
an, wobei mit Minimalinterventionen
begonnen und erst, wenn diese nicht
greifen, die Interventionsintensität gesteigert
werden sollte.
Gefördert werden sollte auch das für die
Ausstiegschancen relevante soziale Kapital,
das Faktoren wie soziale Unterstützung, Information,
Arbeit oder Wohnung umfasst
und das in den meisten Gesellschaften nicht
gleich verteilt ist. Prof. Klingemann: „Durch
Präventionsbemühungen kann zum Beispiel
die Risikoinformation für alle gefördert und
der Glaube an Veränderungen und Selbstwirksamkeit
propagiert werden.“
SUCHT, SEELE, STAAT
Das Wissen und die Einstellungen gegenüber dem Rauschmittel Alkohol haben
sich im Laufe der Zeiten erheblich geändert. Bei der 7. Präventionstagung
des Fonds Gesundes Österreich skizzierten ReferentInnen aus Österreich und
Deutschland, welche gesellschaftliche Bedeutung Alkohol heute hat, in welcher
Situation PartnerInnen und Kinder von Alkoholabhängigen sind und referierten
über das Thema „Leere, Sinn und Spiritualität“.
Die gesellschaftliche Bedeutung
von Alkohol hat im Laufe der Zeiten
tiefgreifende Veränderungen
erfahren. Lange Zeit galt Alkohol als ein „gutes
Geschöpf Gottes“, doch im 19. Jahrhundert
kam es in den industrialisierten Ländern
zu einer massiven Umdeutung: „Vor dem gesellschaftlichen
Hintergrund von Anti-Alkoholbewegungen,
der ersten industriellen Revolution
und dem Aufkommen von Marktwirtschaft
und Demokratie wurde aus dem
guten Geschöpf Gottes der Dämon Rum“,
erklärte Univ.-Prof. Dr. Irmgard Eisenbach-
Stangl vom Europäischen Zentrum für
Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung in
Wien bei der Präventionstagung „Volksdroge
Alkohol“ des Fonds Gesundes Österreich
vergangenen November in Wien.
Antialkoholbewegungen. Ausgangpunkt
für diese Entwicklung waren die USA. Dort
wie auch in Nordeuropa und Russland
brach die Zeit der Alkoholverbote an. Tatsächlich
ging der Alkoholkonsum zurück,
die Konsummuster änderten sich, alkoholbezogene
Mortalität und Morbidität sanken,
doch andererseits stieg die alkoholbezogene
Kriminalität – nicht zuletzt wegen der kriminellen
Umgehung der Prohibition. In Österreich
wurde 1922 lediglich das „Bundesgesetz
betreffend die Einschränkung der Abgabe
geistiger Getränke an Jugendliche“ erlassen,
außerdem wurden in Wien die Trinkerheilstätte
„Am Steinhof“ und 20 polizeiliche
Trinkerberatungsstellen gegründet.
Sozialstaat versus Marktwirtschaft. Nach
Rückschlägen in der Zeit des Dritten Reiches
nahmen nach dem Zweiten Weltkrieg die
Beratungs- und Behandlungsangebote für
Alkoholkranke in allen industrialisierten
Ländern weiter zu: Der Sozialstaat kümmerte
sich um das Problem Alkohol und seine
Opfer.
„Heute aber ist die staatliche Ordnungsmacht
in moralischer und wirtschaftlicher
Hinsicht stark eingeschränkt. Mit dem immer
größeren Aufschwung der Marktwirtschaft
wird der Alkohol von einem öffentlichen
zu einem alltäglichen Konsumgut. Der
oder die Einzelne hat unbegrenzte Wahlfreiheit
und wird lediglich über die Risiken des
Alkoholkonsums informiert. Auf unterschiedliche
und kontroversielle Weise, was
die Unsicherheit des Individuums steigert.
Sucht kann vor diesem Hintergrund auch als
eine Folge der Wahlfreiheit und der zunehmenden
Unsicherheit der Menschen gesehen
werden“, hielt Prof. Eisenbach-Stangl fest.
Regulativer Rahmen. Denkbare Alternativen
wären für die Expertin die explizite Regulierung
der Erhältlichkeit, des Konsums
von Alkohol und des Umgangs mit alkoholbezogenen
Problemen durch gemeinsame
Entscheidungen jener, die davon betroffen
sind. Ein gutes Beispiel in der Vergangenheit
war die Einführung eines Alkoholverbots in
den Böhlerwerken Kapfenberg in den fünfziger
Jahren. Dafür wurden umfangreiche Vorbereitungsarbeiten
getroffen, in einer Urabstimmung
sprachen sich schließlich nur sieben
MitarbeiterInnen dagegen aus und nach
erfolgter Einführung gingen die Krankenstände
zurück, die Produktivität des Betriebs
stieg und das Programm erfasste letztendlich
Teile der gesamten Gemeinde Kapfenberg.
Das Umfeld leidet mit. Wie wichtig die Berücksichtigung
des sozialen Umfelds in der
Betreuung Alkoholabhängiger ist, betonte
Prof. Dr. Michael Klein von der Katholi-
Gesundes Österreich 17
Foto: BilderBoxCom
Fotos: David M. Peters
schen Fachhochschule NRW in Köln in seinem
Vortrag. In Deutschland gibt es rund
1,8 Millionen Alkoholabhängige. In ihrem
Umfeld bewegen sich 1,6 Millionen PartnerInnen
und etwa 1,6 Millionen Kinder und
Jugendliche bis 18 Jahre. „Das heißt, es gibt
mehr Menschen im Umfeld als Kranke
selbst, und ihre Probleme werden meist viel
zu wenig beachtet“, sagte der Experte.
Kinder unter Druck. Kinder von Alkoholabhängigen
sind die gefährdetste Risikogruppe,
was die Entwicklung von Suchtstörungen
betrifft. 30 bis 35 Prozent von ihnen entwickeln
selbst eine Substanzabhängigkeit, ihr
Risiko für den Erwerb einer anderen psychischen
Störung ist ebenfalls deutlich erhöht.
„Die Haupterfahrungen dieser Kinder
sind Instabilität, Unberechenbarkeit, Unkontrollierbarkeit
der Abläufe, Gewalt, Misshandlung
und Missbrauch, Verlusterlebnisse
Alkoholbedingte
Folgen in der
Familie
Belastete Partnerinnen
Untersuchungen zeigen, dass 21
Prozent der Partnerinnen von Alkoholabhängigen
unter behandlungsbedürftigen
depressiven Symptomen leiden und
das Konflikt- und Stressniveau in einer
derartigen Partnerschaft ist erheblich
erhöht. Vernachlässigung, Aggression,
sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung
und Konflikte finanzieller Natur
prägen den Alltag dieser Menschen.
Gefährdete Kinder
Rund ein Drittel der Kinder von Alkoholabhängigen
berichtet von physischer
Gewalt, ebenso viele fühlen sich oft
krank, die Zahl der Krankenhausaufenthalte
ist bei ihnen um 25 Prozent und die
Verweildauer dort um 60 Prozent erhöht.
Die häufigsten Diagnosen, aufgrund derer
sie ein Spital aufsuchen, sind Frakturen,
Unfälle, Folgen von Gewalt, Vergiftungen
mit Alkohol und Haushaltsmitteln
und psychische Störungen. In der
subjektiven Einschätzung der Lebenssituation
sagen fast 50 Prozent, dass ihre
Kindheit unglücklich, chaotisch, unbehütet
und unsicher war, und ein Viertel
denkt manchmal an Selbstmord.
18 Gesundes
Österreich
Foto: BilderBoxCom
und biographische Brüche“, schilderte Prof.
Klein den Alltag dieser jungen Menschen. Allerdings
entwickeln nicht alle diese Kinder
selbst eine Abhängigkeit oder eine psychische
Störung. Prof. Klein: „Rund ein Drittel
von ihnen erweist sich als stressresistent.“
Als äußerst bedauerlich bezeichnete der Experte
die Tatsache, dass Kinder von Alkoholabhängigen
keine geregelten Hilfeleistungen
erhalten: Sie werden oft übersehen und
sind eine unbeliebte Zielgruppe. „Wichtig
wäre jedoch eine frühzeitige, kontinuierliche,
umfassende, fachgerechte, auf die Lebenswelt
bezogene, nicht stigmatisierende,
ressourcenorientierte Betreuung“, so Prof.
Klein. „Dies könnte zum einen in Kliniken
für Suchtkranke stattfinden, zum anderen
gibt es etwa in Deutschland rund 60 bis 80
Institutionen, die sich in Gruppenarbeit, begleitender
Elternarbeit, Freizeitpädagogik,
familienorientierter Arbeit, Kinderpsychotherapie
und Selbsthilfe mit Kindern be-
schäftigen. In diesen Einrichtungen wären
niederschwellige Zugänge und die Interaktion
mit Suchthilfeeinrichtungen zu fördern.
Zudem sollte man Schulen zur Frühintervention
verpflichten und Fachkräfte im
Besonderen für die Arbeit mit diesen Kindern
schulen.“
Nicht zuletzt regte Prof. Klein auch an, die
Kompetenz der suchtkranken Eltern zu fördern,
denn: „Suchtkranke wollen in der Regel
besonders gute Eltern sein und dafür
muss man ihnen Hilfestellung zukommen
lassen.“
„Spiritueller“ Alkohol? Über Alkoholmissbrauch
als spirituelles Geschehen und als
trügerisches Mittel zur Überwindung von
Leere referierte bei der Tagung des Fonds
Gesundes Österreich der Wiener Theologe
und Psychotherapeut Dr. Richard Picker.
„Der Alkohol und sein Satellit, die Alkoholsucht,
ist in diesem Zusammenhang zunächst
einmal hilfreich, löst er doch die
sinnlichen Verspannungen und - kollektiv
genossen - stellt er eine Gruppenenergie her,
die es möglich zu machen scheint, durch die
Leere in ein sinnerfülltes Dasein zu gelangen.
Aber es ist am Fuß des Leuchtturms immer
finster und so bleibt die abendländische
Kultur der Gegenwart in der Pervertierung
dieser Sinnsuche in einer entwürdigenden
Sucht hängen.“ Gegen die Angst vor dem
Misslingen eines Lebens zum Alkohol zu
greifen, heiße Öl ins Feuer zu gießen, denn
es gelte der Möglichkeit der Leere nüchtern
und nicht alkoholisiert gegenüber zu treten.
„Jede Psychotherapie und medizinische
Therapie europäischer Tradition lebt aus
dem Ja zur vollen Existenz und nicht aus
dem Nein einer depressiven Resignation der
auslöschenden Leere gegenüber. Deshalb
geht es nicht nur darum, Suchtprävention
zu betreiben, sondern auch die Leere in ihrem
Zusammenhang mit dem Sinn und der
Spiritualität zu begreifen.“
Wichtig dabei sind auch Riten, wobei nicht
zu übersehen ist, dass diese bei der Kirche
bzw. den Kirchen säkularisiert worden
sind. In neuer Form kommen sie nun z.B.
in der Psychotherapie wieder herein, was
deren enorme Wichtigkeit zeige. Auf die
Bedeutung von Traditionen und Ritualen
wies auch Prof. Irmgard Eisenbach-Stangl
hin – diese müssten jedoch den heutigen
sozialen Bedürfnissen der Menschen Rechnung
tragen.
D Foto:
WIE MÄNNLICH IST
DIE ALKOHOLSUCHT?
Die Geschlechter nähern sich zwar einander an, was den Alkoholkonsum angeht
– doch nach wie vor sind weit mehr Männer als Frauen alkoholabhängig.
Die Gründe sind vielfältig, doch sollen Ohnmachtgefühle und ein mangelndes
Körperbewusstsein eine Hauptrolle spielen, erklärten ExpertInnen bei der
Präventionstagung des Fonds Gesundes Österreich.
ie Tradition des Alkoholskonsums
ist in Österreich stark verankert,
weiß Univ. Prof. Dr. Irmgard
Eisenbach-Stangl, Europäisches Zentrum
für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung
in Wien. Und obwohl es Veränderungen
im Trinkverhalten gäbe – beispielsweise
wurden in der Monarchie vor allem
Spirituosen getrunken und trat Bier seinen
Siegeszug erst in der zweiten Republik an –
hat sich die Menge des getrunkenen Alkohols
kaum verändert. Was ebenfalls gleichgeblieben
ist: „Der meiste Alkohol wird von
Männern getrunken. Spezielle epidemiologische
Studien zum Alkoholkonsum wurden
zwar nur 1977 und 1993 durchgeführt, doch
die Sterblichkeitsraten bei Leberzirrhose
sprechen eine deutliche Sprache“, so die Expertin
bei der Präventionstagung des Fonds
Gesundes Österreich Ende November in
Wien. „Sie sind ein guter Indikator, da sie in
direktem Zusammenhang mit der Quantität
des Alkoholkonsums stehen.“ Das Verhältnis
von Männern und Frauen, die aufgrund einer
Leberzirrhose starben, hat sich leicht zu
Ungunsten der Frauen verschoben: Starben
vor Ende der 80er Jahre zwischen 2,6 und
2,9 Männer pro Frau an Leberzirrhose, sind
es seit den 90er Jahren weniger als 2,5 Männer
pro Frau.
Frauen körperlich „benachteiligt.“ Übrigens:
Frauen trinken zumeist anders als
Männer, sie setzen den Alkohol mehr als
„Medikament“ ein. Sie beginnen meist in einem
höheren Alter als Männer mit dem
Trinken, bekommen aber auch rascher gesundheitliche
Probleme. Die gesunde Leber
einer Frau baut pro Stunde etwa 0,85
Gramm Alkohol pro zehn Kilogramm Körpergewicht
ab, bei Männern sind es ein
Gramm pro zehn Kilogramm. Alkohol kann
bei Frauen daher schon früher Gesundheits-
Thinstock
schäden hervorrufen, nämlich ab einem
Konsum von etwa 30 bis 40 Gramm pro Tag.
Bei Männern liegt dieser Wert bei 60
Gramm. Bei Frauen stecken oft Ängste, Depressionen,
Schmerzen oder Kindheitstraumata
hinter der Abhängigkeit. Deshalb müssen
solche Störungen gemeinsam mit der
Sucht behandelt werden.
Männer-Ohnmacht. Im Zentrum der
männlichen Probleme, die sie zum Alkohol
greifen lassen, steht laut Thomas Fröhlich,
Diplomsozialarbeiter im MEN MännerGesundheitsZentrum
in Wien, die „Männer-
Ohnmacht“ im krassen Gegensatz zur angestrebten
Männer-Macht. Und diese hat
wiederum mehrere Gründe: Männer würden
oft in Beziehungen scheitern, sie ver-
missten echte Freunde und könnten sich oft
nicht mehr mit ihrer beruflichen Tätigkeit
identifizieren. Und zu all diesen Umständen
gesellt sich bei vielen Männern die Unfähigkeit
hinzu, ihre Probleme zu bewältigen. Bei
Burschen im jugendlichen Alter spielen
auch noch andere Faktoren eine Rolle: Mangelndes
Selbstwertgefühl paart sich mit dem
Anpassungsdruck an die „Männlichkeitsnorm“;
auch in der Sexualisierung herrschen
– oft irreale – „Normen“ vor, die erfüllt
werden müssen: Raum für Unsicherheit
und Hilflosigkeit ist nicht vorhanden.
Männer-Prinzipien. Die Prinzipien, nach
denen die meisten Männer erzogen wurden,
sind einer Problembewältigungsstrategie
ebenfalls nicht gerade förderlich.„Da geht es
auch um die Sprachlosigkeit vieler Männer:
Sie reden zwar, aber nicht über das, was sie
fühlen, sondern sie kommunizieren über
das, was sie tun, über ihre Außenwelt“, erklärte
der Männer-Experte. Und noch immer
werden Schmerz, Angst und Traurigkeit
als „unmännlich“ qualifiziert. Auch das
Bild des „lonesome cowboy“ geistert durch
viele Köpfe: „Männer sind – wie alle Menschen
– auf andere Menschen angewiesen,
doch kein ‚echter Mann‘ kann dies sich oder
anderen eingestehen“, analysierte Fröhlich.
Hilfe bei Problemen. Das Motto des MEN
ist daher: Weg vom „Risikofaktor Mann“,
hin zum „Kooperationspartner Mann“. Für
diejenigen, die aktiv gegen ihre Probleme
vorgehen wollen, hat das MännerGesundheitsZentrum
konkrete Angebote: Sie reichen
von psychologischer und sozialer Beratung
über Vorträge „Die Alkohol-Falle:
Wenn das Trinken zum Problem wird“ bis
hin zu Workshops zum Thema „Jungs in Balance“,
„Der gesunde Papa“ oder den Montag-Jour-Fixes
(„MONtag ist MENtag!“).
Gesundes Österreich 19
Fotos: David M. Peters
In Österreich trinken 33 Prozent der 15jährigen
Mädchen und 36 Prozent der
15-jährigen Burschen mindestens einmal
pro Woche ein alkoholisches Getränk.
„Viele Jugendliche trinken bereits regelmäßig
Alkohol“, berichtete bei der 7. Österreichischen
Präventionstagung im November
in Wien Karin Gasser aus einer Schülerstudie.
Die Soziologin an der Schweizerischen
Fachstelle für Alkohol- und Drogenprobleme
in Lausanne wollte das Vortragen dieser
Zahlen aber nicht als unbedingte Kritik am
Verhalten der Jugendlichen sehen. „Alkohol
ist in unserer Gesellschaft einfach tief verankert,
man muss das Verhalten der Jugendlichen
in diesem Licht betrachten.“
Trunkenheitserlebnisse stark zunehmend.
Bei Jugendlichen ist vor allem Bier ‚in’, auch
Spirituosen werden vermehrt konsumiert.
Der Boom der „Alkopops“ – vor allem bei
Mädchen beliebte, stark zuckerhaltige Getränke
mit kaum noch erkennbaren Alkoholgeschmack
– sei allerdings vorbei. Besorgniserregend
sei hingegen die Lage bei den so genannten
Trunkenheitserlebnissen, kommentierte
die Expertin die Daten einer Schweizer
Studie aus dem Jahr 2002: Auf die Frage
„Warst du schon einmal richtig betrunken?“
bestätigten knapp sechs Prozent der 13-jährigen
Mädchen und knapp zehn Prozent der
13-jährigen Burschen mindestens zwei solche
Erlebnisse. Bei den 15-Jährigen gaben es
34,9 Prozent der befragten Mädchen und
37,8 Prozent der befragten Burschen an.„Die
Rate ist seit 1986 also stark im Ansteigen“,
betonte Karin Gasser. Die europaweiten Studienergebnisse
zu dieser Frage zeigen, dass
Österreich im Mittelfeld liegt.
Alkoholvergiftung und die Folgen. Ein weiterer
Indikator dafür, dass exzessives Trinken
zunimmt, ist laut Gasser die Behandlung
von Alkoholvergiftungen auf stationärer
Ebene. „Eine Studie aus Deutschland hat gezeigt,
dass diese Diagnose bei den 10- bis 17-
20 Gesundes
Österreich
JUGEND IM RAUSCH?
„Wir können Kinder nicht erziehen, die machen uns eh alles nach“, sagte schon
Karl Valentin. Tatsächlich gehört Alkohol für viele Jugendliche zum täglichen
Leben. In der Prävention ist eines wichtig: Keine plumpen Manipulationsversuche
– jeder Jugendliche wird darauf mit Widerstand reagieren.
Jährigen zugenommen hat. Es kommt natürlich
immer darauf an, wie im Krankenhaus
diagnostiziert wird, ob die MitarbeiterInnen
sensibilisiert sind und die Diagnose Alkoholintoxikation
stellen oder nicht. Doch die
Hinweise, auch durch generelle Berichte des
Krankenhauspersonals, sind auf jeden Fall
vorhanden.“ Die Folgen des Trinkens bereits
im jugendlichen Alter sind umfangreich: Die
Palette reicht von Schuleschwänzen, Problemen
mit der Polizei und Justiz über körperliche
Verletzungen, Kontrollverlust, ungeschütztem
Sex bis hin zu Aggression oder
gar Selbstmord. Apropos Schule: Unterscheidet
man nach Schulart, zeigt sich, dass
22 Prozent der HauptschülerInnen und 19
Prozent der SchülerInnen an berufsbildenden
Schulen schon mindestens viermal betrunken
waren, hingegen nur zwölf Prozent
der GymnasiastInnen. „Das ist keine Kritik
am Schultyp, sondern solche Analysen sind
für die gezielte Prävention wichtig“, präzisierte
die Expertin.
Ursachenforschung: Schule und Familie.
Die Gründe für den Suchtmittelkonsum sind
vielfältig, Karin Gasser sieht vor allem vier
Einflussfaktoren: Das soziale Umfeld, d.h.
stressauslösende Situationen im Bereich von
Schule, Familie oder Arbeit, die Persönlichkeit
der Jugendlichen, die leichte Zugänglichkeit
des Suchtmittels und nicht zuletzt die
Gesellschaft: „Unsere leistungsorientierte
Konsumgesellschaft mit ihrem – in der Werbung
– positivem Bild vom Alkohol.“ Auch
das Schulklima spiele eine große Rolle: Eine
Schweizer Studie an 16- bis 20-Jährigen ergab,
dass diejenigen SchülerInnen mehr Alkohol
konsumieren, die das Schulklima negativ
beurteilen. „Man kann jetzt natürlich
nicht sagen, die Schüler fangen wegen der
schlechten Stimmung zu trinken an, es
könnte ja auch umgekehrt sein: Dass nämlich
an Schulen, wo viel getrunken wird, eine
schlechte Stimmung herrscht. Aber es
zeigt, dass die Schule ein wichtiges Setting für
Prävention ist“. Das Gleiche gelte auch für
die Beziehung zu den Eltern: Je besser, desto
weniger wird getrunken.
Gesellschaftlicher Bezug. Befragt man die
SchülerInnen selbst, warum sie trinken, geben
sie oft den gesellschaftlichen Bezug an,
berichtete Gasser. „Sie sagen, dass sie gerne
zu besonderen Gelegenheiten trinken, wie
wir Erwachsene es ihnen die ganze Zeit vorleben:
zu Geburtstagen, an Feiern.“ Viele
nennen die Lust des Probierens als Motiv,
„erstaunlich viele“, so Gasser, geben an, den
Geschmack zu mögen. 40 Prozent der Burschen
mögen die Wirkung, als eher seltener
Grund wird angegeben „weil ich mich dann
besser fühle“. Für die Expertin ein sehr problematischer
Grund: „Alkohol wird von diesen
Jugendlichen als Bewältigungsstrategie
eingesetzt – statistisch gesehen ist das bei jeder
zehnten Schülerin und jedem neunten
Schüler der Fall.“
Suchtprävention: individuell und strukturell!
„Sucht entsteht nicht von heute auf
morgen. Sie ist das Resultat einer jahrelangen
Entwicklung. Für die Entstehung der
Sucht gibt es verschiedene Modelle, wir gehen
davon aus, dass sowohl Einflüsse auf individueller
als auch auf struktureller Ebene
eine Rolle spielen“, betonte bei der Präventionstagung
DSA Christoph Lagemann vom
Institut Suchtprävention in Linz. „Das bedeutet,
die Förderung der Individuen ist
wichtig, wird aber wenig oder nichts nützen,
wenn diese in krankmachenden Rahmenbedingungen
leben. Die Sucht kann also aus
einer Wechselbeziehung der Person mit der
Umwelt erklärt werden.“ Das vorrangige
Ziel sei, Probleme und Schäden, die im Zusammenhang
mit psychoaktiven Substanzen
und dem Phänomen Sucht stehen, zu minimieren.
Auf individueller Ebene sollten die sozialen
Kompetenzen der Jugendlichen und ihre
Konfliktfähigkeit, das Selbstwertgefühl und
die Widerstandsfähigkeit gestärkt werden,
Bewältigungsstrategien für Krisen und gute
Kommunikation müssen gelehrt werden.
Die Eigenaktivität sollte gefördert werden –
viele Jugendliche wissen nicht, wie sie ihren
einfachen Alltag aktiv gestalten können.
Diese Methoden wirken – was hingegen keine
Chance hat, ist die „plumpe Beeinflussung“,
wie es Lagemann nennt. „Es ist eine
pädagogische Binsenweisheit, dass es vor allem
bei Jugendlichen so etwas wie Widerstand
gegen diese Versuche gibt. Wie es
McGuire schon 1964 formulierte: Der Versuch,
zu manipulieren und gleichzeitig gegen
Manipulation zu schützen, kann nur
scheitern.“
Politisches Lobbying. Die Gestaltung der
Umwelt ist natürlich bedeutend umfassender,
gesteht Christoph Lagemann. „Es
schließt Schule, Familie und Arbeitswelt mit
ein. Wie ist die Verfügbarkeit der Substanzen,
wie werden sie in der Werbung dargestellt,
wie ist die preisliche Gestaltung.“ Für
essentiell hält der Experte auch die Einbindung
der Politik in die Suchtprävention.
„Vom Kindergarten bis zum Arbeitsplatz
muss Lobbying betrieben werden, um politische
Maßnahmen zu beeinflussen, sei es in
der Suchtmittel-, der Familien- oder der Arbeitsmarktpolitik“,
fasste Lagemann zusam-
men. Beispiele dafür: Verbesserung der Lebensbedingungen
durch die Sozialpolitik
oder Jugendschutzmaßnahmen durch Werbebeschränkung
und Aufklärung. Und
Stichwort Werbung: Im Jahr 2001 wurden
13 Millionen Euro für Bier-Werbung ausgegeben
– gerechnet ohne Sponsoring. Im
krassen Vergleich dazu betrug das Werbebudget
aller Österreichischen Präventionsstellen
zusammen circa 200.000 Euro.
Längerfristige Maßnahmen. Für die Zukunft
solle statt des derzeitig herrschenden
„Aktionismus“ vermehrt auf Kooperationen
und Synergien der überregionalen und regionalen
Organisationen gesetzt werden,
meinte der Experte. Die Mittel für die Prävention
müssten verbessert werden und die
Prävention eine stärkere Positionierung einnehmen,
wie etwa durch Mitsprache bei
Sucht- und Drogenpolitisch relevanten Themen,
zog Lagemann Bilanz
Gesundes Österreich 21
Fotos: BilderBoxCom
Auf dem internationalen Model-
Parkett gehört er zu den gefragten
Namen: Internationale renommierte
Modelabels und Agenturen buchen
den 26jährigen Wahl-Wiener, der von Armani
bis Versace schon alle großen Marken
auf den Laufstegen der internationalen Modemetropolen
präsentiert hat. Die Rede ist
von Julian Khol, einem der erfolgreichsten
Männer-Models aus Österreich. Wie man es
schafft, in dieser Szene Fuß zu fassen und erfolgreich
zu sein, wollen viele Nachwuchs-
Mannequins vom charismatischen Sohn des
österreichischen Nationalratspräsidenten
wissen.„Nur das Aussehen allein ist es sicher
nicht“, sagt Julian Khol. „Da ist immer auch
viel Glück dabei, zum Beispiel, ob genau
dein Typ gerade gefragt ist. Und es braucht
extrem viel Disziplin.“
Harte Arbeit statt Highlife. Denn, davon ist
der gebürtige Tiroler überzeugt: „Modeln ist
Schwerarbeit.“ Schon wegen der starken zeitlichen
Belastung und der ständigen Reisen
quer durch die Kontinente. „Vor allem wenn
man noch sehr jung und plötzlich gefragt ist,
lässt man sich da schnell einmal in einen
Wirbel hineinsaugen und sagt möglichst
überall zu. Diesem Druck entgeht man nicht
so leicht“, sagt der erfolgreiche Mode-Mann,
der auch heute aus Gewohnheit noch immer
seinen Pass bei sich trägt – schließlich könnte
jederzeit ein Anruf zum nächsten Shooting
oder Casting rufen. „Heute, mit meiner
Erfahrung, gehe ich mit der Zeiteinteilung
anders um und schaue auch mehr auf mich
und meine Bedürfnisse.“ Früher wie heute
hat er seine ganz persönlichen Strategien
entwickelt, um den Stress, den das internationale
Model-Business mit sich bringt, zu
bewältigen: „Ich habe als Ausgleich immer
schon viel Bewegung und Sport gemacht,
heute hilft mir zunehmend auch die Malerei
beim Stressabbau. Außerdem habe ich immer
viel gelesen und geschrieben. Bei jedem
Termin habe ich mindestens zwei Bücher
und meinen Notizblock im Rucksack.“
Gesundheitsrisiko gute Figur? Dass dem
Model-Leben nicht nur wegen der zeitlichen
22 Gesundes
Österreich
JULIAN KHOL IM GESPRÄCH
„PROMI-BONUS NUTZEN,
UM ANDEREN ZU HELFEN“
Der gebürtige Tiroler geht bei Modeschauen in Paris, Mailand und New York über den Laufsteg und wird für
millionenschwere Jeans- und Parfum-Kampagnen gebucht. Die Crème de la crème der Modeszene wie
Boss, Gaultier, Fendi, Ferré, Biagiotti und Kenzo hatten ihn schon unter Vertrag, ein Luxusleben führt er
dennoch nicht. Im Interview mit Gesundes Österreich spricht Österreichs Top-Model Julian Khol über den Lebensstil
in der Model-Branche, seine persönlichen Gesundheitsstrategien und sein karitatives Engagement.
Belastung und der vielen Reisen der Ruf des
ungesundes Lebens vorauseilt, weiß der
Vielbeschäftigte, der auf dem Titelblatt von
Hochglanzmagazinen wie der Männer-
Vogue ebenso präsent ist wie in Werbekampagnen.
„Ich habe hier auch wirklich ganz
unglaubliche Auswüchse gesehen, die zeigen,
dass Körperbewusstsein und der
Wunsch nach einer guten Figur und krankhaftes
Schlanksein oft nahe beieinander liegen“,
erzählt er. „Wenn zum Beispiel vor einem
Shooting dann nur mehr Joghurt mit
Wattebauschen auf dem Speiseplan steht.
Vor allem bei den Mädchen in der Branche
sind das reale Probleme.“
Was Betroffene oft unterschätzen, meint Julian
Khol: „Magersucht ist eine Krankheit.
Und wer krank ist, kann diesen harten Job
kaum durchstehen. Ganz abgesehen davon,
dass die ganz spindeldürren Laufsteggiraffen
nicht die geringste Erotik ausstrahlen.“ Bei
den Männern in der Branche spiele das Gewichtsthema
eine deutlich geringere Rolle.
Bewegung im Grünen. Persönlich kennt Julian
Khol Gewichtsprobleme schon deshalb
nicht, weil er sich leidenschaftlich gerne bewegt.
„Ich liebe Skifahren und früher war ich
auch ein leidenschaftlicher Fußballer“, sagt
der sympathische Brünette, dem die glamouröse
Modewelt sichtlich nicht zu Kopf gestiegen
ist. Rollerblading, Rad fahren und
Schwimmen stehen ebenso regelmäßig auf
seinem Programm wie ausgedehnte Spaziergänge
mit seinen beiden Hunden. Oder das
Fitnesscenter, wenn das Wetter gar nichts anderes
erlaubt.„Aber das liegt mir nicht so, ich
mache viel lieber Sport im Freien, zusammen
mit anderen, als allein auf dem Laufband.“
Irgendwann in der Zukunft möchte Julian
Khol, den eine Illustrierte kürzlich unter die
zehn erotischsten Österreicher gewählt hat,
daher auch im Grünen leben: „Sollte ich irgendwann
Kinder haben, möchte ich sie sicher
nicht in der Innenstadt großziehen“,
sagt das gefragte Model, das in einer bescheidenen
kleinen Wohnung in Wien 7
lebt. „Ich habe diesen Traum von einem
Haus auf dem Land mit großem Garten und
einem lichtdurchfluteten Atelier.“
Zwischen Asien und Hausmannskost. Auf
ausgewogenes Essen zu schauen ist für Julian
Khol selbstverständlich. In Sachen Ernährung
outet er sich unter anderem als
Liebhaber der asiatischen Küche. Wenn er
selbst den Kochlöffel schwingt, darf es aber
auch einmal etwas deftigere Hausmannskost
sein. Immer mit den besten Zutaten: „Ich
achte beim Einkaufen sehr auf gute Qualität
und frische Lebensmittel, am liebsten aus
biologischer Landwirtschaft.“
Was Alkohol betrifft, hält es der Jungstar
ganz mit dem Mediziner-Urahn Paracelsus:
„Die Dosis macht das Gift. Daher trinke ich
zurückhaltend“, sagt Khol. „Das ist in der
Modeszene allerdings nicht immer ganz einfach,
die ständigen Partys sind natürlich verleitend.“
Dass er trotz der selbst erarbeiteten Prominenz
in fast allen Zeitungsmeldungen nicht
nur als Top-Model, sondern zugleich auch
als „Politikersohn“ apostrophiert wird, damit
kann Julian Khol gut leben. „Das war
immer schon so. Ich habe damit gut umzugehen
gelernt. Und vielleicht ist es ja irgendwann
einmal so, dass man den Andreas Khol
fragt, ob er mein Vater ist,“ lacht er.
Politik interessiert den attraktiven Pendler
zwischen München und Wien, der sich selbst
als den „Träumerischsten in unserer Familie“
bezeichnet, zwar, aber nicht als Akteur. „Ich
bin nicht im Sinn von Parteipolitik engagiert,
aber auf sozialer Ebene sehr stark“.
Karitatives Engagement. Sich auch einmal
ohne Gage in den Dienst einer guten Sache
zu stellen ist für Österreichs prominentes
Top-Model daher selbstverständlich: Ob Lifeball,
Charity-Aktionen für die Wiener
JULIAN KHOL IM GESPRÄCH
Aidshilfe oder Engagement für Amnesty International:
„Ich bin davon überzeugt, dass
man den Promi-Bonus nutzen muss, um anderen
zu helfen, die weniger Glück haben.“
Dabei geht es ihm nicht nur um Präsenz bei
glamourösen Charity-Events der Kategorie
Seitenblicke. „Man sollte es aber nicht bei
karitativen Auftritten in der Öffentlichkeit
belassen, sondern sich auch persönlich einsetzen,
im eigenen Umfeld helfen“.
Künstler-Karriere. Seit Herbst 2004 werkt
der 26jährige an der zweiten Karriere nach
dem turbulenten Model-Leben – als Student
an der Universität für angewandte Kunst in
der Meisterklasse von Christian Ludwig Attersee.
„Die Malerei hat mich schon immer
fasziniert“, sagt Julian Khol.„Seit ich das Studium
begonnen habe, lege ich Shooting- und
Modeschau-Termine vor allem auf das Wochenende
und die Ferien“. In ersten Gruppenausstellungen
sind seine Werke auch
schon zu bewundern. Termine dazu finden
sich auf der Homepage des Künstlers Julian
Khol: www.julian-khol.com/ und all diejenigen,
die noch einen (oder auch zwei) Blicke
auf Julian werfen möchten, können dies
unter www.nextcompany.com tun.
Das mag Julian Khol
Lieblingslektüre: „Ich bin ein neugieriger
Leser quer durch alle Genres. Besonders
gerne lass ich mir etwas Neues
empfehlen.“
Lieblingsmusik: „Vor allem beim Malen
ist Musik hören ganz wichtig für mich.
Was ich mir anhöre, das kommt ganz auf
meine Stimmung an: Von Klassik bis elektronische
Musik kann das alles sein.“
Lieblingsurlaub: „Bloß keine Städteurlaube
– von Stadt zu Stadt zu jetten, davon
hab ich beruflich schon genug. In
Österreich spanne ich besonders gerne
am Ossiacher See aus. Aber richtig abschalten
kann ich nur, wenn ich sehr
weit weg fahre – und schon wegen der
Zeitverschiebung kaum erreichbar bin.
Das ist echte Erholung.“
Gesundes Österreich 23
die auf ihr Wohlbefinden achten ...
Sie sind einzigartig! Unverwechselbar. Außergewöhnlich. Die Landidyll Hotels in Österreich und
Südtirol sind es auch! Als Menschen, Gastgeber und mit ihren Hotels an den reizvollsten Orten –
im Herzen der Natur
Die 26 Hotels, die sich dem landidyllischen
Versprechen verschrieben haben,
befinden sich in Österreich und Südtirol.
Es sind besondere Häuser mit besonderem
Flair, die immer wieder auf dem etwas
bisschen Mehr ihre Gäste zu verblüffen
verstehen. Die Hotels, die den
Mensch, die Natur und das Echte in den
Mittelpunkt ihrer Achtsamkeit stellen,
sind alle privat geführt. Und fördern Ihre
Gesundheit. In den Landidyll Hotels
können Sie loslassen, entspannen und
in aller Ruhe, im Einklang mit der Natur,
24 Gesundes
Österreich
die Seele baumeln lassen. Hier lässt es
sich so richtig faul sein.
Die Landidyll Hotels verwöhnen auch
kulinarisch: Hier werden authentische
regionale Schmankerl angeboten. Alle
Mitgliedsbetriebe verwenden regionale
bodenständige Produkte von Bauern
und Direktvermarktern aus der Region.
Denn nur mit den regionstypischen Zutaten
lässt sich ein urtypisches Menü
zaubern, welches die Region und die
Gastlichkeit widerspiegeln. Da bekommt
man Appetit auf einen Urlaub,
z.B. im Landidyll Hotel Steinschalerhof
im Mostviertel?
Verwöhnt wird man bei Landidyll jedoch
nicht nur kulinarisch! Die Natur ist der
Wellness Faktor bei den Landidyll Hotels.
Bei diesen privat geführten Häusern
finden Sie wieder Ruhe als Ausgleich
zum hektischen, stürmischen Alltag:
ankommen, sich auf das duftende
Bett fallen lassen und den Rest Ihrer
Freizeit die Natur entscheiden lassen.
Landidyllisch mit der Seele baumeln ...
vielleicht im Garten des Landidyll Naturabenteuer
Hotel Post in der Naturarena
Kärnten?
Urlaub mit der Familie ist geplant? Das
gemeinsame Frühstück – einfach unvergleichlich!
Frische Eier, Brote mit Butter,
Marmelade, Schinken und Käse – alles
vom Bauern nebenan, Joghurt aus eigener
Produktion und frisch gepresste
Säfte. Die Stimmung der ganzen Familie
ist gelöst und locker. Die Kinder ziehen
nach dem Frühstück los und erkunden
die Gegend rund ums Haus. Alle Landidyll
Hotels heißen Familien herzlichst
willkommen und bieten großzügige Appartementzimmer
und Rahmenprogramme
für Kinder in der Natur sowie
Erholungsbereiche für Eltern an. Einige
der Landidyll Hotels sind sogar wahre
Familienspezialisten mit Kinderarrangements,
wie z.B. das Landidyll Familienhotel
Mountain-Club Ronach in der Zillertal
Arena.
Anzeige Für einzigartige und unverwechselbare Gäste,
Im Landidyll Hotel Steinschalerhof werden
Speisen mit Wildkräutern aus dem
eigenen Garten zubereitet. Die Küche
ist wegen ihrer Regionalität beliebt und
mit der „Grünen Haube“ ausgezeichnet.
Landidyllisches Angebot: 7 Übernachtungen
mit Halbpension, Begrüssungsdrink,
Wanderung mit Naturführung und
Fahrt mit der Mariazellerbahn ab EUR
498,- pro Person.
Zwei Bergseen exklusiv für Hotelgäste
warten im Landidyll Naturabenteuer Hotel
Post auf Sie. Ruhe finden, Energie
tanken - die Kraft aus der Natur bringt
Schwung für den Alltag.
Landidyllisches Angebot: 7 Übernachtungen
mit Halbpension, geführte Wanderung
„Quelle des Lebens“ und Lama-
Trekking ab EUR 520,- pro Person.
Kostenfreie Kataloganforderung
und Beratung
Zentrale der Landidyll Hotels in
Österreich und Südtirol
Brunner Feldstraße 55,
2380 Perchtoldsdorf
Tel.: 01/867 36 60-16
E-Mail: office@landidyll.at
www.landidyll.at
Absolute Berg-Einzellage mit weiten
Wiesen rund um das Hotel, ein großer
Wellnessbereich sowie der Mountain-
Kinder-Club machen das Hotel Ronach
zum idealen Familiendomizil.
Landidyllisches Angebot: 7 Übernachtungen
mit Halbpension, regelmäßiges
Wochenprogramm, 1 Feng Shui Bad und
1 Solariummünze ab EUR 310,- pro Erwachsenem.
Kinder ermäßigt.